Die Kraft des Heiligen Geistes
Apostelgeschichte 4, 23-31
Jürg Birnstiel
08.06.2003

Schriftlesung: Apostelgeschichte 2, 1-47

Gliederung

I.     In die Enge getrieben (4,23)

II.    Der innere Aufbruch (4,24-30)

A.         1. Schritt: Gott zuwenden

B.         2. Schritt: Gott anerkennen

C.         3. Schritt: Gott recht geben (4,25-28)

D.         4. Schritt: Wir brauchen DICH!

E.          5. Schritt: DU kannst alles! (4,30)

III.      Der äusserliche Aufbruch (4,31)

 

Einleitung

ð     Nachdem der Heilige Geist an Pfingsten ausgegossen wurde entfaltete sich die Missionsarbeit grossartig. Was Jesus den Jüngern sagte bevor er sie verliess erfüllte sich:

Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein – in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und überall sonst auf der Welt, selbst in den entferntesten Gegenden der Erde.  Apg.1,8.

ð     In der Tat, der Aufbruch gestaltete sich atemberaubend! Allein nach der Pfingstpredigt des Petrus bekehrten sich etwa 3'000 Menschen (Apg.2,41).

ð     Seit diesem Tag, fügte Gott täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden (Apg.2,47).

ð     Als Petrus und Johannes zum Tempel hinaufgingen heilten sie einen Bettler. Das Volk lief ihnen nach und in der Halle Salomos, im Tempel (3,11), sprach Petrus erneut zu der Menschenmenge.

ð     Auch dieser Predigt war ein grosser Erfolg beschieden, denn nun stieg die Zahl der Gläubigen auf 5'000 (Apg.4,4).

ð     Dieser beeindruckende Erfolg passte aber der geistlichen Führung der Juden ganz und gar nicht. Sie meinten ja, wenn sie Jesus hinrichten liessen, würden sie von dieser Bewegung nichts mehr hören und sehen. Einige Priester, der Kommandant der Tempelwache und einige Sadduzäer, die im Tempel dazu kamen, ärgerten sich.

Sie waren voll Zorn darüber, dass die Apostel es wagten, vor dem Volk als Lehrer aufzutreten, und dass sie die Auferstehung Jesu bezeugten und damit verkündeten, die toten würden auferstehen. Apg.4,2.

Sie nahmen die beiden fest, und weil es bereits Abend war, sperrten sie sie über Nacht ins Gefängnis. Apg.4,3.

ð     Das war die erste Gefangennahme nach Pfingsten. Am nächsten Tag standen sie vor Gericht vor dem Hohen Rat und müssen sich rechtfertigen.

ð     Der Druck des Volkes war so gross, denn dass der 40 jährige Mann, der von Geburt gelähmt war, nun geheilt ist, war eindeutig (4,16+21). So blieb ihnen nichts anders übrig, als sie zu bedrohen.

Nachdem sie die Apostel wieder hereingerufen hatten, untersagten sie ihnen mit allem Nachdruck, jemals wieder öffentlich über Jesus zu sprechen oder unter Berufung auf seinen Namen als Lehrer aufzutreten.  Apg.4,18.

ð     Petrus und Johannes antworteten ihnen kühn:

„Uns ist es auf jeden Fall unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ Apg.4,20.

Text lesen: Apg.4,23-31

Sobald Petrus und Johannes wieder auf freiem Fuss waren, gingen sie zu den Mitchristen und berichteten ihnen, was die führenden Priester und die Ratsältesten zu ihnen gesagt hatten. 23.

Die Reaktion der Versammelten auf das, was sie hörten, war, dass sich alle gemeinsam und einmütig an Gott wandten. Mit lauter Stimme beteten sie: „Du grosser Herrscher! Du bist es, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, das ganze Universum mit allem, was darin ist. 24.

Du bist es auch, der durch unseren Vater David, deinen Diener, geredet hat, als dieser, vom Heiligen Geist geleitet, sagte:
Was soll das Aufbegehren der Nationen?
Was bringt es den Völkern, nutzlose Pläne zu schmieden? 25.

Die Könige dieser Welt haben sich zum Angriff bereitgemacht, und die Machthaber haben sich miteinander verbündet zum Kampf gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten. 26.

Und so ist es tatsächlich gekommen: Hier in dieser Stadt haben sich Herodes und Pontius Pilatus zusammen mit den heidnischen Nationen und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener Jesus verbündet, den du gesalbt hast. 27.

Doch indem sie so vorgingen, ist genau das eingetreten, was du in deiner Macht vorherbestimmt hattest und was nach deinem Plan geschehen sollte. 28.

Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. 29.

Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und aussergewöhnliche Dinge geschehen!“ 30.

Nachdem sie in dieser Weise gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und unerschrocken. 31.

I.                 In die Enge getrieben (4,23)

ð     Freigelassen, eilten Petrus und Johannes zu den Christen. Offenbar war unter den Gläubigen bekannt, wo man sich traf. Und so berichteten sie dieser Gruppe, was die Hohepriester und Ältesten verlangten.

ð     Bestimmt erschraken die Christen über diese neue Entwicklung. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der eine und andere ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bekam. Man wollte sie Mundtot machen. Sie dürfen nicht mehr über das Sprechen, was ihnen am Herzen liegt. Sie wurden richtig in die Enge getrieben, sie stehen mit dem Rücken zur Wand.

1.                  Anwendung

ð     Das kennen wir doch! Obwohl wir in einem sogenannten christlichen Land leben, will man nicht, dass wir zuviel von Jesus sprechen.

ð     Die stille Übereinkunft lautet: Du kannst mit mir über alles sprechen – über Gott und die Welt – aber bitte sage nicht, dass Jesus der einzige Weg zum ewigen Leben ist.

ð     Eingeschüchtert von dieser Gesinnung, wagen wir es kaum über Jesus zu sprechen.

ð     Wir lassen uns dadurch mundtot machen, obwohl wir eigentlich alle Freiheiten zur freien Meinungsäusserung hätten. Mancher von uns leidet unter dieser Sprachlosigkeit.

ð     Was sollen wir angesichts unserer Not tun?

ð     Die Reaktion der Gemeinde in Jerusalem kann uns helfen.

II.             Der innere Aufbruch (4,24-30)

A.              1. Schritt: Gott zuwenden

ð     Wie reagiert nun die Gemeinde? Man muss bedenken, sie haben ein grosses Volk in Jerusalem: 5'000 Menschen sind schon Christen geworden.

ð     Diese Masse von Menschen hätte man doch mobilieren können, um sich Gehör zu verschaffen. Mindestens könnte man diese Menge von Menschen versammeln, damit alle sähen wie gross diese Bewegung ist und man hätte eine Konferenz abhalten können, um zu beraten, wie man weiter vorgehen könnte.

ð     Nichts von alledem. Diese Christen schmieden keine Pläne, wie sie die ihr menschliches Machtpotential ausschöpfen können. Sie setzen ihr ganzes Vertrauen in Gott und beten. Dies tun sie einmütig. Sie sind sich einig in dem, was sie beten!

1.                  Anwendung

ð     Das ist der erste und elementare Schritt: Zuerst wende ich mich an Gott.

ð     Ist das unsere Reaktion? Suchen wir wirklich Zuflucht bei Gott?

ð     Legen wir auch Wert darauf, dass wir einmütig beten?

B.               2. Schritt: Gott anerkennen

ð     Als erstes kommen sie nicht mit ihrer Not, sondern sie beten Gott an. Sie beschreiben seine Allmacht.

Mit lauter Stimme beteten sie: „Du grosser Herrscher! Du bist es, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, das ganze Universum mit allem, was darin ist. 24.

ð     Sie sprechen Gott als einen mächtigen Herrn an. Das Wort, das hier mit HERR übersetzt wird (despotäs), beschreibt jemanden der:

ð     der uneingeschränkten Machtfülle hat, der Eigentümer und Besitzer ist. Jemand, der im absoluten Sinn, uneingeschränkt herrscht und durch kein Gesetz in seiner Machtentfaltung behindert wird. [1]

ð     Josephus beschrieb, wie man die Juden dazu zwingen wollte, den römischen Kaiser, als ein solcher Herr zu anerkennen, er schrieb:

Denn obschon man gegen sie Folterung und Verstümmelung ersann, nur um sie dazu zu bringen, die Anerkennung des Kaisers als ihres Herrn (despotäs) auszusprechen, gab doch niemand von ihnen nach.[2]

ð     Die Christen in Jerusalem anerkennen Gott in seiner Allmacht und Souveränität. Und sie bekennen, dass genau dieser Herr, den sie anrufen und verehren, Schöpfer des Himmels und der Erde ist.

Du bist es, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, das ganze Universum mit allem, was darin ist. 4,24b.

1.                  Anwendung

ð     Das ist der zweite Schritt: Wir vergegenwärtigen uns, wer unser Herr ist und bezeugen ihm unsere tiefe Anerkennung – das ist Anbetung.

C.              3. Schritt: Gott recht geben (4,25-28)

ð     Sie erinnern sich an ein Wort aus dem AT, es steht in Psalm 2,1-2:

Was soll das Aufbegehren der Nationen?
Was bringt es den Völkern, nutzlose Pläne zu schmieden? 25.

Die Könige dieser Welt haben sich zum Angriff bereitgemacht, und die Machthaber haben sich miteinander verbündet zum Kampf gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten. 26.

ð     Und nun erkennen sie, dass das hier in dieser Situation eingetreten ist. Im Prinzip erfüllt sich hier dieses Wort einmal mehr.

Und so ist es tatsächlich gekommen: Hier in dieser Stadt haben sich Herodes und Pontius Pilatus zusammen mit den heidnischen Nationen und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener Jesus verbündet, den du gesalbt hast. 27.

Doch indem sie so vorgingen, ist genau das eingetreten, was du in deiner Macht vorherbestimmt hattest und was nach deinem Plan geschehen sollte. 28.

ð     Genau das hat sich bewahrheitet und es geschah nicht durch Zufall, sondern es geschah nach dem Ratschluss Gottes. Sie machten Gott keinen Vorwurf, sondern sie beugten sich dieser Wirklichkeit: Es ist ganz normal, dass uns das begegnet. Kein Jammern: Warum lässt Du uns in so etwas hinein geraten. Sondern: Wir wissen ja Herr, dass das kommt.

1.                  Anwendung

ð     Kürzlich lass ich von einer muslimischen Frau namens Sabatina. Sie wuchs in einer pakistanischen Familie auf. Durch verschiedene Begegnungen mit Christen, wurde sie selber Christ. Ihre Familie hat sie nun ausgestossen und ihr angedroht, sie würden sie umbringen. Trotzdem bleibt sie Jesus treu.

Wien. Eine pakistanische Familie will ihre in Österreich lebende 21-jährige Tochter Sabatina umbringen, weil sie Christin wurde. Sie steht mittlerweile unter Polizeischutz und wechselte schon mehrfach ihre Wohnung und ihre Telefonnummer.

Die Angst sitzt Sabatina* (21) tief im Nacken. Verfolgt sie bis in ihre 35-Quadratmeter-Wohnung, wo sie nachts bei jedem Geräusch erstarrt. „Kommen sie jetzt, um mich zu holen?“ „Sie“, das sind Sabatinas eigene Angehörige aus Pakistan. Strenggläubige Muslime, die sie mit dem Tod bedrohen. Weil die junge Frau selbst entscheiden will, wen sie heiratet und zu welchem Gott sie betet.

"Meine Kindheit? Normal. Durchschnittlich. Österreichisch. Wir lebten im tiefsten Mühlviertel, wo ich zur Schule ging, Freunde hatte und ein behütetes, normales Leben führte - wie alle Mädchen in meinem Alter.

Doch kurz nach meinem 16. Geburtstag wurde alles anders: Meine Eltern verschleppten mich nach Pakistan, weil ich ihnen zu westlich war. Sie wollten aus mir ein pakistanisches Mädchen machen. Ich kam in eine Koran-Schule, wurde geschlagen, misshandelt und zu meinem 17. Geburtstag gegen meinen Willen mit meinem Cousin verheiratet.

Als ich durch eine Reihe wunderbare Erlebnisse zu Jesus fand und Christin wurde, traf mich die Antwort des Islam; ein Todesurteil." Vor zwei Jahren flüchtete Sabatina James, 21, aus ihrem Martyrium. Heute lebt sie als so genanntes „U-Boot“ versteckt in Wien.

Schon mit zehn Jahren kam Sabatina nach Österreich und lernte mit der Zeit die westliche Kultur schätzen. Sie kollidiert immer häufiger mit den Moralvorstellungen ihrer Eltern. Der Vater will, dass sie im Schwimmunterricht lange Hosen trägt. Die Mutter flippt aus, wenn sie mit Jungs in der Strassenbahn nur redet. „Ich habe eine Hure geboren“, schreit sie dann. Sabatina, die von Sex vor der Ehe bis heute nichts wissen will: „Sie ahnt nicht, wie weh mir das getan hat.“

Um aus ihr wieder eine anständige Muslimin zu machen, schickte ihr Vater sie mit 16 Jahren wieder nach Pakistan in eine Koranschule. Doch mit ihrer alten Heimat kann sie nichts mehr anfangen. Nach ihrer Rückkehr in den Westen fängt sie an, die Bibel zu lesen und gesteht ihren Eltern ihren neuen Glauben. Sabatina stellt erstaunt fest, dass die Bibel „für mein Leben mehr Aussagekraft hat als der Koran“. „Nächstenliebe statt Kampf und Vergeltung“, das imponiert ihr. Zu Hause bekennt sie: „Ich glaube nicht mehr an denselben Gott wie du, Vater. Ich glaube an Jesus Christus.“

„Du bist nicht mehr meine Tochter“, zetert die Mutter. „Die Familienehre ist wichtiger als mein oder dein Leben. Wer unserem Glauben den Rücken kehrt, hat den Tod verdient“, so der Vater.

Die 20-Jährige weiss von ähnlichen Fällen in Pakistan, in denen es nicht bei Drohungen blieb. Ihr Problem sei nicht die Familie, sondern das ganze System: „Für Konvertiten wie mich sieht die Scharia, das islamische Rechtssystem, den Tod vor.“

Ihr Traum? „Versöhnung. Ich liebe meine Familie noch immer. Einschüchtern lässt Sabatina sich jedoch nicht mehr. Sie beginnt, ihren Leidensweg als „Gefangene zwischen den Kulturen“ aufzuschreiben.

Quellen: Verlag Kleindienst Stern/Bild/Livenet

ð     Der dritte Schritt besteht darin, dass wir Gott und seinem Wort recht geben.

ð     Kommen wir wegen unseres Glaubens in Bedrängnis, so klagen wir Gott nicht an und hadern nicht mit ihm, sondern sagen: Du hast gesagt Herr:

Man wird euch verraten, verfolgen und töten. Um meines Namens willen werdet ihr von allen Völkern gehasst werden. Mt.24,9.

ð     oder

Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Diener nicht über seinem Herrn. / Der Jünger muss zufrieden sein, wenn es ihm ergeht wie seinem Meister, und der Diener, wenn es ihm ergeht wie seinem Herrn. Hat man schon den Hausherrn Beelzebul genannt, dann wird man seine Leute erst recht so nennen. Mt.10,24-25.

ð     Gerade in widerwärtigen Umständen sollen wir Gott recht geben und die geistlichen Wirklichkeiten akzeptieren.

D.              4. Schritt: Wir brauchen DICH!

ð     Nach diesem langen Teil der Anbetung kommt nun die Bitte.

ð     Es ist wirklich verblüffend für was die Gemeinde bittet!

ð     Eigentlich müssten sie Gott darum bitten, dass sie in dieser schrecklichen Situation bewahrt werden.

ð     Keineswegs!

Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. 4,29.

ð     Sie bitten, dass der Herr in Anbetracht dieser bedrohlichen Lage die Freiheit schenkt, Gottes Wort zu sagen, weiter von Jesus zu sprechen!

ð     Ist das nicht verwunderlich? Bedrängte Menschen sind so erfasst vom Evangelium, dass sie ohne Rücksicht auf ihre persönliche Situation alles daran setzen wollen, das Wort Gottes auszubreiten.

ð     Einerseits waren sie zutiefst erschrocken, doch auf der anderen Seite waren sie nicht bereit sich einschüchtern zu lassen. Sie wollten sich nicht mundtot machen lassen.

ð     Doch spielen sie nicht die Helden, die sich durch nichts einschüchtern lassen. Mit dieser Bitte gestehen sie ihre eigene Furcht ein.

ð     Auch Paulus war mit Furcht unter den Korinthern, denn er schrieb:

Ausserdem fühlte ich mich schwach; ich war ängstlich und sehr unsicher, als ich zu euch sprach. 1.Kor.2,3.

ð     Und als Paulus in Gefangenschaft war, bat er die Gemeinde in Ephesus für ihn zu beten, dass er es wagt das Evangelium zu verkündigen:

Auch jetzt im Gefängnis bin ich ein Botschafter in ihrem Dienst. Betet darum, dass ich aus ihr die Kraft gewinne, sie mutig und offen zu verkünden, wie es mein Auftrag ist. (Eph 6,20)

1.                  Anwendung

ð     Der vierte Schritt besteht im Eingestehen der eigenen Angst und im Wissen um die Notwendigkeit der Hilfe Gottes.

ð     Wo das Evangelium verkündigt wird, werden wir mit solchen Spannungen leben müssen.

ð     Es hilft herzlich wenig, wenn wir voreinander das Gesicht wahren wollen.

ð     Viel besser gestehen wir uns ein, dass wir Schiss und Herzklopfen haben und uns die Kraft zum Zeugnis fehlt.

ð     So besitzen wir die besten Voraussetzungen von Gott selbst die nötige Kraft zu bekommen.

E.               5. Schritt: DU kannst alles! (4,30)

ð     Nun erbitten sie, was uns vielleicht etwas befremdet. Sie bitten um Heilungen, Zeichen und Wunder.

ð     Sie haben selbst doch von Wundern gehört und Wunder vielleicht selbst miterlebt. Sie wissen, dass das für Gott kein Problem ist.

ð     So durften Petrus und Johannes kurz zuvor auch einen Kranken heilen.

ð     Die Gemeinde traut Gott wirklich viel zu. Dies können sie nur, weil sie sich an einen grossen Gott wenden. Und wissen, dass durch die Hände der Apostel Zeichen und Wunder geschehen.

a)                 Anwendung

ð     Der fünfte Schritt besteht darin, Gott alles zuzutrauen und von ihm viel zu erwarten.

ð     Wir selber sind in unserer Gemeinde auf Wunder angewiesen. Denken wir nur an ?. Denken wir an unsere Kranken usw.

ð     Wir sollten ohne Scheu von Gott Grosses erwarten und von ihm Grosses erbitten, denn ihm ist alle Macht gegeben.

ð     Jedoch kann dies nur immer begleitend sein. Unsere Hauptanliegen soll sein, dass wir das Wort Gottes reden. Heilungen, Zeichen und Wunder können nur immer Begleiterscheinungen sein.

III.          Der äusserliche Aufbruch (4,31)

ð     Nun geschehen drei gewaltige Dinge.

1.       Der Boden erbebt.

2.       Sie werden vom heiligen Geist erfüllt.

3.       Und sie reden das Wort Gottes in Freimut.

ð     Sie wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, obwohl sie darum gar nicht baten. Ihr Gebet stand aber völlig im Einklang mit dem Wort Gottes. Sie gaben dem Herrn in allem Recht, sie waren also dem Wort Gottes gehorsam.

ð     So traf ein, was Petrus sagte:

Wir sind Zeugen für das alles – wir und der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Apg.5,32.

1.                  Exkurs: Erfüllung mit dem HG - Geistestaufe

ð     Die Gemeinde machte eine gewaltige Erfahrung. Sie erlebten, wie sie durch den Heiligen Geist gestärkt wurden. Das Resultat der Erfüllung durch den Heiligen Geist war, dass sie ihre Angst überwinden konnten und das Wort Gottes mit Freimut weitererzählten und das trotz des Verbotes und den drohenden Konsequenzen.

ð     Diese Christen waren übrigens bereits mit dem Heiligen Geist versiegelt, denn sie hatten Busse getan und sich taufen lassen. Trotzdem werden sie nochmals in besonderer Weise vom Heiligen Geist berührt.

ð     Es gibt besondere Erfahrungen mit dem Heiligen Geist. Das zeigt uns dieser Abschnitt deutlich. Leider führte diese Tatsache in der Kirchengeschichte zu grossen Trennungen unter Christen.

ð     Es entstanden Lehren, die von einer Geistestaufe sprachen, die viel später, nach der Bekehrung und Wiedergeburt eintreten kann und neben der Bekehrung als zweite wichtige Erfahrung gilt. Diese Erfahrung ermögliche es, ein erfülltes Glaubensleben zu führen.

ð     Eine andere Richtung lehnte jegliche besondere Erfahrung mit dem Heiligen Geist ab. Der Heilige Geist sei einem bei der Bekehrung gegeben und dann merke man nichts besonderes mehr. Besondere Erfahrung werden manchmal sogar verteufelt.

ð     Das eine, wie das andere Extrem, lehne ich ab.

ð     Hier bezeugt uns die Schrift ganz klar, wie der Heilige Geist in besonderer Weise wirkt. Die Gläubigen werden mit dem Heiligen Geist erfüllt und in ihrer schwierigen Situation gestärkt.

ð     Wer das erleben darf, der soll sich herzlich darüber freuen und Gott danken! Er soll sich nur hüten, solche Erfahrungen in eine unbiblische Lehre der Geistestaufe oder einer 2. Erfahrung festhalten zu wollen. Als etwas, das man ab diesem Moment besonders besitzt.

ð     Wenn wir als Gemeinde in Zürich das Evangelium in die Stadt verkündigen, dann werden wir viele Momente erleben müssen, bei denen genau das geschieht, was hier in Jerusalem geschah, dass der Heilige Geist uns erfüllt, damit wir das Wort Gottes freimütig verkünden können.

Schluss

ð     Zusammenfassung

ð     Das vordringlichste Anliegen, das uns bewegen sollte, und zu dem uns der Heilige Geist ausrüstet, ist die Ausbreitung der frohen Botschaft.

ð     Versuchen wir es doch wieder, Gott zu bitten:

Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. 29.

Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und aussergewöhnliche Dinge geschehen!“ 30.

Amen



[1]Kittel: II, 43.

[2]Jos.: Bell 7,418f.