Erziehung im Spannungsfeld zwischen Himmel und Erde Gedanken zum Schulanfang I. WIR BEGÜNSTIGEN EINE MOTIVIERENDE ATMOSPHÄRE... 1. ...indem wir Menschen lieben 2. ...indem wir nicht verurteilen 3. ...indem wir von Menschen lernen 4. ...indem wir Gesprächspartner sind II. WIR UNTERSTÜTZEN UNSERE KINDER IM GLAUBEN... 1. ...indem wir verbunden bleiben 2. ...indem wir für das Reich Gottes leben 3. ...indem wir Gemeinschaft fördern 4. ...indem unsere Werte erkennbar sind 5. ...indem wir in unserer Zuneigung konstant sind Einleitende Gedanken Es ist grossartig in einem Land zu leben, in dem sehr viel Wert auf Bildung gelegt wird. Ein Land, das dafür sorgt, dass jedes Kind unabhängig seiner Herkunft und sozialer Stellung in der Gesellschaft ein Recht auf Bildung hat. Bildung ist für unser Land von grösster Bedeutung, denn sie bildet die Grundlage unseres Wohlstandes. So dürfen und müssen wir unsere Kinder in den Kindergarten und in die Schule schicken, denn die Schule ist obligatorisch, damit jedes Kind die gleiche Chance bekommt und Eltern ihre Kinder nicht zurückhalten dürfen. Zum Glück ist das so. Für Eltern ist das bereits der erste Schritt, ihre Kinder ein bisschen loslassen zu müssen. Die Kinder müssen Personen anvertraut werden, die auf unsere Kinder grossen Einfluss ausüben werden. Unsere Kinder werden - wenn sie nicht in eine christliche Privatschule gehen - mit anderen Wertvorstellungen und Weltanschauungen konfrontiert werden. Das kann bei christlichen Eltern Bedenken und Ängste auslösen, denn wir wollen unsere Kinder bewahren und beschützen und wir möchten, dass sie ihren kindlichen Glauben nicht verlieren. Nüchtern betrachtet müssen wir uns eingestehen, dass früher oder später unsere Kinder mit anderen Lebensentwürfen konfrontiert werden. Selbst wenn wir sie in eine christliche Schule schicken oder die Kinder zu Hause unterrichten. Die Zeit wird kommen, in der sie sich mit anderen Einstellungen und Überzeugungen auseinandersetzen und arrangieren müssen. Wir leben als Christen in zwei Welten, und das wird uns in solchen Momenten bewusst. Jesus sagte seinen Jüngern: "Ihr gehört nicht zur Welt; ich habe euch aus der Welt heraus erwählt. Das ist der Grund, warum sie euch hasst." Johannes 15, 19. Mit dem Begriff "Welt" bezeichnet Jesus nicht die Erde, sondern Überzeugungen, Wertvorstellungen und Weltanschauungen. Als Christen stossen wir oft auf Unverständnis, wenn wir sagen, was wir glauben und nach welchen Werten wir unser Leben gestalten wollen. Heute ist es schon sehr suspekt, wenn wir noch Glauben, dass Gott die Welt geschaffen hat und diese Welt nicht durch einen evolutionären Zufallsprozess entstanden ist. Wir leben also im Spannungsfeld zwischen Himmel und Erde. Die Erziehung unserer Kinder findet in diesem Spannungsfeld statt. Es ist deshalb wichtig, dass wir uns darüber Gedanken machen, wie wir als Christen in dieser Welt leben und uns verhalten sollen. Es ist wichtig zu überlegen, wie wir in diesem Spannungsfeld unsere Kinder erziehen und begleiten, damit sie sich gut entwickeln können und einmal ihren kindlichen Glauben ablegen und zu einem reifen eigenständigen Vertrauen in Jesus finden können. Anlässlich dieses Schulanfangs-Gottesdienstes möchte ich euch einige Gedanken weitergeben, die dem einen oder anderen hilfreich sein können, ob ihr nun Kinder habt oder nicht. Ich verstehe mich nicht als Experte in Erziehungsfragen. Würde mich jemand fragen, ob ich über Erziehung ein Seminar machen würde, dann würde ich dankend ablehnen. Was ich jetzt sagen werde ist also nicht der Weisheit letzter Schluss. Nehmt das als Gedankenanstösse entgegen und denkt an den Punkten weiter, die ihr für wichtig und hilfreich erachtet. I. Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre... Um in diesem Spannungsfeld zu bestehen, brauchen wir eine motivierende Atmosphäre. Es ist wie bei einer Pflanze, die am richtigen Ort gepflanzt wird, genügend Wasser und Sonne bekommt und die man vor ungebetenen Störenfrieden schützt. In einer motivierenden Atmosphäre können sich Menschen entfalten und sie werden nicht von Ängsten vor einer düsteren Zukunft beherrscht. Natürlich weist uns die Bibel darauf hin, dass der moralische Zerfall zunehmen wird. Sie ermahnt uns, wir sollten uns nicht von den Werten mitreissen lassen, die in einer Gesellschaft geduldet werden, aber Gott nicht gefallen. Als Christen konzentrieren wir uns jedoch nicht auf den Zerfall der Werte und wir warten auch nicht auf das Ende der Welt mit den Gefahren, die dieses Ende mit sich bringen wird. Christen leben mit der Hoffnung und der Sehnsucht auf den Anbruch der neuen Welt, die mit der Wiederkunft von Jesus beginnen wird. Christen warten also auf Jesus und nicht auf den Antichristen. Christen freuen sich vielmehr auf die Begegnung mit Jesus, auf den Tag, an dem wir Jesus mit eigenen Augen sehen werden. An einem Flug z.B. nach Bangkok möchte ich veranschaulichen, wie wir in dem Spannungsfeld zwischen Himmel und Erde eine motivierende Atmosphäre begünstigen können. Jeder, der in den Flieger steigt weiss, dass dieses Flugzeug abstürzen könnte. Ich könnte nun angespannt und ängstlich im Flugzeug sitzen und darüber nachdenken, wie es wäre, wenn es abstürzen würde und bei jedem Ruckeln erschrecken. Ich könnte aber auch im Flieger sitzen und mich am Essen und der freundlichen Bedienung erfreuen, mit meinem Nachbarn ein gutes Gespräch führen und voll Vorfreude auf die kommende Zeit in Bangkok wartend meine Zeit verbringen. Als Christen wissen wir, dass sich die Welt auf eine Katastrophe zubewegt, aber wir leben trotzdem freudig und zuversichtlich weiter. Nicht die lähmende Angst steht im Vordergrund, sondern die Freude auf das, was kommen wird, die Freude auf Jesus. Christen können und sollen akzeptieren, dass viele Menschen anders denken, leben und handeln. Wir müssen uns nicht konstant mit dem Verhalten anderer Menschen beschäftigen. Christen sind keine Moralapostel, die mit erhobenem Zeigefinger den Menschen begegnen. Paulus schrieb den Korinthern: "In meinem früheren Brief habe ich euch vor dem Umgang mit Menschen gewarnt, die ein unmoralisches Leben führen." 1. Korinther 5, 9. Die Korinther verstanden offensichtlich, sie müssten sich von allen Menschen distanzieren, die ein unmoralisches Leben führen. Aber da hatten sie Paulus komplett falsch verstanden, so dass er das folgendermassen richtigstellen musste: "Dabei dachte ich natürlich nicht an Menschen, mit denen ihr zwar in dieser Welt zu tun habt, die aber Gott nicht kennen. Wenn ihr den Kontakt mit allen vermeiden wolltet, die ein unmoralisches Leben führen, geldgierig sind, andere berauben oder Götzen anbeten, bliebe euch nichts anderes übrig, als die Welt zu verlassen." 1. Korinther 5, 10. Wollten wir uns von diesen Menschen distanzieren, müssten wir die Welt verlassen. Jesus selber pflegte zum Ärger der Pharisäer Gemeinschaft mit Menschen, die ein gottloses Leben führten. Wir können und sollen uns von den Menschen, die unseren Glauben an Jesus nicht teilen, nicht absondern. Solche Bewegungen gibt es immer wieder, die das tun, doch das führt meistens zu einem schrecklichen Ende. Wollte Gott, dass wir zu Menschen, die nicht Christen sind, keinen Kontakt pflegen, würde er uns doch gleich zu sich nehmen. Nun ist es wichtig, dass wir in unseren Familien und in unseren Gemeinden eine motivierende Atmosphäre schaffen, in der man leben und atmen kann. Wir müssen unseren Kindern helfen, um im Bild des Flugs nach Bangkok zu bleiben, diesen Flug gut zu übersteht, auch im Wissen, dass das Flugzeug abstürzen könnte. Vier Punkte möchte ich zu bedenken geben, wie wir eine motivierende Atmosphäre schaffen können, ohne unseren Glauben zu verleugnen. 1. Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre, indem wir Menschen lieben Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre, indem wir Menschen lieben. Wir lieben Menschen, die ganz andere Werte vertreten und danach leben. Jesus sagte sogar, wir sollen unsere Feinde lieben: "Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen." Matthäus 5, 44. Wie ernst das Jesus meinte wird deutlich, wenn wir weiterlesen: "Wenn ihr nur die liebt, die euch Liebe erweisen, was für einen Lohn habt ihr dafür zu erwarten? Tun das nicht sogar Leute wie die Zolleinnehmer?" Matthäus 5, 46. Wir sollen diese Menschen lieben, weil sie von Gott geliebt sind. Er liebt diese Menschen so, dass er seinen eigenen Sohn am Kreuz für sie opferte. Weil wir diese Lieben Gottes kennen und selber an uns erfahren haben, können wir sie an andere Menschen weitergeben. Als Christen sind die Repräsentanten Gottes und deshalb wünscht Jesus, dass wir sogar unsere Feinde lieben. Und Paulus fordert von den Christen in Rom, dass sie unnötigen Streit vermeiden, das ist zwar nicht immer möglich, doch: "Wenn es möglich ist und soweit es an euch liegt, lebt mit allen Menschen in Frieden." Römer 12, 18. Es ist wichtig, dass die Menschen merken, dass wir sie schätzen und freundlich mit ihnen sind, auch wenn sie völlig anders denken, glauben und leben als wir. Wenn ein Kind seine Lehrperson gerne hat, die ganz anders lebt, als wir uns das vorstellen, sollten wir das unterstützen ohne Wenn und Aber. Unsere Kinder müssen bei uns lernen, dass wir Menschen freundlich, mit echter Wertschätzung und Respekt begegnen. Das wirkt befreiend und begünstigt eine motivierende Atmosphäre. 2. Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre, indem wir nicht verurteilen Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre, indem wir nicht verurteilen. Unsere Kinder werden viel lernen, was wir anders sehen z.B. die Entstehung der Welt. Sie werden Lehrer haben, die Lebensformen bevorzugen, die wir nicht befürworten würden. Selbstverständlich können und sollen wir den Kindern sagen, weshalb wir andere Überzeugungen und Werte haben, nach denen wir unser Leben gestalten. Natürlich sollten wir ihnen erklären, warum uns diese Werte wichtig sind. Wir sollten uns aber an das Konzept der Toleranz halten: Leben und leben lassen. Jeder soll so leben, wie er es für richtig hält, solange er das Leben der anderen nicht zerstört. Wir müssen unsere Kinder nicht auf Missstände hinweisen, die sie noch gar nicht entdeckt haben. Der beste Zeitpunkt, um mit dem Kind über unterschiedliche Einstellungen zu sprechen ist, wenn das Kind selber fragt. Kinder erleben die Welt anders als wir und wir sollten von ihrer Sicht der Welt ausgehen und bei den Punkten anknüpfen, die sie beschäftigen. 3. Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre, indem wir von Menschen lernen Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre, indem wir von Menschen lernen. Menschen, die Jesus ablehnen, können hohe und ehrenwerte Ziele verfolgen. Sie können hervorragende Pädagogen sein. Von solchen Menschen sollten wir lernen. Wir sollen unseren Kindern helfen zwischen dem zu unterscheiden, was gut und hilfreich ist und dem was zerstört und in die Irre führt. Paulus gibt diesbezüglich auch einen Rat: "Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge, die wahr und achtenswert, gerecht, rein und unanstössig sind und allgemeine Zustimmung verdienen; beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird." Philipper 4, 8. Sind wir uns dessen bewusst, dass Christen nicht immer alles besser wissen. 4. Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre, indem wir Gesprächspartner sind Wir begünstigen eine motivierende Atmosphäre, indem wir aufmerksame Gesprächspartner für unsere Kinder sind. Ich erachte es als eine der Hauptaufgaben in der Erziehung, dass wir uns für die Fragen der Kinder Zeit nehmen. Wir können nämlich die Einflüsse, denen unsere Kinder ausgesetzt sind nicht verhindern, aber wir können ihnen dabei helfen, diese Einflüsse zu verarbeiten und einzuordnen. Die Schule wird sich nicht unseren Werten anpassen. Deshalb ist es unsere Aufgabe den Kindern die Werte zu vermitteln, die wir wichtig finden. Das macht man aber nicht, indem man den Kindern einfach sagt, was man darf und was verboten ist oder was man denken darf und was man nicht denken darf. Wir müssen den Kindern, so wie sie es verstehen können, begründen, warum wir eine Sache anders beurteilen. Sie müssen verstehen können, warum wir allenfalls eine andere Meinung als die ihrer Lehrperson haben. Verschieben wir diese Gespräche nicht auf den Tag, an dem die Kinder grösser oder erwachsener sind. Wenn wir uns für ihre Fragen heute keine Zeit nehmen, werden sie uns auch nicht mehr fragen, wenn sie erwachsener sind. II. Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben... Wir leben im Spannungsfeld zwischen Himmel und Erde und unterstützen unsere Kinder bewusst im christlichen Glauben. Wir können die Welt nicht ändern, noch können wir uns den Einflüssen entziehen. Unsere Kinder müssen mit und in dieser Welt zurechtkommen und nicht mit der Welt, in der wir gross geworden sind. Auch nicht mit der Welt, die wir gerne hätten. Früher war nicht alles besser, genauso wenig wie heute alles besser wäre. Eines ist jedoch unbestritten: In den letzten wenigen Jahrzehnten entwickelte sich die Welt in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Als ich aufwuchs setzten wir uns am Abend vor den Radio und hörten ein Hörspiel. Es folge der Fernseher mit wenigen Programmen und sehr eingeschränkten Sendezeiten. Heute stehen uns unzählige Fernsehstationen zur Verfügung, die rund um die Uhr senden. Wie müssen die Sendungen nicht mehr dann sehen, wenn sie ausgestrahlt werden, wir können sie dann ansehen, wenn wir Zeit haben und das wollen. Wir sind auch nicht mehr Ortsabhängig, denn mit unseren Smartphones ist alles von überall abrufbar. Da gäbe es noch viel zu sagen. Jedenfalls verändert das unsere Lebensweise mehr, als wir uns dessen vielleicht bewusst sind. Mit dieser real existierenden Welt müssen wir und unsere Kinder zurechtkommen. Eltern können je älter die Kinder werden, die Einflüsse nicht mehr überblicken. Also müssen wir den Kindern helfen, wie sie die richtigen Entscheidungen treffen können, von wem und von was sie sich beeinflussen lassen wollen. Denn schon Paulus schrieb den Christen nach Korinth: "Schlechter Umgang verdirbt auch den besten Charakter." 1. Korinther 15, 33. Die wichtige Aufgabe ist, dass wir als Eltern unsere Kinder unterstützen, dass sie lernen, sich für die positiven Einflüsse zu entscheiden. Leider kann man das nicht einfach machen. Es gibt kein Rezept, das garantiert funktioniert, denn jeder Mensch ist eine eigenständige Persönlichkeit und ist schlussendlich für sein eigenes Leben und seine Entscheidungen verantwortlich. Aber Eltern können ihre Kinder unterstützen, dass ihre Kinder sich eher für den positiven Einfluss entscheiden. Ich bin überzeugt, dass der stärkste Einfluss, den wir auf unsere Kinder ausüben können, unser eigenes Vorbild ist. Die Kinder lesen sehr viel an unserem Leben ab. Sie merken sehr schnell, ob unsere Worte im Einklang mit unserem Leben stehen. Fünf Anregungen möchte ich weitergeben, wie wir die Kinder im Glauben unterstützen können. 1. Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben, indem wir verbunden bleiben Wir fördern den Glauben, indem wir verbunden bleiben - verbunden mit Gott. Kinder sollen erleben, wie ihre Eltern sich in verschiedenen Situationen im Gebet Gott zuwenden. Sei es beim Tischgebet, vor einer Reise oder wenn wichtige Fragen anstehen. Sei es auch einfach, um Jesus zu danken. Es ist gut, wenn unsere Kinder wissen, dass ihre Eltern sich von Jesus abhängig wissen. Es ist für die Kinder hilfreich, wenn sie erleben, dass sich ihre Eltern vor Gott demütigen. Sie werden verstehen, dass die Demütigung vor Gott kein Ausdruck von Schwäche, sondern ein Ausdruck von Stärke und Reife ist. 2. Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben, indem wir für das Reich Gottes leben Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben, indem wir für das Reich Gottes leben. Kinder realisieren, ob die Kirche für die Eltern wie ein Kegelklub ist, wo man hingeht, wenn man gerade Zeit dazu hat, oder ob die Kirche der Ort ist, wo sich die Kinder Gottes treffen. Der Ort, an dem man Gemeinschaft pflegt und wo die Familie gewissermassen erweitert wird. Wenn die Kinder erleben, wie sich die Eltern im Reich Gottes engagieren, werden sie ganz selbstverständlich mit hineingenommen. Sie erleben den Segen, der darin liegen kann. Wie Jesus selbst sagt: "Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben." Matthäus 6, 33. Selbst wenn sie sich später von der Gemeinde abwenden, wird dieser Einfluss ihr Leben prägen und später wird vielleicht die Sehnsucht aufkommen, sich wieder einer Gemeinde anzuschliessen. 3. Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben, indem wir Gemeinschaft fördern Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben, indem wir Gemeinschaft unter Gleichaltrigen fördern. Wir haben unsere Kinder immer unterstützt in die Jungschi zu gehen, in Lagern usw. mitzumachen, in denen sie andere Kinder kennenlernten, die Jesus nachfolgen wollten. Wir haben unsere persönlichen Projekte zurückgestellt, weil uns das wichtiger war. Diese Erfahrungen sind für die Kinder sehr wichtig, denn wenn sie erleben, dass sie im Kindergarten und in der Schule mit dem Glauben ihrer Familie alleinstehen, so ermutigt sie das, wenn sie in einer Gruppe gleichaltriger Kinder sind, die denselben Hintergrund mitbringen. Das kann sie stark motivieren Jesus nachzufolgen. Je älter die Kinder werden, desto mehr wird das Internet und das Smartphone zur grossen Hilfe, um diese Freundschaften weiter zu pflegen. 4. Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben, indem unsere Werte erkennbar sind Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben, indem für sie erkennbar wird, was uns wichtig ist. Wenn für die Eltern die Welt untergeht, wenn das Auto einen Kratzer bekommt. Oder wenn sich die Mutter untröstlich zeigt, weil die neue Hose bereits einen Schranz hat. Jesus sagt: "Wo euer Reichtum ist, da wird auch euer Herz sein." Lukas 12, 34. Kinder werden vermutlich merken, wo unser Reichtum liegt. 5. Wir unterstützen unsere Kinder im Glauben, indem wir in unserer Zuneigung konstant sind Sich zugehörig und angenommen wissen ist für jeden Menschen elementar. Grundsätzlich möchten Kinder von ihren Eltern wahrgenommen werden und spüren, dass sie ihnen wichtig sind. Kinder suchen Wege, wie sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, damit sie die Zuneigung bekommen, die sie brauchen. Manchmal gelingt ihnen das, indem sie ihrem kindlichen Glauben Ausdruck geben. Zurecht freuen sich Eltern über diesen kindlichen Glauben. Wir müssen einfach darauf achten, dass unsere Kinder nicht den Eindruck bekommen, dass sie die grösste Aufmerksamkeit von uns bekommen, wenn sie fromm sprechen. So würde nämlich der christliche Glaube zu einem Instrument, um Zuneigung zu bekommen, was später, wenn die Kinder älter werden, negativen Einfluss auf ihr Glaubensleben haben könnte. Eltern müssen darauf achten, dass sie in der Zuneigung zu ihren Kindern konstant sind - egal mit welchem Anliegen das Kind zu ihnen kommt und in welcher Weise sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchten. Schlussgedanke Vielleicht kann der eine oder andere Gedankenanstoss hilfreich sein. Das würde mich natürlich freuen. Jedenfalls ist es wichtig, dass wir uns damit beschäftigen, wie wir im Spannungsfeld zwischen Himmel und Erde leben können. Das ist ein Prozess des Umdenkens wie Paulus schreibt: "Richtet euch nicht länger nach den Massstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist - ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist." Römer 12, 2. Das wünsche ich uns, dass dieser Prozess des Umdenkens bei uns und bei unseren Kinder stattfindet und wir dadurch immer besser verstehen, was im Leben wirklich zählt. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich noch nicht über die Wichtigkeit des Gebets für unsere Kinder gesprochen habe. Das finde ich etwas ganz selbstverständliches. Ich weiss nicht, ob es Tage in meinem Leben gibt, an denen ich nicht für meine Kinder und meine Frau gebetet habe. Wer bis jetzt vielleicht vergessen hat, regelmässig für seine Kinder, Frau und Familie zu beten, den möchte ich ermutigen, heute damit zu starten und mit Gott im Gespräch zu bleiben. 17