Wie Zweifelnde gewiss werden

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 11.05.1997 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart

Johannes 15, 26 - Johannes 16, 4

 

Das steht in dem Zusammenhang, was Jesus vom Hass der Welt über Jesus und seine Gemeinde spricht. Wir haben in unserer Bibelstunde am letzten Dienstag über den Antichristen gesprochen, davor der rote Drache, der mit der ganzen wütenden Macht, die er hat, gegen das Jesusbekenntnis zu Felde zieht. Und nun sagt Jesus in diesen Versen vorher: Wenn euch die Welt hasst, Vers 18, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat, aber nun lesen wir Vers 26, wenn aber der Tröster kommen wird, also Kapitel 14 hat Jesus von diesem Tröster, vom Heiligen Geist gesprochen, wenn dieser Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir. Die wichtigsten Aussagen über den Heiligen Geist stehen Johannes 14, Johannes 16, Römer 8- Immer fällt auf: Der Heilige Geist will nur Jesus groß machen, nie den Geistträger. Er deutet immer auf Jesus, er wird Zeugnis geben von mir, an dem erkennt man ihn, er tritt ganz zurück. 27 Und auch ihr seid  meine Zeugen, denn ihr seid von Anfang an bei mir gewesen. 1 Das habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht abfallt. 2 Sie werden euch  aus der Synagoge ausstoßen. Es kommt aber die Zeit, dass, wer euch  tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit. Es heißt auch in der Bibelübersetzung: Sie werden euch in den Bann tun, euch ausgrenzen. 3 Und das werden sie darum tun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkennen. 4 Aber dies habe ich zu euch geredet, damit, wenn ihre Stunde kommen wird, ihr daran denkt, dass ich's euch gesagt habe. Zu Anfang aber habe ich es euch nicht gesagt, denn ich war bei euch.

Also, unsere Welt ist doch tolerant. Es kann ja eigentlich jeder in unserer Welt machen, was er will. Es kann sich einer einen Autoreifen durch die Nase ziehen und ein Klavier dranhängen und dann, wenn's ihm Spaß macht, soll er doch machen. Vielleicht kann man sagen: Das sieht noch schick aus. Es ist ja interessant, was selbst als Lebensstil in unserer Welt selbstverständlich großzügig geduldet wird. Wenn Leute die hässlichsten Dinge leben, oder die bösesten Praktiken vertreten, wo man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln kann, in Deutschland darf doch jeder mit seinem Leben machen, was er will. Aber haben Sie schon einmal beobachtet, wenn ein Mensch zum Glauben an Jesus kommt? Da ist die Hölle los! Ich kenne unsere jungen Leute bei der Bundeswehr. Wenn da einer plötzlich seine grausamen Bilder von der Spindwand wegmacht und anfängt, Bibel zu lesen, wie gehässig das plötzlich wird. Wie da gespottet wird, und das von Freunden! Toleranz – Ja, sehr tolerant, aber bei Jesus – das ärgert irgendwie, das rührt die Welt auf, da kommt ein Widerstand, ich hab das oft erlebt, in Familien. Dass Eltern ihren Kindern alles erlauben, und wenn der Sohn oder die Tochter anfängt plötzlich Jesus nachzufolgen, dann ist der Aufruhr groß! Angst, was ist jetzt passiert, und kommt in eine Sekte, was ist denn los, alles wird hergeholt, um das Feuer zu löschen. Jesus hat uns das angekündigt. Und wir müssen dem ein wenig nachdenken, was damit zusammenhängt, warum die Toleranz der Welt plötzlich aufhört, wenn's um Jesus geht. Wir müssen vielleicht auch darüber nachdenken, warum wir so merkwürdig wenig angefeindet werden. Es muss ja verschiedene Gründe dafür geben. Jesus fragt sehr deutlich, das wird kommen, keine Angst, es wird alles nur noch schlimmer, sie werden euch ausschließen, sie werden euch ausgrenzen, Freundschaften werden plötzlich zerbrechen. Und es kann sogar so weit kommen, dass die Stunde kommt, wo es sich glücklich preisen, wenn es sogar Menschen um ihres Jesusbekenntnisses hinrichten können. Es ist gut, dass wir mal zuerst hören, was uns Jesus hier erzählt.

Das erste, was ich herauslese aus diesem Wort, ist: Lasst euch nicht einschüchtern! Lasst euch nicht einschüchtern! Jesus spricht ja immer von der Welt. Da muss man immer zuerst hinhören, was meint denn Jesus: Die Welt. Also, heute Mittag, wenn Sie durch diese schöne Frühlingswelt gehen. Wir lieben doch diese Welt! Gottgeschaffene Welt. Das ist nicht gemeint. Es ist auch nicht die Welt gemeint, die Sie bereisen im Urlaub, wenn Sie irgendwo weit weggehen, und die Tage gehen dahin bei all dem Schönen, das Sie sehen. Diese Welt, in der Ihr Leben, die uns so gefällt, die uns auch Sicherheit gibt, wir sind Realisten, weil wir mit beiden Füßen in der Welt stehen. Jesu meint mit dieser „Welt“: Ja, diese Welt ist von Gott geschaffen. Aber merkwürdig, in dem Augenblick, wo die Menschen sich von Gott losgerissen haben, ist das Ganze, so heißt im Neuen Testament, das Schema dieser Welt, die ganze Lebensart, dieses, was dahinter steht, an Denken, Planen und Wollen, hinter allem, was auf dieser Welt geschieht, ist so darauf gerichtet, gegen Gott. In einer großen Feindschaft der Welt. Beginnt so im Johannesevangelium, dass Jesus sagt: Dass Johannes das sagt: Er kam in sein Eigentum, aber die Welt war zugeriegelt. Sie haben ihm jeden Zugang versperrt, und sie wollten das überhaupt nicht, dass Jesus kommt. Und darum steht von Anfang an das Nein gegen jede Zeugendienstarbeit von Jesus und seinem Evangelium. Die Welt will es verhindern, es unmöglich machen, sabotieren. Dass die Welt das gar nicht glaubt und sagt: Kann doch gar nicht sein, das gibt’s doch nicht, wir sind doch freiheitlich, und wir erlauben doch alles, die Welt kennt sich selber nicht. Es bricht bloß immer wieder auf an gewissen Punkten, oft sind die Christen auch ein bisschen schläfrig und sagen: Der hat's aber ein bisschen ungeschickt gemacht, das war ein Eiferer. Es ist ja interessant, dass die Verfolgung des Namens Jesu in der Geschichte der Christenheit sogar von Christen ausging. Und wir furchtbar. Ich habe vor ein paar Wochen die Geschichte der Salzburger gelesen, das kann man gar nicht sagen, weil ein schlichtes Mädchen Jesus treu war, wurde sie im Namen des dreieinigen Gottes solang dort in Salzburg dort ins Wasser getränkt, bis sie wirklich tot war. Und da gibt’s tausende von solchen Geschichten allein bei den Salzburgern. Wie man den Eltern ihre Kinder weggenommen hat, und meint, man täte einen Gottesdienst damit. Ja, die Welt, die kann sogar so weit in den christlichen Kirchen und Kreisen und Gruppen sich widerspiegeln, und Jesus hat diese Welt enttarnt und hat gesagt: Wie das ist. Warum sie sich sperrt gegen das Kommen Jesu. Weil die Welt das als Störung empfindet. Das, was Jesus sagt, und sich dagegen wehrt, und dann Druck ausübt, und dann warnt Jesus seine Jünger, und er gebraucht hierbei ein Wort, damit ihr nicht abfallt, damit ihr nicht Ärgernis nehmt, hat es im alten Luthertext geheißen. Ich würde sagen, Achtung, das ist eine typische Falle, da sind schon viele Millionen Christen hineingetappt und haben nicht aufgepasst. Es besteht ja die Gefahr für die Christen, dass sie sich mit der Welt verbrüdern. Vielleicht noch in der guten Absicht, weil sie sagen: Ich möchte doch die Welt für Christus gewinnen. Und sagen: Ich schweige jetzt einmal mit dem klaren Bekenntnis, ich will ja niemand abstoßen, und ich möchte das einfach mal so harmlos jetzt tun, ich will einfach nur so ein guter Kamerad sein, und dann kann ich vielleicht mal später so ein christliches Bekenntnis loslassen. Das geht nicht. Ich hab viele alte Pfarrkollegen gekannt, die mir unter vier Augen gesagt haben: Weißt du, ich bin einmal in die SA eingetreten aus missionarischem Anliegen. Sie wissen, wie das ausging. Da wollte man Christus bezeugen, hat aber den Mund nachher nicht mehr aufgekriegt. Und wir machen ja so gern das gleiche, dass wir an der Welt anbiedern, mit der Welt verbrüdern, sagen, ja, ich möchte auch bloß ein rechter Kerl in der Welt sein. Oft meinen wir ja auch, man müsste unsere Veranstaltungen so äußerlich machen, dass die Leute keinen Anstoß daran nehmen. Und dann irgendwo, im Anschleichen, können wir vielleicht hinten noch ganz verdeckt, ganz frech noch ein frommes Wort sagen, vielleicht packt das dann noch. Das ist nicht die Art, die Jesus liebt. Die Welt übt einen Druck auf Christen aus. Auf der einen Seite will sie Schrecken, Angst machen, und will drohen, und sagen: wehe, wenn ihr es mitmacht, das ist in der Verfolgungssituation, die haben wir im Moment nicht, die Verfolgungssituation. Da werden wir getestet, ob uns Jesus mehr wert ist, als unser Leben. Heute sind wir in der andern Weise versucht, nämlich in der Anbiederung, die Welt will uns bezirzen. Sagt: Das ist doch alles gar nicht schlimm, du kannst doch mitmachen. Oft fragt man sich ja heute: Ist die Christenheit nicht schon längst Welt geworden? Das alles mit ein paar Jahren Verspätung, dann in den christlichen Kreisen Mode wird, was in der Welt schon längst als Sünde läuft. Und dann sagt Jesus: Mich hat die Welt vor euch gehasst. Und es gibt zwischen Welt und Jesus keine Versöhnung. Zwischen dem gottlosen Denken dieser Weltzeit, in der wir stehen, gibt es keine Versöhnung. Dieser gellende Schrei dieser tausenden: Kreuzige, kreuzige ihn, der war nur, weil Jesus das so entlarvt hat. Warum hat Jesus das denn so auf den Punkt gebracht durch sein Wort. Und das Jesuswort ist immer unangenehm, weil es genau zur Scheidung drängt, und zur Scheidung zwingt: Achtung, Falle! Man kann als Christ betrogen werden, sei es unter dem Druck, sei es unter der Verführung, und das ist eine ganz große Gefahr, dass die Christen meinen, es sein vielleicht noch missionarisch, wenn sie das Evangelium an das Denken, dann die Wünsche, an die Meinungen, an die Philosophie der Welt anpassen. Nein, das geht nicht. Ihr seid nicht von der Welt, sagt Jesus, und darum lasst euch nicht einschmeicheln. Lasst euch das nicht einreden. Wie oft hab ich das gehört, dass Menschen uns oft lobhudeln. Aber das hört sofort in dem Augenblick auf, wo wir die unangenehmen Ecken und Kanten des Evangeliums sagen, wenn wir vom Gericht reden, von den Geboten Gottes, von deren unverbrüchlichen Geltung reden, und von der Sünde. Es bleibt dabei, dass Jesusleute der Welt nicht imponieren können, sondern verachtet sind. Jetzt haben wir den extremen Gegensatz, der zu diesem Sonntag gehört. Jetzt haben wir an Himmelfahrt uns gefreut, Jesus hat alle Macht im Himmel und auf Erden, er ist er König über alle Könige, der Her aller Herren, aber seine Leute in dieser Welt sind schwach, ohnmächtig, kümmerlich, und ohne Einfluss. Ist Ihnen das einmal bewusst? Das will Jesus so. Träum ich immer wieder, wo die Gemeinde Jesu auch ganz mutig er scheint. Kümmerlich, schwach, armselig und klein. Es waren die dunkelsten Zeiten der Geschichte der Christen, wenn Vertreter im Namen Jesu sich solche Macht angemaßt haben, dass sie sogar einen Kaiser Heinrich IV. Im Winter barfuß nach Canossa laufen ließen. Das war der Niedergang. Wenn Christen sich weltliche Macht angemaßt haben. Wir sollten es heute auch gar nicht probieren. Wir brauchen keine Macht der Medien, wir brauchen keinen Einfluss beim Fernsehen, wir brauchen keine Leute als große Politiker oder Künstler, die das Evangelium noch aufpolieren, das ist nicht nötig. Jesus hat auch darauf verzichtet. Er hat nicht den Pilatus engagiert, dass er seiner Predigt mehr Nachdruck verleiht, oder den Hohepriester. Jesus hat seine Sache vertreten, und wir Christen sollten Zeugen des Evangeliums sein, ohne einen falschen Kompromiss zu suchen. Und eine falsche Unterstützung machen. Und das war das Schlimmste, wo das Evangelium in einen faulen Kompromiss mit der Welt hineingezwungen wurde. Ich habe es Ihnen vorhin gezeigt in der Geschichte des dritten Reiches. Und wir freuen uns, wenn wir heute die Berichte hören. Wie Gemeinde Jesu, in den Hausgemeinden Chinas rapide wächst, trotz des staatlichen Druckes gegen sie. Nichts anderes haben sie als das Zeugnis von Jesus. Nichts anderes. Keine Finanzmittel, keinen Einfluss, keine öffentliche Anerkennung, das brauchen sie nicht. Aber das Wort trifft. Und genauso in Indonesien. Wo in den letzten Wochen so viele Kirchen niedergebrannt wurden, in einer islamischen Gesellschaft. Und plötzlich sind Christen so mutig, dort kommen viel viel mehr Menschen zum Glauben, als, natürlich als bei uns. Weil diese Christen gar nicht anders können, als das Wort Jesu einfach weitersagen, Zeugen Jesu sein. Lasst euch doch nicht einschüchtern von der Welt. Lasst euch doch nicht immer blenden durch diese äußere Macht. Wir meinen immer wieder, Jesus bräuchte eine Macht der Welt, damit das Evangelium besser ankommt, stimmt doch nicht. Jesus will uns als Zeugen schwach und ohnmächtig haben. Und jetzt weichen Sie nicht aus und sagen Sie nicht: Ich kann nicht für Jesus Zeugnis geben, weil mir die Ausbildung fehlt, oder weil ich nicht Eindruck mache, oder so. So hat uns Jesus berufen.

Und das Zweite, was uns Jesus sagt. Jesusleute sind unüberwindlich stark. Auf der gleichen Seite. Wir stehen im Hass der Welt, und auf der anderen Seite unüberwindlich stark. Die einzige Stärke, die die Gemeinde Jesu hat, was ist das? Die einzige Stärke: Ich will euch einen Tröster geben. Das Wort kann man anders auch noch übersetzen. Einen Anwalt, einen Rechtsbeistand, einen Fürsprecher, einen Retter, einen Mutmacher. Christen leben vom Heiligen Geist. Ich predige 26 Jahre hier in der Gemeinde, ich treffe immer noch Leute, die sagen: du hast noch nicht vom Heiligen Geist geredet. Ohne den Geist Gottes können Sie gar kein Christ sein. Ohne den Heiligen Geist können Sie nicht einmal Jesus als Ihren Herrn anrufen. Ich darf Sie einmal fragen: Sind Sie verheiratet? Sie wissen nicht, ob Sie verheiratet sind oder nicht? Normalerweise weiß das jeder. Wenn ich Sie frage: Haben Sie den Heiligen Geist. Dann müssen Sie das genauso wissen, weil das über Ihr Christsein entscheidet. Haben Sie den Heiligen Geist? Unsicher? Bei wem liegt's? Bei Ihnen liegt die Unsicherheit. Sie können ohne den Heiligen Geist kein Christ sein. Sie können nicht Jesus als Herrn bekennen. Der erste Schritt beim Gläubigwerden: Dass der Heilige Geist von uns Besitz ergreift. Hier spricht Jesus von dem Retter, von dem Beistand, von dem Fürsprecher, der zu uns kommt, der zu dieser schwachen, ohnmächtigen, kleinen, kümmerlichen Gemeinde kommt und sie unüberwindlich stark macht. Die Gegenwart des Heiligen Geistes ist zugleich die Gegenwart Jesu Christi. Es gibt in der Dreieinigkeit keine Konkurrenz und keinen Ehrgeiz. Der Heilige Geist ist das zarteste und das demütigste, er tritt immer zurück, im biblischen Zeugnis. Er macht nur Jesus groß. Sie können genauso sagen: Jesus wohnt in mir. Da ist lehrmäßig gar kein Unterschied. Und dass Sie auch nicht verwirrt werden durch falsche Lehren. Der Heilige Geist macht Ihnen das ganz groß, dass es Ihnen beim Bibellesen wichtig wird. Ich will ja Jesus gehören und sein eigen sein. Und dieser Geist Gottes macht diese verfolgte, schwache, bedrängte Gemeinde mutig. Sehen Sie: Dieser Geist Gottes, der Geist Jesu Christi, der in uns spricht, Römer 8 ist das so unvergleichlich schön beschrieben. Der wirkt auch durch unser kümmerliches Zeugnis. Und sie sagen ein Wort weiter, Sie führen ein Gespräch, Sie schreiben einen Brief und können ein Zeuge Jesu sein und der Geist Gottes kann eine ganz große Wirkung dadurch hervorrufen, weil er mächtig wirkt. Nich einmal angeknüpft an dies Wort von dem „Martyría“. Das ist ein Lebenszeugnis, das ist ein Wort-Zeugnis, das wir geben, und das wollen wir mit dem ganzen Leben unterstreichen, dafür treten wir ein. Als das Wort der Wahrheit, das müssen wir weitergeben, das muss gar keine lange Geschichte sein, das muss gar kein großes Wort sein. Aber so wie es einer sagt, wo ist es eben. Ich kann nur die Wahrheit bezeugen, und bekennen. Das macht die Jesusgemeinde, das macht dich zum unüberwindlichen Zeugen Jesu. Der Heilige Geist, den Jesus verheißen hat, und so wunderbar. In der bedrängten Stunde wird er das rechte Wort geben. Dass ich sagen kann: Ich will nur kein stummer Hund sein. Ich will reden von ihm in dem Augenblick, in dem es nötig ist, und es ganz offen und klar heraus sagen. Herrlich, dass Jesus so mächtig wirkt und auch in diesen Tagen das wahr ist. Frage: Wie werden Gemeinden lebendig heute? Durch das Jesuszeugnis vom Heiligen Geist bekräftigt. Wir kommen Menschen zum Glauben? Wie werden Zweifelnde gewiss? Durch den Geist Gottes, der das bekräftigt, und das geschieht hin und her, und wir leben in einer Zeit, wo der Geist Gottes auch bei uns ununterbrochen tätig sein will. Und viel tun will. Was will der Heilige Geist? Er will den Glauben an Jesus fest machen. Er will Jesus groß machen. Er wird Zeugnis geben von mir. Das ist das Wichtigste. Und das andere, was der Geist Gottes dann tut, er will unser Leben umgestalten. Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, er möchte uns zu neuen Menschen machen. Das ist das biblische Zeugnis vom Heiligen Geist.

Noch ein letztes: Tritt in das helle Licht der Wahrheit! Wir sprachen am Anfang davon, wie es ist, wenn heute einer zum Glauben kommt. Es ist immer wieder bewegend, und wenn wir das einmal um uns her erleben. Gehen sie einmal mutig jetzt vorwärts in der Kraft des Geistes Gottes. Und dann erlebt man plötzlich, wie der Geist Gottes Menschen überführt. Da steht also hier, dass der Geist Gottes ein Geist der Wahrheit sei. Sie erkennen den Geist Gottes in seinem Wirken in Ihrem Leben daran, dass er Ihnen zuerst die Wahrheit über sich selber enthüllt. Direkt unangenehm. Die Jahrhunderte vor uns, die Lehrer, die man Väter nennt, die haben früher immer gesagt, dass alles durch das erschrockene Gewissen durch muss. Das ist richtig. Der Geist Gottes, wenn er anfängt, dann zeigt er uns zuerst einmal, das wir bisher das alles sehr angepasst haben auf unser Denken, und wenn der Geist Gottes hineinleuchtet, sieht man plötzlich ganz schlimme Dinge, die man vorher gar nicht erkannt hat. Man kann sich gar zu leicht selber betrügen. Und sehen Sie, das ist der Grund, warum Christus gehasst ist in der Welt, weil der Heilige Geist der Geist der Wahrheit ist. Der lässt sich nicht blenden vom äußeren Glanz der Welt, und von der Schau. Wo Christus hinkommt, und der Heilige Geist wirkt, da wacht der Widerstand der Welt auf. Weil er überführt, und zwar im Gewissen. Kein Mensch kann dem entweichen. Wenn der Geist Gottes überführt, dann werden Menschen wach, und jetzt beobachten Sie, wie das bei Ihnen war, und wie das bei anderen Menschen ist, da wird man ganz empfindlich. Das Denken unserer Zeit heute und unserer Generation ist ja ganz stark bestimmt vom mündigen, emanzipierten Menschen, der sich selbst an die Stelle Gottes setzt, der bestimmt, was gut und was böse ist, der Herr ist, der auch die Gebote Gottes neu formt, der Gott nach seinem Gutdünken sich zurechtmodelliert. Und wenn der Geist der Wahrheit kommt, dann bricht alles wie ein Kartenhaus zusammen. Deshalb will ich nicht lange reden und lange philosophische Beweise führen, der einzige Erweis, der wirklich taugt, den macht der Geist Gottes. Man muss beten, dass der Geist Gottes durch unser Zeugnis wirkt, wir können nur bekennen, und der Geist Gottes kann überführen. Und darum will unsere moderne Welt heute natürlich eine Kirche haben, die sich stromlinienförmig anpasst, und das Denken der Menschen heute, des gesetzlosen Menschen heute, des Menschen des Aufruhrs, und der sie bestätigt, die Welt und sagt, das ist alles doch eigentlich gut. Wir erklären das noch ein bisschen. Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, dann kommt's zur Auseinandersetzung, zur Spannung und zum Streit. Weil der Geist Gottes immer an der Stelle uns überführen muss, das ist ja das notvollste Problem, und das ist es auch am Ende des 20.Jahrhunderts geblieben, wie zur Zeit Jesu. Sünde des Lebens, und Sie können das Wort Sünde übersetzen, wie Sie es wollen, die Sache ist so schlimm, dass wir wider Gott gehandelt haben. Und der Geist der Wahrheit beleuchtet das plötzlich und zeigt uns ganz wunderbar herrlich, zeigt er uns Jesus Christus, für meine Schuld gestorben, da werde ich gewiss meines Glaubens, das hatte ich verführt. Und da kommen Menschen zum Glauben und finden Jesus Christus, und der Geist Gottes kann plötzlich in Ihnen Wohnung machen, und da werden Sie verwandelt, und erneuerte Menschen, und veränderte Menschen. Sehen Sie, was wir haben, durch Christus, das ist, dass er uns seinen Heiligen Geist gibt, dass er uns zu Zeugen bestellt, dass er uns in die Welt sendet, in eine feindliche Welt, aber er gibt uns das einzige mit, was Verheißung hat, seinen Geist der Wahrheit, der überführt. Jesus hat kein ästhetisches Evangelium gepredigt, kein politisches und auch kein soziales, aber die Wahrheit, eine Wahrheit, die Menschen empört aufschreien lässt. Eine Wahrheit, die Hass geweckt hat. Ich werde bloß eigentlich ganz unruhig, dass bei uns alles so friedlich bleibt, dass bei uns zu Spannungen kommt. Hoffentlich leuchtet der Geist der Wahrheit bei uns ganz tief hinein. Dass wir auch die volle Befreiung erleben, und dass wir dann Zeugen der Wahrheit sind. Lassen sie mich schließen mit einer kleinen Geschichte, die heute wieder aktuell ist, wo so viele über den Wiederaufbau und die Renovation der Stiftskirche gesprochen wird. Ich hab vor wenigen Tagen gelesen, als Prälat Hartenstein damals mit den wenigen übrig gebliebenen in der Stiftskirche sich versammelt hat an den Trümmern. Und dann haben sie beratschlagt, was denn jetzt nötig sei. Und dann hat Prälat Hartenstein zu der Gemeinde gefragt: Was brauchen wir denn zu allertiefst. In der schönen alten Sprache: Was brauchen wir denn jetzt zu allertiefst? Und dann hat er selber die Antwort gegeben: Wir brauchen einen lebendigen Herrn Jesus Christus. Und den Geist der Wahrheit. Sonst nichts. Dann kann eine Gemeinde auch in Trümmern leben, sie ist unüberwindlich, stark, sieghafte Gemeinde. Und jetzt seien Sie ein Zeuge der Wahrheit. Amen.