Leben mit einer gesunden Selbsteinschätzung

Reihe: Grundlegendes zum christlichen Leben (5/6)

1. Johannes-Brief 1, 8-10

 

 

I.    Was ist eigentlich Sünde?

II.      Wie werden wir die Sünde los?

III.     Können wir ohne Sünde leben?

 

 

 

 


Einleitende Gedanken

Es war zu der Zeit, als es in den USA noch Sklaverei gab. Ein alter Mann namens Mose war es leid, Tag für Tag und Jahr für Jahr Holz zu fällen. Eines Tages dachte er darüber nach, wer wohl die Schuld daran trage, dass er ein solch schweres Leben führen müsse. Er fand für alle, an die er sich erinnern konnte, triftige Entschuldigungsgründe. Schliesslich kam er zu dem Schluss, Adam sei schuld an seiner unerträglichen Situation. Hätte er nur nicht diese verbotene Frucht gegessen! Deshalb musste der Mensch den schönen Garten Eden verlassen und mit harter Arbeit sein Brot verdienen.
Je mehr der alte Mose darüber nachdachte, desto ärgerlicher wurde er auf Adam. Bei jedem Axtschlag murmelte er: "Alter Adam, alter Adam!" als ob er mit seiner Axt auf Adam einschlagen würde.
Eines Tages – Mose war noch nicht zur Arbeit gegangen – hörte ihn der Gutsbesitzer schimpfen. Er fragte ihn, was das zu bedeuten habe. "Ach", antwortete Mose, "wenn Adam nicht die Frucht gegessen hätte, müsste ich nicht so hart arbeiten. Ich könnte mich zu Hause ausruhen und Limonade schlürfen."
Der Grundbesitzer überlegte, wie er auf die Not Moses reagieren sollte. Später besuchte er Mose an der Arbeit, hielt ein kleines Kästchen in der Hand und sagte: "Du darfst zu Hause bleiben, Mose, wie es dein Wunsch ist. Ab sofort musst du nicht mehr arbeiten. Du kannst den ganzen Tag geniessen, tun was dir gefällt und deine Limonade schlürfen. Eine kleine Bedingung gibt es allerdings. Siehst du dieses Kästchen? Du nimmst das mit nach Hause und darfst es nie öffnen! Einverstanden? Gut, dann geniesse deine Ferien!"
In den nächsten Wochen konnte Mose sein Glück kaum fassen. Er lief im Haus herum, genoss die gewonnene Freiheit und schlürfte seine Limonade. Eines Tages begann ihn dieses Kästchen zu beschäftigen. Was mag wohl da drin sein? Zunächst betrachtete er es nur. Doch im Laufe der Zeit betrachtete er es ganz genau von allen Seiten. Tagelang war er mit diesem Kästchen beschäftigt. Plötzlich dachte er für sich: «Es kann doch nicht so schlimm sein, nur einmal kurz hineinzuschauen!» Dieser Gedanke liess ihn nicht mehr los, bis er ihn in die Tat umsetzte und vorsichtig den Deckel an einer Seite hochhob. Da fiel sein Blick auf ein klein beschriebenes Blatt Papier, das am Boden des Kästchens lag. Die Neugier von Mose siegte und er ergriff den Zettel und las:

„Mose, du alter Schurke! Ich möchte dich nie mehr über Adam schimpfen hören. Wenn du im Garten Eden gewesen wärst, hättest du genauso gehandelt wie Adam. Gehe wieder in den Wald zurück und fälle Holz!“[1]

Manchmal sind die einfachsten Regeln schwierig einzuhalten. So ging es schon Eva und Adam im Garten Eden. Das Problem bei Adam und Eva war, dass sie sich an eine einfache Anweisung von Gott nicht hielten. Sie lehnten sich gegen Gott auf, denn sie wollten wie Gott werden. Das nennt die Bibel Sünde, wenn wir uns gegen Gott stellen. Sünde ist auch das Thema in dem Abschnitt, mit dem wir uns heute im ersten

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Johannesbrief beschäftigen. Johannes schreibt:

Wenn wir behaupten, ohne Sünde zu sein, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. 1. Johannes 1, 8.

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Doch wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1. Johannes 1, 9.

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Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott zum Lügner und sein Wort ist nicht in uns. 1. Johannes 1, 10.

I.               

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Was ist eigentlich Sünde?

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In diesem Abschnitt, den ich eben gelesen habe, geht es offensichtlich um Sünde. Dreimal wird «Sünde» als Substantiv und einmal als Verb verwendet. Im Vers vor diesem Abschnitt, mit dem wir uns heute beschäftigen, schreibt Johannes:

„Das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt fortlaufend alle unsere Sünden.“ 1. Johannes 1, 7.

Damit leitet Johannes den Gedankengang über die Sünde ein.

«Sünde» ist ein Wort, das in unserem allgemeinen Sprachgebrauch stark verankert ist. Niemand wird fragen, wenn wir über «Sünde» sprechen: «Was ist denn das für ein Wort?» Die meisten Leute verstehen unter «Sünde» etwas, das wir tun, obwohl wir es nicht tun sollten – sozusagen etwas Verbotenes.

So wird die Reeperbahn in Hamburg auch als die sündigste Meile der Welt bezeichnet. Ohne die Reeperbahn zu kennen, wissen die meisten Menschen, welche Angebote man auf der Reeperbahn finden könnte.

Selbst in der Werbung wird mit der Sünde kokettiert. Ein Beispiel: Drei Nonnen essen einen Light Pudding. Der Pudding schmeckt dermassen gut, dass eine Nonne verschämt fragt: «Ist das nicht eigentlich eine Sünde.» Ein Nonne antwortet mit Pudding im Mund: «Ne – schmeckt nur so.» Der Sprecher beendet diesen Werbespot mit der Bemerkung: «Schmeckt sündhaft, ist er aber nicht.»

Wir wissen, selbst wenn der Pudding nicht «light» wäre, ist es keine Sünde einen feinen Pudding zu essen.

Es wird hier mit dem Reiz des Verbotenen gespielt und der Eindruck vermittelt, so richtig gut könne nur etwas sein, das sündig ist. Mit anderen Worten: Nur das Verbotene macht das Leben spannend und lebenswert. Ohne Sünde ist das Leben fad, eintönig und langweilig.

Dieses Klischee führt vielleicht dazu, dass es vielen Menschen schwerfällt, sich ernsthaft mit dem Thema Sünde auseinanderzusetzen. Niemand will sich durch Verbote und Vorschriften das Leben vermiesen lassen. Und Sünde ist für viele ein Synonym für Verbote. Jedenfalls kann man das gut verstehen – man lebt schliesslich nur einmal – denken sie.

Als Christen sollten wir uns aber mit diesem Thema beschäftigen, wollen wir nicht in dieselbe Falle tappen. Es ist wichtig zu verstehen, wie Sünde im biblischen Kontext zu verstehen ist.

Die wichtigste und ursprünglichste Bedeutung von Sünde hat mit unserem Verhalten und unseren Handlungen praktisch nichts zu tun. Sünde bezeichnet zunächst einmal, wie wir zu unserem Schöpfer stehen. Der von Gott losgelöste Mensch ist ein Sünder. Die Sünde beschreibt den Graben, der zwischen dem Menschen und Gott existiert. Jesus definierte einmal die Sünde, als er über das Wirken des Heiligen Geistes sprach. Er sagte:

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„Wenn der Heilige Geist kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht; über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben.“ Johannes 16, 8–9.

Die Sünde ist also die Ablehnung Gottes. Das mangelnde Vertrauen in Gott. Jesus hätte hier doch auch Sünden aufzählen können: Lüge, Betrug, Diebstahl, Mord usw. Das wäre aber zu einfach und oberflächlich. Der Mensch ist ein Sünder, weil er den lebendigen Gott ablehnt oder einfach ignoriert.

Deshalb ist ein sündiger Mensch auch nicht einfach ein böser Mensch. Ein Mensch, der den lebendigen Gott ignoriert kann viel Gutes tun. Es gibt viele Menschen, die Grossartiges für die Menschen geleistet haben, die freundlich, nett und hilfsbereit sind. Sie sind und bleiben trotzdem Sünder, wenn sie den lebendigen Gott ablehnen oder ignorieren.

Paulus sagte das einmal so:

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„Es gibt keinen Unterschied: Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verloren, in der Gott den Menschen ursprünglich geschaffen hatte.“ Römer 3, 22-23.

Sünde ist also das Problem eines jeden Menschen. Wer meint es könnte Menschen geben, die dieses Problem der Sünde nicht haben, der betrügt sich selbst und die Wahrheit kann nicht in ihm sein.

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Und nun gibt es noch einen zweiten Aspekt der Sünde. Dieser Aspekt ist eine Folge aus der Tatsache, dass wir ohne Gott leben, denn aus dieser Gottesferne von uns Menschen folgen mehr oder weniger sündige Verhaltensweisen. Es ist nicht so, dass wir nicht wüssten, wie wir uns richtig zu verhalten hätten. Wir wissen, was gut und böse ist. Das Problem ist, dass ein Mensch, der ohne Gott lebt, nicht immer das richtige tun kann. Der Apostel Paulus beschreibt dieses Dilemma eines Menschen, der ohne Gott lebt, so:

„Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht tun will.“ Römer 7, 19.

Das ist das Problem, das wir Menschen haben. Wir wissen, was gut ist, aber wir können das Gute nicht konsequent tun.

Das sündige Wesen, also die Trennung von Gott, bringt sündige Taten hervor. Und dabei geht es weder um Pudding oder Kuchen essen, oder darum einen guten Wein zu trinken. Das hat alles nichts mit Sünde zu tun. Wir können und dürfen das Leben geniessen und wir versündigen uns dabei nicht zwangsläufig.

Auf den Punkt gebracht: Sünde steht immer in irgendeinem Bezug zum Schöpfer. Einerseits, indem wir ihn ablehnen oder ignorieren und adererseits, indem wir etwas tun, das Gott nicht gefällt. Das sind meist Handlungen, mit denen wir anderen und uns Schaden zufügen.

Menschen, die behaupten sie hätten keinerlei Sünde, sagt Johannes, in diesen Menschen kann die Wahrheit nicht sein. Wer mit Gott versöhnt ist, in dem lebt die Wahrheit, wie Jesus seinen Jüngern sagte:

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„Gott wird euch den Geist der Wahrheit geben, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ Johannes 14, 17.

Hier spricht Jesus über den Heiligen Geist, der in den Menschen lebt, die Jesus nachfolgen. Menschen, die diesen Heiligen Geist haben, wissen, dass sie Sünder waren und dass Jesus für ihre Schuld am Kreuz starb. Die Wahrheit, die in ihnen lebt, bestärkt sie in diesem Wissen.

Wer diesen Geist der Wahrheit nicht in sich hat, kennt Gott nicht und er bildet sich ein, ohne Sünde zu sein.

Was ist eigentlich Sünde? Sünde ist kurz gesagt, die fehlende Beziehung zum Schöpfer und die daraus folgenden Handlungen.

II.           

X

 
Wie werden wir die Sünde los?

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Johannes erklärt nun, wie man diese Beziehung zum Schöpfer wiederherstellen kann und dann logischerweise kein Sünder mehr ist. Das geht so:

„Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht.“ 1. Johannes 1, 9.

Wenn wir dazu stehen, dass wir Sünder sind und deshalb auch gesündigt haben, werden wir mit Gott in eine echte Beziehung treten. Die Sünden bekennen bedeutet, dass wir vor Gott kapitulieren und ihm Recht geben. Das taten in Israel Menschen, die der Botschaft von Johannes dem Täufer zugehört hatten. Lukas berichtet:

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„Alle, die Johannes zuhörten – das ganze Volk und sogar die Zolleinnehmer –, gaben Gott in seinem Urteil Recht; sie haben sich von Johannes taufen lassen.“ Lukas 7, 29.

Sie gaben Gott Recht, dass wir Menschen Sünder sind und wir uns mit Gott versöhnen sollten. Wir beurteilen unser Leben nicht mehr aus unserer Sicht, sondern wir geben Gott Recht, wie er uns sieht und wie er uns beurteilt. Wir klagen Gott nicht mehr an und machen ihm keine Vorwürfe, sondern wir demütigen uns vor dem lebendigen Gott.

Bekennen könnte man auch einfach mit «das Gleiche sagen» übersetzen. Wir müssen keine grossen Worte machen, sondern einfach sagen, was wir falsch gemacht haben. Das Gebete könnte so klingen: «Lieber Gott, ich lebte bis jetzt, ohne dich wirklich ernst zu nehmen. Ich habe in vielen Bereichen meines Lebens getan, was dir nicht gefällt. Das tut mir leid. Amen.»

So einfach ist das. Wir können einfach sagen, was wir getan und was wir nicht getan haben. Wir können Gott auch sagen, dass wir dankbar dafür sind, dass Jesus für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist. So schreibt nämlich Paulus den Christen in Rom:

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„Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.“ Römer 10, 9.

Wenn ich mich aufrichtig Gott zuwende, dann geschieht etwas Grossartiges in unserem Leben, wie Johannes schreibt:

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„Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ 1. Johannes 1, 9.

Unsere Sünden werden vergeben. Zum einen ist die Sünde weg, die uns von Gott trennte. Es gibt diesen Graben zwischen Gott und mir nicht mehr, deshalb bin ich kein Sünder mehr. Dazu kommt noch, dass Gott mir auch die Sünden vergibt, die ich getan habe. Wie radikal das zu verstehen ist, sehen wir darin, dass er sagt, dass wir von aller Ungerechtigkeit befreit sind.

Das beschreibt Johannes als ein Geschehen, das sich in einem Moment ereignet. Diese Veränderung ist kein Prozess, sondern ein – man muss es wirklich so sagen – historisches Ereignis.

Das bedeutet, dass unsere Beziehung zum Schöpfer von einem Moment auf den anderen wieder hergestellt ist und die Sünde in unserem Leben beseitigt wurde. Paulus sagte das einmal so:

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„Wenn du mit Jesus Christus verbunden bist, bist du nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und des Todes; das Gesetz des Geistes, der lebendig macht, hat dich davon befreit.“ Römer 8, 2.

Den Christen in Korinth schreibt er über die Auswirkungen dieses Geschehens:

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„Wenn jemand zu Christus gehört, ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen!“ 2. Korinther 5, 17.

Das ist die Erfahrung im Leben eines Christen. Er wird von einem Moment auf den anderen verändert – etwas Neues entsteht. Für dieses grossartige Ereignis kennt die Bibel viele verschiedene Bilder. So schreibt Paulus den Christen in Kolossä:

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„Gott hat uns aus der Gewalt der Finsternis befreit und hat uns in das Reich versetzt, in dem sein geliebter Sohn regiert. Durch ihn, Jesus Christus, sind wir erlöst; durch ihn sind uns unsere Sünden vergeben.“ Kolosser 1, 13–14.

Ich werde die Sünde und die daraus hervorgehenden Sünden los, wenn ich meine Sünde bekenne und das Versöhnungsangebot Gottes annehme.

III.       

X

 
Können wir ohne Sünde leben?

Johannes will noch einmal in aller Deutlichkeit festhalten und sagen, wie falsch es ist, wenn ein Mensch meint, er sei gut und bräuchte sich mit Gott nicht zu versöhnen. Deshalb wiederholt er mit etwas anderen Worten, was er im Vers acht bereits sagte:

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„Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott zum Lügner und sein Wort ist nicht in uns.“ 1. Johannes 1, 10.

Dieser Vers wird oft falsch verstanden. Viele Bibellesen meinen, hier würde gesagt, dass es normal sei und zum christlichen Leben gehören würde, dass wir immer wieder Dinge tun, die Gott nicht gefallen. Wir werden noch sehen, dass Johannes durchaus der Meinung ist, dass ein Christ noch sündigen kann. Doch für Johannes ist das eigentlich eine seltene Ausnahme, sonst würde er später in seinem Brief nicht sagen:

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„Wer aus Gott geboren ist, sündigt nicht, denn in ihm ist und bleibt die erneuernde Kraft Gottes. Gott ist sein Vater geworden – wie könnte er da noch sündigen!“ 1. Johannes 3, 9.

Wir können sicher sein, dass Johannes nicht sagen wollte, dass es für Christen normal sei zu sündigen. Aber wie sollen wir das dann verstehen:

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„Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott zum Lügner und sein Wort ist nicht in uns.“ 1. Johannes 1, 10.

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Johannes verwendet hier eine Verbform, die man, um es besser zu verstehen, folgendermassen übersetzen könnte:

„Wenn wir behaupten, wir hätten nie im Leben gesündigt.“ 1. Johannes 1, 10.

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Denn «gesündigt» ist in einer Vergangenheitsform, die so verstanden werden muss, dass eine Sünde in der Vergangenheit geschehen ist, die bis in die Gegenwart Auswirkungen hat. Diese Leute behaupteten, sie hätten nie gesündigt. Sünde gäbe es in ihrem Leben gar nicht und deshalb gibt es auch kein sündiges Wesen. Wenn es keine Sünde gibt, dann braucht es auch keine Versöhnung. Das würde wiederum bedeuten, dass der Tod von Jesus für unsere Schuld bedeutungslos wäre. Wer das behauptet:

Macht Gott zum Lügner und sein Wort ist nicht in ihm.“ 1. Johannes 1, 10.

Diese Leute machen Gott zum Lügner, weil sie genau das Gegenteil von dem Behaupten, was Gott uns offenbart hat. Sie widersprechen Gott und behaupten, dass sie selbst im Recht sind.

In einem solchen Menschen kann Gottes Wort nicht sein: Sein Wort ist nicht in ihm! Dieses «Wort» ist ein Synonym zu der Aussage in Vers acht, wo gesagt wird, dass die Wahrheit nicht in diesen Menschen ist.

Es gibt keinen Menschen, der von sich behaupten könnte, er hätte nie gesündigt. Ein Mensch kann zwar viel Gutes tun, aber nie kann er von sich behaupten, nie gesündigt zu haben.

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Schlussgedanke

Es ist eine gesunde Selbsteinschätzung gefragt. Wir müssen ehrlich mit uns selbst sein. Selbstkritisch uns betrachten und uns nicht einbilden, wir wären einfach so gute Menschen.

Wenn ich verstanden habe, dass ich ein Sünder bin, dann weiss ich auch, dass ich Erlösung nötig habe.

Vielleicht haben es Menschen, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen, leichter sich vor Gott zu demütigen, als Menschen, die meinen, das Leben im Griff zu haben.

Wir werden frei und können das Leben geniessen, wenn wir uns ganz und gar Gott zuwenden, so wie es Johannes sagt:

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Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1. Johannes 1, 9.



[1]Beispiel Nr.566.