Wie ist das möglich?
Jürg Birnstiel
11.11.2001

Gliederung

I.     Der Schock

II.    Die Realität

III.      Anspiel (Teil 2)

IV.     Einladungen


Einleitung

ð     Sean Hughes aus San Francisco hört die letzte Nachricht seiner Frau Melissa aus dem 101. Stock des Nordturms des World Trade Centers immer wieder auf seinem Anrufbeantworter ab: „Sean, ich bin’s. Ich wollte Dir nur sagen, dass ich Dich liebe. Ich bin hier gefangen. Ein Flugzeug hat das Gebäude getroffen, oder es hat eine Bombe eingeschlagen. Wir wissen es nicht, aber es ist so viel Rauch, und ich wollte Dir noch einmal sagen, dass ich Dich immer lieben werde.[1]

ð     Der Norttum wurde um 8.45 getroffen. Der Südturm 18 Minuten später (9.03). Melissa hatte leider keine Überlebenschance, denn das Flugzeug krachte unter ihr in den Turm. So wurde sie um 10.00, also nach 75 Minuten in den Tod gerissen. 37 Minuten später geschah dasselbe mit dem Südturm.

ð     Dem Mann von Melissa bleiben nur noch die Liebensbezeugungen seiner Frau auf seinem Telefonbeantworter.

ð     Nebst vielen Menschen, die noch rechtzeitig fliehen konnten, kam fast unvorstellbares Leid über X Familien.

ð     Praktisch auf der ganzen Welt, konnte man dieses Schreckenszenario live – aus sicherem Abstand – mitverfolgen. Wohl noch nie in der Geschichte der Menschheit ist uns der Tod so nahe gekommen. Gefilmt von Fernsehkameras waren Flugzeugeinschlag und dann der Einsturz der Türme zu sehen.[2] Hätte man das am Fernsehen nicht sehen können, würde man es kaum glauben können. Eine unglaubliche Tragödie spielt sich vor unseren Augen ab.

ð     Eltern suchen ihre Kinder, Kinder warten auf die Eltern usw. Rachel Uchitel, 26, sucht ihren Verlobten Andy. Jeden Tag stand sie vor dem Bellevue Hospital. Ihr Verlobter wird tot sein, ihre Stadt ermordet. Und „the American dream“ nur noch Legende.

I.                 Der Schock

ð     Ich kann mich an kein Ereignis der neueren Geschichte erinnern, das ein solchen weltweiten Schock auslöste. Nicht, dass noch nie solche schrecklichen Dinge geschehen sind, aber das, was hier geschah, kam uns im Westen sehr nahe.

ð     Der frühere russische Präsident Michail Gorbatschow, 70 sagt:

Die hinterhältigen Anschläge in New York und Washington sind nicht nur eine nationale Tragödie, sondern auch eine Tragödie für die gesamte Menschheit.[3]

ð     Tony Blair, der englische Ministerpräsident meint:

Dieser Terrorismus ist der neue Teufel der Welt.[4]

ð     Im Fernsehen sagte Präsident Bush.

 „Heute hat unsere Nation das Böse gesehen.“[5]

ð     Der Medienpionier Roger Schawinski meint:

Die Angriffe auf die USA hätten uns vor Augen geführt, „dass kein Ort der Welt mehr sicher ist“ „Das ist das Ende der Leichtigkeit des Seins.“[6]

ð     Wir könnten hier fast unendlich mit Kommentaren fortfahren, die versuchen, das Unfassbare zu fassen und mit hilflosen Worten den ersten Schock zu formulieren und analysieren.

ð     Jedenfalls, legten diese Terroranschläge das pulsierende Amerika lahm.

ð     Äussere Zeichen dafür waren die geschlossenen Schulen, die abgesagten Sportereignisse, die verriegelten Museen, Vergnügungsparks, Restaurants und Einkaufszentren im ganzen Land. Die Kaffeekette Starbucks beschloss, ihre 3700 Filialen zu schliessen, die Kinos blieben leer, die Fernsehsender sendeten keine Werbung: Leben und Wirtschaft in Amerika waren völlig zum erliegen gekommen.[7]

ð     Grosse Firmen stoppten ihre geplanten Werbekampagnen und selbst in der Schweiz wurden Sportveranstaltungen und sogar die Miss Schweiz Wahlen verschoben. Irgendwie bekam man den Eindruck, dass man nicht sofort zum Alltag zurückkehren kann.

ð     Wie befassen uns heute morgen weder mit der politischen Seite noch mit den wirtschaftlichen Aspekten dieses Geschehens. Das überlasse ich den Fachleuten. Wir wollen fragen: Wie das möglich ist? Wie können Menschen eine solch grausame Tat verüben?

ð     Für unseren Bundesratspräsidenten Moritz Leuenberger auch unfassbar. Er sagte in seiner beachtenswerten Bettagsrede:

Wir wollten nicht glauben, dass so etwas im 21. Jahrhundert noch möglich ist!

ð     Auch für Bundesrat Samuel Schmid ist das kaum zu fassen und er meint:

Die Geschichte der Menschheit zeigt, dass die Fantasie der kriminellen Energie immer grösser ist als unser Vorstellungsvermögen. (Samuel Schmid)[8]

II.             Die Realität

ð     Auch der Botschafter Edouard Brunner antwortet auf die Frage, Welche Lehren man aus diesen Ereignissen ziehen muss:

 Wir müssen lernen, auch das Undenkbare zu denken.[9]

ð     Aber ist denn das, was geschah wirklich so undenkbar? Die Menschheitsgeschichte kennt doch weit schrecklichere Ereignisse. Denken wir nur an das, was wir im Anspiel von China hörten. Mao Tse Tung, hat 20 Millionen Menschen auf dem Gewissen.

ð     Wir müssen aber gar nicht so weit zurückblicken. Täglich können wir in den Zeitungen lesen, zu was Menschen fähig sind. Und kurz nach dem Anschlägen in Amerika, wurden wir in Zug Zeugen eines schrecklichen und grausamen Geschehens.

ð     Der Islam Experte Peter Scholl-Latour wurde gefragt:

Wie sollte sich Europa schützen?
Wir leben in einer Spassgesellschaft. Das Motto lautet: Die Welt ist gut, und alle Menschen sind lieb. Das ist einfach nicht so.
Wird die Welt nie mehr dieselbe sein wie vor dem 11. September 2001? Wir wurden aus einer Illusion zurück in die Realität gerissen.[10]

ð     Ja, plötzlich werden wir mit der Realität konfrontiert, dass der Mensch nicht gut ist. Das passt nicht in unsere Vorstellung, die wir über Jahre in uns aufrecht erhalten hatten. Und wenn das stimmt, dass der Mensch nicht gut ist, dann würde das mich selbst auch betreffen.

ð     Und plötzlich ist die Betrachtungsweise Gottes, die wir so gerne aus unserem Denken verdrängten hoch aktuell. Schon zu Beginn der Menschheitsgeschichte stellte Gott fest:

Der HERR sah, dass die Menschen auf der Erde völlig verdorben waren. Alles, was aus ihrem Herzen kommt, ihr ganzes Denken und Planen, ist durch und durch böse. (Gen 6,5)

ð     Wir sind doch immer der Meinung, dass der Mensch in Wirklichkeit gut sei.

ð     Aber eben, die Geschichte lehrt uns etwas anderes. Und wir brauchen dazu nicht einmal die Geschichte, wir müssen nur mit uns selber ganz ehrlich sein. Wir werden merken, dass wir doch sehr selbstbezogen und selbstgerecht leben. Wir sind eigensüchtig und egozentrisch. Die Bibel sagt:

Die Gesinnungen des Menschen sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, (Gal 5,19)

Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, (Gal 5,20)

ð     Die Bibel zeigt uns das Problem noch von einer anderen Seite. Paulus sagt:

Wir wissen genau: In uns selbst, so wie wir der Sünde ausgeliefert sind, lebt nicht die Kraft zum Guten. Wir bringen es zwar fertig, uns das Gute vorzunehmen; aber wir sind zu schwach, es auszuführen.


Wir tun nicht das Gute, das wir wollen, sondern gerade das Böse, das wir nicht wollen. Wenn wir aber tun, was wir gar nicht wollen, dann verfügen nicht wir selbst über uns, sondern
die Sünde, die sich in uns eingenistet hat. Römerbrief  7,18-20

ð     Das ist das Dilemma, in dem wir Menschen stecken. Jeder könnte das in seinem Leben entdecken. Mathias Gnädiger

Frage: Haben Sie das Bedürfnis nach einer intakten Familie?

Gnädinger: Ganz tief innen schon. Aber irgend etwas in mir drin macht das auch wieder kaputt. Wenn es mir zu gut geht, wenn mir ein Mensch viel Liebe entgegenbringt, fange ich an, das zu zerstören, und wenn ich eigentlich glücklich sein könnte, fliehe ich. Ich weiss selber nicht, was das genau ist und warum es so ist.

ð     Gott kennt unser Problem. Er weiss auch, dass wir es selber nicht schaffen. Er weiss um unsere Schuld und die damit verbundene Unfähigkeit zur Besserung. Denn durch unsere Schuld sind wir verloren.

ð     Aber Gott handelt in seiner grossen Liebe zu uns Menschen und schickt seinen Sohn in diese Welt. Er lässt am Kreuz sein Leben für meine und Deine Schuld.

Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, dass er ihn an das Kreuz geheftet hat. (Kol 2,14)

ð     Damit hat Gott selbst unser Grundproblem gelöst. Aber, wenn wir an Jesus glauben, verändert er uns und lässt uns zu Menschen werden, die nicht mehr durch destruktive Elemente bestimmt werden. Es geschieht eine echte Befreiung:

Denn wenn du in Jesus Christus bist, bist du nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und des Todes; das Gesetz des Geistes, der lebendig macht, hat dich davon befreit. Röm.8,2.

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ð     Wir sehen nun den zweiten Teil unseres Anspiels.

III.          Anspiel (Teil 2)

IV.         Einladungen

ð     Sünde fasst Jesus mit einem Wort zusammen er sagt:

Die Sünde besteht darin, daß sie nicht an mich glauben. Joh. 16, 9

ð     Sünde ist die Auflehnung gegen den wahren Gott. Die Verachtung dessen, was er für Dich tun will.

ð     Der Zusammenbruch der beiden Türme ist wie ein Symbol für den Zusammenbruch unserer Gedankengebäude. Wir werden geradezu dazu eingeladen über uns nachzudenken.

ð     Im Angesicht dieses Schutthaufens, schrieb Hansruedi Bruner aus Bettwil:

„Als ich mich heute morgen von meinem 9-jährigen Sohn verabschiedet habe und zur Arbeit gefahren bin, ist mir bewusst geworden, wie viel Leid dieses unmenschliche Verbrechen bei den hinterbliebenen Kindern hinterlassen wird. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass wir unsere Prioritäten im Leben anders Gewichten müssen.[11]

ð     Es geht wirklich darum, die Prioritäten richtig zu gewichten und wenn Sie das bis heute noch nicht gemacht haben, so möchte ich Sie einladen. Ihr Beziehung zu Gott, zu klären. Heute Morgen können Sie Ihr Leben mit Gott in Ordnung bringen. Er wird sich ausserordentlich freuen.

All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. (Joh 1,12)

Gebet



[1] Aufwärts, die Zeitschrift mit den guten Nachrichten (G8741), Ralf Tibusek, S. 1.

[2] Aufwärts, die Zeitschrift mit den guten Nachrichten (G8741), Ralf Tibusek, S. 1.

[3] Bunte Extra, Es geht um alles!, S. 79.

[4] Sonderdokumentation Amerika.

[5] Schweizer Illustrierte, 17. 9. 01, New York im Fadenkreuz, S. 32.

[6] Limmattaler, 14.9.01, S.2: Die neue Nachdenklichkeit.

[7] Limmattaler, 13.9.01, S.2: Die USA kämpfen gegen den Schock.

[8] Facts, 13.9.01, Schockiert und aufgewühlt, S. 114.

[9] Schweizer Illustrierte, 17. 9. 01, Die Armee muss dem Terrorismus die Stirn bieten können, S. 25.

[10] Schweizer Illustrierte, 17. 9. 01, Wir wurden aus einer Illusion gerissen, S. 36 + 37.

[11] Limmattaler Tagblatt, 13.10.01, Religion und Politik, S. 3.