31. Bibelkurs                                                                                                                           BK 31

 

          Die Sterne erzählen die Herrlichkeit Gottes (Psalm 19, 2)

                         Interessantes aus dem Reich der Sterne

 

            Der Anblick des Sternenhimmels in einer klaren Nacht hat schon immer Menschen in Erstaunen versetzt. Selbst der so nüchterne Philosoph Immanuel Kant bekannte: „Zwei Dinge er-füllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und an-haltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz (= das Gewissen) in mir.“ (am Schluss der „Kritik der praktischen Vernunft“ 1788). Die Astronomie gehört zu den ältesten Wissenschaften der Menschheit. Babylonien ist die Heimat der Astronomie, die eng mit der Religion verbunden war und deshalb auch Astrologie bedeutete. Über das ganze Land Babylon waren Sternwarten verstreut, die an eine zentrale Stelle ihre Beobachtungen melden mussten. Aus Babylon kamen die „Weisen aus dem Morgenland“, die durch einen Stern zu dem Jesus-Kind in der Krippe von Bethlehem geführt wurden. (Matthäus 2, 1-9) In prophetischer Schau heißt es 4. Mose 24, 17: „Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen...“ - auf Jesus weisend. Im letzten Kapitel der Bibel (Offenbarung 22, 16) sagt JESUS: „ICH bin der helle Morgenstern“.

            In den letzten 50 Jahren erfuhren wir durch modernste Technik - Raumsonden (mit Raketen ins All geschickt) und Radio-Astronomie (= die unsichtbare Strahlung sehr weit entfernter Ster-ne mit besonderen Geräten aufnehmen und sichtbar machen) - mehr über das Reich der Sterne als in den letzten 2000 Jahren. - Um 1900 war nur unsere Milchstraße als einzige Galaxie bekannt - jetzt wissen wir von ca. 200 Milliarden Galaxien im Universum. - Das erste Fernrohr wurde vor ca. 400 Jahren benützt (Galileo Galilei), damit konnte man 30 000 Sterne erkennen. Mit dem bloßen Auge sieht man bei uns 3000 Sterne am Himmel (am Südhimmel ebenso viele!). Auf einer Fläche so groß wie der Vollmond sind heute (mit den neuen Teleskopen) über 30 000 Sterne auszumachen - am ganzen Sternhimmel sind es total 6 Milliarden Sterne. Die Raumsonden „Voyager“ und „Mariner“ haben uns dabei eine Menge neuer Daten geliefert.

            Voyager II: Start 1977 - nach 12 Jahren (1989) flog diese Raumsonde am Planeten Neptun (dem 8. und vorletzten unserer Planeten) vorbei und lieferte großartige Bilder. Die Geschwindigkeit von Voyager II: von Hamburg nach München in 42 Sekunden. Um zum nächsten Fixstern zu kommen, müsste Voyager II 360 000 Jahre fliegen. Diese Raumsonde brachte viele neue Entdeckungen: unser Planetensystem hat 66 Monde, davon Jupiter allein 12 Monde (zwei davon sind „rückläufig“, kreisen andersherum als die übrigen zehn).

            Neueste Teleskope: Das NTT (= New Technology Telescope) steht auf einem hohen Berg (mit reiner Luft) in Chile und ist z.Zt. das schärfste Teleskop auf der Erde (vom Europäischem Süd-Observatorium = ESO). Es wird von Garching aus (bei München) ferngesteuert bedient. - Vor allem: das „Hubble-Weltraumteleskop“, das 1990 mit einer Weltraumfähre in eine Umlaufbahn (600 km über der Erde) gebracht wurde, - so groß wie ein Omnibus. (Kosten: 2 Mrd. Dollar). Es besitzt ein 2, 5 m Spiegel-Teleskop, mit dem man 10 mal mehr sehen kann als mit dem besten Teleskop auf der Erde. Es gibt oben keine störende Atmosphäre wie auf unserem Planeten. Das Gerät liefert gestochen scharfe Bilder: ein Pfennigstück könnte man aus 20 km Entfernung sehen und durch die Licht-Sammellinsen könnte man ein Glühwürmchen aus 16 000 km Entfernung abbilden. - Zunächst gab es aber eine große Enttäuschung, weil beim Spiegel (das ist die „Linse“ des Teleskops) ein Fehler entdeckt wurde (um 0,002 mm zu flach geschliffen - wegen Termindruck!). 1993 wurde eine Reparatur durchgeführt (7 Astronauten wurden dafür 1 Jahr lang trainiert!) - mit vollem Erfolg: bis heute liefert das Hubble-Teleskop Bilder von hervorragender Qualität.

            Im Kosmos - auch auf den Sternen - gibt es keine anderen Elemente als die auf der Erde. Aber die Dichte (und damit das Gewicht) ist sehr verschieden. Ein Neutronenstern ist ein kollabierter Stern mit sehr dichter Materie: ein Fingerhut davon ist so schwer wie die ganze Erde. Ein solcher Stern hat z.B. einen Durchmesser von nur 15 km (unsere Erde besitzt einen Durchmesser von 12.700 km). Noch dichter sind die sog. „Schwarzen Löcher“. Sie sind die dichteste Materie, die wir kennen, - sie reißen selbst das Licht an sich. Ein Stecknadelkopf davon ist so schwer wie 2 Mio. Dampflokomotiven. Das Kräftepotential eines „Schwarzen Lochs“ ist so groß wie das unserer Milchstraße, zu der 200 Milliarden Sterne zählen. - Der Orion-Nebel ist eine Geburtsstätte junger Sterne (ca. 700 sind in der Entstehung). Sein Durchmesser ist 400 Lichtjahre (1 Lichtjahr = 9, 5 Billionen km; das ist der Weg, den das Licht mit einer Geschwindigkeit von 300 000 km in einer Sekunde in einem Jahr zurücklegt). Der Orion-Nebel besteht aus leuchtenden Gasen, die eine sehr geringe Dichte haben: in 1 ccm befinden sich 600 Atome. (Zum Vergleich: das Dünnste, was wir auf der Erde in einem Labor herstellen können, sind 10 Trilliarden Atome in 1 ccm). - Die Quasare (= quasi stars!) sind die Schnellsten im Universum. Sie sind aktive Kerne junger Galaxien (unsere Milchstraße ist eine Galaxie!). Sie sind die ältesten und entferntesten Objekte am Rande des Universums, drehen sich 642 mal in der Sekunde und brausen mit 90 % der Lichtgeschwindigkeit durch das All. Das Universum hat eine Ausdehnung von 14 Milliarden Lichtjahren, sagen die Wissenschaftler. Unsere Milchstraße (=Galaxie) hat einen Durchmesser von 100 000 Lichtjahren. Die heutigen Astronomen schätzen, dass das Universum aus ca. 200 Milliarden Galaxien besteht, und jede Galaxie zählt ca. 200 Milliarden Sterne. Im Sternbild Jungfrau(= Virgo) allein befinden sich 2 500 Galaxien. Früher hielt man die Galaxien für Nebel (z.B. der Andromeda-Nebel ist eine Galaxie), bis die großen Teleskope auftauchten, die die „Nebel“ als Sternansammlungen erkannten.

Der Weltraum ist viel „leerer“ als die meisten denken. Im Vergleich wird es deutlich: wenn man für einen Stern eine Tablette setzt, dann ist der Abstand bis zur nächsten „Tablette“ 150 km. Setzt man aber für eine Galaxie eine Tablette, dann wäre die nächste Galaxie nur 80 cm entfernt. Die Galaxien liegen also viel enger beieinander als die Sterne. Wären sie nicht so nah beisammen, dann würden wir auch mit den besten Teleskopen keine einzige Galaxie sehen außer unserer eigener, die Milchstraße. - Es gibt Galaxien, die rasen mit 2, 5 Mio. km/h durch den Weltraum, - auch unsere „Milchstraße“. Die Galaxien gruppieren sich zu sog. Galaxien-Haufen zusammen. Unsere gehört zur sog. „Lokalen Gruppe“. - Die 200 Mrd. Galaxien sind nicht willkürlich im Universum verteilt sondern nach einem gewissen System. Das stellte eine internationale Gruppe von Astronomen 1997 am Beispiel von 860 untersuchten Galaxien fest. Das Weltall hat insgesamt ein sehr ausgewogenes Gleichgewicht - sonst könnte es einen Kollaps geben. Nach neuesten Ansichten von Wissenschaftlern ist das nicht ausgeschlossen. Der Direktor des Planetariums von Stuttgart, Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller schrieb im Kosmos-Jahrbuch von 1999 unter der Überschrift: „Ein plötzliches Ende unseres Universums?“: „...In der modernen Kosmologie setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass unser Universum rascher enden könnte als man gemein-hin denkt. Es kann plötzlich und ohne jede Vorwarnung zusammenbrechen - im Bruchteil einer Sekunde.“ Das Ergebnis wäre nicht eine riesige Staubwolke sondern buchstäblich nichts. Wir sind dann dort, wo alles angefangen hat. Die Bibel sagt: „Durch Gottes Wort wurde die Welt aus nichts geschaffen.“ (Hebräer 11, 3) - Der größte Teil des Universums ist unsichtbar. - Lebten wir auf dem Mars, dann hätten wir einen roten Himmel über uns.

            Weltraum: 70 % aller Materie im Weltall ist Wasserstoff (H), dann folgt das Gas Helium (He). Der Weltraum ist eigentlich für unsere Begriffe leer. Unser „dünnstes“ Vakuum, das wir auf Erden herstellen können, ist 25 Millionen mal dichter als der Weltraum. - Die Sonne: die Entfernung Erde-Sonne beträgt 150 Mio. km (das nennt man eine Astronomische Einheit = AE). Sie hat einen Durchmesser von 1, 3 Millionen km und besteht zu 90 % aus Wasserstoff und zu 8 % aus Helium. In der Sonne vollzieht sich ein ständiger Kernfusionsprozeß, wie in jedem anderen Stern im Universum: In jeder Sekunde verbrennen 655 Mio. Tonnen Wasserstoff zu 650 Mio. Tonnen Helium. Die Sonne ist also ein riesiges fliegendes Kernkraftwerk, das mit einer Geschwindigkeit von 20 km in der Sekunde durch das All rast. Ein Milliardstel der Sonnen-Energie trifft auf unsere Erde. 20 Minuten Sonnenstrahlen bringen so viel Energie auf die Erde, wie auf der ganzen Erde in einem Jahr verbraucht wird. Unser Sonnensystem mit den 9 Planeten hat einen Durchmesser von ca. 10 Milliarden km. - Die „Urknall-Theorie“ von Steven Weinberg (USA) wird von vielen bedeutenden Astronomen (z.B. Dr. Arp, USA) nicht akzeptiert, weil sie einige bedeutende Probleme nicht erklären kann.

            Die Sterne stehen nicht still, wie der Laie meint, sondern bewegen sich mit 10 - 50 km/sec. durch den Weltraum. Fast die Hälfte aller Sterne sind Doppelsterne - unsere Sonne nicht! Der größte uns bekannte Stern ist Alpha Herculis (= der hellste Stern im Sternbild Herkules). Er hat einen Durchmesser von 250 Mrd. km - das ist 1672 mal die Entfernung Erde-Sonne. Die Sonde Voyager, die zum Neptun 12 Jahre unterwegs war, bräuchte 700 Jahre zum Durchfliegen. - Der hellste Stern ist Eta Carinae (im Sternbild Schiffskiel): 4 Mio. mal heller und 150 mal größer als unsere Sonne.

            Voyager entdeckte: auf einem Neptun-Mond gibt es einen eisspeienden Vulkan. Der berühmte „Große Rote Fleck“ auf dem Jupiter ist ein gigantischer Wirbelsturm, der eine Geschwindigkeit von 500 km/h hat. Sein Durchmesser: der doppelte der Erde = ca. 25 000 km. Auf dem Jupitermond Jo speien Vulkane Schwefelpartikel aus mit einer Geschwindigkeit von 3 000 km/h, bis in 300 km Höhe. Die Funksignale der Voyager-Sonde, als sie nach 12 Jahren am Planeten Neptun vorbeiflog, brauchten bis zur Erde 4 Stunden (300 000 km in der Sekunde).

            Eine Super-Nova (= eine Sternexplosion, wie es nur alle 100 Jahre eine gibt!) geschah 1987 und konnte deutlich beobachtet werden. In wenigen Sekunden wurde durch diese Explosion eine Energie freigesetzt, die 10 mal größer war als die Energie, die unsere Sonne in ihrer ganzen

Lebenszeit entwickelt. Die Ausdehnung der farbigen Gaswolken konnte monatelang wie ein spektakuläres Schauspiel mit den Teleskopen beobachtet werden. Sie wurden mit einer Geschwindigkeit von 10 000 km in der Sekunde ins Weltall geschleudert. - Die größte Super-Nova gab es im Jahr 1054. Der explodierende Stern war damals am Tageshimmel zu sehen. Der Rest davon ist heute als „Krebsnebel“ am Nachthimmel zu erkennen. - Dies sind einige Beispiele, die zeigen, welche gigantischen Energie-Massen im Universum vorhanden sind.

            Der Komet Shoemaker-Levy (benannt nach den Entdeckern) war ein weiteres sensationelles Phänomen. Er stürzte am 20.7.1994 auf den Planeten Jupiter, - ein Ereignis, wie es bis heute noch niemals von Menschen beobachtet wurde. Der Komet kam der Anziehungskraft des Planeten Jupiter zu nahe. 21 Bruchstücke (das größte 3-4 km Durchmesser) trafen den Planeten und führten dadurch zu Explosionen. Deren Total-Energie war 10 000 mal so groß wie alle Atom--bomben, die während des Kalten Krieges auf der Erde gelagert waren. Die Einschläge konnten mit den Fernrohren deutlich beobachtet werden.

            Der Komet Hale-Bopp konnte im Jahr 1997 monatelang sehr schön mit bloßem Auge am klaren Nachthimmel über dem Horizont gesehen werden.

            Ein Merkspruch, um die Reihenfolge der Planeten besser zu behalten: 

             Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten

Sonne Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Pluto

 

    

 Was Gott uns durch die Sterne sagen will                                                Von den Sternen in der Bibel

 

1.  Im Leben des Abraham spielten die Sterne eine entscheidende Rolle. - Abraham geriet einmal

 in eine depressive Phase, weil sich die seit Jahren von Gott angekündigte Geburt seines Sohnes immer mehr hinauszog. (1. Mose 15) So meinte er schließlich, dass er wohl nicht mehr mit einem Sohn rechnen könne. Deshalb machte sich Abraham seine eigenen Gedanken und Pläne: Wenn Gott ihm nun doch keinen Nachkommen schenkt, dann muss eben der Elieser, sein „Manager“, das große Vermögen als Erbe übernehmen. Das war seine Perspektive. Aber sie war falsch. Eines Nachts rief ihn Gott nachts aus seinem Zelt: „Abraham, schau zum Himmel hinauf! Kannst du die Sterne zählen? So zahlreich werden deine Nachkommen sein!“ Natürlich sollte Abraham jetzt nicht anfangen, die Sterne zu zählen. Er sollte über die Sterne nachdenken. Und das tat er. Je mehr er zum funkelnden Sternenhimmel hinaufschaute, desto mehr kamen ihm bestimmte Gedanken: diese großartige Pracht kann nicht zufällig entstanden sein, sie hat einer entworfen und geschaffen. Das ist ein Werk seines Gottes. Wer das geschaffen hat, der kann mit Leichtigkeit auch sein Problem lösen. Der Blick zum Sternenzelt half dem Abraham, Gott das Größte zuzutrauen. - Nicht alle, die in einer sternklaren Nacht bewundernd (wie Kant!) zum Himmel schauen, werden gläubig. Das Schauen und Staunen reicht nicht - es ist nötig, dass wir uns Gedanken machen: Wer hat das geschaffen? Wer steckt dahinter? Wer ist dieser Gott? Muss das nicht ein großer Gott sein? Sollte ich nicht mit diesem Gott Verbindung aufnehmen? Bin ich nicht diesem Gott verantwortlich? Sollte ich nicht diesem Gott Vertrauen entgegenbringen? - Das Wort für „Buße tun“ heißt im Griechischen: metanoein - und das bedeutet wörtlich: umdenken. Wenn man zu Gott finden will, dann muss man anfangen, anders zu denken. - Abraham dachte auf einmal ganz anders über Gott. Vorher meinte er, Gott habe ihn vergessen, - denke nicht mehr an Sein Versprechen. Aber jetzt ging ihm auf: Gott ist viel größer als er dachte. Gott ist so groß, dass ER leicht mit allen Problemen fertig wird, - auch mit seinem. Abraham fing an, Gott voll-kommen zu vertrauen. Für Abraham wurde Gott immer größer - und sein Problem immer kleiner. Das hat ihm Gott hoch angerechnet. - In der Bibel heißt es an dieser Stelle: „Abraham glaubte dem HERRN, und das rechnete ER ihm zur Gerechtigkeit.“ (Diese Stelle - 1. Mose 15, 6 - wird vier mal im Neuen Testament zitiert: Römer 4, 3; Galater 3, 6; Jakobus 2, 23) Glauben heißt also in der Bibel: ein großes Gott-vertrauen haben, auch wenn die Welt einzustürzen droht. - Luther brauchte es, darum liebte er auch den Psalm 46 so sehr: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken...“ Abraham wird „der Vater des Glaubens“ genannt (Römer 4). Deshalb sollen wir ihn uns als Vorbild nehmen.

2.  In einer ähnlichen depressiven Phase befand sich einmal das ganze Volk Israel - und zwar während der 70-jährigen sog. babylonischen Gefangenschaft (im 6. Jahrhundert vor Chr.). Die Situation der Juden war verzweifelt. Ihr Leben bestand fast nur aus Sklavenarbeit. Eine Änderung bei der Weltmacht Babylon war nicht zu erwarten. Es schien alles wie festgefahren. Kein Silberstreif der Hoffnung am Horizont. Und nun bekam der Prophet Jesaja von Gott den Auftrag, dem Volk Hoffnung zu machen. Wie tat er es? Er zeigte ihnen durch eine Botschaft, wer ihr Gott ist und was Gott alles kann. Diese Botschaft steht in Jesaja 40, 12-31, - ein großartiges Kapitel. Der Prophet ermahnt das Volk zum Nachdenken. 14 Fragen richtet er an die deprimierten Juden: „Wer bestimmt des Himmels Weite? Wer kann sich als Ratgeber Gottes aufspielen? Mit wem wollt ihr Jahwe vergleichen? Habt ihr’s nicht früher gelernt: ER thront über dem Kreis der Erde, die darauf wohnen sind wie Heuschrecken.“ Die Fragen sollen bewirken, dass das Volk über die Kraft seines Gottes nachdenkt und begreift, welche Großmacht auf ihrer Seite ist. Und am Schluss lenkt der Prophet - wie bei Abraham - die Blicke zum Sternenhimmel: „Hebt eure Augen in die Höhe und schaut! Wer hat das alles geschaffen? ER führt das Sternenheer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen. Seine Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. - Weißt du nicht? Der ewige Gott wird nicht müde, Sein Verstand ist unausforschlich. Männer werden müde und matt. Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft...“ Mit dem Sternenhimmel wollte der Prophet die Größe Gottes verdeutlichen. Wenn jeder Stern ein gigantisches Kernkraftwerk ist - und wenn es Milliarden und Abermilliarden solcher Kernkraft-werke gibt, die alle von Gott geschaffen wurden und von IHM gesteuert werden, dann ist das ein Beweis dafür, dass Gott viel mehr Energie zur Verfügung steht als die Menschen sich träumen lassen können. Wenn Gott sagt: „ICH gebe dir Kraft“ - dann bedeutet das sehr viel. 

 Als der Apostel Paulus wegen des mysteriösen teuflischen „Pfahls im Fleisch“ fast verzweifelt war, weil Gott ihm die Bitte um Wegnahme nicht erhört hatte, da erhielt er von Gott eine Botschaft zur Ermutigung - und sie lautete: „ICH nehme dir den <Pfahl> nicht weg - aber ICH gebe dir Kraft. Und diese Kraft wird ausreichen, dass du alles tragen kannst und auch alle Arbeit als Apostel tun kannst.“ „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ sagte Gott zu ihm. Wenn Gott von Seiner Kraft spricht, dann müssen wir an die Sterne, an die enormen Energiemassen im Weltraum denken, die unter göttlicher Steuerung und Kontrolle sind. Gott hat gewaltige Kraftreserven. Jeder einzelne Stern am Himmel will uns sagen: „Weißt du nicht, hast du nicht gehört, wieviel Energie in mir steckt? Diese Kräfte hat Gott in mich hineingelegt. Sie reichen für einige Milliarden Jahre - es ist Atomkraft. Derselbe Gott gibt auch dir von Seinen Kräften - mehr als du brauchst. Vergiss die Sterne nicht, wenn Du schwach bist. Sie wollen dich an unseren großen Schöpfer erinnern, der dich liebt und für dich sorgt, weil du nicht nur ein Geschöpf bist - wie wir Sterne - , sondern durch Christus auch Sein Kind.“

3.  Die Psalmen besingen immer wieder Gottes Hoheit am Himmel. „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament verkündigt Seiner Hände Werk. Ein Tag sagt’s dem andern und eine Nacht tut’s kund der anderen (durch die Sterne!) ohne Sprache und ohne Worte. Unhörbar ist ihre Stimme.... Ihr Reden geht bis an die Enden der Erde“. (Psalm 19) Gott spricht also durch die Herrlichkeit des Sternenhimmels und der Natur zu den Menschen, ohne Worte dabei zu verwenden. - „HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist Dein Name in allen Lan-en, der Du zeigst Deine Hoheit am Himmel. Wenn ich sehe den Himmel, den Mond und die Sterne, die Du bereitet hast: was ist der Mensch, dass Du an ihn denkst ... und Dich seiner an-nimmst?“ (Psalm 8, 1-5) - „ER zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser HERR ist groß und von großer Kraft und unbegreiflich ist, wie ER regiert.“ Und dann sagt der Psalmen-dichter, wozu Gott diese Kraft anwendet: „Der HERR richtet die Elenden auf, ER heilt, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden.“

4.  Die Endzeit wird auch von seltsamen Geschehnissen im Kosmos geprägt sein. Jesus sagt über die Zeit vor Seinem Wiederkommen: „Und es werden Zeichen geschehen an Sonne, Mond und Sternen und auf Erden wird den Völkern bange sein ...Die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde;

denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.“ (Lukas 21)

 Die Fußspuren einiger Astronauten auf dem Mond (1969), die Explosionen auf dem Jupiter (1994) gehören wirklich als „Zeichen der Zeit“ hierher.

5.  Der Apostel Paulus betrachtet es als eine große Sünde, wenn Menschen bei ihrem Reden von der Natur Gott nicht als Schöpfer ehren. Im 1. Kapitel des Römerbriefs kennzeichnet der

Apostel den gottlosen Menschen so: „Was Menschen von Gott wissen können, ist ihnen bekannt. Gott selbst hat ihnen dieses Wissen zugänglich gemacht. Weil Gott die Welt geschaffen hat, können die Menschen sein unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und göttliche Majestät mit ihrem Verstand an seinen Schöpfungswerken wahrnehmen. Sie haben also keine Entschuldigung. Obwohl sie Gott kannten, ehrten sie ihn nicht als Gott und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken liefen ins Leere und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster... und wurden dabei zu Narren.“ (Römer 1, 19-22; Übers. Gute Nachricht). Es ist heute so viel die Rede von der Wichtigkeit der Natur (Bewahrung der Umwelt!) und von der Großartigkeit der Natur (wie viele Bildbände gibt’s darüber!) - aber es ist wenig die Rede vom Schöpfer und noch weniger von dem Schöpfer, der aus großer Liebe zu uns Seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde schickte und durch Kreuz und Auferstehung die Erlösung der Menschheit und des Kosmos erwirkte. Wir sollen Gott ehren, Seinen Namen nennen, Seine Macht und Größe rühmen, so oft das Thema Natur zur Sprache kommt.

 

                                                                       Lektionen:

1.  Gottes Kraft ist größer als wir denken. Wir brauchen immer wieder Kraft - im Beruf, bei besonderen Belastungen, in Leidenszeiten, in Stunden der Anfechtung. Wenn wir uns im Gebet an den Allmächtigen wenden, dann sind wir an der richtigen Quelle. Gott gibt so viel Kraft, dass sie für jede Situation ausreicht. Die Sterne wollen uns helfen, zu Gott, dem Herrscher über die Energien des ganzen Kosmos, zu rufen und reichlich Kraft von Ihm zu erwarten.

2.  Gottes Weisheit ist größer als wir meinen. Unser Planetensystem ist großartig entworfen und im Blick auf Entfernungen, Temperaturen und Neigungswinkeln sehr genau ausbalanciert, da-mit auf der Erde Leben möglich ist. Die Galaxien und Milliarden von Sternen werden von Gott gesteuert, damit es keinen Kollaps gibt. Drei Phänomene im Bereich des Lebens rufen immer wieder größte Bewunderung hervor:

Die Photosynthese. Alles Wachstum bei den Pflanzen auf der Erde ist nur durch das Sonnenlicht möglich. Die Sonnenstrahlen bewirken in Zusammenarbeit mit dem Kohlendioxid der Luft und dem Wasser die Entstehung von Stärke (Kohlehydrate), dem Hauptbestandteil für  das Wachstum bei den Pflanzen. Auch Kohle und Erdöl (aus Pflanzen entstanden) sind davon abhängig. Sie sind gleichsam Speicherung von Sonnenenergie. Mit Neonlicht oder anderen Strahlen kann man das nicht erreichen, das geht nur mit Sonnenstrahlen.

·         Das DNS-Molekül (kleiner als ein Milliardstel mm), das sich in jeder Zelle eines Lebewesens befindet. Es enthält das ganze Erbgut eines Menschen oder Tieres. Auf kleinstem Raum sind eine unvorstellbar große Menge von Informationen über die biologischen Vorgänge aller Organe gespeichert, von der Geburt bis zum Tod. Sie sind so dicht zusammengefasst, dass man 7 Billionen Lexikonbände auf einem Dia unterbringen müsste, um diese Dichte zu erreichen. Mit dieser Speicherdichte könnte man das Wissen aller Bibliotheken der Welt im 1/100 Teil eines Stecknadelkopfs unterbringen. Es wird wohl kaum ein vernünftiger Mensch annehmen, dass dieser Entwurf durch Zufall entstanden ist. Gottes Weisheit hat das programmiert. - „Welch eine Tiefe des Reichtums der Weisheit Gottes!“ - schreibt Paulus in Römer 11, 33.

·         Die Zellteilung bei Menschen und Tieren. Das Wachstum bei Menschen und Tieren geschieht durch die Teilung von Zellen. Sie vollzieht sich in einem Zeitraum von 30 Minuten bis 4 Stunden. Innerhalb dieser Zeit werden aus einer Zelle zwei Zellen und jede neue Zelle besitzt das hochkomplizierte DNS-Molekül. Das geschieht seit Jahrtausenden immerzu. 2001 erhielten 3 Forscher (aus Engl.+ USA) den Nobelpreis für Medizin, weil sie nach 30 Jahren Forschungsarbeit den Beweis lieferten, dass die Zellteilung („die wichtigste Erfindung in der Natur“ – FAZ) von Anfang an in der Schöpfung bestand, - dass es hier also keine „Entwicklung“ gibt!! Damit hatten diese Wissenschaftler ein großes Rätsel der Biologie gelöst.

Diese Weisheit Gottes denkt auch über das Leben der Gotteskinder nach. Gott weiß immer einen Ausweg, weil ER den besten Überblick und Durchblick hat. ER hat immer eine Lösung bereit, auch wenn es uns hoffnungslos erscheint. Mit Seiner Weisheit will ER uns auch führen. Wohl denen, die sich von IHM führen lassen. Eine bessere „Navigation“ gibt es nicht!

3. Dieser große Gott ist unser himmlischer Vater. ER setzt Seine ganze Kraft und Weisheit ein für alle, die durch Christus Seine Kinder sind. Wir sollten IHM vollstes Vertrauen schenken. ER steuert alles zum Besten für uns. ER lenkt „Wolken, Luft und Winde“, auch Völker, Menschen und Sterne. „ER wird  auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.“ (Paul Gerhardt)

 

27. Januar 2001 (Seite 5 unten, ab „Zellteilung“ - ergänzt am 27.9.06)   Pfr. Gerhard Hägel, Bobengrün