Diese Frau starb an Krebs. Sie war  58 Jahre alt. Viele hofften und beteten, dass Gott sie heilen möge, aber nach hoffnungsvollen Entwicklungen starb sie doch.

Namen geändert

 
 

 


Heidi Müller

I.                 Am Grab

1.                 Psalmlesung

Wie ein Vater mit seinen Kindern Erbarmen hat, so hat der HERR Erbarmen mit denen, die ihn ehren. (Psalm 103, 13)

Er weiss, was für Geschöpfe wir sind; er kennt uns doch: Wir sind nur Staub!           (Psalm 103, 14)

Der Mensch ist so vergänglich wie das Gras, es ergeht ihm wie der Blume im Steppenland: (Psalm 103, 15)

Ein heisser Wind kommt - schon ist sie fort, und wo sie stand, bleibt keine Spur von ihr. (Psalm 103, 16)

Doch die Güte Gottes bleibt für immer bestehen; bis in die fernste Zukunft gilt sie denen, die ihn ehren. (Psalm 103, 17a)

2.                 Beisetzungsworte

Nachdem es dem allmächtigen Gott gefallen hat, Heidi Müller aus diesem Leben abzurufen, müssen wir ihren Leib dahingeben:

Erde zur Erde, Staub zum Staub                    (1. Mose 3, 16).

Im Predigerbuch lesen wir: Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat. (Prediger 12, 7)

3.                 Psalmlesung

HERR, zeige mir, wie kurz mein Leben ist und dass mein Ende unausweichlich kommt; mach mir bewusst, wie wenig mir noch bleibt! (Psalm 39, 5)

Die Länge meines Lebens - ein paar Handbreit; ein Weilchen nur, ein Nichts in deinen Augen. Wie fest meint jeder Mensch zu stehen und ist in Wahrheit nur ein Hauch! (Psalm 39, 6)

Er kommt und geht wie die Bilder eines Traums; er ist geschäftig und lärmt - für nichts; er sammelt und speichert und weiss nicht, wer's bekommt. (Psalm 39, 7)

Herr, was hab ich da noch zu erhoffen? Ich setze meine ganze Hoffnung auf dich!    (Psalm 39, 8)

ð      Hören wir auf Gottes Wort:

Wenn du einen Samen ausgesät hast, muss er zuerst sterben, damit die Pflanze leben kann. (1. Korinther 15, 36)

So könnt ihr euch auch ein Bild von der Auferstehung der Toten machen. Was in die Erde gelegt wird, ist vergänglich; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist unvergänglich. (1. Korinther 15, 42)

Was in die Erde gelegt wird, ist armselig; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist voll Herrlichkeit.
Was in die Erde gelegt
wird, ist hinfällig; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist voll Kraft. (1. Korinther 15, 43)

Was in die Erde gelegt wird, war von natürlichem Leben beseelt; aber was zu neuem Leben erwacht, wird ganz vom Geist Gottes beseelt sein. Wenn es einen natürlichen Körper gibt, muss es auch einen vom Geist beseelten Körper geben.              (1. Korinther 15, 44)

ð      Jesus sagt:

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. (Johannes 11, 25)

4.                 Gebet

Herr Gott, du misst uns die Zeit unseres Leben zu; du bestimmst Beginn und Ende. Du Schöpfer des Himmels und der Erde.

Wir danken Dir, dass Heidi Müller durch den Glauben an deinen Sohn Jesus Christus in Frieden mit Dir Herr sterben durfte. Wir sind dankbar sie in Deiner guten Hand zu wissen.

Du hast Heidi Müller ewiges Leben geschenkt, dass ist unser Trost, wir danken dir dafür.

Amen.

II.             In der Kirche

1.                 Schriftlesung

ð      Paulus sagt der Gemeinde, wie sie sich trösten sollen, über denen, die verstorben sind, er schreibt:

Kommen wir nun zur Frage nach den Gläubigen, die schon gestorben sind. Es liegt uns sehr daran, Geschwister, dass ihr wisst, was mit ihnen geschehen wird, damit ihr nicht um sie trauert wie die Menschen, die keine Hoffnung haben.

Nun, wir glauben doch, dass Jesus ‘für uns’ gestorben und dass er auferstanden ist. Dann wird Gott aber auch dafür sorgen, dass die, die im Vertrauen auf Jesus gestorben sind, mit dabei sein werden, wenn Jesus in seiner Herrlichkeit kommt.

Ausserdem können wir euch unter Berufung auf ein Wort des Herrn versichern, dass sie uns gegenüber, soweit wir bei der Wiederkunft des Herrn noch am Leben sind, in keiner Weise benachteiligt sein werden.  Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein.

Daraufhin werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind. Danach werden wir - die Gläubigen, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind - mit ihnen zusammen in den Wolken emporgehoben, dem Herrn (Jesus) entgegen, und dann werden wir alle für immer bei ihm (bei Jesus) sein.

Tröstet euch gegenseitig mit dieser Gewissheit!

(1.Thessalonicher 4, 13-18)

2.                 Lied: Glorify Thy Name

3.                 Predigt/Gebet

Christus ist mein Leben!

Einleitung

ð      Am 22. Dezember hätte Heidi ihren 58. Geburtstag feiern können. Stattdessen müssen wir heute von Ihr Abschied nehmen. In der heutigen Zeit ist das noch kein Alter zum Sterben. Noch viele Jahre hätte sie mit uns sein können, wenn nicht die schreckliche Krankheit beharrlich ihren Fortlauf genommen hätte.

ð      Für Dich Heiner, Dorothea, Richard und Eva waren die beiden letzen Jahre eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen, begleitet von vielen Freunden. Wir erlebten auch Wunder, die das Leben von Heidi verlängerten, aber leider nicht so, wie wir uns das alle gewünscht hätten.

ð      Heidi selbst hätte gerne weitergelebt. Auch sie traute Gott zu, dass er sie heilen könnte. Aber, und das möchten wir uns heute vor Augen halten, sie stellte die Liebe Gottes nicht in Frage, als er nicht nach ihrem Wunsch handelte.

ð      Heidi verliess uns weder verbittert noch enttäuscht. Im Gegenteil, sie war ruhig, getrost und dankbar für alles, was Ihr Gott im Leben geschenkt hat.

ð      Als ich sie kürzlich mit Richard besuchte und wir uns über diesen heutigen Gottesdienst Gedanken machten, sagte sie plötzlich:

„Ich hatte ein wunderbares und gesegnetes Leben. Gott hat mich begleitet und beschützt.“

ð      Am Schluss ihres Lebens standen also nicht Vorwürfe gegenüber Gott, warum er sie nicht länger hier lassen möchte, nein im Gegenteil, sie war Gott dankbar für alles, was er in ihr Leben hineingelegt hatte.

ð      So ist auch das Bibelwort, das sie selbst für heute ausgelesen hatte typisch für sie. Sie haben es bereits auf der Todesanzeige gelesen:

"Denn Leben, das ist für mich Christus; darum bringt Sterben für mich nur Gewinn".

ð      Oder in der bekannteren Lutherübersetzung:

Denn  Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. (Philipper 1, 21)

ð      Diesen Vers wählte Heidi schon als junge Frau mit 16 Jahren. Sie durfte damals für ihre eigene Taufe einen Bibelvers auswählen, der ihr selber viel bedeutet.

ð      Doch eher etwas ungewöhnlich für eine junge Frau – oder? Doch so ungewöhnlich ist es nicht, wenn man weiss, was Jesus Christus in einem Leben bewirken kann. Heidi lebte offenbar schon als junge Frau in enger Beziehung zu Jesus. Es war ihr wichtig, dass er in ihrem Leben ganz und gar zum Zuge kommt.

I.                 Leben, das ist für mich Christus

ð      Leben, das ist für sie Christus. Ein Leben ohne Jesus Christus war für sie weder wünschbar noch denkbar. Sie wusste, dass sie durch den Glauben an Jesus alles bekommen hatte, was einem Leben Sinn und Ziel gibt. Jesus selbst sagt von sich:

»Ich  bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, ausser durch mich. (Johannes 14, 6)

ð      Sie ist zu Jesus gekommen und hatte verstanden, dass er für ihre Schuld am Kreuz gestorben starb, wie Paulus den Leuten in Kolossä schreibt:

Einst wart ihr tot, denn ihr wart unbeschnitten, das heisst in ein Leben voller Schuld verstrickt. Aber Gott hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht. Er hat uns unsere ganze Schuld vergeben. (Kolosser 2, 13) Den Schuldschein, der uns wegen der nicht befolgten Gesetzesvorschriften belastete, hat er für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt. (Kolosser 2, 14)

ð      Dadurch hat Jesus uns mit Gott dem Schöpfer versöhnt. Heidi glaubte das von ganzen Herzen. Sie erkannte darin die Liebe Gottes. Als nun die Krankheit ihren Lauf nahm, stellte sie deswegen die Liebe Gottes ihr gegenüber nicht in Frage.

ð      Sie wusste, eine grössere Liebe, als mir Gott durch den Tod seines Sohnes gezeigt hat, gibt es nicht.

ð      Denn was könnte ihr Gott noch grösseres schenken als die Rettung und damit das ewige Leben, durch das Sterben von Jesus?

ð      Mit Paulus konnte sie sagen:

Ich bin ganz sicher, dass nichts uns von seiner Liebe trennen kann: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, noch andere gottfeindliche Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, (Römer 8, 38)

weder Himmel noch Hölle. Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn. (Römer 8, 39)

II.              Sterben bringt für mich nur Gewinn

ð      Weil Gott ihr durch den Glauben an Jesus das ewige Leben schenkte, konnte sie im Sterben nur gewinnen.

Denn Sterben bringt für mich nur Gewinn.

ð      Menschen die mit Jesus verbunden sind, gewinnen immer im Sterben. Denn wir alle verlieren, was wir hier an materiellen Gütern erarbeiten können. Wir alle verlieren Rang und Anerkennung, wenn wir sterben.

ð      Paulus sagt:

Denn  wir haben nichts in die Welt gebracht; darum  werden wir auch nichts hinausbringen. (1.Timotheus 6, 7)

ð      Aber wenn wir mit Jesus leben, gewinnen wir alles, was es zu gewinnen gibt. Für den Glaubenden kommt das Leben dann zu seinem eigentlich Ziel. So sagt Jesus von sich:

» Ich  bin die Auferstehung und das Leben. Wer mich annimmt, wird leben, auch wenn er stirbt.      (Johannes 11, 25)

ð      Für Christen ist das Sterben nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen Lebensabschnittes.

Schluss

ð      Würde Heidi nochmals zu uns sprechen können, dann bin ich sicher, dass sie uns ermutigen würde, Jesus im Leben Raum zu geben. Sie würde alle, die Christus noch nicht in ihr Leben eingeladen haben bitten das doch zu tun.

ð      Vielleicht würde Sie uns auf die Bibelstelle im Brief an die Römer aufmerksam machen, wo es heisst:

Wenn ihr also mit dem Mund bekennt: »Jesus ist der Herr«, und im Herzen glaubt, dass Gott ihn vom Tod auferweckt hat, werdet ihr gerettet. (Römer 10, 9) Wer mit dem Herzen glaubt, wird von Gott als gerecht anerkannt; und wer mit dem Munde bekennt, wird im letzten Gericht gerettet. (Römer 10, 10)

ð      So einfach ist das und dieser Glaube rettet. Wir bekommen dadurch ewiges Leben geschenkt.

ð      Gerne bin ich bereit zu helfen diesen konkreten Glaubensschritt zu tun.

ð      Heidi Müller hat ihr Leben vollendet. Sie ist nun am Ziel. Wir, und vor allem du Heiner mit Deinen Kindern, ihr müsst nun lernen ohne Sie weiterzuleben. Ihr werdet merken, dass sie Euch an allen Ecken fehlen wird. Vielleicht kann ein kleiner Vers das zum Ausdruck bringen:

Es ist so schwer, wenn sich der Mutter Augen schliessen – zwei Hände ruh'n, die stets so treu geschafft, und unsere Tränen still und heimlich fliessen, uns bleibt der Trost: Gott hat es gut gemacht.

ð      Heidi wusste, dass ihr Sterben nicht die letzte Station sein wird, denn das ewige Leben, das Gott in sie hineingelegt hatte ist stärker als der Tod, deshalb sagt Jesus:

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. (Johannes 11, 25)

ð      Das ist unser Trost: Heidi Müller lebt, obgleich sie gestorben ist. Und alle, die mit ihr diesen Glauben teilen, werden sie wieder sehen in der Ewigkeit bei Gott dem Schöpfer.

ð      Wir beten.

Amen

4.                 Lied: There is a Redeemer

5.                 Dank und Informationen

6.                 Lied: Love Divine, All Loves Excelling

7.                 Segen

Die Gnade unsres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen. (2. Korinther 13, 13)

8.                 Lied: How Great Thou Art

9.                 Ausgangsspiel