Sicher in der letzten Stunde

Sunntigsdate Serie: Sehnsucht nach Sicherheit

 

Gliederung

keine


Einleitung

ð     Offensichtlich ist es für die Verkehrssicherheit nicht gut, wenn emotional beladene Themen während der Fahrt diskutiert werden. Das ist ja noch gefährlicher als mit dem Handy telefonieren. In den guten alten Zeiten stand noch bei den Postautos so etwas wie: Bitte nicht mit dem Fahrer sprechen. Also ganz gefährlich, was Hablützels da machten.

ð     Jedenfalls ist es gut, dass wir hier im Weissen Saal über dieses Thema sprechen, da sind wir wenigstens keiner Unfallgefahr ausgesetzt, ausser jemand von uns purzelt vor lauter Aufregung vom Stuhl.

ð     Wir werden noch sehen, wie es mit Hablützels weiter gegangen ist.

ð     Hablützels taten sich schwer, ihrer Tochter zu erklären, wie das mit dem Sterben ist. Wohin die Reise einmal gehen wird? Sie waren sich nicht sicher. Gut, das wussten sie, wenn der Onkel Michael in den Himmel kommt – wenn – dann würden sie garantiert auch dort landen, denn sie waren davon überzeugt, dass sie ein wesentlich besseres Leben führen. Sie hätten dann den Himmel bestimmt verdient.

ð     Doch wenn es eine Hölle gibt und der Onkel Michael dort landen würde, sind Hablützels nicht mehr so sicher, wohin ihre letzte Reise führt.

ð     Die Hoffnung von Frau Hablützel, wie sie in den Himmel kommen könnte, ist folgende:

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X

 
„Ich denke, wenn du am Ende von deinem Leben genug Gutes getan hast, dann kommst du wahrscheinlich schon dorthin.“

ð     Wahrscheinlich!?

ð     Was denken denn Sie? Was hoffen Sie?

ð     Sind sie in der letzten Stunde sicher und geborgen? Wissen Sie wohin Ihre Reise geht, wenn Sie im Sterben liegen?

ð     Oder ist Sterben für Sie wie eine Fahrt ins Blaue, Sie haben keine Ahnung wohin die Reise geht, aber sie hoffen, dass es schön werden wird?

ð     Mir ist bewusst, dass wir diese Fragen schnell verdrängen, denn wer denkt schon gerne über den Tod nach? Wir wollen leben und nicht sterben, das ist ganz natürlich. Wenn ich zu oft über den Tod nachdenke, kann mir das die Lebensfreude nehmen. Der Tod ist nämlich die Katastrophe im Leben schlechthin, denn mit dem Tod verliere ich alles, was mir die Welt bieten kann. Dazu kommt, dass das Leben so unheimlich schnell vorbei ist.

ð     Jean Ziegler sagte vor zehn Jahren anlässlich seines 65 Geburtstags (19.4.99) folgendes. Der Journalist fragt:

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Fühlen Sie sich alt und illusionslos?
Nein, ich bin eher erstaunt. Das Leben rast dahin wie ein aus der Kontrolle geratener Schnellzug.

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Haben Sie Angst vor dem Tod?
Ja, ich habe unheimliche Angst davor. Der Tod ist ein Skandal. Wie Sartre schon sagte: "Jeder Tod ist ein Mord." Ich hatte schon als Kind diesen unbändigen Willen, möglichst viel Leben dem Tod entgegenzusetzen. Dass ich, wenn er kommt, sagen kann: Jetzt hast du mich erwischt, aber ich, ich habe gelebt. Der Tod ist völlig absurd, der Absturz ins Nichts – das ist eigentlich nicht annehmbar.
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ð     Es stimmt, der Tod ist der grösste Feind des Menschen. Er stellt alles in Frage. Er zerstört alles, was wir aufgebaut haben. Und wie unheimlich schnell das Leben vorbei ist, kann ich Ihnen diesem Meterband der Ikea zeigen. Ich geh mal von einer Lebenserwartung von 82 Jahren aus…

ð    

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Das Ende kommt also unaufhaltsam auf uns zu. In der Bibel steht und wir können dieser Tatsache nicht entgegensetzen:

„Kein Mensch kann für immer leben, am Sterben führt kein Weg vorbei!“ Psalm 49, 10

ð    

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Das wissen wir alle, denn kein Mensch konnte dem Tod entrinnen. Wer geboren wird, muss auch sterben, ob uns das gefällt oder nicht. Wie gesagt, wenn es soweit ist, müssen wir alles zurücklassen, wie es in einem Psalm heisst.

„Wer stirbt, nimmt nichts mit, sein Reichtum folgt ihm nicht ins Grab.“ Psalm 49, 18

ð     Wenn das so ist, dann ist es doch wichtig, dass wir wissen, was auf uns zu kommt. Sie meinen, das kann man nicht wirklich wissen? Das stimmt – man kann es nicht so wissen, dass man es beweisen könnte, jedenfalls nicht in der Weise, dass kein Widerspruch mehr möglich ist. Ich kann Ihnen heute Morgen keinen Vorhang öffnen, damit Sie mal in die Ewigkeit hinüberschauen können und sehen, wie es dort sein wird.

ð     Andererseits staune ich sehr darüber, wie viele Menschen behaupten, dass es mit dem Tod fertig sein soll, d.h. das Leben und unsere Persönlichkeit ausgelöscht wird. Michael Schumacher meint:

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„Ich glaube an Gott, ja. Ich gehe selten in die Kirche, gucke aber oft hoch zum Himmel und rede mit Gott. Auf meine Art. An ein Leben nach dem Tod glaube ich eigentlich nicht. Es wäre schön, wenn es irgendwie weitergehen würde, und ich lasse mich auch gerne angenehm überraschen, aber: Wenn es vorbei ist, fürchte ich, dann ist es auch vorbei.“ (livenet)

ð     Woher weiss das denn Michael Schumacher? Mich erstaunt die Leichtgläubigkeit der Leute,  wenn es um diese wichtige Sache geht. Wer hat denn gesagt, dass mit dem Sterben alles fertig sei? Wer hat das bewiesen? Wo sind die Quellen und Fakten solcher Behauptungen?

ð     Es gibt aber jemand, der den Vorhang in die Ewigkeit öffnete und uns einen kleinen Einblick gibt, denn Jesus erzählte eine interessante Geschichte, die wir schon gehört haben.

ð     In dieser Geschichte geht es um zwei Männer. Einen reichen Mann, der seinen Reichtum geniesst, sich jedoch in keiner Art und Weise um die bedürftigen Menschen kümmert, obwohl er sich das problemlos leisten könnte, wenn er nur wollte.

ð     Der andere Mann ist von Krankheit und Armut gezeichnet, Jesus nennt ihn Lazarus. Dieser Lazarus war krank und voll von Geschwüren. Er lag vor der Tür dieses reichen Mannes und hoffte, von den Essensresten etwas zu bekommen. Da blieb nicht viel übrig, aber die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. Ein erbärmliches Leben.

ð     Eines Tages starben beide Männer. Der Reiche wurde selbstverständlich standesgemäss begraben. Um den armen Lazarus kümmerte sich niemand, so heisst es, dass die Engel ihn weg trugen.

ð    

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Der Reiche erlebte dort eine böse Überraschung. Jesus erzählt:

„Im Totenreich litt der Reiche grosse Qualen.“ (Lukas 16, 23)

ð     So hatte er sich das Leben im Jenseits nicht vorgestellt. Vermutlich hielt er es für ein Märchen, was ihm die religiösen Leute darüber erzählten. Nun war es eben doch ganz anders, als er dachte.

ð     Jetzt befand er sich im Totenreich, wie es Jesus bezeichnet und zwar in der qualvollen Zone, denn das Totenreich war in zwei voneinander getrennte Zonen aufgeteilt.

ð     Und so geschah, was er nie erwartet, er begegnete zwar aus der Ferne, aber er begegnete diesem ehemals armen und kranken Lazarus.

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 „Als er aufblickte, sah er in weiter Ferne Abraham und an dessen Seite Lazarus.“ Lukas 16, 23.

ð     Offensichtlich kennt der Reiche Lazarus, der sich im Totenreich in der Zone aufhält, wo sehr angenehme Verhältnisse herrschen. Es war also kein Versehen, dass er ihm nicht geholfen hatte, er kannte diesen Mann ganz genau, aber es war ihm einfach egal, dass es ihm so schlecht ging.

ð     Nun, wie kann es anders sein. Der Reiche will, dass Lazarus ihm hilft. Er war sich ja gewohnt, dass die Leute um ihn herum kreisen und sich um sein Wohlbefinden kümmern. So fleht er:

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„Vater Abraham hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus hierher! Lass ihn seine Fingerspitze ins Wasser tauchen und damit meine Zunge kühlen; ich leide furchtbar in dieser Flammenglut.“ Lukas 16, 24.

ð     Abraham erklärte ihm, dass das unmöglich sei, einerseits sei er zu Recht dort, wo er ist, andererseits könnten sie, selbst wenn sie wollten, ihm nicht helfen, denn zwischen diesen beiden Orten liegt ein tiefer, unüberwindbarer Abgrund.

ð     Der Reiche akzeptiert nun sein Schicksal, aber er lässt nicht locker. Wenn ihm nicht geholfen werden kann, dann möchte er wenigsten für seine Familie noch etwas Gutes tun. Er fleht weiter:

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„Schick Lazarus doch bitte zur Familie meines Vaters! Ich habe nämlich noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen.“ Lukas 16, 27-28.

ð    

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Jetzt macht er das, was er früher vermutlich hasste. Er wird zum Missionar. Er will seine Brüder vor diesem Schicksal warnen. Abraham hat für dieses Projekt keine Hoffnung, er meint:

„Sie haben Mose und die Propheten; auf die sollen sie hören.“ Lukas 16, 29.

ð     Sie wissen, was sie wissen müssen. Aber der Reiche insistiert:

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„Nein, Vater Abraham, es müsste einer von den Toten zu ihnen kommen; dann würden sie umkehren.“ Lukas 16, 30.

ð     Ja, wenn ein Toter kommen würde und es ihnen sagte, dann würden sie es glauben. Ist das wirklich so? Würden sie dann nicht sagen, es sei ein Geist, den man nicht so ernst nehmen müsste? Oder noch besser, ein Doppelgänger von Lazarus. Abraham sagte ihm:

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„Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.“ Lukas 16, 31.

ð     Es wird alles nichts nützen. Sie werden es auch nicht glauben, wenn einer von den Toten aufersteht.

ð     Zugegeben, was Jesus hier erzählt ist extrem krass. Es passt ganz und gar nicht in das, was wir heute unter tolerantem Denken verstehen. Aber Jesus weiss, dass das die Wirklichkeit ist, deshalb erzählt er ihnen diese Geschichte. Er will damit nicht Angst machen, sondern er will mit dieser Geschichte Menschen retten. Er will die Leute nicht einschüchtern, vielmehr will er ihnen helfen und sie aufrütteln. Die Wahrheit ist manchmal krass.

ð     Wenn das, was Jesus erzählt stimmt, wäre es doch lieblos, würde er uns sagen: Habt keine Angst, es wird alles gut werden. Das Schaukellied „Es kommen alle, alle in den Himmel“ ist zutreffend.

ð     Es ist eben nicht so. Der reiche Mann erkannte sein Problem sofort. Nicht der Reichtum war sein Problem. Gott hat nichts gegen reiche Leute. Das Problem war, dass er für sich allein lebte und nicht nach Gott fragte. Hätte er nach Gott gefragt, hätte er seinen Reichtum auch dafür eingesetzt, den Armen zu helfen. Aber er lebte nur für sich, fragte nicht nach Gott. Genoss es, dass die Leute zu ihm aufschauten und sich vor ihm fürchteten.

ð    

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Im Totenreich, war ihm sofort klar, wo sein Problem liegt. Er weiss ganz genau, was er tun würde, wenn er eine zweite Chance hätte. Er wusste genau, was seine Brüder jetzt tun sollten. Sehen wir uns das nochmals an, was er tun möchte:

„Es müsste einer von den Toten zu ihnen kommen; dann würden sie umkehren.“ Lukas 16, 30.

ð     Sie sollten umkehren! Sie sollten Ihr Leben auf Gott ausrichten. Zu Gott zurückkehren, denn Gott meint es gut. Gott ist voll Erbarmen und will jeden Menschen, der zu ihm kommt, vor diesen Qualen bewahren. Mit Umkehr meinte der Reiche, zurück zu Gott. Jesus ruft uns bis heute zu dieser Umkehr auf. Übrigens ist Jesus sogar von Toten auferstanden und trotzdem, lassen sich viele Menschen von dieser Tatsache nicht überzeugen. Jesus ruft also:

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„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.“ (Matthäus 11, 28)

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„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“ (Matthäus 11, 29)

ð     Also schauen wir mal, wie es mit der Familie Hablützel weiter gegangen ist.

ð     Theater

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Schlussgedanke

ð     Ehrlich gesagt finde ich das eine gute Idee, was Herr Hablützel gemacht hat. Man weiss nie, was im Leben auf einem zu kommt, und schliesslich müssen die, die zurückbleiben weiterleben, nach Möglichkeit sollte man ihnen kein Chaos hinterlassen. Also, war das mit der Lebensversicherung gar keine schlechte Idee.

ð     Schade ist nur, dass er diese wichtige Frage nach dem Tod verdrängt. Er hat immer noch keine Antwort. Früher oder später wird er mit dieser Frage – wie es nach dem Tod – weitergeht, zwangsläufig konfrontiert werden.

ð     Er wird dann aber in seiner letzten Stunde nicht sicher sein, eher verunsichert und ängstlich, weil er keine Vorstellung darüber hat, wie es weitergehen könnte und was ihn auf der anderen Seite erwartet wird.

ð     Frau Hablützel hingegen würde sich über diesen Punkt gerne Klarheit verschaffen. Gerne würde ich Frau Hablützel das erklären.

ð     Ich würde ihr sagen, dass die Bibel uns eine klare Vorstellung vermitteln, wie es mach dem Tod aussehen wird. Sie zeigt uns auch den Weg, wie wir in der letzten Stunde sicher und geborgen sein können und zwar eine Sicherheit, die nicht eingebildet ist, sondern eine Sicherheit die auf Tatsachen beruht.

ð     Es ist die Tatsache, dass Jesus für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist.

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„Unsere Sünden hat Jesus ans Kreuz hinaufgetragen, mit seinem eigenen Leib. Damit sind wir für die Sünden tot und können nun für das Gute leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden!“ 1. Petrus 2, 24

ð     Durch die Hinwendung zu Jesus werden wir mit Gott versöhnt. Wir haben Frieden mit Gott und können in diesem  Frieden sterben. Wir wissen, dass uns Gott im Jenseits erwartet, so wie das Lazarus erfahren hat.

ð     Der Apostel Paulus gibt dieser Sicherheit ganz starken Ausdruck:

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„Ja, ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch unsichtbare Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch gottfeindliche Kräfte, weder Hohes noch Tiefes, noch sonst irgendetwas in der ganzen Schöpfung uns je von der Liebe Gottes trennen kann, die uns geschenkt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.“ (Römer 8, 38-39)

ð     Sind wir mit Gott versöhnt, können wir in der letzten Stunde sicher und geborgen sein. Herr und Frau Hablützel würden gut daran tun, wenn sie sich das noch genauer anschauen würden. Die Lebensversicherung, die Herr Hablützel abgeschlossen hat ist für diese Welt und kostet erst noch viel Geld. Die Versöhnung mit Gott ist nicht nur fürs Diesseits, sondern auch für’s Jenseits und dafür muss man nichts bezahlen! Die Versöhnung mit Gott ist die Versicherung zu top Konditionen. Sie kostet uns höchstens unseren Stolz, sie garantiert uns aber Schutz Tag und Nacht, Gottes Segen und Hilfe jeden Tag und eben – einen fantastischen Platz im Jenseits.



[1] Schweizer Illustrierte, April 1999, S. 33.