Der unüberlegte Wunsch geht in Erfüllung! Reihe: Wir hätten es besser machen sollen! (4/5) 4. Mose 14, 20-38 I. HAT GOTT TATSÄCHLICH VERGEBEN? II. GOTT BLEIBT TREU! Einleitende Gedanken Gott hatte sich entschlossen, mit dem Volk Israel in einer besonderen Beziehung zu stehen. Er erwählte sich ein Volk, dem er seine einzigartige Zuneigung schenkt. Man könnte fragen, warum er sich für dieses Volk entschieden hatte, das er später als ein halsstarriges Volk bezeichnete - ein widerspenstiges Volk. Diese Frage beantwortete Mose, als er zu den Israeliten sprach. Erstaunlicherweise erwählte Gott das Volk Israel nicht, weil es besonders gut, nett, beeindruckend oder stark war. Mose erklärte: "Der HERR hat euch nicht angenommen und euch erwählt, weil ihr grösser wäret als alle Völker - denn du bist das kleinste unter allen Völkern -, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. Darum hat der HERR euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten." 5. Mose 7, 7-8. Liebe war das Leitmotiv Gottes und er wandte sich diesem Volk zu, weil er sein Versprechen erfüllen wollte, das er ihren Urvätern gab: Abraham, Isaak und Jakob. Mose sagte das den Israeliten, damit sie sich nicht einbilden, sie seien bessere Menschen, deshalb hätte sie Gott erwählt. Der wesentliche Unterschied der Israeliten zu den anderen Völkern war die Tatsache, dass Gott ihnen in besonderer Weise zugewandt ist. Sie sollen sich dessen bewusst sein, dass sie Beschenkte sind. Liebe war das Leitmotiv Gottes und Liebe soll auch die Beziehung vom Volk zu ihrem Gott bestimmen. Eine Beziehung, die sich durch gegenseitige Liebe und Respekt auszeichnet. Deshalb forderte Mose die Israeliten auf und sagte: "Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft." 5. Mose 6, 5. Die Liebe Gottes zu den Israeliten war und ist unerschütterlich. Zerbrechlicher war die Liebe der Israeliten zu ihrem Gott. Und genau hier lag das Kernproblem des Volkes Israels. Sie waren von Gott geliebt, aber es schien ihnen selbstverständlich und sie brachten Gott die Liebe und die damit verbundene Achtung und den Respekt nicht entgegen. Sie liebten Gott nicht von Herzen, sondern lehnten sich ständig gegen ihn auf. Wer jemanden liebt, wird dieser Person mit Respekt begegnen und wird aufmerksam auf sie hören. Doch die Israeliten beleidigten und verärgerten Gott. Sie murrten und klagten, statt dass sie dankbar für die Fürsorge Gottes waren. Deshalb hörten sie lieber auf die zehn Kundschafter, die Gott nicht zutrauten, dass er sie erfolgreich in das Land bringen würde, das er ihnen versprochen hatte. Sie bekämpften die Männer, die glaubensmutig an den Versprechen Gottes festhielten und überzeugt waren, Gott würde sie im Handumdrehen dieses Land besiedeln lassen, egal wie die Städte befestigt und wie stark und gross die Bewohner waren. Weil sich die Israeliten einmal mehr gegen Gott auflehnten, wollte Gott sie in der Wüste ausrotten und mit Mose und seinen Getreuen seinen Plan weiterführen. "Doch Mose, sein Erwählter, trat dazwischen, er warf sich für sie in die Bresche und wandte den Zorn Gottes von ihnen ab, sodass sie nicht ausgerottet wurden." Psalm 106, 23. Einmal mehr konnte Mose sein Volk vor dem Untergang retten. Gott sagte zu Mose: "Ich vergebe ihnen, weil du mich darum bittest." 4. Mose 14, 20. Wie wir gleich sehen werden, bedeutet diese Vergebung nicht, dass die Geschichte des Volkes so weiterging, wie wenn dieser Aufstand nicht stattgefunden hätte. Die Folgen ihres Verhaltens gegenüber Gott hatte schwerwiegende Folgen: Sie mussten vierzig Jahre lang in der Wüste bleiben. Warum das so ist, versuche ich zu erklären, aber zuerst lesen wir auszugsweise, was Gott zu Mose sagte: "So gewiss ich lebe und meine Herrlichkeit die ganze Erde erfüllen wird: 4. Mose 14, 21. Diese Männer werden nicht in das Land kommen, das ich ihren Vorfahren versprochen habe! Sie haben meine Herrlichkeit gesehen und die Wunder, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, und trotzdem haben sie mich nun zehnmal auf die Probe gestellt und sich gegen mich aufgelehnt. Keiner von denen, die mich missachtet haben, wird das Land betreten. 4. Mose 14, 22-23. Der HERR sagte zu Mose und Aaron: "Wie lange soll ich es noch hinnehmen, dass dieses eigensinnige Volk sich gegen mich auflehnt? Ich habe wohl gehört, wie sie gegen mich murren. 4. Mose 14, 26-27. Richte ihnen meine Antwort aus! Sage zu ihnen: 'Ich, der HERR, schwöre euch: Was ihr da gesagt habt, lasse ich in Erfüllung gehen - so gewiss ich lebe! 4. Mose 14, 28. In dieser Wüste sollt ihr sterben, alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren an aufwärts. Das ist die Strafe dafür, dass ihr euch gegen mich aufgelehnt habt. 4. Mose 14, 29. Keiner von euch soll in das Land kommen, das ich euch mit einem Eid zugesichert habe, mit Ausnahme von Kaleb und Josua. 4. Mose 14, 30. Eure kleinen Kinder dagegen, von denen ihr gesagt habt: Sie werden den Feinden in die Hände fallen - die werde ich in das Land hineinbringen, das ihr verschmäht habt; genau sie werden es in Besitz nehmen. Ihr aber werdet in dieser Wüste sterben. 4. Mose 14, 31-32. Vierzig Tage lang habt ihr das Land erkundet; so sollt ihr nun vierzig Jahre lang, für jeden Tag ein Jahr, eure Schuld abbüssen. Dann merkt ihr, was für Folgen es hat, wenn jemand sich von mir abwendet." 4. Mose 14, 34. Die Männer aber, die Mose ausgesandt hatte, um das Land zu erkunden, bestrafte der HERR auf der Stelle, sodass sie tot umfielen. Sie hatten nach ihrer Rückkehr schreckliche Dinge über das Land erzählt und so die ganze Gemeinde gegen Mose aufgewiegelt und zum Murren gegen ihn gebracht. 4. Mose 14, 36-37. Nur Josua und Kaleb blieben verschont. 4. Mose 14, 38. I. Hat Gott tatsächlich vergeben? Dieser Textabschnitt, in dem Gott Mose sagte, was nun mit dem Volk Israel geschehen wird, wirft bei uns die drängende Frage auf, ob Gott seinem Volk tatsächlich vergeben hatte. Wir würden, wenn Gott den Israeliten vergeben hat, nicht erwarten, dass sie mit einer Wüstenzeit von vierzig Jahren bestraft würden. Das ist unbestritten eine sehr harte Strafe, zumal viele Männer sofort wussten, dass sie in dieser Wüste sterben werden und das versprochene Land nie sehen werden. Das wäre vielleicht etwa so, wie wenn es plötzlich heissen würde, die Pandemie werde weitere vierzig Jahre dauern und wir müssten mit den aktuellen Einschränkungen weiterleben und sogar mit noch strengeren Massnahmen rechnen. Wir wären geschockt und mir wäre sofort klar, dass ich das Ende dieser Pandemie nicht mehr erleben würde. Die zehn Kundschafter, die das Volk gegen Gott aufgebracht hatten, mussten sofort sterben. Sie hatten das Volk verführt und die Israeliten sollen erkennen, wie schwer ihr Verschulden vor Gott war. Ich nehme an, dass die meisten von uns eine andere Vorstellung von Vergebung haben. Deshalb könnten wir auf die Idee kommen, Gott habe dem Volk gar nicht vergeben. Bevor wir dieser Sache weiter nachgehen, möchte ich festhalten, dass Gott sehr gern vergibt. Einmal liess er den Propheten Jeremia eine Gerichtsbotschaft aufschreiben. Für Gott war aber nicht das Gericht, das er ausüben müsste, wichtig. Vielmehr hoffte er, dass die Menschen zur Besinnung kommen, wenn sie hören, was auf sie zukommen wird und sie sich ihm zuwenden würden. Jeremia notiert, was Gott ihm sagte: "Vielleicht werden die Leute von Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf und ich kann ihnen ihre Schuld vergeben." Jeremia 36, 3 Vielleicht lassen sie sich zur Umkehr bewegen, dann kann ich ihnen vergeben, denn Gott liebt es zu vergeben. Durch den Propheten Hesekiel lässt er sagen: "Meint ihr, ich hätte Freude daran, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss? Nein, ich freue mich, wenn er von seinem falschen Weg umkehrt und am Leben bleibt!" Hesekiel 18, 23 Gerne erbarmt sich Gott, wenn Menschen umkehren. Genau hier lag das Problem damals bei den Israeliten: Sie kehrten nicht um. Sie wandten sich Gott nicht zu. Sie veränderten ihr Verhalten nicht, sie blieben rebellisch wie eh und je. Das werden wir im letzten Teil dieser Reihe noch sehen. Es war Mose, der durch sein Ringen für das Volk Israel verhindern konnte, dass Gott sie ausrottet. Gott sagte unmissverständlich: "Ich vergebe ihnen, weil du mich darum bittest." 4. Mose 14, 20. Und das bedeutet, dass Gott von seinem Vorhaben absieht, das er ihnen angedroht hatte. Er verzichtete auf die gerechte Strafe. Aber die Israeliten blieben in ihren Herzen von Gott abgewandt, denn sie hatten schon mehrfach bewiesen, dass sie von Gott abgewandt blieben, selbst wenn Gott ihnen offensichtlich gnädig war. Sie sagten nicht: Oh, wir freuen uns, dass Gott so gnädig mit uns ist, und nun wollen wir auf ihn hören und ihm vertrauen. Nein - das geschah leider nicht. Gott sagte zu Mose: "Sie haben mich nun zehnmal auf die Probe gestellt und sich gegen mich aufgelehnt." 4. Mose 14, 22 Zehnmal lehnten sie sich gegen Gott auf. Zehnmal provozierten sie Gott. Von diesen zehnmal möchte ich ein sehr krasses Beispiel herausgreifen. Es war als Mose von Gott die Zehn Gebote auf Steintafeln empfangen hatte. Mose war einige Tage auf dem Berg bei Gott und die Israeliten machten während dieser Zeit ein Götzenbild - ein goldenes Kalb. Es war ihnen offensichtlich egal, dass sie kurz zuvor Gott versprochen hatten, sie würden das nicht tun. Sie sammelten ihren Goldschmuck zusammen. Aaron, der Bruder von Mose, schmolz den Goldschmuck ein, goss das Gold in eine Form und machte daraus das Standbild eines Jungstiers. Da riefen alle: "Hier ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten hierher geführt hat!" 2. Mose 32, 4. Es ist für mich schwer nachvollziehbar, wie die Israeliten auf diese Idee kommen konnten, einen Götzen zu konstruieren und zu behaupten, dieser Götze hätte sie aus Ägypten befreit. Es zeigt uns vielleicht, wie stark unser Bedürfnis ist, uns einen eigenen sichtbaren und greifbaren Gott zu erschaffen. Ein Gott, der so ist, wie ich ihn haben will. Wie auch immer: Aaron errichtete vor dem goldenen Stierbild einen Altar und liess im Lager bekannt machen: "Morgen feiern wir ein Fest für den HERRN!" 2. Mose 32, 5. Das Fatale daran ist, dass sie diesem Stierbild den Namen ihres Gottes gaben: Jahwe. Stärker hätte die Verachtung gegenüber ihrem Gott nicht Ausdruck finden können. Gott reagierte wie später bei der verweigerten Landnahme. Er wollte das Volk vernichten, aber auch damals konnte Mose dieses Gericht vom Volk abwenden und Gott hatte ihnen diese Tat vergeben. Er gab ihnen eine weitere Chance. Das Erstaunliche ist, dass diese Vergebung von Gott im Volk keine Auswirkungen zeigte. Sie lebten weiter, murrten und jammerten wie eh und je. Sie wandten sich ihrem Gott nicht zu, obwohl sie seine Fürsorge jeden Tag handgreiflich erlebten. Hätten die Israeliten ihr Verhalten bereut und sich von Herzen ihrem Gott zugeneigt, dann hätte Gott vermutlich ganz anders reagiert. Vermutlich hätten sie nicht vierzig Jahre in der Wüste warten müssen. Da es aber kein Anzeichen der Besinnung gab, sah Gott offenbar keinen anderen Weg, als den Wunsch, den sie schon mehrfach geäussert hatten, in Erfüllung gehen zu lassen. Sie sagten nämlich: "Wären wir doch lieber in Ägypten gestorben oder unterwegs in der Wüste!" 4. Mose 14, 2. Dieser Wunsch wird ihnen nun erfüllt werden. Gott sagte: "In dieser Wüste sollt ihr sterben, alle wehrfähigen Männer von zwanzig Jahren an aufwärts. Das ist die Strafe dafür, dass ihr euch gegen mich aufgelehnt habt." 4. Mose 14, 29. Es scheint so, dass die Frauen von dieser Strafe nicht betroffen waren. Wenn Gott hier nun diese Männer bestraft, hatte er ihnen dann wirklich vergeben? Ja, Gott hatte ihnen vergeben, denn wenn er nicht vergeben hätte, hätten alle sofort sterben müssen. Israel war ein halsstarriges Volk, wie Gott es dem Mose sagte (5. Mose 9, 13). Sie kamen scheinbar durch nichts zur Einsicht und so musste Gott dieses Volk zur Besinnung bringen, denn mit dieser Haltung waren sie gar nicht bereit, dieses Land zu besiedeln. Es war wie eine Erziehung für das Volk Israel, die Gott durch diese Strafe veranlasste. Jedenfalls sagte Mose der Generation, die nach vierzig Jahren tatsächlich das Land besiedelte: "Vergesst nicht, wie der HERR, euer Gott, euch vierzig Jahre lang in der Wüste umherziehen liess! Das tat er, um euch vor Augen zu führen, dass ihr ganz auf ihn angewiesen seid, aber auch um euch auf die Probe zu stellen und zu sehen, ob ihr seinen Weisungen folgen würdet oder nicht." 5. Mose 8, 2. Diese vierzig Jahre sollten eine Zeit der Reifung und Vorbereitung sein. Sie sollen lernen, wie abhängig sie von Gott sind und so in aufrichtiger Liebe zu leben lernen. Sie sollen lernen, wie Menschen zu leben, die Gott lieben. Es geht dabei nicht um die Einhaltung bestimmter Gesetze und Regeln. Es geht um eine innere Haltung. Jesus sagte einmal deutlich, um was es in der Beziehung zu Gott geht, als er gefragt wurde, welches Gebot das Wichtigste sei. Er antwortete: "'Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!' Dies ist das grösste und wichtigste Gebot. Aber gleich wichtig ist ein zweites: 'Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!'" Matthäus 22, 37-39. II. Gott bleibt treu! Nun könnte man annehmen, Gott würde das Volk sich selbst überlassen. Sie sollen sehen, wie sie selber zurechtkommen, denn auf ihn wollten sie sowieso nicht hören. Doch so handelt Gott nicht, denn er ist und bleibt ein liebender Gott. Er änderte auch seinen Plan nicht, sondern er wurde lediglich um vierzig Jahre aufgeschoben. Gott blieb fest entschlossen die Israeliten in dieses fruchtbare Land zu bringen. Er wird mit dem Volk Israel weiterhin Geschichte schreiben - trotz allem. So sagte er: "Eure kleinen Kinder dagegen, von denen ihr gesagt habt: Sie werden den Feinden in die Hände fallen - die werde ich in das Land hineinbringen, das ihr verschmäht habt; genau sie werden es in Besitz nehmen." 4. Mose 14, 31-32. Die nächste Generation wird das Land besiedeln mit den Männern, wie Kaleb und Josua, die Gott vertrauten. Und Gott gab ihnen weiterhin jeden Tag genügend zu Essen und zu Trinken. Er begleitete sie am Tag in einer Wolkensäule und nachts in einer Feuersäule. Mose sagte rückblickend nach vierzig Jahren: "Die ganzen vierzig Jahre lang sind eure Kleider nicht zerschlissen und ihr habt keine wunden Füsse bekommen." 5. Mose 8, 4. Mit anderen Worten: Gott erwies trotz allem seine Liebe und Fürsorge. Diese Erfahrung soll ihnen trotz der Widerwärtigkeiten zeigen, dass es Gott gut mit ihnen meint, denn Mose sagte weiter: "Daran sollt ihr erkennen, dass der HERR, euer Gott, euch auf den rechten Weg bringen will wie ein Vater, der sein Kind erzieht." 5. Mose 8, 5. Gott wünscht sich von Herzen, dass das Volk Israel versteht, dass nicht Gesetze und Normen im Vordergrund stehen, sondern dass es ihm um Liebe und Zuneigung geht. Er möchte in einer vertrauensvollen Beziehung mit seinem Volk verbunden sein. Durch den Propheten Hosea liess Gott seinem Volk sagen: "Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer." Hosea 6, 6. Und das ist bei Jesus auch so, denn er sagte einmal: "Wenn jemand mich liebt, wird er sich nach meinem Wort richten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen." Johannes 14, 23. Jesus möchte nichts anderes von uns, als dass wir ihn lieben und ihm vertrauen. Schlussgedanke Die Israeliten wünschten sich nach Ägypten zurückzukehren oder sogar in der Wüste zu sterben. Dieser unüberlegte Wunsch ging in Erfüllung! Gott liess das Volk tatsächlich vierzig Jahre in der Wüste leben. Und als sie merkten, wie ernst es Gott damit meinte. "Begann das Volk zu weinen und zu klagen." 4. Mose 14, 39. Ich habe den Eindruck, dass Gott so streng war, weil die Israeliten immer im gleichen Stil und mit der gleichen Haltung ihm gegenüber weitergemacht hatten. Nichts veränderte sich. Gott konnte sich noch so oft über ihnen erbarmen und ihnen gnädig sein. Sie murrten und klagten weiter, statt ihn zu lieben. Dabei wollte Gott nichts anders als Liebe und Zuneigung. Das ist bis heute so. Das sehen wir auch bei Petrus und Jesus. Petrus hatte Jesus hoch und heilig versprochen, er würde mit ihm sterben, wenn es soweit käme. Als es dann soweit war, behauptete er, er würde Jesus nicht kennen. Auf Jesus angesprochen antwortete er mürrisch: "Gott soll mich strafen, wenn ich lüge! Ich kenne den Mann nicht!" Matthäus 26, 74. Das war sehr krass was Petrus, dieser eifrige und hingebungsvolle Jünger, hier behauptete. Man könnte jetzt erwarten, Jesus würde ihn dafür bestrafen. Doch als Jesus nach seiner Auferstehung Petrus begegnete, hatte er nur eine Frage an Petrus: "Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als irgendein anderer hier?" Johannes 21, 15. Petrus antwortete nicht: Ja Herr ich liebe dich mehr als irgendein anderer. Wie sollte er das behaupten wollen, nachdem er sich von Jesus öffentlich distanziert hatte. Er antwortete einfach: "Ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe." Johannes 21, 15. Darauf frage ihn Jesus ein zweites Mal: "Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?" Johannes 21, 16. Petrus wiederholte seine Antwort: "Ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe." Johannes 21, 16. Ein drittes Mal fragte Jesus: "Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?" Johannes 21, 17. Petrus wurde sehr traurig. Was soll er denn sagen? Glaubt ihm Jesus nicht, dass er ihn liebt? Warum fragt er nun schon zum dritten Mal? Petrus antwortet: "Herr, du weisst alles. Du weisst, dass ich dich lieb habe." Johannes 21, 17. Petrus war verzweifelt. Er konnte Jesus seine Liebe nach dem, was er getan hatte, nicht beweisen. Herr ich habe dich liebt, hast du nicht gesehen, wie ich für dich gekämpft habe. Nein, das konnte er nicht sagen, nachdem er Jesus verleumdet hatte. So sagte er nur: "Du weisst alles Jesus. Du hast mich gehört, als ich mich verfluchte und behauptete ich würde dich nicht kennen. Herr du weisst alles. Du weisst, wie ich mich dafür schäme und wie ich diese Lüge bitter bereue, und bitterlich weinte. Ich könnte jetzt noch weinen. Du weisst, wie leid mir das tut. Du weisst alles! Jesus, du weisst aber auch, dass ich dich von Herzen liebe! Jesus wusste das und nun folgt nicht eine Strafe. Keine Bewährungszeit von vierzig Jahren, denn Petrus liebte Jesus über alles. Jesus gab ihm jetzt eine verantwortungsvolle Aufgabe: "Sorge für meine Schafe!" Johannes 21, 17. Ich übergebe dir die Verantwortung für die Menschen, die mir nachfolgen und nachfolgen werden. Ja - Gott möchte, dass du ihn liebst! 15