Beerdigung einer Frau, die in hohem Alter starb und ein sehr lebendiges Zeugnis für Jesus war.

Namen geändert:

 
 

 

 


Abdankung von
Elsa Wohler
Montag, 15. Dezember 2003


Gestorben: 10. Dezember 2003

Geboren: 14. September 1907

 

Am Grab

Liebe Angehörige und Freunde,

Wir stehen hier, um von Elsa Wohler Abschied zu nehmen. Sie ist am letzten Dienstag von Ihrem Gott, dem Herrn über Leben und Tod, gerufen worden.

Gott hat gesagt:

Du bist Erde, und zu Erde sollst du werden. (1. Mose 3, 16)

Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.    (Prediger 12, 7)

HERR, zeige mir, wie kurz mein Leben ist und dass mein Ende unausweichlich kommt; mach mir bewusst, wie wenig mir noch bleibt! (Psalm 39, 5)

Die Länge meines Lebens - ein paar Handbreit; ein Weilchen nur, ein Nichts in deinen Augen. Wie fest meint jeder Mensch zu stehen und ist in Wahrheit nur ein Hauch! (Psalm 39, 6)

Er kommt und geht wie die Bilder eines Traums; er ist geschäftig und lärmt - für nichts; er sammelt und speichert und weiss nicht, wer's bekommt. (Psalm 39, 7)

Herr, was hab ich da noch zu erhoffen? Ich setze meine ganze Hoffnung auf dich! (Psalm  39, 8)

Das Evangelium von Jesus Christus gibt uns eine Hoffnung über das Grab hinaus. Das Grab ist nicht die letzte Wirklichkeit, sondern die Auferstehung der Toten, wie der Apostel Paulus schreibt:

Wenn du Getreide aussäst, muss die Saat doch auch zuerst sterben, ehe neues Leben daraus entsteht. (1.Korinther 15, 36)

Entsprechend verhält es sich mit der Auferstehung der Toten. Der menschliche Körper ist wie ein Samenkorn, das in die Erde gelegt wird. Erst ist er vergänglich, aber wenn er dann auferweckt wird, ist er unvergänglich. (1.Korinther 15, 42)

Erst ist er unansehnlich, dann aber erfüllt von Gottes Herrlichkeit. Erst ist er schwach, dann voller Kraft. (1.Korinther 15, 43)

In die Erde gelegt wird ein irdischer Körper. Auferweckt wird ein Körper, der durch Gottes Geist erneuert ist. Genauso, wie es einen irdischen Körper gibt, gibt es auch einen durch Gottes Geist erneuerten Körper.          (1. Korinther 15, 44)

Menschen, die ihr Vertrauen auf Jesus setzen, haben einen Blick über den Horizont des Todes hinaus. An dieser Hoffnung halten sie fest. So sagte ein bekannter Verkündiger:

Eines Tages werdet ihr in den Zeitungen lesen, dass D.L. Moody aus East Northfield tot ist. Glaubt das ja nicht! In dem Augenblick werde ich nämlich lebendiger sein als jetzt. Ich werde nur höher hinauf gegangen sein – das ist alles. Ich werde dieses alte, ungastliche Haus aus Lehm verlassen und ein unsterbliches Haus bezogen haben. Dann habe ich einen Leib, den der Tod nicht berühren und die Sünde nicht beschmutzen kann, einen Leib, der dem Herrlichkeitsleib Jesu ähnlich ist... Was vom Fleisch geboren ist, mag sterben. Was aber aus dem Geist Gottes geboren ist, wird ewig leben.

Elsa Wohler ist aus Gottes Geist geboren, so gilt für sie das, was Jesus sagt:

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Johannes 11, 25.

Sie lebt also, auch wenn sie gestorben ist.

1.                 Gebet

Herr Gott, du misst uns die Zeit unseres Leben zu; du bestimmst Beginn und Ende. Du Schöpfer des Himmels und der Erde.

Wir danken Dir, dass Elsa Wohler durch den Glauben an deinen Sohn Jesus Christus in Frieden mit Dir Herr sterben durfte. Wir sind dankbar sie in Deiner guten Hand zu wissen.

Du hast Elsa Wohler ewiges Leben geschenkt, obwohl sie gestorben ist, lebt sie, das ist unser Trost, wir danken dir dafür.

In der Kirche

2.                 Eingangsspiel

3.                 Begrüssung

4.                 Lied: Grosser Gott wir loben Dich

5.                 Schriftlesung

ð      Paulus sagt der Gemeinde, wie sie sich trösten sollen, über denen, die verstorben sind, er schreibt:

Kommen wir nun zur Frage nach den Gläubigen, die schon gestorben sind. Es liegt uns sehr daran, Geschwister, dass ihr wisst, was mit ihnen geschehen wird, damit ihr nicht um sie trauert wie die Menschen, die keine Hoffnung haben.

Nun, wir glauben doch, dass Jesus ‘für uns’ gestorben und dass er auferstanden ist. Dann wird Gott aber auch dafür sorgen, dass die, die im Vertrauen auf Jesus gestorben sind, mit dabei sein werden, wenn Jesus in seiner Herrlichkeit kommt.

Ausserdem können wir euch unter Berufung auf ein Wort des Herrn versichern, dass sie uns gegenüber, soweit wir bei der Wiederkunft des Herrn noch am Leben sind, in keiner Weise benachteiligt sein werden. Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein.

Daraufhin werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind. Danach werden wir - die Gläubigen, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind - mit ihnen zusammen in den Wolken emporgehoben, dem Herrn (Jesus) entgegen, und dann werden wir alle für immer bei ihm (bei Jesus) sein.

Tröstet euch gegenseitig mit dieser Gewissheit!

1.Thessalonicher 4, 13-18.

6.                 Gebet

7.                 Lebenslauf / Nachruf (Inge Wohler)

8.                 Orgel: Zwischenspiel

9.                 Predigt/Gebet

Er schenkt mir Frieden

Einleitung

ð      Elsa Wohler erreichte ein hohes Alter. Letzten September wurde sie 96 Jahre alt. Nun könnte man sagen, dass ist halt so, in diesem Alter ist das zu erwarten. Das ist schon richtig, aber trotzdem ist es ein Verlust für die Menschen, die in einer engeren Beziehung zu ihr gestanden sind.

ð      Aber wir können auch dankbar sein, dass sie nicht länger leiden mussten und bis zu ihrem letzten Atemzug bei Euch Inge und Eberhard leben durfte.

ð      Elsa Wohler hatte einen Lieblingsvers. Ein Aussage von Jesus:

Was ich euch zurücklasse, ist Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden – einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann. Lasst euch durch nichts in eurem Glauben erschüttern, und lasst euch nicht entmutigen!

Johannes 14, 27

ð      Diesen Vers wollen wir uns heute etwas genauer betrachten.

II.             Friede Gottes

ð      Wenn wir daran denken, was wir eben hörten, wie Elsa Wohler Jesus begegnet war, können wir uns vorstellen, warum ihr gerade dieser Vers so wichtig war.

ð      Völlig verzweifelt und ruhelos war sie im Begriff ihrem Leben ein Ende zu setzen. Von der Sehnsucht getrieben zur Ruhe zu kommen.

ð      Doch gerade in dieser Verzweiflung begegnete ihr Jesus Christus und so kam sie zur Ruhe, ein tiefer Friede machte sich in ihrem Leben breit. Eben einen Frieden, den die Welt nicht bieten kann.

Ich gebe euch meinen Frieden – einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann.

ð      Es ist nicht der Friede, der durch Verhandlungen vielleicht erreicht wird. Frieden, den die Welt erreichen kann ist meistens lediglich ein Waffenstillstandabkommen. Aber sie lernte einen Frieden kennen, der nur Jesus schenken und eigentlich nur die begreifen können, die diesen Frieden bekommen haben.

ð      Es ist der Friede, der aus der Versöhnung mit Gott erwächst. Sie wusste, dass Jesus am Kreuz für sie diesen Frieden errungen hatte. Im alten Testament wird schon darauf hingewiesen, was Jesus tun wird:

In Wahrheit aber hat er die Krankheiten auf sich genommen, die für uns bestimmt waren, und die Schmerzen erlitten, die wir verdient hatten. Wir meinten, Gott habe ihn gestraft und geschlagen; (Jesaja 53, 4)

doch wegen unserer Schuld wurde er gequält und wegen unseres Ungehorsams geschlagen. Die Strafe für unsere Schuld traf ihn, damit wir Frieden haben. Er wurde verwundet, und wir sind heil geworden. (Jesaja 53, 5)

Wir alle waren wie Schafe, die sich verlaufen haben; jeder ging seinen eigenen Weg. Ihm aber hat der HERR unsere ganze Schuld aufgeladen. (Jesaja 53, 6)

ð      Sie konnte ihre ganze Schuld abladen und hat so Frieden gefunden für Zeit und Ewigkeit. Sie hatte damit die wichtigste Frage Ihres Lebens gelöst. Nun war sie geborgen bei Ihrem Gott.

ð      Leider beschäftigen sich heute wenige Menschen wirklich ernsthaft mit diesen wichtigsten Fragen. Vielleicht geht es uns einfach zu gut. Vielleicht wäre es manchmal besser, wir würden wie Elsa, in eine ausweglose Situation kommen, damit wir dann eventuell für die wichtigsten Fragen des Lebens offen würden. Aber es muss uns nicht unbedingt schlecht gehen. Viel besser ist es natürlich, wenn wir uns in guten Zeiten diesen Fragen stellen. Ich hoffe, dass es niemandem wie jenem König ergeht, denn

ð      Es gibt eine alte Geschichte eines Königs, der sich nach der Sitte der Zeit einen Hofnarren hielt. Diese Narren hatten das Recht, den Königen und Fürsten die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie bitter war. War sie zu bitter, dann hiess es einfach: „ Er ist halt ein Narr!“
Eines Tages schenkte der König dem Narren einen silbernen Narrenstab mit goldenen Glöckchen daran und sagte: „Du bist gewiss der grösste Narr, den es gibt. Solltest du einmal einen treffen, der noch närrischer ist als du, dann gib ihm diesen Stab weiter.“
Jahrelang trug der Narr den Stab - bis zu dem Tag, an dem er erfuhr: „Der König liegt im Sterben.“ Da hüpfte er in das Krankenzimmer und sagte: „König, ich höre, du willst eine grosse Reise antreten.“
„Ich will nicht“, erwiderte der König, „ich muss!“
„Oh, du musst?! Gibt es also doch eine Macht, die noch über den Grossen dieser Erde steht. Nun wohl! Aber du wirst sicher bald wieder zurückkommen?“
„Nein!“ ächzte der König. „Von dem Land, in das ich reise, kehrt man nicht zurück.“
„Nun, nun“, meinte der Narr begütigend, „gewiss hast du diese Reise seit langem vorbereitet. Ich denke, du hast dafür gesorgt, dass du in dem Land, von dem man  nicht zurückkommt, königlich aufgenommen wirst.“
Der König schüttelte den Kopf. „Das habe ich versäumt. Ich hatte nie Zeit, diese Reise vorzubereiten.“
„Oh, dann hast du sicher nicht gewusst, dass du diese Reise einmal antreten musst.“
„Gewusst habe ich es schon. Aber - wie gesagt - keine Zeit, mich um rechte Vorbereitung zu kümmern.“
Da legte der Narr leise seinen Stab auf das Bett des Königs und sagte: „Du hast mir befohlen, diesen Stab weiterzugeben an den, der noch närrischer ist als ich. König! Nimm den Stab! Du hast gewusst, dass du in die Ewigkeit musst und dass man von da nicht zurückkommt. Und doch hast du nicht Sorge getragen, dass dir die ewigen Wohnungen geöffnet werden. König! Du bist der grösste Narr!“[1]

ð      Elsa war keine Närrin, sie wusste genau wohin sie gehen wird und sie hatte alles bestens vorbereitet.

III.          Nicht erschüttern lassen

ð      Dieser Friede führte in ihrem Leben dazu, dass sie sich durch nichts wirklich erschüttern liess.

Lasst euch durch nichts in eurem Glauben erschüttern, und lasst euch nicht entmutigen!

ð      Das fand ich an ihr ganz besonders. Ihr ganzes Leben ist ein Zeugnis davon, dass sie sich durch nichts erschüttern liess und ihrem Herrn Jesus treu ergeben blieb.

ð      Besuch im Triemli vom 23. Mai 03 nach der vierten Operation. Es war sehr beeindruckend, wie sie sich geäussert hatte, so musste ich mir gleich einiges notieren. Sie sagte: Ich will nicht klagen, wenn es der Herr zugelassen hat, will ich es tragen. Schliesslich hatte Jesus viele Schmerzen für uns getragen, so kann ich auch diese Schmerzen tragen. Der Herr setzt die Zeit, wenn ich sterbe und ich bin ganz und gar bereit.

ð      Und im Blick auf die ungewisse Zukunft, ob sie vielleicht in ein Heim kommt: Ich nehme es so wie es kommt, ich bin bereit überall hin zu gehen.

ð      Essen in der Klinik in Baden.

ð      Und als ich sie vorletzte Woche noch kurz besuchte, sah ich am Büchergestelle einen Blatt hängen mit Namen der Familie und Namen der Nachbarn, für die sie immer wieder gebetet hat.

Schluss

ð      Elsa Wohler hat ihr Leben vollendet. Sie hat Glauben gehalten und ist bis zu ihrem letzten Atemzug Jesus treu geblieben. Wer ihr nacheifern will und ihrem Vorbild folgen möchte, der sollte zuerst einmal Jesus in sein Leben einladen, denn auch das zeigt das Leben von Elsa Wohler, dass man das nicht aus eigener Kraft machen kann.

Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Römer 10, 9.

Denn man wird für gerecht erklärt, wenn man mit dem Herzen glaubt; man wird gerettet, wenn man den Glauben mit dem Mund bekennt.            Römer 10, 10.

 

ð      Elsa wusste wusste, dass ihr Sterben nicht die letzte Station sein wird, denn das ewige Leben, das Gott in sie hineingelegt hatte ist stärker als der Tod, deshalb sagt Jesus:

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Johannes 11, 25.

ð      Das ist unser Trost: Elsa Wohler lebt, obgleich sie gestorben ist. Und alle, die mit ihr diesen Glauben teilen, werden sie wiedersehen in der Ewigkeit bei Gott dem Schöpfer.

Amen

1.                 Lied: Nun danket alle Gott

2.                 Dank und Informationen

3.                 Segen

Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird über euren Gedanken wachen und euch in eurem Innersten bewahren – euch, die ihr mit Jesus Christus verbunden seid. Philipper 4, 7.

4.                 Ausgangsspiel



[1] Bsp.474