Herbert Jantzen

Sieg über Sünde - Teil 4/4

 

Der Hebräer Schreiber schreibt (Hebräer 12, 1): „Ja, dann lasst also auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen haben, die uns umgibt, abgelegt haben alles beschwerende und die gern umstrickende Sünde.“

 

Wir wollen zusammen beten:

Wir danken dir Herr, dass du voran gegangen bist und dass wir dir folgen dürfen. Danke Herr, dass es kein vollkommen unbekannter Weg ist, der vor uns liegt. Danke Vater, dass du uns auch Zeugen der Vergangenheit gegeben hast, die vor uns her gegangen sind und dort angekommen sind. Hilf uns Herr, sie zum Vorbild zu nehmen. Danke Herr, mit denen wir heute Gemeinschaft haben dürfen, mit denen wir zusammen den Weg gehen dürfen, dass niemand von uns ganz alleine ist. Danke Herr für deinen Heiligen Geist, den du uns geschenkt hast, der uns begleitet und der dafür sorgen will, dass wir ankommen. Danke Herr, dass du uns jetzt helfen willst, im Hören deines Wortes, im Nachsinnen darüber, zum Aufnehmen und zum Verarbeiten und Auslegen dessen was du schenkst.

Oh Herr, schenke uns dein Wort und hilf uns aber hilf uns Herr, es aufzuheben, zu bewahren in unserem Leben und einzuhalten.

Danke Herr, für alle deine Zusagen. Amen

 

Der Schreiber sagt: „Lasst uns abgelegt haben alles Beschwerende und die gern umstrickende Sünde“. Es geht mir heute Morgen wieder um diese Sünde die uns gern umstrickt und gern haften will, wie ein Kleidungsstück, dass zu eng ist und unsere Bewegung behindern will. Es gibt also nicht nur beschwerendes, es gibt auch Sünde.

Wir müssen unterscheiden zwischen den Beiden. Die Schrift spricht von Kreatürlicher Schwachheit, von Beschwernissen in unserem Leben, aber sie spricht auch von Sünden für die wir verantwortlich sind. Es geht jetzt um diese.

Die Sünde die uns gern umstricken möchte und uns verhindern möchte, den Lauf erfolgreich zum Ziel zu führen. Wie legt man solche Sünde auf die Seite, die uns gern umstrickt?

Dieser Frage möchte ich weiter nachgehen, wir haben schon mehrere Male darauf Antwort gegeben, und ich habe gesagt, da wir um alles beten dürfen und sollten, dürfen wir auch hierum bitten. Gott erhört solche Gebete. Das möchte ich betonen. Gott erhört Gebete um Sieg über Sünde. Manchmal erhört er so, dass er wie ein Wunder die Sache ganz von uns nimmt. Wenn es sich um eine Gewohnheit handelt, dann ist es schon vorgekommen, dass Gott das einfach weg nimmt, als Erhörung auf ein Gebet. Aber manchmal belässt er diese Gebundenheit und begleitet uns im Ringen um einen Sieg. Und da ist die Frage zu stellen: Was machen wir dann weiter? Wenn der Herr also nicht die Sache einfach so wegnimmt, sondern wir haben darüber Sieg zu gewinnen. Was machen wir denn?

Dann, sagt der Schreiber in Vers 2, sollen wir hinwegsehen auf Jesus. Das Wort im Grundtext bedeutet dreierlei. Das Wort bedeutet nicht nur „schauen“, sondern „wegschauen“, das heißt es muss zuerst der Blick weggenommen werden von etwas das wir nicht anschauen sollten.

Das heißt wir sollten wegschauen von dem Beschwerenden und von der Versuchung die uns mit der uns umstrickenden Sünde anficht. Wir sollen wegschauen von dem das unsere Aufmerksamkeit anziehen möchte.

Das zweite: Wir sollen hinschauen auf Jesus, das heißt einen anderen Blickgegenstand bekommen. Anstelle von dem was uns aufhalten möchte wollen wir auf Jesus schauen.

Das dritte (was kann man noch mehr tun als schauen auf Jesus?): Man kann weiterschauen auf Jesus, man kann dabei bleiben auf Jesus zu schauen. Das ist was das Wort bedeutet. Nicht nur hinschauen, sondern den Blick fixieren, haften lassen bei Jesus. Das ist noch ein Drittes.

Das heißt wir sollen wegschauen von dem dass uns hindern möchte, wir sollen hinschauen auf Jesus und den Blick da gerichtet halten.

Warum ist das so wichtig? -Weil Jesus unser Sieg ist. Mir wird das immer wichtiger, je älter ich werde und je mehr ich im Wort Gottes lese und studiere. Jetzt bin ich beim Galaterbrief, weil ich in einigen Tagen ihn zu besprechen habe mit einer Gruppe von Gläubigen (ich nehme an, dass die meisten davon Gläubig sein werden), es handelt sich hier um diese Gruppe die nach Holland reisen will.

 

Mir ist der Galaterbrief sehr sehr wichtig geworden. Ich habe ihn nie richtig durchgearbeitet, jetzt habe ich ihn textlich durchgearbeitet, auch abgeschrieben in einer neuen Fassung, und habe schwierige Stellen nachgeschlagen. Was mir wichtig geworden ist, dass die Antwort von Paulus auf die Versuchungen der Galater, hier wieder in Selbstleistung hineinzurutschen, lautet: Jesus Christus selbst, in Christus selbst ist die Antwort, er genügt. Wenn ich Jesus habe, dann habe ich alles was ich brauche. Jesus ist unser Sieg. Wie kamen wir zum Heil?

Vielleicht hörten Sie Johannes 14, 6.

Dieser Vers wird sehr oft auf Evangelisationen als Leitvers den Menschen vorgehalten (vielleicht auf einem großen Banner): „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Dann wissen Sie ja gleich das: Wenn man zu Jesus kommt, dann hört er nicht auf Weg zu sein, er ist dann weiter der Weg. Jesus bleibt immer der Weg. Paulus sagt zu den Galatern: „Im Geist habt ihr begonnen und jetzt wollt ihr im Fleisch das Ende machen?“ Viele Christen leben so und sie meinen ganz ehrlich dabei zu sein. Aus Gnaden wollten sie gerettet werden und jetzt müssen sie alles tun, um dem Herrn wohlgefällig zu sein. Dann sind sie wieder im Gesetz, in der Selbstleistung. Das Christenleben bleibt ein Bettel-Leben. Es bleibt ein Leben das geschenkt wird. Wenn wir uns nicht beschenken lassen, dann werden wir krank und gehen unter, es bleibt einfach so. Es bleibt einfach so, dass wir nur aus Gnade Tag für Tag leben, alles ist Geschenkt. Alles, auch der Sieg über die Sünde. Das ruhig bleiben, die Gnade um Pflichten nachzukommen und so weiter. Alles ist Gnade, alles und dieses Geschenk, dieses Leben, ist Jesus.

In Galater 2, 20 sagt er: „Nicht ich lebe“. Paulus hat kein ewiges Leben und dann noch den Heiligen Geist und dann noch Jesus Christus und dann noch so vieles Andere, nein, Jesus ist das Paket in dem alles drin ist. Den Kolossern schreibt er: „Gott hat es wohl gefallen, in Jesus Christus alles zu verpacken das er uns schenken will“. In ihm ist die Fülle. Das nennen wir doch eine „Packung“, nicht wahr? Er ist die Verpackung dessen, dass Gott uns schenken will, das Paket.

„Ja,“ sagt der eine oder andere, „Jesus ist mein Sieg, aber ich weiß immer noch nicht wie ich Sieg bekomme.“ Nun, wir gehen weiter. Ich habe mir viel Zeit genommen darüber nachzudenken und ich nehme mir viel Zeit, dass immer wieder zu sagen. Dies ist immer noch Wiederholung, wir haben darüber gesprochen. Vielleicht waren einige nicht da, deshalb ist es gut sich Zeit zu nehmen, diese Dinge wieder zu sagen, aber ich gehe jetzt weiter.

 

Was macht man dann? Dann geht man zum Wort Gottes, denn in der Bibel steht geschrieben, Epheser 6, 17, dass das das Gott gesprochen hat, unser Schwert ist, das Schwert des Geistes, der uns helfen will. Der Geist hilft uns, nicht notwendigerweise in merklicher weise, das heißt ich muss mich nicht des Geistes bewusst sein. Dass ist der große Fehler, den heute viele Menschen machen. Sie wollen sich des Geistes bewusst sein, in seiner Führung oder in seiner Kraft, in seiner Hilfe. Das garantiert die Schrift gar nicht. Die Information über den Geist, ist eine Information über etwas, das mir nicht zugänglich ist, nicht eine Information damit ich etwas in dem Bereich des Sensiblen verwirkliche. Dass die Schrift vom Heiligen Geist spricht soll mir Auskunft geben über etwas, dass ich von vornherein nicht wissen würde. Wenn mir Hilfe zuteil wird, dann merke ich das nicht. Ich bin es der handelt: Ich muss die Briefe schreiben, ich muss die Notizen machen, ich muss hierher kommen in die Sozingen-Straße und ich muss hier aufstehen und ich muss hier sprechen. Aber wenn ich fertig bin, dann sagt mir die Bibel: Der Herr hat mir geholfen. Aber dass weiß ich nicht von dem, was ich jetzt erlebe, ich spüre keinen Heiligen Geist. Wir sollten auch nicht beten, dass wir seine Gegenwart, die Gegenwart Gottes verspüren. Das geht über die Schrift hinaus. Wir haben keine Garantie, dass dieses Gebet erhört wird. Die Bibel aber sagt mir, wie Gott hilft und dass ist natürlich eine gute Information. Sie sagt nicht nur dass Gott mir jetzt hilft, sondern sie sagt mir, dass Gott diese Hilfe durch den Heiligen Geist gibt. Nun, das weiß ich jetzt, aber ich hätte das sonst gar nicht zur Kenntnis nehmen können, durch irgendwelche  Erfahrungen im Bereich der fünf Sinne. Ich hätte den Geist nicht riechen können, wie jemand sagt, dass er das könne, er weiß sogar wie der Heilige Geist riechen würde. Ich glaube es weiß sogar jemand welche Farbe er hat und so weiter. Das ist Blödsinn, das wissen wir nicht, aber Gott sagt uns in seinem Wort, wie er uns hilft. Er hilft uns durch seinen Heiligen Geist. Wir gehen weiter.

 

Man sollte den Ernst der Angelegenheit erkennen. Ich finde an dieser Stelle hapert es etwas. Ich sprach gestern Abend mit einem Mann, der in tiefer Not ist. Der ist scheinbar in die Auffassung gekommen, dass Römer 8,1 uns in eine Situation versetzt, wo wir, wenn wir sündigen, dieser Sünde nicht ernst nehmen müssen. Er erzählte mir von einem Lehrer, es soll ein Lehrer des Wortes Gottes sein, der ganz bewusst manchmal Dinge sagt die irreführen, damit die Leute, sagte er, die nicht vom Heiligen Geist geführt werden und nich „im Geist“ sind, dass die dann darüber stolpern. Aber die Geistlich gesinnten, die merken dass und dann lassen sie sich davon nicht irreleiten. Dann sagte ich zu im: „Das ist Sünde“ und dann hat er gelacht: „Und was dann, was ist schlimm daran? Es ist keine Verdammnis für die, die in Christus sind“, Römer 8, 1 hat er zitiert.

An dieser Stelle darf ich vielleicht einmal sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass Luther den besseren Römer 8, 1 hatte, als uns heute die Bibeln geben. Ich persönlich bin überzeugt, dass Römer 8, 1 länger ist, als in den heutigen Übersetzungen. „Es ist keine Verdammnis für die, die in Christus sind, für die, die nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist“, für die! Christen sind heute so überströmt, von Information über die Liebe Gottes und die Güte Gottes und die Hilfe Gottes und dem Aufruf, einfach auf Gott zu vertrauen, dass der Blick für eine heiligen, plötzlich handeln könnenden Gott verloren gegangen ist. Kaum jemand hat heute Angst vor Gott. Das treffen wir sehr sehr selten an, dass jemand Angst hat darüber. Ich hatte gestern einen Mann vor mir, diesen Mann, der keine Angst hatte vor Gott. Aber wissen Sie, ich glaube ich kenne das Geheimnis. Ich kenne den Mann schon lange. Ich glaube seine ganzen Probleme rühren daher, dass er von sehr früh an in seinem Leben, gewisse Sünden verdrängt hat und nicht zu ihnen stehen will. Er hat sich jetzt eine Theologie zurechtgebastelt, die ihn darüber hinwegkommen lässt. Der ist immun geworden, insensibel geworden. Wir müssen die Sünde ernst nehmen, auch als Christen. Paulus sagt in Vers 13 (und das sagt er zu Christen): „Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, werdet ihr sterben.“ Entweder die Sünde geht aus meinem Leben oder ich gehe aus meinem Leben, ich sterbe. Aber nicht Beides. Eins geht, oder das Andere. Die Sünde und ich, stehen als Rivalen da, oder sie nimmt mich mit.

Die Sünde ist ernst zu nehmen, es geht hier um Leben um Tod. Man spielt nicht mit Sünde. Viele Christen spielen mit Sünde, nehmen das sehr leichtfertig.

 

Sünde, sagten wir, sollte er-kannt und be-kannt werden. Man sollte wissen worum es geht. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass wenn wir mit Sünde zu tun haben, dann haben wir es mit etwas konkretem zu tun, nicht mit etwas vagem. Wenn Sie nicht wissen, wo Ihre Sünde liegt, und sie haben ein schlechtes Gewissen, dann tun sie zweierlei:

1. Bitten Sie den Herrn, dass er es Ihnen zeigt und Licht gibt und zeigt wo Sie dran sind. Wenn sie immer noch nicht wissen was sie gemacht haben, dann berufen Sie sich auf 1. Johannes, wo Johannes sagt: „Wenn unser Inneres uns verdammt, verurteilt, dann wissen wir dass Gott größer ist.“ Das heißt, dass ist eine Anfechtung vom Feind und sie lassen sich gar nicht davon beirren. Sie schauen auf Jesus, er hat alle unsere Sünden getragen und dann kann er mit der Zeit dieses schlechte Gewissen wegnehmen. Denn manche Christen durch ihre Erziehung ein ständiges schlechtes Gewissen. Das ist eine Gewohnheit, das muss nichts bedeuten, als einfach eine furchtbare Plage. Diese Leute sind zu bedauern, aber in Christus kann man frei werden von diesem Joch eines ständigen schlechten Gewissens. Es ist vollkommen unnötig, wenn wir nicht gesündigt haben. Hiob sagt: „Ich habe nicht gesündigt, wozu soll ich leiden?“ Beide, seine Freunde und er waren der Meinung, dass Leiden auf Sünde folgt, darin waren sie sich einig, nur ob man gesündigt hatte, darin waren sie sich uneinig. Die Freunde sagen: “Du leidest, folglich hast du gesündigt“, Hiob sagte: „Ich habe nicht gesündigt, warum soll ich leiden?“ Ich freue mich über den Hiob, ich freue mich über seinen Mut. Ich kann nicht verstehen warum ich leide, aber eines weiß ich: Ich habe nicht gesündigt. Gut, wunderbar! Wenn wir nicht gesündigt haben, dann sagen wir das dem Herrn. „Herr, ich habe nicht gesündigt“, das hat David auch getan. Ich glaube es dürfte Psalm 24 sein: „Ich habe nicht gesündigt, ich habe reine Hände“, gut, dann ist es OK.

Aber jetzt sprechen wir von dem Fall, wenn der Herr dann Licht gibt und dann genau zeigt wo es liegt, dann müssen wir mit dieser Sünde handeln. Dann muss sie bekannt werden, dann müssen wir Stellung dazu nehmen. Und was dann?

Es gilt wenn die Versuchung kommt, und es geht ja hier um eine Sünde die sich immer wieder meldet in Form einer Versuchung, es gilt dann sich für einen gestorbenen zu halten. Das ist etwas, das viele Christen nicht verstehen, sie können nichts damit anfangen. „Was heißt das, mich für gestorben halten, ich bin doch nicht gestorben, ich bin doch ein vollblütiger Mensch, ich habe doch Triebe und so weiter, dass gehört doch zum Mensch sein.“ -Ja, das ist aber nicht was der Apostel meint, er sagt nicht, dass ich passiv bin wie eine Leiche, er spricht juristisch. Er sagt: Nimm die Stellung eines gestorbenen ein. Die Sünde kommt wie eine Versuchung und lädt mich ein, etwas zu tun dass verboten ist im Gesetz. Sünde ist die Übertretung des Gesetzes.

 

Bei Paulus sieht das so aus: „Die hat gesagt im 10. Gebot: Lass dich nicht Gelüsten“ und jetzt,“ sagt er, „soll ich mich nicht gelüsten lassen, aber ich kann nicht.“ Das ist Römer 7. Aber in Römer 8 gibt er uns das Geheimnis: „Wenn ich mich für einen gestorbenen halte, dann muss ich nicht in die Sünde einwilligen.“ Wieso? Nicht, weil ich nicht mehr im Stande wäre zu reagieren, nicht deshalb. Noch einmal: Nicht weil ich nicht mehr ansprechbar wäre, von der Versuchung, (es rumort in meinem Inneren, genauso wie vorher, unser Leib will sündigen) ich hatte einen Professor der sagte: „Wir haben Klebstoff in uns, die Sünde kommt klebt sich an uns, weil wir Klebstoff in uns haben.“ Wir wollen sündigen, wir wollen böses tun, es ist ein Trieb da drinnen und wenn die Sünde einlädt, dass passt genau zu unserem Wesen. Was hilft das denn sich für einen Gestorbenen zu halten? - Das ist der Weg den Gott vorgeschrieben hat und ich habe ihn einzuschlagen. Warum bin ich ein gestorbener, warum darf ich mich für einen gestorbenen halten? -Weil Jesus Christus für mich gestorben ist, und wenn Sie dass nicht glauben, dann hören Sie auf mit Christus zu tun zu haben. Aber wenn Sie gesagt haben in ihrem Leben, dass Christus für sie gestorben ist, und sie sind darauf hin noch getauft worden (Römer 6), dann haben Sie etwas gesagt in ihrem Leben und dann dürfen Sie nicht wieder dahinter zurückgehen. Sie haben einen Stein aufgerichtet, Sie haben gesagt: Jesus ist für mich gestorben! Und dann haben Sie gesagt: Ich bin folglich gestorben, ist einer für alle gestorben, dann sind alle gestorben.

 

So wie der junge Mann der zum zweiten Mal aufgerufen wurde in den USA, damals im Bürgerkrieg. Der Andere hatte seinen Namen übernommen, der an seiner Stelle ging und dann wollte man ihn zum zweiten Mal aufrufen und einziehen und er sagte: „Moment einmal, ich bin gestorben!“ -“Wieso, wir haben doch jetzt mit ihnen zu tun?“ „Nein, wenn Sie nachschauen in Ihren Büchern: jemand ist an meiner Stelle gegangen und der ist gefallen und ich bin erledigt, Sie können mir nichts mehr anhaben. Ich bin nicht mehr zu haben, ich bin gestorben: - Herr Wild ist gestorben! Der hat meinen Namen angenommen und ich bin gestorben“, sehen Sie, er hat nicht eingewilligt.

 

Hinter dieser Geschichte steht die ganze Kraft Gottes, deshalb ist es von Bedeutung, wenn ich sage: Ich bin ein Gestorbener. Christus nimmt diese Zeugnis ernst, weil er den Tod von Jesus ernst nimmt und auch seine Auferstehung. Wenn Christus an meiner Stelle gestorben ist und ich sage: Ich bin gestorben für die Sünde, ich behaupte das einmal. Wenn ich den Mut habe, ohne dass ich jetzt anders fühle, in diesem Zug zum sündigen (die Verlockung bleibt in ihrer ganzen Kraft), aber ich habe den Mut zu sagen: Ich bin mit Christus gestorben. Wenn ich den Mut aufbringe und „nein“ sage zur Sünde, kraft meines mit Christus gestorben seins, dann steht Gott da, bei mir in diesem Moment, mit seiner ganzen Kraft (Epheser 1: Mit der Kraft die er brauchte um Jesus von den Toten zu bringen), dieser ganze Kraft steht mir zur Verfügung. Das war die Kraft die Satan und Sünde und alles Böse überwunden hat und wenn er dass schon alles überwunden hat, dann würde er nicht in dieser einen Versuchung mir beistehen können? Der der überwunden hat steht jetzt bei mir und schenkt mir die Kraft weiter zu sagen: „Nein, nein, nein, nein.“ Und wenn es zwei Stunden dauert: „Nein, ich bin ein Gestorbener. Nein!“ Das ist alles was es braucht. „- Aber das ist so schwer“ - Ja, es ist furchtbar schwer, man könnte fast sterben. Warum? Weil mein Leib sündigen will. Ich muss jetzt gegen Herbert Jantzen ankommen und das ist etwas ganz unnormales, gegen sich selbst zu sein. „Aber ich möchte doch so gern“- “Ja, aber du darfst nicht. Jesus ist mein Tod und Jesus ist mein Leben.“

 

Mit der Zeit lässt die Versuchung nach in ihrer Kraft, in ihrer Intensität. Das kommt. Es bleibt nicht ewig, der Kampf ist nicht ewig. Harren wir aus, wir sind gestorbene und Gott steht und gibt mir Gnade „nein“ zu sagen. Und was dann? Es muss so bleiben, dass ich ein Gegner der Sünde bin. Wir haben um jeden Preis aktive Gegner der Sünde zu sein. Wir haben zu fliehen von der Sünde, wir haben zu kämpfen mit den Waffen der Gerechtigkeit. Wir haben gegen die Sünde zu sein, wir haben Stellung zu nehmen auf der ganzen Front, nicht nur gegen dieses. Wir müssen eine ständige Haltung einnehmen gegen die Sünde.

Ferner, es ist wichtig nicht nur hier gegen etwas zu sein, sondern seinen Leib, der ja nicht wiedergeboren ist, der immer noch sündigen will, diesen Leib in den Dienst für den Herrn zu stellen. Es ist sehr schwierig jemanden dahin zu kriegen dass er mir hilft, wenn er bereits beschäftigt ist. Es ist sehr schwierig jemand zum Sündigen zu bringen, wenn er bereits dabei ist gutes zu tun. Er ist schon terminlich belegt, ja? Er kann nicht zwei Dinge auf einmal tun: „Ja, Entschuldigung, ich bin schon beschäftigt, ich kann jetzt nicht.“

 

Paulus sagt in Römer 6, 13 zweierlei (Römer 6 hat grundsätzlich zwei Teile, aber der zweite Teil hat wieder zwei Teile) im Zweiten Teil von Vers 13:

„stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebendige die aus den Toten hervorgegangen sind, und stellt eure Glieder als Werkzeuge der Gerechtigkeit zur Verfügung.“

Zweierlei sagt der Apostel hier:

 

1. „Stellt euch selbst Gott zur Verfügung“, wofür? Zum Dienst! Das heißt um für ihn da zu sein, was immer er will. Ob das zum Lobpreis ist, ob das zum Gutes tun ist für andere Menschen, was immer es ist; „als Lebendige die aus den Toten hervorgegangen sind“, als Menschen die auferstanden sind als neue Menschen. „Ich stelle mich selbst Gott zur Verfügung“, viele Christen haben nicht Sieg weil sie das nicht tun. Wenn wir das getan haben, dann können wir es immer wieder tun. Immer wieder sich selbst Gott zur Verfügung stellen. Grundsätzlich. „Herr hier bin ich“.

 

2. „Stellt eure Glieder Gott zur Verfügung als Werkzeuge der Gerechtigkeit“. Was ist Gerechtigkeit? Gerechtigkeit ist im Römerbrief und im Galaterbrief, für Paulus überhaupt, das Gegenstück zur Sünde. Sünde und Ungerechtigkeit sind für ihn austauschbar. Gerechtigkeit ist ein Wort, dass mit Gesetz zu tun hat. Gerechtigkeit ist das Gute an einem Maßstab gemessen, Sünde ist Ungerechtigkeit weil das Gesetz sagt was Sünde ist. Sünde ist Ungerechtigkeit am Gesetz gemessen, Sünde ist die Übertretung des Gesetzes, Gerechtigkeit ist der Gehorsam gegenüber das Gesetz, das was Gott fordert. Das heißt nicht dass wir jetzt zum alten Testament greifen sollten und jetzt lesen sollten, was sagt das Gesetz damit ich es halte? Nein, nicht so, sondern es gilt sich selbst Gott zur Verfügung zu stellen. Natürlich sollte man sich informieren, was es alles an gutem zu tun gibt und der Herr kann uns da lenken in unserem Denken. Man fragt sich: Was kann ich für den Herrn tun? und es gibt ja unzählige Möglichkeiten, wenn man nur anfängt zu denken, gibt es sehr schnell Ideen was man für den Herrn tun könnte. Das fängt beim Gehorsam an über ganz praktische Fragen (Kampf gegen die Sünde) und das geht weiter bis zum Dienst für den Herrn, Zeugnis für den Herrn, Gutes tun, das ist eine reiche Palette, das gehört zum ganzen Leben, das sich einsetzen für den Herrn. Aber, jetzt müssen die einzelnen Glieder dem Herrn zur Verfügung gestellt werden. Am Besten sie fangen dort an, wo sie sündigen wollten, wo die Versuchung an die Tür klopft. An welcher Stelle, war das der Mund, das Afterreden? Dann sagen sie jetzt: „Herr, mein Mund, meine Zunge gehört dir.“ Waren es die Augen? Dann sagen sie: „Herr, meine Augen gehören dir, und die sollen jetzt für deinen Dienst da sein. Sie sollen sich das anschauen, was du mir vor Augen führen willst. Dein Wort wollen sie anschauen, sie wollen das gute in diesem Leben anschauen, sie wollen dort hinschauen wo du hinschaust“ (und was sieht der Herr? - Weiße Erntefelder, schauen wir auch dahin!).

Wo immer der Herr hinschaut, da wollen wir auch hinschauen, das sehen was er sieht. Unsere Augen gehören dem Herrn.

War es das Ohr? Nun, dann wird das Ohr zuerst dem Herrn hingegeben, aber da bleibt es nicht stehen, geben wir all unsere Glieder neu dem Herrn, stellen sie ihm zur Verfügung.

Unsere Hände, alles, den Kopf die Füße, die geschlechtlichen Teile, alles gehört dem Herrn.

„Stellt eure Glieder Gott zur Verfügung als Werkzeuge der Gerechtigkeit“ Das erinnert uns an Römer 12, 1: „Ich rufe euch auf, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes eure Leiber darzubringen als ein lebendiges, heiliges und Gott angenehmes Opfer, euer sinnvoller Dienst für Gott. Seid nicht dieser Weltzeit konform“, passt euch dieser Weltzeit nicht an, da ist die Sünde. Das Gegenstück ist: sich selbst, das Mittel zur Sünde (denn der Leib ist das Mittel wodurch der innere Mensch sich zum Ausdruck bringt, damit sündigen wir, sagt Jakobus und damit tun wir auch gutes) so in Beschlag zu nehmen, dass man keine Zeit mehr hat böses zu tun. Und das ist ein Geheimnis für den Sieg über Sünde.

 

Letztens: Es ist wichtig mit der Verheißung zu rechnen. Es ist wichtig sich an Gottes Wort zu klammern, an Gottes Zusage. Denn er hat Hilfe versprochen. In Römer 6, 14 heißt es: „Die Sünde wird nicht Herr sein über euch.“ Ich weiß nicht wie es in Ihrer Übersetzung heißt, vielleicht herrschen, oder regieren, im Grundtext stehen zwei Wörter, glaube ich. Auf jeden Fall werden zwei Wörter für „Herrschen“ gebraucht. Das eine Wort heißt: „Herr sein“ und das andere Wort heißt „König sein“. Wenn ich mich nicht irre werden in Römer 6 beide gebraucht, aber hier wird das Wort gebraucht: „Herr sein“.

„Die Sünde wird nicht Herr sein über euch, denn ihr seid nicht unter dem Gesetz sondern unter der Gnade.“ Wie soll ich das jetzt sagen? Wenn sie diesen Vers so in der Bibel lesen, dann klingt er absolut. Jetzt müssen wir vorsichtig sein. Dieser Vers sagt nicht, dass jeder Christ immer Herr sein wird über die Sünde, und dass die Sünde nie Herr sein wird. Es gibt viele Sätze in der Bibel, die, wenn man sie aus dem Zusammenhang reißt, dann scheinbar absolut sind. Sie können nicht mit Römer 6, 14a ins Leben hinein gehen und sagen: „Die Bibel hat versprochen, dass die Sünde nie mehr Herr sein wird über mich“. Folglich muss ich nie sündigen, das ist die Schlussfolgerung, nicht wahr? Wenn sie dass so nehmen, dann haben sie die Bibel nicht verstanden. Der ganze Zusammenhang ruft, schreit geradezu: „wenn“. Unter diesen Umständen wird das so sein. Das heißt wenn wir uns für gestorbene halten, wenn wir uns auf die Gnade berufen, dann haben wir diese Zusage. Das heißt Gott steht zu seinem Wort. Paulus sagt doch warum die Sünde nicht Herr sein wird: Weil wir nicht unter dem Gesetz sind, sondern unter der Gnade. Was ist der Unterschied? Wenn Gerechtigkeit, das heißt das Gegenstück zum Sündigen, sowieso heißt das zu tun was das Gesetz sagt, wenn ich nicht Sünde und ich dann tue was das Gesetz sagt, dann bin ich doch dem Gesetz gemäß, das heißt dann bin ich doch mit dem Gesetz doch irgendwie zusammen. - Ja, aber du bist nicht unter dem Gesetz. Das ist das interessante, du tust was das Gesetz sagt, aber das Gesetz ist nicht dein König. Das heißt das Gesetz ist nicht dein Lebensraum, du lebst nicht im Staat „Gesetz“, wie man in der Schweiz lebt. Leben Sie in der Schweiz? Dann haben Sie mit den Gesetzen der Schweiz zu tun. Sobald man über die Grenze kommt, hat die deutsche Polizei, die Französische, die Italienische, die Österreichische nichts mehr zu sagen. Und wenn es der letzte Ausländer ist von Asien, jetzt ist die schweizerische Polizei zuständig, nicht wahr? Wenn sie sich in das Gesetz begeben, sagt Paulus den Galatern, dann müsst ihr alles tun was das Gesetz sagt, wenn ihr euch unter dieses Regime stellt. Aber Paulus sagt: „Wenn ihr zu Christus gekommen seid, dann seid ihr nicht mehr unter dem Regime „Gesetz“, dann seid ihr über gewechselt, ihr habt eure Staatsbürgerschaft geändert und ihr seid jetzt Christi Staatsbürger geworden. Er ist euer König (Kolosser 1, 13) und da gilt eine andere Energie.“ Unter dem Gesetz galt die Energie des Menschen. Das Gesetz sagte: „Du sollst“, und jetzt musste der Mensch aufkommen mit der nötigen Energie, das zu tun was das Gesetz forderte. Jetzt im Neuen Testament?

Viele Christen leben so als ob das immer noch so währe, jetzt müssen sie schuften: „Nein ich darf nicht sündigen, ich muss furchtbar aufpassen. Ich muss dieses tun, ich die Kollekte geben, ich muss in die Gemeinschaft gehen ich muss unter die Predigt gehen und ich muss noch dies tun ich muss noch für die Mission geben, ich muss noch Briefe schreiben, ich muss noch da und da mitmachen“ und so weiter. Lauter leisten, leisten, leisten.

„Nein“, sagt Paulus, „ überhaupt nicht. Ihr seid nicht unter dem Gesetz, unter dieser Art von Regime, ihr seid unter der Gnade.“

Was ist Gnade? Brüder und Schwestern, es ist sehr wichtig, dass wir wissen was die Wörter der Bibel bedeuten, wenn sie auch deutsch sind. Die Bibel ist ihr eigener Duden. Das wollte der Bruder gestern nicht wahr haben. Er meinte es müsste einen anderen Duden geben, der sei Wachmann Nee. Nein, die Bibel genügt und die Bibel sagt mir was Gnade ist. An dieser Stelle ist Gnade nicht nur Vergebung, an dieser Stelle ist Gnade Kraft.

Gnade ist natürlich Vergebung (Kapitel 5), aber jetzt wo wir in Christus sind brauchen wir mehr als Vergebung.

Jesus sagt zu Paulus: „An meiner Gnade hast du genug, denn meine Kraft ist an der Stelle der Schwachheit vollkommen.“ Das heißt Jesus gebraucht Gnade und Kraft auswechselnd. Wenn ich unter der Gnade bin, wenn ich unter dem Regime der Gnade bin, dann bin ich unter der ständigen Bereitwilligkeit meines auferstandenen Herrn, mir Energie zu liefern. Halleluja!

Jetzt kann ich nein sagen zur Sünde, sagt Paulus und die Sünde wird kein Herr über mich sein. Warum? Weil ich unter der Gnade bin. „Ja aber ich leide immer noch so sehr in der Versuchung“ - Ja, aber Sie sind auch noch nicht im Himmel. Wenn sie es nicht schwer haben wollen, dann müssen Sie nicht Christ sein. Dann sagen sie Ade, dann vergessen sie davon. Ich meine das. Christus hat gesagt: „Wer mir nachkommen will, der mache sich gefasst darauf, dass er jeden Tag sterben muss.“ Jeden Tag. Auch im Urlaub. Jeden Tag: Tod, Tod, Tod. Paulus sagt (2. Korinther 4): „Überall, ohne Unterlass“, Räumlich kein Ort, auch nicht Mallorca, kein Ort  wo die Versuchung nicht hinkommt, und keine Zeit, alle Zeit, überall und alle Zeit: Leiden, leiden, leiden. Sünde, Versuchung, und Schwachheit, bringen Leiden, nicht nur Verfolgung. Diese Leiden bleiben uns nicht erspart. Bedenken wir: Gott hat überhaupt gar nicht vor, ihre Versuchlichkeit aus ihrem Körper zu nehmen. Das kommt erst wenn Jesus kommt, aber wir dürfen Sieg haben. Ich darf Ihnen noch etwas sagen: Sie dürfen mit der Zeit eine Freude kennen lernen, und einen Frieden, der bei weitem das übertrifft, was sie sich von der Einwilligung in die Versuchung versprochen haben, oder was die Versuchung ihnen versprach. Bei weitem! Es lohnt sich schon hier „nein,“ zu sagen, „ich bin gestorben.“

Mit der Zeit kommt eine Genugtuung, eine Freude an Jesus Christus, die sich gar nicht vergleichen lässt. Und sie wollen nie mehr tauschen, wenn sie geschmeckt haben und sie gesehen haben, wie freundlich der Herr ist. Wollen wir ihm jetzt dafür danken.

 

Herr wir danken dir, dass du genügst. Wir danken dir Herr, dass deine Gnade ausreicht. Wir danken dir Herr, dass wenn die Sünde uns umstricken will, uns umgarnen will, wenn unsere Schwachheit uns zu schwer wird, dass du dann genügst. Oh Herr wir preisen dich.

 

Aufnahme Ende.