Wenn Glaube auf den Prüfstand kommt

1. Mose 22, 1-19

Serie: Rettender Glaube!

am Beispiel von Abraham, dem Vater des Glaubens (6/6)

 

 

I.    Der unfassbare Auftrag

II.      Die erstaunliche Reaktion

III.     Die überraschende Wendung

IV.     Die heilsgeschichtliche Dimension

 

 

 

 


Einleitende Gedanken

Als Abraham nach zehn Jahren noch keinen Sohn von seiner Frau Sara bekommen hatte, taten sie, was damals üblich war. Sara gab Abraham ihre Magd Hagar zur Frau und sie gebar für Sara ein Kind: Ismael. Das war eine Art Leihmutterschaft. Doch Gott wollte unbedingt, dass der versprochene Nachkomme von Sara geboren wird, die bis dahin unfruchtbar war. Erst nach weiteren 15 Jahren, also 25 Jahre nachdem Gott Abraham einen Nachkommen versprochen hatte, bekam Sara den Isaak. 25 Jahre mussten sie warten! Abraham war damals 100 Jahre und Sara 90 Jahre alt.

Nach der Geburt Isaaks, musste Hagar mit ihrem Sohn Ismael von der Sippe Abrahams wegziehen.

So gingen die Jahre ins Land und Isaak wurde erwachsen. Über seine Kindheit erfahren wir nichts. Offensichtlich geschah in den nächsten Jahren nichts, das so bedeutungsvoll war, dass es im ersten Buch Mose hätte aufgeschrieben werden müssen.

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Die Erzählung macht also einen grossen zeitlichen Sprung. Leider wissen wir nicht wie alt Isaak war, als das geschah, was wir gleich betrachten werden. Wir können jedoch annehmen, dass Isaak vermutlich um die 30 Jahre alt war. Was damals geschah ist an Dramatik nicht zu überbieten. Lesen wir was Mose berichtet:

Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. 1. Mose 22, 1-2.

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Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. 1. Mose 22, 3.

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Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne. Und Abraham sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen. 1. Mose 22, 4-5.

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Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. 1. Mose 22, 6.

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Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? 1. Mose 22, 7.

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Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander. Gen 22, 8.

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Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete. 1. Mose 22, 9-10.

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Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. 1. Mose 22, 11.

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Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiss ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen. 1. Mose 22, 12.

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Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt. 1. Mose 22, 13.

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Und Abraham nannte die Stätte »Der HERR sieht«. Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der HERR sich sehen lässt. 1. Mose 22, 14.

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Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her und sprach: 1. Mose 22, 15.

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Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR: Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, will ich dich segnen und deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; 1. Mose 22, 16-17.

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und durch deinen Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast. 1. Mose 22, 18.

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So kehrte Abraham zurück zu seinen Knechten. Und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba und Abraham blieb daselbst. 1. Mose 22, 19.

I.               

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 Der unfassbare Auftrag

Wer diese Geschichte zum ersten Mal hört, dem muss der Atem stocken. Ist das möglich, dass der liebende Gott Abraham den Auftrag gibt, seinen Sohn zu töten und dann zu opfern?

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„Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.“ 1. Mose 22, 2.

Geh und opfere dein liebstes Kind – deinen einzigen Sohn. Isaak war – wie die meisten wissen – nicht der einzige Sohn Abrahams. Doch Isaak war der einzige Sohn, durch den die Versprechen, die Gott Abraham gab, erfüllt werden müssen. Isaak war also insofern der einzige Sohn, weil nur durch ihn die Versprechen Gottes erfüllt werden konnten. Gott hatte sich diesbezüglich festgelegt.

Die Vorstellung unser eigenes Kind zu töten und auf einem Altar zu verbrennen lässt uns erschaudern. Die meisten von uns wagen die Frage fast nicht zu stellen und doch liegt sie uns auf der Zunge: Warum gibt Gott dem Abraham einen so grausamen, unmenschlichen und unerträglichen Auftrag?

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Eine Antwort finden wir im Text selber.

„Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham.“ 1. Mose 22, 1.

Gott prüfte Abraham. Er wollte wissen wie stark Abraham, der für für die Menschheit zum Vater des Glaubens werden wird, ihm tatsächlich vertraute. Niemals hätte Gott zugelassen, dass Abraham seinen Sohn tötet, aber Gott wollte wissen, wie stark sein Glaube, sein Vertrauen in ihn ist.

Lesen wir die Bibel aufmerksam, stellen wir fest, dass es sowohl im Alten wie im Neuen Testament zur Sprache kommt, dass Gott Menschen prüft, ob sie es mit der Beziehung zu ihm ernst meinen. In der Richterzeit liess Gott zum Beispiel feindliche Völker in Kanaan mit der Begründung leben:

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„Diese blieben, um Israel durch sie zu prüfen, damit kundwürde, ob sie den Geboten des HERRN gehorchten, die er ihren Vätern durch Mose geboten hatte.“ Richter 3, 4.

Gott wollte wissen, ob Israel ihm treu bleibt oder ob sie sich von ihm abwenden, sobald es schwieriger wird, ihm treu zu sein.

Gott möchte wissen, ob unser Vertrauen in ihn ein theoretisches oder ein praktisches Vertrauen ist. Ob unser Glaube nur aus Lippenbekenntnissen besteht oder auch in Taten und Handlungen Ausdruck findet. Er will wissen, ob wir nur fromm reden oder ob wir auch fromm leben. Ob wir ihm auch dann treu bleiben, wenn wir dafür auf etwas scheinbar Schönes verzichten müssten.

Wer sich in der Bibel gut auskennt, wird nun an eine Aussage im Jakobusbrief denken, die dem, was ich eben gesagt habe, zu widersprechen scheint. Jakobus schreibt:

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„Wenn jemand in Versuchung gerät, Böses zu tun, soll er nicht sagen: Es ist Gott, der mich in Versuchung führt! Denn so wenig Gott selbst zu etwas Bösem verführt werden kann, so wenig verführt er seinerseits jemand dazu.“ Jakobus 1, 13.

Jakobus spricht hier darüber, dass Gott einen Menschen nie dazu reizen würde, etwas Böses zu tun. Das macht Gott nicht. Wenn Gott uns prüft, dann fordert er uns heraus das Gute zu tun. Er will uns herausfordern, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Im Grunde will er wissen, ob wir ihn ernsthaft lieben. So wie Mose dem Volk Israel sagte:

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„Der HERR, euer Gott, versucht euch, um zu erfahren, ob ihr ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele lieb habt.“ 5. Mose 13, 4.

Ich bin überzeugt, dass Gott wusste, dass Abraham ihm vertrauen wird. Abraham musste das tun, damit wir in ihm ein gutes Vorbild für den rettenden Glauben haben. Hier wird auch ein geistliches Prinzip sichtbar, das Jesus im Zusammenhang eines Gleichnisses formulierte:

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„Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“ Lukas 12, 48.

Abraham wurde sehr viel gegeben. Gott war ihm mehrmals begegnet und er kannte die Stimme Gottes. Er musste nicht rätseln, ob das, was Gott von ihm verlangte, ein Hirngespinnst sei, oder ob wirklich Gott zu ihm gesprochen hatte. Er wusst: das war Gottes Stimme. Er kannte diese Stimme.

Gott wusste auch wie weit er bei Abraham gehen konnte, denn auch das geistliche Prinzip, das Paulus gegenüber den Korinthern äusserte, galt für Abraham und gilt auch für uns:

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„Gott ist treu; er wird euch auch in Zukunft in keine Prüfung geraten lassen, die eure Kraft übersteigt. Wenn er euren Glauben auf die Probe stellt, wird er euch auch einen Weg zeigen, auf dem ihr die Probe bestehen könnt.“ 1. Korinther 10, 13.

Mit anderen Worten: Wenn Gott von dir etwas erwartet und du würdest dich überfordert fühlen, dann tue es trotzdem, denn du wirst es schaffen! Gott erwartet nichts von dir, das du nicht bewältigen könntest.

II.           

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Die erstaunliche Reaktion

Leider berichtet uns Mose nichts über die Gedanken und Gefühle Abrahams, als ihm Gott diesen Auftrag gab. Das wäre doch sehr interessant, darüber etwas zu erfahren. Wie wird Abraham die Nacht verbracht haben? Konnte er überhaupt schlafen oder war er wach gelegen? Wir wissen es ist. Seine Reaktion ist jedenfalls erstaunlich.

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„Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte.“ 1. Mose 22, 3.

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Wie selbstverständlich tat er, was Gott von ihm verlangte. Keine Widerrede, so wie wir das später bei Mose sehen, der Gott eine klare Abfuhr erteilte, als er ihn nach Ägypten schicken wollte. Mose antwortete, nachdem ihm Gott erklärte, wie er ihn bei diesem schwierigen Auftrag unterstützen werde:

„Nimm es mir nicht übel, Herr, aber schicke einen andern!“ 2. Mose 4, 13.

Lass mich jetzt in Ruhe! Ich will nicht! Damit machte Mose Gott auserordentlich zornig.

Abraham rebellierte nicht. Er tat, was Gott von ihm verlangte.

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Die Reise von Berscheeba ins Land Morija, wo heute die Stadt Jerusalem liegt, dauerte drei Tage. Es mussten etwa 85 Kilometer zurückgelegt werden.

Am Ziel angekommen, sagte Abraham seinen beiden Knechten, die er mitgenommen hatte:

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„Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen.“ 1. Mose 22, 5.

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Fällt euch bei dieser Aussage etwas auf? Wir wollen wieder zu euch zurückkommen. Abraham war der Überzeugung, dass er mit Isaak zurückkehren werde.

Er konnte sich offenbar nicht vorstellen, dass Gott nicht irgendwie eingreifen würde. Wie Gott das machen wird, wusste er nicht, aber er war sich sicher, dass er mit Isaak zurückkehren wird.

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Auf dem Weg zur Opferstelle fragte Isaak, wo eigentlich das Opfertier sei. Abraham antwortete:

„Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer.“ 1. Mose 22, 8.

Das war leider nicht so. Abraham baute den Altar und legte Holz darauf. Weit und breit war kein Opfertier zu sehen und es gab keine neuen Anweisungen Gottes. Er fesselte also Isaak und legte in aufs Holz auf dem Alter.

Was dachte wohl Isaak. Gerne würde ich wissen, was die beiden miteinander besprochen hatten, denn Isaak musste zu dieser Opferung das Einverständnis geben, denn er hätte mit Leichtigkeit fliehen können, um sich vor seinem alten Vater in Sicherheit zu bringen.

III.       

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Die überraschende Wendung

Abraham ergriff das Messer, mit dem er seinen Sohn töten wollte, bevor er das Holz in Brand setzte.

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Jetzt – endlich! Griff Gott ein.

„Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham!“ 1. Mose 22, 11.

Was für eine Erleichterung musste das für die beiden gewesen sein. Abraham lies das Messer fallen und hörte den Engel sagen:

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„Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiss ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.“ 1. Mose 22, 12.

Und Abraham sah einen Widder, der sich im Gestrüpp verfangen hatte und er opferte dieses Tier anstelle seines Sohnes.

Wir fragen uns natürlich immer noch, wie konnte Abraham soweit gehen. Er hätte seinen Sohn tatsächlich geopfert. Auf diese Frage finden wir im Neuen Testament eine Antwort:

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Durch den Glauben hat Abraham den Isaak dargebracht, als er versucht wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, als er schon die Verheissungen empfangen hatte, von dem gesagt worden war: »Nach Isaak wird dein Geschlecht genannt werden.« Hebräer 11, 17-18.

Weil Abraham Gott vertraute und er wusste, dass Gott sein Versprechen halten wird, befolgte er die Anweisungen Gottes:

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„Er dachte: Gott kann auch von den Toten erwecken; als ein Gleichnis dafür bekam er ihn auch wieder.“ Hebräer 11, 19.

Deshalb wusste Abraham, dass er mit Isaak zu seinen wartenden Knechten zurückkehren würde. Entweder wird ihm Gott ein anderes Opfer zeigen oder er wird Isaak, nachdem er ihn geopfert hatte, erwecken – auferstehen lassen.

IV.     

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Die heilsgeschichtliche Dimension

Diese Geschichte hat natürlich eine heilsgeschichtliche Dimension. Gott führte Abraham an den Ort, an dem später der Tempel in Jerusalem gebaut wurde, die Opferstätte des Volkes Israels. So lesen wir im zweiten Chronik Buch:

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„Dann begann Salomo, auf dem Berg Morija in Jerusalem das Haus für den HERRN zu bauen. Den Platz hatte schon sein Vater David bestimmt, weil ihm dort auf dem Dreschplatz des Jebusiters Arauna der HERR erschienen war.“ 2. Chronik 3, 1.

Und es würde mich nicht überraschen, wenn der Ort der Opferung genau dort gewesen wäre, wo Jesus über tausendneunhundert Jahre später gekreuzigt wurde.

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Der Engel bestätigte gegenüber Abraham nochmals das Versprechen Gottes:

„Durch deinen Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.“ 1. Mose 22, 18.

Dieser Nachkomme, das erklärt uns später der Apostel Paulus, ist Jesus Christus, den Galatern schreibt er:

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„So ist es auch mit den Zusagen, die Gott Abraham und seinem Nachkommen gemacht hat. Er sagt übrigens nicht: »und deinen Nachkommen«, als ob viele gemeint wären, sondern er sagt ausdrücklich: »deinem Nachkommen«, und er meint damit Christus.“ Galater 3, 16.

Was damals geschah, war ein Vorbild auf das bevorstehende und vollkomme Opfer, das dann nicht von einem Menschen geopfert wird, sondern Gott selbst wird seinen einzigen und geliebten Sohn opfern.

Mit Abraham und Isaak hat Gott gezeigt, wie die endgültige und vollkommene Erlösung aussehen wird.

Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied. Mit der Kreuzigung von Jesus gibt nicht ein Mensch seiner Liebe zu Gott seinen Ausdruck, sondern Gott gibt damit seiner Liebe zu uns Menschen seinen Ausdruck.

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„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3, 16.

Gott will uns mit dieser Geschichte von Abraham und Isaak bestimmt nicht sagen, dass wir damit rechnen müssten, von ihm aufgefordert zu werden, ein Kind von uns zu opfern – im Gegenteil! Gott hatte das Menschenopfer nicht zugelassen, denn Menschenopfer sind Gott ein Greuel. Das einzige Menschenopfer, das Gott gefordert hatte, war das Opfer seines eigenen Sohnes, denn dadurch hat er uns erlöst, wie es schon im Alten Testament angekündigt wurde:

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„Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ Jesaja 53, 5.

Gott tat das für uns – für dich und mich! Er hatte seinen Sohn die Strafe bezahlen lassen, die ich verdient hätten.

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„Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.“ Jesaja 53, 6.

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Schlussgedanke

Was Gott von Abraham verlangte war einmalig und einzigartig. Das wird sich nicht wiederholen. Niemand muss erwarten, dass Gott von ihm verlangen würde, sein eigenes Kind zu töten. Wenn du diesen Gedanken einmal haben solltest, dann kommt er garantiert nicht von Gott. Jesus war der einzige Mensch, der menschgewordene Gott, der geopfert wurde. Gott selbst liess sich für uns hinrichten. Jesus flehte vor seiner Hinrichtung zu seinem Vater:

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„Mein Vater, wenn es möglich ist, lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Matthäus 26, 39.

Jesus war bereit für unsere Schuld zu sterben. Was wir von Abraham lernen können und worin er uns ein Vorbild ist, das ist sein unerschütterliches Vertrauen in Gott. Seine vertrauensvolle Hingabe. Er vertraute, dass Gott gute Gedanken über ihm hat. Darin sollten wir ihm nacheifern.

Der Apostel Paulus fasste diese Hingabe in Worte, indem er die Christen in Rom aufforderte:

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„Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“ Römer 12, 1.

Dienen wir doch mit allem, was wir haben und sind unserem Herrn. Das ist die Haltung der Dankbarkeit Gott gegenüber, der uns durch den Tod seines Sohnes für Zeit und Ewigkeit gerettet hat.