Zielgerichtet leben

Philipper 3, 12-14

 

Schriftlesung: Philipper 3, 12-20

I.     Das Ziel ist noch nicht erreicht (12)

II.       Das Ziel kann erreicht werden (13-14)

 

 

Ich meine nicht, dass ich schon vollkommen bin und das Ziel erreicht habe. Ich laufe aber auf das Ziel zu, um es zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat. Philipper 3, 12

Ich bilde mir nicht ein, Brüder und Schwestern, dass ich es schon geschafft habe. Aber die Entscheidung ist gefallen! Ich lasse alles hinter mir und sehe nur noch, was vor mir liegt. Philipper 3, 13

Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat. Philipper 3, 14

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Einleitende Gedanken

In unserer Zeit ist es sehr wichtig, Ziele im Leben zu haben. Wer keine Ziele hat, der gilt als Mensch, der das Leben nicht wirklich auskostet und nutzt. Selbst wenn zwei Heiraten wollen, müssen sie sich über ihre gemeinsamen Ziele Klarheit verschaffen, denn wenn jeder auf ein anderes Ziel hinläuft, wird das über kurz oder lang Probleme geben.

Auch unter Christen ist die Frage nach dem Ziel immer wieder aktuell. Für das Leben und für die Gemeinde muss man offenbar immer wieder Ziele formulieren.

Das hat natürlich seine Richtigkeit, denn wenn ich mein Ziel kenne, dann habe ich eine Vorstellung darüber, wohin ich meine Aufmerksam lenken sollte.

Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel. Wenn ich das Ziel habe, in Zürich eine Wohnung zu finden, dann werde ich alle Internetseiten und alle Zeitungen nach Wohnungsinseraten in Zürich absuchen. Allen anderen Inseraten werde ich keine Beachtung schenken.

Im Internet fand ich zu diesem Thema eine interessante Bemerkung:

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„Ziele haben Macht. Sobald Sie sich konkret etwas vorgenommen haben, scheinen alle Ihre Sinne darauf ausgerichtet zu sein. Sie sehen, hören und fühlen Dinge, die mit Ihrem Ziel zu tun haben und die Sie vorher nicht im entferntesten wahrgenommen haben.“

Das stimmt schon. Ziele haben eine gewisse Macht. Sie beeinflussen die Art wie wir leben und sie beeinflussen, was wir tun.

Was mich manchmal etwas erstaunt ist, dass ich bei Christen eine gewisse Unbeholfenheit bezüglich der Ziele feststelle. Könnten wir Paulus fragen, welches Ziel er in seinem Leben anstrebt, würde er uns sofort eine Antwort geben können.

Er hätte gesagt, dass er ein Leben führe wolle, das Gott ehrt oder wie er den Philippern schrieb:

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„Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat.“ Philipper 3, 14

Paulus wusste genau wohin er wollte und welches Ziel er erreichen wollte. So schrieb auch Petrus:

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„Wie neugeborene Kinder nach Milch schreien, so sollt ihr nach dem unverfälschten Wort Gottes verlangen, um im Glauben zu wachsen und das Ziel, eure Rettung, zu erreichen.“ 1. Petrus 2, 2

Diesem Ziel müssen sich alle anderen Ziele unterordnen. Warum nur höre ich solche Worte selten, wenn Christen über Ziele ihre sprechen?

Ist uns das vielleicht zu einfach, wenn wir dieses Ziel formulieren. Möchten wir durch die Ziele, die wir formulieren unserer Individualität Ausdruck verleihen?

Aber es ist doch genau dieses Ziel, das uns als Christen verbindet. Paulus fordert die Philipper auf, dasselbe Ziel miteinander zu verfolgen.

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„Macht mich vollends glücklich und habt alle dieselbe Gesinnung, dieselbe Liebe und Eintracht! Verfolgt alle dasselbe Ziel!“ Philipper 2, 2

Jedenfalls bin ich der tiefen Überzeugung, dass wir das Ziel unseres Lebens als Christen gar nicht suchen müssen. Das Ziel ist uns gesteckt. So beschäftigen wir uns heute Morgen mit dem, was Paulus uns über dieses Ziel sagt.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Philipper 2, 2-3; 1. Petrus 2, 2-3

I.                

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Das Ziel ist noch nicht erreicht (12)

Zuerst hören wir einmal eine ganz erstaunliche Aussage von Paulus:

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„Ich meine nicht, dass ich schon vollkommen bin und das Ziel erreicht habe. Ich laufe aber auf das Ziel zu, um es zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat.“ Philipper 3, 12

Paulus, der stets die Gewissheit des Glaubens betonte, spricht hier plötzlich davon, dass er das Ziel noch nicht erreicht hat.

Er schrieb doch in aller Deutlichkeit nach Rom:

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„Wir gehen davon aus, dass man aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt wird und nicht, weil man bestimmte Gesetzesvorschriften einhält.“ Römer 3, 28.

Mit anderen Worten: durch den Glauben an Jesus Christus sind wir am Ziel, wir haben Frieden mit Gott. Doch was Paulus hier im Philipperbrief schrieb, scheint uns eine andere Überzeugung zu vermitteln. Wir seien eben noch nicht am Ziel, sondern erst auf dem Weg dorthin. Wie ein Sportler sollen wir dem Ziel entgegenstürmen.

Das kann bei uns eine gewisse Verunsicherung auslösen. Die Frage kann aufkommen, ob die Erlösung durch den Glauben an Jesus nicht wirklich ausreicht. Angst kann uns beschleichen, denn wenn wir vom grossen Paulus hören, dass er das Ziel noch nicht erreicht hat, wie sollen wir kleinen Christen dieses Ziel je erreichen?

Ist meine Rettung nicht so sicher, wie ich das bis jetzt dachte? Muss ich doch durch Werke, die Rettung verdienen? Ja, alles Fragen, die uns tief berühren und beschäftigen müssen.

Was Paulus hier sagte, kann uns ganz schön aufrütteln. Das wollte er damit bestimmt auch erreichen. Paulus wollte die Philipper aufrütteln, dass sie im Glauben nicht träge werden. Glaube bedeutet ja nicht, dass ich etwas für wahr halte. Glaube, wie Paulus ihn verstand, bedeutet, dass ich Jesus ganz und gar vertraue. Er meint, dass ich jeden Tag in der Abhängigkeit von Gott lebe. Paulus will den Philippern und Dir sagen, dass der Glaube nicht Dein persönlicher Besitz ist, den Du, wenn Du ihn bekommen hast, in eine Vitrine stellst und ihn ab und zu bewunderst.

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Dieses: ich hab’s, ich besitze es, weil ich dies und jenes gemacht habe, kannte Paulus sehr gut aus seinem eigenen Leben. Als Pharisäer war er sich sehr sicher, dass er schon alles in Besitz hatte. Über diese Zeit in seinem Leben sagte er:

„Gemessen an dem, was das Gesetz vorschreibt, stand ich vor Gott ohne Tadel da.“ Philipper 3, 6

Der Glaube an Jesus Christus ist aber kein Besitz, sondern er muss gelebt werden. Die Philipper sollen nicht bestimmte Gesetze und Regeln einführen, auf denen sie ihre Rettung abstützen, z.B. regelmässiger Gottesdienstbesuch, Bibelstundenbesuch, Gebetszeiten, Stille Zeit, gute Werke usw. - Nein, Gemeinde Jesu streckt sich aus nach dem Ziel. Das Ziel ist die Rettung unserer Seele, wie Petrus schrieb:

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„Wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich die Rettung der Seele.“ 1. Petrus 1, 9.

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Paulus verstand sich als Sportler auf der Laufbahn, oder als ein Kämpfer in der Arena, der mit aller Kraft auf das Ziel zustrebt, und nicht als einer, der das Ziel durchlaufen hat und nur noch auf die Preisverleihung wartet. Den Korinthern schrieb er:

„Darum laufe ich wie einer, der das Ziel erreichen will. Darum kämpfe ich wie ein Faustkämpfer, der nicht danebenschlägt.“ 1. Korinther 9, 26

Glaube ist für Paulus kein Ruhekissen für die Seele, sondern ein Lauf, den es zu vollenden gilt. Er lebte, was er von den Römern forderte:

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„Mit eurem ganzen Leben sollt ihr euch Gott zur Verfügung stellen und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringen, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf.“ Römer 12, 1.

Gerade solche Äusserungen des Paulus machen deutlich, dass wir uns nicht einfach bekehren und nach der Bekehrung so leben wie vorher. Eine Bekehrung hat praktische und positive Auswirkungen. Die Bekehrung ist der Start zu einem Leben mit Jesus. Durch die Bekehrung betrete ich die Laufbahn. Die Hinwendung zu Jesus macht es mir überhaupt möglich, dass ich auf’s Ziel zusteuern kann.

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Wir sind unterwegs und müssen uns, wie Paulus, vor einer falschen Selbstsicherheit schützen. Eine falsche Selbstsicherheit würde dazu führen, dass wir im Vertrauen auf Jesus träge würden. Wir würden den Glauben als einen Besitz betrachten. Die Philipper schienen diese eindringliche Mahnung nötig zu haben, denn Paulus schrieb ihnen kurz vorher:

„Arbeitet an euch selbst mit Furcht und Zittern, damit ihr gerettet werdet!“ Philipper 2, 12

Paulus war also bemüht, die Gemeinde anzuspornen. Doch diese herausfordernden Worte des Paulus dürfen uns nicht in eine heillose Gesetzlichkeit treiben. Das war ja genau das, was Paulus vermeiden wollte. Er war sich dessen bewusst, dass man aus eigener Kraft kein Leben führen kann, das Gott gefällt. Nicht aus unserer Kraft werden wir das Ziel erreichen, sondern mit Gott Kraft werden wir durchs Ziel laufen. Deshalb schrieb Paulus nach der Aufforderung, wir sollen mit Furcht und Zittern arbeiten:

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„Ihr könnt es, denn Gott selbst bewirkt in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen, so wie es ihm gefällt.“ Philipper 2, 13

Gott wirkt, dass wir so leben können. Auch Paulus jagte dem Ziel nicht aus eigener Kraft nach, sondern weil er von Christus ergriffen war. Jesus hatte ihn ergriffen und das ermöglichte ihm diese Lebensweise.

Hast Du die Kampfbahn bereits betreten?

Bist Du von Jesus ergriffen? Oder musst Du stets aus eigener Kraft leben?

Nur wenn du von Jesus ergriffen bist, kannst Du auf der Rennbahn dem Ziel entgegenstürmen. Das ist sozusagen die Zulassung zum Rennen. Wie Jesus selbst sagte:

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„Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eintritt, wird er gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und gute Weide finden.“ Johannes 10, 9.

Als Gerettete laufen wir dann dem Ziel entgegen.

Aber wie kannst Du durch Tür gehen? Jesus sagt:

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„Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.“ Johannes 5, 24.

Vertraue Jesus. Heute kannst Du ihm begegnen und ewiges Leben bekommen. Schenke ihm Dein Leben, damit Du alles gewinnst. Einmal sagte Jesus:

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„Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.“ Lukas 9, 24.

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„Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er dabei sich selbst ins Verderben stürzt oder unheilbar Schaden nimmt.“ Lukas 9, 25.

Heute kannst Du das Leben gewinnen!

Bibelstellen zum Nachschlagen: Lukas 9, 24-25; Johannes 5, 24; Johannes 10, 9; Römer 3, 28; Römer 12, 1; 1. Korinther 9, 24-27; Philipper 2, 12-13; Philipper 3, 6, 1. Petrus 1, 9

II.            

X

 
Das Ziel kann erreicht werden (13-14)

Paulus hatte es noch nicht geschafft, wie er schrieb:

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„Ich bilde mir nicht ein, Brüder und Schwestern, dass ich es schon geschafft habe.“ Philipper 3, 13

Er kann sich also noch nicht zur Ruhe setzen. Für ihn ist es nicht entscheidend, ob er das Ziel erreicht hat, er weiss nämlich, dass er es erst erreichen wird, wenn er stirbt. Zielstrebig will er Leben.

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„Die Entscheidung ist gefallen! Ich lasse alles hinter mir und sehe nur noch, was vor mir liegt.“ Philipper 3, 13

Wie ein Sportler lässt er sich durch nichts ablenken, auch nicht durch seine Vergangenheit. Wir können sehr schnell abgelenkt werden, wenn wir das Ziel aus den Augen verlieren und ich schätze mal, dass das schon jedem von uns passiert ist.

Asaf beschrieb im Psalm 73, wie es ihm erging, als er das Ziel aus den Augen verloren hatte. Er beobachtete die Menschen, die gottlos lebten und es ihnen trotzdem gut ging, ja – es ging ihnen sogar viel besser als ihm. So fragte er:

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„War es ganz umsonst, Herr, dass ich mir ein reines Gewissen bewahrte und wieder und wieder meine Unschuld bewies?“ Psalm 73, 13

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Er hätte an seinem Glauben fast Schiffbruch erlitten, doch dann besann er sich:

„Dann kam ich in dein Heiligtum. Da erkannte ich, wie es mit ihnen ausgeht.“ Psalm 73, 17

Plötzlich sah er wieder klar. Er merkte, dass sie ein schreckliches Ende nehmen werden. Er aber hatte eine wunderbare Zukunft. Als er das wieder neu entdeckte, lebte er auf und konnte Gott für seine Gnade und Barmherzigkeit rühmen. Jetzt war es im wieder egal, selbst wenn er der ärmste Mensch auf dieser Welt wäre, er bliebe im Rennen. Er wollte den Lauf vollenden.

Er hatte das Ziel für eine bestimmte Zeit aus den Augen verloren, das verursachte bei ihm diese schwierige Lebensphase.

Sicherlich, Paulus hatte oft in Dankbarkeit zurückgeblickt, aber nicht auf seine Werke, als ob er damit sich ausweisen wollte, sondern auf Gottes gnädiges Handeln.

Paulus hatte sich dazu entschlossen, das Ziel immer vor Augen zu haben. Deshalb gab es für ihn keinen Grund, sich zur Ruhe zu setzen. Nach dem massiven Widerstand in Ephesus dachte er nicht: jetzt gehe ich nicht mehr weiter. Ich habe genug geleistet. Sollen andere weitermachen, die Jüngeren sind jetzt an der Reihe – nein!

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„Ich halte geradewegs auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen. Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat.“ Philipper 3, 14

Diese Einstellung ist für uns eine grosse Herausforderung. Einerseits müssen wir uns nicht fragen, ob wir gerettet sind oder nicht. Wenn wir an Jesus glauben, sind wir gerettet, das ist die tiefe Überzeugung des Paulus.

Andererseits, sollen wir in Bewegung bleiben. Zwischen unserer Rettung durch die Bekehrung und der endgültigen Errettung gibt es keine Zwischenpreise, die uns erlauben würden im Ziel Platz zu nehmen oder gar auf der Tribüne zu sitzen und zu beobachten wie anderen rennen und kämpfen.

Wir können uns nicht auf einer gelungenen Evangelisation ausruhen und denken, jetzt haben wir genug getan.

Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, was uns der Herr als Gemeinde geschenkt hat. Gemeinde Jesu muss immer vorwärts gehen.  Wir müssen den Auftrag erfüllen. Im Vertrauen auf Jesus leben und handeln.

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Das ist die Wirklichkeit, in der wir als Christen leben. In ganzer Härte erleben wir, was wir im Hebräerbrief lesen:

„Denn hier auf der Erde gibt es keinen Ort, der wirklich unsere Heimat wäre und wo wir für immer bleiben könnten. Unsere ganze Sehnsucht gilt jener zukünftigen Stadt, zu der wir unterwegs sind.“ Hebräer 13, 14.

Nichts bleibt einfach in dieser sichtbaren Welt wie es war. Die Zeiten verändern sich. Die Gemeinde verändert sich. Die Art der Evangelisation verändert sich. Wir haben eben keine bleibende Stadt.

Ein Gespräch mit Wilhelm Biester hat mir das wieder gezeigt, wie Menschen leben und denken, die auf dieses eine Ziel ausgerichtet sind. Er hatte mich auf die Möglichkeiten des Internets angesprochen und ich berichtete ihm einiges. Im Gespräch sagte er mir. Er müsse sich in Zukunft etwas mehr mit den Möglichkeiten des Internets beschäftigen. Weil das offensichtlich eine gute Möglichkeit sei, das Evangelium weltweit zu verbreiten.

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Die Geborgenheit und Sicherheit, nach der wir uns sehnen, werden wir erst erfahren, wenn Jesus wiederkommt, wenn wir am Ziel angekommen sind, wenn wir den Preis erhalten:

„Dieser Preis ist das ewige Leben, zu dem Gott mich durch Jesus Christus berufen hat.“ Philipper 3, 14

Es hilft uns nichts, wenn wir immer zurückschauen und schauen wie es früher war. Sehr wohl können wir zurückschauen und dem Herrn danken, für das was er uns geschenkt hat. Aber es nützt nichts, wenn wir wehmütig zurückschauen. Unser Ziel liegt vorne und nicht in der Vergangenheit.

Dieses Ziel dürfen wir nie aus den Augen verlieren, denn nur so erleben wir Gottes Kraft in unserem Alltag. Jesus sagte selbst:

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„Wer die Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht brauchbar für das Reich Gottes.“ Lukas 9, 62.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 73,13+17; Prediger 11, 4; Matthäus 14, 30; Lukas 9, 62; Römer 2, 6-8; Galater 5, 5-6; 1. Timotheus 4, 7-11; Hebräer 12, 2; Hebräer 13, 14; Jakobus 1, 16; Jakobus 4, 13-17

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Schlussgedanke

Paulus hatte ein sehr schwieriges Leben. Für den Glauben an Jesus Christus bezahlte er – menschlich betrachtet – einen sehr hohen Preis. Trotzdem schrieb er kurz vor seiner bevorstehenden Hinrichtung an Timotheus:

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„Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe das Ziel des Laufes erreicht, ich habe am Glauben festgehalten.“ 2. Timotheus 4, 7.

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„Nun liegt der Siegeskranz für mich bereit, die Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem grossen Tag geben wird – und nicht nur mir, sondern auch allen anderen, die ihn lieben und auf sein Kommen warten.“ 2. Timotheus 4, 8.

Das ist doch wunderbar, jeder von uns kann den Preis, den Kranz der Gerechtigkeit bekommen. Wir müssen nicht gegeneinander in Konkurrenz laufen. Miteinander können wir in das Ziel einlaufen und jeder, der Jesus liebt und auf ihn wartet, der empfängt den Siegeskranz.

Am Anfang zitierte ich einen interessanten Text aus dem Internet.

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„Ziele haben Macht. Sobald Sie sich konkret etwas vorgenommen haben, scheinen alle Ihre Sinne darauf ausgerichtet zu sein.“

Das stimmt vollkommen. Deshalb ist es wichtig, dass wir unser Hauptziel nie aus den Augen verlieren. Ich weiss, dass es Etappenziele gibt und auch braucht, aber diese Etappenziele müssen immer auf das Hauptziel ausgerichtet sein. Das schien auch Paulus ganz wichtig zu sein. Deshalb war das für ihn ein wichtiges Gebetsanliegen für die Christen. Den Ephesern schrieb er:

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“Gott öffne euch das innere Auge, damit ihr seht, welche Hoffnung er euch gegeben, zu welch grossartigem Ziel er euch berufen hat. Er lasse euch erkennen, wie reich er euch beschenken will und zu welcher Herrlichkeit er euch in der Gemeinschaft der heiligen Engel bestimmt hat.“ Epheser 1, 18

Laufen wir dem vorgesteckten Ziel entgegen. Wenn Dich jemand fragt, was das Ziel Deines Lebens ist, dann sag doch einfach, dass Du ein Leben führen möchtest, das Gott gefällt. Du willst den Preis, das Ewige Leben in empfang nehmen.

Das klingt vielleicht nicht cool, aber es ist das einzige sinnvolle Ziel, das ein Mensch anstreben kann.

So laufen wir miteinander dem vorgesteckten Ziel entgegen. Vergeuden wir unsere Zeit nicht damit, dass wir uns hinterfragen, ob wir das Ziel ergriffen haben oder nicht, sondern machen wir es wie Paulus, entschliessen wir uns seiner Einstellung zu folgen:

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„Die Entscheidung ist gefallen! Ich lasse alles hinter mir und sehe nur noch, was vor mir liegt.“ Philipper 3, 13

Bibelstellen zum Nachschlagen: Jeremia 32, 39; Epheser 1, 18; Kolosser 1, 16+20; 2. Timotheus 4, 7-8