Der König kommt!
Lukas 1, 26-38

Schriftlesung: Lukas-Evangelium 7, 36-50

 

 

Gliederung

I.     Eine besondere Situation (26-30)

II.       Eine besondere Ankündigung

III.      Eine besondere Empfängnis

IV.     Eine besondere Bereitschaft

 


Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel zu einer unverheirateten jungen Frau, die in Nazaret, einer Stadt in Galiläa, wohnte. (Lukas 1, 26)

Sie hiess Maria und war mit Josef, einem Mann aus dem Haus Davids, verlobt. (Lukas 1, 27)

»Sei gegrüsst, dir ist eine hohe Gnade zuteil geworden!«, sagte Gabriel zu ihr, als er hereinkam. »Der Herr ist mit dir.« (Lukas 1, 28)

Maria erschrak zutiefst, als sie so angesprochen wurde, und fragte sich, was dieser Gruss zu bedeuten habe. (Lukas 1, 29)

Da sagte der Engel zu ihr: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. (Lukas 1, 30)

Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen; dem sollst du den Namen Jesus geben. (Lukas 1, 31)

Er wird gross sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Stammvaters David geben. (Lukas 1, 32)

Er wird für immer über die Nachkommen Jakobs herrschen, und seine Herrschaft wird niemals aufhören.« (Lukas 1, 33)

»Wie soll das zugehen?«, fragte Maria den Engel. »Ich bin doch noch gar nicht verheiratet.« (Lukas 1, 34)

Er gab ihr zur Antwort: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden.« (Lukas 1, 35)

Und er fügte hinzu: »Auch Elisabeth, deine Verwandte, ist schwanger und wird noch in ihrem Alter einen Sohn bekommen. Von ihr hiess es, sie sei unfruchtbar, und jetzt ist sie im sechsten Monat. (Lukas 1, 36)

Denn für Gott ist nichts unmöglich.« (Lukas 1, 37)

Da sagte Maria: »Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen.« Hierauf verliess sie der Engel. (Lukas 1, 38)


Einleitung

Vor gut 6 Monaten erschien der Engel Gabriel dem Zacharias im Tempel (Lukas1, 19). Ein Ort, an dem man besondere Offenbarungen Gottes erwarten konnte, denn dem Tempel, dachte man, schenkt Gott besondere Aufmerksamkeit. Doch war Zacharias, als er das Räucheropfer darbrachte, über die Escheinung des Engels genauso überrascht, wie wir das wären, wenn sich Gott in unserer Mitte heute Morgen in besonderer Weise offenbaren würde.

Bibelstellen zum Nachschlagen:

I.                

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Eine besondere Situation

Wo man den Engel Gabriel hingegen gar nicht erwarten konnte war in Nazareth, Nazareth in Galiläa. Dort lebte eine Frau namens Maria.

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Nun wollen wir sehen, wie das damals hätte aussehen können. Wir betrachten einen Filmausschnitt aus dem sehenswerten Film über die Weihnachtsgeschichte.

Nazareth war keine bevorzugte Wohnlage. Nazareth war nicht der Züriberg, eher das Limmattal. Von diesem Ort erwartete man nicht, dass hier etwas von Bedeutung geschehen könnte. Das zeigte sich, als Philippus dem Nathanael erzählte, dass Jesus aus Nazareth, der Prophet sei, den Mose angekündigt hätte. Nathanael meinte nur:

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„Was kann aus Nazaret Gutes kommen?“ (Johannes 1, 46)

Später als sich der Pharisäer Nikodemus für Jesus einsetzte beschimpften in die anderen Pharisäer und sagten:

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„Du bist wohl auch aus Galiläa?“, gaben sie zurück. „Forsche ´in der Schrift` nach, dann wirst du sehen: Aus Galiläa kommt kein Prophet.“ (Johannes 7, 52)

Galiläa war also eine Art Unort, niemand konnte mit Stolz sagen, er würde aus Nazareth kommen. Die Leute reagierten dann eher abweisend: Was aus Nazareth! Wie kann man dort nur leben. In Nazareth lebten eben nicht nur Juden, sondern Menschen aus vielen anderen Nationen wurden dort angesiedelt. Es lebte dort ein Mischvolk.

Maria war mit einem Mann namens Josef verlobt. Dieser gehörte zur Verwandtschaft des Königs David’s. Deshalb war sein Bürgerort Bethlehem. Aus diesem Geschlecht – das wusste man – wird einmal der versprochene König geboren werden, ein König, der ohne Ende regieren wird.

Maria war also mit diesem Josef verlobt und sie war noch Jungfrau.

Mehr wird über die beiden nicht berichtet. Obwohl sie eine sehr wichtige Aufgabe im Heilsplan Gottes erfüllten. Aber im Vordergrund stehen eben nicht Menschen, sondern das Handeln Gottes. Es geht nicht um die Personen Maria und Josef. Es geht darum, was Gott in dieser Welt bewirkt. Obwohl das – so meine ich – sehr offensichtlich ist, möchten viele Menschen der Maria besondere Ehre erweisen. Grosse Institutionen fördern die Verehrung von Maria. Sie hatte schliesslich den Sohn Gottes in ihrem Leib getragen. Doch wenn Gott gewollt hätte, dass wir Maria besonders verehren, würden wir viel mehr über diese Frau erfahren.

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Der Wunsch Maria in besonderer Weise zu verehren zeigte sich schon, als Jesus noch lebte. Da rief z.B. eine Frau aus der Menschenmenge Jesus zu:

„Glücklich zu preisen ist die Frau, die dich zur Welt bringen und die dich stillen durfte!“ (Lukas 11, 27)

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Die Antwort von Jesus macht es klar, er wollte jeder Verehrung seiner Mutter einen Riegel schieben. Deshalb antwortete er dieser Frau:

„Ja, glücklich zu preisen sind die, die Gottes Wort hören und es befolgen.“ (Lukas 11, 28)

Die Menschen, die Gottes Wort hören und befolgen sind glücklich zu preisen. Zu diesen Menschen gehört selbstverständlich auch Maria, aber sie nimmt unter diesen Menschen keine Sonderstellung ein. Jesus will damit deutlich machen, dass wir keine Menschen verehren und anbeten sollen. Mögen sie noch so ehrenvolle Aufgaben im Reich Gottes erfüllt haben. Ehre und Anbetung gehören einzig und allein Gott.

Also, der Engel Gabriel erschien nun an diesem Unort dieser einfachen und in bescheidenen Verhältnissen lebenden Frau.

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2. Filmausschnitt

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„Sei gegrüsst, dir ist eine hohe Gnade zuteil geworden! Der Herr ist mit dir.“ (Lukas 1, 28)

Maria erschrak, doch – so könnte man das der Erzählung entnehmen – erschrak sie nicht über die Erscheinung des Engels Gabriels. Sie erschrak über die Art, wie sie angesprochen wurde:

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„Maria erschrak zutiefst, als sie so angesprochen wurde, und fragte sich, was dieser Gruss zu bedeuten habe.“ (Lukas 1, 29)

Vermutlich erschien der Engel Gabriel in menschlicher Gestalt, also nicht als eine Lichtgestalt. Wäre er als Lichtgestalt erschienen, wäre Maria über die Erscheinung erschrocken. Sie erschrak aber über den Gruss und fragte sich, was das zu bedeuten habe.

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Der Engel beruhigte Maria, und sagte ihr, sie solle sich nicht fürchten.

„Du brauchst dich nicht zu fürchten, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden.“ (Lukas 1, 30)

Diese einfache Frau hatte Gnade vor Gott gefunden. Warum wissen wir nicht und Gabriel scheint es ihr auch nicht gesagt zu haben. Hauptsache, sie hat Gnade bei Gott gefunden.

Das ist eben ganz typisch für Gottes Handeln. Das ist das, was mich am Handeln Gottes immer wieder fasziniert und bei dieser Begegnung sichtbar wird: Aus dieser unwürdigen Gegend suchte sich Gott eine Frau aus, mit der er grosses vorhat. Es stimmt 100%, was Paulus den Korinthern schrieb:

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„Was in dieser Welt unbedeutend und verachtet ist und was ´bei den Menschen` nichts gilt, das hat Gott erwählt, damit ans Licht kommt, wie nichtig das ist, was ´bei ihnen` etwas gilt.“ (1. Korinther 1, 28)

Gott macht mit den einfachsten Menschen Geschichte von grösster Bedeutung. Das heisst doch, dass Gott auch mit Deinem Leben Geschichte schreiben kann. Er kann mit dir grossen tun, wenn Dir das auch kein Mensch zutrauen würde.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Lukas 11, 27-28; Johannes 1, 46; Johannes 7, 41-42+52; 1. Korinther 1, 28

II.            

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Eine besondere Ankündigung

Der Engel erklärte nun Maria, was das zu bedeuten hat, dass sie bei Gott Gnade gefunden hat.

Sie wird ein Kind bekommen, einen Sohn und dem sollte sie den Namen Jesus geben.

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„Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen; dem sollst du den Namen Jesus geben.“ (Lukas 1, 31)

Das ist ja etwas ganz Unglaubliches, was Maria hier erfährt. Ich hätte gern ihren Gesichtsausdruck gesehen. Als Jungfrau soll sie Schwanger werden? Der Prophet Jesaja hatte das ja vorausgesagt:

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„Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den wird sie Immanuël (Gott steht uns bei) nennen.“ Jesaja 7, 14

Ich weiss aber nicht, ob Maria in diesem Moment an diese Prophezeiung dachte. Der Engel erzählte noch mehr über dieses Kind.

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„Er wird gross sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Stammvaters David geben.“ (Lukas 1, 32)

Maria wird einen König zur Welt bringen. Sie, die in sehr bescheidenen Verhältnissen lebt! Sie wird den König in sich tragen, der in alle Ewigkeit regieren wird. Sie wird die Mutter dessen sein, der Herr über allen Herren und der König über allen Königen sein wird?!

Sie wird den König zur Welt bringen, den der Prophet Nathan ankündigte. Er sagte dem König David:

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„Dein Königshaus und deine Königsherrschaft werden vor mir für immer Bestand haben; dein Thron wird für alle Zeiten feststehen.’“ 2. Samuel 7, 16

Diesen ewigen König wird Maria in sich tragen dürfen. Welch grosse Ehre!

Nun werden einige vielleicht denken, dass Jesus während seines Lebens auf dieser Erde dieses Königreich nicht sichtbar aufgerichtete. Das stimmt! Ist nun Jesus dieser ewige König oder nicht? Hören wir doch, was Jesus selber dazu sagte. Pilatus frage ihn nämlich vor der Kreuzigung:

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„Bist du der König der Juden?“ (Johannes 18, 33)

Jesus gab ihm eine eindeutige Antwort:

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„Das Reich, dessen König ich bin, ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, dann hätten meine Diener für mich gekämpft, damit ich nicht den Juden in die Hände falle. Nun ist aber mein Reich nicht von dieser Erde.“ (Johannes 18, 36)

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Pilatus fragte nochmals nach:

„Dann bist du also tatsächlich ein König?“ (Johannes 18, 37)

Jesus sagte in aller Deutlichkeit:

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„Du hast Recht - ich bin ein König. Ich bin in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeuge zu sein; dazu bin ich geboren. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit steht, hört auf meine Stimme.“ (Johannes 18, 37)

Jesus ist also eindeutig König und sein Reich, wo er seine Herrschaft für alle sichtbar ausüben wird, dieses Reich wird noch sichtbar werden. Doch die Menschen, die an Jesus glauben, die wissen, dass er der wahre König ist. Im Buch der Offenbarung heisst es deshalb:

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„Das Lamm (Jesus) wird siegen, denn es ist Herr über alle Herren und König über alle Könige; und mit ihm siegen werden alle, die bei ihm sind.“ (Offenbarung 17, 14)

Jesus ist tatsächlich der ewige König und er wird sein Königreich endgültig und sichtbar aufrichten.

Das Wunderbare ist, dass wir heute zu diesem ewigen König kommen können. Wir können heute schon wissen, ob wir zu ihm gehören!

Gehörst Du zu diesem König? Dann bist Du ein Königskind! Das ist übrigens keine Nebensächlichkeit, mit der sich besonders religiöse Menschen beschäftigen sollten. Vielmehr ist es die wichtigste Angelegenheit in unserem Leben. Ob ich zu Jesus gehöre oder nicht, entscheidet darüber,  wo ich meine Ewigkeit verbringen werde. Denn nur wer zu diesem König, Jesus, gehört, der wird auch in seinem Königreich leben können.

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Dem Pharisäer Nikodemus sagte Jesus einmal, als ihn dieser nachts zu einem persönlichen Gespräch aufsuchte:

„Ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ (Johannes 3, 3)

Diesen ewigen König durfte Maria in Ihrem Leib tragen. Was für eine ehrenvolle Aufgabe! Was für eine besondere Ankündigung!

Bibelstellen zum Nachschlagen: Jesaja 7, 14; Johannes 3, 3+36; Johannes 18, 33-37; Johannes 19, 19; 1. Johannes 5, 12; Offenbarung 17, 14

III.         

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Eine besondere Empfängnis

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Natürlich ging Maria einiges durch den Kopf. Erstaunt fragte sie, was jeder von uns hätte wissen wollen:

„Wie soll das zugehen? Ich bin doch noch gar nicht verheiratet.“ (Lukas 1, 34)

Eine berechtigte Frage – oder? Wie soll ich ein Kind empfangen, wenn ich nicht verheiratet bin? Oder, wie es ihm Grundtext heisst: ich von keinem Mann weiss? Natürlich hatte Maria in diesem Moment nicht vergessen, dass sie mit Josef verlobt war. Sie wollte damit sagen, dass sie noch mit keinem Mann geschlafen hatte. Auch mit Josef, mit dem sie verlobt war, hatte sie noch nicht geschlafen. Hätte sie mit ihm bereits geschlafen, hätte sie vermutlich gefragt: Bin ich jetzt schon schwanger geworden?

Sie hatte bestimmt noch nicht mit Josef geschlafen. Das mag aus heutiger Sicht nicht mehr selbstverständlich sein, aber zu jener Zeit war das klar. War man nicht verheiratet, war man im Normalfall auch noch nicht miteinander im Bett.

Nein, Maria konnte sich nicht vorstellen, wie sie ohne Mann ein Kind empfangen sollte. Ehrlich gesagt, kann sich das niemand wirklich vorstellen.

Nun erklärte Ihr der Engel Gabriel, wie sie ein Kind empfangen wird, ohne mit einem Mann schlafen zu müssen.

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„Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden.“ (Lukas 1, 35)

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Gott selbst wird dieses Kind in ihrem Leib zeugen. Für uns geschah das in einer nicht erklärbaren Weise. Es war ein Schöpfungsakt Gottes. Gott spricht und es geschieht. Wie bei der Erschaffung der Welt:

Da sprach Gott: „Licht entstehe!“, und das Licht strahlte auf. 1. Mose 1, 3

Gott ist der Schöpfergott. Er kreierte die ganze Welt. Wie hatte er das gemacht? Gott schuf durch sein Wort! Er sprach und es geschah. Auch im Psalm 33 lesen wir:

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„Denn er spricht und es geschieht; er gibt einen Befehl, schon ist er ausgeführt.“ Psalm 33, 9

Das ist bis zum heutigen Tag so. Gott spricht und es geschieht.

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Jener Hauptmann, der Jesus um die Heilung seines Dieners bat, hatte das begriffen. Er sagte zu Jesus:

„Sprich nur ein Wort, und mein Diener wird gesund.“ (Matthäus 8, 8)

So kann die Bitte in Deiner Not die sein, dass Du Gott darum anflehst, dass er nur ein Wort ausspricht, denn wenn er das tut, dann geschieht etwas.

Also, Gott sprach Maria soll ein Kind empfangen und es geschah: der Heilige kam über Maria und die Kraft des Höchsten vollbrachte die Zeugung.

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„Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden.“ (Lukas 1, 35)

Wäre Jesus ganz normal gezeugt worden, so wäre er ein ganz normaler Mensch gewesen. Vielleicht wäre aus ihm ein grosser Prophet geworden, aber nie und nimmer der Sohn Gottes.

Nicht wegen irgendwelcher ausgezeichneten Taten oder wegen einer später über ihn sich ergiessenden Gnade wurde er Gottes Sohn, sondern Jesus wurde von Gott gezeugt. Deshalb ist er im wörtlichen Sinn: der Sohn Gottes. Er ist wesensmässig der Sohn Gottes. Im Hebräer lesen wir:

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„Er ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit, der unverfälschte Ausdruck seines Wesens.“ (Hebräer 1, 3)

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Um Maria in ihrem Glauben zu stärken berichtet Gabriel, dass Elisabeth, eine Verwandte von ihr, auch schwanger wurde, obwohl sie schon in einem Alter war, in dem man normalerweise keine Kinder mehr bekommen kann. Daran kannst Du sehen Maria:

„Für Gott ist nichts unmöglich.“ (Lukas 1, 37)

Es wird geschehen, wie ich es Dir gesagt habe.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 1, 3; Psalm 33, 9; Matthäus 8, 8; Hebräer 1, 3

IV.        

X

 
Eine besondere Bereitschaft

Bestimmt war Maria sofort bewusst, welche Folgen diese Schwangerschaft für sie haben würde. Was würden die Leute über sie denken, wenn sie als unverheiratete Frau schwanger wurde? Die Leute werden denken, sie sei eine Hure.

Und wie sollte sie Joseph erklären, warum sie ein Kind bekommt? Würde er ihr glauben, dass sie mit keinem anderen Mann geschlafen hatte?

Was Maria auch immer beschäftigte, für sie war klar, sie will sich dem Willen Gottes fügen. Egal, welche Folgen das für ihr Leben haben würde, sie wollte Gottes Willen tun. Sie wollte sich nicht querstellen. Das könnte auch der Grund sein, warum sie Gott auserwählte. Weil sie aus tiefstem Herzen das tun wollte, was Gott gefällt. So antwortete sie dem Engel Gabriel:

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„Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen.“ (Lukas 1, 38)

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Der Bibelausleger Besser bemerkte dazu:

„Maria hat die Frau wieder zu Ehren gebracht. Der Unglaube der Eva hat Sünde und Tod gebracht - der Glaube der Maria dagegen zum Erlöser von Sünde und Tod verholfen.“[1]

Wenn wir Maria würdigen wollen, dann tun wir das am besten, wenn wir ihre Hingabe uns zum Vorbild nehmen. Wir sollen sie nicht anbeten, aber wir können ihrem Glauben nacheifern.

Sie kann uns ein Vorbild in der Selbstverleugnung sein. Ich schaue nicht auf das, was für mich das Beste zu sein scheint, sondern ich tue das, was Gott gefällt, denn so findet mein Leben Erfüllung und so ist es schlussendlich auch das Beste für mich.

Sind wir bereit für unseren König Opfer zu bringen?

Sind wir bereit, uns mit allem was wir haben in seinen Dienst zu stellen, so wie es Maria tat?

Bibelstellen zum Nachschlagen: Jesaja 6, 8; Lukas 22, 42; Römer 12, 1-2

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Schlussgedanke

Es ist einfach alles besonders, was in Zusammenhang mit der Geburt von Jesus geschah. Das ist ja auch nicht verwunderlich, denn Gott besuchte durch seinen Sohn diese Welt. Es wäre ja sehr komisch, wenn das so normal gelaufen wäre.

Der König kommt! Wie er das erste Mal kam, so wird er auch das nächste Mal kommen. Es wird alles ganz besonders sein. Doch das nächste Mal wird er in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit, sichtbar als König in Erscheinung treten. An diesem Tag werden wir dabei sein, jedenfalls alle, die Jesus lieben.

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„Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein. Daraufhin werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind.“ (1. Thessalonicher 4, 16)

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„Danach werden wir - die Gläubigen, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind - mit ihnen zusammen in den Wolken emporgehoben, dem Herrn entgegen, und dann werden wir alle für immer bei ihm sein.“ (1. Thessalonicher 4, 17)

Auf diesen Tag können wir uns freuen. Wir warten ja nicht auf das Kind in der Krippe, wir warten auf unseren König, der in Macht und Herrlichkeit zu uns kommen wird – was für ein Tag!

Bibelstellen zum Nachschlagen: Philipper 2, 6-7

Amen

 



[1]Wuppertaler, S. 24.