Das Buch der Richter

Kap 1-21

- Selbsbestimmung oder Gottes Wille. Das Buch des Kampfes, der Niederlage und der Befreiung durch Jahwe

 

Thomas Jettel. August 2001

Viele Gedanken wurden übernommen von einem Manuskript über das Buch der Richter von D. Gooding.

 

Gedanken zum Anfang:

Wir sollen viel die Heilige Schrift lesen! (Auch öffentliches Vorlesen ist wichtig; vgl. 1.Mos. 4; Offb. 1,3f). Der Spötter John Bunyan kam so zum Glauben, dass zwei Frauen sich gegenseitig die Bibel vorlasen. Er hörte zu – und Gottes Wort brachte seine Frucht.

Einleitung:

Allgemeines:

Zwei Etappen der Landnahme:

Ri: Das Buch des Versagens des Volkes Gottes.

Dennoch: viel ist die Rede vom Heil Gottes.

Zweite Etappe der Landnahme, die unter Jos begann. Jos: Das Buch des Siegens des Volkes Gottes. Aber:

Gott wurde ihnen langweilig. So suchten sie sich andere Götter. Das brachte sie in die Sklaverei.

Aber: Nachdem Israel alle Aspekte seines Heils verleugnet hat, bleibt Gott trotzdem treu.

Zwei Etappen der Heiligung (= der Eroberung unseres Erbteils):

Ps 16,5: Erbe: Das Land, das Erbteil.

Aber David liebt den Geber.

Die kostbarste Gabe, die ich habe, ist der Geber / der Segnende selbst.

Ri 1,1-3; 2,6: Was heißt Heiligung?

Ursprüngliche Aufgabe der Richter:

·         Charismatische Leiter,

·         Führer im Krieg (Ri. 4,4ff)

·         Lehrer in der Kunde der Kriegführung (D.h.: Den willigen beibringen, wie man Krieg führt.)

[Fronten der Christen: Welt, Fleisch, Satan.]


Die Verneinung der Grundprinzipien ihres Heils (= der 10 Gebote):

Die Mesopotamier (Aram): (Heimat Abrahams): größte Bibliothek = DIE Welt. Vergötterten Regen, Fruchtbarkeit (Gott Baal), ihre eigenen Triebe. Götzendiener, die alles mögliche neben Gott stellen (Vgl. 1.Gebot)

Die Moabiter (Frucht von Inzucht) genusssüchtig und hochmütig (Bild für das Fleisch und seine Lust)

Die Kanaaniter (Händler, total verdorben in ihrem Denken, Bild für das verdorbene Denken des Fleisches)

Die Midianiter (= Ismaeliter), habsüchtig und streitsüchtig . Ismael, ein „Wildesel“, seine Hand gegen alle und aller Hand gegen ihn 1.Mos. 16,12

Die Ammoniter (Ebenfalls Frucht von Inzucht)

Die Philister, die Unbeschnittenen, dh: auf eigene Kraft und Weisheit vertrauend (Das religiöse Fleisch).

 

Israel - ins gelobte Land gebracht - läuft nun anderen Göttern, den Götzen der Kanaaniter, nach. Verstoß gegen das 1.Gebot.

·         Gefangenschaft 1: unter dem König von Mesopotamien (= das Land, von dem Abraham ausgezogen war!)

·         Gefangenschaft 2: Moabiter erobern Jericho (= die Stadt, die Israel durch Glauben zerstört hatte, um in Kanaan einzuziehen)

·         Gefangenschaft 3: Jabin, der König der besiegten Kanaaniter unterdrückte die Söhne Israel mit Gewalt (wie der Pharao es in Ägypten getan hatte).

·         Gefangenschaft 4: Israel, das im Land, wo Milch und Honig fließt, wohnt, verarmt und leidet Hunger - wegen der Einfälle der Midianiter, die wie Heuschrecken kommen (vgl. die Plagen, die Israel über die Ägypter gebracht hatte).

Abimelech:

Als Richter sollte er ein Befreier sein, aber er erwies sich als Tyrann. - Israel musste von seinem Befreier befreit werden, von seinem Retter gerettet werden.

Jephtah:

Kämpft zuerst gegen Ammon. Dann aber: Er behandelte seine Brüder als Feinde und schlachtete sie an den Furten des Jordan.

Simson:

Der stärkste Mann erweist sich als der Schwächste. Er läßt sich verstricken in die gleiche Sünde, von der Israel Befreiung brauchte. Er war der einzige Richter, der niemanden befreite (rettete). Er stirbt in der Gefangenschaft und läßt Israel in der Gefangenschaft der Philister.

Die Daniter: Sie zerstören ein argloses Volk (Lajisch), weil sie wegen mangelnden Glaubens ihr zugewiesenes Erbteil nicht in Besitz zu nehmen vermochten. Sie führen Götzendienst offiziell als Staatsreligion ein. (1.Gebot).

Sünde ist Widerspruch zu unserem Heil.

Auch das neutestamentliche Gottesvolk verneinte sein Heil (Abwärtsbewegung; vgl. Offb 2-3).


Der Held

Wer ist der Held dieses Buches?

- Jahwe. Der Befreier, der Erlöser. Richterbuch oft: Erlösung!

Aber. Ri - ein düsteres Buch. Denn die Sünde des Volkes Gottes ist schlimmer als die Sünde der unbekehrten Heiden.

V. 15: Die Hand Jahwes war zum Bösen gegen sie. - Sie selber brachten sich in die Hand des Feindes.

 

Lektion:

Es kann sein, dass wir kalt werden, dass unsere Liebe zum Herrn abkühlt und unser Herz ein wenig vom Herrn abweicht. Wir bringen uns selber Schwierigkeiten, Gebundenheiten und Züchtigungen von seiten des Herrn über uns. Kann sein, dass wir uns zum Verzweifeln elend fühlen. Und dann fangen wir an, wiederum zum Herrn zu flehen, dass er uns da raus holt.

Möge Gott uns in solch eine Situation das Buch Richter in Erinnerung rufen. Denn da lernen wir eine große Lektion:

Wie schlimm es auch wird mit seinem Volk - Er wird sein Äußerstes tun, um es wieder aus dem Schlammassel herauszuholen.

Ungeheure Geduld Gottes mit seinem Volk. Zum Beispiel: Ri 10,10-16!

Gott lässt seine Kinder nicht in ununterbrochenen Genuss der Sünde, weil er sie liebt. Er läßt nicht zu, dass sein Volk einfach dahinlebt in der Sünde.

Wenn wir eigene, sündige Wege gehen, ist Gott so gütig, dass er uns nicht so belassen wird. Er wird unsere Wege nicht tolerieren, sondern uns in ein solches Elend bringen und in solch eine Frustration, dass wir dadurch abgehalten werden noch weiter von ihm wegzugehen, und dass er uns wieder in eine Lage zu bringen, wo er uns die Freude des Heils wiederherstellen kann.


Die Richter im Neuen Testament:

Welches Buch ist ermutigender: Das Buch Jos oder das Buch Ri.?

Hebr 11: 4 Richter erwähnt - Hättest du sie erwähnt?

Hebr 11,31. 4 von den 12 Richtern werden erwähnt, neben solchen geistlichen Riesen wie Samuel und David.

1.       Gideon: von seinem eigenen Erfolg zu Fall gebracht.

2.       Barak: feige. Brauchte eine Frau, um ihn zu stützen.

3.       Jephtah: kämpfte gegen seine eigenen Brüder.

  1. Simson: moralisch fahrlässig, große Feuerwerke, richtete aber nichts aus. Der einzige Richter, der sein Volk nicht befreite.

Welche „Glaubenshelden“! Aber Gott fand für jeden von diesen Streitern Gottes gute Worte! Es sah echten Glauben, und dies betont er. Dies ließ er niederschreiben. Und sie wurden in Gottes Wort verewigt. Solch ein Gott! So großzügig.

 

So einen Gott brauche ich: Wenn er gerade jetzt den Bericht über mein Leben schreibt, bete ich, er möge ebenso gnädig sein. Ich brauche einen Gott, der bereit ist, die Schwachheiten meines Lebens und meine erbärmlichen Errungenschaften zu übersehen, und jedes Körnchen Glauben mit einen Vergrößerungsglas anzuschauen.

 

Gott ehrt den Glauben. Gott schaut mein Leben durch sein gnadenvolles Vergrößerungsglas an.

Hebr 6,10. Gott vergißt kein Körnchen Glaubens meinerseits. Er vergißt trotz Ri 8 nicht die Kap. 6 und 7!

Wenn Gott sein Urteil über mein Leben schreibt, wird er kein Glas Wasser vergessen, das ich in seinem Namen jem. gegeben hab (Mk 10).

Das ist eine große Ermutigung, ihm weiter zu dienen und zu glauben.


Einleitungsfragen:

Autor nicht genannt.

Nach 17,6 muss es zur Abfassungszeit wohl schon einen König gegeben haben (Saul, David).

18,31 Das Haus Gottes / die Lade war noch in Silo.

1,21: Jerusalem war noch von den Jebusitern bewohnt. D.h. vor dem 7. Jahr Davids (2.Sa 5).

18,30 Nicht gemeint die Wegführung unter den Assyrern. Vielleicht Textproblem (Land – Lade; Wegführung der Lade wäre 1.Sa 4.)

® Nach jüd. Tradition ist Samuel der Verfasser.

History is HIS story.


Gliederung: Die Botschaft der Symmetrie im Buch der Richter:

Die Symmetrie der 6 Richter

Der jeweilige zweite Teil des symmetrischen Paares offenbart eine Verschlimmerung der Zustände. 

Bei Gideon ist ein Wendepunkt. Sein Leben beginnt gut und endet böse und bringt den Usurpator Abimelech hervor.

Bei Beginn der Richterzeit Othniels war das Volk schuldig, weil es sich mit Heiden vermischte. Beim letzten Richter Simson war es der Richter selber, der diese Sünde beging.

Ehud kämpft am Jordan gegen die Feinde, Jephtah gegen seine Brüder.

Jael zerschlägt den Schädel des Feindes Sisera, die Frau in Tebez zerschmettert den Schädel Abimelechs, des Usurpators und Tyrannen. Es steht schlimm um Gottes Volk, wenn die Fesseln, von denen es befreit werden muss, nicht mehr die Fesseln des Feinde sind, sondern die Fesseln des „Führers“ Israels, die er ihnen auferlegt hat, weil er ein schlechter Führer ist.

Gideon: Der Abfall war nicht nur im Volk, sondern in den Richtern ebenso. So wurde der Abfall des Volkes schlimmer denn je.

Aber es ist nicht so, dass alles vor Gideon gut war uns alles nach ihm schlecht. Jephtah war weit besser als Abimelech und weiser als Ehud. Und über die 5 weniger bedeutenderen Richter nach Gideon wird nichts Negatives berichtet.

Aber im Allgemeinen gibt einen Abstieg, einen Verfall bei den Richtern; zuerst religiöser Verfall: Gideon treibt Götzenkult, 8,24ff, den er vorher so hingegeben abgeschafft hatte (Kp 6); Abimelech kauft mit Götzengeld ehrlose Leute, 9,4; Jephtah vollzieht abergläubisch ein vorschnelles Gelübde nach heidnischer Manier, 11,39; Simson bricht alle Gesetze des Nasiräers - nicht nur „außer Dienst“,14,8-9; sondern auch “im Dienst“, 15,15f;  vgl. mit 4.Mos 6,5-6.

Und als ihn das endgültige Brechen seines  Naziräergelübdes ruiniert (16,17-20), merkt er nicht, dass der Herr von ihm gewichen ist (V 20; beachte den Gegensatz zu 6,12). 

Der Abfall war auch politisch: Ab Gideon sind die Richter damit beschäftigt, gegen Teile des eigenen Volkes vorzugehen anstatt gegen den Feind (8,4-9; 8,14-17; 12,1-6) bzw. wird der Richter vom eigenen Volk dem Feind übergeben (15,9-13).

Gideon verweigert das Angebot, König zu werden (8,22f: Jahwe soll über euch König sein), Abimelech hingegen erschlägt seine Brüder und macht sich mit Gewalt zu König. Jephtah will politisches Oberhaupt Israels sein (11,1ff). Es ist bezeichnend, dass ab Gideon - trotz der Siege der Richter - der Satz „und das Land hatte Ruhe soundso viele Jahre“ (3,11.30; 5,31; 8,28) nicht mehr vorkommt. Es gab eben keine Ruhe mehr.


Die Symmetrie in Vorwort und Nachwort:

Die Einleitung (1,1-3,6) und der Schluss (Kp 17-21) weisen dieselbe Symmetrie auf. Die beiden Vorworte beginnen beide mit dem Hinwies auf Josuas Tod (1,1; 2,8).

Das ersten Vorwort listet die Stämme auf, wie sie (z.T.) erfolgreich gegen die Kanaaniter vorgingen und sie vertrieben.

Das  zweite Vorwort listet die Nationen auf, die der Herr nicht vertrieb (3,1-4) und behandelt Israels konsequenten Abfall. In beiden Nachworten geht es um Leviten. Und beide haben als Einleitung (und auch als Schluss des Buches überhaupt) die Feststellung: „In jenen Tagen gab es keinen König in Israel.“ (17,6; 18,1; 19,1; 21,25). Jedes der beiden Nachworte berichtet einen ernsthaften Verfall Israels oder ein schlimmes Beispiel von diesem Verfall.


Die Symmetrie von Vorwort 2 und Nachwort 1:

Dabei entspricht das jeweilige Nachwort dem Vorwort (in umgekehrter Reihenfolge):

Vorwort 2 betont:

a) Der geistliche Verfall der Generationen nach Josua (2,10.17.19)

b) Gott vertreibt gewisse Nationen nicht, um Israel dadurch zu prüfen, damit man erkenne, ob sie den Geboten des Herrn gehorchen, die er ihren Vätern durch Mose geboten hatte (2,12- 3,4).

c) Israel verließ immer wieder den Herrn und hurte den kanaanäischen Göttern nach (2,11.13.19).

 

Parallel dazu das 1. Nachwort:

a) Der Verfall des levitischen Priestertums. Eine Mutter weiht gestohlenes Silber dem Herrn, damit ihr Sohn einen Götzen herstellen kann. Der Sohn weiht einen seiner Söhne zum Priester im Götzenhaus (17,1-6).

b) Ein Levit - kein anderer aus ein Enkel des Mose - wird zuerst privater Götzenpriester und schließlich (mit seinen Söhnen) Priester im Götzentempel des Stammes Dans (17,7-18,31).

c) Die Daniter, die eigentlich die götzendienerischen Praktiken der Kanaaniter hätten zerstören sollen, greifen eine friedliche Stadt an, vernichten sie und richten dort einen eigenen Götzenkult auf.

 

Wenn uns also das zweite Vorwort den Bericht gibt, dass die nachfolgenden Generationen nach Josua noch tiefer in den Götzenkult verfielen, so gibt uns das erste Nachwort einen farbiges Bild davon, dass nicht nur das Volk, sondern auch das levitische Priestertum - und zwar nur 2 Generationen nach Mose - zur Aufrichtung des öffentlichen Götzenkultes mitgeholfen haben. Wenn die Leviten den Geboten Mose treu geblieben wären, wären sie eine große Unterstützung der Richter in ihrem Kampf gegen den heidnischen Götzendienst gewesen.


Die Symmetrie von Vorwort 1 und Nachwort 2:

Vorwort 1 beginnt mit der Versammlung ganz Israels, wie es den Herrn befragt:

Wer von uns soll zuerst hinaufziehen gegen die Kanaaniter, um gegen sie zu kämpfen?

 -  Gott antwortet: Juda soll hinaufziehen. (1,1-2).

Daraufhin folgt eine Aufzählung  von Städten, welche Israel einnahm bzw. nicht einnahm. Unter der zweiten Kategorie befindet sich auch Jerusalem, das in den Händen der Jebusiter bleibt (1,21). Vier Geschichten werden erzählt: a) Die Gefangennahme Adoni-Beseks und sein Bekenntnis, dass Gott ihm nach dem Prinzip „Wie du den anderen, so geschieht es auch dir“ vergolten hat. (Gerichtsprinzip: Du kriegst, was du anderen getan hast. 1,4-7). b) Wie Othniel zu seiner Frau kam (1,11-15). c) Die Josephiter verschonten bei der Zerstörung von Lus einen Mann aus Lus, der dann wiederum eine Stadt Lus baute (1,22-26). d) Der Engel des Herrn erinnert in Bochim an den Bund Gottes, tadelt Israel wegen seiner Bündnisse mit den Kanaanitern und kündigt Gottes Gericht an. Israel weint vor dem Herrn und bringt Schlachtopfer dar (2,1-5).

Parallel dazu das 2. Nachwort: Ein Levit will nicht in Jerusalem bei den Jebusitern  übernachten und erleidet dann in Gibea, das zu Benjamin gehört, eine schlimmere Schandtat, als er in Jebus/Jerusalem erlitten hätte (Kp19). Als Antwort auf diese Greueltat versammelt er ganz Israel. Die Söhne Israel befragten Gott: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen zum Kampf mit den Söhnen Benjamin? - Gott antwortet: Juda zuerst. (20,18). Beim Versuch, Benajmin zu züchtigen, erleidet Israel zwei empfindliche Niederlagen und weint in Bethel vor dem Herrn, vor der Lade des Bundes Gottes, und bringt Schlachtopfer dar (20,19-28). Daraufhin zerstören sie rücksichtslos die Benjaminiter und ihre Städte (20,29-48). Israel bereut seine Tat und sucht Frauen für die übriggebliebenen Benajminiter, indem es die Bewohner von Jabesch in Gilead erschlägt - mit Ausnahme der Jungfrauen -, und dann eine Massenvergewaltigung der Mädchen von Silo organisiert (Kp 21).

 

Das Nachwort 2 zeigt eine schlimmere Situation als das Vorwort 1:

Im Vorwort befragt die versammelte Gemeinde den Herrn bzgl. der Eroberung der Kanaaniterstädte, im Nachwort hingegen bzgl. der (zwar nötigen aber) traurigen Angelegenheit der Züchtigung eines ganzen Stammes wegen deren Schandtat, die schlimmer war als die Schandtaten der Kanaaniter. Der kanaanäische König bekannte, dass ihm von Gott zurecht vergolten wurde für  die Daumen und Zehen, die er seinen Feinden abgeschnitten hatte; aber die Züchtigung Benjamins durch ganz Israel kann kaum für ein gutes Beispiel der göttlichen Züchtigung und gerechten Vergeltung verwendet werden. Das Weinen in Bethel zeigt, dass die Versammlung selber unter Gottes Zucht und Tadel steht (20,19-28), wie dies auch das Weinen in Bochim zeigte (2,1-5). Die Art und Wiese wie Othniel zu seiner Frau kam, ist ein heldenhaftes Beispiel; aber die Art, wie die Benjaminiter zu ihren Frauen kamen, ist alles andere als heldenhaft oder vorbildhaft. Völlig gegen jedes Prinzip ist dabei, wie der Eid der ganzen Versammlung Israels durch einen faulen Trick umgangen wurde. Und als sie ihre extremen Sanktionen gegen die Bevölkerung von Jabesch-Gilead ausführten, war ihre einzige Motivation, diejenige, wie sie den Stamm Benjamin aus dem Desaster heraushelfen könnten, in das sie ihn selbst (durch ihren übermäßig großen Eifer und ihren unbesonnenen rachsüchtigen Eid) hineinmanövriert hatten. Um zu verhindern, dass Benajmin ausgerottet wird, rotten sie die Bevölkerung von Jabesch-Gilead aus, deren Vergehen viel geringer war als die ursprüngliche Sünde Benjamins. Und nachdem sie darauf bestanden hatten, die Sanktionen des einen Eides auszuführen, umgehen sie die Sanktionen eines anderen Eides, um so frei zu sein, die Massenvergewaltigung der Mädchen von Silo (anläßlich eines Festes des Herrn!) zu organisieren. Dadurch unterminierte die Versammlung eben die Heiligkeit, die sie durch ihre Aktion gegen Benajmin anfangs aufrecht erhalten wollten. Indem sie eine ungerechte Handlung eines Stammes züchtigen, begehen sie zwei andere ungerechte Handlungen.


Ri 1,1-2,5: Vorwort 1: Die Errungenschaften der 1. Generation

(Vorwort 2: Die Problematik der 2. und 3. Generation)

Das Richterbuch ist die 2. Etappe der Eroberungen (Die 1. Etappe ist in Jos). Die Stämme müssen einzeln ins Land ziehen und erobern, was Josua schon allgemein erobert hatte. Die Kanaaniter waren rechtlich schon tot, aber sie haben es nicht gewußt und wollten es auch nicht wissen. Israel musste kämpfen, um das Land des besiegten Feindes zu erobern.

1.Etappe: Kol 2,13-15. Christi Sieg über die Kanaaniter - Vergebung, Rechtfertigung, Friede mit Gott - unser Erbe - alles hat er für uns errungen. Wie erlangen wir diese Dinge praktisch?

Identifikation mit Christus - mit den Heilstaten des großen Josua. Tod und Auferstehung . Röm 6.

[Buße = Das Urteil Gottes über mich anerkennen. Zuerst: Ein Stehen vor Gott mit geschlossenem Mund. (Das Gesetz sagt: Halt den Mund. Röm 3,19; vgl. Ri 18,19; Jos 6,10. Es verstopft jedem Menschen den Mund). Dann : ein Öffnen des Mundes um Jesus Christus anzuerkennen. Röm 10,8-10. - Taufe. Ich bin tot. Gottes Urteil über mich ist Verdammnis.]

Richterbuch ist die 2. Etappe: die Kriegführung der einzelnen Stämme nach solch einem gewaltigen Sieg des großen Josua.


A. Siegreiche Eroberungen (Juda): 1,1-16

Juda fragt den Herrn: 1,1-3

Juda (mit Simeon) besiegt Adoni Besek: 1,1-7

V. 1: Das Buch Ri. Beginnt mit Gebet um Gottes Führung und endet mit Gebetslosigkeit und Führerlosigkeit (21,25). Der Mensch ist auf Geführtwerden angelegt. Ist er nicht an die Führung Gottes angeschlossen, entsteht ein Chaos und schlussendlich zerstört er sich.

 

Abhängigkeit vom Herrn. Gewaltige Errungenschaften Judas.

 

V. 3: Juda bittet den Bruder Simeon um Hilfe. Das ist nicht verboten. Wir sind EIN Leib in Christus. Wir sollen einander helfen im Kampf um die Christusähnlichkeit.

 

V. 6: Nur teilweise Gehorsam.

 

1,7: Adoni Besek (Herr des Blitzes): 2 Lektionen

  1. Du könntest dir viel Züchtigung ersparen. 1.Kor. 11,29f
  2. Gerichtsprinzip: Du erhältst, was du anderen getan hast. Mt. 25

(Wie wird die Hölle aussehen für jem. – eine Entsprechung der Sünden des Lebens! vgl. Lk. 16)

Juda erobert Jerusalem und besiegt die Kanaaniter: 1,8-11

Othniels (Detailerzählung der Eroberung Hebrons): 1,12-15

V. 14: Othniel: Wie erquickend!

Sein Geheimnis: Eine gute Frau! (Gegensatz zu Delila von Simson) – sie spornte ihn an im Guten, zum Beten/Bitten! Sie trieb ihn an im guten Sinn (Gegensatz: Ri. 14,17; 16,16.19)

(Vgl Jaebez!: mehre meine Grenzen! 1.Chr. 5)

Jeder Sieg hilft dir, den nächsten zu gewinnen.

Othniel errang eine Stadt, mit ihr eine Frau, mit der Frau ein Erbe, mit dem Erbe auch Wasserquellen, einen Segen!

Wer hat, dem wird gegeben werden (Stadt, Frau, Erbe Quellen),  wer nicht hat, ihm wird auch das genommen, das er zu haben meinte.

Wenn du nicht Fortschritte machst, wirst du eines Tages merken, dass du Rückschritte gemacht hast. (Du wirst merken, dass du auch das verloren hast, was du meintest zu haben. Mt. 25,29 und 13,12)

V. 16: Vgl. Hobab 4.Mos. 10,29-32

Das Erbteil der Keniter: 1,16


B. Teilsiege und Kompromisse (7 Schritte des Abfalls): 1,17-36

Ri lehrt uns einige Lektionen, wie wir richtig kämpfen können. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!

 

Was sind das für Feinde, die wir angehen müssen?

Habsucht, Zorn, Eigensinn, Individualismus, Bequemlichkeit, Sich-Gehen-Lassen; negativen Denken und Reden über andere, Nörgeln und Vorwürfemachen, Ungeduldiges Wesen, Vergnügungssucht, Lust der Augen (TV), Launenhaftigkeit, Wie-du-mir-so-ich-dir; Geltungsdrang, Unreinheit in Gedanken (vor allem Sex), Leichtfertiges Umgehen mit der Zunge (Übertreiben, Lügen), Selbstsucht, Witzemachen auf Kosten anderer, Albernheit, Sarkasmus, Streitsucht, Unausgeglichenheit, mangelnde Einfühlsamkeit, mangelnde Dienst- und Leidensbereitschaft, Hartes, grobes Wesen, Bitterkeit und mangelnde Vergebungsbereitschaft, Hochmut, Nachtragen, ...

[Vgl. Datei: HaeufigeS in AN.]

1. Juda und Simeon können die Feinde nur zum Teil vertreiben: 1,17-20

1,19: halber Sieg, aber Sieg!

„konnte nicht“ (obwohl der Herr mit ihm war. Das ist ein Widerspruch! Er hätte schon können, aber er glaubte nicht, dass er kann, wenn der Herr mit ihm ist. So geht es uns oft auch!)

„eiserne Wagen“ (Sind dem Herrn eiserne Wagen zu stark/schwer?) Was war ihr wirkliches Problem? Lies Jos 17,16-18

- Ihr mangelndes Vertrauen in die Kraft des Herrn. Juda war doch siegreich gewesen und wusste, was es heißt, wenn Gott Sieg verschafft. Aber auch wir vergessen oft ...!

Vergiss die Siege der Vergangenheit nie.

Wenn der Herr mit mir ist, KANN ich (über Mauern springen, Ps. 118), denn es ist der Herr, der durch mich hindurch KANN.

Hast du je Feinde gehabt, die du nicht vertreiben konntest (Feinde in deinem Charakterentwicklung zur Christusähnlichkeit hin)?

Aber beachte: Der Herr lastet es ihnen nicht an.

- Eine Ermutigung für mich! Es gibt eben nicht lauter Erfolge. Sonst müsste ich verzweifeln, wenn ich mein Leben ansehe. Denn ich kenne mich und meine häufigen Versagen nur zu gut.

Kein vollständiger Sieg.

Sie harrten. Glaube.

1,20: Kaleb – er war 45 Jahre treu gewesen. Jetzt erntet er!

Juda war nicht fähig, die Kanaaniter zu vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten, aber Kaleb ist fähig, drei Riesen zu vertreiben, obwohl sie zahlreicher, größer und stärker sind als er.

2. Benjamin vertreibt die Feinde nur zum Teil: 1,21

Was ist der Unterschied zwischen V. 19 und V. 21?

Juda konnte nicht, aber Benjamin TAT es nicht!

Was dürfen wir nicht tun, wenn wir auf Feinde stoßen, die nicht gleich am 1. Tag aufgeben?

- Aufgeben, sich arrangieren mit dem Feind, Kompromisse schließen.

Was ist nötig, um den Sieg zu erlangen?:

1. Glaube! Vertraue auf den Herrn.

2. ® (Was lernten die Israeliten vor Jericho, als sie 13 mal herumzogen?

- Sie lernten diese verfluchte Stadt zu hassen.

2. Hasse! Hier auf Erden muss ich lernen, Gottes Urteil über die Sünde anzunehmen, ich muss sie hassen. Wer Kompromisse eingeht, der hasst die Sünde zu wenig.

 

3. Sei radikal und entschlossen, den Feind auszumerzen. (Keine Entmutigung. Vgl. 5.Mos. 20,8-9)

Lektion: Werde nicht mutlos, wenn die „Perisiter“ (oder Thomasiter) wiederkommen; schließe keinen Kompromiss, keinen Waffenstillstand mit ihnen! Glaube an den Sieg. Denn der Herr WILL, dass du siegst.

 

V. 21: Schande über dich, Benjamin! Vgl. V. 8: Juda hatte Jerusalem eingenommen, geschlagen, in Brand gesteckt. Juda hatte dem kleinen Bruder Benjamin den Sieg schier auf dem Teller serviert. Aber Benjamin TAT Nichts. Schande über dich, Benjamin!

3. Josef vertreibt die Feinde, schließt aber Kompromisse: 1,22-26

Guter Anfang. Der Herr war mit ihnen. Aber: ...

Lektion: Pass auf, wenn der Herr mir dir ist und deinen Kampf segnet. Gefahr der Selbstsicherheit: „Ich hab mich schon in der Hand“. 1.Kor. 10,12

 

Was machten sie falsch?

V. 24: Nur halbe Arbeit.

Dem Sünder Gnade erweisen, - ohne dessen Bekehrung!? 5.Mos. 7,2 (Du sollst ihnen nicht gnädig sein!)

Kompromiss (aus Bequemlichkeit!)

® Er baute ein zweites Lus –

Lediglich Verlagerung des Problems. Wenn du (Nicht wie bei Rahab, Jos. 2. Rahab baute kein zweites Jericho)

Sie tolerierten des Böse in nur einem einzigen Punkt. Und genau aus diesem Punkt erwächst ein neuer Feind.

Lektion: Erweise der Sünde NIE Gnade. Für Sünde gibt es nur eine einzige Lösung: Radikale Ausrottung.

Jeder muss den Preis für Kompromiss irgendwann bezahlen. Warum also Kompromisse schließen?!

Wer Kompromisse schließt, bei dem wird sich die Schwierigkeit nur verdoppeln oder das Problem verlagern.

[Das gilt auch für Gemeindebau, Evangelisation. Baue von Anfang an klar nach dem Muster der Heiligen Schrift, ansonsten schaffst du Probleme!]

4. Manasse unterdrückt die Feinde, anstatt sie auszurotten: 1,27-28

vgl. Jos 17,18: Die Verheißung war vorhanden! Aber Manasse war nicht radikal genug.

Zwangsarbeit eines Feindes Gottes! - im Werk Gottes angestellt! Der Feind im Dienst des Reiches Gottes, das kann nicht gut gehen.

(Neutestamentlich: Stolz, Ehrgeiz, Geltungsdrang und Eigennutz und fremdes Geld ins Werk des Herrn einspannen.)

Lektion: 5.Mos. 20,16: Sei gehorsam. Sei radikal mit dem Bösen in deinem Leben!

5- Ephraim und Sebulon dulden die Feinde in ihrer Mitte: 1,29-30

Sünde als „Untermieter“.

6- Asser und Naftali werden geduldet in der Mitte des Feindes: 1,31-33

Was ist der Unterschied zu vorher? (vgl. V. 33 mit V. 30)

Beachte V. 33: Naftali wohnte in der Mitte der Kanaaniter, umgeben von den Feinden; nicht mehr umgekehrt!

Sie versuchten es nicht einmal, die Kanaaniter zu vertreiben. Sie schlossen sofort Bündnisse anstatt zu kämpfen. Sie verachteten Gottes Urteil über die Kanaaniter. [Hier ist die Wurzel für die nachfolgenden Probleme: mangelnder Gehorsam! Sie teilten nicht Gottes Schau über Sünde.]

® vgl. Ri. 3,5-6: Vermischung, Verheiratung, Götzendienst.

Das hätte der 1. Generation unter Josua bei Jericho nicht passieren können, wo sie gelernt hatten Gottes Feinde zu hassen. Sie sehen nun die Sünde nicht mehr so an wie Gott sie sieht.

Lektion: Finde dich nie mit dem Status Quo ab! („Ich bin halt nun mal so“)

Wer Sünde als Minorität in seinem Leben duldet, wird eines Tages erwachen und feststellen, dass das Blatt gekehrt hat: die Sünde als Majorität umgibt ihn, verführt ihn zu Vermischung und Abfall.

7. Dan wird vom Feind vertrieben: 1,34-36

Dan sitzt oben am Berggipfel und singt schöne, erhabene Lieder, aber in Wirklichkeit ist er in Gefangener in seinem eigenen Erbteil. Eingeengt, unwirksam gemacht, in die Ecke getrieben. – welch unglücklicher Christ!

In so einer Situation gibt es nur eines, denkt er: Fortziehen (Ri 18) aus dem gottgegebenen Erbteil! (Ri. 18,5: Unterwegs fällt ihm dann noch ein, dass es eigentlich nicht schlecht wäre, den Herrn zu befragen. Vgl. 1.Sam. 14,36f).

® Und sie wurden die ersten, die den Götzendienst offiziell als Stammesreligion einführten.

In Offb 7 wird Dan nicht mehr erwähnt!

Lektion: Wer Sünde duldet, den wird die Sünde schlussendlich verdrängen. Die Sünde wird an der weiterhin die Herrschaft innehaben.

Zusammenfassung:

Folgen, wenn man nur mit halben Herzen kämpft:

1.         Folge: Nur Teileroberung des Landes. Keine radikale Ausrottung.

2.         Folge: Bündnisse mit dem Feind schließen. Arrangements/Kompromisse. Götzen nicht völlig vernichtet.

3.         Folge: Verheiratung mit den Bewohnern des Landes. Vermischung mit der Welt.

4.         Folge: Gott verlassen, Götzendienst. (Herabsteigen auf das Niveau der Kanaaniter.)

5.         Folge: Versklavung unter Fremdherrschaft. (Sie fielen von der Höhe, zu der Gott sie gerufen hatte, weit herunter.)

 

Lektion: Dulde ich fragwürdige Dinge in meinem Leben? Nobody is perfect - als Deckmantel zum Festhalten an gewissen Sünden?

Stell dir vor, du wachst eines Tage auf und findest, dass du verheiratet bist mit deinen Sünden.

Sünde radikal ausrotten! Auch jeden Anstoß zur Sünde. Dem Übel an die Wurzel gehen!

Spiele nicht mit der Sünde. Ergreife keine Halbmaßnahmen!

Achtung: Jeder David hat seine Bathseba!


C. Göttlicher Tadel: 2,1-5

2,1 Engel kam von Gilgal herauf, nicht vom Himmel herab.

- Gilgal (Ort des Sieges unter Josua; immer wenn sie von Gilgal ausgezogen waren, ® Sieg. Jos 10,7.15.42f; 14,6; Ri 3,19; 1.Sam.)

- Bochim (Ort des Versagens und Weinens).

Gilgal: Steine - sollten an Gottes Macht erinnern (Jos 4,23f), die sie ins Land brachte, die Macht des Todes und der Auferstehung - steinerne Messer - Vorhaut beschnitten.

Was brachte uns in unser Erbe? – Nicht unser Fleisch, sondern Gottes Macht. Eph. 1,18ff; 2,1ff; 1.Petr. 1,5

Wie brachte er uns dahin? – durch Tod dem Fleisch (Abschneiden!); durch die Macht der Todes und der Auferstehung Christi.

Gilgal, der Ort der Beschneidung des Fleisches. 

[Beschneidung als Zeichen der Beschneidung der eigenen Kraft und Weisheit:

Gen 16: Abraham wollten das Erbe durch fleischliche Methoden (eigene Kraftanstrengungen und Überlegungen) erlangen. Gen 17. Gott sagt: OK, dann schneiden wir halt das Fleisch ab! Beschneidung. Denn der Nachkomme - das Erbe - kommt nicht auf natürliche Weise und nicht durch menschliche Kraftanstrengung. Das Fleisch muss gerichtet werden, denn Gottes Verheißungen werden nicht durch fleischliche Mittel / menschl Kraftanstrengung und Weisheit erlangt.]

So wurde in Gilgal die „Schande Ägyptens“ abgewälzt. [Gilgal = abwälzen.] D.h. Kein Kompromiss mit dem Fleisch.

Kol 2.11ff.

Israel wurde am Jordan beschnitten und getauft. Weiter ging es in der Kraft des Auferstehungslebens Christi!

Kol 3,1ff. „Ihr habt den Jordan überquert, ihr könnt Ägypten vergessen, auch die Wüste und die Wüstennahrung. Denkt an das Korn des Landes. = Neutestamentlich: Richtet eure Gesinnung nach droben, wo euer Erbe ist. Neue Gesinnung.

Kol 3,5. Tötet! (Gebraucht das Messer!)

Gilgal ist der Ort des Selbstgerichtes. Der Ort, der sie ewig daran erinnern soll: Wir machen keinen Kompromiss mit dem Fleisch.

Jedesmal, wenn sie von Gilgal in den Kampf hinauszogen, siegten sie.

Lektion: Wenn du Siege errungen hast, geh nach Gilgal! Erinnere dich: Das war der Herr, nicht du! Denke daran: Es ist die Kraft des Herrn, die mich ins Land brachte (durch Identifikation mit Christus); es ist die Kraft des Herrn, sein Auferstehungsleben in mir, die mit mir und durch mich streitet. Christus in mir, das ist das Geheimnis meiner Kraft.

 

V. 1: Dort in Gilgal hatte der Engel Jahwes auf Israel gewartet. Aber sie hatten diesen Ort verlassen. So muss der Engel Jahwes von Gilgal nach Bochim ziehen. Tragischer Ortswechsel vom Ort des Selbstgerichts zum Ort des Weinens hin.

Lektion: Der Weg des geringeren Widerstandes und des Kompromisses führt unweigerlich nach Bochim. Wir werden Verlust leiden (vgl. 1.Kor 3,13f) .

 

V. 1E: Jahwe erinnert sie an Gottes Heilstaten und seine Bundestreue.

(Der beschnittene Abr. trug an seinem Leibe das Zeichen der göttlichen Treue mit sich herum. Und ein paarmal pro Tag wurde er an Gottes Bundestreue erinnert: Wir werden den verheißenen Erben und das verheißene Erbe bekommen.).

Neutestamentliches Zeichen des Bundes: Christus hat mit seine Blut den Bund unterzeichnet. Abendmahl als ständige Erinnerung an die Bundestreue Gottes. Jesus Christus selbst reicht uns den Becher: Nimm ihn nur! Denn deine Sünden werde ich niemals mehr auf die Anklagebank bringen. Hebr 8. Erinnerung an Gilgal. Gott übt am Fleisch das Gericht. Ich bin eins mit Gottes Urteil. Ich trinke den Kelch des Sieges.

 

V. 2E: Gottes Trauer und Schmerz über ihr leichtfertiges Hinweggehen über Sünde: „Was habt ihr da getan?“

Wieviel Liebe klingt in dieser Frage mit! Sie erwartet keine Antwort.

Die Wirkung bleibt nicht aus ® V. 4E Buße.

(Lektion für die Kindererziehung: Nicht ein liebloses unfreundlicher Vorwurf, sondern ein aus tiefer Liebe kommende Frage: „Warum hast du das getan!“. Das hat oft mehr Wirkung. – dann wenn die grundsätzliche Beziehung der Liebe stimmt.)

 

„Ich aber breche meinen Bund nicht.“

Gott weiß, wenn wir aus irg.welchen Gründen – sogar  mit des Herrn Hilfe – noch  nicht alles einnehmen konnten. Aber er ist tieftraurig, wenn wir wegen Kompromissen und wegen Feigheit oder Bequemlichkeit versagen.

Gleichgültigkeit und Aufgeben (Sich-Arrangieren mit dem Feind / mit der Sünde in unserem Leben) ist Gott ein Greuel!

 

V. 4: Bochim: „Weinen“

Aber wir wollen unser Leben nicht am Ort des Weinens verbringen. Sünde bekennen beim Opfer. Und weiter gehts!

Hoffnung: Ri. 10,10ff

[Es gibt keinen Grund, Kompromisse zu schließen, wenn du weißt, dass deine Mannschaft gewinnen wird. Hebr 13,20.]


Ri 2,6-3,6: Vorwort 2: Das Abgleiten der 2./3. Generation:

V. 7ff: ist plusquamperfektisch zu übersetzen!

V. 7-23 ist Rückblick, 3,1-6 ist Zusammenfassung. Erst 3,7ff ist Anschluss an 2,5. (beachte: 2,23 ist immer noch von Josua die Rede!)

Josua ® Älteste (2. Generation) ® 3. Generation. Sie kannten Jahwe nicht, sein Erlösungswerk nicht, den Krieg nicht.

Das Erste, das bei der 3. Generation verlorengeht, ist die persönliche Beziehung der Liebe und Ergebenheit zu Gott.

Einziger Weg, dieses Problem zu meistern. Geistliche Realität. Gottes Gegenwart muss unsere Kinder beeindrucken!

Lektion: Vermittle deinen Kindern ein unmittelbares Erlebnis des Wirkens Gottes! Wenn wir keine Not haben, kein Bedürfnis nach Gott verspüren, wird unser Gebetsleben lahmgelegt. (Daher ist Not gut für uns, obwohl wir sie nicht haben wollen.)

Unsere Kinder sollen sehen, dass ihre Väter stehen und vieles um Christi willen auf sich nehmen.

 

2,11.19:

Kehrreim des Richterbuches. (Gottes Urteil über die Gattung Mensch ist nicht sehr schmeichelnd!) Warum haben sie nicht gelernt? Sünde - zwangsmäßige Folge: Knechtschaft.

Wenn dir vorkommt, Gott sei weit weg, dann rate mal, wer sich entfernt hat, Gott oder Du?

Gott ist immer nur ein Gebet weit weg. Jak. 4 Naht euch Gott, ...

Deut. 6,10-12. Gott wurde ihnen langweilig. ® Andere Götter.

2,13:

Baal - Sturmgott der Kanaaniter.

Astarot - Fruchtbarkeitsgöttin. Wenn sie sich paaren, Acker fruchtbar. - Kindesopfer, sex. Ausschweifung.

2,16:

Gott gab sie nicht auf. ® Sie trieben es noch schlimmer.

2,11-19:

Zyklus: Sünde ® Sklaverei ® Schreien, Seufzen und Stöhnen ® Sendens eines Sooteer (Befreiers)

 

2,22- 3,4: Warum ließ Gott die Feinde bestehen?

1. Tadel (logische Strafe – Folge des Ungehorsams) 2,3

2. Test (Gott prüft uns, ob wir ihm wirklich folgen wollen) 2,22; 3,4

3. Training (Gott übt uns zum Krieg. Wir werden stärker durch beständiges Einüben geistlicher Fertigkeiten wie Glauben, Verleugnen der eigenen Wünsche, Geschäftigung mit Gott und seinem Wort) 3,2

 

Wo ist die gefährlichste Stelle bei mir? Wo wird die Lawine losgetrennten?


Ri. 3,7-11 (vgl. 1,12-15): Othniel, der 1. Richter

Es begann bei der Zuneigung zu den Töchtern der Nationen.

Wenn du ein Kind des Teufels heiratest, rate mal, wer dann dein Schwiegervater ist! Vermischung mit heidnischen Frauen brachte Israel zu Fall.

Gegensatz dazu: Wie vorbildlich Othniel zu seiner Frau (Kalebs Tochter) kam! Und er hatte eine gute Ehe in einer Zeit, da Israel das sehr sehr nötig hatte.

Kein Wunder, dass Gott Othniel als den Befreier Israels berief, dessen eigene Ehe so vorbildhaft war, um Israel aus seine Misere, in die es durch die ausländischen Weiber kam, herauszuretten.

 

Kuschan Rischattaim = der Finstere des doppelten Bosheit. Der König der Finsternis. Die Welt liegt im Argen!

Mesopotamien (Aram): Heimatland Abrahams. Jos 24,2. Hatten die damals größte Bibliothek = DIE Welt. Vergötterten Regen, Fruchtbarkeit (Gott Baal), ihre eigenen Triebe.

Die Welt bietet die Befriedigung an:

§         Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse (Sex, Essen),

§         Befriedigung der ästhetischen Bedürfnisse (Schönheit, Musik) und

§         Befriedigung der intellektuellen Bedürfnisse (Klugheit, Weisheit, Wissensch., Technik)

- aber alles getrennt von Gott.

Sie betrügt: Sie gibt vor, in ihr sei die letzte Erfüllung, sie lässt aber letztlich leer, weil losgelöst vom Schöpfer ist die Schöpfung leer.

Warum sollen wir die Welt nicht lieben? 1.Joh 2,15ff: - Weil sie vergänglich ist.

Was liebe ich?

Es beginnt immer mit dem Herzen (d.i. mit den Gedanken, dem Denken). Verlassen der 1. Liebe. Offb. 2,5; Spr. 4,2.3.

V. 9:

Othni-el: „Der der stark ist durch Gott“

In der Liebe zu Achsa („Fußspange“) fand er die Kraft zur Einnahme Hebrons. Das ist eine gute Frau, die dich zum Kampf motiviert.

Motiviert von Liebe - eroberte er eine Stadt und mit der Stadt eine Frau, und mit der Frau bekam er ein Erbe, und diese Frau spornte ihn an, und so erlangte er noch Wasserquellen dazu.

Lektion: Der einzige Schutz vor der Welt ist, den einen zu lieben, der mich anspornt für das himmlische Erbe zu erlangen. Wer sein Herz an Christus verliert, wird die Welt überwinden. 1.Joh. 2,15ff; 5,4.

Gegenstück zu Othniel, dem ersten Richter: Simson, der letzt Richter, dem die Liebe zu Frauen zu Fall brachten. Anstatt Israel zu befreien, diente er den Feinden zum Spott und als Anlass den Gott Simsons zu verachten, zu verspotten und den Triumph ihrer Götter zu feiern.

 

V. 10:

Das eigentliche Geheimnis seiner Kraft (vgl. V. 10E „stark“): der Heilige Geist


Ri 3,12-31: Ehud, der 2. Richter

V. 12:

Israel schwächt sich selbst durch den Kompromiss mit den kanaanitischen Völkern des Landes ® kann nicht gegen die Attacken von den Völkern außerhalb des Landes bestehen.

Wer sich durch Kompromisshafte Haltung schwächt, darf sich nicht wundern, wenn er bald danach Sklave Moabs wird.

Ein Erziehungsmittel Gottes, uns Christus-ähnlich zu machen, ist, uns Schwierigkeiten (Nöte, Hunger, Krankheit, Feinde, innere Probleme, Familienprobleme zuzulassen). Vieles davon ist auch natürliche Konsequenz von Sünden. Dadurch werden wir genötigt zum Herrn zu rufen, sodass ER in seiner Kraft eingreifen kann und wieder regieren kann (als Herr und Helfer).

 

V. 13:

Moabiter. Jede Nation hat ihren Nationalcharakter, nationale Tendenzen.

Die Moabiter (Frucht von Inzucht) genusssüchtig und hochmütig (Bild für das Fleisch und seine Lust)

Die Mesopotamier (Aram): (Heimat Abrahams): größte Bibliothek = DIE Welt. Vergötterten Regen, Fruchtbarkeit (Gott Baal), ihre eigenen Triebe.Götzendiener, die alles mögliche neben Gott stellen (Vgl. 1.Gebot)

die Kanaaniter (Händler, total verdorben in ihrem Denken, Bild für das verdorbene Denken des Fleisches)

die Midianiter (= Ismaeliter), habsüchtig und streitsüchtig . Ismael, ein „Wildesel“, seine Hand gegen alle und aller Hand gegen ihn 1.Mos. 16,12

die Ammoniter (Ebenfalls Frucht von Inzucht)

die Philister unbeschnitten, dh: auf eigene Kraft und Weisheit vertrauend (Das religiöse Fleisch).

V. 13:

Palmenstadt (Jericho!)

 

V. 14:

Eglon war ein typischer Moabiter: fett und sinnlich, genußsüchtig in der Stadt der Palmen.

Jericho war 60 Jahre nach ihrer Zerstörung bereits wieder bewohnt, aber nicht eine befestigte Stadt – wegen des Fluches von Jos 6; Eglon konnte sie daher leicht einnehmen und zur Sommerresidenz machen: schattig und frisch, sorglos.

Eglon ließ es sich gut gehen. Genusssucht, Befriedigung des Fleisches und der Wollust. Der Bauch. Das war sein Leben. Jericho: Palmen, Kühle, Obst, ... er sorgte auch für den Bauch seiner Kinder.

Ein Genussmensch –

Wer war Eglons Stammvater? -

Lot in Sodom. Eglon wie sein Vater: Ein Genußmensch

 

(Lot endete in einer Berghöhle. Und sein Leben war wie das eines Höhlenmenschen. Ein trauriger Kommentar für einen Menschen, der sich ursprünglich mit seinem Onkel aufgemacht hatte, um die Stadt zu suchen, die ewige Grundlagen hatte! Sein Ende als Höhlenmensch war schlimmer als sein früheres Leben in Ur in Chaldäa. Lots Beispiel: Erinnerung/Warnung für uns, was aus einem Gläubigen wird, der auf das Fleisch sät - und Verderben erntet. Gal 6.)

Moab war das Produkt von Inzucht. Gen 19.

 

Fleischliche Triebe, fleischliche Mittel, um Nachkommen zu bekommen - viel schlimmer als Abrahms falscher Weg mit Hagar. Nachdem Lot die erste Liebe verlassen hatte, ® Inzucht

Und (durch die Nachkommen Moabs:) Verführung anderer zur Unzucht. Num 25,1. (Der moabitische König Balak mietete Bileam. Bileam lehrte Balak, wie er Israel überwinden konnte: eine Falle vor die Söhne Israels hinzustellen, so dass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben Off 2,14.)

Jer 48,11.29. Sorglos, weil hochmütig und stolz. Überheblichkeit.

Jer 48:11 Sorglos war Moab von seiner Jugend an, und still lag es auf seinen <Wein>hefen und wurde nie umgegossen von Faß zu Faß, und in die Gefangenschaft ist es nie gezogen. Daher ist sein Geschmack ihm geblieben, und sein Geruch hat sich nicht verändert. Jer 48:29 Vernommen haben wir den Hochmut Moabs, des sehr hochmütigen, seinen Stolz und seinen Hochmut und seine Hoffart und das Großtun seines Herzens.

 

Gott tötet Eglon durch den Bauch (V. 21). Ehud traf Eglon gerade auf seine starken Stelle. Sein Gott war sein Bauch. Phil 3.

Moab kennzeichnet das Fleisch: Physische Befriedigung, Stolz, Vertrauen auf sich selbst, auf die eigene Kraft und auf die eigenen Mittel.

Fleisch - urspünglich was Gutes. Aber seit dem Fall (Gen 3) ist der Mensch nicht mehr König in seinem Palast. ® Die Sünde im Fleisch regierte. Seither ist das Sinnen des Fleisches gegen Gott gerichtet, es ist Tod; Feindschaft gegen Gott. Röm 8,6f. 7,18.24. Gläubige sind nicht im Fleisch. Röm 8,9. Die Wurzeln sind zerschnitten! In Christus sind wir mit ihm identifiziert. Christen sind im Geist. Und der Geist ist in uns.

 

3 große Feinde des Christen :

Othniel: gegen ungöttliche Vermischumg (= Vermischung mit der Welt);

Ehud: gegen die Sünde im Fleisch;

Barak: gegen das heidnische Denken, d.h. gegen falsche Lehre, Lüge (dh: gegen Satan selbst, 1.Tim 4,1) (eig. Weisheit)

 

Aber siehe auch die Gnade Gottes: Ruth: Gott rettet in seiner Gnade eine Moabiterin ® Ehe mit Boaz, ihrem Erlöser. 1.Kor 6,11.

[Wenn Nichtwiedergeborene ihrem Schöpfer in der Ewigkeit begegnen, wird sie dieselbe Sündhaftigkeit dort charakterisieren, die sie hier charakterisierte. Sie werden in alle Ewigkeit die Konsequenzen und die Fortentwicklung ihrer Sündhaftigkeit erleiden. Die Hölle wird den Lüsternen nicht von seiner Lust befreien (Luk 16!). Die Frau die in diesem Leben von ihrer Arroganz und ihrem Stolz aufgefressen wird, wird in alle Ewigkeit sein, was sie hier zu sein erwählte - gefangen in ihrem brennenden Verlangen des Fleisches.]

 


Exkurs zum Fleisch:

Wir sind im Geist. Christus ist die Wurzel und Quelle unseres neuen Wesens, unserer erlösten Persönlichkeit. Das ist jetzt schon wahr. Wenn der Herr kommt, wird sichtbar werden, was schon jetzt wahr ist.

Christen sind nicht im Fleisch, aber das Fleisch ist überall um sie herum. Gefahr, dass wir nach dem Fleisch wandeln. Wenn wir unsere fleischlichen Appetit nähren, sollen wir dazu sehen, dass er uns nicht verzehrt. Gal 5. Denn was der Mensch sät, wird er ernten! Gal 6.

Wir müssen die Dinge, die auf Erden sind, töten! Kol 3. Röm 8,13. Es passiert nicht automatisch. Wir müssen die sündigen Aktivitäten des Fleisches töten - mit dem Schwert des Geistes.

 

V. 15:

Tribut. Israel war Schuldner dem Moab. (Röm 8,12). Sie dachten sich: Gib dem Moab, dann wird er befriedigt sein und nicht mehr so viel verlangen. Aber weit gefehlt. Die Herrschaft Moabs wurde dadurch um so fester und härter.

V. 15E:

Ehud musste den Tribut überbringen. – ein unangenehmer Dienst. Welche Demütigung: Wir Israelite haben nicht die Kraft, sind versklavt. Ich elender Mensch, wer wird mich befreien?

Ehud = „Einziger“.

 

[Es gibt keinen Sieg ohne diese Seelenübung von Röm. 7, Wehe dem, der sich mit seinen fleischlichen Sünden zufrieden gibt und sich daran gewöhnt, dass er eben fleischlich und unfähig ist. Dem geht es so wie in Kap. 1: Kompromisse, Waffenstillstand wirkte sich verheerend aus.]

 

Ehud aus dem Stamm Benjamin - Sohn meiner rechten Hand.

Aber Ehud - ein Linkshänder (d.i. eig.: „behindert an der rechten Hand“).

 

Lektion: Wer dem Fleisch Schuldner bleibt, kommt immer tiefer in seine Abhängigkeit.

Ehud wusste: Dem fleischlichen Eglon Geschenke bringen, wird seine Herrschaft nur noch länger und grausamer machen. Das Fleisch muss getötet werden.

Er schmiedet sich ein kleines Schwert, einen Dolch.

Lektion: Im Nahkampf gegen das Fleisch ist es gut, kleine Waffen anzufertigen. Eph 6. Schwert des Geistes. Die kleinen auswendig gelernten Verse der Bibel z.B. Wir müssen sie beständig parat halten!

 

V. 19:

Der Wendepunkt kam bei Gilgal.

Was geschah in Gilgal. Wofür ist Gilgal bekannt? (Buch Jos!)

 - bei den geschnitzten Bildern (Kunstwerken des Fleisches). Das war die Grenze des Hoheitsgebietes Moab. Sie hatten ihre Messer zu religiösen Zwecken gebraucht, für eine ästhetische Religion (um eine sog. „Geistlichkeit“ zu erzeugen) . Religion ohne Heiligen Geist ist eine fleischliche Religion. (religiös kultiviertes ästhetisches, intellektuelles, ethisch hochstehendes Fleisch: Kunst, Musik, Gefühle) - aber keineswegs geistlich. Einfach Dinge, die das Fleisch ansprechen. (Vgl. Paulus in Phil 3)

Gilgal:

§         Der Ort des Todes. (Gott stand still in dem Flussbett, und sie bekamen Leben. Aus Sklaven wurden Freie.

§         Der Ort, der bekannt war für den Gebrauch des steinernen Messers Josuas (Beschneidung, Jos 5), nicht um das Fleisch anzusprechen, sondern um es abzuschneiden. (Vgl. Kol 2,11ff). Ab nun trugen alle Männer an ihrem Leib das Zeichen der göttl. Verurteilung des Fleisches

(Fleisch abschneiden in Beschneidung: Symbolische Handlung für: Das göttliche Gesetz soll über das Fleisch regieren.)

 

So auch hier: Der Wendepunkt kam bei Gilgal. Aus Sklaven wurden Freie.

Lektion: Der Wendepunkt der Macht des Fleisches kommt dort, wo wir den rechten vom falschen Gebrauch des Messers unterscheiden lernen.

 

V. 20:

Ehud: Privataudienz beim König : Ich hab ein WORT Gottes an dich, eine Botschaft direkt von Gott an dich! (Eglon erhob sich - so gut ihn seine Füße tragen konnten. Und ihr könnt euch vorstellen, was da hervor schwappte, als er aufstand: Sein fetter Bauch. Das Schwert des Geistes trifft das Fleisch!

 

V. 21:

Er war total entschlossen, ihn zu töten, radikal auszurotten.

Wie geh ich mit meinem Fleisch um und mit meinen fleischlichen Lüsten, die gegen die Seele kämpfen?

1.Petr. 2,11

Kol. 3,5ff

Wir sind nicht Schuldner, nach den Begierden des Fleisches zu leben. Röm 8,12.

 

V. 27:

Gebirge Ephraim: = „fruchtbarer Ort“, doppelt fruchtbar.

 

V. 28 :

Strategischer Punkt: Furten des Jordan. Sie gaben Moab keinen Raum, wie wir dem Fleisch keinen Raum geben sollen. Röm 13,14; Eph 4,27.

Erinnerungen an den Furten des Jordan: Jos 6: 12 Grenzsteine, Trophäen über Gottes Wunder. Gedenksteine an den Durchzug - Christi Tod und Auferstehung.

Moab musste sich unter die Hand Israels beugen.

 

V. 30:

Erg.: Ruhe in Christus!

 

Der engültige Sieg kommt noch: 4.Mos. 24,17.

 

 

Beachte die Parallelen Ehuds zu Jefta:

a) beide senden eine „Botschaft“ (zweimal) an den feindlichen König.

b) Beide nehmen die Furten des Jordan ein und lassen die Feinde nicht hinübergehen.

 


Kap. 3 im Neuen Testament

Bericht eines Benjaminiters im Neuen Testament : Phil 3:

Zerschneidung = Verstümmelung des Fleisches. , um nicht mehr auf das Fleisch zu vertrauen. Wir sind die rechte Beschneidung. Bei uns wurde das Messer recht angewandt. Fleisch gerichtet und abgeschnitten = rechter Gebrauch des Messers.

Gegenüberstellung:

Ri 3. Der Benjaminiter Ehud

Phil 3: Der Benjaminiter Paulus

Moab, der fleischliche Mensch

Vertauen auf das Fleisch 3,3

der rechte und falsche Gebrauch des Messers

die wahre Beschneidung und die Zerschneidung

Israels Überquerung des Jordan, Moab und die Furten des Jordan

Christi Tod und Auferstehung gleichförmig werden

Moabs Zurückeroberung und Bewohnung Judas - die verweltlichte Stadt.

die auf das Irdische sinnen, ... unser Bürgerrecht aber ist im Himmel

eine Botschaft von Gott an dich - das Messer ist Gottes Botschaft an Moab. Wir müssen das Messer benutzen, um das Fleisch wegzuschneiden.

Gott wird euch auch dies noch offenbaren.

Ehud stößt das Schwert in den Bauch Eglons

deren Gott der Bauch ist, ihr Ehre liegt in ihrer Schande.

Moab musste sich Israel unterwerfen.

Der Heiland ... verwarf auch alle Dinge sich zu unterwerfen.

 

Wir sind die richtige Beschneidung. Wir setzen auf das Fleisch kein Vertrauen. All unser Vertrauen ist in Christus. Und unsere Anbetung geschieht im Geist. - das ist die richtige Anwendung des Messers. Alles eigene achten wir für Verlust - um Christus zu erkennen. Ziel: an jenem Tag in Christus erfunden zu werden!

Die Tatsache, dass jeder Gläubige in Christus erfunden werden wird, wenn Christus kommt, heißt nicht, dass wir in der Zwischenzeit nicht kämpfen müssen.

Paulus will die Auferstehung aus den Toten erlangen - nicht nur die Auferstehung aus dem physischen Tod, die dann stattfindet, wenn der Herr kommt. Sondern die Auferstehung im vollsten Sinne. Wenn er kommt werden wir auferstehen, um ihn zu begegnen. Und dann werden wir sein, wie er ist. Das ist die Auferstehung im vollsten Sinne: Christusähnlichkeit! Danach strebt Paulus schon in seinem Leben. Dieses Ziel ist ihm so lebendig vor Augen, dass er schon jetzt jeden Tag diesem nachstrebt: ihm gleichförmig zu sein. Wie kann man das tun? - indem ich Christus erkenne und die Gemeinschaft seiner Leiden, seinem Tode gleichgestaltet werde, ob ich auf irgend eine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten.

Das ist der Weg, wie Menschen heilig werden. Mit Christus sterben - und mit ihm auferweckt werden. Ohne das sind wir machtlos gegen das Fleisch. Röm 6.

Phil 3,18f: Die fleischlichen Religiösen setzen dem Menschen ein falsches Ziel vor Augen: Selbstgenügsamkeit, eigene Werke, Stolz, Selbstruhm, Eigenschmeichelei.

Wenn jemand eine andere Gesinnung hat als die des Ehud, der dem Fleisch den Todesstoß gab, wird Gott ihm das offenbaren. Es gibt einige, die sich Christen nennen, deren Gott aber der Bauch ist. Da muss das Messer ran!

Wir sind nun im Geist. Wir sind aus dem Fleisch heraus genommen und in den Geist versetzt worden. An jenem großen Tag werden wir in Christus erfunden werden. Aber es gibt für uns Christen einen Prozess. Wir sind Pilgrime. Wir haben noch eine wegstrecke zurückzulegen, um Christusähnlich zu werden. Wir müssen ringen, dahin zu kommen, Christusähnlich zu werden und die Kraft seiner Auferstehung zu kennen und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem wir seinem Tod gleichförmig gemacht werden.

Rezepte, die uns sagen, wir könnten selbstzufrieden für uns bequem dahin leben, sind gefährlich. Sie kommen von Leuten, deren Gott ihr Bauch ist.

Moab wurde unterworfen. Und eines Tages werden auch wir unser Moab unterworfen sehen. Bei der Wiederkunft des Herrn wird unser Leib der Niedrigkeit verwandelt werden, dass er gleich werde seinem Leib der Herrlichkeit - durch die Kraft, die alle Dinge zu unterwerfen vermag.

Kap. 3,31: Der Richter Schamgar. (Ein Zwischenbericht)

Nur kurz erwähnt: ER tat, was er konnte, mit dem, was er hatte – in der Kraft Jahwes.


Ri 4-5: Barak und Deborah: 3. Richter

Zusammenfassung: Gott erwählt schwache Gefäße:

Othniel, der jüngste; Ehud, ein Behinderter; Gideon, der jüngste; Jephtah, Sohn einer Konkubine/Hure; Simson, der Stärkste und zugleich Schwächste von allen. – und Deborah, eine Frau!

 

Ri 4:

Deborah (Prosa-Erzählung), Kp 5 ist Bericht in Poesieform durch Deborah selbst. Die geistliche Dimension dieser Schlacht wird sichtbar: die geistlichen Mächte der Himmelswelt waren in dem Kampf verwickelt. Der Herr selbst kam hernieder und kämpfte, auch die Sterne kämpften.

Ps 68, 7-18: // Ri 5,4-5

 

5,7:

Gott zog mit seinem Volk aus vom Sinai durch die Wüste ins verheißene Land. Er führte das Volk auf seiner Mission unter den Nationen.

 

Die Richterin: Deborah, eine Frau!

Das Gefäß, das Gott in Zeiten des Verfalls gebraucht, ist nicht dasselbe, das er in gesunden Zeiten gebraucht. Wo sind die Männer?

Gott musste die Führung des Volkes eine Frau anvertrauen, weil die Männer versagten. Vgl. Jes 3.

 

Debora = Biene; Tätigkeit

Vater Lappidot (= Lampe, Licht)

 

Der Feind: Jabin, König von Kanaan in Hazor. Jabin = der, der Einsicht gibt, der Intelligente, Wahrnehmende = das heidnische HIRN.

Sisera: von Haroshet Gojim = der Wald/ das Schnitzen/Eingravieren der Heiden. Heeroberster der Wagenkämpfer, der Panzereinheit.

Kanaaniter: hochtechnologische Nation, ihre Stärke war ihr Wissen, ihr Hirn.

 

1. Etappe der Eroberung: Ri 5,4-5; Ps 68, 7-18: Der transzendente Herr über Raum und Zeit steigt in unsere Welt herein - auf den Sinai herab

Ri 5,4-5; Ps 68, 7-18 ® Erdbeben. Gott gab die Gesetze und den Bund. Gott sprach in unsere Welt herein. Er ist in die Geschichte interveniert, offenbarte sich an Israel. Mit diesem Herrn an der Spitze kamen sie ins Land Kanaan. Dort waren brilliante, hochwissenschaftliche Völker, aber verfinsert in ihrem Denksinn durch die Unwissenheit, die in ihnen war.

Die Könige des Landes tobten, es trachteten Eitles die Völkerschaften, sie taten sich zusammen, um gegen den Herrn und Josua, seinen Gesalbten, zu kämpfen. (Vgl. Ps 2).

Jabins Großvater (oder Vater), Jabin I., kämpfte gegen Josua (Jos 11,1). Aber es war ein vergebliches, eitles Bemühen. Sie konnten den Allmächtigen nicht stoppen. Jabin und die Könige wurden von Josua besiegt. - vgl mit Apg 4!

Der große Sieg der ersten Etappe unseres großen Josua ist sehr wichtig. Gott hat seinen König auf seinem heiligen Zionsberg zu seiner Rechten erhöht.

 

2. Etappe der Eroberung:

·         Jabin II.: Wiederherstellung der einst besiegten Macht, weil Israel anderen Göttern nachlief.

Technologie der Kanaaniter - Eisenschmelzverfahren gekannt (vgl. 1.Sam 13f). Sie hatten 900 eiserne Wagen.

(Kanaaniter - Kaufleute [Sach 14,21], bekannt für ihre Errungenschaften.)

 

Ri 5,6f:

Während der Herrschaft des Königs der Kanaaniter ging Gottes Volk nicht Gottes Wege, sondern krumme Wege.

Israel in Angst, versteckten sich: Nur 40 000 Soldaten und keine Waffen, kein Schwert, kein Schild stehen ihnen zur Verfügung - gegen die 900 „Panzer“ Jabins.

Welch trauriger Zustand eines Volkes, das erwählt war, die Königsherrschaft Gottes unter die Völker zu tragen und ein Zeugnis zu sein von der einzigartigen Offenbarung Gottes am Sinai - und schließlich den Messias in die Welt zu bringen.

Sie stehen so stark unter der Macht der Kanaaniter und ihren hochwissenschaftlichen Technologie, dass sie kaum ein Wort hervorbringen können vor Angst und Schrecken. (vgl. Sie „ruhten“.)

Das Erg ist, dass sie krumme Wege gehen.

 

vgl. Eph 4,14:

 ®Ergebnis: Zersplitterung. (Wie es bei Israel der Fall war, sie versteckten sich, hatten nicht mehr viel Gemeinschaft miteinander, jeder kochte seine eigenen Suppe und geht krumme Wege.)

Jesus aber hat Gaben (Eph 4,7-12) gegeben, damit der Leib aufgebaut wird, er soll nicht zersplittert sein, er soll zusammen bleiben und er soll in der Wahrheit – auf Gottes Wegen – wandeln!

- „bis wir alle dahin kommen dass wir alle dasselbe glauben“. Eph 4,13.

Eph 4:14 <Denn> wir sollen nicht mehr Unmündige sein , hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch <ihre> Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum .

Heute viel Zersplitterung in der Gemeinde Jesu!

Weil: Pluralismus „Ich seh das so. Fertig.“ Und man spricht nicht mehr miteinander, man geht nicht mehr Schulter an Schulter ins Wort, man tut nicht mehr, was Eph. 4,1-3 sagt!

 

Die Irrlehrer lügen, sie wollen uns täuschen und uns davon abhalten, dass wir zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis Christi kommen und (im Charakter) so werden wie Christus.

Kol 2:8 Seht zu, dass niemand euch als Beute weggeführe durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen , nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß!

 

1.Joh 4,1: wie kannst du einen echten Geist von einem falschen unterscheiden? - am Inhalt dessen, was gelehrt wird. Frage: Wird Jesus hier wirklich als Herr gelehrt und gelebt? ...

 

Feind in Ri 4:

 - hier nicht das Fleisch, sondern das Hirn, das Denken.

Satan ist sehr aktiv in Kreisen, wo Menschen ihr Hirn anstrengen. (Vor allem in der Schule.) Er will ihr Denken von der Wahrheit weglenken.

Kol 2:18 Um den Kampfpreis soll euch niemand bringen , der seinen eigenen Willen tut in <scheinbarer> Demut und ... , grundlos aufgeblasen von dem Denksinn (nous) seines Fleisches

Das heidnische Denken:

Eph 4:17 Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, dass ihr nicht mehr wandeln sollt, wie auch die Nationen wandeln , in Nichtigkeit ihres Sinnes ;18 <sie sind> verfinstert am Verstand , fremd dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist , wegen der Verstockung ihres Herzens;

Der Feind arbeitet mit Verdunkelung der Wahrheit. Dunkelheit durch Unwissenheit. Mangelndes Licht der Wahrheit.

 

Wie kam es so weit?

4, 1:

- Israel hatte sich neue Götter erwählt.

2.Kor 11:2 ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch {einem} Mann verlobt , um <euch als> eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen . 3 Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte , <so> vielleicht euer Denken von der Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber abgewandt und verdorben wird.

 

Lektion: Auch heute: Gefahr, dass die Sinne/Gedanken von der Einfalt Christi weggeführt/verführt/abgelenkt werden..

Es ist möglich, als Christ intellektuell an weltlichen Lehren festhalten zu wollen, die gegen Gottes Wort stehen. Wir müssen auch in unserem Denken treu bleiben! Wenn Satan unseren Glauben angreifen kann, hat er uns. Satan ist schlau, listig. Ebenso seine Diener. Er will unser Denken verführen.

Heute: Wissenschaft ist alles! - auch unter frommen Kreisen: biblische Wissenschaftsgläubigkeit. Zum Beispiel Evolutionslehre.

 

4, 2-3:

V. 3: Die Betonung liegt auf der Gewalt des Feindes. Sie hatten 900 eiserne Wagen. Er hatte Gewalt durch sein Hirn!

Jabin =der, der Einsicht hat, der Intelligente/Wahrnehmende = Das heidnische HIRN.

Technologie der Kanaaniter - Eisenschmelzverfahren gekannt (vgl. 1.Sam 13f). (Kanaaniter - Kaufleute (Sach 14,21), bekannt für ihre Errungenschaften.)

 

Sisera: - getötet : Nagel durch das Gehirn, nicht Messer durch den Bauch. Er war ein hartgesottener General, er saß nicht in seinem kühlen Obergemach in der Palmenstadt wie der fette Eglon. Er lebte in Haroshet Gojim = der Wald/ das Schnitzen/Eingravieren der Heiden. Heeroberster der Wagenkämpfer, der Panzereinheit.

 

Heilige Geist beschreibt die Feinde Israels verschieden:

Amalekiter = die Sünder;

Philister = die Unbeschnittenen;

Moabiter = die Fleischlichen, Stolzen;

Edomiter = die auf das Hier und Jetzt aus sind; ...

Kanaaniter = Heiden (vgl. Mt 4 das Galiläa der Heiden). Kanaaniter: hochtechnologische Nation, ihre Stärke war ihr Wissen, ihr Hirn.

Sisera:. Gott tötet Kanaan an ihrer starken Stelle: Siseras Hirn wird zertrümmert.

 

4,6:

Barak – aus Kedesch (= erstgenannte der Zufluchtsstätte, Jos 20,7); Kedesch = „Heiligtum“.

 

4,6ff:

Gottes Strategie: 10 000 Mann von Israel auf den Berg Tabor - ohne Waffen, ohne Schwert und Spieß.

 

4,8:

Die Feigheit eines Mannes (Menschenfurcht)

Ist dies das Motto, nach welchem wir dem Herrn dienen sollen? Ist dies Hingabe?

Dient ein Sklave nur dann, wenn der Mitsklave mitmacht?

Wie anders Petrus in Mt. 26,33.

 

4,9: „Ich will gerne gehen“ – Das ist die richtige Haltung. Der Herr ist es würdig, dass wir ihm immer GERNE dienen.

Barak hat sich nicht „freiwillig gestellt im Volk“ (vgl. 5,1ff)

Dennoch: Lieben einen, den man in die Schlachtreihen zerren muss und der dann kämpft, als einen, der nicht kämpft und zu Hause bleibt (beim Meckern oder beim Beraten, vgl. Ri. 5,16ff)

® Barak, ein Glaubensheld.

 

5,6:

Es ruhten die Pfade, weil das Reisen auf offener Straße zu gefährlich war - wegen der Feinde mit ihren eisernen Wagen.

Sie gingen krumme Wege, anstatt auf Gottes Wegen zu gehen.

 

5,8:

Israel hatte keine Waffen, die Kanaaniter hatten Eisenwaffen. Vgl. 1.Sam. 13-14.

Große Übermacht des Feindes.

 

5,9:

Aber was zählt, ist Einsatz, Hingabe an Jahwe. Vgl. 5,2.9.18. Hingabe bis zum Tod

 

Lektion: Gottes Schwaches ist stärker als die Menschen sind, stärker als der Feind mit seinen 900 Eisenwagen. 1.Kor. 1.

Sisera ruft seine ganze Kraft zusammen, seine modernste Technologie, sein gesamte „Weisheit“ dieser Welt (1.Kor. 1).

 

4,14:

Und nun der haarsträubende Befehl durch Debora: Geh runter in die Ebene! (6,14)

D.i. absoluter Selbstmord! - Gegen 900 Wagen in der Ebene! - Frontalangriff - dort, wo die Kanaaniter am stärksten sind, und wo die Israeliten am schwächsten sind. (Sisera lächelte: „Dieser Kampf wird nicht lang dauern.“ Aber Debora stand in engem Kontakt mit Gott!

Aber: ® Eine Taktik, die völlige Torheit und Schwachheit erschien (Fußsoldaten gegen 900 eiserne Wagen), entpuppte sich als Gottes Weisheit und Gottes Kraft - zum Heil Israels.

 

4,15:

Zu Fuß. Warum?

Weil alle Wagen im Schlamm stecken blieben.

 

5,20ff. und 5,4: 

Der Herr selbst stieg herab und kämpfte und die Sterne kämpften ebenfalls. Die Ebene verwandelte sich durch den Regenguss in einen Schlammsee.

Was nützte dem Sisera und Jabin nun noch die technologische Überlegenheit?

Lektion: Das Schwache Gottes ist unsere Stärke, das Törichte Gottes ist unsere Weisheit. 1.Kor 1; 2.Kor 12.

 

5,12:

Deborah: Nimm die, die dich gefangen geführt haben, gefangen.

Vgl. Ps. 68

 

Lektion: Ist uns das Wort Gottes genug gegen die listig ersonnenen Irrtümer des Feindes? (vgl. Heute die neue Evang. Methoden: Theater, Pantomime, christliche Rockbands, Filme (auch Bibelverfilmungen), Unterhaltungsgottesdienste ...)

[Jeder Film ist eine Verfälschung.]

 

5,19-22:

Mit „Mistgabeln“, Steinmessern, Schaufeln etc.

Im strategisch entscheidenden Moment: ein Wolkenbruch ® Eiserne Wagen im Schlamm steckend. Siseras großes Vertrauen auf die Technik wird ihm zum Hindernis!

Seine Soldaten geraten unter die eigenen Räder. Sisera flieht in die Klauen einer Frau.

 

5,18:

Sebulon kämpfte mit Todesverachtung - ohne Waffe.

Naftali nahm die schwierigste Stellung ein. Jael setzte ihr Leben aufs Spiel.

Das ist es, was Gott fasziniert: Wenn Menschen um Christi willen ihr Leben aufs Spiel setzen.

 

5,23:

Aber viele drückten sich. (Verse 15-17)... Schmach. wo sind die Männer?

Meros war zu beschäftigt, um sich im Kampf einzusetzen.

 

5,16:

Ruben blieb beim Meckern (Schafe).

Der Beruf darf uns nicht auffressen! Um diese Welt, um das Denken der Menschen in der Welt geht eine Schlacht. Der Herr ringt! Und wir haben die Chance und das Privileg, da mitkämpfen zu dürfen. Wehe uns, wenn wir so aufgehen in den Beschäftigungen des Lebens (2.Tim 2,4) und so besessen sind, unsere materiellen Bedürfnisse zu stillen, dass der Engel des Herrn sagen muss: Wo sind die Männer? Verflucht sei Meros, weil sie dem Herrn nicht zu Hilfe geeilt sind am Tage der Schlacht!

 

5,16ff:

Ruben blieb zwischen den Sattelkörben, und hielt lange Beratungen; Asser blieb untätig an der Küste, an den Buchten, Dan blieb bei den Schiffen, während eine so wichtige Schlacht zu kämpfen war, wo so viel auf dem Spiel stand!

Jeder von uns hat seine Aufgabe in der Schlacht. Nicht alle können an der Front stehen, viele müssen im Hinterland arbeiten und die Front mit Nachschub versorgen. Aber unsere Motive müssen rein sein, wir müssen vor dem Herrn stehen!

 

5,24: Jael

Wenn ein Israelit gekommen wäre, und sie gesagt hätte, es ist niemand hier, und er das Haus durchsucht hätte ® ihr sicherer Tod. Wenn ihr Mann heimgekommen wäre und hätte es gesehen, dass sie einen Feind in ihrem Bett versteckt hält, ® ihr sicheres Todesurteil (Gesetz der Wüste)

Eine hilflose Frau gegen einen erfahrenen Feldherrn. Sie tötete sein heidnisches HIRN!

Frauenarbeit: Ihre Aufgabe, die Bleibe /Zelt) einzurichten (aufbauen, abbauen), Zeltpflock in den Boden zur Sicherheit für Wohnung, Mann, Kinder.

Zeltpflock = Sicherheit (Jes 22,21). Wer ist der Pflock, den Gott fest einschlagen wird? Jesus Christus . Eljakim = Jahwe wird befestigen.

Wir danken Gott für die Gabe des Intellekts. (Wir lieben ihn mit all unserem Verstand.) aber in dieser gefallenen Welt werden wir keine Sicherheit finden durch unwiedergeborenen, heidnischen Intellekt. Was ist meine Sicherheit in dieser heidnischen Welt, in den Schulen unserer Kinder, mitten in den Irrlehren des heidnischen Denkens? -

Wenn mein Intellekt in Konflikt gerät mit Gottes Offenbarung in der Heiligen Schrift, dann muss ich entscheiden, wo ich meine Sicherheit haben will.

Dann dürfen wir den Hammer und Pflock (Jesus Christus) nehmen und ihn durch unser heidnisches Hirn schlagen und damit unsere heidnische Gesinnung und unser heidnisches Denken und Trachten töten. - und unser Vertrauen auf den Zeltpflock Jesus Christus setzen. Er ist die Wahrheit!

 

5,31: Gottes Kraft! (Gegensatz: 4,3.13) 1.Kor. 1.


Kap. 4 im NT:

Wir müssen an ein anderes Schlachtfeld denken: Die größere Schlacht, die Schlacht in der geistlichen Welt.

Christus siegte in 2 Etappen:

1. Etappe der Eroberung:

Gibt es einen transzendenten Gott, der sich offenbart hat?

Hat Gott Israel erwählt sein Gefäß zu sein, durch welches schließlich der Messias kommen sollte?

Kaiphas musste lachen, als Jesus sagte, er sei ein König. Christus das Schwache Gottes, die Torheit Gottes - genagelt an ein Kreuz. Warum kam er herunter?

Warum blieb er nicht am Sinai oben oder im Himmel oben?

Jesus Christus ist herabgestiegen, um Satan zu besiegen. Wie tat er es?

-          Das Schwache und Törichte Gottes, das Kreuz 1.Kor 1,18

-          Als sich die Mächte der Hölle am Kreuz umzingelten, da entkleidete er sie und führte sie im Triumphzug umher. Kol 2,13ff.

2.Etappe der Eroberung:

Wie geht der Sieg Jesu nach der Auferstehung weiter? – bis heute!

Unser Herr ist nun auferstanden, erhöht; und wir haben nun das Erbe: Das strategische Ziel der 2.Etappe ist, dass alle im Volk Gottes zur Einheit des Glaubens gebracht werden. Eph 4. Wir sollen alle zum vollen ausgewachsenen Christus heranwachsen.

Ri 5,12: Deborah forderte Barak auf, „seine Gefangenen gefangen zu führen“.

® Jesus Christus ist herabgestiegen, um seine „Gefangenen gefangen zu führen“. Eph 4.

Eph 4,7ff:

Jesus kam zuerst herab in die Tiefen der Erde: in die unteren Teile, niedrigen Teile der Erde – von der Warte des Himmels aus betrachtet

(zum Beispiel in den Mutterschoß der Maria, vgl Ps 139,15 „Tiefen der Erde“ = Mutterschoß),

in seiner Fleischwerdung kam er so tief.

® „Tiefer noch muss die Liebe gehen“: Er erniedrigte sich bis zum Tod am Kreuz.

Er stieg hinauf über alle Himmel, auf dass er alles füllte. Alles: Alles soll nun von seiner Herrschaft erfüllt werden. Jesus beginnt mit Menschen, mit seiner Beute.

Und von der Beute, die er dem Feind entwedet hatte, nahm er sich einige und verteilte sie als Gaben an die Gemeinde (Eph. 4,11) ® für die große Schlacht der Erbauung des Leibes Christi (Eph. 4,12), bis wir alle gelangen zu Einheit des Glaubens (Eph 4,13) ( und bis wir alle in jedem Wesenszug und zu jeder Zeit gefüllt sind mit Jesus, mit seiner Regierung/Herrschaft).

Ps 68: Gaben - sogar von Widerspenstigen (z.B. Saulus als Gabe Gottes an die Gemeinde , vgl. Eph 4,11).

2.Kor 2,12f: Paulus wusste nicht, was er tun sollte. Aber: Sein siegreicher Feldherr führte ihn im Triumphzug umher. Wir sind Christi Beute von Golgatha. Wir waren Gefangene. Christus hat uns in seine Gefangenschaft gefangen geführt.

Das ist mein größtes Vorrecht: Ich bin gekettet an den Streitwagen Christi.

2.Kor 2,14 ... im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart!

Gott führte Paulus in Christus im Triumphzug herum und offenbarte den guten Geruch der Erkenntnis Christi überall. (Bild: röm. Triumphzug zum Kapitol).

Wir sind Gekettete an den Triumphwagen Christi.

Und überall, wo wir herumgeführt werden, ist es nicht meine Klugheit und Weisheit, die offenbart wird, sondern die des großartigen Feldherrn Christus, der mich in seiner Liebe unterworfen hat und nun mich (!) verwendet, seine guten Geruch seiner Erkenntnis überall zu offenbaren, wo er mich hinführt. Durch das, was er für mich getan hat, wird überall, wo ich bin, der gute Geruch seiner Erkenntnis offenbar. Dich und mich hat er seiner Gemeinde gegeben – zur Bereicherung des Leibes Christi.

Dich hat er mir gegeben, damit ich bereichert werde.

Zu guter letzt wird unsere Schlacht gewonnen werden.

 

Wirtschaft und Geld, Technologie - nicht schlecht in sich selbst.

Aber:

Wirtschaft und Geld, die kanaanitische Technologie, wenn eingesetzt unter der Leitung und Motivation und Ehrgeiz des heidnischen Denkens, werden zu Feinden Gottes: Sie erpressen und versklaven Gottes Volk heute.

Richtig eingesetzt sind sie uns dienlich, aber mit heidnischem Denken verbunden versklaven sie uns.

Mt 6 essen, trinken, kleiden. Danach trachten die Heiden!

·       Mt 6: bete nicht heidnisch;

·       Mt 6,24-31 und 19ff: wirtschafte nicht heidnisch. Habe nicht die Haltung zu materiellen Dingen wie die Heiden. Trachte zuerst nach Gottes Königreich.

·       Eph 4,17: handle nicht heidnisch

·       Eph 4,14: Denke nicht heidnisch. In Weltanschauung und Wertsystem.

 

(Nb: Mt 6 das heißt nicht, dass wir nicht sammeln oder stricken dürfen – denn  woher sollten wir sonst unsere Kleider holen?

Gemeint ist: Wenn die Vögel und Lilien mit ihren geringen (begrenzten) Fähigkeiten schon von Gott versorgt werden, wieviel mehr wir mit unseren viel größeren Fähigkeiten von unserem himmlischen Vater versorgt werden, wenn wir uns ganz für seine Sache einsetzen!)

Trachte zuerst:

Wie kann ich in meiner Arbeit/Beruf/Familie zuerst Gott suchen? Nicht zweigeteilt leben, nicht schizophren (40 h arbeiten, Rest ist für Gott) nein.

Warum gehst du arbeiten? - um Geld zu verdienen?

-          Du alter Heide du!

Das Motiv der Heiden ist: Wir arbeiten, damit wir Geld verdienen.

Das ist aber Nicht das Motiv der Christen!

Dein Leitmotiv soll sein: Gottes Königsherrschaft und seine Gerechtigkeit! Dh: Leitmotiv ist, die Regierung Gottes in meinem Leben zu suchen! Im täglichen Beruf werden die Lektionen meines Lebens gelernt und verwirklicht.

Gott ist es, der mich in die Arbeit meines Berufs schickt! Darum gehe ich arbeiten, nicht nur, um Geld zu verdienen. [Das Geldverdienen ist nur Nebeneffekt.]

Vgl. Lk. 5: Zum ersten Mal in seinem Leben ging Petrus nicht fischen, um Geld zu verdienen, sondern, weil Jesus ein Wort/einen Befehl gegeben hatte: Geh jetzt fischen!.

Warum gehst du arbeiten?

 

Geld: 3 mögliche Nervenzusammenbrüche:

Diebe - nehmen mir, was ich besitze.

Motten - fressen, was ich anziehe.

Rost - frißt, was ich fahre.

If you ain’t got nothing, you ain’t nothing to lose.

Wenn du nichts besitzt, hast du nichts zu verlieren!

Gott möchte unseren Charakter formen. Das geschieht im Streß und in den Anforderungen des täglichen Lebens. Aber lassen wir uns nicht versklaven von unserer Arbeit, vom Beruf, von dem Geld, Garten und Haus.

Gott gibt dir genug Manna, wenn du wirklich nach Gottes Reich trachtest.

 


Ri 6-8: Gideon, der 4. Richter

Roter Faden: Es geht um Nahrungsversorgung.

Nur die göttliche Nahrung bringt Sieg.

Kap. 6: Gideons Vorbereitung:

Gideon, der „geistlichste“ von allen Richtern (aber ein schlechtes Ende!).

Feinde: Midianiter (= Ismaeliter, vgl. 1.Mos. 16,12; Ri. 8,24; 1.Mos. 37,25.28) und Amalekiter und die Söhne des Ostens: Nomaden.

Midianiter (= Ismaeliter), habsüchtig und streitsüchtig . (Ismael, ein Wildesel, seine Hand gegen alle und aller Hand gegen ihn, 1.Mos. 16,12.

Midians Strategie:

Midian – schlau. Schneiden Israels Nahrungsmittelzufuhr ab. Wenn Israel sich nicht mehr mit Nahrungsmittel versorgen kann, dann werden sie eines Tages das Land verlassen.

 

Israel bringt die Ernte ein – Midianiter rauben sie und lassen Israel hungern.

Ein Volk ohne Nahrungsversorgung kann nicht kämpfen.

Essen ist also wichtig. (Ausgleichende Lehre im Gegensatz zu Eglon: Er lebte für das Essen/Fleisch. Gott ist dagegen. Aber Gott ist nicht dagegen, dass man isst.)

 

Welche Ironie: Gott erlöste Israel aus Ägypten und verhieß ein Land von Milch und Honig. Statt dessen hatten sie nun leere Bäuche und verwüstetes Land.

V. 4: kein Ertrag der Saat V. 4: keine Lebensmittel mehr

® keine Nahrung für sich selbst und für andere. Kein Zeugnis für die Heiden ringsum.

In Kap. 4 hatten sie keine Waffen mehr. In Kap. 6 ist es schlimmer: Keine Nahrung mehr!

 

V. 6: Armut. - Ein Volk ohne Nahrungsversorgung kann nicht kämpfen!

 Gottes Volk hält sich versteckt! (anstatt Licht und Salz zu sein, zum Zeugnis für die Nationen. Wenn man im Ungehorsam lebt, bringt man Gott nicht nur Unehre ein, sondern verfehlt man auch Sinn und Ziel des christlichen Lebens überhaupt!

Wer sich nicht recht ernährt (im geistl. Sinn), wird nicht Licht und Salz sein können in seiner Umgebung.

 

Lektion: Auch heute in den Gemeinden: solche verantwortungslosen „Nomaden“, die nur Zank, Zwietracht, Proteste und Ärger bringen und verwüstete Gemeinden ohne Nahrung hinterlassen.

 

Welche Ironie: Man geht raus und singt und predigt den Heiden, dass sie nur in Christus wahre Sättigung und Fülle haben können - und du kommst heim in eine fruchtlose, trockene, hungernde Gemeinde!

Wie konnte Gott so etwas zulassen?

 

6,7-10:

Ungehorsam! Der Herr hat ein moralisches Recht auf unseren absoluten Gehorsam! Ungehorsam ist Undankbarkeit!

(„Ich habe , Ich , Ich ... Ich .. - und ihr habt als Dank darauf nur Ungehorsam übrig!“).

Wir, erlöst durch den Herrn, in unser herrliches geistliches Erbe gebracht, so nahe ins Paradies wie man auf Erden nur gelangen kann, ® werden ungehorsam und meinen dabei immer noch, der paradiesische Zustand werde anhalten. Ungehorsam dem Wort Gottes gegenüber und Untreue dem Herrn gegenüber bringt uns in eine geistliche Wüste!

Der Herr ließ es zu, dass sie die Ergebnisse ihres Ungehorsams zu fühlen bekamen.

Die Feinde: Midianiter = Ismaeliter (Ri 8,24; vgl. Gen 37,25.28).

Ismael (Gen 16,11f: nomadenhaftes Leben des Plünderns und Raubens, zigeunerhaft, achtet niemandes Besitztum, kein Respekt vor jemandes Arbeit; ® ein „Wildesel“, seine Hand gegen alle und aller Hand gegen ihn 1.Mos. 16,12)

 

Ismaeliter in unseren Gemeinden heute - bringen Übles, Zank, Zwietracht.

 

Was dagegen tun?

- Israel war ungehorsam (Baalsanbetung) ® Zerstöre die Baalsgötzen und die Baalsanbetung ® Wiederherstellung des paradiesischen Zustandes im verheißenen Land.

Das heißt, es wird zuerst eine Schlacht innerhalb des Volkes Gottes zu kämpfen sein (gegen die eigene Familie, Nachbarn; Altäre niederreißen, auch wenn der Großteil des Volkes Gottes selber dagegen ist, d.i. nicht leicht: Gideon stand in der Gefahr, sein eigenes Leben zu verlieren. Die unbiblische Praxis war so fortgeschritten und ins Leben des Volkes Gottes eingedrungen. Dagegen aufzutreten und biblische Praxis einzuführen würde eine Explosion von Streitigkeiten unter dem Volk Gottes hervorrufen.

 

Außerdem: Land war bereits verwüstet, am Verhungern; interne Konflikte könnten noch mehr Elend und Probleme bringen. Daher das Zögern Gideons. Der Heilige Geist schubst ihn nicht vorschnell, den Altar Baals umzureißen. Denn vorher muss noch etwas Wichtigeres getan werden: Denn es war die Hauptabsicht des Feindes (des Erzfeindes, der hinter allen vordergründigen Feinden des Volkes Gottes steht, Satan), nicht nur in Israel den Baalsdienst einzuführen sondern Israel auszuhungern.

[Bsp: Dan in Sibiu]

 

Sein Ziel war es, das Land völlig zu zerstören, zu vernichten! Es war daher vorrangiges Ziel, den Feind davon abzuhalten, das zu tun, koste es, was es wolle.

Israel versteckte sich in den Höhlen und Bergen, wenn die midianitischen Horden kamen, das ist eine mögliche Taktik. Das Problem war lediglich: nachdem die Horden weg waren, waren alle Nahrungsvorräte auch fort. Und wenn es keine Nahrung mehr gibt im verheißenen Land, dann besteht die Gefahr, dass Gottes Volk aus dem verheißenen Land davon läuft.

Gideons/Gottes Strategie:

1. Strategie: Er schafft sich Nahrungsvorräte an. 6,11

Gideon = „Umhauer, Kämpfer, Zerstörer“ Aber:

 

Das erste das Gideon tut, wenn wir ihn antreffen: er reißt nicht Altäre nieder, sondern er schafft sich Nahrungsvorräte an und versteckt sie vor den Midianitern. Das war der Schlüssel für das Überleben Israels im verheißenen Land.

(Vgl. Ri 7,9-14! Gideon bringt die Feinde in Verwirrung, weil er für Nahrungsvorrat vorgesorgt hat.)

Lektion:

Gemeindeleben heute: Zeiten, in denen die plündernden Midianiter in Scharen einfallen und Durcheinander anrichten: die Hand eines jeden gegen seinen Nächsten und eines jeden Nächsten Hand gegen den anderen. Erg.: ® Gemeinde hungert geistlich. Wenn so was passiert, ist oberstes Gebot: Verschaffe dem Volk des Herrn gute geistliche Nahrung! (Ansonsten laufen die Leute weg - irgendwohin, in die Welt,... ).

Gute Strategie: Bevor du kämpfst, bevor du mit den Brüdern streitest (über schlecht und recht der Baalsaltäre; vgl. Jerubbaal= Streiter gegen Baal) schaffe dir Nahrungsvorrat an!

Tu es nicht wie Saul in 1.Sam. 14,24f. : sie mussten fastend kämpfen. Welche Torheit!

 

2. Strategie: Er argumentiert mit Gott. 6,12-16

Lektion: Bevor du mit den Brüdern streitest und den Fall vor ihre Augen bringst, „streite“ mit dem Herrn und bringe den Fall vor Seine Augen.

Bsp. Gertrud Göschl.

Bevor du mit den Brüdern argumentierst, argumentiere mit dem Herrn, bis du deinen Fall gewinnst!

V. 14 in deiner Kraft: Gideon hatte Kraft, weil er sich um Nahrung gekümmert hatte und vor Gott gestanden hat.

3. Strategie: Er setzt seine Anbetung fort! 6,17-24

Er rennt nicht weg, um möglichst schnell mit den Brüdern zu argumentieren, sondern: Er bleibt stehen und betet an!

Er konnte Gott etwas vorsetzen, weil er sich um Speise gekümmert hatte.

V. 19: Er hatte sich genug Weizen angeschafft, um einen Teil des Mehls nun dem Herrn als Anbetung darzubringen.

 

Lektion: Es ist eine beschämende Sache, wenn man einen Gast bekommt und nichts im Haus, hat, das man ihm auftischen könnte. Noch größere Schmach ist es, sollte es passieren, dass der Gast der HERR selbst ist, und wir nichts haben, das wir ihm vorsetzen können!

Z. Bsp. Am So-Morgen oder in deiner Stillen Zeit.

 

Eines der tragischen Ergebnisse von Streit und Ungehorsam in der Gemeinde ist, dass es die Seelen ausdörrt. Wenn die Gläubigen dann vor den Herrn treten - allein oder versammelt -, haben sie nichts, um den Herrn anzubeten/ um es ihm in der Anbetung zu bringen!

(z. Bsp. Herrenmahl und Anbetungszeit in Singen)

Und genau das will der Feind: Dem Herrn alle Anbetung und Ehre rauben!

 

V. 21-22:

Gott offenbart sich ihm! Nun hatte er einen Beweis, dass es der Herr war, der ihm erschienen war.

Er hat eine Begegnung mit dem Herrn, die ihm mehr als alles andere befähigt, Israel zu befreien: Gott zeigt sich ihm!

In dem Augenblick, da er in Gottes Angesicht sieht, sieht er sich selbst als Teil des schwachen, ungehorsamen, zerbrochenen, hungernden Israel und es kommt ihm vor, er müsse vergehen (V. 22).

 

V. 23-24:

Dann aber entdeckt er etwas vom Wesen Gottes, das ihn in Erstaunen und Anbetung führt: Gott zeigt sich ihm als der Herr des Friedens/Wohlergehens (V. 23f) ® Er baut einen Altar dem Jahwe-Schalom.

Gott will unseren Frieden und unser Wohlergehen.

 

Glücklich der Mensch, der Diener des Herrn, der diese Ausgeglichenheit und diesen Herzensfrieden findet inmitten von Zank, Unfrieden, Zweitracht, Streit, und geistlichem Hungerzustand der Gemeinde. (Wie der Wirbelwind. Im Zentrum: Stille.)

Nur in dieser tiefen Gemeinschaft mit dem Herrn findet er die Kraft, diesen Zustand zu ertragen und nicht geistlich zu verhungern.

Schalom= Heil, Wohlbefinden, Fülle, Friede.

Gideon entdeckte in diesem Augenblick Israels wahres Wohl und Heil und Sättigung und Fülle in dem lebendigen Gott. Diese Fülle steht für Gideon und sein Volk offen! Diese Kraft, diese Sättigung, dieser Genuss Gottes wird Gideon befähigen, hinauszugehen und mit den Brüdern zu „streiten“/argumentieren, und schließlich gegen die Feinde zu kämpfen.

 

Vgl. 1./2.Kor: eine Gemeinde von fleischlichen Christen, Parteigeist, Uneinigkeit, Irrlehre, Soziale Unterscheidungen, geistliche Armut.

Aber Paulus hat einen Gott des Friedens und der Fülle gefunden. Sein Herz fließt über. Er sagt: unsere Drangsal ist nur für eine kurze Zeit und leicht, aber sie bewirkt für uns ein weitaus größeres, ewiges Gewicht an Herrlichkeit. 2.Kor. 4.

 

Wenn wir je in solch eine Situation kommen sollten, so möge Gott uns die Weisheit geben, die vorrangigen Dinge an die erste Stelle zu setzen:

1.    Sorge für Nahrungsvorrat!

2.    Lerne vor Gott zu argumentieren und für sein Volk in den Riss zu treten!

3.    Hab genug Nahrung für die eigene Seele, um imstande zu sein, die Anbetung Gottes fortzusetzen, komme was auch immer wolle. Und das wiederum wird uns dahin führen eine große Schau von Gott zu haben, eine Schau, die uns durch die trockensten und ausgedörrtesten Zeiten hindurch bringt.

 

6,25-26:

Nun ist Gideon bereit, das Übel anzugehen. In seinem eigenen Elternhaus stand ein Baalsaltar.

7-jähr. Stier: weil Israel 7 Jahre in de Hand Midians gewesen war (abseits von Gott und ohne Buße) vgl. 6,1.

V. 27: Gideon gehorcht. Er tut es in der Nacht. Gideon - ängstlich (ich kann mitfühlen!), hatte Angst, das Übel öffentlich anzugehen. Aber Hauptsache er tut es!

 

Lektion: Gehorche dem Herrn, das ist Aufgabe Nr. 1!

Wenn das mit den Traditionen oder heidn. Sitten im Widerspruch steht, so muss ich dennoch dem Herrn gehorchen. Sei nicht negativ, sondern handle einfach im Gehorsam gegenüber dem Herrn, egal was die Tradition sagt.

 

6,33-40:

Gideon ein Zauderer, der viel zu viel betet und nicht handelt? - Nein.

V. 33-35:

Er rief die Heere zusammen. Er zauderte nicht!

V. 34-35:

Wenn der Geist Jahwes über jemanden kommt, bedeutet das nicht, dass derjenige nicht mehr logisch zu denken hat. Es gehört viel logisches Überlegen/Planen und viel Aufrufen dazu, wohin man sich wendet, um Israel zu sammeln.

V. 36ff:

Die Bestätigung zu suchen durch das Vlies, wäre nicht unbedingt nötig gewesen, da der Herr ihm ja schon in V. 21 den Beweis gegeben hatte, dass es der Herr gewesen war, der ihm erschienen war. Und das Wort dieses Herrn von V. 16 war klar.

Aber er ist vorsichtig! Er wollte ganz sicher wissen, dass Gott mit ihm ist.

(Bedenke die furchtbaren Konsequenzen einer voreiligen Schlacht!)

Wie kann er wissen, dass Gott in dieser Sache mit ihm ist und dass jetzt die Stunde zum Kämpfen gekommen ist?

Test: Kann Gideon durch seine Gebete den Tau den Himmels lenken? Den Segen des Taus, der das Getreide anfeuchtet und zum Wachsen bringt - trotz der großen Hitze des Tages.

Er war nur dann bereit, Israels Heere in die Schlacht zu führen, wenn er sicher war, dass Gott als Antwort auf Gebet hin den Tau lenken würde.

Wenn Brüder in Einheit handeln, ist es wie der Tau, ... Ps 133,3. Tau = Segen, der das Getreide anfeuchtet und mitten in der Hitze (1.Petr. 4,12) zum Wachsen und Blühen bringt.

 

Lektion: Lenkst du durch deine Gebete den Himmelstau? Ist es so, dass du, wenn du aus dem stillen Kämmerlein trittst, einen unsichtbaren aber spürbaren erfrischenden Tau auf die Herzen des Gottesvolkes legst, der die Hitze, die ihnen widerfährt, mildert und die ausgebrannten Herzen wieder aufblühen lässt, und sie wieder zueinander führt?

 

Frage: Darf man heute ein Fell auslegen, wenn man Gottes Willen erforschen will?

Beachte, dass es hier nicht darum geht, Gottes Willen zu erforschen! (Es ging um Bestätigung, dass der Zeitpunkt jetzt gekommen ist zu Handeln.)

Nirgends in der Bibel wird um ein Wunderzeichen/Zeichen gebeten, um Gottes Willen zu erkennen.

Im NT werden uns Prinzipien dargelegt, wie wir vorzugehen haben, um Gottes Willen zu erkennen:

  1. Studiere das Wort Gottes und die Prinzipien darin.
  2. Bete viel und denke viel darüber nach. (Mach Für/Wider-Liste)
  3. Hole möglichst alle Informationen ein, die du bekommen kannst
  4. Beachte, dass du Glied im Leib Christi bist (Rat von Brüdern, Handle nicht völlig unabh vom Leib)
  5. Beachte, dass der Herr Türen öffnen und schließen kann
  6. Achte darauf, ob du inneren Frieden hast, wenn du den Schritt tust.

Kap. 7: Gideons Schlacht:

Das Ziel ist: nicht nur, dass Midian geschlagen wird, sondern, dass die Herrschaft Gottes über sein Volk wieder hergestellt wird!

Denn, weil sie das moralische Recht Gottes auf den Gehorsams seines Volkes missachtet hatten, und ungehorsam wurden, waren die Probleme gekommen.

 

Es ging nun darum, ob in den Herzen der Israeliten die Autorität, Realität und Macht Gottes wieder aufgerichtet werden konnte.

Welche Taktik würde nun nicht nur die Schlacht gewinnen, sondern auch dieses Ziel erreichen?

 

V. 3:

2/3 des Volkes sind ängstlich (weil die 4-5-fache Übermacht des Feindes sie schreckte). Gottes Anweisung an Gideon ist gemäß 5.Mos. 20,8.

 

Gott reduziert die Zahl der Soldaten auf ein Minimum. (Vgl. Kontrast: Ri 4: 10 000; Ri 7: 300 gegen mindestens 135 000!).

Gott macht Vorsorge gegen drei Gefahren von Dienern Gottes:

a)      Eigenruhm, Hochmut (Die Ehre bekommt dann nicht Gott, sondern der Mensch. Und Das schadet ihm, weil es eine Lüge ist. Gott bewirkt Sieg, nicht ein Mensch.)

b)      Entmutigung, Verzagtheit (Solche kämpfen nicht von ganzem Herzen).

c)      Mangelnde Hingabe und Selbstbeherrschung (Solchen steht die Lust des Fleisches im Wege. Sie werden abgelenkt sein im Kampf)

 

NICHT die größte Armee gewinnt die Schlacht!

In Zeiten des Kampfes/Argumentierens sind wir versucht zu meinen: Je mehr Leute ich auf meine Seite bekomme, desto wahrscheinlicher ist mein Sieg. Aber wenn wir auf diese Weise die Schlacht gewinnen, dann fehlt uns nach dem Sieg immer noch das Entscheidende: die Wiederherstellung der Autorität - nicht der Zahlen, sondern - der Autorität Gottes (über sein Volk)!

Das ist Gottes Ziel in mir selber (über mein Denken, meine Lüste) in meiner Ehe, in meiner Familie, in der Gemeinde Gottes: die Aufrichtung der Herrschaft Gottes! (Gegensatz: Ri. 21,25).

 

V. 8:

Was tun 300 Leute mit Nahrung und Getränken von 10 000 Soldaten?

= Wiederum die gute Strategie Gideons: Die Krieger werden versorgt mit genügend Nahrung! ® jeder hat die Nahrung von 30!

 

V. 9-11:

Gott ist ein Ermutiger. O wieviel tut er, um unseren Glauben zu wecken und zu stärken!

Um Gottes Herrschaft in seinem Volk (in allen Bereichen) wieder aufzurichten, braucht es Glauben und Ermutigung, dass wir die Feinde (= Sünden, die Sachen, die schon längstens anstehen) angehen.

 

V. 11M:

Gideon ist immer noch etwas angst und bange. Dennoch gehorcht er.

Wenn wir auf uns selber und auf unsere Fähigkeiten schauen, werden immer Reste von Menschenfurcht oder Zagen vorhanden sein.

Er geht mit Pura: Das ist ok. Es tut gut, einen Bruder zur Seite zu haben. Zweierschaft!

 

V. 12:

„wie der Sand am Ufer des Meeres“ ist ein formelhafter hyperbolischer (= übertriebener) bildlicher Ausdruck für sehr, sehr viele (es waren nämlich etwa 135 000; am Meer liegen aber mehr Sandkörner als 135 000). Ebenso ist es mir dem Ausdruck „eine unzählbare Schar“ (vgl. Hebr 11,12; Offb. 7,9)

 

V. 13M:

„Gerstenbrot“: Wer Nahrung hat, kann erfolgreich kämpfen.

 

V. 16:

Die winzige Schar umzingelt das Heer der Midianiter. Taktik: Horn + irdenes Gefäß mit Fackel (Licht) drin. Als sie auf Kommando die Tongefäße zerschlugen und das Licht hochhielten, sahen die Feinde, das Licht, nicht das, was hinter dem Licht war (300 schwache Leute).

(Vgl: Scheinwerfer kommen auf dich zu. Ist es ein Mercedes oder ein Minirenault?).

® Die armen Midianiter: Verwirrung.

 

2.Kor 4,6-11: Wenn unser altes irdenes Gefäß (unser Leib) zerschmettert wird, was soll’s! Die herrliche Macht Gottes soll an uns offenbar werden!

Paulus: Ihr Korinther habt zurecht gesagt, dass mein Leib und meine persönliche Anwesenheit schwach ist. Ja, das irdene Gefäß ist dabei, im Dienst für den Herrn zerbrochen zu werden. Wir Diener Jesu Christi werden allezeit um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, wir tragen in unserem Leibe das Sterben Jesu umher. (Das heißt, Pauli physischer Leib geht mehr und mehr kaputt).

Wie Jesu Leib starb und aus der Schwachheit heraus der majestätische Glanz der Macht Gottes hervorstrahlte - uns zum Heil -, so wird auch beim Dahingeben des physischen Leibes des Paulus Gottes Macht sichtbar.

Gott hat in das Herz des Paulus einen Lichtstrahl hineingegeben, den Lichtstrahl der Erkenntnis Gottes im Angesicht Christi. Welch kostbarer Dienst des Apostels. Sein physischer Leib muss zerbrochen werden, damit alle sehen, dass die Macht nicht seine Beredsamkeit, Seine Redetricks, seine gewaltigen theologischen Kenntnisse waren, sondern die Macht Gottes. 2.Kor. 4,7. Vgl. 1.Kor. 4,20.

 

Das unter Christen häufig gebrauchte Sprichwort, „Gott legt uns nicht Lasten auf, die wir nicht tragen können“, stimmt nicht. Gott legt uns immer wieder Lasten auf, die wir nicht tragen können. Vgl. 2.Kor 1,8, Gott lässt uns Dinge begegnen, die für uns zu groß sind, damit wir erkennen, dass wir ohne ihn nichts tun können; damit es offenbar werde, dass die Kraft von Gott kommt, nicht von uns!

2.Kor 4,7: „Wir haben aber diesen Schatz in irdenen (zerbrechlichen) Gefäßen, damit der übergroße Druck der Kraft von Gott sei und nicht aus uns.“

Das heißt, wir kommen in so großen Druck, von dem jeder weiß, dass die Gefäße einen so großen Druck nicht aushalten. Wenn die Gefäße ihn dann dennoch standhalten, wird offenbar, dass hier übernatürliche Kraft im Spiel war.

Gott sorgt dafür, dass wir immer wieder unsere Grenzen zu sehen bekommen. Deshalb der Aufruf: Sei kräftig in der Gnade.

V. 21: und sie blieben stehen. – Ganz untypisch für einen Kampf, oder? Aber das ist Gottes Taktik: Nicht wir sind es, die das Eigentliche tun, sondern Gott! Wir stehen stille und sehen zu, was Gott tut

(Das ist wichtig für unseren Kampf gegen innere Feinde wie Unbeherrschtheit, Ungeduld, Zorn, Eifersucht, Ruhmsucht, Streitsucht u.dgl.).

V. 22: vgl. 1.Sam. 14,20

2.Chr. 20,23;

Sach 14,3.

 


Kap. 8,1-21: Gideons Fehler:

Seine maßlose Züchtigung:

V. 1:

Ein Angriff von innen her (Gefahr des Bruderzwistes) vgl. 12,1.

Man möchte meinen, nun wären alle Stämme Israels zu Gideon gekommen und hätten ihm auf die Schulter geklopft: Super!. Aber nein. Die Ephraimiter werden zornig: wir haben ein Recht, dass du uns zu Hilfe rufst! Sie fachen Streit an.

 

Gemeinden wurden ruiniert, weil Herr soundso nicht gebeten wurde, diesen oder jenen Dienst zu tun. Ein anderer wurde gefragt. Herr soundso zerstörte den Frieden der Gemeinde.

Wir möchten gerne der Prediger sein, durch den 1000 Menschen zum Glauben kommen. - Eifersucht.  (Bsp: Bakth Singh.)

Draußen geht die Welt zugrunde und wir sind beleidigt, weil wir nicht gefragt wurden eine Predigt zu halten! Gott bewahre uns vor Leuten, die in die Armee Gottes Unruhe hinein bringen aufgrund von Ehrgeiz und persönlichen Bitterkeiten.

 

V. 2:

Gideon fand Gnade genug, die Ephraimiter zu beruhigen. (Wie anders ist seine Reaktion im vergleich mit Jefta, den den Bruderkrieg begann. 12,1ff) Er achtet die anderen höher als sich selbst. Phil. 2.

„Eine sanfte Zunge zerbricht Knochen“.

 

V. 5:

Gebt den Soldaten Brot! Wie weise – im Gegensatz zu Saul. 1.Sam. 14. Er ist immer besorgt dafür, dass sie genügend Nahrung haben.

Lektion: Wir können nicht fortwährend kämpfen. Wir müssen uns regelmäßig beim Herrn Erfrischug und Nahrung holen. Ebenso braucht unser Leib Nahrung und Erfrischung, Schlaf ...

 

V. 6:

Mit den Männern von Sukkoth und Pniel war Gideon nicht so erfolgreich. Diese wollten abwarten und sehen, wer die Sieger sein würden, bevor sie sich auf eine Seite schlugen. Auf diese Weise würden sie in jedem Fall auf der Siegerseite sein. Als Gideon auf der Verfolgungsjagd diese um Essen bat, sagten sie: „Warte, du hast noch nicht gewonnen, Gideon!“ Sie verweigern die Gastfreunschaft. Das gehört zu den schlimmsten Sünden, weil es die Zerrüttung der Gesellschaft fördert.

Lektion: Wir sollen immer bereit sein, anderen geistliche Speise zu geben.

 

V. 7-9.16:

Gideon züchtigte diese Leute aus Gottes Volk anschließend - und verlor dabei sein Maß. Dabei verwendete er scharfe Dornen, die der Fluch über den Erdboden hervorgebracht hatte. Die Leute von Pniel schlug er nieder und riss ihren Verteidigungsturm ab.

O Gideon, auf welcher Seite kämpfst du nun? (Er hinterläßt seine Volksgenossen noch verteidigungsärmer als vorher! Vgö V. 171)

Gideon schoss hier weit über das Ziel hinaus. Schließlich waren sie immerhin noch Gottes Volk und auf Gottes Seite. Auch wenn manche aus Gottes Volk Züchtigung brauchen, dürfen wir sie nicht noch verteidigungsärmer machen, als sie vorher waren.

Schwachpunkt Gideons: Im Zorn verliert er das Empfinden für das rechte Maß. Und er steht nicht mehr im Gebet.

 

Lektion: Uns geht es auch so. Seien wir besonders vorsichtig, wenn wir innerlich aufgebracht sind.

Der Zorn des Menschen tut nicht, was vor Gott recht ist.

Es ist besser, zu warten, bis die innere Erregung abgekühlt ist. Dann erst zur Züchtigungsmaßnahme greifen. J.J.Toews’ Vater ging immer zuerst in ein andere Zimmer und ließ den Jungen, der sich vergangen hatte, warten. Dort suchte der erregte Vater einen Bibelvers, den las er dem Jungen, dann züchtigte er ihn.

 

V. 21:

Ein weiterer Fehler Gideons:

Er nahm den Schmuck der Feinde für sich. (vgl. Dagegen Abraham: 1.Mos. 14)

Derselbe Schmuck wurde ihm später zum Fallstrick. V26f.

Kap. 8,22 ff: Sein schlechtes Vorbild:

Etwas Gutes:

V. 22:

er lehnt es ab, Herrscher zu werden.

Das war das eigentliche Ziel der Schlacht: Gottes Herrschaft im Volk wieder aufzurichten. Es ging um die Frage, wer die oberste Autorität über Gottes Volk hat.

Direkte Theokratie ist die einzig richtige Herrschaftsform in Gottes Volk. Älteste in einer Gemeinde dürfen  nicht herrschen, 1.Petr. 5,1-4., nicht Herr sein über den Glauben der Heiligen, 2.Kor. 1,24.

 

V. 23:

Lektion: Hüten wir uns vor Menschen, die uns deshalb nachfolgen, weil wir so beeindruckende Charaktere sind.

Denn wenn der eine Beeindruckende weg ist, werden solche dem nächsten Beeindruckenden folgen. Unsere Aufgabe ist es, die Menschen zur Treue und Loyalität gegenüber den Herrn zu führen. Wenn uns der Herr dann wegnimmt, bleiben sie ihm dennoch treu.

Gideon bekommt 100 Punkte für diese beispielhafte Widerstehen gegenüber dieser Versuchung!

 

Aber es gab da noch eine kleine verborgene Schwäche:

Habsucht:

V. 24!

„Gebt mir“ (vgl. Dagegen Abraham: 1.Mos. 14)

Seine Strärke [immer dafür zu sorgen, dass genügend Vorrat vorhanden ist] wurde ihm hier zur Schwäche.

 

Beachte: 3 große Versuchungen in denen Männer Gottes fielen:

  1. Frauen (wie Simson)
  2. Eigen Ehre (wie Jefta)
  3. Geld (wie Gideon)

 

V. 26:

ca 20 kg Gold. Gideon lehnte die Königswürde ab, aber die Ornamente eines Königs wollte er dennoch haben.

Vielleicht versteckter Hochmut: Das Gold könnte zeigen, welch großartigen Sieg er errungen hatte. Er machte ein Souvenir aus seinem Sieg, anstatt weiterzukämpfen.

V. 27:

Dieses wurde ihm zur Falle. (Er selber wurde nicht ein Götzendiener, aber nach seinem Tode das gesamte Volk!)

Israel verehrt das Souvenir und gibt nicht Gott die Ehre. Es verherrlicht die Beute des Feindes.

Eine menschliche Versuchung! Wir schauen gerne zurück auf vergangenen Siege und ermutigen uns, was der Herr Großes getan hat.

Aber da kann schon eine Versuchung lauern. 2.Kor 12,5-10; 13,9; Gal 6,14: Paulus rühmt sich des Kreuzes Christi - und seiner eigenen Schwachheiten, nicht seiner vergangenen Siege!

Nachfolgende Generationen idolisieren oft Männer Gottes und ihre Siege und setzen ihre Vertrauen auf diese Männer oder deren Methoden, anstatt auf Gott.

Wie schade! Gott, bewahre uns!

Das Ergebnis: Verführung Israels zur Sünde

V. 27E:

® Israel fällt durch das schlechte Vorbild seines Führers in eben den Götzendienst, von dem sie dieser Führer gerade befreit hatte – nun aber ein Götzendienst ohne die Midianiter!

 

Lektion: Wir dürfen nie ruhen; denn unser Feind schläft nicht! 1.Kor. 10,12

Wenn wir einen Sieg erringen, wollen wir uns hüten! Der nächste Angriff kommt von einer unerwarteten Seite.

 

V. 30:

Auch viele Frauen zu haben ist nicht gut (vgl. 5.Mos. 17). ® Einer der viele Söhne (die wohl auch nicht die beste Erziehung genossen) wird zum großen Problem für Israel.

 

V. 31E:

 Warum nannte Gideon seinen Sohn „Abimelech“ („Mein Vater ist König“)?

Dachte Gideon doch heimlich an die Königswürde?

 

V. 33:

Weil sie nicht auf Jahwe ausgerichtet waren, sondern auf Gideon, hielt ihre Treue Jahwe gegenüber nur an, solange Gideon lebte. Er hatte sie zu stark an seine Persönlichkeit gebunden anstatt an Jahwe.

Binden wir die Leute an den Herrn und sein Wort! So werden sie ihm auch treu bleiben, wenn wir sterben.

 

V. 35:

Nicht einmal Dank gegenüber Gideons Haus bleibt übrig!

 

Gideon ist die Wasserscheide unter den Richtern. Ab nun sind die Richter selber es, die Probleme machen. Der nächste ist nicht mal ein gottgesandter Richter, sondern ein Usurpator, Jefta bekämpft die Brüder, Simson hat keine Macht über sich selbst.)

Vgl. Blatt: Gliederung und Symmetrie der Richter.


Ri 9: Abimelech, der Usurpator:

Nun geht es schnell bergab. (Gideon = die Wasserscheide). Abimelech wird nicht unter die Richter gezählt. Er befreite Israel von nichts. Er war kein von Gott eingesetzter Richter, sondern ein Usurpator, einer der sich selbst zum Herrscher/König (9,6) gemacht hat.

Weit davon entfernt ein Befreier zu sein, entpuppt er sich als ein Tyrann. Er ist nicht der Befreier Israels, sondern der Feind, von welchem Israel befreit werden muss.

Er befreit Israel nicht von den Götzen, sondern verwendet das Götzenmaterial des Baalstempels von Sichem (9,4), um sich zum Herrscher/König (9,6) zu machen. (Sichem = die Stadt der Greueltat der Söhne Jakobs, Gen 34)

 

Wie kam es überhaupt zum Königtum?

8,18:

Schmeichelworte „Königs“sohn. ® werde König! 8,22 er lehnte ab, aber nahm die Ornamente eines Königs 8,24ff ® und sein Sohn hatte einen Namen, der deutlich anzeigte, was sein Vater war: Abimelech = Mein Vater ist König!

Abimelech nutzte dies alles aus, um König zu werden.

 

Kap. 9: V. 2:

Er hatte keinen Sieg für Sichem errungen. Auf welcher Basis wollte er dann König sein?

Er stellte ihnen eine falsche Alternative vor Augen: „Entweder 70 Tyrannen über euch oder einer (ich)“.

(Bsp: Jemand weckt dich eines Tages: „Willst du lieber durch erhängen sterben oder durch erschießen?“ Antworte nicht: Erschießen, sondern: Ich brauche gar nicht zu wählen! Dankeschön.)

Die richtige Antwort, die Papa Gideon gegeben hätte, wäre gewesen: Wir wählen keine der beiden vorgeschlagenen Möglichkeiten, der HERR ist König!

Abimelech kannte die einzig richtige Alternative gar nicht: Theokratie!

Ausserdem: Es gab keine Anzeichen dafür, dass einer der anderen Söhne Gideons Tyrann werden wollte.

 

V. 2:

Die Basis seines Königtums: Fleischliche Abstammung. Er bestand auf seinem Königtum wegen seiner Abstammung.

V. 3E:

Sie willigen ein, weil sie sich Vorteile ausrechnen um der familiären Beziehungen willen. (vgl. V. 18)

 

Lektion: Wie schlimm, wenn in Gottes Volk heute Dinge aufgrund von familiärer Verbindungen entschieden werden!

 

V. 4:

Abimelech holte sich sein Geld vom heidnischen Tempel. Mit Götzengeld kauft er sich ehrlose Leute für einen ehrlosen Dienst.

 

V. 5:

Schließlich ermordete er die Söhne Gideons, außer einem, der entfliehen konnte.

„70“ (ebenso V. 18) – eig: 69! (So spricht Gottes Wort! Daher: immer den Kontext beachten. Manchmal kann „70“ 69 heißen!)

 

V. 6: Abimelech: der erste König über Israel (dh: über Manasse), ein Usurpator!

 

9,7-15: Die Fabel des Jotam:

Der stachelige, kleine, nutzlose Dornstrauch weiß nichts besseres zu tun als über die Zedern des Libanon herrschen zu wollen und sie lenken zu wollen. Und wenn sie nicht tun wollen, was er sagt, beabsichtigt er sie niederzubrennen, und so beraubt er das Land seines Holzreichtums. Und was trägst du bei zum Guten des Landes, du Dornenstrauch? - Nichts, keine einzige Beere, keine Frucht! Für was taugst du? - Für nichts! Nur zum „Chef-spielen“.

So einer war Abimelech.

Die Aufgabe des Königs sollte sein – als Hirte das Volk zu führen und zu nähren und zu hüten: Er sollte sie mit Nahrung versorgen (vgl. Gideon vorher! Und V. 11. 13). Und gerade so ein Hirte war Abimelech nicht!

V. 17 Aber Gideon war so ein Hirte gewesen, der sein Leben gab für die anderen.

 

Lektion: Es gibt solche in der Gemeinde:

Die Zedern, die schon 100 Jahre an Reife hinter sich haben, bedeuten ihnen nichts. Sie sind bereit, diese zu zertreten, solange sie nur weiter den Boss spielen können!

Das wahre Wesen eines Leiters ist anders!

 

In Mk. 10 sind 2 Begebenheiten, wo Menschen zu Jesus kommen mit einer Bitte:

1. Die Söhne des Zebed.: Mk 10,35-40.

Ein guter Leiter lässt sein Leben für die, die er führt. Aber jene Jünger wollten diesen Preis nicht bezahlen, sie wollen einfach die höchsten Plätze.

Mk 10,41-45.

Das macht sein Königreich und seine Königsherrschaft (Regierung) so ergötzend: Derjenige, der im Zentrum auf dem Thron sitzt, ist das Lamm. Er gab seinem Königtum am mächtigsten Ausdruck, als er nach Golgotha ging, um sein Leben für uns auszuschütten.

Joh. 10: der gute Hirte gab sein Leben für die Schafe.

Manche meinen im Himmel können sie sich auf den Thron setzen, die Beine ausstrecken und das ewige Pensionistendasein fristen. Nein. Die höchste Position im Himmel wird bedeuten, dass du dort der größten Anzahl von Leuten dienst. Denn der zu Tische Dienende ist größer, als der, der sich bedienen lässt. Jesus ist unter uns wie der Dienende. Luk 22,26f.

Bsp: Wie würdest du dich fühlen, wenn du im Himmel den Knopf drückst und anstelle deines Butlers erscheint Jesus Christus: „Hier, sind deine himmlischen Hausschuhe, Thomas. Sonst noch irgendwelche Wünsche?“ - Ziemlich beschämend!  Jesus wird der Größte bleiben, denn er dient am meisten - auch in der Ewigkeit.

 

2. Der Blinde Bettler von Jericho Mk. 210,46ff// Lk. 18,35-34

„Halts Maul, sagten die Jünger, der Meister hat jetzt Wichtigeres zu tun!“

- Jesus: „Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“

Es wäre interessant zu wissen, ob Bartimäus sich gewundert hat, als er Jesus zum ersten Mal sah; ob er einen Mann in königlichen Gewändern erwartet hätte? - Er sah nichts anderes als einen vom Straßenstaub beschmutzten Nazarener, mit zerfurchtem Gesicht, ... unterwegs, um in Jerusalem an ein Holz genagelt zu werden und unter die Verbrecher gerechnet zu werden. Diese Entdeckung hatte eine bemerkenswerte Auswirkung auf den Geheilten: Er verlangte keineswegs, zur Rechten Jesu sitzen zu dürfen; es kam ihm vor, er habe lang genug gesessen und gerufen: Gib mir, gib mir! Bis er seine Augen öffnete und den sah, der nicht gekommen war, dass man ihm gebe, sondern um zu geben. Das war das letzte Mal, dass Bartimäus „Gib mir, gib mir!“ sagte. Er stand auf und folgte dem König auf seinem Weg nach - auf dem Weg nach Golgotha. Da ist Königtum. Hier und auf diese Weise hat Jesus, der große Hirtenkönig, unser Herz gewonnen.

Vgl. 1.Petr 5, 1-4: Der Zeuge der Leiden und Mitteilhaber der Herrlichkeit. (NICHT: Der Mitteilhaber der Leiden, denn er lief davon.) ...

„Gürtet euch mit dem Sklavenschurz der Demut.“

 

9,22:

Abimelech herrschte (nicht: richtete!) – ohne von Gott dazu bestellt worden zu sein,

- aber Gott ließ es zu.

9,23A:

Gott ist auch Herr über die bösen Geister. Nichts geschieht ohne seine Zulassung.

 

Lektion: - auch nichts in der Gemeinde Jesu: Jeder Streit, jede Entzweiung, jeder Angriff auf die Leitung , nichts geschieht ohne Gottes Zulassung;

auch in der Ehe, mit den Kindern (z. Bsp. wenn sie viel streiten): Daher: Viel beten!!!

 

9,26-29:

Gaal - ein Herausforderer an Abimelech. Ist das die Lösung?

Damit begann doch das ganze Problem! Gaal meint, das Problem ist, dass Abimelech von der falschen Familie abstammt. Man müsse zur Dynastie Hamors (1.Mos. 33,19) zurückkehren. Er versucht auf diese Weise, die Macht an sich zu reißen (V. 29).

Das ist aber nicht die Lösung des Problems.

Gaal ist selber ein Nichtsnutz – wie Abimelech. Er ist der Sohn eines „Knechts“ (hebr.: Ebed)

 

Lektion: Wie oft geschieht ähnliches im Volk Gottes heute: Wenn Leitungs-Probleme aufkommen: „Meine Familie war hier die erste, wir gehören zur Gründungsfamilie“, usw. Das ist keine Lösung.

 

Abimelech hielt seine Stellung, koste es, was es wolle. ...

V. 32ff: Er besiegt Ebed mit einer alten, bewährten Kriegstaktik (früher aber gegen die Heiden, nun gegen die Brüder!)

V. 45: Der falsche „König“ dezimiert Gottes Volk, anstatt es vom Götzendienst zu befreien (wie die wahren Richter es getan hatten),

V. 46E denn das Volk war tief im Götzendienst (Baal-Berith; vgl. 8,33)

V. 49E: Abimelech dezimiert Gottes Volk noch mehr!

 

V. 50-57:

Thebez: eine Frau - Mühlstein, zum Mahlen von Mehl für Brot - war noch ihrer Hand. Ihre Kinder brauchten ja Nahrung, Brot. Denn das Volk Gottes musste ja genährt werden (Nahrungsvorrat!! Vgl Ri 6; sie war beschäftigt, ihre Arbeit zu erledigen - wie der Feigenbaum und der Ölbaum von 9,9-11).

Sie schaute vom Turm runter; da war Abimelech, der seinen Unsinn immer noch trieb. „Nein, das darf nicht so weitergehen!“ Und sie warf ihm den Mühlstein hinunter und zertrümmerte seinen Unsinn aus seinem Dickschädel heraus – für immer!

 

Lektion: Es gibt Zeiten, da die Schafe gegen den „Hirten“ aufstehen müssen! - wenn Leute meinen, das Wichtigste im Christentum ist, wer hier der Boss sei, und nicht merken, wie viel sie kaputtmachen, in dem Bemühen ihre Stellung zu festigen.

Das Volk Gottes muss mit Nahrung versorgt werden! Daher: Da muss der Mühlstein hinuntergeworfen werden!

Gideon hatte die Situation damals gerettet, als er Nahrungsvorrat anschaffte. Nun war ein Sohn Gideons an die Macht gekommen, der nichts davon wusste, was es heißt, als Hirte des Volkes, das Volk zu weiden/nähren und zu hüten! Er hatte nur seine Machtposition im Kopf. So musste er gestoppt werden, damit er im Volk Gottes nicht noch mehr Schaden anrichtete.

 

Und dem Volk Gottes musste neu gezeigt werden, was die wirkliche Aufgabe eines Leiters (Hirten, König) ist: Nicht: klarzustellen, wer hier der Boss ist, sondern sein Leben zu lassen im Vorangehen, nähren und schützen der Herde (vgl. Joh 21: Weide meine Lämmer! – Liebst du MICH.)

Wenn die Ältesten das nicht tun, ist das was sie tun, nicht viel wert!

 

(Dasselbe gilt auch für die Familie: Als Vater muss ich meine Familie vorangehen, sie nähren und schützen. Es geht nicht um einen Machtkampf um zu zeigen, wer hier der Boss ist.)


Kap. 10,1-5: Die Richter Thola und Jair: (Ein Zwischenbericht)

V. 1-2:

Von Thola wird nichts weiter berichtet, als dass er Israel 23 Jahre richtete. – eigenartig.

Aber eines ist sicher: Sein Dienst, wird in der Ewigkeit belohnt werden. Es muss nicht immer alles aufgezeichnet werden, was Gott tut. Vieles bleibt verborgen und kommt erst im Jenseits ans Licht. Das ist ein Trost! Vieles im Reich Gottes geschieht im Verborgenen! Oft ist es dem Diener selbst verborgen, was durch seinen Dienst alles geschah.

 

V. 3-5:

fruchtbar (= gesegnet!); er vermehrt Gottes Volk in einer schweren Zeit. Wunderbar!

 


Ri 10-11: Jephta, der 5. Richter

Jephta - versucht es zuerst auf diplomatischen Weg, bevor er in die Schlacht zieht.

// Ehud (Ri. 3) - kam scheinbar als Diplomat zu Eglon.

Jephta: zweimal Botschaften an den König der Ammoniter.

//Ehud zweimal Botschaften an den König der Moabiter.

Beide hatten eine Schlacht an den Furten des Jordan.

 

Feinde: Ammoniter: Ostjordanland - von Israel erobert vor der Jordanüberquerung und Landnahme.

Die 2 ½ Stämme erben das Ostjordanland. Das heißt, nun beinhaltete das verheißene Land ein größeres Gebiet als ursprünglich beabsichtigt.

 

Ammon: wie Moab, Sohn und gleichzeitig Enkel Lots. In der Geschichte: Ammon bringt immer wieder Schmach/Spott auf Israel, verachtet es, entmutigt es, macht es lächerlich. 1.Sam 11,1-2; 1.Chr 19,1ff;

Dennoch versucht er immer wieder, Israel aus dem Land zu vertreiben und sich das Land zu nehmen; um das Ziel zu erreichen läßt er nicht ab, das Volk zu demoralisieren und zu verspotten, wo immer er kann. Am 1,13; Zeph 2,8f;

Neh 2,19; 3,35; 4,1; 13,1.23 (Tobias der Ammoniter hat sich im Tempelgebäude eingenistet und mit den Priestern verschwägert).

Lektion:

Solche gibt’s auch heute: sie wollen dem Volk Gottes das Erbe - das es in Form der Heiligen Schrift hat, und die Heilsgewissheit und das Heil selbst - wegnehmen/stehlen.


Kap. 10: Die Vorgeschichte

Lies Ps. 16,2.5.6.7.

 

Ri. 10, 6-7:

Ammon (die Spötter) im Osten,

die Philister (die Unbeschnittenen) im Südwesten.

V. 9E: Israel ist in der großen Drangsal.

Israel schreit zum Herrn. Aber ER sagt: Jetzt reichts!

 

V. 10-15:

Gott ist zutiefst verletzt. Er beschwert sich.

„War nicht ICH euer Erbteil?“

Vgl. Ps 16,2.5.6.7: ich hab ein wunderbares Erbteil, weil der Herr selbst dieses Erbteil ist!

 

Und hier ist Israel bedrängt, weil man ihm links und rechts sein Erbteil wegnehmen will. Israel schreit zu Gott. Gott soll ihnen nun helfen. Aber in Wirklichkeit wollen sie Gott gar nicht als Haupt anerkennen.

Sobald Gott ihnen hilft und sie ihr Erbteil wieder haben, sind sie nicht mehr an Gott (an in selber als Person) interessiert.

    uninteressiert in Gott als ihrem Erbteil

    sehr wohl interessiert an ihm als Helfer, Notarzt, Wohlergehen-Beschaffer. D.i. Missbrauch!

so, wie ich an meinem Arzt interessiert bin. Aber ich besuche ihn nicht öfter als ich gezwungen bin. Ich komm nur dann zu ihm, wenn ich ihn brauche.

Ist das der Sinn des Gebets?

Der Gott der Liebe hat so eine Behandlung nun satt: „Holt euch einen anderen Gott! Ihr seid gar nicht an mir interessiert, sondern nur an euren Feldern und Äckern und Häusern.“

V. 13:

Es gibt ein Zu-Spät!

Wir können nicht ermessen, wie ernst das ist, wenn Gott so etwas sagt.

V. 15:

Ein echtes Bußgebet: Tu du mit uns, wie du willst. Wir haben kein Wohlergehen verdient. (Wir Menschen haben kein Recht auf Heil! Wenn Gott uns rettete, dann aus reiner Barmherzigkeit!)

V. 16A:

Erst als Gott wirkliche Zeichen ihrer bußfertigen Gesinnung sah (V. 16A), schritt er ein.

V. 16E: Da konnte er nicht mehr widerstehen. D.i. seine Art: Voller Barmherzigkeit!

Ebenso ist es heute: Zeige Gott, dass du es ernst meinst!

V. 18: „Haupt“ (hebr: rosch): Es geht wiederum um Regierung

Kap. 11,1-11. Jephtas Berufung

V. 1:

Jephta ein mächtiger HELD (w: ein Krieger/Held der Kraft). Tapfer - im Gegensatz zu Gideon.

Aber: Sohn einer Hure , dh: aus unedlem Hause - im Gegensatz zu Gideon.

Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher.

V. 5:

Sie müssen sich just an den Mann wenden, den sie zuvor ausgestoßen hatten. „Sei uns gnädig, habe Erbarmen. Wir haben unsere Meinung geändert!“ Wenn du uns hilfst, machen wir dich zum Herrn/Haupt.

O hätten sie das doch zu Gott gesagt!

 

= Bild auf die Beziehung Gott - Israel! Gott gibt uns hier Anschauungsunterricht! Israel hatte Gott verworfen, und nun kommen sie und bitten ihn, wieder zurück zu kommen.

Sie sollten z IHM kommen und IHN bitten, IHN nun zum Führer (V. 6) und Haupt (V. 8) machen.

V. 7E:

Das ist auch Gottes Anfrage an das Volk: „Warum kommt ihr jetzt zu mir, da ihr in Bedrängnis seid?“ (vgl. 10,13)

V. 8:

= Antwort des Volkes: Wir brauchen ein Haupt!

(vgl. Bild: Sie sollten Gottes Haupt-sein wieder über sich anerkennen.)


Kap. 11,12-27: Jephtas Stärke: Sein Mund (Diplomatie)

V. 12: Jefta = „der, der auftut, der Öffner“. Er öffnete seinen Mund!

Jephta – ein ausgezeichneter Diplomat. Seine Stärke: sein Mund!

Jephta argumentiert aufgrund der Geschichte; denn Israel hat Ammon das Land nie gestohlen. Israel hatte die Grenzen respektiert. Ammon hatte Israel angegriffen. Ammon war der Aggressor, nicht Israel! Israel hatte keine andere Option als zu kämpfen. „Als wir um unser Leben kämpften, gab Gott uns dieses Land.“ 300 Jahre war es so. Wir geben euch nicht unser gottgegebenes Erstgeburtsrecht.

 

Lektion: Wir Christen müssen ebenso von der Geschichte her argumentieren, wenn jem unser geistliches Erbe streitig machem will durch ein falsches Evangelium

Paulus argumentiert von der Geschichte der Ereignisse des ersten Jahrhunderts (= der apostolischen Zeit) her, wenn er für die Bewahrung unseres Erbes kämpft:

Gal 1-2: geschrieben mit der Absicht, das Erbteil des Herrn zu bewahren, das Evangelium vor Verfälschung zu bewahren vor denen, die uns das Heil nehmen wollen. Rechtfertigung ist aus dem Glauben, nicht aus Werken, nicht aus religiösen Riten (wie Beschneidung etc). Die Verheißungen, der Bund, das Erbe sind bedingungslose Gaben des Glaubens. Lassen wir sie uns nicht rauben!

Wer aufgrund der Beschneidung gerettet werden will, ist von der Gnade gefallen (Gal 5,4). Man kann nicht beides haben. Entweder Rechtfertigung durch den Glauben oder Rechtfertigung durch Werke. Sklaven erben nicht (Gal 3-4). Die Rettung steht auf dem Spiel. Deshalb argumentiert Paulus von der frühen Geschichte des Evangeliums her (Gal 1-2). Er hat sein Evangelium nicht von Menschen erhalten, sondern durch direkte Offenbarung des Herrn. Und als er andere Apostel traf, fügten diese nichts dem Evangelium hinzu. Paulus hat sein Evangelium nicht von ihnen.

Gab uns die Röm. Kath. Ki. die Bibel? - Nein.

Hat die Röm. Kath. Ki. das Alte Testament geschrieben? - Nein.

Was, wenn ich damals Paulus in Arabien (Gal 1/Apg 9) getroffen hätte und er mir Röm 4,5 gesagt hätte, könnte ich diesen Vers verstehen, oder müsste ich sagen: Danke Paulus, aber jetzt muss ich natürlich zur Gemeinde in Jerusalem gehen und mir von denen dort diesen Vers auslegen lassen, damit ich ihn verstehe? .... Nein, sagt Gal 1-2!

 

V. 14ff:

Jephta ist sehr weise in seinem Umgang mit den Feinden. Er versucht eine friedliche Lösung durch diplomatische Gespräche.

Lektion: Wie Jephta sollten wir nicht nach Schlachten aus sein, sondern die Sache friedlich lösen durch Argumentation von unserer frühen Geschichte des Evangeliums her.

[vgl. 12,3ff: Aber Jephta ist auch sehr unweise in seinem Umgang mit den Brüdern. Er zettelt einen Bruderkrieg an, ohne diplomatische Gespräche zu führen. (im Gegensatz zu Gideon in 8,2-3).

Lektion: Seien wir auf der Hut! Es ist offensichtlich sehr leicht möglich, ein einem Gebiet einen großen Sieg zu erringen und in einem anderen Gebiet ein Werkzeug des Feindes zu werden!]

V. 27:

Jephta hat es erfasst: Jahwe ist Richter /  König! Theokratie!


Kap. 11,28-40: Jephtas Schwäche: Sein Mund (vorschnelles Gelübde)

Jefta = „der, der auftut, der Öffner“. Er öffnete seinen Mund! Hier zu schnell!

Wir werden oft Sklaven unserer eigenen Worte!

 

V. 30f:

Das Gelübde wäre gar nicht nötig gewesen. Sein Mund war zu schnell.  Wo war sein Glaube?

 

Nach V. 27 hat er doch den Feinden gesagt, dass der Herr der Richter ist. Gott wird sich doch zu seinem Volk stellen, wenn es IHN Richter und König (Haupt) sein lässt!

Bild auf Israel:

[Auch das Volk als ganzes machte diesen Fehler des unbesonnenen Redens vor Gott. Vgl. 10,15 mit 13,1; 2,17]

 

V. 34-40:

Jefta opferte seine Tochter (V. 39). Er hatte einen Denkfehler: Er dachte, um sein vorschnelles Gelübde nicht zu brechen, müsste er Gottes Gebot brechen (5 Mose 12,29-31). Er opferte leider tatsächlich seine Tochter aus dem heidnischen Aberglauben heraus: Wenn ich mein Gelübde nicht halte, wird Unglück mein Haus treffen.

Es geht ihm letztlich um eigene Ehre!

 

Was hätte er tun sollen? – Buße. Du kannst nicht, um eine Sünde (Nichtausführen des Gelübdes) zu vermeiden eine weitere begehen!

 

V. 34:

An dieser Stelle liegt die Betonung auf der Jungfrauschaft seiner einzigen Tochter. Es war doppelt tragisch, diese Tochter zu töten, weil keine Nachkommen da waren, um die Jephta-Dynastie fortzuführen (V. 39: sie hatte noch keinen Mann erkannt, der einen Nachkommen hätte zeugen können!)

Jephta wollte König sein (der Erste König Israels), aber wegen seines vorschnellen Gelübdes konnte er nicht ein Königshaus beginnen.

Israels Problem in jener Zeit war: Sie wollten Befreiung, aber nicht das Königtum Jahwes aufrecht erhalten. Sie wollten ihren eigenen Weg gehen, wollten nicht den Herrn als Haupt: Sie sagten: Jephta soll unser Haupt sein.

Nun, es kam nicht so weit, dass eine Königsdynastie begann. Eine Zeitlang blieb noch die Theokratie (Gottesherrschaft).

Das Geheimnis der Sicherheit Israels lag in der Beibehaltung des Königtums Jahwes.

Später dann - 1.Sam 8 - verwarf Israel schließlich das Königtum Jahwes. Zu seinem eingenen Nachteil. ...


Kap. 12, 1-7: Jephtas Bruderkrieg:

V. 1:

Wieder ist Ephraim beleidigt, weil es nicht gerufen worden war („Wer hat dir die Erlaubnis gegeben, ohne uns in den Krieg zu ziehen?“ - vgl. 8,1.)

Sie wollten auch gerne für den Herrn kämpfen (8,1), sie sind eifrig, aber auch schnell beleidigt und ein wenig streitsüchtig. (Gutes und Schlechtes gemischt – wie so oft bei uns!)

 

Ist es denn nicht erlaubt, ohne Geschwister im Volk Gottes in den geistlichen Krieg zu ziehen?

 Ja und Nein.

Muss alles, was Geschwister in der Gemeinde tun, mit den anderen abbesprochen werden?

Ja und Nein.

Das muss Ephraim lernen. Aber wichtig ist in so einer Situation, wie man miteinander umgeht!

Ich bin immer schuldig zu lieben. Röm. 13,8.

 

V. 2-3:

Jephta rechtfertigt sich,aber geht gleich zum mündlichen Gegenangriff. Hart, eigensinnig, hochmütig (von oben herab)

 

V. 3E-4:

Da verließ ihn völlig sein diplomatisches Geschick (Er lernte nicht von seinem Stammverwandten Gideon, vgl. 8,2f). 

Sein Temperament ging mit ihm durch. Es geht ihm letztlich um eigene Ehre!

(Vorschnell! - Selber Charakterfehler wie beim Gelübde!): „ihr benehmt euch ja wie die Ammoniter; ihr wollt gegen mich kämpfen“ (Das hatten sie aber gar nicht gesagt, sondern nur, dass sie sein Haus verbrennen wollten).

 

Wie handelt man richtig in so einer Situation?

-          Sanft und demütig mit ihnen reden, nicht hart und von oben herab. Vgl. Ri. 8,2-3

-          Ihnen zeigen, wo sie das nächste Mal kämpfen können.

-          Sie nicht beschuldigen und Gegenvorwürfe machen. (Ein üblicher böser Trick von uns allen: „Du hast ... auch ...!“)

-          Sie lieber einmal zu viel entschuldigen. Sich gerne mal übervorteilen lassen. 1.Kor. 6.

 

V. 4:

ER beginnt den Bruderkrieg, nicht die Ephraimiter, weil er in seiner Ehre angekratzt wurde (vgl. V. 4E. Die Ephraimiter hatten ein wenig gespottet. Aber das rechtfertigt keinen Krieg.)

Lektion: Die Ursache für Streit unter Brüdern ist fast immer Eigensinn, Selbstherrlichkeit, Stolz (Man ist schnell beleidigt).

V. 5:

Sibboleth. An den Furten des Jordan. // Ri. 3,27f

 

Statt gemeinsam gegen die Feinde des Herrn zu kämpfen, kämpfen sie gegeneinander! Bruder gegen Bruder.

 

Lektion: Auch wir fallen manchmal in diese schreckliche Verwirrung und bekämpfen einander, weil wir nicht das richtige Schibboleth aussprechen können. Dh: Wir sagen verschiedenes, meinen aber dasselbe. Die Ergebnisse sind katastrophal.


Kap. 12,8-15: Die Richter Ibzan, Elon und Abdon (Ein Zwischenbericht):

V. 8-10: Ibzan:

Ein guter Vater, fruchtbar (= gesegnet!); er vermehrt Gottes Volk.

V. 11-12: Elon:

Wieder kein Kommentar – wie in 10,6

V. 13-15: Abdon:

Noch fruchtbarer (= gesegnet!); er vermehrt Gottes Volk.

 


Ri 13-16: Simson, der 6. (letzte) Richter

Einleitendes:

Der Richter

1. Simson, ein außerordentlich begabter Gläubiger

- mit übernatürlicher Kraft! 4mal „Heilige Geist über ihm“. Aber

Lektion: 1. Der Besitz geistlicher Gnadengaben ist keine Garantie für heiligen Wandel. Viele weniger Begabte können heiliger, disziplinierter, christusähnlicher und mehr gefüllt sein mit Gottes Gnade als Simson.

Lektion: 2. Eine Gnadengabe zu haben, ist kein Schutz vor dem Fallen.

Lektion: 3. Wenn ein begabter Mensch etwas sagt, heißt das noch nicht, dass es sich so verhält bzw. dass er recht hat. 1.Kor 12-14: wir müssen in demütiger Weise kritisch sein, beurteilen, im Verstehen reif sein, unterscheiden können.

2. Simson, ein Nasir

 der  fast alle Nasiräergebote brach, sodass er schließlich katastrophal endete.

3. Simson, ein Befreier Israel

 der Israels Knechtschaft an die Feinde eher vermehrte als verringerte. Der Befreier selber endet als Gefangener der Feinde.

Als dieser „Befreier“ Israels starb, war Israel von den Philistern nicht weniger geknechtet denn vorher. (Viele geistliche spektakuläre Feuerwerke, aber letztlich sehr wenig erreicht. )

4. Simson, ein Starker

 der sehr schwach war. Seine Schwäche: Seine Augen – schieled nach den Frauen. (eigentl.: mangelnde Selbstbeherrschung. ER hatte keine Kraft über seine eigenen Lüste)

Lektion: Wer will ernsthaft die Philister bekämpfen, wenn er in die Philisterinnen verliebt ist? Wie wollen wir Weltlichkeit in unserem Leben bekämpfen, wenn wir in die Welt verliebt sind? - Und eines Tages wachst du dann auf und stellst fest, dass du mit deiner Sünde verheiratet bist – keine Kraft mehr hast, von ihr loszukommen.

Simson fällt selber in die Sünden, von denen er Israel befreien sollte. (vgl. Ri. 3)

Die Frauen trieben ihn (Ri. 14 und 16), aber nicht zum Guten, und wurden ihm zum Verhängnis.

Gegensatz zum letzten Richter: Othniel, der erste Richter, mit seiner guten Frau, die ihn zum Guten trieb und zum Segen wurde.

5. Simson, ein Wunder der Gnade Gottes!

Lektion: Wenn wir erstaunt sind, dass Gott Simson verwendete, so sollten wir aber noch mehr staunen, dass er uns verwendet! Was wäre, wenn Gott warten würde, bis wir perfekt sind, ehe er uns gebraucht? Aber wenn Gott bereit ist, mich zu verwenden, auch wenn ich unvollkommen bin, wer bin ich, dass ich ihn kritisieren könnte, wenn er Simson in seiner Unvollkommenheit gebrauchte?

Gott gebraucht uns oft - nicht wegen unserer Treue, sonder trotz unserer Fehler.

Ich bin oft frustriert über mich selber (Bsp: Ich beleidige meine Frau.)

 

[Aber bedenken wir auch: Es gibt ein Verhaltern unsererseits, das es sogar dem Gott der Gnade unmöglich macht, uns zu verwenden.]

6. Simson, ein Mann des Glaubens

Hebr 11, - dessen Glauben wir nachahmen sollten

Welchen Glauben? - Vor allem seinen Glauben am Lebensende,

den Glauben, nicht unbedingt die Taten.


Kap. 13: Simsons Geburt: Der unfassbare, rätselhafte Name.

V. 2:

Manoach = Gabe, freigebig, Ruheort. – aus dem Stamme Dan.

 

Dieses einzigartige, geheiligte Ehepaar im Volk Gottes stach hervor in einer ehebrecherischen, götzendienerischen Zeit. Sie waren treu, hatten eine echte innige Liebe. Gott verwendete sie.

V. 2E:

Aber diese Ehepaar hatte eine große Not: Sie hatten kein Kind, keinen Erben.

Unfruchtbar – vgl. 12,9.14.

Lektion: Jeder Mensch, den Gott morgen gebrauchen wird, muss heute durch die Mühle (von Widerwärtigkeiten und Leiden) gehen. Die  Menschen, die Gott verwendet, sind Leute, die gelernt haben, ein Leiden („Kreuz“, Last) zu tragen.

 

Die äußerliche Erscheinung ist eine Reflexion des inneren Zustandes eines Menschen.

 

V. 3:

Gott kam selbst herab und begann die Vorbereitung zur Erziehung des zukünftigen Befreiers aus der Hand der Philister. Dieser sollte die Philister herausfordern, indem er die übernatürliche Kraft Gottes kannte. Wie sonst kann man die Philister besiegen, wenn nicht durch die übernatürliche Kraft Gottes?

 

V. 4:  Man fragt sich:

Warum erschien der Engel der Frau und nicht dem Mann?

Vielleicht, weil es die Hauptaufgabe der Frau war, ihn zu bewahren vor dem verbotenen Dingen des Nasirs. Und: Auch die Mutter des Geweihten musste sich enthalten von Wein/Trauben und von allem Unreinen.

Nasiräergelübde: Aber Simson beachtete diese Gebote nicht: Immer wieder ging er durch die Weinfelder, er berührte Leichen, tote Tiere. Er verunreinigte sich sogar mit Dingen, die jeden normalen Israeliten auch unrein machten (isst Honig aus der Leiche des Löwen, verwendet das Kieferknochen eines toten Esels als Waffe). Sehr kompromisshaft.

 

Gott verwendet ihn dennoch - bis zu einem bestimmten Punkt: Er verrät das Geheimnis seiner Kraft.

 

Das Nasiräergelübde war Ausdruck einer äußersten Weihe/Hingabe an Jahwe. Wenn der Befreier von Gott verwendet werden sollte, und in seinem Dienst die übernatürliche Kraft des Heiligen Geistes kennen sollte, so erfordert dies eine besondere Weihe an Gott. Lange Haare, kein Schermesser

(Die Philister hatten schon Rasiermesser und Schere).

Der Nasir rasiert sich am Beginn der Zeit des Gelübde, dann nicht mehr. Er lässt das Haar unberührt von jedem menschlichem Instrument.

Vgl 2.Mos. 20,25: keine behauenen Steine. Vgl. 1.Kön. 6,1ff ohne Meißel, ...

§         Dh: Ohne menschliches Machwerk , denn das würde ihn verunreinigen.

§         Dh: Ohne Einmischung menschlicher Kraftanstrengung.

Er musste naturbelassen, unberührt bleiben. Es musste ein „jungfräulicher“ Stein bleiben. (Vgl. Jungfräulicher Wald, Natur. Da liegt eine gewisse Ehrfurcht drauf. „Hände weg!“- Sein Haar  musste nur für Gott wachsen, unberührt von menschlicher Hand/ Kraftanstrengung. Am Ende der Zeit des Gelübdes wird es abgeschnitten und am Altar Gott geopfert.

Lektion:

Jeden Arbeit im Reich Gottes soll so geschehen: Kein menschliches Machwerk

Vgl. Hes 44,18: Die Priester durften nicht schwitzen.

 

V. 5:

Nur wenig wurde erreicht von Simson. 13,5: er wird „beginnen“ ... zu befreien.

Er hat er die Befreiung nicht vollendet! Erst viele Jahre später sollte ein Überwinder aus Juda aufstehen, der die Philister besiegen würde. Von Simson an wurden die Philister noch mächtiger, bis David den Riesen besiegte.

Lektion:

Erwarten wir nicht zu viel von Simson. Er begann den Prozess der Befreiung lediglich. Er sollte ihnen zeigen, dass es einen Unterschied gab zwischen dem Gott Israels und dem der Philister, und einen Unterschied zwischen der Stärke Gottes und derjenigen der Philister.

 

V. 6:

Die Frau erkannte, dass es eine göttlich Erscheinung war. Manoah wusste, dass das von Gott war, was seine Frau ihm sagte, denn seine Frau war gottesfürchtig. Er ist nicht misstrauisch. Er sagte nicht: Das glaub ich nicht, bis ich es selber sehe.

Manoah: Eine gute Ehe! Sie verstanden sich.

(Menschen, die sich lieben, verstehen sich.)

V. 8: Der Mann ist demütig genug, zu beten: „Herr, zeige es mir auch.“

Er wusste: Dieses soll ich gemeinsam erfahren zusammen mit meiner Frau.

Er war wohl ein Beter!

 

Lektion: Wenn du deine Frau nicht mehr verstehst, liegt es höchstwahrscheinlich in einer mangelhaften Liebe zu ihr.

Wenn Mann und Frau sich einig sind, harmonisch zusammenleben, werden auch die Kinder untereinander einig sein und harmonisch.

 

V. 9:

Nochmal zur Frau!

Warum „saß“ die Frau allein auf dem Feld?

Machte sie gerade eine Pause, oder war es ihre regelmäßige Stille Zeit in Gebet und Nachdenken?

 

V. 10:

Sie lief. Das zeigt, dass sie ein herzliches Verhältnis zu ihrem Mann hatte.

V. 13-14:

Keine neue Botschaft. Nur Bestätigung der alten.

 

V. 17-18:

Warum fragst du nach meinem Namen, da er doch wunderbar/geheimnisvoll ist?

Wie hätte der Engel des Herrn (= die 2.Person der Gottheit) dem Manoah je die erhabenen Geheimnisse seines Namens (= Wesens) erklären können? Als das Opfer aufstieg, tat der Engel Wunderbares/Geheimnisvolles,

V. 19.

Er stieg in der Flamme des Altars in den Himmel hinauf.

Diese Kraft Gottes ist unfassbar - wie sein Name unfassbar ist.

 

Vgl. Lk 10,21-22:

Über 1000 Jahre später besuchte derselbe Engel des Herrn wiederum die Erde – im  Fleisch, in der Inkarnation – und  sprach diese wundervollen Worte auf den staubigen Straßen Palästinas zu ein paar einfachen Fischerleuten. Die Philister dieser Welt, die am Fleisch beschnittenen aber am Herzen unbeschnittenen jüdischen Führer, ließ er in ihrem Unverständnis stehen und scharte ein paar einfache Fischerleute um sich.

War er enttäuscht über die karge Frucht seines Dienstes? - Nein, sein Herz jubelte, schwappte über vor Freude! „Ich danke dir, Vater für dieses große Wunder. Vor Weisen und Klugen hast du dies verborgen und unmündigen Kindlein hast du es offenbart.“

Gott ist keine Sache, kein Ding, das man auf menschliche Weise mit menschlichem Verstand erkennen und analysieren kann. Er ist die Person schlechthin. Man kann ihn nur durch Offenbarung verstehen und erkennen. Es gefiel ihm, sich selbst zu offenbaren – in  Christus. (Bei Menschen ist es auch so: Wenn du dich entscheidest, nicht mit mir zu kommunizieren, kann ich dich nicht kennen lernen, so sehr ich mich auch anstrenge!).

Er fasste den Entschluss, sich dir zu zeigen/offenbaren: in Jesus Christus!

Wer ist Jesus Christus? Was ist sein Name (sein Wesen)? - Er kam auf unsere Erde, zu uns, die wir nie den Vater kennen gelernt hätten, um uns den lebendigen Gott zu offenbaren. Nicht durch Macht, nicht durch Kraft, sondern durch Gottes Geist!

Vgl. Joh. 17,6.

Jer 9:22 So spricht der HERR: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke , der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums ; 23 sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, dass ich der HERR bin , der Gnade, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen , spricht der HERR.

Gott will uns seinen unfassbaren Namen offenbaren. Dieser Name bleibt das erhabenste Geheimnis des Universums. Und wir kennen es!

1.Kor 2:9 sondern wie geschrieben steht: «Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.» 10 Uns aber hat Gott es geoffenbart durch den Geist , denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. 11 Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes . 12 {Wir} aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist , damit wir die <Dinge> kennen, die uns von Gott geschenkt sind.

Ziel: ihn mehr kennen zu lernen. 2 Petr. 3,18; Kol. 1,10

 

Ri. 13:

V. 21E: Männer sind oft im Erkennen langsamer als Frauen.

 

V. 22:

Frauen sind manchmal im Denken logischer als Männer. Manoah meint, er müsse nun sterben.

V. 23:

Seine Frau mit mehr geistlicher Einsicht: Dann hätte er unser Opfer nicht angenommen und uns nicht all das Wunderbare sehen lassen! –

Gott hat nicht die Absicht, jem zu töten, nachdem er das Opfer angenommen hat. Gott selber brachte ein Opfer für uns, um uns nicht töten zu müssen. Gott wird uns Gläubige nicht verloren gehen lassn, nachdem er das große Opfer seines Sohnes angenommen hat. Jesu Opfer wurde angenommen und wir (die Glaubenden) wurden in ihm angenommen. So wollen wir uns nicht eines Menschen rühmen (1.Kor 1,29-30, Paulus oder Petrus oder Apollos), sondern des Herrn.

 

V. 24:

Simson = „wie die Sonne“ (dh: stark! Vgl. 5,31), „Glänzender“, dh: Starker

 

V. 25:

Als Junger ließ er sich vom Heiligen Geist treiben, als er älter wurde, ließ er sich von Frauen treiben.


Die Feinde Simsons:

Die Philister: das „Seevolk“

Sie kamen erst nach Josua auf (vom Westen her), siedelten sich friedlich an der Südwestküste an.

(Eine frühere, weniger bedeutende Gruppe kam schon in Gen 21,32ff vor.).

Sehr zivilisiert, eigene Haartracht. Sie drangen mehr ins Landinnere ein und gaben schließlich dem Land den Namen (Palästina).

Jedes Heidenvolk wird in der Schrift speziell charakterisiert:

§         Amalekiter = die Sünder, Haroschet = die Heiden,

§         Moabiter = die Stolzen, Hochmütigen

§         Ammoniter = die Verächter, Spötter

§         Edomiter = die Genußsüchtigen

§         Philister = die Unbeschnittenen

Viele Völker praktizierten die Beschneidung, aber Israel gab diesem Ritus eine besondere Bedeutung. (Später wurde es zu einem lediglich äußerem Ritus ohne Bedeutung, Röm 2). Es war ein Siegel, ein bedeutendes Zeichen, Gen 17, ein Zeichen der Gerechtigkeit, die Abraham aus dem Glauben hatte, ein Zeichen/Siegel des großen Bundes Gottes mit Abraham und seinem Samen. Die wahren Nachkommen Abrahams wandelten in den Fußstapfen des Glaubens ihres Vaters Abraham (Röm 4).

Leider wurde das Zeichen für viele ein leerer Ritus. Alle beschnittenen sollten nicht nur physischen Nachkommen Abrahams sein, sondern auch in ihrem Wandel geistliche Nachkommen Abrahams sein: Menschen des Glaubens an den Gott, der aus dem Tod Leben schafft und Menschen zu einer wahren, lebendigen Beziehung des Glaubens bringt und in eine Bundesbeziehung nimmt.

Die Philister waren Unbeschnittene.

§         Sie hatten keine lebendige Glaubenserfahrung an den lebendigen Gott.

§         Sie waren Fremdlinge hinsichtlich des Bundes und der Verheißungen.

§         Sie standen außerhalb des Bundes Gottes. Sie waren zwar sehr religiös, aber nicht „wiedergeboren“.

Gefahr, wenn Philister friedlich das hl. Land durchdringen, bis man keinen Unterschied mehr merkt zwischen Gottes Volk und den Philistern.

Lektion:

Diese Gefahr bestand im Christentum schon sehr früh:

Erste Generation ist aus Gottes Wort geboren, kennt Christus aus tiefer Erfahrung,

zweite Generation - Tod schleicht sich ein. Keine lebendige Beziehung mit Gott. Dennoch sitzen sie in der Versammlung - und die Welt sieht keinen Unterschied mehr zwischen Gottes Volk und den „Unbeschnittenen“. Und viele in der Welt verwerfen das, was sie für das Christentum halten, aber in Wirklichkeit verwerfen sie lediglich die Philister unter dem Volk Gottes, während sie meinen, sie verwerfen die Israeliten/ das Volk Gottes.

 

Die geistliche Bedeutung der Beschneidung. Jer 9,23-25: Vgl. 1.Kor 1,18-31:

Die Botschaft vom Kreuz zeigt den Bankrott aller menschlichen Weisheit und Macht.

Die Weisheit des Weisen kann ihn nicht retten, noch die Mächte des Mächtigen oder der Reichtum des Reichen. Gottes Urteil über den Menschen: Bankrott ® ans Kreuz damit. Gott hat bestimmt uns auf eine Weise zu retten, dass kein Fleisch sich vor Gott rühmen kann. 1.Kor. 1: Paulus fragt: Wie seid ihr in Christus hineingekommen? - nicht durch meine Weisheit, noch durch Apollos’ Beredsamkeit.

(Wenn die Weisheit des Paulus euch in Christus hineinversetzt hat, dann wäre das gefährlich: ein anderer, der weiser ist als Paulus könnte kommen und euch wieder aus Christus heraus holen!). Wir sind nicht durch die Weisheit von Menschen in Christus, Gott sei dank; sondern: „Durch IHN - Gott - seid ihr in Christus Jesus“. Nichts geringeres als Gottes Kraft hat euch in Christus hinein versetzt.

Jer 9,24: Gott tadelt alle, die äußerlich beschnitten sind, aber nicht am Herzen. Sie setzen ihr Vertrauen auf ihren eigenen Reichtum, ihre Weisheit/Philosophien, ihre Stärke (9,22), anstatt ihr Vertauen allein auf den Herrn zu setzen.

Beschneidung = Zeichen für die, die nicht auf Menschen und die menschlichen Kräfte und Möglichkeiten setzen, sondern völlig auf Gott vertrauen. (Phil 3).

Bsp.: 1.Sam 4:

Als Israel sein Vertrauen auf die Bundeslade setzte anstatt auf den lebendigen Gott (1.Sam 4,3 „dass sie uns rette“. Symbole haben in sich keinen Wert, keine Kraft!), kam sie in die Hand der Philister.

Aber weil die Lade ein Symbol für den lebendigen Gott war, stand nun der Ruf des lebendigen Gottes auf dem Spiel. Am nächsten Morgen lag der Philistergott Dagon auf seinem Angesicht vor der Lade. Was soll man tun, wenn jemandes Gott hingefallen ist?!

Sie hoben ihn wieder auf durch ihre menschliche Kraft und positionierten ihn durch ihre menschliche Weisheit, und fielen vor ihm nieder und beteten an und gingen wieder heim. Am nächsten Morgen lag ihr Gott wieder am Boden, aber diesmal kopflos und ohne seine Hände. Was soll man tun, wenn jemandes Gott Kopf und Hände verliert? Sie verwendeten ihre Hände und ihr Hirn, um ihn wiederherzustellen und fielen vor ihm nieder und beteten ihn an und gingen wieder nach Hause. (Was würde wohl Jesaja geschrieben haben, wenn er das gesehen hätte?)

Die Religion der Philister war letztlich eine Anbetung des Menschen und seiner Weisheit und seiner Kraft.

Vgl. Jes 46,1-9: Ein Dorf, das Götzenbild steht da, die Bewohner sehen in der Ferne die Reiterschar der fremden Heere. In ihrer Panik packe die Bewohner ihre Sachen und wollen fliehen. Da bemerken sie ihre Götter. Schnell, die müssen wir auch noch mittragen. Die kann man doch nicht zurücklassen. Sie laden die Götter auf. Aber zu spät. Sie können die Last nicht tragen. Anstatt dass die Götter ihnen zur Flucht verhelfen, hindern sie sie. So müssen die Bewohner in die Gefangenschaft. Daraufhin sagt Gott durch Jesaja: „Seht ihr den Unterschied? Ich habe euch von Geburt auf getragen und werde euch tragen bis ins Alter.“

Das ist die Basis des Evangeliums: Blickt auf den Herrn, er ist Gott und sonst keiner. Er hat sein Heil nahe gebracht. Jes 46,10ff. Setzt euer Vertrauen auf Menschen und auf menschliche Kraft und menschliches Hirn, vertraut auf Gott!

 

Das war eine schwere Lektion für die Philister. Sie waren es, die den größten Menschen hervorbrachten, der je Israel Boden betreten hat: Goliath.

König Saul meinte, er sei ein Großer, aber als er Goliath sah, zitterten ihm die Knie. Welch Riesenhirn unter dem Riesenhelm!

UND weil das die Philosophie der Philister war, war ihnen Simson ein Rätsel. Er besaß eine Kraft, die sie nicht verstanden. Er machte, dass sie sich sehr ungemütlich fühlten. Worin lag das Geheimnis dieser ganz andersartigen Kraft? - offensichtlich nicht in seiner Statur. Er sah etwas fraulich aus mit den Haaren. Sie wollten unbedingt das Geheimnis seiner Kraft rausfinden - nicht um sie nachzuahmen, sondern um sie zu besiegen.

 

Der nicht wiedergeborene Mensch ist eigenartig: Er glaubt nicht an übernatürliche Kraft. Und wenn sie existiert, dann will er sie um alles in der Welt zum Stoppen bringen.

Kap. 14-15: Simsons Lektionen:

Simson hatte 2 Besonderheiten:

§         Eine übernatürliche Kraft (Gegensatz zur fleischlichen Stärke der Philister) und

§         Ein Geheimnis/Rätsel (dh: er wusste etwas, das die Philister  nicht wussten. – Gegensatz zur fleischlichen Weisheit der Philister).

 

Die Gefahr jener Zeit:

Die Philister waren vom Meer her gekommen und waren nun dabei das verheißene Land auf friedliche Weise schön langsam ganz zu durchdringen mit ihrer höheren Kultur, Technologie, Weisheit, bis das ganze Land „Philisterland“ heißen wird (Palästina). Für viele würde dann kein Unterschied mehr bestehen zwischen den unbeschnittenen Philistern und dem beschnittenen Volk Gottes.

Aber der Unterschied war die Realität des lebendigen Gottes!

Und Israel hatte es Not, diese Macht zu erfahren. Das sollte durch Simson klar zutage treten: Die übernatürliche Macht Gottes war etwas Reales!

 

Lektion: Das ist oft das Erste, das verloren geht: ein Empfinden für die übernatürliche Macht Gottes; das Bedürfnis, dass Menschen durch die übernatürliche Kraft Gottes wiedergeboren werden.

Heute sagen wir: Dies hier ist eine „tote“ (dh: schlafende) Gemeinde.

Was ist wahres Christentum? In den Augen der Welt ist es lediglich eine von vielen Religionen. Für sie ist das Gerede von einer übernatürlichen Wiedergeburt ein Rätsel. Sie können es nicht verstehen, denn es ist ihnen eine Torheit (1.Kor 2).

Es gibt eine übernatürliche Seite am Christentum! Das ist das Erste, das der Welt klar herausgestellt werden muss. Und das Christenleben beginnt mit diesem Übernatürlichen, mit einer Geburt von oben. Joh 3,5-6. Die Welt ist aus dem Fleisch geboren, ins wahre Christentum kommt man aber nur durch die Geburt aus dem Geist.

 

Auch die Füchse mit den Fackeln am Schwanz (Kap. 15,3ff) machen die Welt aufmerksam, dass hier etwas Übernatürliches da ist. Sie fangen zu denken an. Christentum ist mehr als Gutestun.

 

V. 1-3:

Simson will ein Mädchen von den Unbeschnittenen.

Wie suchst du dir deine Frau? –

Auf die Weise der Welt oder auf die Weise Gottes?

 

Exkurs:

Ratschläge zur Partnerwahl (siehe Datei)

 

O, was hätte Simson alles für Gott vollbringen können, wenn er so entschieden wie Othniel gewesen wäre - verheiratet mit Achsa. Simson mit seiner übernatürlichen Kraft und Achsa mit ihrem Eifer und ihrer Hingabe und ihrem Pioniergeist. Das wäre für die Philister sehr gefährlich geworden!

Aber Simsons nichtwiedergeborene Weiber wurden das Geheimnis seines Falls - wie Achsa das Geheimnis des Erfolgs Othniels war.

 

V. 2:

Ich habe gesehen – will sie heiraten.

 

O Simson, wie unvernünftig bist du in der Partnersuche.

-          Eine Unbekehrte (2.Kor. 6!) Bsp von Spurgeon auf dem Tisch stehend.

-          Eine Unbewährte. ER kennt sie gar nicht. Den einzign Vorzug, den sie hat: Sie ist hübsch. (aber nicht lange).

-          Eine Unpassende. Ganz andere Interessen.

V. 3:

„in meinen Augen“: Sein Problem: Die Augen! (vgl. V. 7E)

Bei Gideon war es das Geld, bei Jefta die eigene Ehre, bei Simson die Frauen, die ihn zu Fall brachten. (3 große Versuchungen für Männer Gottes!)

Pass gut auf auf deine Augen. Es könnte sein, dass Gott in seiner Liebe sie dir wegnimmt, damit du nicht noch tiefer fällst.

 

V. 4:

Es war vom Herrn.

Dennoch hatten Simsons Eltern recht! Es war gegen des Herrn Gebot!

Es war vom Herrn - in welchem Sinn?

Führt der Heilige Geist Menschen dazu, das Gebot Gottes zu übertreten, das er selbst gegeben hat?

Lektion: Du sagst: „Ich sehe mich aber so geführt“ - Ist der Heilige Geist so inkonsequent?

Nein.

„Es war vom Herrn“ ist nicht aktiv zu verstehen. Sondern - zulassend, vorauswissend. Nicht vorherbestimmend.

Der Heilige Geist führt Menschen nicht dahin, ein Gebot zu übertreten, das er selber angeordnet hat. Simson war töricht und zuchtlos.

Gott sah seinen verkehrten Weg und seine Sturheit voraus.

Als Simson in seiner jugendlichen Torheit anfing, einen Weg einzuschlagen, der ihn schlussendlich zu Fall bringen sollte, suchte Gott das als Gelegenheit gegen die Philister zu verwenden und verließ ihn in seiner souveränen Gnade nicht.

Herrlicher Gott! Er verwendet unsere Erfolge zu seiner Herrlichkeit und er tut alles Mögliche, um aus unseren Fehlern doch noch einen Profit heraus zu schlagen.

Der Herr bekam einen Anlass seinen eigenen Namen groß zu machen bei den Unbeschnittenen, die nichts wussten von der Kraft und Weisheit des wahren Gottes

So machte er ihnen deutlich, dass zwischen Israel und den Philistern ein großer Unterschied besteht: Die göttliche übernatürliche Kraft und Weisheit.

Frage an sich selbst: Führe ich so ein Leben, dass sich die Unbekehrten Fragen müssen: Woher hat der diese übernatürliche Kraft, so zu leben?

 

V. 8: Er bricht schon wieder das Nasiräergesetz.

 

V. 9: Simson gab seinen Eltern vom Honig, sagte ihnen aber nicht woher er den Honig hatte. Sie würden ihm den Honig auf sein Hemd ausgespuckt haben, wenn er ihnen erzählt hätte, dass er ihn von einem Kadaver hatte. Sie aßen Unreines – ohne ihr Wissen.

Ein Nasir! Schon einen normalen Israeliten hätte das verunreinigt, wie viel mehr einen Nasir!

 

V. 12:

Hochzeitsfest: Sitte im Orient, wenn man mit einem Monarchen ist: im Lauf des Abends ® Spiele. Zum Beispiel der Monarch gibt ein Rätsel auf.

V. 14:

Aus dem Fresser kam Speise,.

Ein unreines Tier, der Löwe, brachte etwas Reines hervor - entgegen seiner Natur. Seine Natur ist zu fressen. Er tat das Gegenteil seines natürlichen Wesens!

aus dem Starken Süßigkeit, Aus einem Destruktiven ® Süßes!

Was ist das für ein Geheimnis, was ist das für eine Macht, das einen Fresser (Gewalttäter, Zerstörer, Räuber) zu einem anderen Wesen (einen Freigiebigen) machen kann, das Süßes, Liebliches (feinen christlichen Charakter) hervorbringt?

Was ist das für eine übernatürliche Macht?

 

Gottes Heilige Geist hat nicht nur die Macht einen Löwen zu verändern, sondern auch wilde, unreine menschliche Bestien. Er kann machen, dass sie Reines hervorbringen - entgegen ihrem natürlichen gefallenen Wesen. Da ist die übernatürliche Macht des Heiligen Geistes am Werk!

Wie eigenartig der unwiedergeborene Mensch ist: er hat den Beweis vor Augen, dass es eine übernatürliche, verändernde Macht gibt, aber er will sie nicht selber erleben. Er will keine Veränderung. Er möchte das Geheimnis nur rausfinden, um darüber Macht zu haben und es zu zerstören.

 

V. 15-20:

 Nun lernt Simson eine weitere Lektion über die Natur, diesmal über die Natur des Menschen (und daher auch über sich selbst):

 

Welche Art Heirat war das?: Die Braut verließ nicht ihr Elternhaus.

[Hier: andere anerkannte Form einer Heirat: der Mann heiratet ein Mädchen und besucht sie dann von Zeit zu Zeit im Haus ihrer Eltern. Diese Eheform bedeutete: Sie wird immer eine Philisterin bleiben! Trotz all ihrer Liebesbeteuerungen, liebt sie ihn gar nicht! 

(Vgl. ebenfalls 16,15. Sie will das Geheimnis seiner Übernatürlichkeit wissen, um diese zu zerstören, damit sie ihn dann beherrschen kann.)

Sie blieb den Philistern loyal, trotz ihrer Liebesbeteuerungen an Simson.

Lektion: Wenn ein Christ eine Nichtwiedergeborene heiratet, wird sich der Partner normalerweise nicht bekehren.

Wenn du ein Kind des Teufels heiratest, rate mal, wen du dann als Schwiegervater hast!

Bsp von Gitti Griesebner.

Bsp von Margret Bachmann, Martha Imbery

 

V. 17:

Simson bekommt von Gott eine Lektion über sein eigenen Wesen: 

Der Simson, der dem Löwen widerstehen konnte, kann nicht dem Drängen einer Frau widerstehen. Sein Schwachpunkt war aufgedeckt! Das Bitten und die Tränen von schönen Frauen lässt ihn alle göttlichen Prinzipien vergessen.

Hier ist Simsons Schwachpunkt: Trotz Besitz des Heiligen Geistes fällt er - auf der Ebene der emotionellen Liebe.

V. 17E:

Sie war durch und durch ine Philisterin geblieben, auch wenn sie einen Juden geheiratet hatte.

 

Lektion:  Nichtwiedergeborenes Wesen bleibt nichtwiedergeborenes Wesen. Ein Kind des Teufels bleibt ein Kind des Teufels, auch wenn es einen Christen heiratet.

Wenn eine Maus in eine Keksdose fällt, bleibt sie dennoch eine Maus.

 

Verwechsle nicht polierte, aufgefrischte Schönheit und Emotionen der Liebe mit einer persönlichen Erfahrung Gottes und seiner übernatürlichen Macht.

Nichtwiedergeborenes Fleisch ist Fleisch und bleibt Fleisch.

 

V. 19:

Gott erteilte Simson nicht nur eine Lektion, sondern verwendete seinen Fehltritt auch, um den Philistern zu zeigen: Es gibt einen Unterschied zwischen meinem Volk und euch: übernatürliche Kraft!

 

15,1-8:

Nun verliert Simson seine Frau völlig.

Man möchte sich fragen: Hat er seine Lektion gelernt? – Leider nein!

V. 1:

Welch eine Ehe! Er darf nicht mal seine Frau besuchen.

V. 3: Simson handelte aus Zorn.

Hier nicht: „Und der Geist des Herrn kam über ihn“.

V. 6E: Das haben sie davon. Deine Sünde wird dich finden!

 

V. 8:

Er schlägt die Philister - wird nun Erweckung in Juda kommen (wie sei bei Ehud und Gideon kam)?

Werden sie nun einen Hoffnungsschimmer ihrer Befreiung haben?

Nein. ® 15,9-13:

V. 11: 3000 Israeliten gegen Simson!

Welch eine jämmerliche Aussage!

Hier ist eine Mann, erfüllt mit Gottes Geist, und die Gläubigen wollen ihn fesseln und dem Feind ausliefern, damit er nicht mehr wirkt.

„Simson, du machst uns zuviel Probleme. Bisher war alles friedlich, bis du angefangen hast, Zeugnis zu geben. Merkst du nicht, dass die Philister Könige über uns sind. Man darf nicht gegen die Obrigkeit rebellieren. Wir liefern dich den Philistern aus.“

 

Sie haben die Königsherrschaft des Feindes über sich akzeptiert an Stelle der Königsherrschaft Gottes! Anstatt dass sie ihre Chance nützten zu einem Befreiungsschlag und zu einer geistlichen Erweckung in Israel, liefern sie ihren Befreier den Feinden aus, damit er nicht mehr mit seiner übernatürlichen Kraft den Feinden Probleme bereitet. Sie wollten keinen haben, der mit dem Heiligen Geist erfüllt ist.

V. 11E: Simsons Devise: „Wie du mir, so ich dir.“

® V. 13: Sie binden ihn und liefern ihren Befreier (der mit der übernatürlichen Kraft) in die Hände der Heiden.

Über 1000 Jahre später taten die Juden dasselbe mit einem der ein weit größerer Befreier war als Simson: Joh. 18,12: Sie ergriffen ihn und banden ihn und führten ihn ab.

 

V. 15:

Ein Sieg in der Kraft des Heiligen Geistes.

Aber: Knochen sind unrein und verboten für einen Nasir. Dennoch verwendet es der Herr zu einem Sieg über den Feind.

 

V. 18-19:

Und Gott versorgt ihm mit erquickendem Wasser, trotz seines Unglaubens in V. 18

[V. 18M: Der Unglaube ist immer auch unlogisch! Er rechnet nicht mit Gottes Wort und Gottes Mitteln. Und er denkt verkehrt und inkonsequent. Gott

 

V. 19:

Welche Barmherzigkeit!

Lektion: Gott wartet nicht. Er hält seinen Segen, seine Frische und Fülle nicht zurück, bis wir vollkommen sind oder vollkommene Methoden verwenden, sondern er segnet uns und richtet uns auf. (Denn andererseits könnte er uns wohl nie segnen.)

Er gibt und gibt reichlich! Und er richtet die Unvollkommenen innerlich auf. So ist unser Gott! 

 

Gott konnte im Denken der Unwiedergeborenen durch Simson den Unterschied aufzeigen: Es gibt eine übernatürliche Kraft des Geistes Gottes; und man kann sie erfahren. (Zeugnis: „Ich konnte in deinem Leben sehen, dass du etwas hast, das ich nicht hatte.“).

Das ist der Unterschied zwischen wahrer Religion und toter Religion.

 

Nachtrag:

Wenn Gott den Simson trotz seiner Sünden gebrauchte, sollen wir einiges bedenken:

Dies ist kein Freibrief für uns zum Sündigen. Beachten wir, dass im AT noch andere Maßstäbe herrschten denn im NT. David (2.Sam. 11) hätte nach der Sünde des Ehebruchs, Intrige, Mord und Lüge nicht weiter Ältester in einer Gemeinde sein können, auch nach seiner Buße nicht. Er hätte zuerst mal ins Gefängnis müssen, und dann lange Zeit gebraucht, um das Vertrauen der Heiligen wieder zu bekommen.

Vgl. USA Fernsehprediger Jimmy Swaggart.

Wenn ein Hirte kein Vorbild mehr ist oder große Charakterfehler hat, kann er nicht weiter Hirte sein. Die „Schafe“ werden nicht mehr auf ihn hören und ihn nicht mehr zum Vorbild nehmen. Ich kann nicht Gottes Wort predigen und dabei in Sünde leben. Vgl. Das ernste Wort in 3.Joh. 9-11. Es bestehen berechtigte Gründe, die Gotteskindschaft von Diotrephes anzuzweifeln!

Simson war alles andere als ein Vorbild. Gott musste ihn tief demütigen und züchtigen, damit er nicht noch weiter in Sünde falle und schlussendlich abfalle und verloren ginge

 


Kap. 16: Simsons Fall und Ende:

Der Heilige Geist hat Simson gewarnt: Wenn Unwiedergeborene den Heiligen Geist nicht wollen, kannst du nichts mehr tun, um sie zu verändern.

Gnade! Gott befreite Simson aus den Folgen seines unglücklichen Fehlers, eine Philisterin zu heiraten.

 

Aber die Geschichte geht weiter: Hat Simson seine Lektion gelernt?

Das Ganze (vgl. Kap. 14) wiederholt sich - nur mit einem gravierenden ernsten Unterschied: Simson lernt seine Lektion nicht. Er hat seine Hausaufgabe nicht gemacht!

Delila drängt Simson, das Rätsel seiner Kraft zu offenbaren - und er verliert die rätselhafte Kraft.

 

V. 1:

Wiederum: „sah“ (Augen!) wiederum eine Falle. Er hurt, ohne zu heiraten.

Simson fällt selber in die Sünden, von denen er Israel befreien sollte. (vgl. Ri. 3)

Diesmal nicht: der Heilige Geist kam über ihn!

Lektion: Der Heilige Geist holt nicht Leute aus der Patsche, wenn sie dieselbe Torheit und Sünde ganz bewusst wieder machen!

 

V. 3:

Mit seiner übernatürlichen Begabung trägt er das Stadttor davon. Seine Begabung ist noch da, aber diesmal gebraucht er seine Begabung nicht unter der Führung des Heiligen Geistes.

Lektion:

Die Tatsache, dass jemand eine Gnadengabe hat, garantiert nicht, dass er jedes Mal, wenn er sie betätigt, vom Heiligen Geist geführt ist.

 

Die Tatsache, dass jemand die Gnadengabe der Lehre hat, garantiert nicht, dass er jedes Mal, wenn er lehrt, vom Heiligen Geist geführt ist.

Das weiß ich, weil ich ein Lehrer bin. Man kann seine Gabe auf ganz fleischliche Weise verwenden - und ganz ohne Heiligen Geist.

V. 3:

Beachten wir Gottes Gnade: Noch einmal gestattet es ihm der gnädige Gott, der Falle zu entgehen.

16,4-22: Simsons Fall

Aber anstatt Gott zu danken und Buße zu tun, geht er zum dritten Mal in die Falle (V. 4ff). Diesmal ist es das letzte Mal! - fatal!

Simson konnte wählen, welchem Leben er sich hingeben möchte: ein Mensch Gottes, geführt von Gottes Geist, oder ein Mensch, geleitet vom Fleisch? Gal 6,8f!

Wir können wählen – Wir müssen wählen: täglich! Welches Leben willst du führen?

Oswald Sanders: Es liegt an dir, wie eng deine Beziehung zu Gott haben willst.

Vgl. Salomo: Gott gibt ihm einen Wunsch frei: Bitte mich. Und uns? Gibt er uns keinen Wunsch frei? – Mt. 7,7: Wer bittet ...!

 

V. 4:

Wieder verliebt in eine Philisterin. Gegen 1.Joh. 2,15. Liebet nicht die Welt, ...

V. 5-6:

Delila liebte auch! – aber nicht Simson, sondern Geld .- und die Philisterwelt

(Welch ein Gegensatz zu Achsa, der Frau des ersten Richters! 1,11f)

V. 6-15. Sie will das Geheimnis seiner Übernatürlichkeit wissen, um diese zu zerstören, damit sie ihn dann beherrschen kann.

V. 9-10:

Torheit Simsons. Er merkt immer noch nicht, dass diese Philisterin in gar nicht liebt. Sie blieb den Philistern loyal, trotz ihrer Liebesbeteuerungen an Simson.

V. 13M:

„Vertraue mir“ – Das sagt sie, obwohl sie ihn nicht liebt und obwohl sie ihn nun schon dreimal betrogen hat.

Der Betrug der Sünde (Vgl. Hebr. 3,13).

Simson erkennt nicht , dass es Satans Stimme ist.

Lektion: „Vertraue mir“! Just trust me, sagte Jimmy Carter. So ein Wort gilt in der Welt nichts!

 

V. 15:

vgl. 14,16.

 

V. 16:

Delila machte ihn matt. - Kontrast: Achsa machte Othniel aktiv! (1,14)

 

Was für eine Frau möchtest du?: 

oder eine, die dich lähmt im Dienst für Christus  oder:

eine, die dich aktiv macht und treibt für Christus?

Wähle – Heute!

 

V. 17:

Wie kann man so töricht sein, sich einer Frau anzuvertrauen, die einen schon dreimal betrogen hat.

Verliebte handelt oft sehr, sehr töricht. Wir auch.

Er ist innerlich sehr, sehr schwach (vgl. 14,17).

 

V. 20:

Das Haar seiner Weihe an Gott - das äußere Zeichen - verschwand, ebenso seine Kraft.

 

Für so einen Menschen haben die Philister nur Spott übrig. (V. 25f).

Ein ausgelöschter Vulkan.

 

V. 21A:

Er war geistlich blind gewesen. Er meinte, der Herr sei auf seinen sündigen Wegen immer noch mit ihm.

Seine physischen Augen waren ihm ein Fallstrick gewesen.

Und was sagt Jesus, sollen wir tun, wenn unsere Augen uns Anlass zur Sünden werden?

-          sie wegtun! (Mt. 5,29).

Das tut Gott nun für Simson. Er half ihm. Es war Gnade Gottes!

Lektion: Züchtigung Gottes geschieht uns immer aus Liebe. (Offb. 3,19; Hebr. 12,4ff) und mit dem Ziel der Wiederherstellung – damit er nicht ganz von Gott abfällt und verloren geht.

16,23-31: Simsons Ende

Kommt Gott zu seinem Ziel mit Simson? – Gottlob ja! Wenn auch reichlich spät!

 

V. 23-24:

 

Gefesselt im Verlies der Philister, ein Ausstellungsstück und ein Reklame-Exemplar für die höhere Macht des Gottes der Philister.

„Seht wie stark unser Götze Dagon ist, stärker als Jahwe.“

Wie Traurig! Früher ein mächtiger Streiter Gottes, nun der einzige der Richter Israels, der nicht nur sein Volk nicht befreien konnte, sondern auch selber ein Gefangener des Feindes wurde!

Welch eine Schande. Der Richter Israels wird zum Symbol dafür, dass heidnische Macht größer ist als der Schöpfer des Universums.

Röm. 2,24: Schrecklich, wenn um der Sünden der Christen willen Gottes Name unter den Ungläubigen beschmutzt und gelästert wird.

Lektion: Solange wir die „Malzeichen“ des Heiligen Geistes - seine Kraft in unserem Leben, in unserer Gemeinde - tragen, sind wir höher als alles in der Welt. Wenn wir aber fleischlich handeln, sind wir ein erbärmlich Ding gegenüber der fleischlichen Kraft und Weisheit der Welt.

 

V. 25: Wie traurig, wenn die Christen vor der Welt „Späße machen“ müssen, um der Welt das Leben lustiger zu machen.

 

Heute gibt es Christen, die meinen, durch Unterhaltungsgottesdienste, Pnntomime auf den Straßen, Filme und christliche Rockkonzerte können sie die Welt für ein heiliges Leben gewinnen!

 

V. 30:

Nun zerbricht die Weisheit im Kopf der Philister , und ihre Macht wird zerrieben!

V. 30:

Er tötete in seinem Sterben und errang einen großen Sieg. – wie Jesus. Joh. 12,24ff.

Lektion:

Dieses Prinzip gilt immer. Wir haben zu sterben.

Durch mein Sterben (Absterben dem eigenen Ego) richte ich mehr aus als durch mein Ich-Lieben. Wer sein Ich-Leben verliert, wird gewinnen. Frucht für die Ewigkeit.

 

V. 31: Zora und Eschtaol: vgl. 13,25. So schließt sich der Kreis.

 

Gott kam zu seinem Ziel mit Simson. So wurde Simson sogar noch ein Glaubenszeuge von Hebr. 11.

 

Schluss:

Wir sind noch nicht zu Hause. Möge Gott in uns persönlich und in unseren Gemeinden die lebendige Realität der Gegenwart und Macht seines Geistes erhalten!

 

Lektion: Jeder von uns hat seine schwachen Stellen. Und der Feind wird versuchen, uns genau DA zu Fall zu bringen. (vgl. Die Sage von Siegfried im Nibelungenlied. Da wo er verletzlich war, wurde er angegriffen.)

 


Allgemeines zu den beiden Nachworten:

Zwei Geschichten über Leviten:

1.     Die Einrichtung des Levitentums: Einführung des Götzendienstes als feste Einrichtung - druch einen Enkel von Moses! (// zu Vorwort 2: Israels mehrmaliges Fallen in den Götzendienst)

2.     Die Einrichtung der allgemeinen Versammlung aller Stämme (// zu Vorwort 1)

Seit Gideon: Wachsender Abfall unten den Richtern.

Israel fiel immer wieder, wenn der Richter gestorben war, in ihre alten Wege zurück. Aber man spielt nicht so leicht ungeschoren mit dem Bösen: sie fielen jedes Mal in schlimmere Dinge rein. Der Verfasser wählte das Material so aus, um dies zu zeigen.

Nachwort: NICHT nur die Einrichtung der Richter versagte, sondern auch die anderen beiden Einrichtungen versagten: die Einrichtung des Levitentums und die Einrichtung der allgemeinen Versammlung aller Stämme.

Nicht alle Leviten fielen so schlimm. Ein Extrem wird gezeigt (wie auch bei Simson). Aber die Tendenz ging abwärts. Nachwort 1:Einführung des Götzendienstes als feste Einrichtung.

Nachwort 2: wie am Beginn des Buches (Die allgemeinen Versammlung aller Stämme trifft sich und wartet auf Gottes Direktiven: Wer soll zuerst hinaufziehen, um die Sünder zu zerstören? - Juda zuerst. = Vorwort 1) wird auch im Nachwort 2 dieselbe Frage der Versammlung aller Stämme gestellt (Wer soll zuerst hinaufziehen, um die Sünder zu zerstören? - Juda zuerst.). Aber der Anlass ist viel schlimmer und trauriger als am Anfang des Buches: Es geht nun nicht um die Züchtigung des Feindes, um das Volk Gottes in das herrliche Erbteil einzuführen, sondern zur Züchtigung eines Stammes des Volkes Gottes für ein furchtbares Vergehen, das es nicht mal unter den kanaanitischen Völkern gab! Vgl 1.Kor 5,1 es ist ein sehr trauriges Zeugnis, wenn in der Gemeinde gesagt werden muss, dass nicht mal unter den Heiden so etwas schlimmes vorgekommen ist. Aber was hier noch trauriger ist, ist das schreckliche Schlachten, das aus dieser Züchtigung entstand. Aus der Züchtigung wurde ein fast vollständige Ausrottung eines Stammes.

In den beiden Nachworten: mehrmalige Wiederholung: Es gab keinen König in Israel, jeder tat, was ihm gut dünkte/was in seinen Augen recht war.

Kein irdischer König in Israel - aus Überzeugung (vgl. Gideon in 8,23). Israel war eine Theokratie, von Mose bis Samuel - und es funktionierte. Das war Gottes Idee. Gottes Volk sollte die Freiheit und Würde genießen, ein geordnetes Leben unter der direkten Regierung Gottes zu leben. Das war eine Realität, die sie kannten. Aber die Theokratie verfiel, sodass es tatsächlich keinen König in Israel gab. Denn Gottes Königtum hatten sie verworfen. Die äußere Verkleidung, die Form der Theokratie blieb, aber die Realität war verschwunden. Äußerlich gab man vor, eine Theokratie zu sein, aber tatsächlich herrschte Anarchie! (Es war nicht einmal eine Demokratie). Jeder tat, was recht war in seinen eigenen Augen. Sie hatten eine Form von Frömmigkeit, aber ihre Kraft hatten sie verloren.

So ist es leider oft auch in unseren Gemeinden heute.

Schlußendlich verließ Israel die äußere Form der Theokratie und wurde eine Monarchie (1.Sam 8). Sie kamen zu Gott und erklärten ihm: deine Theokratie da, die funktioniert nicht, wie wollen lieber eine Monarchie. (Die Priester waren korrupt, 1.Sam 2; die Leviten greuelhaft Ri 17f, und sogar die Propheten, wie die Söhne Samuels, wandelten unwürdig und brachten die Einrichtung des Prophetentums in Verruf.) Wie muss das Gott geschmerzt haben, als sie sein Königtum über Israel verwarfen (1.Sam 8). Mit anderen Worten erklärten die Israeliten dem Herrn: Deine Herrschaft funktioniert nicht. Wir zeigen dir nun, wie es besser geht. Dennoch ging Gott in seiner Barmherzigkeit auf ihren Vorschlag ein und gab ihnen eine König. Gleichzeitig beschwor er sie: „Nun habt ihr euren Monarchen; aber seht dazu, dass ihr dennoch in eurem Herzen direkt von Mir, dem Herrn, abhängig bleibt. Denn die Monarchie wird eure Probleme nicht lösen. Monarchie bedeutet nicht, dass ihr nun nicht mehr auf den Herrn warten/harren müsst. Früher, als ich noch euer direkter König war, musstet ihr zu mit schreien, wenn ihr in Bedrängnis wart, nun aber passt auf!

Denkt nicht: ‘Uns gefällt es nicht mehr, auf den Herrn zu warten. Wir haben ja nun einen König, der wird die Sache für uns managen, und wir können im Bett liegen bleiben. Wenn die Midianiter um die Ecke kommen, dann wird der König mit ihnen schon fertig werden. So brauchen wir nicht mehr direkt vom Herrn abhängig zu sein.’ Eben nicht. Eure Abhängigkeit bleibt!“

Die Monarchie war zwar für viele Jahre ein Segen für Israel, verfiel dann aber - damit wir nicht meinen, das Heil bestehe in den Einrichtungen anstatt im Herrn selbst. Das beweist auch das Richterbuch: die Einrichtungen an sich sind nicht das Heil, das Levitentum, die Einrichtung der allgemeinen Versammlung verfiel.

Eine bessere Antwort muss gefunden werden: Jesus Christus! Die Richter fehlten, der Befreier Jesus rettet vollständig. Die Priester und Leviten fehlten, der Gott-Mensch und Mittler und Hohepriester Jesus Christus rettet vollständig. Sein Priestertum bleibt in Ewigkeit.

 

Wie verfiel die Theokratie?

Theokratie funktioniert nur dann, wenn die Leute, die unter dieser direkten Herrschaft Gottes stehen und ihm direkt verantwortlich sind, eine lebendige persönliche Beziehung zu ihm haben und ihn als Realität, als übernatürliche reale Macht in ihrem Leben, erleben. Erfüllt von ihm, eine Schau von seiner Herrlichkeit im Herzen habend, Seine Weisheit als feste Überzeugung, beständige Abhängigkeit, beständiges Harren auf Gott, tägliche Leitung! Das alles als tägliche Erfahrung! Wer direkt von Gott regiert werden will, muss sein Wort kennen, muss wissen, wie Gott denkt, fühlt. Er darf nicht von emotionellen Stimmungen und Wünschen hin und her getrieben werden. Er muss seinem Wort mit Verstand und Überlegung gehorchen.


Ri 17-18: Nachwort 1:

Kap. 17:

Micha („Wer ist wie Jahwe“): Wer so einen Namen hat, sollte in der Lage sein, von der Einheit und Einzigartigkeit dieses Jahwe erzählen zu können. (Vgl. Micha, der Prophet, Mi 7,18-20.) Gott ist unvergleichlich, seine Gnade ist einzigartig!.

Micha - hatte eine Götzensammlung in seinem Haus. Das kam teuer. So stahl der das Geld seiner Mutter. ...

Äußerlicher Schein der Frömmigkeit - ohne Kraft. Geistliche Blindheit!

Christentum heute auch oft: zum Beispiel: Entfernung des zweiten Gebots aus den 10 Geboten, nur um Götter- und Heiligenstatuen aufstellen zu können.

 

Theokratie kann nicht funktionieren, wenn wir die Herrschaft Gottes nicht in unseren Herzen ernst nehmen und seine Gebote und seine Befehle seines Wortes nicht ernst nehmen. Was nützt eine Hingabe, die dem Herrn weiht, was er gar nicht will?!

Als der Herr im Fleisch auf die Erde kam, kümmerten sie sich nicht darum, rauszufinden, wie Gott wirklich ist, sondern kreuzigten ihn und gingen heim, um Gott anzubeten, den Gott ihrer eigenen Vorstellung!

 

Michas Mutter brachte dem Herrn Silber dar, um etwas daraus zu machen, das der Herr zutiefst verabscheute.

Bsp: Frau Geburtstag: Was willst du, dass ich dir schenke? Einen Strauß Tulpen oder eine Schachtel Mon-cherie? - Tulpen. Keine Schokolade, die ruiniert meine Figur. - Geburtstag kommt. Mann: Happy Birthday, Liebling. Hier sind sie. - Schachtel Mon-cherie!! - Ich dachte, du schenkst mir Tulpen, (sagt die enttäuschte Frau.) - Aber ich mag Tulpen nicht so. Ich finde Schokolade besser! Aha, du bringst mir ein Geschenk in der Hoffnung, dass du derjenige sein wirst, der davon den Genuss hat??

Passen wir auf, wie und weshalb wir anbeten! - um schöne, erhabene Gefühle zu genießen? –

Vgl. die charismat. Lobpreisgottesdienste.

Der erste Zweck des Opfers ist, dass Gott es genießt, nicht dass ich es genieße. Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken und umgekehrt. Da ist es klar, dass die Menschen nicht einverstanden waren, als er den Eckstein so legte, wie er es wollte. Wenn wir uns als angenehmen Opfer opfern wollen, müssen wir Veränderung an uns geschehen lassen, uns als Steine zuschlagen lassen - bis wir passen!

Wir müssen dauernd verändert werden, seine Gedanken zu denken und seine Maßstäbe anzunehmen.

 

V. 2:

Spr. 24,24; 3.Mos. 5,1

 

V. 3:

Diebstahl

Falsche Erziehung

Gestohlenes Gott weihen.

Michas Mutter brachte dem Herrn Silber, um daraus etwas zu machen, das der Herr zutiefst verabscheut!

Was nützt eine Hingabe, die dem Herrn gibt, was der Herr gar nicht haben will. (Fleischlicher Gottesdienst.

Bsp vom Geburtstagsgeschenk, das sich dir schenek, damit ich es genießen kann.)

Bilderverehrung

Götzendienst

 

V. 4: Nur ein Schein von Frömmigkeit, keine Kraft.

 

V. 5:

Ein Tempel – aber am falschen Ort

V. 5E:

eigenwilliger Gottesdienst

Er fragt nicht nach Gottes Wort. Geistliche Blindheit.

V. 6:

-          Theokratie funktioniert nur, wenn wir am Wort Gottes hängen, das Wort Gottes systematisch lehren und unsere eigenen Traditionen aufgeben. Unsere eigenen Gedanken müssen beständig eine Veränderung erfahren. Wir wollen nicht einen Gott unserer eigenen Gedankenwelt und der Tradition unserer Väter verehren.

-          Theokratie funktioniert nur, wenn wir Gott und seine Gedanken besser kennen lernen, seine Einzigartigkeit bewundern, ihn tief lieben, ihm gehorchen und ihm ähnlich werden wollen.

-          Theokratie funktioniert nur, wenn wir Gott täglich lebendig erfahren und seinem Wort gehorchen. Sonst bleibt nur Schein und Tod! Und schließlich wird aus der Theokratie eine menschliche Demokratie oder gar eine Anarchie.

 

V. 8:

Der Levit wohnt nicht in einer Levitenstadt. Warum verließ er seinen Platz?

Wie können wir erwarten, von Gott gebraucht zu werden, wenn wir nicht treu an unserem Platz unsere Aufgabe verrichten.

 

V. 10:

Eigenwilliger Priesterdienst.

Menschliches Anstellungsverhältnis im geistl Dienst.

Bezahlung für geistl Dienst anstatt Leben in der Abhängigkeit vom Herrn.

Dh: er ist nun ein gekaufter Priester.

Auch heute gibt es viele gekaufte Prediger.

 

V. 13:

Schreckliche Unwissenheit über die göttliche Einrichtung des Levitentums!

 

Falsches Verständnis von Führung:

Er meint Gott hätte ihm den Leviten zugeführt und wird bestätigt in seiner falschen Denkweise, weil er die Heilige Schrift nicht liest.

Resultat ® falsche Zuversicht. Vgl. 18,18-26

 

18,30. Der gemietete Levit war ein Enkel Moses. (Die dritte Generation ist sehr gefährdet.)

Die Leviteneinrichtung: Ex 12 die Erstgeborenen gehören Jahwe (nur aufgrund des Erbarmens Gottes hab ich überhaupt noch ein Recht zu leben! Logik: Gib das erlöste Leben ganz Gott! 2.Kor 5,14-15 Unser Leben als Erlöster gehört nicht mehr uns! Nicht nur das Gefühl seiner Liebe sagt mir, dass ich für ihn zu leben habe, sondern auch pure Logik. Wert selbstsüchtig lebt, ist ein Dieb. 1.Kor 6,19f) ® 4.Mos. 3f Die Leviten anstelle jedes erstgeborenen Israeliten (Es waren aber zu wenig. So mussten die restlichen 273 Erstgeborenen zurückgekauft werden - um den zehnfachen Preis des normalen Lösegeldes beim Zensus. 4.Mos.  3,47. 1.Petr 1,18. Jesus hat sein Lösegeld für uns bezahlt. Er hat uns gekauft, wir gehören nun ihm. Der Preis war Das Blut des Herrn. Wer sich nun aus dem Dienst des Herrn, der ihn erlöst hat und dem er gehört, loskaufen möchte, der muss das Zehnfache bezahlen von dem, was der Herr für uns bezahlt hat. Gott verlangt das Zehnfache. Sonst gibt er uns nicht her!! Also, wenn du als Erlöster dein eigenes Leben leben willst, dann bist du schuldig, dein eigenes Blut zehnmal den Herrn zu bezahlen!).

Die Devise eines Levitenlebens war also: Du gehörst nicht dir selbst. Du bist erkauft, um dem Herrn zu dienen. Das ist deine Lebensaufgabe und -berechtigung. Du hast nur ein Recht zu leben, wenn du dieses Leben ganz für den Herrn einsetzt!!

Wie war es dann nur irgend möglich, dass ein Levit sich mieten ließ?? Du kannst nicht etwas verkaufen/vermieten, was dir gar nicht gehört!! Verfall des Levitentums. Das was einen Leviten früher motiviert hatte, dem Herrn zu dienen (der teure Preis für die Erlösung durch Jahwe), ist verschwunden. Man macht nun ein Geschäft daraus! (Gibt es das heute auch noch???). Welche Entweihung!

Urspünglich: Leviten wurden nicht bezahlt. Ja, sie bekamen Geld aber dieses Geld, war dem Herrn gegebenes Geld, von dem sie leben dürfen. Niemand zahlte den Leviten, man zahlte dem Herrn den Zehnten, und der Herr gab davon den Leviten das, was er meinte, dass angemessen war. Der Levit blieb des Herrn Knecht. Man konnte keinen Leviten mieten und ihm dann sagen, was er zu tun habe und wie er es zu tun habe. Es war Sache des Herrn, die Arbeit des Leviten zu lenken und kontrollieren.

Micha hatte genug Geld, um sich einen Leviten zu leisten. Und ER bestimmte fortan, was der Levit zu tun hatte. Wer das Geld gibt, gibt den Ton an. Und sie geht die ganze Heiligkeit des Dienstes verloren!! - auch heute!


Kap. 18:

Die Daniter wollten ihr Erbe vergrößern.

 

V. 5:

Ihr Wunsch, nach dem Willen des Herrn zu fragen, kommt reichlich spät. Sie hatten ihre Entscheidung ohnehin schon getroffen!

Aber nachträglich den Herrn um seinen Segen zu bitten, beruhigt das Gewissen. So fragen sie den angeheuerten Priester-Leviten.

Aber wie kann ein Mensch, der völlig im Ungehorsam und Gegensatz zur Heiligen Schrift steht, wissen/erkennen, ob sein Weg vor dem Herrn recht ist oder nicht?

 

Sie fragen einen Priester zm Gottes Willen, der gar keine Beziehung zu Gott hat, weil er selber auf dem falschen Weg ist. Wie kann ein Ungehorsamer erkennen, ob anderer Weg vor Gott recht ist??

 

V. 6:

Eine Lüge.

Denn sie hatten doch ihr Erbteil verlassen, das Erbe, das Gott ihnen zugeteilt hatte. Sie verließen es, weil sie kompromisshaft gewesen waren und deshalb die Feinde ihnen zu stark geworden waren. Vgl. 1,34.

 

Lektion: Wenn ich Kompromisse eingehe, dann werden mir die Feinde schlussendlich zu stark werden.

Wenn ich kompromisslos lebe, wird innere Kraft vorhanden sein, die Feinde zu besiegen: die Kraft Christi.

 

V. 10E:

Anmaßung, falsche Zuversicht, auf Grund falscher Leitung.

Wir sehr kann man in die Irre gehen!

 

 

V. 11ff:

Sie boten dem gemieteten Priester einen guten Lohn. Sie packen Michas Götzen ein.

Was sind das für Götter, die man jemandem einfach wegnehmen kann. Wo bleibt ihre Macht? Gott ist degradiert worden zu einem Zaubermittel, Talisman. Moral existiert keine dabei.

 

V. 24:

„Die gemachten Götter weggenommen“. Das geschieht, wenn man in den Götzendienst verfällt. Da muss man dann ständig die Götter festhalten/retten und hat alle Hände voll damit zu tun. (Anstatt dass der lebendige Gott uns festhält und rettet.).

 V. 24E:

Was bleibt mir da noch?

Gar nichts. Weil du Jahwe schon lange nicht mehr hast, bleibt dir nichts, nachdem auch deine selbstgemachten Götzen sich als Nichts erwiesen haben.

Habsucht ist Götzendienst - Eph 5,5: Götzendiener müssen auch heute noch ihre Götzen mit all ihrer Energie festhalten!

 

Micha weiß nichts vom lebendigen Gott. Wie könnte er, denn er hat sich seinen Gott selber in seinen Gedanken zusammengebastelt. So ein Gott kann nicht retten, nicht helfen.

 

V. 27-31:

V. 27: Mord an Unschuldigen.  5.Mos. 20,10-15.

Aufrichtung des danitischen Götzendienst als Institution! Die früheren Stämme handelten als Exekutive des göttlichen heiligen Gesetzes und Gerichts über den kanaanitischen Götzenkult, als sie damals auszogen (Ri 1), aber hier: Aufrichtung des danitischen Götzendienst als Institution! Das ist viel schlimmer: denn der nunmehrige Götzendienst geschieht unter dem Namen des wahren Gottes Jahwe.

Welche Perversion Gottes, welche Schändung des Zeugnisses Gottes.

 

Heute: Wie viele Heiden haben unter dem Namen Jesus nicht anderes verkündigt bekommen als einen neuen Aberglauben?

 

Kein Wunder, dass Israels Theokratie nicht mehr funktioniert und schließlich ersetzt wird. Theokratie funktioniert nur, wenn wir nicht nach unseren eigenen Gedanken leben. Wir dürfen nie den Sinn für die Heiligkeit des christlichen Dienstes verlieren! Wir dürfen nie zulassen, dass Dienst für den Herrn eine Geldangelegenheit wird, oder von Menschen gelenkt wird, die das Geld und das Sagen haben.


Ri 19-21: Nachwort 2:

Die Verantwortung der allgemeinen Versammlung, Gemeindezucht zu üben. (Das ist nicht nur die Verantwortung der Ältesten.

Hier: Exkurs zum Thema Gemeindezucht!

 

1.Kor 5,1. Zucht - wichtig um des Zeugnisses der Gemeinde willen und um der Wiederherstellung des Sünders willen. Weiterer Grund: Israel genießt die Segnungen des Landes. Aber Gefahr: Wenn mein Verlangen (Sehnsucht, Wünsche, Lüste) mich leitet, kann es unheilig werden. Dann ist Gottes Zucht nötig. Der Himmel ist voller Freude aber auch voll Heiligkeit.

 

Das hohe Gebot der Gastfreundschaft.

Ri 19,1-10 Eine liebliche Szene ländlicher Gastfreundschaft. Hebr 13,1. Gäste zu bewirten ist eine der lebendigsten Illustrationen auf Erden für die Freuden der Erlösten im Himmel.

Böser Gegensatz dazu in Ri 19,11ff.

 

Sünden in Kap. 19:

Schlechter Ehemann. V. 2.

Lust, Frönen, Bequemlichkeit (Essen, Trinken) V. 9.

Mangelnde/Fehlende Gastfreundschaft V. 15.22

Homosexualität, Gewalttat, entpersönlichter Sex V. 22

Sex Schändung bis zum Mord. V. 25

Leichenschändung V. 29

Vgl. 1.Kor. 5: Nicht mal unter den Heiden kommt so etwas Schlimmes vor.

 

 

V. 27-28: wie brutal kann unser Verlangen, unsere Lust, sein!

Sexualität ist nicht böse, aber sie muss mit Heiligkeit bewacht und bewahrt werden. Sex ohne Heiligkeit hinterlässt nur eine lebloses Ding, keine Person mehr. Niemand, der antwortet. Unser Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes und ein Glied Christi. 1.Kor 6.

 

Kap.  20:

V. 1: Züchtigungsmaßnahme.

Israel ist eins – vorher im Kampf gegen den Feind waren sie nicht so schnell aktiv und so schnell eins. Nun aber schon.

 

V. 13:

Familienbande waren ihnen wichtiger als das hl. Zeugnis der Gemeinde.

Gibt es das heute auch? („Unsere Familie war hier die erste ...“)

 

V. 18:

Vgl. Kap. 1,1. im Gegensatz zu 1,1ff nun aber ein Bruderkrieg, weil sich ein ganzer Stamm hinter die Sünde ihrer Brüder stellt.

V. 23E:

Gott ist ganz klar dafür, dass die Heiligkeit der Gemeinde erhalten bleibt.

 

V. 24-28:

Bevor ich die Rolle als Züchtiger aufnehme, muss ich selber mit mir ins Gericht gehen und mich unter Gottes Zucht stellen. Erst in V. 26 tun sie das. Zuvor ließ Gott zu, dass Israel mächtige Niederlagen einsteckt, eben damit es zuerst selber Buße tut über die eigenen Sünden und sich vor Gott demütigt.

 

V. 27:

„dort“ – südl von Silo war die Lade (1.Sam. 1; Röm. 21,19)

 

V.28:

Wir müssen in Gottes Gegenwart („Lade“) leben.

Nicht lässig dahinleben – ohne Bewusstsein der Gegenwart Gottes – bis Sünden geschehen, die uns dann endlich in Gottes Gegenwart treiben (zur eigenen Demütigung).

 

V. 29f:

Alte Kriegstaktik. Vgl. Jos 8,6. Aber nun gegen Brüder!

 

V. 35:

Der Herr, Jahwe, schlug sie. Es war Seine Züchtigung. Nicht: Israel schlug sie.

Wenn der Züchtigende mit Gott und aus seiner Gegenwart kommend und selber unter seiner Zucht stehend, züchtigt, dann ist diese Züchtigung eine Züchtigung Gottes.

(So ist es auch in der Kindererziehung! Eph. 6: Die Väter haben die Kinder zu erziehen in der Zucht des Herrn, dh: so dass ihr Züchtigen und Erziehen ein Züchtigen und Erziehen des Herrn ist.)

 

V. 48: Israel züchtigt mehr als Gott ihm auftrug.

Des Menschen Zorn ist zügellos.

 

 

Gooding:Die Züchtigung: Zucht kann viel schwieriger werden als man sich das zuerst vorstellt. Benjaminiter werden parteiisch - Familienbande! Plötzlich wird der Ruf der Familie wichtiger als der Ruf und das Zeugnis der Gemeinde.

Große Wunden werden im Volk Israel geschlagen. (Welch schwere Wunden kann die züchtigende Gemeinde abkriegen!). Warum ließ Gott das zu? Schließlich kamen sie mit Weinen, Flehen und Opfern. Sie selber erkannten, dass sie selbst nicht ohne Schuld waren. Wie sollten sie ihre Rolle als Züchtiger ausführen, wenn sie selber nicht unter die Schuld gestellt haben und ihre eigenen (verborgenen) Sünden bekannt haben. Sie hatten die Gnade genauso nötig. Sie kamen vor die Lade des Bundes.

Leben wir in der Gegenwart der Lade! Warten wir nicht, bis schlimmen Sünden geschehen, ehe wir uns in der Gegenwart der Lade demütigen. Richten wir uns selber!

Schließlich Erfolg in der Züchtigung, aber: anderes Extrem: Sie löschten in ihrer Wut fast einen ganzen Stamm aus Israel aus. Nachträglich erkennen sie ihren Fehler.

Wie schnell werden wir unausgeglichen! Vgl. 2.Kor 2,6-11. Satan will das göttliche Mittel der Zucht (gegeben zur Wiederherstellung des Bruders) umkehren und zur Zerstörung des Bruders verwenden. Beachte Deu 25,1-3: nur 39 Schläge, nicht mehr, damit er nicht entehrt werde. Wie mitfühlend ist Gott! Entehre/entwürdige kein Kind Gottes, das Zucht benötigt. Pass auf, dass du dich nicht zu viel auf seine Sünde konzentrierst, dass du darüber nicht vergisst, wen du vor dir hast: einen wertvollen Bluterkauften, für den Jesus alles gab!

Ein letzter großer Fehler der allgemeinen Versammlung: Sie bemerkten den vorschnellen Eid, den sie getan hatten („Niemand von uns soll ihnen Frauen geben“), der gar nicht nötig gewesen wäre, und nun verfallen sie in den Fehler, den Eid durch einen Trick umgehen zu wollen. Ein Eid = etwas äußerst Heiliges, das man nicht so schnell aussprechen soll! Trick: Die Leute von Jabesch waren nicht zum Eid erschienen und sollten nun gezüchtigt werden: Erschlagen wir sie und geben ihre Jungfrauen den überlebenden Benjaminitern. Sie bestrafen Jabesch-Gilead schlimmer als sie die ursprünglichen Sünder bestraft hatten. Sie wenden die Todesstrafe an auf Leute, die so vorsichtig waren, einen vorschnellen Eid nicht auszusprechen. Und sie tun es nicht wegen der Ernsthaftigkeit der Sünde, sondern weil ihnen dieser Weg zweckmäßig und dienlich war, aus der Patsche rauszukommen, in die sie sich selbst durch den vorschnellen Eid und ihren übermäßigen Extremismus reingebracht hatten.

Und dann - als diese Mädchen immer noch zu wenige waren - ermutigen sie die übrigen Benjaminiter zur Vergewaltigung von 200 Jungfrauen, um den Eid zu umgehen. (Denn sie konnten dann sagen: Wir haben ihnen die Frauen nicht gegeben, sondern die Benjaminiter haben sie sich selber genommen/geraubt). Welch unheiliger Trick, einen Meineid zu umgehen!

Wenn die allgemeine Versammlung zu solchen unheiligen Tricks greifen darf und mit Gottes heiligem Eid so unverantwortlich umgeht, wer kann dann noch erwarten, dass man in Zukunft Eide respektiert, die im Namen Gottes gemacht werden?? Wenn Menschen ihren Respekt vor göttlichen Eiden und Gelübden verlieren, wie lange wird die Versammlung ihre Heiligkeit bewahren können??

 

UND heute? Zwei Menschen geben sich das lebenslängliche Treuegelöbnis vor Gott ® nach ein paar Jahren brechen sie ihr Gelübde. Nach einem Jahr geben sie ein neues lebenslängliches Treuegelöbnis ®Die Heiligkeit des vor Gott gegebenen Gelübdes wird völlig zerstört. Die Ehe wird zu einer bedeutungslosen Institution und das Gelübde zu einem bedeutungslosen Formel. ®Ungezügelter Lust wird Tür und Tor geöffnet - auch in christlichen Gemeinden. Die Ehe und Sexualität (das Schönste diesseits des Himmels) wird ein weltliches Geplänkel.

 


Kap. 21:

V. 1:

Vorschneller unnötiger Eid.

Warum? – Übereifer, Rachsucht, Zorn.

Der Herr möge uns bewahren vor Extremen, emotionellen Ausbrüchen, Entscheidungen aus dem Zorn heraus.

Unausgeglichenheit.

Maßlose Züchtigung. 2.Kor. 2,6-11)

Satan will das göttliche Mittel der Züchtigung zur Zerstörung des Bruders verwenden, der doch durch die Züchtigung wiederhergestellt werden sollte.

Entwürdige kein Kind Gottes , das Zucht benötigt. – auch in der Erziehung deiner Kinder. Nimm dem Kind nicht Würde weg, wenn du es züchtigst. Es ist teuer erkauft! 5.Mos. 25,1-3.

 

V. 3:

Warum haben sie das nicht früher bedacht? – Zorn schaltet das Denken aus, und man bereut im Nachhinein die eigenen Worte und Taten.

 

V. 5f: Ein Trick.

Sie mogeln gegen Gott und ihr eigenen Gewissen. Sollte Gott auf solche faule Tricks eingehen?

Was hätten sie stattdessen tun sollen?

Sie hätten besser ihre Schuld bekannt und Buße getan.

 

V. 5E:

Auch hier merkt man, wie extrem, unausgeglichen und durch Emotionen überzogen ihre Entscheidungen waren.

 

V. 10:

Sie züchtigen maßlos diejenigen, die in ihrem emotionalen, unausgeglichenen unbedachten Entscheidungen bedacht geblieben waren und nicht mitgemacht hatten.

Sie bestrafen schlussendlich Jabesch schlimmer als (Todesstrafe!) als die ursprünglichen Sünder.

Und sie tun es nicht um der Erhaltung des heiligen Zeugnisses Gottes willen, sondern deshalb, weil es zweckmäßig war, um aus der Patsche herauszukommen, in die sie sich selber durch ihren Zorn und vorschnellen Eid hineinmanövriert hatten.

 

V. 20:

Weiter: Welch unheiliger Trick, einen Meineid zu umgehen!

 

 

Ri 21,25: Der letzte V. im Richterbuch:

In jenen Tagen war kein König in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen.

Es ist eigenartig: in der Praxis war Gott nicht mehr König seines Volkes. Das Volk Gottes lebte nicht mehr in der direkten Abhängigkeit von seinem Herrn. Es lebte so, als ob es keinen König mehr hätte. Jeder handelte im Dienst für den Herrn so, wie es ihm gut dünkte. Die Parallelen zur heutigen Situation in Gottes Volk sind verblüffend - und erschreckend zugleich. Wie viele Aktivitäten in der christlichen Arbeit tun wir einfach, weil sie uns gut dünken?! Wie viel emsiges Betreiben ist wirklich aus dem Gebet und der direkten Führung des Königs entstanden? Wie viele unserer Aktivitäten sollten wir schon längst aufgeben, da sie zu Handlungen von mechanisch organisierten Programmen geworden sind? Als Christen arbeiten wir mit Personen; Personen kann man nicht programmieren; Versammlungen von Heiligen kann man nicht mechanisch organisieren. Je mehr Programm, je mehr Organisation, desto weniger Spontaneität und Abhängigkeit vom Heiligen Geist! Möge der Herr uns davor bewahren, für ihn zu arbeiten, ohne von ihm gesandt zu sein, für ihn zu sprechen, ohne eingehend mit ihm gesprochen zu haben!

 

Theokratie:

Jeder Gläubige sollte die Freiheit haben, unter der direkten Regierung Gottes zu leben.

Wenn in der Theokratie Gott verworfen wird, gibt es nur Anarchie - in der Praxis. Die FORM der Theokratie bleib, aber ihre Kraft verleugneten sie. Vgl. 2.Tim. 3,5.

 

Wenn Gottes übernatürliche Gegenwart und Kraft nicht mehr Realität ist in meinem Leben, ® geistliche Anarchie und Schwachheit. ® 1l 8 ® Monarchie.

Aber die menschliche Monarchie löst die Probleme nicht, wenn die einzelnen Gläubigen nicht direkt von Jahwe abhängig bleiben. (Joh. 15,5)

Auch die Monarchie (in Israel) verfiel. (vgl. 1.Sam.), ebenso wie das Levitentum und die allgemeine Versammlung im Buch Richter niederging.

Das Heil besteht eben nicht in menschlichen Einrichtungen, sondern im Herrn Jesus Christus selbst.

ER soll mein direkter König (Richter), Priester (Levit) und Prophet sein.