Liebe, die du mich zum Bilde

 

  1. Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht, Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.

 

  1. Liebe, die du mich erkoren, eh ich noch geschaffen war, Liebe, die du Mensch geboren / und mir gleich wardst ganz und gar: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.

 

  1. Liebe, die für mich gelitten / und gestorben in der Zeit, Liebe, die mir hat erstritten / ewge Lust und Seligkeit: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.

 

  1. Liebe, die du Kraft und Leben. Licht und Wahrheit, Geist und Wort, Liebe, die sich ganz ergeben / mir zum Heil und Seelenhort: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.

 

  1. Liebe, die mich hat gebunden / an ihr Joch mit Leib und Sinn, Liebe, die mich überwunden / und mein Herz hat ganz dahin: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.

 

  1. Liebe, die mich ewig liebet / und für meine Seele bitt, Liebe, die das Lösgeld gibet / und mich kräftiglich vertritt: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.

 

  1. Liebe, die mich wird erwecken / aus dem Grab der Sterblichkeit, Liebe, die mich wird umstecken / mit dem Laub der Herrlichkeit: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.

 

Johann Scheffler 1657, Strophe 4: Frankfurt am Main 1695