Homosexualität –
Registrierung gleichgeschlechtlicher Paare
Jürg Birnstiel
08.09.2002

Gliederung

I.     Homosexualität mehr Last als Lust

II.    Warum ich gegen die Registrierung bin

A.         Theologischer Grund

B.         Andere Ziele

C.         Ungleiche Pflichten


Einleitung

ð     Am nächsten Wochenende wird über das Gesetz über die Registrierung gleichgeschlechtlicher Paar im Kanton Zürich abgestimmt.

ð     Diese Abstimmung möchte ich zum Anlass nehmen, um einige Gedanken über die Homosexualität und wie wir als Christen damit umgehen sollten.

[     Ich muss gestehen, mir ist viel wichtiger, dass wir den Menschen, der von der Homosexualität betroffen ist verstehen und wir ihnen als Christen richtig begegnen, als das, was wir auf den Stimmzettel schreiben werden.

ð     Die meisten von uns würden auch ohne diese Predigt nein stimmen. So werde ich mehr Zeit dafür verwenden uns das Problem der Homosexualität etwas verständlicher zu machen.

I.                 Homosexualität mehr Last als Lust

A.              Das Problem

[     Der homosexuelle Lebensstil bringt nicht eitel Freude mit sich, wie das vielleicht bei den Paraden vermittelt wird. Homosexuelle Männer haben eine wesentliche geringere Lebenserwartung. Das Risiko sich durch eine Geschlechtskrankheit anzustecken ist um 860% höher als bei heterosexuellen Männern. Und was nicht klar genug gesagt werden kann, leiden viele betroffene Männer unter Depressionen und sind in der Regel sehr verletzte und deshalb auch sensible Menschen. Sie sind aber meist auch sehr liebenswürdig.

[     Ich behaupte, dass niemand homosexuell sein möchte. Im Normalfall entdeckt der Betroffene, dass er vom gleichen Geschlecht erotisch angezogen wird. Das ist mit grosser Schock, eine unvorstellbare Enttäuschung, die mit viel Scham verbunden. Was werden wohl die anderen über mich sagen?

[     Wünsche die bis dahin ganz selbstverständlich waren schwinden dahin: Familie und Kinder wird wohl ein Traum bleiben.

[     Wer sich dann entschliesst die Homosexualität auszuleben, entschliesst sich nicht homosexuell zu sein, sondern dazu seinen Empfindungen entsprechend zu leben. Wir machen einen grossen Fehler, davon auszugehen, Menschen hätten diese Empfindungen bewusst gewählt.

[     Darf ich Sie einmal fragen: Was haben Sie unternommen, damit sie heterosexuell empfinden? – nichts? Ja, Sie haben nichts unternommen, es war einfach so. Genauso ist es bei einem homosexuell empfindenden Menschen – es war einfach so.

[     Viele Leute meinen, jemand der homosexuell ist, der hätte sich dazu entschlossen homosexuell zu sein. Ihre Lösung für betroffene Männer wie Frauen scheint ganz einfach: Verkehrt doch mit dem anderen Geschlecht, dann wird es schon werden. Also, tausche den Sex mit einem Mann gegen Sex mit einer Frau. Du wirst schon sehen, das ist viel schöner.

[     Das sind so Stammtisch Ratschläge, die niemandem nützen und die völlig an der Wirklichkeit vorbeigehen, denn Homosexualität ist im Grunde kein sexuelles Problem, es hat mit Sex eigentlich recht wenig zu tun.

[     Was stimmt ist, dass ein Mensch, der von der Homosexualität betroffen ist, das nicht einfach hinnehmen muss. Wenn er will, dann gibt es Wege, wie man das Ändern kann. Es ist kein einfacher Weg, aber es gibt diesen Weg.

[     Eine Möglichkeit, die mir sehr einleuchtet, finden wir in diesem ausgezeichneten Folie Buch: Homosexualität muss kein Schicksal sein.

[     Homosexualität wird einem Menschen nicht in die Wiege gelegt, wie das uns viele glaubhaft machen wollen. Es existieren jedenfalls keine zuverlässigen wissenschaftliche Ergebnisse, die das zweifelsfrei beweisen.

[     Vielmehr sind es verschiedene Faktoren, die dazu führen, dass ein Mensch sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt.

[     Das ist einerseits bestimmt die Person selber, die von der Persönlichkeit eher sensibel und feinfühlig ist. Dann trägt aber auch die Konstellation in einer Familie einen wesentlichen Teil bei und dazu kommen auch verschiede Erlebnisse, die eine solche Entwicklung begünstigen.

[     Man spricht dann von einer Entwicklungsstörung, die in einem Leben stattgefunden. Diese führt dazu, dass der betreffende sich in seinem innersten über seine Männlichkeit unsicher ist. Er hat ein gebrochenes Verhältnis zum Mann sein. Er fühlt sich auch nicht wirklich als Mann, nicht als Frau, sondern eher etwas zwischen drin.

[     Instinktiv versucht er nun diesen fehlenden Teil, diese Männlichkeit zu bekommen. Unbewusst meint er, dass, wenn er sich mit Männer sexuell verbinden er dieses fehlende Stück zurück bekommt. Das klappt eben nicht.

[     Wenn ein Veränderungsprozess in Gang kommen soll, muss man an diesen Punkten ansetzen. Falsche Verhaltensmuster, die man verinnerlicht hat, müssen durch andere Verhaltensmuster ersetzt werden.

Folie

B.               Biblische Sicht

[     Nun möchte ich noch einen wichtigen biblischen Zusammenhang aufzeigen

[     Ein Betroffener ist aber zuerst einmal Opfer. Opfer der Umstände, die sein Leben beeinflusst haben. Diese Einflüsse haben ihren Ursprung in der Sünde Adams.

Durch einen einzigen Menschen – Adam – hielt die Sünde in der Welt Einzug und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise ist der Tod zu allen Menschen gekommen, denn alle haben gesündigt. Rö.5,12.

 

[     Wir alle wachsen in einem sündigen Umfeld auf. Wir alle bringen negative Faktoren mit ins Leben. Jeder Mensch zuerst einmal ein Opfer der Sünde Adams. Wegen ihm befinden wir uns in der Situation, in der wir stecken.

[     Als Geschöpfe Gottes, sind wir in eine Gott-lose Welt hineingeboren. Die Sünde hinterlässt bei jedem Menschen Spuren. Paulus spricht beispielsweise von Unzucht, Verdorbenheit, Ausschweifung, Götzenanbetung, magische Praktiken, Feindschaft, Streit, Rivalität, Wutausbrüche, Intrigen, Uneinigkeit, Spaltungen, Neid, Trunk- und Fresssucht usw.[1]

[     Deshalb ist jeder Mensch zuerst einmal Opfer der Sünde Adams. Durch Adams Sünde bekam unser Leben eine fundamental falsche Ausrichtung, die wir nicht selber wählten.

[     So sind wir alle Opfer. Deshalb kann ein homosexuell Empfindender nicht viel damit anfangen, wenn man ihn als besonders schweren Sünder behandelt, als ob er sich entschlossen hätte so zu sein.

[     Die Bibel macht schliesslich keinen Unterschied, ob jemand geizig, neidisch, eifersüchtig, geldgierig  usw. oder homosexuell ist. Homosexualität ist kein besonders schweres Vergehen, aber eine besonders schwere Last.

[     Als Geiziger kann ich mich leichter tarnen und es trifft mein Leben nicht so grundlegend, wie wenn mich das gleiche Geschlecht sexuell stimuliert.

[     Trotzdem kann niemand in der Opferrolle verharren, denn gleichzeitig werden wir auch zu Tätern, "denn alle verfielen dem Tod, weil sie auch alle selbst sündigten" (Rö.5,12b).

[     Insofern tragen wir die Verantwortung für unser Leben. Auch der homoerotisch empfindende Mensch muss die Verantwortung wahrnehmen, in trifft trotz allem persönliche Schuld, falsche Verhaltensweisen und Reaktionsmuster müssen abgelegt werden. Diese Zusammenhänge sind wichtig, sie bewahren uns vor  überheblichen Verurteilungen.

[     Es gibt ja auch Christen, die so empfinden, die aber das nicht ausleben. Die Gefahr in der Betroffene wie nicht Betroffene stehen ist, dass wir den Menschen über sein Problem definieren. Ich möchte das mit einer Grafik verdeutlichen.

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[     Gottes Sicht ist eine ganz andere. Als Christen sollen wir unsere Persönlichkeit nicht über unserer Probleme definieren, sondern auf Grund dessen, wer wir in Gottes Augen sind.

II.             Warum ich gegen die Registrierung bin

[     Nun noch kurz zur Abstimmung, warum ich nein stimmen werde.

A.              Theologischer Grund

[     Gott schuf Mann und Frau. Sie sollen miteinander in intimer Beziehung leben. Nirgends in der Bibel finde ich auch nur ansatzmässig etwas, was darauf hindeuten würde, dass Gott eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft als Variante sieht.

[     Ich finde es richtig, dass diese Menschen nicht diskriminiert werden. Heute kann ein Paar problemlos zusammenleben. Ich finde es nicht richtig und nicht nötig, wenn der Staat einen eigenen Zivilstand einführt.

B.               Andere Ziele

[     In Wirklichkeit sind ganz wenige an einer solchen Registrierung interessiert. Das zeigen Zahlen aus anderen Ländern, in denen eine Registrierung eingeführt ist. Folgende Zahlen bekannt:
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[     Schweden: 0,28%
Norwegen: 0,47%
Dänemark: 1,54%

[     Das, was man uns immer wieder weismachen möchte, dass homosexuelle Paare genauso lang und so treu zusammen leben, wie heterosexuelle Paare, das stimmt einfach nicht. Es gibt bestimmt Ausnahmen, aber es ist nicht die Regel.

[     Eine Studie, die in Zürich gemacht wurde zeigt folgendes:

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In 80% der Partnerschaften haben ein oder beide Männer auch Sex mit anderen Männern.

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Eine klare Tendenz zeichnet sich ab: je länger die Partnerschaft dauert, desto häufiger findet Sex mit anderen Männern statt.

[     Es geht eigentlich gar nicht wirklich um die Registrierung, sondern um eine gesellschaftliche Anerkennung dieser Lebensform. Der homosexuelle Lebensstil soll als normal und gesund dargestellt werden.

C.              Ungleiche Pflichten

[     Die Registrierung von gleichgeschlechtlichen Paaren will immer den Eindruck erwecken, dass sie Rechte und Pflichten übernehmen, die einer Eheschliessung gleich kommen. Man würde ganz bewusst gegenseitig Verantwortung übernehmen.

[     Dass das nicht der Fall ist zeigen die Regelungen des Gesetzes, wie man eine solche Registrierung wieder auflösen kann.

§ 3. Die Partnerschaft wird durch gemeinsame Erklärung der Partner oder Partnerinnen vor dem zuständigen Zivilstandsamt beendet. Dieses löscht den Registereintrag auf das Datum dieser Erklärung hin.

§ 3. Der Registereintrag wird auf einseitiges Begehren gelöscht, wenn dargetan wird, dass seit mindestens zwei Jahren kein gemeinsamer Haushalt mehr besteht.

§ 3. Von Amtes wegen erfolgt die Löschung, wenn ein Partner oder eine Partnerin heiratet oder den Wohnsitz im Kanton aufgibt.

[     Dann kommt noch dazu, dass, wenn diese Registrierung angenommen wird, die Konkubinatspaare anklopfen werden. Sie werden auch eine Registrierung fordern. Oder auch Ehepaare, haben damit eine rechtliche Regelung, die sich wieder leicht auflösen lässt.

Schluss

ð     Zusammenfassung

ð     Natürlich überlasse ich es ihnen, was sie stimmen werden. Aber eines bitte ich Euch. Begegnet Menschen die Betroffen sind mit Respekt und der Liebe, die uns von Gott geschenkt ist.

ð     Vermittelt denen, die mit ihrem Lebensstil nicht zufrieden sind, dass es einen Ausweg gibt. Und vor allem, dass Gott neues Leben schafft. Paulus schreibt den Korinthern:

Muss ich euch daran erinnern, dass die, die Unrecht tun, keinen Anteil am Reich Gottes haben werden, dem Erbe, das Gott für uns bereitet hält? Macht euch nichts vor: Keiner, der ein unmoralisches Leben führt, Götzen anbetet, die Ehe bricht, homosexuelle Beziehungen hat, stiehlt, geldgierig ist, trinkt, Verleumdungen verbreitet oder andere beraubt, wird an Gottes Reich teilhaben. Auch ihr gehörtet zu denen, die so leben und sich so verhalten – zumindest einige von euch. Aber das ist Vergangenheit. Der Schmutz eurer Verfehlungen ist von euch abgewaschen, ihr gehört jetzt zu Gottes heiligem Volk, ihr seid von aller Schuld freigesprochen, und zwar durch den Namen von Jesus Christus, dem Herrn, und durch den Geist unseres Gottes. 1.Kor.6,9-11

Amen



[1] Gal.5,19-21.