Souverän, selbstexistent, unwandelbar        Lektion 8

 

 

 

Die Grundidee des Wortes Gottes ist, daß Er das höchste Wesen ist. Da Er alle Macht und alles Wissen hat und Seine Gegenwart überall ist, muß Er der Höchste sein. Da Er Gott ist und keiner sonst, hat Er geschworen, daß jedes Knie sich beugen wird und jede Zunge Seine Vormachtstellung anerkennen wird (Jes. 45,22-23), eine Wahrheit, die im Neuen Testament auf den Herrn Jesus angewendet wird (Phil. 2,10-11). Zu Seiner Zeit wird Er zeigen, wer "der selige und alleinige Machthaber ist, der König der Könige und Herr der Herren" (1. Tim. 6,15).

 

In 1. Chron. 29,11 lesen wir diese Ehrung, "Dein, HERR, ist die Größe und die Stärke und die Herrlichkeit und der Glanz und die Majestät; denn alles im Himmel und auf Erden ist dein. Dein, HERR, ist das Königtum, und du bist über alles erhaben als Haupt" (1. Chron. 29,11). Judas 25 betont dieselbe Wahrheit, "Dem alleinigen Gott, unserem Heiland durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in Ewigkeit ! Amen".

 

Hier sind die Worte, die den Begriff Souveränität definieren. Herrschaft, Autorität, Majestät, erhabene Größe. Die Dauer dieser Herrschaft ist ewig. Das Ausmaß dieser Herrschaft ist "über alles". Er hat die Fähigkeit, das Recht und die Absicht, die höchste Herrschaft auszuüben, weil Er Gott ist.

Denke über folgende Aussagen nach:

 

1) "Alles, was dem HERRN wohlgefällt, tut er" (Ps. 115,3 ;135,6).

2) "Es gibt keine Weisheit und keine Einsicht und keinen Rat gegenüber dem HERRN" (Spr. 21,30).

3) "Er wirkt alles nach dem Rat seines Willens" (Eph. 1,11).

4) Keiner hat das Recht, Sein Handeln mit Menschen oder irgendeine Seiner Taten in Frage zu stellen (Röm. 9,19-21)

5) Er sagt, "Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme" (Röm. 9,15).

6) Gleichzeitig wird Er nie etwas tun, was Seinen anderen Eigenschaften, Gerechtigkeit und Unparteilichkeit, widerspricht. "Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben ?" (1.Mose 18,25).

 

Er ist Der, der die Macht hat über Leben und Tod, über Vergebung und Bestrafung, über Bewahrung und Vernichtung und dessen Herrschaft nie enden wird und nie gestürzt werden kann. Das ist Gott in Seiner Souveränität.

 

Er ist selbst-existent. Er ist schon immer gewesen und Er kam nicht von etwas her, was schon vorher war. Er ist der Urgrund, vor jedem anderen Grund. Er hatte keinen Anfang oder Ursprung, ein atemberaubender Gedanke für den menschlichen Verstand, für den wir keine Parallele haben. "Denn jedes Haus wird von jemand erbaut; der aber alles erbaut hat, ist Gott" (Hebr. 3,4). "Woher kam Gott", mag jemand fragen. Er ist der ewig selbst-existente Geist und kam von nichts her außer von Sich Selbst. Mose fragte sich, wie er Ihn nennen sollte. Was war Sein Name ? Gott sagte, "ICH BIN, DER ICH BIN" (2. Mos. 3,14). Das ist die klare Aussage über Seine ewige Selbstexistenz, ohne Vergangenheit.

 

Alles andere außerhalb von Gott hat einen Anfangspunkt (Leben, Schöpfung, Materie, Energie). Im Gegensatz zu Ihm sind wir geschaffene Wesen, abhängig, nicht unabhängig. Wenn ein Mensch danach strebt, seine Unabhängigkeit zu behaupten, wird er ein Rebell gegen seinen Schöpfer. Er versucht dabei, sich selbst zu vergöttern und wird sein eigener Gott durch die Selbstbehauptung seines Willens. Er wird sich nicht dazu herablassen, anzuerkennen, daß er ein Geschöpf aus Staub ist, und daß er lebt durch das Wohlgefallen seines Schöpfers und zum Wohlgefallen seines Schöpfers (Offb. 4,11). Er schließt sich selbst aus vom wahren Sinn seines Lebens, wenn er versucht, ein Leben nach seiner eigenen Weisheit und nach seinen Wünschen zu führen. Er kann damit keinen Erfolg haben, weil er, anders als Gott, nicht selbstexistent oder selbsterhaltend ist.

 

Er ist unveränderlich in Seinem Wesen, eine Eigenschaft, die man auch Unwandelbarkeit nennt. Er sagt, "Ich, der HERR habe mich nicht geändert" (Mal. 3,6). Wie Er der Sohn Gottes Selbst ist, ist Er "derselbe gestern und heute und in Ewigkeit" (Hebr. 13,8). Er hat Sich nicht entwickelt, ist nicht gewachsen, hat Sich nicht verbessert oder ist auf irgendeine Weise umgestaltet worden. Er war und ist immer vollkommen. Er ist nicht unbeständig, veränderlich, unverläßlich. Es ist "keine Veränderung noch eines Wechsels Schatten bei ihm" (Jak. 1,17). Er ist ein Fels und hat Beständigkeit wie ein Fels (5. Mos. 32,4).

 

Sein Charakter verändert sich nie. Genauso wie Seine "Gnade ewig währt" (Ps. 118,4), so währt auch jede andere Seiner Eigenschaften. Der Psalmist in seiner Not irrte sich gehörig, als er sich vorstellte, daß Gottes "Gnade für immer zu Ende" sei, oder daß Er "vergessen hat, gnädig zu sein" (Ps. 77,9-10). Das wäre unmöglich für Seinen Charakter. Es ist nicht Seine Art, zu lügen, etwas zu bereuen oder Seine Meinung zu ändern (4. Mos. 23,19).

 

Es gibt einige Texte, die das scheinbar lehren, aber diese Texte müssen erklärt werden. Zum Beispiel sandte Er den Propheten Jona, der verkünden sollte, "Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört!"  (Jona 3,4). Aber Gott gab ihnen die Möglichkeit, das abzuwenden, indem sie von ihren Sünden umkehrten (Jona 3,5-8). Das taten sie auch. "Und Gott sah ihre Taten, daß sie von ihrem bösen Weg umkehrten. Und Gott ließ sich das Unheil gereuen, das er ihnen zu tun angesagt hatte, und er tat es nicht" (Jona 3,10). Gott überlegte sich, die ganze Menschheit auszulöschen und neu anzufangen wegen der Bosheit des Menschen (1. Mos. 6,5-7). Aber als Noah Gunst fand in den Augen des HERRN, verschonte Er den Mann und seine Familie (1. Mos. 6,8). Es war die Fürbitte Abrahams für die Menschen von Sodom, die Ihn veranlaßte, Lot und seine Töchter zu verschonen vor der völligen Vernichtung, die auf diese Stadt kam (1. Mos. 18,20-32). Die Schlußfolgerung ist diese: Gott wird Nachsicht üben in Seinen Warnungen und Absichten, wenn Menschen umkehren oder ihre Wege ändern, oder eintreten im Gebet. Gott wird weder Seinen eigenen Charakter noch Seine ewigen Ziele ändern.

 

Der Liederdichter sagte treffend über Gott, "O du, der du dich niemals änderst". Wie froh sollten wir darüber sein, daß Er ein Gott ist, der sich nie ändert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fragen für das Gespräch

 

 

 

 

 

1) Welche Bedeutung hat die Souveränität Gottes für dein Leben ? Was sind die Konsequenzen für deine Art zu leben ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2) Erinnerst du dich an eine Zeit in deinem Leben, wo du unabhängig von Gottes Plänen für dein Leben leben wolltest ? Erzähle uns, wann das war und was geschah ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3) Nimm an, Gott würde sich ändern. Was würde das bedeuten für deine Hoffnungen ? Für dein jetziges Leben mit Gott ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4) Welche Fragen kamen dir in den Sinn, nachdem du diese Lektion durchstudiert hast ?