Eine große Zukunft liegt vor uns

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 22.11.1992

Daniel 12, 1-3

 

 

Wir schließen heute die Reihe über Daniel ab und lesen dazu aus dem letzten Kapitel des Danielbuches Kapitel 12 die Verse 1-3. Die letzten Kapitel sind ja Durchblicke durch den Ablauf der Weltgeschichte und da heißt es:

 

1 Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen.

 

Der Michael ist ein Vorbild für Jesus.

 

Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben sind. 2 Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande. 3 Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.

 

Liebe Schwestern und Brüder. Ich beobachte heute immer wieder, dass man sich das Evangelium leicht vom Hals halten kann. Ich hör immer wieder den Satz, dass Leute sagen: Ach die Kirche, die will uns ja bloß Angst machen. Haben Sie auch schon gehört. Die wollen uns bloß Angst machen. Ich erinnere mich, wie ich junger Vikar war in Tuttlingen Hausbesuchen. Und ich hab das mit großem Eifer betrieben und dann komm ich zu einer lieben alten Großmutter und die hat ihren Enkel zum Hüten gehabt und hat ihre liebe Müh diesen Udo in die Schranken zu weisen und dann hat sie schließlich um den Udo ein wenig unter Druck zu setzen gesagt: Udo wenn du jetzt nicht brav bist, dann nimmt dich der Vikar mit und schneidet dir die Ohren ab. Man kann ja Angst machen, man kann ja Angst machen. Sie kennen das. Und ob das nicht auch so ein Trick ist, dass man vom Tod redet, Sie nach Hause gehen und sagen: Mensch es ging mir ganz tief unter die Haut heute im Gottesdienst. Aber dann schüttelt man’s ab wie die Regentropfen vom Regenmantel und sagt: Ich lass doch nichts sitzen, jetzt, jetzt bin ich mal wieder Mensch, jetzt lebe ich fröhlich meiner Tage hin. Ich muss Ihnen sagen leider hat keiner von uns mehr den Mut mit dem Tod Angst zu machen. Vielleicht wär es manchmal ganz gut, wir würden einem verrückten Motorradraser oder einem, der raucht wie ein Schlot sagen: Mensch denk mal was das heißt Sterben. Wir könnten ja ruhig mit dem Tode drohen. Es wäre in vielen Situationen unseres Lebens eine Hilfe. Leider sind alle gleichgültig geworden und wir als Verkündiger des Evangeliums wir haben eine große Scheu. Ich glaub ich hab noch nie den Mut gehabt Sie auf den Tod hin anzusprechen. Es wär sicher eine Hilfe für Sie gewesen, wenn ich nur einmal den Mumm gehabt hätte zu sagen: Sind Sie bereit? Ist Ihr Leben geordnet? Schlimm dass wir so feige sind. Stimmt ja gar nicht, dass uns irgendeiner Angst macht. Der Tod meldet sich selber zu Wort und zwar ganz plötzlich. So war’s bei Ihnen und man war nicht drauf vorbereitet. Eigentlich wär’s die Sache, mit der wir uns fortwährend beschäftigen müssten, mit der wir uns dauernd auseinandersetzen, weil es das sicherste Datum unseres Lebens ist, auch wenn wir nicht genau wissen wann. Aber so etwa. Wir wissen es kommt und dann sollten wir bereit sein. Aber wir sind gar nicht bereit und der Tod kommt immer unvermutet, sogar bei den ältesten Menschen. Ganz unvermutet. Sie haben gar nie dran gedacht, dass das jetzt passieren kann. Und darum wirkt das so schwer und dann plötzlich sagen wir, wir haben nie das für möglich gehalten. Uns ist der Boden weggezogen. Es wirkt auch deshalb so schlimm, auf uns und ich weiß das doch aus vielen Begegnungen, ich hab ja dauernd damit zu tun, wie das ist. Ich selber geh ganz schwer auf Friedhöfe. Ich geh ungern auf die Intensivstation. Ich mache ungern bei den Sterbenden Besuche. Doch, ich machs gern, weil ich weiß wie wichtig  das ist, aber es fällt mir so schwer dorthin zu treten und das zu spüren und dann zu merken, da ist einer gar nicht bereit. Wir schieben das ja gerne auf die lange Bank. In USA, da fangen ja alle Entwicklungen an, die bei uns einige Jahre später kommen. Da hat man gelesen, dass schon vor Jahren ein ganz findiger Mann, der unheilbar krank war bestimmt hat, dass man seinen Leib in die Tiefkühltruhe legen sollte, ihn eingefrieren sollte bis zu dem Zeitpunkt, dass ein Heilmittel gegen seine unheilbare Krankheit gefunden ist. Er wollte doch dem Tod entfliehen und dann wollte er noch ein letztes Schnippchen schlagen. Ob das medizinisch geht, oder ob das eine Zeitungsente war, das weiß ich nicht. Aber so typisch für unsere Zeit heute. Man will den Tod hinausschieben, unbewusst auf die Seite schieben und es gelingt nicht. Er kommt plötzlich mit verstärkter Wucht. Ich las in einem Referat eines großen Theologen, eines praktischen Theologen, dass das beste wäre für uns Verkündiger angesichts des Todes einfach zu schweigen. Psalm 39,10: Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun. Das ist eine Hilfe, das ist eine Lösung. Nicht? Stimmt ja, der Tod ist so maßlos, so mächtig, so groß und alle unsere Worte prallen ab. Wir fühlen uns so hilflos. Wir merken, dass wir gar nichts mehr können vor dem Tod. Der Tod ist die letzte Prüfung von allem was wir sagen. Nein, das ist schon richtig, wir sollten lieber schweigen, vielleicht die Hand fassen, ein Zeichen des stillen Gedenkens geben, ein Blumengebinde. Nur einer braucht nicht zu schweigen. Jesus. Er schweigt nicht. Obwohl er noch einmal unterstreicht wer der Tod ist. Der letzte Feind. Der letzte. Der größte, der schlimmste. Mit dem keiner in seiner ganzen großen menschlichen Eigenschaft und Größe fertig wird, sondern Jesus steht hin. Und spricht dem Tod das Recht ab. Jesus zeigt seine ganze Macht am Grab, am Sarg, auf dem Friedhof. Und da fängt die Osterfreude und der Osterjubel an und darum machen wir den Mund auf, darum reden wir, darum können wir auch nicht schweigen, um Jesu willen müssen wir reden. Und das ist für uns heute der einzige Grund, warum wir den Totensonntag umfunktionieren zu einem Ewigkeitssonntag, zu einem Freudentag der gewissen Hoffnung ewigen Lebens. Wir wissen auf welche Zukunft wir zuwandern. Wir wissen wer auf uns wartet und in wessen Hände wir fallen. In die Hände Jesu. Hab’s wieder ein wenig gegliedert. Mein Herz ist voll, ich möcht nur das sagen, was in die Zeit hinein passt. Und da will ich zuerst darüber reden: Ohne Jesus haben wir keine Hoffnung. Wir wollen doch wieder zurückkehren zu Daniel. Daniel lebt in Babel. In dieser modernen Stadt Babel, in dieser gewaltigen Metropole der menschlichen Intelligenz, des Fortschritts. Über ganze Jahrhunderte hinweg war im Altertum Babel das größte, was Menschen je schaffen konnten. Nebukadnezar der Zweite hat die größte Entfaltung von Babel noch dargestellt auch in den ganzen Baulichkeiten, in der Wissenschaft, in der Mathematik, in der Astronomie. Viele Jahrhunderte später kam Alexander der Große und was hat der Große gedacht, als er nach Babel kam? Er sagte: Nicht Mazedonien, nicht meine griechische Heimat, nicht Athen, Babel ist der Mittelpunkt meines Reiches. Er wollte seine Hauptstadt dort in Babel gründen. Warum kam’s eigentlich dazu? Weil Alexander der Große mit 33 Jahren starb. So groß war er, so stark. Babel heißt ja bei uns, im hebräischen hat man immer das anklingen lassen an die Verwirrung, an die Sprachverwirrung. Aber ursprünglich, in der babylonischen Sprache heißt das Wort Babel: Das ist die Tür zum Himmel. So haben die Babylonier das verstanden. Die Stadt ist die Tür zum Himmel. Da kommt man in die größten, tiefsten und allerwichtigsten, ja, Zusammenhänge des Lebens hinein. Und der Daniel macht eine Zukunftsweissagung und was sagt er von Babel? Es wird alles zerfallen. Er hat ja recht gehabt. Nach Alexander dem Großen zerfiel auch dieses Reich in die widerstreitenden Diadochen, die Diadochenkämpfe kamen dann. Diese blutigen Kämpfe und da sagt der Daniel in diesen vielen Kapiteln wie ein Reich gegen das andere kämpft. Es klingt manchmal so lieblos, wenn wir immer wieder in der Bibel plötzlich lesen dass alle menschliche Zukunftsentwicklung und Fortschrittsentwicklung in Blut, Schweiß und Tränen endet. Aber es ist doch so. Und da wird man mutlos und sagt: Ja dann hat’s ja gar keinen Sinn mehr. Da steht von Trübsal. Hab ich gestern auch Zeitung gelesen, wo einer sagte: Wir haben ein anderes Lebensgefühl, wir gehen nimmer vom Jammertal aus. Sagt der Journalist. Ich weiß nicht ob der vergessen hat was in Afrika, in allen Nationen Afrikas gegenwärtig abläuft. Vom Kap der guten Hoffnung bis hinauf nach Nordafrika. Eine Hoffnungslosigkeit, ein Sterben, in Europa. Und gucken Sie sich doch mal in den Häusern um, wieviel Leid, wieviel Tränen, wieviel Hoffnungslosigkeit. Die Bibel spricht einfach von der Trübsal. Jetzt sagt einer: Aber du hast immer das Thema, du kommst in der Predigt immer wieder drauf. Mir fällt auf, dass der Apostel Paulus immer wieder drauf kam. Wenn Sie mal den 2. Korintherbrief raufnehmen, das war ne Gemeinde, die sehr sich freute an den Erfolgen, am Sieg, den sie erlebte. Da fängt er gleich im ersten Kapitel des 2. Korintherbriefs an dass er sagt: Ich freu mich so an Jesus, weil der uns tröstet in aller Trübsal. Trübsal das meint immer die Existenzangst, die letzte Bedrängnis in der er lebt. Und er sagt er sei so froh, dass er das selber durchleiden muss, damit er wieder die anderen trösten könne. Und es zieht sich dann durch den ganzen 2. Korintherbrief durch, wenn er dann im 4. Kapitel sagt am Ende: Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist schafft eine ewige und über Maßen wichtige Herrlichkeit. Uns, die wir nicht schauen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare durch diese Bedrängnis, die wir erleiden blicken wir weg. Wohin blicken wir denn? Wir blicken auf Jesus, der lebt, der auferstanden ist. Jesus sprach auch in seiner Zukunftsprophetie Matthäus 24: Es wird eine Trübsal kommen, wie sie noch nie da war. Ja warum nimmt die uns Jesus nicht weg? Weil diese Trübsal dieser Welt zusammenhängt mit unserem Kampf gegen Gott. Diese Welt, die ohne Gott leben will, muss ihren totalen Zusammenbruch erleben. Wir, die wir uns auch so oft gegen Gott aufgelehnt haben, die wir stark sein wollten, stehen plötzlich da und merken wie unser Fleisch, unsere Leiblichkeit zerbricht, unsere Seelenkraft schwach wird und die einzige Hoffnung ist dass wir in Jesus geborgen sind. Im auferstandenen Jesus. Und wenn ich irgendwo in die Not, in die Trübsal, in die Traurigkeit, in die Bedrängnisse hineinreden muss, was kann ich denn sagen? Ich kann Menschen nur sagen: Jetzt ist Jesus da. Und er lebt wirklich. Er hält dich und trägt dich. Kennen Sie die schönen Osterlieder? Mir gefallen die alten Osterlieder, trotz des Zeitungsschreibers, der ein neues Lebensgefühl will. Ich will das alte haben von Paul Gerhardt. Wenn der in seinem Osterlied singt: Die Trübsal trübt mir nicht mein Herz und Angesicht. Das Unglück ist mein Glück. Die Nacht mein Sonnenblick. Ich kann und bleib auch hangen an Christus als ein Glied. Wo mein Haupt durch ist gangen, da nimmt er mich auch mit. Er reiset durch den Tod, durch Welt, durch Sünd und Not. Er reiset durch die Höll, ich bin stets sein Gesell. Und das Lied davor in unserem Gesangbuch von Johann Hermann: Wie tief kreuzt Trübsal oder Pein, mein Heiland greift allmächtig drein, reißt mich heraus mit seiner Hand, wer mich will halten wird zuschand. Lebt Christus, was bin ich betrübt. Das ist die Freude der Christen. Wir haben etwas gegen die Trübsal. Wir müssen durch. Freuen Sie sich, wenn Sie’s nicht durchleiden müssen, aber dann nehmen Sie Anteil an dem Leiden derer, die in Ihrer Nähe wohnen. Und tragen Sie das mit. Und wie kriegt man das? Nicht indem man sich zusammenreißt, nicht indem man sich anstrengt, sondern da heißt’s hier beim Daniel so schön: Die, die im Buch des Lebens geschrieben sind. Die, die im Buch des Lebens geschrieben sind. Das ich diese Hoffnung habe, das hat Jesus mir verbürgt. Weil er meinen Namen ins Buch des Lebens einschreibt und ich ihm gehören darf. Ohne ihn haben wir keine Hoffnung. Ohne ihn haben wir keine Hoffnung.

Mein zweiter Punkt: Der Tod ist entmachtet. Ja, das ist jetzt was Merkwürdiges. Wenn wir so das sagen: Wir stehen ja immer noch da und wischen uns die Tränen aus den Augen. Wir sind schockiert, wie der Tod zerstören darf. Wie schwer ist das, was wir auch in den letzten Wochen und Monaten und Jahren erlebt haben. Mit Ihnen zusammen. Der Tod ist entmachtet, wenn er noch so furchtbar zuschlagen kann und zuschlagen darf. Da steht hier bei dem Daniel der Durchblick, ihm der Geist Gottes das zeigt, ein überragender Geist war in ihm, dass er das sehen kann: Viele, die unter der Erde schlafen liegen werden aufwachen. Die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande. Im Alten Testament sagt man ja ist das oft gar nicht so klar ausgesprochen. Das war ja auch vor der Auferstehung Jesu nur so prophetisch gesehen wie durch ein Milchglas hindurch. So andeutungsweise wie das ist mit der Auferstehung der Toten. Sie spüren schon: Da kommt etwas. Beim Hiob, wie er plötzlich ruft: Ich weiß dass mein Erlöser lebt. Als der letzte wird er sich über meinem Staub erheben und ist auch noch meine Haut noch so zerschlagen, so werde ich ihn doch sehen. Ich werde Gott sehen. Heute auch in der Losung: Er nimmt mich am Ende mit Ehren an. Immer wieder dringt so durch: ich darf auf ihn zugehen. Aber wir erst, die wir von den Aposteln das Zeugnis der Auferstehung Jesu haben, wir wissen Jesus lebt. Jetzt ist er genau dort, auch unsichtbar unter uns, wo wir durch die Trauertäler gehen. Ich darf auf ihn blicken und ganz geborgen sein. Und Jesus spricht seine Worte. Mich hat das ganz entscheidend zu meiner Bekehrung als junger Mensch genötigt, zu einer klaren Entscheidung. Was wird einmal mit meinem Sterben sein? Und ich konnte mich nur Jesus anvertrauen, der sagt: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Und Sie, die Sie mittendrin in der Traurigkeit, in der Angst leben, im Schmerz. Sie dürfen dieses Wort Jesu immer wieder hören. Mit ihm reden im Gebet. Und auf einmal passiert etwas, dass Sie sagen: Ich hab das noch nie so machtvoll erlebt und erfahren wie jetzt. Ich hab in dem kleinen Büchlein „Zum Leben hindurchgedrungen“ das einfach bloß gesammelt von Menschen, die das erlebt haben vor 50 Jahren, als der Kessel von Stalingrad begann, wo Menschen ohne Essen ohne Versorgung verwundet dort drin lagen und auf einmal sagen: ich war Jesus noch nie so nah wie jetzt. Oder darf ich’s Ihnen mit den Worten des 42-jährigen Alexej Freiherr von Rönne noch einmal vorlesen, der zum Tode durch den Strang verurteilt wurde, vom Volksgerichtshof der Nazis. Und der dann heimschreibt seiner Frau, auch im Blick auf ihre beiden Kinder: Zunächst sollst du und die kleinen wissen dass ich an dem Geschehen unbeteiligt und unschuldig war. Was auch immer hernach gesagt werden mag. Alles andere ist daneben nicht wichtig. Aber einen ungeheuren Gewinn habe ich von der so überaus ernsten Zeit gehabt. Ich bin ganz und gar in die geöffneten Arme unseres Herrn und Heilandes zurückgekehrt, die ich im Drang der Ereignisse oft genug vergessen hatte. Ich verbringe fast alle freie Zeit im Gebet. Ein Gebet um Kraft für mich für alles kommende und um Segen und Hilfe für dich mein Allerliebstes und die Kinder. Und ich spüre das Geschenk der Kraft für mich so deutlich, dass ich mit der frohen Zuversicht in alles hineingehe, dass es doch nur enden kann am Herzen Gottes. Im ewigen Frieden. Da scheint dann das vorausgehende unwichtig genug und soll dich auch gar nicht beschäftigen. Mein inneres Auge wird jeden Augenblick hinter allem nur die geöffneten Arme meines Herrn und Heilandes sehen. Und dann noch im letzten Brief, wenige Stunden vor der Hinrichtung: Wenn du wüsstest, wie unvorstellbar treu Jesus mir im Augenblick zur Seite steht, wärst auch du für dein ganzes schweres Leben gewappnet und ruhig. Wie haben wir das gehört, als eine krebskranke Frau, die der Herr schon heimgerufen hat. Mutter hier von dieser Stelle dort unten vom Pult aus uns bezeugt hat aus ihrem Krebsleiden heraus, wie sie Jesus so nahe ist, wie sie es früher gar nicht sich vorstellen konnte. Weil es wahr ist, was er versprochen hat. Dass der Tod entmachtet wird. Und wir sollten uns es angewöhnen nicht so sehr auf den Tod zu starren, sondern auf das Leben, das grenzenlos ist, das ewige. Und wir freuen uns so, wenn wir heimkommen. Mir geht das immer wieder so, wenn ich von einer Reise nach Hause komme, dann zieht mich’s schon in Frankfurt am Flughafen. Ich bin der, der am schnellsten hinunterrennt zur S-Bahn mit dem schweren Koffer. Heim. Ich will doch heim. Und dann dreh ich mich nimmer rum und guck nimmer was es dort noch gibt an Zeitschriften, Kiosk oder sonst wo. Ich will heim. Was ist das schön, wenn Sie diese Sehnsucht haben „Ich will heim zu meinem Herrn“.

Und noch das letzte: Welch ein Dienst. Die, die lehren werden leuchten wie die Sonne, wie wie die Sterne am Himmel. Was ist denn damit gemeint? Es ist jetzt ganz wichtig, dass Sie heute von diesem Gottesdienst weggehen und andere Menschen ansprechen. Alle Menschen haben als verdrängte Not in sich die Todesangst und sie können mit niemand darüber sprechen. Dann sagen Sie doch einmal wie’s Ihnen erging, wie Sie frei wurden, wie Sie eine Hoffnung ewigen Lebens haben. Sie sollten lehren. Lehrer sind Pädagogen. Da muss man geschickt sein, wie man das übersetzen kann. Ob man das macht und ein Büchlein mitbringt oder ein paar Worte macht oder an einem Lied, oder an einem Bericht von einem Gottesdienst verdeutlicht, dass man’s erzählt. Die lehren werden leuchten wie die Sterne am Himmel. Die Sterne haben ihr Licht nur, weil sie das Sonnenlicht widerspiegeln. Und das wollen wir. Wir wollen in dieser Welt des Todes den auferstandenen Jesus. Wir können das nicht widerspiegeln mit unseren Taten. Meine Visage, die sieht doof aus, da kann ich nicht Jesus widerspiegeln. Ich hab das noch nie gemeint. Ich will das mit Worten tun. Mit Worten, ich will auf Jesus hinweisen, will auf Jesus hinweisen. Ich will ihn widerspiegeln. Ich will von ihm reden, will seine Worte weitersagen, auch dort an den aufgerichteten Gräbern und auf den Krankenstationen, wo die hoffnungslos Kranken liegen und möchte sagen: Das eine ist doch nur Not, dass ich heute mein Leben mit Gott in Ordnung bringe, da steht ja das schwere Wort da, dass ich auferstehen werde nicht nur zum ewigen Leben, sondern auch zu ewiger Schmach und Schande. Und darum heißt’s die da viele lehren, die viele zur Gerechtigkeit weißen. Wissen Sie, dass wir ganz heute bereit sein müssen. Dass unser Leben mit Gott in Ordnung sein muss. Sicher geht’s bei Ihnen so wie bei mir. Da sind viel ungerechte Dinge untergemischt, die haben wir verdrängt. Ich möchte heute mit Gott reinen Tisch machen und möchte immer auch so zu Ihnen reden, dass es das letzte Worte gewesen sein könnte: Eins ist Not. Bestelle dein Haus. Und das ist nicht wichtig nur Ihr Testament zu machen und das andere, sondern machen Sie alles in Ordnung. Keinen Streit mit Menschen. Es lohnt ja nicht im Licht der Ewigkeit. Keine falschen Dinge in Ihren Taschen und nichts, was Ihnen nicht gehört und keine falsche Beziehung und klären Sie Ihr Leben im Licht der Gerechtigkeit Gottes, damit Sie viele zur Gerechtigkeit weisen können und anderen sagen das ist das schönste, wenn man sagt: Ich bin bereit. Ich bin gerne noch hier, wenn der Herr mich braucht. Ich diene ihm noch gerne und bin bereit zum Dienst, aber ich freu mich auch, wenn er mich heimholt, dass ich fröhlich zieh hinüber, wie man nach der Heimat reist. Amen