Lukas 15,11-24 Vom Empfangen – Tagesbeginn mit der Bibel

Hans-Peter Royer

Diakonissenmutterhaus Aidlingen - Pfingstjugendtreffen – Morgenandacht

30.05.2004 07:45

 

 

Ich möchte heute reden vom Empfangen. Und die Geschichte, die ich nehmen möchte ist im Lukas 15 von Vers 11 an. Eine ganz bekannte Geschichte und zwar vom verlorenen Sohn. Lukas 15 Vers 11

 

Er sprach aber. Also es ist Jesus spricht hier. Und er sagt:

 

Ein Mensch hatte zwei Söhne; 12 und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt! Und er teilte ihnen die Habe. 13 Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und dort vergeudete er sein Vermögen, indem er verschwenderisch lebte. 14 Als er aber alles verzehrt hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und er selbst fing an, Mangel zu leiden. 15 Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes, der schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten. 16 Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Schweine fraßen; und niemand gab sie ihm. 17 Als er aber zu sich kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. 18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; 19 ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen! Mach mich wie einen deiner Tagelöhner! 20 Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn. 21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen. 22 Der Vater aber sprach zu seinen Sklaven: Bringt schnell das beste Gewand heraus und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße; 23 und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasst uns essen und fröhlich sein! 24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

 

Die Bibel spricht sehr viel über Liebe. Und das aus einem einfachen Grund. Liebe ist nicht eine Eigenschaft Gottes, sondern Gott ist Liebe. Es gibt zum Beispiel Eigenschaften von Gott. Wir wissen von Gott er ist zum Beispiel allwissend. Er weiß alles. Das ist eine Eigenschaft. Wir wissen von Gott er ist allgegenwärtig. Das ist auch eine Eigenschaft. Er ist immer und überall. Aber Liebe ist keine Eigenschaft von Gott, sondern wir lesen im 1. Johannes 4, 8: Gott ist Liebe. Das ist er. Nicht eine Eigenschaft, das ist er. Im innersten Wesen. Liebe ist nicht nur das Wesen Gottes. Es ist auch das höchste Gebot. Matthäus 22, 34-40, da kommt ein Mann zu Jesus und sagt: Jesus, was ist das größte Gebot? Nicht das zweitgrößte, nicht das drittgrößte, was ist das größte Gebot? Und Jesus sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben von ganzem Herzen, ganzer Seele und von ganzem Verstand. Und an dem Punkt muss ich euch ehrlich sagen tu ich mich manchmal sehr schwer. Aus einem einfachen Grund. Ich weiß nicht wie ich Gott lieben soll. Ich bin letztes Jahr mal mit Gott spazieren gegangen. Ich geh fast jeden Tag mit ihm spazieren. Aber ich habe Jesus dann gesagt: Ich weiß ich soll dich lieben, ich will dich auch lieben, aber ich muss dir ehrlich sagen: Ich weiß nicht wie das geht. Aus einem einfachen Grund: Es gibt Tage, da fühle ich überhaupt nichts für Gott oder für Jesus. Es stimmt: Ich möchte ihn lieben, aber ich weiß nicht wie. Ich liebe meine Frau. Ich weiß wie sich das anfühlt, die kann ich anfassen, die kann ich anschauen, mit der kann ich reden, die redet zurück. Ich liebe meine Kinder. Ich weiß auch wie das geht. Die sitzen auf meinem Schoß, mit denen kann ich spielen, mit denen kann ich lachen. Ich weiß wie ich meine Kinder liebe, aber Gott ist Geist und ich weiß nicht wie man einen Geist liebt. Und ich habe Gott auch schon öfter gesagt. Dann hab ich gesagt: Gott, ich hab dein Gesicht noch nie gesehen, ich hab dich noch nie akustisch reden hören, ich habe deine Hand noch nie berührt. Du bist Geist und ich weiß nicht wie ich einen Geist lieben soll. Ich bin schon 25 Jahre Christ, ich bin mir nicht sicher ob ich weiß wie ich Gott lieben soll. Ich habe schon manche Christen gefragt, hab gesagt: Liebst du Gott? Und die haben alle ja gesagt, das müssen sie ja, weil sonst disqualifizieren sie sich selbst. Und dann frag ich sie, ja wie liebst du ihn? Dann sagen die Christen: Ja ich bete, ich lese die Bibel, ich unterstütze Missionare und ich geh in die Kirche. Das sind ja alles gute Dinge. Ich bin mir nur nicht ganz sicher ob es Liebe ist. Und jetzt ist inzwischen meine tiefe Überzeugung, dass wenn wir wirklich mit Jesus leben wollen, dürfen wir uns nicht zu sehr darauf konzentrieren ihn zu lieben. Wir müssen uns darauf konzentrieren seine Liebe zu empfangen. Im 1. Johannes Kapitel 4 Vers 10 steht, 1. Johannes Vers 10: Hierin ist die Liebe. Nicht das wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat. Wisst ihr was Liebe ist? Nicht dass wir Gott lieben. Liebe ist dass er uns geliebt hat. Und in 1. Johannes 4 Vers 19 steht: Wir lieben. Wisst ihr warum? Weil er uns zuerst geliebt hat. Wir lieben weil er uns liebt. Liebe ist nicht in erster Linie meine Anstrengung, Liebe ist dass ich es empfange von ihm. In Jesaja 64 Vers 5 steht: All unsere Gerechtigkeiten sind wie ein schmutziges Kleid. Seht ihr: All unsere Gerechtigkeiten, nicht unsere Sünden, wir wissen dass die schmutzig sind. Aber unsere Gerechtigkeiten sind wie ein schmutziges Kleid. Wir können Gott nichts bringen außer das, was wir empfangen. Wir sind Empfänger der Liebe. Und wisst ihr: Wenn du und ich, wenn wir lernen einfach seine Liebe zu empfangen und sie dann zurückgeben, das berührt das Herz Gottes. Unsere kleine Eva, die ist jetzt dabei auch, ist jetzt acht Jahre. Das ist im Moment mein Lieblingskind, weil die glaubt ich bin perfekt. Noch. Die älteren haben das schon überschnallt. Aber mir gefällt bei der Eva so: Die macht gerne Geschenke und wenn ich Geburtstag habe, das war am 24. April, falls du mir nächstes Jahr was schicken möchtest. Aber da kauft sie mir immer was. Nichts großes, aber sie geht mit dem Bruder oder was einkaufen. Und dann kauft sie mir was, irgendeine Kleinigkeit, sie packt das dann immer gerne ein und dann präsentiert sie’s ganz stolz zu meinem Geburtstag. Aber dreimal dürft ihr raten mit welchem Geld sie’s gekauft hat. Mit meinem Geld. Die kauft mir andauernd Geschenke mit meinem Geld. Aber wisst ihr: Ich sag nicht: Du blödes Ding du, was verschwendest da mein Geld. Sondern, hab ich noch nie gemacht, es berührt mein Herz. Aber sie kann mir nur das geben, was sie von mir bekommen hat. Mehr nicht. Seht ihr. Genauso ist es mit der Liebe. Wir können Gott nicht lieben. Wir müssen uns vielmehr darauf konzentrieren seine Liebe zu empfangen und sie dann zurückzugeben. Die Apostel haben ja verschiedene Namen. Über den Petrus sagt man er ist der Apostel der Hoffnung, wahrscheinlich weil er ein hoffnungsloser Fall war. Paulus ist der Apostel des Glaubens, weil er ein Problem hatte damit. Aber wisst ihr wie Johannes heißt? Johannes wird genannt der Apostel der Liebe. Und ich hab mich gefragt: Warum nennen wir den Johannes den Apostel der Liebe? Ist es weil er Jesus so arg geliebt hat? Und die Antwort ist nein. Wisst ihr wie der Apostel Johannes sich selbst bezeichnet? Ich glaub drei oder vier Mal in seinem Evangelium. Da sagt er: Ich bin der Jünger - er sagt nicht ich, aber man weiß es ist er - der Jünger, den Gott lieb hat, den Jesus lieb hat. Ich bin derjenige, den Jesus lieb hat. Nicht dass er Jesus liebt. Er ist von Jesus geliebt. Übrigens, das hat mich gestört lange. Hab mir gedacht: So ein arroganter Kerl. Ich bin der, den Jesus lieb hat. Das wär wie wenn ich jetzt hier stehen würde und sage: Liebe Leute in Aidlingen, wisst ihr was: Ich, Hans-Peter Royer, ich bin derjenige, den Jesus ganz besonders lieb hat. Ich dachte das ist arrogant. Wenn du das jetzt auch denkst, möcht ich dir etwas sagen: Du hast Liebe nicht verstanden. Denn weißt du, wenn wir nämlich glauben, dass wir Liebe verdienen können durch unsere Tugend, durch unseren Charakter, dann ist so eine Aussage total arrogant. Wenn ich aber weiß: Obwohl ich nicht liebenswürdig bin, bin ich er derjenige, den Jesus liebt, dann ist das nicht Arroganz, dann ist das eine Aussage des Glaubens. Schau, wenn ich zu euch sagen würde: Mein Frau die Hannelore, sie liebt mich, obwohl ich oft nicht liebenswert bin, aber ich bin der, den sie liebt. Ist nicht arrogant, das ist nur eine Aussage über den, der mich liebt. Der verlorene Sohn, was wir grade gelesen haben. Der hat die Liebe seines Vaters nicht verdient. Er hat das ganze Geld verschwendet, hat sich Freunde mit Geld gekauft, Prostituierte bezahlt, er hat den Vater maßlos enttäuscht. Aber wisst ihr was der Vater und das berührt mich so in der Geschichte in all den Monaten oder Jahren, wir wissen es nicht. Was hat der Vater getan in den Jahren, wo er wusste mein Sohn verschwendet mein ganzes Vermögen, das ich für Jahrzehnte hart erarbeitet hab. Und da gibt’s ein Bild. Wir haben jetzt leider keinen Overhead, aber ist egal. Das Lieblingsbild von der Corrie ten Boom. Das ist eine Zeichnung, wo der Vater steht auf der Veranda und er schaut so hinaus auf den Horizont, ob er nicht seinen Sohn entdeckt. Und jeden Tag stand der Vater im Feld bei der Arbeit auf und hat wieder geschaut: Vielleicht kommt mein Sohn heute. Am Tag darauf, stand auf der Veranda: Vielleicht kommt er heute zurück. Er hat jeden Tag gehofft dass sein Sohn kommt. Und ich möchte nochmal lesen im Lukas 15 Vers 20, Lukas 15 Vers 20 wo wir lesen: Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch ferne war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und er lief hin und fiel ihm um seinen Hals und er küsste ihn. Er lief hin. Übrigens ist dir bewusst, das ist die einzige Stelle in der Bibel, wo Gott läuft. Gott läuft nie. Aber hier ist er gelaufen. Die einzige Stelle, wo Gott läuft ist wo der verlorene Sohn zurückkehrt. Und das ist die Liebe Gottes, die ihn jeden Tag erwartet. Manchmal versuchen wir immer wieder Gottes Liebe zu verdienen. Wisst ihr wir glauben zwar dass Gott uns liebt, aber damit er uns gerne hat müssen wir schon ein bisschen was Besonderes tun. Das ist falsch. Ist euch bei der Geschichte aufgefallen: Der Sohn, zuerst war er beim Vater, dann ist er abgehauen, hat alles verprasst. Die Liebe des Vaters zu seinem Sohn hat sich nie verändert. An keinem Zeitpunkt. Gibt’s einen schönen Vers: Jeremia 31 Vers 3, da lesen wir: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Ich habe dich immer geliebt. Und Gott liebt mich nicht, weil ich liebenswürdig bin. Ich bin es nicht. Er ist einfach verliebt in mich. Das ist seine Natur. So ist er. Weißt du übrigens, dass Gott dir immer, immer eine zweite Chance gibt? Es kann sein dass der eine oder andere es wirklich vermasselt hat. Ich hab einen Freund, der hat’s total vermasselt. Aber ich konnte ihm sagen: Gott hat dich lieb. Er gibt dir eine zweite Chance. Ein anderer Freund von mir, der ist inzwischen gestorben der Billy [Stracken], hat einmal gesagt: Die einzigen Menschen, die dir keine zweite Chance geben, sind Christen. Gott tut das immer. Glauben wir dass Jesus uns wirklich so liebt wie wir sind? Mit all unseren Fehlern? Oder glauben wir immer noch wir müssen perfekter werden? Wir müssen etwas tun, um vor Gott bestehen zu können. Das ist so tief drinnen in uns. Übrigens, wenn ich über mich reden, muss ich sagen: Ich tu mich nicht schwer anderen Menschen zu vergeben. Das fällt mir nicht sehr schwer. Ich tu mir aber sehr schwer mir selbst zu vergeben. Das hat damit zu tun, weil ich ein stolzer Mensch bin. Ich muss immer wieder Buße tun. Anderen zu vergeben, wenn ein anderer einen totalen, einen Bock baut, kann ich vergeben. Der ist ja nur ein Mensch. Aber wenn ich das tue, denk ich mir: Mir dürfte das nicht passieren. Das ist Stolz. Weil ich glaube ich sollte ja besser sein wie die anderen. Wenn ich mir in der Bibel die Leute anschaue, Petrus anschaue, der dreimal behauptet hat Jesus nicht zu kennen. Wenn ich mir Johannes anschaue, der Apostel der Liebe. Da sind sie mal durch Samarien gegangen und ein paar Leute haben nicht zugehört. Weißt du was Johannes gesagt hat: Jesus, nimm Feuer vom Himmel und verbrenn sie. Hau sie nieder. Das ist der Apostel der Liebe. Wenn ich mir Jakobus anschaue, der zur rechten des Vaters im Himmel sitzen wollte. Wenn ich mir Philippus anschaue, der in seiner Ignoranz den Vater nicht erkannte in Jesus. Wenn ich mir den verlorenen Sohn anschaue, der all das Vermögen seines Vaters verprasst hat, dann glaub ich kann ich behaupten, dass Jesus von mir mehr Versagen erwartet als ich selbst. Ich hab schon manchmal gebetet: Herr Jesus, bitte mach doch aus mir einen Christen, der dich nie mehr verletzt, der nie mehr einen Fehler macht, der nie mehr sündigt. Und Jesus hat gesagt: Das fragen mich alle, aber wenn ich das tue hab ich niemand mehr, dem ich vergeben kann. Ist euch bewusst: Jesus hat kein Problem dir zu vergeben, das fällt ihm überhaupt nicht schwer. Jesus hat nur ein Problem mit einer Art von Menschen. Nur eine Art. Das sind die Christen, die glauben dass sie ein bisschen besser sind wie die anderen. Mit denen hat er ein Problem. Das sind die Pharisäer. Das sind die Leute, die glauben, die ein bisschen perfekter sind wie der Rest. Mit denen hat Jesus  sich immer schwer getan. Mit Huren, Steuereintreibern hat er sich nie schwer getan. Nur mit denen, die glaubten etwas besser zu sein. Übrigens: Was ist für dich der Höhepunkt in dieser Geschichte mit dem verlorenen Sohn? Ich frag das manchmal. Leute sagen: Der Höhepunkt ist Vers 17: Als er aber in sich ging. Dann sagen sie: ein wichtiger Punkt. Als der verlorene Sohn in sich ging, als er mal nachdachte. Oder Vers 18, wo der verlorene Sohn sagt: Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen. Oder Vers 20, wo der Vater ihm entgegen lief, um den Hals fiel. Vers 24 ist für mich ein gewaltiger Vers: Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig. Dieser Freund von mir Billy Stracken, wisst ihr was er gesagt hat was der Höhepunkt dieser Geschichte ist? Vers 12: Der jüngere sagte zum Vater: Gib mir den Teil meines Vermögens. Und wisst ihr was der Höhepunkt ist. Der Vater sagt: Hier hast du’s. Und er gab ihm seinen Teil. Das ist auch für mich zum Höhepunkt der Geschichte geworden. Er gab ihm seinen Teil. Wisst ihr warum. Der Vater wusste ganz genau was sein Sohn mit dem Geld tun wird, das er sich über Jahrzehnte erarbeitet hat. Der Vater wusste ganz genau, denn ein liebender Vater kennt seinen Sohn. Der Sohn hat vielleicht gesagt: Vater, ich werde das Geld vermehren, ich werde es gut anlegen. Vater, ich werde in die Ferne ziehen, ich werde mir einen guten Posten verschaffen, ich werde das Vermögen verzehnfachen. Der Vater wusste genau: Sobald dieser Junge über den nächsten Hügel ist wird er sich Freunde kaufen mit dem Geld. Und so kam es auch. Er wird mit dem Geld Partys schmeißen. Und so kam es auch. Er wird das Geld an Huren verschwenden. Und so kam es auch. Aber der Vater gab ihm das Geld im vollen Wissen was sein Sohn mit diesem Geld tun wird. Er ließ ihn gehen. Und in all der Zeit der Trennung hat sich die Liebe des Vaters zu seinem Sohn nie geändert. Weißt du was, wenn du dich entscheidest zu gehen. Jesus lässt dich gehen. Wenn du dich entscheidest dein Leben wegzuwerfen, dann lässt Jesus dich gehen. Denn er ist ein Gentleman. Er wird dich nicht zurückhalten. Aber seine Liebe zu dir wird sich nie verändern. Mir ist bewusst geworden letztes Jahr. Ich hab euch gestern kurz erzählt von den Jahren, wo ich zwar Christ war, aber alles andere gelebt habe. Dinge, für die ich mich schäme, dass ich sie getan habe. Mit Mädchen, mit Alkohol und so weiter. Wisst ihr was mir bewusst wurde? Wann hat Jesus mich mehr geliebt. Als ich so 22, 23 Jahre alt war, voll besoffen mit meinen Skischülern gesessen bin und Dinge getan habe für die ich mich schäme. Oder heute, wo ich hier stehe und euch von Jesus erzähle. Wann hat Jesus mich mehr geliebt? Wisst ihr was die Wahrheit ist? Er hat mich vor 20 Jahren genauso geliebt wie heute. Und wenn ich einmal bei Jesus im Himmel bin, wird er mich kein bisschen mehr lieben, als er es jetzt tut. Weil Gott liebt mich. Seine Liebe zu mir hat sich nie geändert. Seht ihr, wir können nicht gerechter werden als wir sind, weil Christus hat uns gerecht gemacht. Aber wisst ihr was Satan sagt? Satan sagt andauernd: Du bist unwürdig, du hast heute Morgen schon wieder deine Bibel nicht gelesen. Du hast schon wieder eine kurze Stille Zeit gehabt, du bist nicht würdig zu Jesus zu gehören, du bist ein schlechter Christ, du bist unwürdig. Und weißt du was du nächstes Mal sagen musst: Na und, ich weiß ich bin unwürdig, aber Jesus ist es nicht. Und er ist mein Herr. Ich bin unwürdig, ich weiß, aber er ist es nicht. Und darum kann ich stehen. Seht ihr: Religion versucht immer die Gerechtigkeit zu verdienen. Der Glaube empfängt die Gerechtigkeit. Wir müssen lernen zu empfangen, nicht zu tun. Ich bin geistlich, weil der Heilige Geist in mir wohnt, nicht weil ich so gut wäre. Was heißt Pfingsten? Pfingsten heißt dass der Heilige Geist in jene Menschen kommt, die ihn empfangen. Es geht um ihn zu empfangen, nicht etwas zu tun für ihn. Und wenn der Heilige Geist in einen Menschen kommt, dann gibt er nicht nur seinen Fuß hinein, er kommt als ganze Person hinein. Major Thomas hat mal gesagt: Du kannst nie mehr haben als Christus und du musst niemals weniger haben als Christus. Die Frage ist nicht wieviel du vom Heiligen Geist hast, die Frage ist: Wieviel hat der Heilige Geist von dir. Denn er wohnt in dir, wenn du wiedergeboren bist aus dem Heiligen Geist. Und seht ihr unser Leben ist nichts anderes als ein Freudenfest, damit andere Menschen sehen: So sieht ein Mensch aus, in dem der Heilige Geist wohnt. Wir müssen dieses Leben ausleben, das Gott in uns hineingelegt hat. Sein Leben. Als meine Kinder geboren wurden, ich nehme den Lukas, er ist jetzt der Älteste, aber wenn ich ins Spital – ich war bei allen dreien dabei übrigens – ging ins Spital zur Geburt vom ersten Kind beim ersten ist es am, da ist man am nervösesten, weil man’s noch nie mitgemacht hat gell. Und ich ging ins Spital, dankbar dass ich keine Frau bin, hab mir das ganze angeschaut und dann kommt er raus, keine besonders schöne, es ist ein bisschen blau und schleimig, also nichts besonders Schönes am Anfang. Dann putzt sie’s ein bisschen ab, wird nicht viel besser. Und dann nimmt sie das Ding, die Hebamme und legt es da in den Arm, hat sie bei mir auch gemacht, gleich darauf gelegt. Und dann hab ich gesagt: Lukas, du bist neu geboren. In 18 Jahren, wenn du mir bewiesen hast, dass du würdig bist, wenn du mir hilfst meine Rechnungen zu bezahlen, wenn du ein ordentlicher Mensch wirst, dann werde ich dich lieben. Natürlich nicht. Ich hab dieses kleine Ding geliebt wie mein eigenes Leben. Und ich hätte bereits damals mein Leben gelassen für dieses kleine Baby. Weil es war mein Kind. Mein Fleisch und Blut. Seht ihr, wenn ich als Mensch für ein Baby so fühlen kann, wieviel mehr wird Gott für dich fühlen, wo Gott Liebe ist in Essenz. Im Johannes 3 Vers 6 sagt Jesus: Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch. Aber was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Das heißt wenn du wiedergeboren bist aus dem Heiligen Geist, dann bist du Geist von seinem Geist, du bist Blut von seinem Blut, du bist Fleisch von Gottes Fleisch und darum liebt er dich. Ich liebe meine Kinder, egal ob sie das jetzt tun was ich sage oder nicht. Weil sie meine Kinder sind. Jesus ist verliebt in dich. Weißt du dass Jesus grade Bilder zeigt. Da im Himmel, da hat er so ein Bilderbuch und dann zeigt er seinen Engeln jeden Tag: Schau, das ist mein Kind, das ist mein Kind. So geht er rum und zeigt es jedem. Weil er uns liebt. Das machen Väter, Mütter so. Gell. Unser Auftrag ist nicht fehlerlos zu leben. Unser Auftrag ist nicht noch besser zu werden. Wisst ihr was unser Auftrag ist? Jesus hat gesagt: Komme her zu mir. Unser Auftrag ist zu Jesus zu kommen. Und ich bitte euch heute Morgen: Kommt einfach zu Jesus, sagt: Jesus, hier bin ich. Du bist bei mir, du bist in mir, du bist für mich. Ich bin gespannt was du heute tust. Danke dass du da bist. Danke. Ich empfange dein Leben. Ich empfange deine Gegenwart. Ich will mit dir heute leben. Amen. Dann leb mit ihm. Einfach leben mit Jesus. Ein Pfarrer hat mal gesagt, in Deutschland, das hat mir sehr gut gefallen: Er hat gesagt: Jesus nötig haben ist des Menschen größte Perfektion. Wenn du perfekt sein möchtest, dann zeichnest du dich aus durch eine Eigenart: Du weißt dass du Jesus nötig hast. Das ist Perfektion. Und ich schließe mit einem Zitat von Karl Barth, ist auch schon lange gestorben, Schweizer Theologe, der hat ziemlich viele Bücher geschrieben. Kluger Kopf. Als er alt war hat ein Student ihn gefragt: Professor Barth, was ist das größte in all ihrem Studium der Jahrzehnte. Was ist die größte Wahrheit, die sie rausgefunden haben. In all ihrem Bibellesen, in all ihrem Bücherschreiben über Gott. Dann hat Professor Barth gesagt: Das größte was ich rausgefunden hab in meinem ganzen Leben ist, dass – ich sag’s auf Englisch, weil das ist bekannt: Jesus loves me, this I know, because the bible tells me so. Jesus liebt mich, das weiß ich bestimmt, weil die Bibel es so sagt. Das größte, was dieser Mann rausgefunden hat. Und es gibt nichts Größeres. Und ich möcht euch einfach ermutigen und mich selbst, den heutigen Tag nicht wieder versuchen ein besserer Christ zu werden, sondern am heutigen Tag einfach zu sagen: Herr Jesus, ich möchte empfangen. Und in dem Maße, in dem du empfängst, in dem Maße wird das Leben Jesu durch dich leuchten. Sei ein guter Empfänger. Gottes größten Heilige sind die besten Empfänger. Dazu möchte ich uns ermutigen. Ich will noch beten und ich möchte all jene unter euch bitten, wo du sagst ich möchte heute ganz neu beginnen nur die Liebe, die Gegenwart Jesu zu empfangen, steh auf dabei. Und gib Gott ein Zeichen, du möchtest neu lernen zu empfangen. Fühl dich frei das zu tun.