Kleiner Glaube – grosse Wirkung!

Reihe: Wie der Glaube Leben verändert (1/2)

2. Könige 5, 1-15

 

Schriftlesung: 2. Könige 5, 1-16

 

 

I.     Eine Frau vertraut Gott (1-7)

II.       Ein Mann wird gesund (8-15)

 

 


Naaman, der Heerführer des Königs von Aram, war an Aussatz erkrankt. Er war ein tapferer Soldat und der König hielt grosse Stücke auf ihn, weil der HERR durch ihn den Aramäern zum Sieg verholfen hatte. 2. Könige 5, 1

In seinem Haus befand sich ein junges Mädchen, das von aramäischen Kriegsleuten bei einem Streifzug aus Israel geraubt worden war. Sie war Dienerin bei seiner Frau geworden. 2. Könige 5, 2

Einmal sagte sie zu ihrer Herrin: „Wenn mein Herr doch zu dem Propheten gehen könnte, der in Samaria lebt! Der würde ihn von seiner Krankheit heilen.“ 2. Könige 5, 3

Naaman ging zum König und berichtete ihm, was das Mädchen gesagt hatte. 2. Könige 5, 4

„Geh doch hin“, antwortete der König, „ich werde dir einen Brief an den König von Israel mitgeben.“ Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm sieben Zentner Silber, eineinhalb Zentner Gold und zehn Festgewänder mit. 2. Könige 5, 5

Er überreichte dem König von Israel den Brief, in dem es hiess: „Ich bitte dich, meinen Diener Naaman freundlich aufzunehmen und von seinem Aussatz zu heilen.“ 2. Könige 5, 6

Als der König den Brief gelesen hatte, zerriss er sein Gewand und rief: „Ich bin doch nicht Gott! Er allein hat Macht über Tod und Leben! Der König von Aram verlangt von mir, dass ich einen Menschen von seinem Aussatz heile. Da sieht doch jeder: Er sucht nur einen Vorwand, um Krieg anzufangen!“ 2. Könige 5, 7

Als Elisa, der Mann Gottes, davon hörte, liess er dem König sagen: „Warum hast du dein Gewand zerrissen? Schick den Mann zu mir! Dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt!“ 2. Könige 5, 8

Naaman fuhr mit all seinen pferdebespannten Wagen hin und hielt vor Elisas Haus. 2. Könige 5, 9

Der Prophet schickte einen Boten hinaus und liess ihm sagen: „Fahre an den Jordan und tauche siebenmal darin unter! Dann bist du von deinem Aussatz geheilt.“ 2. Könige 5, 10

Naaman war empört und sagte: „Ich hatte gedacht, er würde zu mir herauskommen und sich vor mich hinstellen, und dann würde er den HERRN, seinen Gott, beim Namen rufen und dabei seine Hand über der kranken Stelle hin– und herbewegen und mich so von meinem Aussatz heilen.“ 2. Könige 5, 11

„Ist das Wasser des Abana und des Parpar, der Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Gewässer Israels? Dann hätte ich ja auch in ihnen baden können, um geheilt zu werden!“ Voll Zorn wollte er nach Hause zurückfahren. 2. Könige 5, 12

Aber seine Diener redeten ihm zu und sagten: „Herr, bedenke doch: Wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: ‘Bade dich und du wirst gesund!’ Solltest du es da nicht erst recht tun?“ 2. Könige 5, 13

Naaman liess sich umstimmen, fuhr zum Jordan hinab und tauchte siebenmal in seinem Wasser unter, wie der Mann Gottes es befohlen hatte. Da wurde er völlig gesund und seine Haut wurde wieder so rein wie die eines Kindes. 2. Könige 5, 14

Mit seinem ganzen Gefolge kehrte er zu Elisa zurück, trat vor ihn und sagte: „Jetzt weiss ich, dass der Gott Israels der einzige Gott ist auf der ganzen Erde. Nimm darum von mir ein kleines Dankgeschenk an!“ 2. Könige 5, 15

 


Einleitende Gedanken

Heute beginne ich mit einer ganz kurzen Predigtreihe. Sie besteht nämlich nur aus zwei Teilen. Wir beschäftigen uns damit, wie der Glaube Leben verändert. Das möchte am Beispiel des Berichtes über den erfolgreichen Heerführer der aramäischen Armee aufzeigen.

I.                

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Eine Frau vertraut Gott (1-7)

Naaman gehörte zu den einflussreichsten Leuten jener Zeit. Als General der aramäischen Armee, besiegte er viele Völker. Würde Naaman heute leben, wir würden praktisch jeden Tag etwas über ihn in der Zeitung stehen und auch in den Nachrichtensendungen würde über ihn berichtet. Es erstaunt deshalb auch nicht, dass er zu den vertrauten des Königs von Aram gehörte. Doch der Erfolg von Naaman hatte einen tieferen Grund, einen Grund, den weder der König von Aram, noch Naaman kannte, aber wir erfahren diesen Grund im ersten Vers dieses Berichtes:

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Naaman war ein tapferer Soldat und der König hielt grosse Stücke auf ihn, weil der HERR durch ihn den Aramäern zum Sieg verholfen hatte. 2. Könige 5, 1

Der Gott Israels verhalf dem Naaman zum Sieg. Er war bestimmt ein tapferer Soldat und ein ausgezeichneter General, aber das allein konnte nicht der Grund des Erfolgs sein.

Im Wirrwarr der Weltgeschichte lenkt Gott der Schöpfer die Geschicke dieser Welt. Wie wir das im Gebet von Daniel gesagt bekommen:

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„Gott verändert das Bestehende und gibt allem seine Frist; er setzt Könige ab und setzt Könige ein. Er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Klugen ihren Verstand.“ Daniel 2, 21

Offensichtlich hatte Naaman das Glück, dass der Schöpfer des Himmels und der Erde aus irgendwelchen Gründen ihm zu grossen Siegen verholfen hatte.

Doch eine Sache überschattete das Leben dieses erfolgreichen Mannes: Er hatte Aussatz – eine schwere unheilbare Krankheit.

Ein Volk mit einer starken Armee beschäftigte auch immer Sklaven aus anderen Völker bei sich. So arbeitete im Haus des Naaman ein jüdisches Mädchen, das bei den verschiedenen Streifzügen der aramäischen Truppen durchs Nachbarland Israel nach Aram verschleppt wurde (2. Könige 6, 23).

Natürlich lag die schwere Krankheit Naamans wie ein düsterer Schatten über seiner Familie. Das jüdische Mädchen empfand viel Mitgefühl mit der Not dieser Familie. Sie wünschte sich, dass ihr Herr, heute würden wir vom Chef sprechen, gesund werden könnte. Sie hatte auch eine Idee, wie er gesund würde. Der Frau Naamans sagte sie eines Tages:

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„Wenn mein Herr doch zu dem Propheten gehen könnte, der in Samaria lebt! Der würde ihn von seiner Krankheit heilen.“ 2. Könige 5, 3

Diese Magd vertraute Gott, obwohl sie von den Aramäern verschleppt und versklavt wurde. Ihr Vertrauen in Gott war erstaunlicherweise ungebrochen, denn sie hätte doch genügend Gründe gefunden, um an Gott zu zweifeln, z.B. warum er es zugelassen hatte, dass sie verschleppt wurde. Doch ihr Vertrauen war ungebrochen. Es war für sie eine Selbstverständlichkeit, dass der Prophet Elisa, der Prophet des Gottes Israels, Naaman helfen kann.

Damit gehörte sie leider zu einer Minderheit im Volk Israel, eine verschwindend kleine Minderheit, vertraute noch dem Gott Israels. Der König, der für das Volk vorbildlich sein sollte, holte seinen Rat nicht beim Propheten Gottes, sondern er schickte seine Leute zu Götzenpriestern, wie uns das zu Beginn des 2. Könige mitgeteilt wird. Über den König Ahasja wird berichtet:

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„Eines Tages fiel sein Nachfolger Ahasja durch das Gitter im Obergeschoss seines Palastes in Samaria und verletzte sich schwer. Da schickte er Boten in die Philisterstadt Ekron. Sie sollten Baal-Sebub, den Gott der Stadt, fragen, ob die Verletzung wieder heilen würde.“ 2. Könige 1, 2

Sie haben es richtig gehört, ich habe mich weder verschrieben, noch falsch gelesen: Der König sandte seine Leute tatsächlich zu Baal-Sebub, dem Gott von Ekron. Götzen statt Gott liess er befragen, obwohl er wusste, dass ein ausgezeichneter Prophet des Gottes Israels in seinem Land wohnte. Welch ein Gegensatz zu dieser einfachen Dienerin, die ihr Vertrauen allein auf Gott setzte.

Nun, die Frau Naamans wurde natürlich hellhörig. Es war für sie ein Hoffnungsschimmer und so erzählte sie das ihrem Mann und Naaman erzählte es dem König. So bekam er die Erlaubnis, nach Israel zu reisen. Der König überreichte ihm ein Brief für den König in Israel, darin stand:

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„Ich bitte dich, meinen Diener Naaman freundlich aufzunehmen und von seinem Aussatz zu heilen.“ 2. Könige 5, 6

So zog Naaman mit einem grossen Gefolge und einem riesigen Vermögen nach Samaria. Dort angekommen, liess er durch einen Boten den Brief dem König überbringen. Der König war verständlicher weise völlig geschockt:

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Als der König den Brief gelesen hatte, zerriss er sein Gewand und rief: „Ich bin doch nicht Gott! Er allein hat Macht über Tod und Leben! Der König von Aram verlangt von mir, dass ich einen Menschen von seinem Aussatz heile. Da sieht doch jeder: Er sucht nur einen Vorwand, um Krieg anzufangen!“ 2. Könige 5, 7

Diese Angst war berechtigt. Kriege beginnen oft so, dass jemand eine schwer zu erfüllende Forderung stellt und wenn man dieser Forderung nicht nachkommen kann oder will, beginnt der Feldzug. Gegen die Aramäer hätte Israel – menschlich betrachtet – keine Chance gehabt.

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Der König zerriss als Ausdruck seiner Empörung seine Kleider und schrie:

„Ich bin doch nicht Gott! Er allein hat Macht über Tod und Leben!“ 2. Könige 5, 7

Immerhin wusste er noch, dass die Macht über Tod und Leben bei Gott liegt. Umso erstaunlicher ist, dass er keine Boten zu Elisa sandte. Wenn das jüdische Mädchen, das in Aram lebte, von Elisa wusste, so konnte das dem König von Israel auch nicht verborgen sein. Doch er vertraute dem Gott Israels offensichtlich nicht. Lieber schimpfte und jammerte er, als sich der Sache ernsthaft anzunehmen.

Wie Hiskia das später tat, hätte er Gott anflehen und um Hilfe bitten können, oder – wie gesagt – er hätte einen Boten zu Elisa schicken können.

Die Tragik vom Volk Israel bestand darin, dass sie in ihrer Not alles taten, sie waren bereit überall Hilfe zu suchen, nur eines vergassen sie konsequent: sie baten ihren Gott, den Gott Israels nicht um Hilfe.

Das kann sogar uns passieren, dass wir in unseren Schwierigkeiten alles Mögliche und Unmögliche unternehmen, aber vergessen, mit unseren Nöten und Fragen zu Jesus zu kommen. Dabei werden wir durch die ganze Bibel immer wieder dazu eingeladen. So z.B. im Psalm 62:

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„Ihr, die ihr zu seinem Volk gehört, setzt allezeit euer Vertrauen auf ihn, schüttet euer Herz bei ihm aus; denn Gott ist unsere Zuflucht!“ Psalm 62, 9

Es ist erstaunlich, was diese verschleppte und versklavte Frau durch ihr tiefes Vertrauen in den Gott Israels ausgelöst hatte. In ihrem schlichten Glauben erzählte sie von ihrem Gott.

Ein scheinbar kleiner Glaube brachte einen grossen Stein ins Rollen.

Wir können von dieser Frau etwas Wichtiges lernen, nämlich, dass der Glaube manchmal einfach darin besteht, dass wir Menschen auf das Hinweisen, was Gott tun kann.

Wir sollten von dieser Frau lernen mit aller Schlichtheit und Einfalt den Menschen von Jesus zu erzählen. Wenn z.B. jemand mit seinem Leben nicht zurecht kommt, könnten wir ganz einfach sagen: Jesus könnte Dir helfen.

Oft müssen wir nicht gleich das ganze Evangelium erklären. Es genügt, wenn wir mit Überzeugung auf die Liebe und Kraft von Jesus hinweisen. Es genügt, wenn wir erzählen, wie Jesus unser Leben reich macht.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Könige 6, 23; 1. Petrus 5, 7

II.            

X

 
Ein Mann wird gesund (8-15)

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Elisa wurde berichtet, dass der König seine Kleider zerrissen hatte. Er sandte seinen Boten, um sich nach dem Grund zu erkundigen. Gott hatte es ihm jedoch bereits offenbart und deshalb liess er dem König durch seinen Diener sagen:

„Schick den Mann zu mir! Dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt!“ 2. Könige 5, 8

So kam Naaman mit seinem ganzen Tross zum Haus Elisas. Doch Elisa trat nicht in Erscheinung, sondern er liess durch einen Boten dem Naaman ausrichten.

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„Fahre an den Jordan und tauche siebenmal darin unter! Dann bist du von deinem Aussatz geheilt.“ 2. Könige 5, 10

Nun wurde Naaman wütend über diesen Propheten. Wie konnte er sich erlauben einen so angesehenen und bedeutenden Mann, wie er einer war, mit einem Diener abzuspeisen!? Er schimpfte:

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„Ich hatte gedacht, er würde zu mir herauskommen und sich vor mich hinstellen, und dann würde er den Herrn, seinen Gott, beim Namen rufen und dabei seine Hand über der kranken Stelle hin- und herbewegen und mich so von meinem Aussatz heilen.“ 2. Könige 5, 11

Ja, Naaman wusste offensichtlich genau, wie sich Elisa zu verhalten hätte. Vermutlich versuchten ihn die Priester anderer Götter, auf diese Art zu heilen. Siebenmal im Jordan unterzutauchen, das fand er einfach lächerlich und er ärgerte sich masslos:

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„Ist das Wasser des Abana und des Parpar, der Flüsse von Damaskus, nicht besser als alle Gewässer Israels? Dann hätte ich ja auch in ihnen baden können, um geheilt zu werden!“ 2. Könige 5, 12

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Meint denn dieser Prophet, dass der Jordan sauberer sei, als die Flüsse in seinem Land. Es war alles umsonst! Hätte ich doch nur nicht auf diese jüdische Frau gehört!

Voll Zorn wollte er nach Hause zurückfahren. 2. Könige 5, 12

Glücklicherweise wurde Naaman von weisen Dienern begleitet. Vermutlich, nachdem der erste Wutanfall etwas abgeklungen war, versuchten diese Naaman umzustimmen.

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„Herr, bedenke doch: Wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, hättest du es bestimmt getan. Aber nun hat er nur gesagt: ‘Bade dich und du wirst gesund!’ Solltest du es da nicht erst recht tun?“ 2. Könige 5, 13

Sehr weise! kluge Männer, gut wenn man solche Menschen um sich hat. Mal ganz nebenbei gefragt: Hast Du Menschen um Dich herum, die Dir etwas sagen dürfen, auch wenn es unangenehm ist? Das ist für unser Leben ganz wichtig!

Naaman musste ihnen Recht geben. Es ist so einfach, er kann es einfach probieren, nützt es nichts, so wird es auch nicht schaden.

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Er liess sich zum Jordan fahren und tauchte siebenmal ins Wasser. Das Wunder geschah!

„Da wurde er völlig gesund und seine Haut wurde wieder so rein wie die eines Kindes.“ 2. Könige 5, 14

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Komplet geheilt!  Nein, noch mehr als nur geheilt! Diese Waschungen wirkten wie ein Jungbrunnen, nachdem sich heute so viele Menschen sehnen. Seide Haut wurde so rein, wie die Haut eines Kindes. Das war eine sensationelle Verjüngungskur – Wellness im höchsten Grad. Über Erwarten hatte Gott an ihm gehandelt! Voller Freude kehrte er zu Elisa zurück und bekannte:

„Jetzt weiss ich, dass der Gott Israels der einzige Gott ist auf der ganzen Erde.“ 2. Könige 5, 15

Dieser Naaman, ein Ausländer, hatte erkannt, was Israel schon lange wusste: Der Gott Israels ist der einzige Gott auf der ganzen Erde! Doch Israel suchte bei allen anderen Göttern Hilfe, nur nicht bei ihrem Gott.

Sicher, Naaman hatte sich auch störrisch verhalten, aber er liess sich etwas sagen und liess sich von seinen Dienern zur Vernunft bringen.

Israel liess sich nicht zur Vernunft bringen, sie hörten nicht auf die Propheten Gottes.

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„Sie wollten nicht hören. Sie waren genauso halsstarrig wie ihre Vorfahren, die auch schon dem Herrn, ihrem Gott, kein Vertrauen geschenkt hatten.“ 2. Könige 17, 14

Das Verhalten des Naaman ist uns nicht unbekannt. Wir brauchen Hilfe und haben eine gewisse Vorstellung, wie diese Hilfe aussehen sollte. Oft meinen wir, es müsse etwas ganz Besonderes geschehen. Wir geben uns dann mit den einfachsten Hinweisen nicht zufrieden. Eigentlich interessant, dass wir lieber komplizierte Lösungen haben wollen.

Naaman schien der Weg zur Heilung auch sehr einfach und sogar unsinnig. Er konnte jedoch seinen verletzten Stolz ablegen und das tun, was ihm der Prophet empfohlen hatte – so wurde er gesund.

Aber er wurde nicht gesund, weil das Wasser im Jordan heilende Kräfte in sich barg. Naaman war der einzige Mensch, der im Jordan vom Aussatz befreit wurde. Nachher hätten alle Aussätzigen im Jordan siebenmal untertauchen können, und keiner wäre gesund geworden.

Naaman wurde nicht wegen dem Wasser gesund, sondern wegen seinem Gehorsam. Weil er das tat, was Gott von ihm verlangte und das war wirklich nichts Schwieriges.

Der Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes birgt grosse heilende Kraft in sich. Nehmen wir mal als Beispiel ein Mensch, der unter Kleptomanie leidet. Dieser Mensch wird Christ, stiehlt aber weiter. Nun erwartet er, dass Gott ihn heilt. Die bösen Geister, die ihn da im Griff haben, sollen ihn verlassen. Nehmen wir mal an, er würde zu Paulus gehen und ihm die Not schildern. Er würde von Paulus vermutlich erwarten, dass er ihn durch ein vollmächtiges Gebet von dieser Not befreien wird. Aber weit gefehlt, der vollmächtige Apostel Paulus würde ihm sagen:

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„Wer vom Diebstahl gelebt hat, muss jetzt damit aufhören. Er soll seinen Lebensunterhalt durch eigene Arbeit verdienen und zusehen, dass er auch noch etwas für die Armen übrig hat.“ Epheser 4, 28

Dieser Ratschlag scheint fast etwas lapidar in Anbetracht des grossen Problems. Aber wer das tut, der wird sehen, dass es wirkt, der wird die Kraft des Wortes Gottes erleben. Weit mehr als wenn er mit Hokus Pokus etwas erreichen will.

In vielen Lebenssituationen geht es darum, herauszufinden, was Gott dazu sagt, und dann sollte man danach handeln. Und in den meisten Fällen sind es kleine, ganz kleine Schritte des Gehorsams, die man tun sollte, und gar nichts Spektakuläres.

Übrigens belächeln viele Menschen, was die Bibel über die Vergebung unserer Schuld und über die Erlösung sagt. Sie können sich nicht vorstellen, dass man so einfach ewiges Leben bekommen kann. Es ist aber sehr einfach, weil Jesus die Voraussetzungen dazu geschaffen hat. Paulus schrieb:

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„Jesus hat sein Leben für die Gemeinde gegeben, um sie rein und heilig zu machen im Wasser der Taufe und durch das dabei gesprochene Wort.“ Epheser 5, 25-26

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„Denn er wollte sie als seine Braut in makelloser Schönheit vor sich stellen, ohne Flecken und Falten oder einen anderen Fehler, heilig und vollkommen.“ Epheser 5, 27

Das heisst, wer dem Wort Gottes glaubt, der wird von Gott gereinigt, um des Glaubens willen. Folgerichtig sagt Jesus:

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„Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.“ Johannes 5, 24

So einfach ist das!

Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Könige 17, 13-14; Lukas 4, 27; Johannes 5, 24; Johannes 7, 16-17; Epheser 4, 28; Epheser 5, 25-27; Offenbarung 7, 13-14; Offenbarung 22, 14

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Schlussgedanke

Diese Erzählung von Naaman ist für Israel aufgeschrieben worden. Sie soll Israel ermahnen, dass sie sich nicht so halsstarrig verhalten sollten. Sie sollen lernen, dass Gott sein Wort erfüllt und dass es ihm daran liegt, dass sein Wille getan wird. Sogar wenn ein Ausländer gehorsam ist, erbarmt sich Gott.

Erstaunlich, was der Glaube dieser verschleppten jüdischen Frau in Bewegung brachte: Kleiner Glaube – grosse Wirkung. In dieser Geschichte sehen wir etwas von dem, was Jesus einmal mit dem Senfkorn verdeutlichte:

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„Ich sage euch: Selbst wenn euer Glaube nur so gross ist wie ein Senfkorn, könnt ihr zu diesem Berg sagen: ‚Rücke von hier nach dort!’, und er wird dorthin rücken. Nichts wird euch unmöglich sein.“ Matthäus 17, 20.

Lernen wir also von dieser Frau und vertrauen in kindlicher – nicht kindischer – Weise auf Jesus. Sprechen wir mit aller Selbstverständlichkeit von unserem Gott, den wir lieben und dem wir dienen. Dein kleiner Glaube kann grosse Auswirkungen haben.

„Selbst wenn euer Glaube nur so gross ist wie ein Senfkorn, könnt ihr zu diesem Berg sagen: ‚Rücke von hier nach dort!’, und er wird dorthin rücken. Nichts wird euch unmöglich sein.“ Matthäus 17, 20.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Apostelgeschichte 10, 34-35;

Amen