Das Evangelium der Rettung I. IHR WERDET SEIN WIE GOTT II. DER RELIGIÖSE MENSCH III. DIE ER-LÖSUNG! Einleitende Gedanken Taufgottesdienste sind ganz besonderes Gottesdienste, denn die Taufe führt uns zwangläufig zur Kernbotschaft des Evangeliums. Der Apostel Paulus erklärte anhand der Taufe, was im Leben eines Menschen geschieht, der sein Leben Jesus anvertraut hat. Er sagt: "Durch diese Taufe wurden wir zusammen mit Jesus begraben. Und wie Christus durch die Lebensmacht Gottes, des Vaters, vom Tod auferweckt wurde, so ist uns ein neues Leben geschenkt worden, in dem wir nun auch leben sollen." Römer 6, 4 Wir sehen das hier an dieser einfachen Darstellung: Bezahlt für unsere Schuld hat Jesus. Deshalb sagt er im Blick auf seine Hinrichtung: "Vor mir steht eine Taufe, mit der ich noch getauft werden muss, und wie schwer ist mir das Herz, bis sie vollzogen ist!" Lukas 12, 50. Viele Menschen meinen, im christlichen Glauben gehe es darum sich möglichst genau an ethische Richtlinien zu halten. Der christliche Glaube bestehe aus einem Katalog über das, was man tun muss und das, was man nicht tun darf. Ethik und Moral sind jedoch lediglich Nebenschauplätze, wohl ein wichtige, aber im christlichen Glauben geht es um wesentlich mehr: Es geht um das ewige Leben. Wie uns dieses Schaubild der Taufe deutlich zeigt, geht es um eine grundsätzliche Neuausrichtung im Leben. Die Taufe ist sozusagen eine bildhafte Verkündigung des Evangeliums. Menschen werden in der Beziehung zu Jesus fundamental erneuert, wie Paulus den Korinthern schreibt: "Wenn ein Mensch zu Christus gehört, ist er schon "neue Schöpfung". Was er früher war, ist vorbei; etwas ganz Neues hat begonnen." 2. Korinther 5, 17. Warum diese Veränderung so wichtig und nötig ist, möchte ich euch jetzt erklären. Ich werde euch erklären, wie wir in unserer Kirche die Botschaft des Evangeliums verstehen. Wir orientieren uns dabei an dem, was uns in der Bibel überliefert worden ist. I. Ihr werdet sein wie Gott Um das Evangelium, was man übrigens mit froher Bortschaft übersetzen könnte, zu verstehen, müssen wir ganz am Anfang der Geschichte beginnen: Der Erschaffung der Welt. Die Bibel berichtet, dass Gott die Welt erschuf. Dieses Dreieck steht für den dreieinigen Gott: Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist. Am sechsten Schöpfungstag, sozusagen als Höhepunkt der Schöpfung, schuf Gott den Menschen: "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau." 1. Mose 1, 27. Mit diesem Schöpfungsakt gab Gott dem Menschen eine ganz besonderer Würde: Die Ebenbildlichkeit mit ihm! Die Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott zeichnet sich in besonderer Weise durch seine schöpferischen Fähigkeiten aus. So vertraute Gott dem Menschen die Verwaltung der Erde an. Zu jener Zeit, nach der Erschaffung der Welt, lebte der Mensch in Frieden, Harmonie und in der Gemeinschaft mit seinem Schöpfer. Nur eine Regel gab es, die von Adam und Eva beachtet werden musste. Unter den vielen grossartigen Bäumen mit vielen verschiedenen feinen Früchten, gab es einen Baum, von dem sie nicht essen durften. Wenn sie das trotzdem tun würden, dann müssten sie sterben, sagte Gott. Eine einfache Regel. Sie war nötig, denn wenn Gott die Ebenbildlichkeit des Menschen ernst nehmen wollte, dann musste der Mensch die Möglichkeit haben, sich gegen Gott aufzulehnen, sonst wäre der Mensch kein Ebenbild sondern eine Marionette Gottes. Der Feind Gottes erklärte Eva, dass Gott ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt hätte: "Die Schlange sprach zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiss: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist." 1. Mose 3, 4-5. Die Schlange suggerierte Eva, dass Gott ihr das Beste vorenthalten würde. Sie könnte nämlich wie Gott werden, ihm ebenbürtig sein, aber dazu müsste sie sich von ihm emanzpieren, indem sie trotz Verbot von dieser Frucht isst. So ass Eva von dieser Frucht nicht deshalb, weil die sie besonders verlockend war aussah - NEIN: Das Verlockende war die Aussicht, dass sie Gott gleich werden könnte. Sie wäre dann wie Gott! Sie ass von dieser Frucht und der Tod traf ein und zwar dadurch, dass nun die Gemeinschaft mit ihrem Lebensspender Gott zerstört wurde und der Mensch sterben wird. So wurde der Mensch in gewisser Weise wie Gott, weil er nun den Schöpfer losgeworden war. Von diesem Moment an, war der Mensch auf sich selbst gestellt. Die Beziehung zum Schöpfer ist damit gekappt worden. II. Der religiöse Mensch Wenn der Mensch Gott losgeworden ist, bedeutet das nicht, dass er nichts mehr von Gott wissen will. Im Gegenteil, dieser neue Zustand führte dazu, dass der Mensch ein durch und durch religiöses Wesen wurde. Die gekappte Beziehung zum Schöpfer hinterlässt im Menschen ein Vakuum. Es enstand ein Loch, eine Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Sinn und Ziel des Lebens. Menschen möchten verstehen, warum sie auf dieser Welt leben und welche Bedeutung das hat. Auf verschiedene Weise versuchen Menschen bewusst oder unbewusst diese zertörte Beziehung zum Schöpfer wieder herzustellen. Diese entstande Lücke, dieses Vakuum zu füllen. Der Mensch versucht diese Mauer zwischen ihm und dem Schöpfer mit verschiedenen Praktiken zu durchbrechen: * Beten * Gute Werke * Opfer Deshalb ist der Mensch hoffnungslos Religiös, weil er die Verbindung mit dem Schöpfer wieder herstellen will. Er ist sich zutiefst dessen bewusst, dass er vor dem lebendigen Gott nicht bestehen könnte, weil Gott viel grösser und heiliger ist. Es geht in vielen Religionen um Reinheit, selbst in der Esoterik geht es darum reiner zu werden, um dem Göttlichen näherzukommen. Damit gesteht der Mensch stillschweigend ein, dass er ein grundlegendes Problem hat. Muss er nämlich rein werden, um sich Gott zu nähern, so ist er sich dessen bewusst, dass es zwischen ihm und Gott eine grosse und schwer zu überwindende Kluft gibt. Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang nicht hauptsächlich von Unreinheit, sondern von Sünde. Sünde bezeichnet diesen Zustand des Menschen, der von Gott losgelöst lebt. Nun, ob uns das gefallen mag oder nicht. Jeder Mensch trägt in sich das Bewusstsein, dass es etwas Grösseres geben muss, das über diese sichtbare Welt hinausgeht. In der Bibel heisst es an einem Ort: "Gott hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt." Prediger 3, 11. Jetzt könnte man sagen, das sei ja zu erwarten, dass Christen so etwas behaupten würden. Aber da muss ich euch sagen, dass sogar die hartgesottensten Atheisten diese Tatsache nicht leugnen. Richard Dawkins, der nicht müde wird zu sagen, dass ein denkender und intelligenter Mensch nicht an Gott glauben kann. Wer sein Hirn einschalten würde, der würde zwangsläufig zum Schluss kommen, dass es keinen Gott geben kann, kommt dann doch zu interessanten Aussagen. Er bestätigt nämlich, dass der Mensch ein religiöses Wesen ist, d.h. ein Wesen, das sich dessen bewusst ist, dass es etwas Höheres geben muss. Er beschreibt das so: "Der angeborene Dualismus (Körper/Seele - Materie/Geist) und die angeborene Teleologie (Bewusstsein, dass wir auf ein Ziel hinleben) schaffen in uns unter geeigneten Bedingungen eine Neigung zur Religion. Unser angeborener Dualismus bereitet uns darauf vor, an eine "Seele" zu glauben, die kein untrennbarer Bestandteil unseres Körpers ist, sondern nur in ihm wohnt. Dass ein solcher körperloser Geist nach dem Tod des Körpers an einen anderen Ort wandert, kann man sich leicht vorstellen." (Der Gotteswahn S.252-253.) Mit anderen Worten: Das Bewusstsein, dass der Körper vergänglich und der menschliche Geist ewig ist, dieses Bewusstsein ist dem Menschen in die Wiege gelegt. Sogar die Teleologie ist uns in die Wiege gelegt, nämlich das Wissen darum, dass die Bedeutung unseres Lebens über uns hinausweist, dass das Ziel unseres Lebens ein höheres und in der Zukunft liegendes sein muss. Oder anders gesagt: Dass unser Leben einen Sinn haben muss. Denn wenn es ein Ziel gibt, dann bekommt das Leben einen Sinn, nämlich dieses Ziel zu erreichen. Weil uns dieses Bewusstsein in die Wiege gelegt ist, beschäftigen sich Menschen, seit es Menschen gibt, mit der Frage wieso und wozu sie hier auf der Erde leben. Deshalb kann man an unseren Universitäten Philosophie studieren. Menschen suchen nach dem Sinn und Ziel des Lebens und Dawkins meint, dass uns das angeboren sei. Dawinks erklärt, wie er trotz diesem in die Wiege gelegtem Bewusstsein Atheist geworden ist, so: "Weil ich mit meiner Vernunft gelernt habe, Monist zu sein, während ich gleichzeitig als Mensch auch ein Tier bin, bei dem sich in der Evolution dualistische Instinkte entwickelt haben." (Der Gotteswahn S.251-252.) Dawkins hat sich also sozusagen zum Atheismus bekehrt, vom Dualisten zum Monisten, der nur das materielle und sichbare als Wirklichkeit anerkennt. Das ist natürlich sein gutes Recht. Aber dadurch ist er seine Religiosität nicht losgeworden, sondern er ist tief religiös geblieben, denn er muss jetzt glauben, dass es keinen Gott gibt, obwohl ihm seine Empfindungen etwas anders sagen. Er schreibt: "Der Gedanke, dass hinter meinen Augen ein Ich steckt, das zumindest im Roman in einen anderen Kopf wandern kann, ist in mir und jedem anderen Menschen tief verwurzelt - ganz gleich, wie stark wir intellektuell den Monismus bevorzugen." (Der Gotteswahn S.251-252.) Interessant! Da halte ich mich doch lieber an die Bibel, denn sie kennt diesen Dualismus. "Gott hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt." Prediger 3, 11. Der Apostel Paulus sagt sogar, dass der Mensch weiss, dass es einen Gott gibt. "Gottes unsichtbares Wesen - das ist seine ewige Kraft und Gottheit - wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken, sodass sie keine Entschuldigung haben." Römer 1, 20. III. Die Er-Lösung! Der Mensch kann also diese Mauer nicht durchbrechen. Und Gott wusste, dass wir unser Problem nicht selber lösen können. Wir könnten von morgens bis abends und durch die ganze Nacht hindurch auf den Knien beten und Gott Opfer bringen, wir werden diese Wand zwischen Gott und uns nicht durchbrechen. Gott selber hat für eine Lösung gesorgt. Er selber ist uns Menschen entgegen gekommen, damit wir die Verbindung zu ihm wieder herstellen können und so zu unserer eigentlichen Bestimmung zurückfinden. Im Johannesevangelium wird das so gesagt: "Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eigenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3, 16. Damit jeder Mensch zu seiner Bestimmung zurückfinden kann: In Frieden und Gemeinschaft mit dem Schöpfer zu leben. Das wurde möglich, aber dazu musste Jesus für unsere Schuld am Kreuz sterben. Das ist der Kern der christliche Botschaft seit es das Christentum gibt: Jesus bezahlte stellvertretend unsere Schuld. Der Apostel Paulus schreibt: "Den Schuldschein, der auf unseren Namen ausgestellt war und dessen Inhalt uns anklagte, weil wir die Forderungen des Gesetzes nicht erfüllt hatten, hat er für nicht mehr gültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt." Kolosser 2, 14. Wer das glaubt und Jesus sein Leben anvertraut, der ist gerettet, d.h. seine Beziehung zum Schöpfer ist wieder hergestellt. Er lebt in Frieden mit Gott. Und so sagt der Apostel Paulus: "Wie durch die Sünde des Einen (Adam) die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen (Jesus) für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt." Römer 5, 18. Das ist also das Evangelium, die frohe Botschaft an jeden Menschen! Man kann diese Botschaft gut oder schlecht finden. Aber ob einem das gefällt oder nicht, das ist die Kernbotschaft des christlichen Glaubens. Es geht dabei um nichts Geringeres, als um die Rettung des Menschen für Zeit und Ewigkeit. Und wenn du noch nicht gerettet bist, dann bist du nur ein aufrichtiges Gebet von dieser grossartigen Rettung entfernt. Der Apostel Paulus sagt: Ob jemand Jude oder Nichtjude ist, macht keinen Unterschied: Alle haben denselben Herrn, und er lässt alle an seinem Reichtum teilhaben, die ihn im Gebet anrufen. Denn "jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden". Römer 10, 12-13. Ich freue mich, dass wir heute Noemi taufen dürfen, die gerettet wurde! 11