Seinen Stolz überwinden und bereitwillig Hilfe annehmen

 

Wir wissen als solche, die Jesus als persönlichen Retter und Herrn im Glauben angenommen haben, dass wir in unserem Alltag, in alle dem, was wir tun und zu bewältigen haben, ganz von Jesus abhängig sind. Wir lesen nämlich in Johannes 15, 5: „Denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Weil wir das wissen, stellen wir unser Leben ganz bewusst jeden Tag Jesus immer wieder neu zur Verfügung.

 

 

1  Jesus schenkt das Gelingen

Wenn wir uns Jesus immer wieder neu zur Verfügung stellen, erleben wir, wie er uns in allen Aufgaben und Herausforderungen des Alltags, immer wieder das Gelingen schenkt, so wie es in Psalm 1, Vers 3 b steht: „Alles, was er tut, geling ihm.“

-    Gott schenkt uns das Gelingen in der Ehegestaltung.

     Wir können uns in der Ehe immer wieder neu gegenseitig als gute Gabe Gottes annehmen. Wir können den anderen in seiner Art immer besser verstehen. Wir lernen uns als helfende Ergänzung anzunehmen. Wir begegnen uns gegenseitig mit Wertschätzung, die immer wieder neu in der Dankbarkeit und anerkennenden Worten zum Ausdruck kommt.

-    Gott schenkt uns das Gelingen in der Kindererziehung.

     Wir erleben, wie Jesus uns bei der Erziehung unserer Kinder helfend zur Seite steht. Er hilft uns, dass wir unseren Kindern immer wieder mit der nötigen Liebe, die sich auch in der Strenge zeigen kann, begegnen können. Es gelingt uns mit Gottes Hilfe, sie zum Gehorsam anzuleiten. Dieser Gehorsam ist die Grundlage der späteren Selbständigkeit.

     Vor allem aber freuen wir uns darüber, dass Jesus uns hilft, die Kinder zu einem persönlichen Glauben an ihn zu führen.

-    Gott schenkt auch das Gelingen im Beruf.

     Jesus hilft uns auch alle Herausforderungen im Beruf zu bewältigen. Ja, er gibt uns ein so gutes Gelingen, dass die Vorgesetzten mit uns sehr zufrieden sind, so dass wir immer mehr Aufgaben übernehmen dürfen und eine immer verantwortungsvollere Stellung bekommen.

-    Gott schenkt uns auch in dem Aufgabenbereich, in dem wir in der Gemeinde mithelfen, das Gelingen.

     Es kann sein, dass wir in der Sonntagsschule, oder in der Jungschar, oder in der Jugendgruppe mithelfen. Gott schenkt es, dass die Kinder oder Teenager oder die jungen Menschen unseren Einsatz sehr schätzen und uns mit grosser Dankbarkeit begegnen. Es kann sogar sein, dass der Aufgabenbereich, in dem wir mithelfen, sich erfreulich entfalten darf, so dass der Pastor uns immer wieder neu mit grosser Dankbarkeit begegnet.

 

 

 

 

2  Leider ist es so, dass dieses doch von Gott geschenkte Gelingen in unserem Leben zu Stolz führen kann

Es kann sein, dass wir nach und nach dieses Gelingen in all dem, was wir tun, unseren Begabungen und vor allem unserem Einsatz zuschreiben. Wir werden auf einmal stolz auf uns selber.

Statt dass wir Jesus für dieses wunderbare Gelingen alle Ehre geben würden, nehmen wir die Ehre und Anerkennung, die mit diesem Gelingen verbunden ist, für uns. Schliesslich haben wir uns in all den oben erwähnten Bereichen mit viel Geschick und grossem Eifer eingesetzt. Es kann sogar sein, dass wir viele helfende und weiterführende Literatur gelesen haben, die uns für alles, was wir zu bewältigen hatten, viele helfende Impulse gegeben hat. Ja, wir sind stolz auf uns selber.

 

 

3  Woran erkennt man, dass ein Gläubiger auf sich selber stolz ist?

Ein solcher Gläubiger redet ständig von sich selber. Er weist darauf hin, wie er die Dinge anpackt und welche Bücher ihm welche Impulse gegeben haben.

Er benimmt sich im Gespräch mit anderen besserwisserisch. Er wünscht sich von den anderen Anerkennung und auch ein Stück weit Bewunderung.

Menschen, die mit einer solchen stolzen Person enger zusammen leben, sehen da und dort Mängel in ihrem Leben, sei es in der Kindererziehung, in der Wahrnehmung von bestimmten Aufgaben im Beruf oder auch im Dienst in der Gemeinde.

Sie versuchen nun ganz lieb, weil sie ja diese Person mögen, sie auf diese Mängel hinzuweisen.

Dies hat bei einer stolzen Person folgende Auswirkungen:

-    Zunächst fühlt sich die stolze Person innerlich verletzt, wenn man sie auf Mängel hinweist. Sie hat den Eindruck, dass die Person, die sie auf diese Schwachpunkte hinweist, sie ganz einfach nicht mag.

-    Es kann auch sein, dass sich die stolze Person von denen, die sie auf diese Mängel hinweisen, einfach zurückzieht. Sie bricht jeglichen Kontakt zu diesen Personen ab.

-    Es kann weiter sein, dass sie es eine Frechheit findet, sie auf Mängel hinzuweisen. Die Person, die das macht, soll zunächst all das leisten, was sie leitet, dann kann man vielleicht miteinander reden.

Stolze Personen merken nicht, dass sie Menschen, vor allem andere Gläubige, die sie doch lieben und mögen, durch ihr Verhalten verletzen. Die Gläubigen, die ihnen helfen wollen, können dieses Verhalten nicht verstehen.

Wir sehen hier etwas ganz Wichtiges: Stolze Personen habe Mühe, Hilfe von anderen anzunehmen. Sie haben den Eindruck, dass sie alles schon irgendwie richtig machen.

 

4  Um Hilfe annehmen zu können, braucht es eine demütige Lebenseinstellung

Zu dieser demütigen Lebenseinstellung gelangen wir nur, wenn uns klar ist, dass es letztlich Jesus ist, der uns im Leben das Gelingen schenkt.

Jesus möge es schenken, dass wir uns immer wieder neu vor Augen halten, dass der in uns wohnende Christus uns das Gelingen schenkt. 

Es ist gar nicht einfach, stolze Gläubige wieder zu dieser Überzeugung zurück zu führen, dass letztlich Jesus in allen Bereichen des Lebens das Gelingen schenkt.

Diese demütige Grundhaltung zeigt sich vor allem darin, dass sich die Gläubigen bewusst sind, dass sie die helfende Unterstützung der anderen Gläubigen in der Gemeinde nötig haben.

-    Wenn sie auf die Hinweise und Ratschläge der anderen Gläubigen hören, fördert dies das Gelingen in den verschiedenen Bereichen ihres alltäglichen Lebens, sei es in der Ehegestaltung, der Kindererziehung oder im Beruf.

-    Demütige Gläubige können die helfenden Ratschläge der anderen Gläubigen dankend annehmen.

Dann ist die helfende Beratung anderer Gläubigen besonders hilfreich, wenn diese viel für die beten, denen sie helfende Ratschläge weiter geben.

Ich habe es ganz persönlich erlebt, wie helfende Ratschläge älterer Pastoren mir in meinem Dienst, als ich noch ein junger Pastor war, sehr geholfen haben.

Gott schenkte mir durch das Hören auf andere Gottesmänner ein grosses Gelingen im Gemeindebau.

Durch das demütige Hinhören, was andere Pastoren mir sagten, konnte das von Jesus geschenkte Gelingen noch gefördert werden.

 

5  Jesus möge uns eine demütige Lebenseinstellung erhalten und vor dem Stolz bewahren

Dann bleibt in unserem Leben eine demütige Lebenseinstellung erhalten, wenn wir ganz bewusst eine tiefe Beziehung zu Jesus pflegen, indem wir uns jeden Tag genügend Zeit nehmen zum Gebet und Bibellesen.

Zudem sollten wir uns jeden Tag vorbehaltlos Jesus zur Verfügung stellen. Er soll über unser Denken, Fühlen Wollen und alle unsere Glieder verfügen dürfen.

-    Wenn wir das machen, erleben wir, wie er uns im Alltag das Gelingen schenkt, sei es in der Ehegestaltung, der Kindererziehung, im Beruf und in dem Dienst, den wir in der Gemeinde erfüllen.

-    Zugleich erleben wir, wie andere Gläubige uns helfend mit Rat und Tat unterstützen.

Dadurch können wir zu Personen werden, die anderen helfend zur Seite stehen. Ja, durch uns kann die Entfaltung der Gemeinde, die wir besuchen, gefördert werden.

 

                                                                                                                      Armin Mauerhofer