ANWENDUNG DER TRAININGSKURSE AM BEISPIEL VON TiC O UND  TiC1 VON JEAN GIBSON

 

 

Einleitung:

 

Ca. 1989 schon einmal TiC 0 im Hauskreis. Sehr langweilig, langweilig, langweilig. Unsere Methode damals: Zusammenkommen, alles lesen, viele Verse nachschauen. Bei den Fragen war dann schon eine gute Stunde um und alles war sehr zäh.

Dann in San Leandro: Ist das dasselbe Material ???  Sehr interessant, spannend, lehrreich, effektiv.

Gute Werkzeug ist nur dann gut, wenn es richtig benutzt wird. In meiner Hand wird jedes gute Werkzeug zu einem schlechten Werkzeug, weil ich es nicht richtig anwenden kann.

 

 

I) Wie sind die Kurse gedacht? Mit welcher Methode wird gelehrt?

 

Fünf Schritte, um sich das Material, den Inhalt anzueignen.

 

A) Selbst die Lektion zuhause lesen, die Verse nachschlagen

 

B) Die Fragen der Lektion beantworten (Hausaufgaben machen !)

 

C) In der Hauskreisstunde Vortrag zum Thema hören

 

D) In der Hauskreisstunde Gespräch/Diskussion über die Fragen

 

E) Hausaufgaben abgeben, nach Korrektur Rückgabe und diese nochmals anschauen.

 

 

zu A) Leute motivieren, wirklich die Lektion gründlich durchzulesen, Verse nachzuschlagen.

 

Immer wieder gehört: Dadurch wieder mehr in der Bibel gelesen, oft bei bestimmten Stellen weiter gelesen usw.

W i c h t i g:  Die Kurse ersetzen nicht das Bibelstudium, sondern sollen hinführen zum Bibelstudium. Empfehlenswert: Bibl. Bücher anhand von Fragen im HK durchgehen, am besten sonntags über den besprochenen Abschnitt predigen.

zu B)  Fragen beantworten /Hausaufgaben machen

 

In den U.S.A. damit keine Probleme, in Deutschland zuerst Bedenken. Letztlich alles eine Frage der Motivation. Wer selbst davon profitiert, ist die beste Werbung.

Wichtiger prakt. Tip: Fragebögen kopieren und Teilnehmern geben, am besten schon 1-2 im voraus. Dadurch kann das Buch wiederverwendet werden. Am besten jeder Teilnehmer eigenes Buch, entweder selbst bezahlen lassen oder von der Gemeinde zur Verfügung stellen bzw. Bezahlung freistellen (vor allem beim 0er).

 

zu C) Einführungsvortrag in die Lektion

 

Keine Predigt, etwa 10-15 Minuten lang.

Vorteile:

Man kann richtige Dinge sagen, ohne daß jemand widersprechen kann.

Wenn jemand nicht richtig vorbereitet ist, bekommt er einen Einblick in das Thema und kann auch mitreden.

Man kann andere Brüder mit weniger Erfahrung im Verkündigungsdienst darin schulen, zu predigen. Nachher einfach über die Einführung mit den Brüdern reden und konstruktive Kritik anbringen.

 

Anmerkung: Für TiC 0 gibt es einen extra Ordner mit Gliederungen einer Kurzpredigt zu jeder Lektion (TiC 0- Gliederung für Einführungsvortrag)

 

Beim Einführungsvortrag wichtige Vorüberlegungen:

Wo stehen die Leute ?

Welches (falsche) Verständnis haben sie über das Thema ? (z.B. Wiedergeburt = Wassertaufe; Taufe = Besprengung; Bekehrung = Bußsakrament; Glaube = etwas für wahr halten etc.)

Wo hängt es ? Wo sind die Haupthindernisse, das zu glauben und/oder zu tun ?

Wie kann ich den Leuten helfen, diese Hindernisse zu überwinden ?

 

Günstig bei den Einführungsvorträgen ist eine Gliederung auf Folie, dadurch wird es übersichtlicher, verständlicher, Leute können eher folgen.

 

Ganz wichtig sind auch gute Illustrationen oder Geschichten, die das Thema/die Wahrheit veranschaulichen.

Beispiel: Geschichte von den Piranhas für Stellvertretung o.a.

zu D) Das Gespräch über die Fragen

 

Siehe meinen Vortrag über die Gesprächsführung.

Evtl. verschiedene Fragen thematisch zus.fassen. Lieber einige Fragen auslassen als alle nur oberflächlich zu behandeln.

Generell sollte man überlegen, ob man jede Lektion in zwei Stunden behandelt, spätestens ab TiC 1/2 sowieso empfehlenswert. Sonst zuviel für die Teilnehmer und zu oberflächliche Erarbeitung.

Eigene Erfahrung: TiC 4 in drei Monaten ! Überwältigend, fast erdrückend.

 

 

zu E) Hausaufgabe abgeben

 

Wenn irgend möglich, sollten die Teilnehmer die ausgefüllten Fragebögen abgeben und dem Leiter zur Korrektur geben. Dabei sehr wichtig, auch möglichst positive Verstärkung zu geben (hat einen guten Lerneffekt, gibt Motivationsschub). Immer das Gute loben oder anerkennen, mit viel Taktgefühl falsche Dinge richtig stellen, nur bei groben Fehlern evtl. Teilnehmer persönlich ansprechen.

Durch Hausaufgabe wird gewisser gewünschter Druck ausgeübt, der für viele wertvoll ist. Aussage einer Schwester: Mit fehlen die Hausaufgaben richtig, mein geistl. Leben geht dabei mehr rückwärts als vorwärts.

 

Allgemeine Tips:

 

1) Bei allen Kursen primär nach der Anwendung schauen, auf Lebensveränderung abzielen.

2) Teilnehmerliste führen: gibt wichtige Aufschlüsse über Treue und Beständigkeit.

3) Zur Auflockerung und Gemeinschaftförderung Hauskreisfeste feiern, z.B. Halbzeitfest, Abschlußfest.

4) Gruppenstärke nach Möglichkeit nicht über 10. Ansonsten nach Möglichkeit (Leiter vorhanden ?) Gruppe teilen.

 

 

 

Beschreibung der einzelnen Kurse und ihre Einsetzbarkeit

 

TiC 0:  Evangelisation und Grundlagen für Neubekehrte, aber auch für Geschwister, die schon länger gläubig sind. Für alle Gläubigen gute Grundlage und gute Schulung für (persönliche) Evangelisation.

 

TiC 1:   Grundlegende Dinge für alle Gläubigen, speziell auch für Junggläubige. Ab TiC 1 am besten zwei Stunden pro Lektion.

 

TiC 2 und 3:   Für Fortgeschrittene und/oder motivierte Gläubige

 

TiC 4:   Für sehr motivierte Gläubige, für Leitertraining. Sehr viel Zeit lassen, etwa 3-4 Stunden pro Lektion.

 

Erste Schritte in der Nachfolge (auch von Jean Gibson):  Nacharbeitsheft. Anwendbar auch in Zweierbeziehungen für Neubekehrte.

 

Jesus begegnet Frauen

Möglichkeit als Einstieg in einen  0er Kurs. Beispiel als Angebot nach einem Frauenfrühstück.

 

Aufbruch zu einem neuen Leben (von Peter Güthler)

Eignet sich sehr gut als einfacher Einsteigerkurs für interessierte Menschen