Mose geh! Befreie mein Volk!

2. Mose 3, 1-22

Serie: Der schwierige Aufbruch in eine schönere Welt (5/11)

 

 

I.    Gott begegnet Mose

II.      Gott reagiert auf die Not

III.     Gott ermöglicht das Gelingen

 

 

 


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Einleitende Gedanken

Mose lebte seit bald vierzig Jahren in der Gegend von Midian. Er war verheiratet, hatte zwei Kinder und arbeitete für seinen Schwiegervater als Hirte. Eines Tages, nach fast vierzig Jahren, begegnete Gott Mose auf überraschende Weise und diese Begegnung veränderte sein Leben radikal. Das ging so.

I.               

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Gott begegnet Mose

Mose hütete die Schafe seines Schwiegervaters. Er trieb die Herde durch die Wüste, zum Berg Horeb, der auch Berg Gottes oder Berg Sinai genannt wird.

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In der Gegend vom Horeb befanden sich fruchtbare Täler mit genügend Wasservorkommen für die Tiere. Bei den Beduinen galt diese Gegen damals als Zufluchtsort, wenn die tieferliegenden Gegenden ausgetrocknet waren. Mose war also mit seiner Herde am Horeb unterwegs und da geschah etwas sehr Sonderbares.

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«Mose sah einen brennenden Dornbusch, aber es fiel ihm auf, dass der Busch von der Flamme nicht verzehrt wurde.» 2. Mose 3, 2.

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Ein brennender Busch, der nicht verbrannte! Das fand Mose sehr seltsam. So etwas hatte er noch nie gesehen. Er dachte:

»Das muss ich mir aus der Nähe ansehen!« 2. Mose 3, 3.

Nichts ahnend, was sich hinter diesem Phänomen verbirgt, näherte er sich diesem brennendem Busch.

Dieser brennende Busch war kein Naturphänomen, das sich öfters ereignen würde. Was da geschah war einzigartig und wir können davon ausgehen, dass sich so etwas nie wieder ereignete. Gott wählte diesen einzigartigen Weg, um Mose zu begegnen, wie wir das in unserem Textabschnitt lesen:

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«Dort erschien Mose der Engel des HERRN in einer lodernden Flamme, die aus einem Dornbusch schlug.» 2. Mose 3, 2.

Gott begegnet Menschen in unterschiedlicher Weise. Jederzeit kann er einem Menschen in besonderer und einzigartiger Weise begegnen. Das kann in einem Gottesdienst, bei einem Gebetstreffen, in der persönlichen Bibellese sein. Wir merken dann, dass Gott uns auf etwas aufmerksam machen will, oder er in uns eine Leidenschaft weckt.

Gott kann uns aber auch an Orten begegnen, an denen wir das gar nicht erwarten würden, so wie er Mose hier in diesem Dornbusch begegnete. Gott ist nicht an unsere religiösen Praktiken gebunden.

Als ich jung und noch etwas wild war, geschah etwas, das ich bis heute nicht mehr vergessen habe. Damals war ich noch nicht Christ, jedenfalls nicht wiedergeboren. Mit einem Freund war ich im Bündnerland unterwegs, der mich am Ende unserer Tour zum Bahnhof brachte. Ich weiss nicht mehr, was wir zuvor gemacht hatten und ob ich schon etwas alkoholisiert war. Aber was ich nicht mehr vergessen habe ist der Moment, als ich durch die Unterführung stürmte, um den Zug zu erreichen und ich realiserte, dass mir der Zug sozusagen vor der Nase abgefahren war. Wutentbrannt schrie ich einen grauenhaften Fluch in diese Unterführung hinein und der Hall warf diesen Fluch sozusagen auf mich zurück. Sofort realisierte ich, dass ich mich eben selber verflucht hatte. Meine Wut wich sofort und verwandelte sich in ein Flehen: Gott, bitte nimm das, was ich eben gesagt habe, nicht ernst. Bitte, verdamme mich nicht.

Das war für mich eine Gottesbegegnung, die sich abseits von religiösem Leben in meinem Leben überraschend ereignete.

Es gibt noch einige andere Erfahrungen, die ich als Christ gemacht habe, bei denen ich ahnte, dass Gott mich in besonderer Weise ansprechen wollte.

Ich bin jedoch der Überzeugung, dass wir solche Erfahrungen nicht jeden Tag machen. Solche besonderen Begegnungen mit Gott sind selten. Mose war immerhin gegen achtzig Jahre alt, als ihm Gott in dieser ausserordentlichen Weise begegnete.

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Nun, Mose näherte sich dem Busch, nicht wissend, was sich hinter diesem Phänomen verbirgt. Da hörte er plötzlich eine Stimme aus dem Dornbusch rufen:

»Mose! Mose!« 2. Mose 3, 4.

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Als Mose diesen Ruf erwiderte, sagte ihm diese Stimme Gottes:

»Komm nicht näher! Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligem Boden.« 2. Mose 3, 5.

In verschiedenen orientalisch geprägten Religionen war das so und ist bis heute so, dass man an heiligen Stätten seine Schuhe auszieht. Das ist eine Geste der Unterwerfung und Wertschätzung gegenüber Gottes Heiligkeit. So zog Mose seine Schuhe aus und näherte sich diesem brennenden Busch.

Jetzt gab sich Gott zu erkennen, indem er sagte:

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»Ich bin der Gott, den dein Vater verehrt hat, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.« 2. Mose 3, 6.

Es erschien ihm der Gott seiner Väter, der Gott seines Volkes, für den er seine Privilegien als Adoptivsohn der Tochter des ägyptischen Königs abgelegt hatte und sich ganz auf die Seite dieses Gottes und seines Volkes gestellt hatte.

Es war die Entscheidung für diesen Gott, die dazu führte, dass er schlussendlich vierzig Jahre in der Verbannung leben musste und von seinem Volk getrennt war.

Jetzt begegnete ihm dieser Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde auf überraschende und erstaunliche Weise.

Gott erschiehn ihm nicht in seiner Macht und Herrlichkeit, mit Blitz, Donner und Feuer, das vom Himmel fiel. Gott wählte einen leisen und bescheiden wirkenden Weg und trotzdem einzigartig, um die Aufmerksamkeit Moses zu gewinnen. Eben diesen brennenden Dornschusch – ein brennendes Gestrüpp. Das ist typisch für Gott, dass er sich durch unscheinbare Dinge zu erkennen gibt, denn meistens begegnet Gott dem Menschen durch das Schwache und Unscheinbare. So schrieb Paulus den Christen in Korinthern:

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«Was nach dem Urteil der Welt ungebildet ist, das hat Gott erwählt…Was nach dem Urteil der Welt schwach ist, das hat Gott erwählt…Was in dieser Welt unbedeutend und verachtet ist und was bei den Menschen nichts gilt, das hat Gott erwählt.» 1. Korinther 1, 27–28.

Gott begegnet uns oft im Schwachen und in der Schwachheit. So sagte er einmal zum Apostel Paulus:

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«Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.« 2. Korinther 12, 9.

Das ist eben typisch für Gott und diese Art, wie er hier den Kontakt zu Mose suchte, ist ein schönes Beispiel dafür. Er offenbart sich durch einen stacheligen Dornbusch, dem man am liebsten ausweicht und den man leicht übersehen könnte.

Der Herrscher und Schöpfer der Welt, der Gott Israels, gibt sich mit Hilfe eines unscheinbaren Dorbusches zu erkennen. Er lässt diesen Dornbusch besondern werden, indem er ihn brennen lässt, ohne zu verbrennen. Das finde ich einfach faszinierend!

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Schade können wir das, was damals geschah, nicht nachempfinden. Jedenfalls war Mose zutiefst beeindruckt.

«Er verhüllte sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzusehen.» 2. Mose 3, 6.

Es gibt einen Grundsatz, den wir im Alten Testament finden: Wer Gott sieht, der muss sterben. Wenn Gott sich offenbart, dann erheben die Menschen nicht ihre Gesichter zum Himmel und strecken sich aus hin zu Gott. Wenn Menschen Gott begegnen, dann werfen sich diese Menschen zu Boden auf ihr Angesicht, oder verhüllen ihr Gesicht, wie das Mose hier tat.

Später, übrigens am selben Ort, als Gott dem Volk Israel die zehn Gebote gab, sprach Gott zu seinem Volk, so dass alle Gottes gewaltige Stimme hörten. Aber die Israeliten wollten die Stimme Gottes nicht hören. Sie baten Mose:

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„Wir haben Angst, wenn Gott so mit uns redet. Wir werden noch alle umkommen! Sprich du an seiner Stelle zu uns, wir wollen auf dich hören.“ 2. Mose 20, 19.

Mose sprich du mit Gott und berichte, was er dir gesagt hat, denn wir sind unwürdig und wenn das noch lange so geht, werden wir alle sterben.

Auch der Prophet Jesaja erschrak, als ihm Gott begegnete, verzweifelt rief er:

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«Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.» Jesaja 6, 5.

Auch die erste Begegnung des Petrus mit Jesus zeigt uns dieses Phänomen. Als Petrus zum ersten Mal mit Jesus auf seinem Fischerboot war und seine Netze sich unverwaretet füllten, so dass sie zu reissen drohten, musste er – warum auch immer – erkannt haben, wer Jesus sein könnte.

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Er fiel vor den Füssen von Jesus nieder und flehte:

»Herr, geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.« Lukas 5, 8.

Das zeigt uns, wie heilige Gott ist. Und es sollte uns glücklich machen, dass dieser heilige Gott, bei denen die Jesus lieben, durch den heiligen Geist in ihnen lebt. Deshalb sind wiedergeborene Christen heilig, nicht weil sie besser wären als alle anderen Menschen, sondern weil der heilige Gott in ihnen lebt. So könnte man etwas überspitzt sagen: Der Dornbusch ist in uns drin. Wir leben immer in der Gegenwart Gottes.

II.           

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Gott reagiert auf die Not

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Nun erzählte Gott dem Mose, dass er genau gesehen habe, wie die Ägypter sein Volk Israel unterdrücken. Er sagte:

«Ich habe gehört, wie es um Hilfe schreit gegen seine Antreiber. Ich weiss, wie sehr es leiden muss.» 2. Mose 3, 7.

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Selbst wenn mein Volk vielleicht den Eindruck bekommen könnte, dass ich nichts von ihrer Not weiss oder sie denken würden, dass es mir egal sei, mir ist gar nichts entgangen. Ich habe ihr Schreien gehört und ich kenne ihre Leiden sehr genau. Gott war fest entschlossen, sein Volk zu befreien. Er sagte:

«Ich bin herniedergefahren, um es von seinen Unterdrückern zu befreien.» 2. Mose 3, 8.

Gott war heruntergefahren. Er hatte seinen Thron verlassen, um seinem Volk zu helfen. Gott hatte sozusagen den Himmel verlassen, um für sein Volk zu sorgen.

Das tat er auch beim Turmbau von Babel. Dort lesen wir:

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«Da fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten.» 1. Mose 11, 5.

Und später lesen wir das bei dem Bericht über Sodom und Gomorra. Gott sagt:

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«Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob’s nicht so sei, damit ich’s wisse.» 1. Mose 18, 21.

Und dann auch, als er dem Volk Israel am Berg Sinai, eben am Berg Horeb, die Zehn Gebote gab. Da heisst es:

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«Als nun der HERR herniedergekommen war auf den Berg Sinai, oben auf seinen Gipfel, berief er Mose hinauf auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf.» 2. Mose 19, 20.

Jedesmal, wenn in der Geschichte etwas einschneidendes geschieht, kommt Gott hernieder. Das bedeutet für die einen Gericht und für die anderen Gnade und Rettung.

Und genau so kam Gott hernieder, um uns zu retten. Dafür kam er in einer unfassbaren Radikalität zu uns Menschen, denn Gott besuchte die Erde als Mensch. Im Hebräer wird uns das so berichtet:

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„Viele Male und auf verschiedenste Weise sprach Gott in der Vergangenheit durch die Propheten zu unseren Vorfahren. Jetzt aber, am Ende der Zeit, hat er durch seinen eigenen Sohn zu uns gesprochen. Der Sohn ist der von Gott bestimmte Erbe aller Dinge. Durch ihn hat Gott die ganze Welt erschaffen.“ Hebräer 1, 1–2.

Gott kam in seinem Sohn Jesus Christus in diese Welt hinab, um uns zu retten, wie wir das im Johannesevangelium lesen:

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„Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ Johannes 3, 16.

Jesus kam auch für dich auf diese Welt hinunter. Er hatte den Himmel, den schönsten Wohnort den es gibt, für dich verlassen, denn er will auch dich retten. Hast du ihm dein Vertrauen geschenkt?

Nun warten wir auf das nächste Erscheinen von Jesus, auf den Tag, an dem Gott noch einmal auf diese Erde hinunterkommen wird. Das wird ein grossartiges Ereignis sein, denn das nächste Mal wird Jesus sichtbar in seiner ganzen Machtfülle in Erscheinung treten und er wird uns zu sich holen. Jesus selbst sagte über dieses grossartige Ereignis:

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„Der Menschensohn wird für alle sichtbar am Himmel erscheinen. Dies ist das Zeichen, dass das Ende da ist. Die Völker der ganzen Welt werden jammern und klagen, wenn sie den Menschensohn auf den Wolken des Himmels mit göttlicher Macht und Herrlichkeit kommen sehen. Dann wird die Posaune ertönen und der Menschensohn wird seine Engel in alle Himmelsrichtungen ausschicken, damit sie von überall her die Menschen zusammenbringen, die er erwählt hat.“ Matthäus 24, 30–31.

Jeder, der Jesus liebt und ihm nachfolgt, wird sich über diesen kommenden Tag freuen können, denn dann sind wir am Ziel unseres Lebens angekommen!

III.      

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Gott ermöglicht das Gelingen

Gott wusste wie er sein Volk befreien wollte. Er tat das nicht, indem er die Ägypter z.B. durch eine Seuche umkommen liess. Gott wollte sein Volk sozusagen in Zusammenarbeit mit einem Menschen befreien und dieser Mensch war Mose. Er sagte zu ihm:

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«Geh jetzt, ich schicke dich zum Pharao! Du sollst mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten herausführen.« 2. Mose 3, 10.

Mose war geschockt! Wie sollte er das tun. Er wusste, wie mächtig der Pharao war. Überrascht und perplex antwortete er:

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»Ich? Wer bin ich denn! Wie kann ich zum Pharao gehen und das Volk Israel aus Ägypten herausführen?« 2. Mose 3, 11.

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Der Pharao wird doch nicht auf mich hören. Dieser Mann wird mich nicht ernst nehmen. Das funktioniert nicht! Gott – das muss ein Irrtum sein. Das kann nicht dein Ernst sein! Doch – das war der volle Ernst. Gott antwortete:

»Ich werde dir beistehen.» 2. Mose 3, 12.

Das ist schon mal eine gute Nachricht auch für uns. Wenn uns Gott eine Aufgabe gibt, dann wird er uns beistehen. So sagte Jesus seinen Jüngern, dass sie sich in schwierigen Zeiten auf Gott verlassen können. Er sagte:

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„Wenn sie euch vor die Synagogengerichte schleppen und vor andere Richter und Machthaber, dann macht euch keine Sorgen darüber, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch in dem Augenblick eingeben, was ihr sagen müsst.“ Lukas 12, 11–12.

Gott gibt nicht Aufgaben und Aufträge, ohne dass er uns bei der Ausführung unterstützt. Gott gab Mose sogar einen Hinweis, wie er merken konnte, dass das, was er tun wird, Gottes Wille ist:

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«Das ist das Zeichen, an dem du erkennst, dass ich dich beauftragt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr mir an diesem Berg Opfer darbringen und mich anbeten.« 2. Mose 3, 12.

Das ist kein schlechtes Zeichen, aber kommt das nicht etwas spät? Erst wenn Mose mit seinem Volk zu diesem Berg zurückkommt, konnte er sich sicher sein, dass dieser Auftrag von Gott gekommen war?

Wir werden nächstes Mal sehen, dass Mose dieses Zeichen nicht ganz genügte und Gott ihm noch andere Zeichen geben wird.

Mose wollte jetzt aber wisse, was er den Israeliten sagen sollte. Werden sie überhaupt auf ihn hören? Sie werden ihn bestimmt auslachen und verhöhnen. Bestimmt werden sie ihn fragen, in wessen Auftrag er das tun wolle. Welcher Gott ihn dafür geschickt hätte.

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Und jetzt geschah etwas Grossartiges. Gott gab sich Mose mit seinem Namen zu erkennen. Wenn ich mich nicht täusche ist das hier das erste Mal, dass Gott sich mit diesem Namen zu erkennen gab. Er sagte:

»Ich bin da. Sag zum Volk Israel: ‘Der Ich–bin–da hat mich zu euch geschickt: der HERR (Jahwe)!» 2. Mose 3, 14.

Das ist ein Wortspiel, dass sich im Namen Jahwe spiegelt. Der Gott Israels ist Jahwe, das ist sein Eigenname. Wer den Gott Israels anrufen will, der kann ihn mit diesem Namen anrufen. Gott lässt sich mit dem Namen Jahwe ansprechen. Gott fügte hinzu:

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»(Jahwe) HERR (Er–ist–da) ist mein Name für alle Zeiten. Mit diesem Namen sollen mich auch die kommenden Generationen ansprechen, wenn sie zu mir beten.» 2. Mose 3, 15.

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Und Gott machte Mose auch klar, dass er der Gott seiner Väter ist, der sich mit einem Versprechen an seine Vorväter gebunden hatte, denn er sagte:

»Der HERR ist der Gott eurer Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.» 2. Mose 3, 15.

Deshalb will Gott sein Volk aus Ägypten befreien, weil er das Abraham, Issak und Jakob versprochen hatte. Und Gott sagte weiter:

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«Wenn du so zu ihnen sprichst, werden die Ältesten des Volkes auf dich hören. Dann musst du mit ihnen zum König von Ägypten gehen, und ihr sollt zu ihm sagen: ‘Der HERR, der Gott der Hebräer, ist uns erschienen. Deshalb wollen wir drei Tagereisen weit in die Wüste gehen und dort dem Herrn, unserem Gott, Opfer darbringen.’» 2. Mose 3, 18.

Es wird also schwierig werden, das muss Mose jetzt erst recht klar geworden sein. Er soll vom Pharao die Freilassung seines Volkes fordern. Mose war nicht überzeugt, dass der Pharao darauf eingehen würde. Der wird doch nicht die Menschen ziehen lassen, die für ihn Städte aufbauen. Die ganzen Bauten kämen zum Erliegen. Es entstünden gigantische Bauruinen. Das ist einfach nicht denkbar!

Das kennen wir doch auch irgendwie. Wir sollen den Menschen das Evangelium verkünden und wir wissen, dass sie es mit grosser Wahrscheinlichkeit ablehnen werden. Wir gehen mit unserem Bücherstand auf die Strasse, obwohl sich für uns kaum etwas sichtbar ändert.

Aber wir sollen einfach das tun, was wir zu tun haben. Gott wird uns darin unterstützen und was daraus wird, liegt schlussendlich in Gottes Händen.

Gott wusste schon, was er tun wird und er versprach Mose, dass er schlussendlich das Gelingen schenken wird.

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«Ich will diesem Volk Gunst verschaffen bei den Ägyptern, dass, wenn ihr auszieht, ihr nicht leer auszieht, sondern jede Frau soll sich von ihrer Nachbarin und Hausgenossin silbernes und goldenes Geschmeide und Kleider geben lassen. Die sollt ihr euren Söhnen und Töchtern anlegen und von den Ägyptern als Beute nehmen.» 2. Mose 3, 21–22.

Aber eines wird hier deutlich. Wenn Gott eingreift, dann tut er das meinst, indem er sich mit einem Menschen verbindet. Gott möchte mit uns zusammenarbeiten, ob wir das verstehen können oder nicht.


 

Schlussgedanke

Meistens dauert es für uns zu lange bis Gott handelt. Meistens finden wir die Aufgaben, die wir zu erfüllen hätten schwierig, wenn nicht unmöglich. Aber – das sollten wir nie vergessen – für Gott ist nichts unmöglich.

Eines ist ganz sicher: Gott wird uns ans Ziel bringen, wenn wir ihm treu bleiben. Selbst wenn uns die Hürden dorthin zu hoch scheinen, Gott wird uns helfen, denn er ist der lebendige, mächtige, heilige, gerechte, barmherzige, liebende und gnädige Gott. Der Gott der die Welt erschaffen hat und dem alle Macht gehört.

Jesus sagte einmal den Sadduzäern, die nicht an ein Leben nach dem Tod glaubten, dass gerade Mose auf diese Tatsache hingewiesen habe, indem er über die Begegnung bei diesem Dornbusch geschrieben hatte. Jesus sagte:

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„Dass die Toten auferstehen, hat schon Mose deutlich gemacht. In der Geschichte vom Dornbusch nennt er den Herrn ›den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs‹. Gott ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; für ihn sind alle lebendig.“ Lukas 20, 37–38.

Mit anderen Worten: Wir bleiben mit Gott verbunden, auch wenn wir gestorben sind. Der Tod ist nur der Übergang in eine andere Dimension des Lebens.

Das verbürgt der Gott, der dem Mose in diesem Dornbusch erschienen war. Dieser Gott wird sein Versprechen halten, dass er uns zu sich in den Himmel bringen wird.