Wir sind doch nicht verrückt – wir kehren um!

Reihe: Wir hätten es besser machen sollen! (2/5)

4. Mose 13, 28-14, 10

 

 

I.    Wir wollen und können nicht!

II.      Wir sind verzweifelt und enttäuscht!

III.     Wir könnten, wenn wir wollten!

 

 

 

 


Einleitende Gedanken

Nach einer Unterdrückungszeit, die über 400 Jahre dauerte, befreite Gott durch Mose das jüdische Volk aus Ägypten. Dies geschah in spektakulärer Weise mit zehn landesweiten Plagen. Erst nach der zehnten Plage liess der Pharao das Volk Israel ziehen.

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Die Israeliten verliessen unter Moses Führung Ägypten und zogen den Sinai hinunter bis zum Berg Sinai, der auch Gottesberg oder Berg Horeb genannt wird. Dort schloss das Volk Israel mit Gott einen Bund und sie empfingen die Zehn Gebote und weitere wichtige Anweisungen für das Leben als Nation.

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Nach einiger Zeit brachen sie auf und zogen Richtung dem Land, das Gott viele Jahrhunderte zuvor dem Abraham versprochen hatte. In Kadesch-Barnea angekommen, hatten sie das Ziel fast erreicht. Jetzt mussten sie nur noch in das neue Land einziehen, in dem sie dann in Freiheit leben werden. Sie wollten aber nicht gleich weiterziehen. Sie wollten gut vorbereitet sein und baten Mose, er möge zuerst Spione schicken, die das Land auskundschaften können, das – so hofften sie – würde die spätere Eroberung des Landes erleichtern.

Vermutlich hatte Mose diesen Vorschlag mit Gott besprochen und er war offenbar mit dieser Vorgehensweise einverstanden.

Von jedem der zwölf Stämme Israels wurden die bewährtesten und einflussreichsten Leute bestimmt, die diese Expedition anführen sollten.

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Das Land, das sie durchzogen, war fruchtbar und schön, so wie Gott es ihnen versprochen hatte. Als sie nach Kadesch-Barnea zurückgekehrt waren, berichteten sie, wie grossartig dieses Land sei:

„Es ist wirklich ein Land, das von Milch und Honig überfliesst. Sieh hier seine Früchte!“ 4. Mose 13, 27.

Zum Zeigen, wie fruchtbar das Land ist, brachten sie verschiedene Früchte mit. Dieses Land bot eine gute Grundlage, für einen Lebensraum, in dem sie in Zukunft in einem angenehmen Wohlstand leben konnten.

Was ich bis jetzt erzählte, damit beschäftigen wir uns bereits im ersten Teil dieser Serie mit dem Titel:

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Wir hätten es besser machen sollen!

Eigentlich würden wir nach diesen Entdeckungen erwarten, dass die Freude und Begeisterung bei den Kundschaftern gross wäre. Immerhin waren sie der Unterdrückung in Ägypten entkommen und sie erlebten täglich, wie Gott für sie sorgt und jetzt standen sie sozusagen vor dem grossen Finale, dem Einzug in dieses grossartige Land. Ein Leben in Freiheit, Frieden und Wohlstand war zum Greifen nah.

Da war aber weder Freude noch Begeisterung, denn sie sahen nicht nur wie fruchtbar das Land ist, sondern sie sahen auch die Menschen, die in diesem Land lebten. Sie sahen die befestigten Städte, Städte mit grossen und dicken Stadtmauern. Das löste bei ihnen grauenhafte Ängste aus! Sie berichteten mit blassen Gesichtern:

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»Die Leute, die dort wohnen, sind stark und ihre Städte sind gross und gut befestigt. Und dann haben wir auch noch die Anakssöhne gesehen! Im Südland wohnen die Amalekiter, im Bergland die Hetiter, Jebusiter und Amoriter und in der Jordanebene die Kanaaniter!« 4. Mose 13, 28-29.

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Das Volk war aufgebracht gegen Mose, aber Kaleb beruhigte die Leute und rief: »Wir können das Land sehr wohl erobern! Wir sind stark genug!« 4. Mose 13, 30.

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Doch die anderen Kundschafter sagten: »Wir können es nicht! Das Volk im Land ist viel stärker als wir!« 4. Mose 13, 31.

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Sie erzählten den Israeliten schreckliche Dinge über das Land, das sie erkundet hatten. »In diesem Land kann man nicht leben, es verschlingt seine Bewohner«, sagten sie. »Alle Männer, die wir gesehen haben, sind riesengross, besonders die Nachkommen Anaks! Wir kamen uns ihnen gegenüber wie Heuschrecken vor und genauso winzig müssen wir ihnen vorgekommen sein!« 4. Mose 13, 32-33.

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Die ganze Gemeinde Israel schrie laut auf vor Entsetzen und die Leute weinten die ganze Nacht. 4. Mose 14, 1.

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Alle miteinander lehnten sich gegen Mose und Aaron auf, sie murrten und sagten: »Wären wir doch lieber in Ägypten gestorben oder unterwegs in der Wüste! 4. Mose 14, 2.

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Warum will der HERR uns in dieses Land bringen? Wir werden im Kampf umkommen und unsere Frauen und kleinen Kinder werden den Feinden in die Hände fallen. Es wäre besser, wir kehrten wieder nach Ägypten zurück!« 4. Mose 14, 3.

Schon gaben einige die Parole aus: »Wir wählen einen neuen Anführer und gehen zurück nach Ägypten!« 4. Mose 14, 4.

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Da warfen sich Mose und Aaron vor den versammelten Israeliten auf die Erde. 4. Mose 14, 5.

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Josua und Kaleb aber, die zusammen mit den anderen das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sagten zu der ganzen Gemeinde Israel: 4. Mose 14, 6-7.

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»Das Land, das wir erkundet haben, ist ein sehr gutes Land,das von Milch und Honig überfliesst! Wenn der HERR uns gut ist, wird er uns in dieses Land hineinbringen und es uns geben. Lehnt euch nicht gegen ihn auf! Habt keine Angst vor den Bewohnern des Landes! Wir werden im Handumdrehen mit ihnen fertig. Sie sind von ihren Göttern verlassen, aber uns steht der HERR zur Seite. Habt also keine Angst vor ihnen!« 4. Mose 14, 7-9.

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Aber die ganze Gemeinde wollte sie steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN vor den Augen aller Israeliten über dem Heiligen Zelt. 4. Mose 14, 10.

I.               

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Wir wollen und können nicht!

Was für ein Aufstand! Angst, Verzweiflung, Hass und Wut gipfelten in der Absicht, die Männer zu steinigen, die anderer Meinung waren, die den Versprechen Gottes vertrauen wollten.

Die Volksmenge liess sich durch diese einflussreichen Kundschafter beeindrucken. Sie sahen in ihren Augen den Schrecken und die Angst, als sie berichteten:

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„Die Leute, die dort wohnen, sind stark und ihre Städte sind gross und gut befestigt. Und dann haben wir auch noch die Anakssöhne gesehen!“ 4. Mose 13, 28

Alle Menschen schienen ihnen grösser als sie selbst und es wohnten sogar Riesen dort: Anaks Söhne! Es schien ihnen unmöglich gegen diese Leute anzukommen, geschweige gegen sie zu kämpfen.

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Kaleb, einer der Kundschafter, war nicht so pessimistisch – im Gegenteil – er war überzeugt, sie werden das Land erorbern können. Er versuchte die aufgebrachte Menge zu beschwichtigen und rief in die Menge:

„Wir können das Land sehr wohl erobern! Wir sind stark genug!“ 4. Mose 13, 30

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Niemand wollte auf Kaleb hören und die zehn Kundschafter widersprachen ihm öffentlich:

„Wir können es nicht! Das Volk im Land ist viel stärker als wir!“ 4. Mose 13, 31.

Sie erzählten viele schreckliche Dinge über dieses Land und behaupteten, es gäbe keine Überlebenschance.

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„Alle Männer, die wir gesehen haben, sind riesengross, besonders die Nachkommen Anaks! Wir kamen uns ihnen gegenüber wie Heuschrecken vor und genauso winzig müssen wir ihnen vorgekommen sein!“ 4. Mose 13, 32–33.

Das muss eine masslose Übertreibung gewesen sein. Heuschrecken können zwar bis zu 20 cm gross werden, doch wenn wir davon ausgehen, dass ein Mensch 1, 60 m ist, sind Heuschrecken immerhin achtmal kleiner als der Menschen. Diese Heuschrecke könnte ein Mensch problemlos zertrampeln.

Ihre Angst war jedoch so riesig, dass sie sich so winzig vorgekommen waren. Das war reine Einbildung. Doch so kann es uns manchmal gehen, wenn wir vor einer Aufgabe stehen, die uns unlösbar scheint. Plötzlich wachsen die scheinbaren Hindernisse und werden in unseren Gedanken so mächtig, dass wir uns einschüchtern und erdrücken lassen.

Wir konzentrieren uns dann auf unsere Schwächen, unser Unvermögen und denken, dass wir die Aufgabe gar nicht anpacken müssen, weil das Scheitern sozusagen vorprogrammiert ist.

Hätten die Israeliten sich nicht von den Ängsten bestimmen lassen und stattdessen die Situation etwas nüchterner betrachteten, dann hätten sie gemerkt, dass diese Riesen zwar gross sind, aber so riesig auch wieder nicht.

Wären sie nämlich im Vergleich zu den Riesen tatsächlich wie Heuschrecken gewesen, wären die Riesen achtmal grösser und somit ca. 13 Meter hoch.

So gross kann kein Mensch werden. Riesen waren damals zwischen 2, 50 m und 3, 20 m gross. Der Riese Goliath, gegen den David kämpfte, war z.B. ca. 2, 70 m.[1] Das ist schon gross – eben riesig -  aber nie so gross, wie sie sich ihnen gegenüber fühlten.

Wo sind unsere Söhne Anaks, die uns verzagen lassen?

Wie leicht lassen wir uns von dem, was schieflaufen könnte einschüchtern?

Wenn wir nur auf uns und die Umstände achten, werden wir uns schnell zurückziehen. Im Buch Prediger steht:

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„Wer immer nach dem Wind sieht und auf das passende Wetter wartet, der kommt weder zum Säen noch zum Ernten.“ Prediger 11, 4.

Natürlich gibt es den übereifrigen Zweckoptimismus, der uns später in dieser Geschichte auch noch begegnen wird.

Es gibt aber auch ein gesundes Gottesvertrauen, das wir bei Kaleb sehen, denn er sah die Menschen und Städte auch, aber er liess sich dadurch nicht einschüchtern.

Es ist tatsächlich eine Gratwanderung zwischen einem tiefem Vertrauen zu Gott, wie wir das bei Kaleb sehen und einem blinden Zweckoptimismus.

Halten wir fest: Gott hat nichts dagegen, wenn wir die Risiken einschätzen möchten. Wir sollten aber vermeiden, dass wir uns so einschüchtern lassen, dass wir Gott aus den Augen verlieren und nur noch unser Unvermögen sehen.

Ganz nüchtern sind die Aufgaben meistens zu grosse, wenn wir uns im Reich Gottes z.B. für ein evangelistisches Projekt engagieren. Wenn wir alles genau analysieren, werden wir zur Erkenntnis kommen, dass wir diese Aufgaben nicht bewältigen können. Wir eben nicht, aber mit Gottes Hilfe schon.

II.           

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Wir sind verzweifelt und enttäuscht!

Die Israeliten wurden durch diese zehn Kundschafter fanatisiert. Alle Versprechen Gottes waren vergessen, obwohl das alles bewährte und in gewisser Weise geistliche Leiter waren. Die Kundschafter und das Volk waren nicht einmal bereit ernsthaft auf Kaleb, Josua, Mose und Aaron zu hören. Unreflektiert folgte die Masse den Beschreibungen und der destruktiven Stimmung dieser Kundschafter. Kurz vor dem Ziel, nach allen Strapazen der vergangen Monate und Jahre, realisieren sie, dass sie in einer Sackgasse stecken. Aus der Traum vom Eigenheim, von Freiheit, Frieden und Wohlstand.

Es war jetzt alles noch schlimmer, wie wenn sie in Ägypten geblieben wären. Dort wussten sie wies läuft. Sie kannten die Gefahren und konnten sich mit ihrem Schicksal arrangieren. Die totale Verzweiflung nahm Überhand.

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„Die ganze Gemeinde Israel schrie laut auf vor Entsetzen und die Leute weinten die ganze Nacht.“ 4. Mose 14, 1.

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Was für eine bedrückende und traurige Stimmung. Was für ein Geschrei und Gehäul die ganze Nacht hindurch. Frustriert jammerten sie:

„Wären wir doch lieber in Ägypten gestorben oder unterwegs in der Wüste!“ 4. Mose 14, 2.

Diese Aussage werden sie noch bereuen, aber sie sahen nur noch einen einzigen Ausweg:

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„Es wäre besser, wir kehrten wieder nach Ägypten zurück!“ 4. Mose 14, 3.

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Natürlich mussten jetzt noch Sündenböcke her, die man schnell gefunden hatte: Mose und Aaron. Die beiden hatten sie hierhin gebracht. Ihnen hatten sie vertraut. Sie sollen dafür büssen. Jetzt müssen andere Leute die Führung übernehmen. Und schon machten sich einige Leute stark für neue Führer. Sie riefen:

„Wir wählen einen neuen Anführer und gehen zurück nach Ägypten!“ 4. Mose 14, 4.

Viele von uns kennen diese Verzweiflung. Wir haben Gott unser Vertrauen geschenkt und dann kam doch alles ganz anders, als wir uns das erhofften und wie wir dachten, dass Gott eingreifen müsste.

Solche Erfahrungen können unseren Glauben tief erschüttern. Es können sogar Zweifel aufkommen, ob das, was in der Bibel steht, auch wirklich stimmt und ob wir das richtig verstanden haben. Doch in solchen Situationen sollten wir uns Kaleb zum Vorbild nehmen. Er wusste, Gott wird das Volk Israel zum Ziel führen. Gott wird ihnen dieses Land geben.

Sind wir mit Gott unterwegs, ist es gut möglich, dass wir an einen solchen Punkt im Leben kommen, an dem wir den Eindruck haben, wir würden das Ziel nie erreichen können. Wir denken vielleicht, dass wir das, was wir meinen, Gott würde es von uns erwarten, nie tun können. In einer solchen Situation sollten wir es vermeiden, auf uns selbst zu schauen. Vielmehr sollten wir uns daran festhalten, dass Gott uns nicht fallen lassen will.

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Egal mit welchen Problemen wir im Leben stehen und kämpfen, Gott wird uns ans Ziel bringe. In einem Psalm steht:

 „Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last; ja, er, Gott, ist unsere Rettung.“ Psalm 68, 20.

Du kannst Gott vertrauen, wenn du Christ geworden bist lebt Gott durch den Heiligen Geist in dir und er will dich unterstützen. Das ist eine innere Geborgenheit, die die Israeliten damals noch nicht kannten.

Die wichtigste Voraussetzung für diese Geborgenheit ist, dass du von Gott ewiges Leben bekommen hast. Oder anders gesagt, dass Gott in dir wohnt. Falls du noch nicht Jesus nachfolgst, kannst du dich heute dafür entscheiden, Jesus nachzufolgen. Wenn du also nicht nur glaubst, dass Jesus existiert hat, sondern du ihn als den einzig wahren Gott anerkennst und ihm dein Leben anvertraust, wirst du diese Geborgenheit erleben. Jesus sagte das einmal so:

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„Wenn jemand mich liebt, wird er sich nach meinem Wort richten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“ Johannes 14, 23.

Du musst also nur das Eine tun: Kapituliere vor dem Schöpfer und lade Jesus in dein Leben ein, denn:

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„Alle, die Jesus aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ Johannes 1, 12.

Und das ist bis heute so!

III.       

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Wir könnten, wenn wir wollten!

Mose und Aaron waren über diesen Aufruhr zutiefst erschüttert. Sie fielen vor dieser tobenden Menge zu Boden auf ihr Angesicht. Das war keine demütigende Handlung diesen Leuten gegebenüber, sondern sie demütigten sich vor Gott. Ihnen war klar, dass dieses Verhalten der Israeliten Gottes Zorn hervorruft und sie versuchten Gott zu beschwichtigen.

Kaleb und Josua, die mit den anderen Kundschaftern das Land bereisten, versuchten händeringend diese tobenden, fanatisierten Leute zur Besinnung zu rufen. Als Ausdruck höchster Empörung zerrissen sie ihre Kleider und riefen in die Menge:

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„Das Land, das wir erkundet haben, ist ein sehr gutes Land, das von Milch und Honig überfliesst! Wenn der HERR uns gut ist, wird er uns in dieses Land hineinbringen und es uns geben.“ 4. Mose 14, 6-8.

Die beiden sahen die Riesen und die befestigten Städte auch. Sie kannten die Gefahren ganz genau, aber sie wussten, Gott wird tun, was er dem Volk Israel versprochen hatte.

Noch bevor sie in Kadesch-Barnea angekommen waren, versicherte ihnen Gott:

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„Angst und Schrecken werde ich vor euch hersenden. Ich werde die Völker, zu denen ihr kommt, in Verwirrung stürzen; alle eure Feinde werden vor euch die Flucht ergreifen.“ 2. Mose 23, 27.

Josua und Kaleb vertrauten auf dieses Versprechen und auf die früheren Versprechen Gottes, die bis auf Abraham zurückgehen. Sie wussten, Gott wird ihnen helfen. Die Gefahren mögen gross sein, aber Gott wird sein Versprechen halten und er wird nicht zulassen, dass die Israeliten in diesem Land sterben werden.

Kaleb und Josua sahen im Verhalten der Israeliten eine unfassbare Beleidigung Gottes. Was sie taten, kam einer Verwerfung Gottes gleich. Eindringlich ermahnten sie die Leute:

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„Lehnt euch nicht gegen Gott auf! Habt keine Angst vor den Bewohnern des Landes! Wir werden im Handumdrehen mit ihnen fertig. Sie sind von ihren Göttern verlassen, aber uns steht der HERR zur Seite. Habt also keine Angst vor ihnen!“ 4. Mose 14, 9.

Sie hatten recht! Gott hatte alles vorbereitet, denn vierzig Jahre später, als die Israeliten endlich ins Land einzogen, sagte ihnen eine Frau, Rahab, die in Jericho lebte:

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„Ich weiss, dass der HERR euch dieses Land gegeben hat. Alle seine Bewohner zittern vor euch, sie sind vor Angst wie gelähmt.“ Josua 2, 9.

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„Wir haben gehört, dass euer Gott euch einen Weg durch das Schilfmeer gebahnt hat, als ihr aus Ägypten gezogen seid. Wir wissen auch, dass ihr auf der anderen Seite des Jordans die beiden Amoriterkönige Sihon und Og besiegt und getötet habt.“ Josua 2, 10.

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„Deshalb haben wir allen Mut verloren. Keiner von uns wagt, gegen euch zu kämpfen. Denn der HERR, euer Gott, hat die Macht im Himmel und auf der Erde.“ Josua 2, 11.

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Hätten die Israeliten Gott vertraut, wäre genau das eingetroffen, was Gott ihnen versprochen hatte. Aber sie wollten weder auf Mose und Aaron hören, noch auf Kalb und Josua – im Gegenteil – sie wollten diese gottesfürchtigen Männer töten:

„Die ganze Gemeinde wollte sie steinigen.“ 4. Mose 14, 10.

Leider ist das bis heute so, dass fanatisierte Menschen unschuldige Leute zu Sündenböcken machen und sich berechtigt fühlen, diese Menschen zu bestrafen.

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Doch Gott stellte sich schützend vor diese gottesfürchtigen Menschen:

„Da erschien die Herrlichkeit des Herrn vor den Augen aller Israeliten über dem Heiligen Zelt.“ 4. Mose 14, 10.

Was dann geschah, werden wir im nächsten Teil dieser Serie anschauen.

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Schlussgedanke

Die Israeliten meinten, sie würden die Lage richtig einschätzen. Sie sagten sich: Wir sind doch nicht verrückt – wir kehren um!

Leider waren sie verrückt, denn sie hätten besser Gott vertraut und es wäre nicht einmal ein blindes Vertrauen, denn sie hatten bis sie nach Kadesch-Barnea kamen Gottes Hilfe unzählige Male erlebt. Deshalb warf ihnen später Mose ihr Verhalten vor, indem er sagte:

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„Obwohl Gott all das für euch getan hat, hattet ihr kein Vertrauen zum HERRN, eurem Gott – zu ihm, der doch vor euch hergezogen war, um die Lagerplätze auszusuchen und euch den Weg zu zeigen, bei Tag in einer Wolke und bei Nacht in einer Feuersäule!“ 5. Mose 1, 32-33

Wie stark ist unser Vertrauen in Gott? Vertrauen wir ihm, dass er uns ans Ziel bringt? Sind wir bereit im Vertrauen auf Gott schwierige Wege zu beschreiten, unsere Komfortzone zu verlassen? Als Jesus seinen Jüngern den schwierigen Auftrag gab, das Evangelium über die ganze Erde zu verbreiten, hatte er

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ihnen versprochen:

„Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“ Matthäus 28, 20.

Vertrauen wir Jesus, den wir zwar nicht sehen, aber der in uns lebt. Mit ihm werden wir das Ziel: die neue Erde und den neuen Himmel erreichen. Petrus schreibt:

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„Bisher habt ihr Jesus nicht mit eigenen Augen gesehen, und trotzdem liebt ihr ihn; ihr vertraut ihm, auch wenn ihr ihn vorläufig noch nicht sehen könnt. Daher erfüllt euch schon jetzt eine überwältigende, jubelnde Freude, eine Freude, die die künftige Herrlichkeit widerspiegelt; denn ihr wisst, dass ihr das Ziel eures Glaubens erreichen werdet – eure endgültige Rettung.“ 1. Petrus 1, 8–9.

Vertrauen wir Jesus und kehren nie in unser altes Leben zurück!



[1] Eine Begebenheit in Griechenland: Der Schmied bemerkte sein Staunen, unterbrach seine Arbeit und sagte: "Führwahr, Gastfreund aus Sparte, du würdest erst staunen, wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe, wo du dich jetzt schon über die Bearbeitung des Eisens wunderst. Als ich hier in diesem Hof einen Brunnen graben wollte, stiess ich beim Graben auf einen Sarg, der sieben Ellen lang war. Weil ich nicht glaubte, die Menschen seien jemals grösser gewesen als heute, öffnete ich ihn und sah, dass der Leichnam wirklich so lang war wie der Sarg. Ich mass ihn und schüttete die Grube wieder zu." Hdt. I, hist. 68,3. Eine Elle ist ca. 45 cm. Somit war dieser Mann ca. 3.15 m. Goliath war 6 Ellen und eine Handbreit gross (1.Sam.17,4), so war er ca. 2.70 m.