Der Stern leuchtet uns zum Ziel! Reihe: Sterne des kommenden Retters (3/3) Sacharja 14, 8-11 I. UNVERSIEGBARE QUELLE DES LEBENS! II. ECHTER FRIEDEN OHNE ENDE! Einleitende Gedanken Nun feiern wir bereits den dritten Advent. Damit sind wir beim letzten Teil dieser Serie mit dem Titel "Sterne des kommenden Retters" angekommen. Übrigens kam ich auf diesen Titel, als ich in der Thomson Studienbibel dieses Blatt mit den vielen Sternen angeschaut hatte. Jeder Stern bezieht sich auf einen Text im Alten Testament, der in irgendeiner Weise auf die Geburt von Jesus hinweist. Heute beschäftigen wir uns mit einem Abschnitt im Alten Testament, der weit über die Geburt von Jesus hinausgeht und deshalb auf diesem Blatt keinen Stern bekommen hat. Advent ist lateinisch und bedeutet "Ankunft". In der Adventszeit vor Weihnachten denken wir an die Ankunft von Jesus zurück, wie er damals als Kind in diese Welt kam. Gott wurde Mensch. Gott besuchte die Menschen. Das beschreibt Paulus einmal so: "Er (Jesus), der Gott in allem gleich war und auf einer Stufe mit ihm stand, nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus. Im Gegenteil: Er verzichtete auf alle seine Vorrechte und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener. Er wurde einer von uns - ein Mensch wie andere Menschen." Philipper 2, 6-7. Gott wird Mensch! Wie gross muss die Liebe Gottes zu uns Menschen sein, dass Jesus den sicheren Ort bei seinem Vater verlassen hatte, um die Menschen zu besuchen und von ihnen verachtet und verfolgt zu werden. Diese einzigartige Geburt von Jesus geschah vor über 2000 Jahren. Jedes Jahr rufen wir uns dieses grossartige Ereignis in Erinnerung - eine schöne und wichtige Tradition. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir Christen immer im Advent leben, denn wir warten auf die Ankunft von Jesus. Bevor Jesus zu seinem himmlischen Vater zurückkehrte, erklärte er seinen Jüngern, dass er zu seinem Vater gehen würde und alles für diesen Tag vorbereiten werde. Er sagte: "Wenn ich einen Platz für euch vorbereitet habe, werde ich wieder kommen und euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin." Johannes 14, 3. Es wird also der Tag kommen, an dem wir mit Jesus zusammen an einem anderen Ort leben werden. Die Ankunft von Jesus ist das nächste grosse Ereignis im Plan Gottes. Wie Jesus an jenem Tag in Erscheinung treten wird, beschreibt der Prophet Sacharja folgendermassen: "An jenem Tag wird der HERR sich auf den Ölberg stellen, der östlich von Jerusalem liegt, und der Berg wird sich von Osten nach Westen in zwei Teile spalten. Die eine Hälfte weicht nach Norden aus, die andere nach Süden, sodass ein breites Tal entsteht." Sacharja 14, 4. Jesus wird nicht erneut als Säugling in einer Krippe liegen, sondern seine Macht und Herrlichkeit werden sichtbar sein. Weil Jesus dann zum zweiten Mal auf die Erde kommen wird, sprechen wir von der Wiederkunft von Jesus. Es gibt noch mehr Aussagen in der Bibel, die darüber sprechen, was an diesem Tag geschehen wird. Ich habe mich für diese Aussage im Propheten Sacharja entschieden, weil wir uns heute mit einem Text dieses Propheten beschäftigen werden. Sacharja schreibt etwas später, was an diesem Tag sich für uns Christen ändern wird. Wir überspringen zunächst die Geburt, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt von Jesus und schauen weit in die Zukunft. Ich lese nun den Abschnitt aus Sacharja: An jenem Tag wird in Jerusalem eine Quelle mit Leben spendendem Wasser entspringen; die eine Hälfte fliesst in das Meer, das im Osten liegt, die andere in das Meer im Westen. Das Wasser wird im Winter wie im Sommer fliessen und nie versiegen. Sacharja 14, 8. Dann wird der HERR über alle Völker der Erde König sein. Er allein wird Gott sein an jenem Tag, zu ihm allein werden die Völker beten. Sacharja 14, 9. Das ganze Land von Geba bis Rimmon südlich von Jerusalem verwandelt sich in eine Ebene, Jerusalem selbst aber bleibt erhöht und überragt das übrige Land. Die Stadt erstreckt sich dann vom Benjamintor über das zugemauerte Tor bis zum Ecktor und vom Turm Hananel bis zu den königlichen Weinkeltern. Sacharja 14, 10. Ihre Bewohner werden in Sicherheit leben und keine Vernichtung wird sie mehr bedrohen. Sacharja 14, 11. I. Unversiegbare Quelle des Lebens! Bevor wir auf diesen Abschnitt eingehen, will ich etwas Grundsätzliches zur Deutung prophetischer Texte sagen. Sacharja schreibt hier über Ereignisse, die in ferner Zukunft liegen und sich in einer Welt abspielt, die uns fremd ist, zu der wir noch keinen Zugang haben. Deshalb bleibt ihm nichts anderes übrig, als Bilder und Anspielungen zu verwenden, mit denen der Leser erahnen kann, wie er sich das vorstellen könnte. Es ist so, wie wenn wir jemandem, der noch nie Schnee gesehen und angefasst hat, erklären müssten, wie Schnee ist. Es bliebe uns nichts anderes übrig, als Vergleiche zu machen und auf Ähnlichkeiten hinzuweisen. Vielleicht würden wir erklären der Schnee sei weiss wie Watte, sei jedoch wesentlich schwerer und würde sich fast so kalt wie Eiswürfel anfühlen usw. Je nachdem wie gut die Bilder und Vergleiche sind, die wir verwenden, wird die Vorstellung bei den Zuhörern über den Schnee besser oder schlechter sein. Selbst wenn es uns gelungen ist, ganz hervorragend zu erklären, wie Schnee ist, so werden die Zuhörer, wenn sie tatsächlich Schnee sehen und ihn anfassen, erstaunt sein und sagen: "Ah - jetzt verstehen wir, was er uns erklären wollte." Wir müssen mit der Deutung prophetischer Texte vorsichtig sein und gut abwägen, welche Vorstellungen der Prophet bei uns wecken möchte. Sacharja spricht nun über das, was sein wird, wenn Jesus kommen wird. "An jenem Tag wird in Jerusalem eine Quelle mit Leben spendendem Wasser entspringen; die eine Hälfte fliesst in das Meer, das im Osten liegt, die andere in das Meer im Westen. Das Wasser wird im Winter wie im Sommer fliessen und nie versiegen." Sacharja 14, 8. Sacharja spricht hier nicht von dem Jerusalem, das uns von Fotos, Karten oder Besuchen bekannt ist. Er spricht vom kommenden himmlischen Jerusalem, das auf einer neuen Erde sein wird. Das sah Johannes später in einer Offenbarung so: "Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen." Offenbarung 21, 1. Eine neue Erde und ein neuer Himmel werden entstehen und dann sah Johannes wie dieses himmlische Jerusalem auf diese neue Erde hinunterkam. "Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, schön wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat." Offenbarung 21, 2. Über diesen zukünftigen Ort schreibt Sacharja. Ein Ort, der voller Leben sein wird. "In Jerusalem wird eine Quelle mit Leben spendendem Wasser entspringen; die eine Hälfte fliesst in das Meer, das im Osten liegt, die andere in das Meer im Westen." Sacharja 14, 8. Die Meere, in die dieses Leben spendende Wasser fliessen wird, ist vermutlich ein Sinnbild für die Völker der Erde. Oft ist das Meer ein Symbol für die Menschheit und für die Völker der Erde. So z.B. in einem Psalm: "Das Tosen der Meere bringst du zur Ruhe, das Brausen ihrer Wogen genauso wie den Aufruhr der Völker." Psalm 65, 8. Das ist typische hebräische Poesie. Im ersten Teil wird vom Tosen der Meere gesprochen und im zweiten Teil wird dieses Bild gedeutet. Tosen der Meere steht für den Aufruhr der Völker. Wie können davon ausgehen, dass aus Jerusalem das Leben über die ganze Erde zu allen Menschen fliesst. Alle Menschen werden durch dieses Wasser belebt. In der Offenbarung, das letzte Buch im Neuen Testament, sah Johannes dieses Wasser in Jerusalem noch etwas genauer. Er schreibt: "Der Engel zeigte mir einen Strom, der wie Kristall glänzte; es war der Strom mit dem Wasser des Lebens. Er entspringt bei dem Thron Gottes und des Lammes (Jesus) und fliesst die breite Strasse entlang, die mitten durch die Stadt führt. An beiden Ufern des Stroms wächst der Baum des Lebens. Zwölfmal im Jahr trägt er Früchte, sodass er jeden Monat abgeerntet werden kann, und seine Blätter bringen den Völkern Heilung." Offenbarung 22, 1-2. Gott selbst ist diese unversiegbare Quelle, aus der das Leben fliesst. Sprudelndes Leben aus der besten Quelle, die man sich vorstellen kann. Selbst die Hitze des Sommers wird dieses Wasser nicht versiegen lassen. Dieses Wasser wird nie versiegen! Gott ist Lebensspender und er wird auch König in Jerusalem sein. Er wird über allen Königen stehen. Er wird der beste und mächtigste König aller Zeit sein. Ein König, der von den Menschen verehrt und angebetet wird. "Dann wird der HERR über alle Völker der Erde König sein. Er allein wird Gott sein an jenem Tag, zu ihm allein werden die Völker beten." Sacharja 14, 9. Das ist der einzige König, der Anbetung verdient, denn dieser König ist Gott. Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde. Er ist würdig von uns Ehre, Lob und Anbetung entgegenzunehmen. Gott ist und bleibt die Quelle des Lebens und wir müssen nicht einmal warten, um dieses belebende Wasser zu bekommen, denn Jesus sagt von sich: "Wenn jemand an mich glaubt, werden aus seinem Inneren, wie es in der Schrift heisst, Ströme von lebendigem Wasser fliessen." Johannes 7, 38. Durch Jesus bekommen wir schon heute dieses lebendige und Leben spendende Wasser. Es ist dieselbe Quelle, wie im himmlischen Jerusalem, denn auch dort ist Gott die Quelle dieses Wassers. Dieses Wasser ist übrigens ein Bild für den lebendig machenden Heiligen Geist, der in das Leben der Menschen kommt, die Jesus nachfolgen, denn Johannes schreibt erklärend: "Jesus sagte das im Hinblick auf den Heiligen Geist, den die empfangen sollten, die an Jesus glaubten. Der Geist war zu jenem Zeitpunkt noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in seiner Herrlichkeit offenbart worden war." Johannes 7, 39. Es kann dir nichts Besseres im Leben geschehen, als dass du diesen Heiligen Geist bekommst, der dich lebendig macht. Er ist die unversiegbare Quelle des Lebens! II. Echter Frieden ohne Ende! Jerusalem wird das Zentrum der neuen Welt sein: Hauptstadt, geistliches Zentrum, Anbetungsstätte Gottes für die Völker. "Das ganze Land von Geba bis Rimmon südlich von Jerusalem verwandelt sich in eine Ebene, Jerusalem selbst aber bleibt erhöht und überragt das übrige Land." Sacharja 14, 10. Das Land um Jerusalem wird sich absenken und sich in eine Ebene verwandeln. Jerusalem wird erhöht und auf einem hohen, alles überragenden Berg thronen. Das ist vermutlich auch sinnbildlich zu verstehen. Es will uns in aller Deutlichkeit zeigen, dass Jerusalem das Zentrum der neuen Welt sein wird. Die bedeutendste Stadt, die niemand übersehen wird. Wie Johannes in der Offenbarung schreibt: "Die Völker werden in dem Licht leben, das von der Stadt ausgeht, und von überall auf der Erde werden die Könige kommen und ihren Reichtum in die Stadt bringen." Offenbarung 21, 24. Das Leben der gesamten Menschheit, die dann die Erde besiedeln wird, wird auf Jerusalem ausgerichtet sein. Dort steht der Thron Gottes und von dort aus wird dieses unversiegbare Leben spendende Wasser zu allen Menschen fliessen. Niemand wird ohne diese Anbindung an diese Stadt leben können und wollen. Wie Prachtvoll Jerusalem sein wird, beschreibt Johannes in einer Vision: "Die zwölf Stadttore Jerusalems bestanden aus zwölf Perlen; jedes Tor war aus einer einzigen Perle geformt. Und die breite Strasse, die mitten durch die Stadt führte, war aus reinem Gold und durchscheinend wie Kristall." Offenbarung 21, 21. Ein Versuch in Bildern uns eine Ahnung davon zu vermitteln, wie ausserordentlich prächtig diese Stadt sein wird. Es wird die Stadt des Friedens sein. Im heutigen Jerusalem ist dieser Frieden leider noch nicht vorhanden, aber im neuen Jerusalem wird Frieden sein. Es wird kein Leid mehr geben, denn alles Leid und jeder Schmerz wird uns abgenommen werden. Wenn wir in dieser Stadt ankommen, wird Gott uns trösten: "Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen." Offenbarung 21, 4. Dann wird echter Frieden die Welt bestimmen. Frieden, der nie enden wird. Wie Sacharja schreibt: "Ihre Bewohner werden in Sicherheit leben und keine Vernichtung wird sie mehr bedrohen." Sacharja 14, 11. Es wird keine Krankheiten, keine Pandemien, keine Verbrechen, keine Unfälle, keine Kriege und keine Katastrophen mehr geben. Wir werden sicher und in Frieden leben können. Johannes hörte eine Stimme vom Thron in Jerusalem, die rief: "Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein - ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird immer bei ihnen sein." Offenbarung 21, 3. Das ist unsere Zukunft, wenn wir mit Jesus unterwegs sind. Er wird uns in dieses neue Jerusalem bringen - in die Stadt des Friedens. Wie grossartig wird das sein! Eine Welt ohne Schrecken, Schmerz und Leid. Johannes, der dies alles in einer Offenbarung sah, sehnte sich nach dieser zukünftigen Welt, denn er selbst musste all die Not im römischen Reich ertragen. Er rief Jesus zu, nachdem er alles sehen durfte: "Amen. Ja, komm, Herr Jesus!" Offenbarung 22, 20. Beende dieses Elend auf dieser Erde und errichte dein Friedensreich auf der neuen Erde. Das ist unser Advent heute: Wir warten auf diesen Tag! Wir warten auf die Ankunft von Jesus! Ja, komm, Herr Jesus! Schlussgedanke Als die Geburt von Jesus angekündigt wurde, meinte Zacharias und auch Maria, die Mutter von Jesus, dass Jesus dieses Friedensreich im heutigen Jerusalem aufrichten würde. Zacharias sagte in seinem Lobgesang über Jesus: "Er wird gross sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Stammvaters David geben." Lukas 1, 32. Das hatte Zacharias richtig gesehen, aber er und Maria übersahen das Leid, das Jesus ertragen musste. Ihnen war damals noch nicht bewusst, dass Jesus zuerst für unsere Schuld am Kreuz sterben wird, dass er dann aufersteht und zu seinem Vater zurückkehren wird. Richtig verstanden sie das vermutlich erst nachdem Jesus auferstanden war. Auch wenn Jesus uns noch nicht zu sich geholt hat, leuchtet er auf dieser Erde. Er ist der Morgenstern, der bis heute in unserer Welt leuchtet, doch die vielen Lichter im Advent und an Weihnachten scheinen dieses Licht zu verdrängen. Das ist zum Glück nicht möglich. Jesus ist das Licht, das uns in diese neue Welt bringen wird, von der Sacharja schrieb. Jesus sagt: "Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben." Johannes 8, 12. Niemand kann dieses Licht auslöschen oder überstrahlen. Jesus wird uns ans Ziel bringen. Es ist die Liebe Gottes, die das alles für uns getan hat und deshalb ist Weihnachten das Fest der Liebe: das Fest der Liebe Gottes zu uns Menschen. So schreibt Paulus dem Titus: "Aber dann erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters." Titus 3, 4. Diese Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes hat einen Namen: Jesus - das Kind in der Krippe. Und was das für uns bedeutet, sagt Paulus im nächsten Vers: "Wir selbst hatten keine guten Taten vorzuweisen, mit denen wir vor Gott hätten bestehen können. Nein, aus reinem Erbarmen hat er uns gerettet durch das Bad der Taufe - das Bad, in dem wir zu einem neuen Leben geboren wurden, erneuert durch den Heiligen Geist." Titus 3, 5. 12