Anfang der wahrhasteu und eigentlichen Geschichte —der— O! il AK rtyrer dUes Jahrhunderts. Große Verfolgung der Gläubigen im Jahre 1206’ Man I berichtet auf das Jahr 1206, daß der Papst Jnno- centius der Dritte gegen die Nachfolger der Lehre des Petrus Brusius und Henrieus von Toulouse sich sehr grausam bewiesen habe (welche, unter andern Stücken, die Kindertaufq die Messe und die wesentliche Verwandlung des Brodes verworfen haben, wie oben berichtet worden ist); auf welche Weise er aber solche Grausamkeit an ihnen ausgeübt wird nicht ausgedrückt . . Twi ck C ronik, das 13. Puck, au das a r 1206, a . b2khkols1 re. f h · , f J h P g Ohne« Zweifel hat der Papst damals dasjenige bewerk- stelligen lassen, was er in seinen drei Vriefen im Jahre 1198 den Waldensern und andern, welche Ketzer genannt wurden, ge- droht hatte, nämlich, daß man sie ihrer Güter berauben, des Landes verweisen und das äußere Schwert der Fürsten gegen sie gebrauchen sollte. Von jenen Briefen und Bedrohungen kann nachgesehen werden Abt. Ndellinusz L. Buch der Gesch der Verfolg. u. Mit-irr, Fol· 444, Col. L. B, und Fol. 445, Col. 1 re. Eine Manns-person wird zu London in England, des Glaubens der Waldenser wegen, im Jahre 1210 lebendig verbrannt. Man I findet in verschiedenen alten Geschichtsbücherm daß die Lehre der albischen « Waldenser nicht nur in Frankreich und F«- eutschland, sondern auch in England in Aufnahme gekommen sei, ja daß sogar in diesem Eilands insbesondere in London, eine große Menge derer gefunden wurde, welche sich zu dersel- ben bekannt haben, wodurch der römischen Religion nicht wenig Schaden und Abbruch geschehen ist. « Albigenser sagt der Schreiber. doch sie waren der Lehre der Waldenser zugetan; weil sie aber in der Landschaft Albi zu Hause waren, wurde ihnen der Name Albigenser gegeben. Die 2 papistischen Geistlichen aber konnten solches nicht er- tragen, sondern sind heftig über dieselben erbittert worden, so daß sie sich, wie es scheint, vorgenommen haben, an Jemanden unter ihnen allen ein solches Exempel der Strae zu vollziehew « welches die übrigen in Schrecken jagen und sie bestimmen möchte, das Land zu räumen, oder was sie wenigstens bestimmen würde, nicht anders zu bekennen und zu reden, als die von der römisch- katholischen Kirche Deshalb s haben sie aus der ganzen Masse einen gefänglich eingezogen, dessen Namen wir nicht haben ermitteln können, weil sie etwa nachher sich der Tat geschämt haben, und um ihrem sWelchen Schaden der Papst Jnnocentws der Dritte den Rachsolgern der Lehre des P. Brusius und Lienricus von Toulouse verursacht. « Was wir davon halten, daß derselbe Papst im Jahre 1198 drei Briefe geschrieben habe, um die Waldenser und andere genannte Keßer zu unterdrücken. Ulkon dem Fortgange der Lehre der AlbisWaldenser bis nach England te. « Die Rdmischgesinnten nehmen sich vor, zu London an einem Bekenner derselben Lehre ein schreckliches Exempel darzustellem sCiner von ihnen, dessen Namen verschwiegen wird, wird beschuldigh daß er die Geistlichen gelästert habe, wor- über er lebendig verbrannt worden ist. Verfahren einen Schein zu geben, haben sie ihn beschuldigt, daß er die Clerieos, nämlich die Geistlichen, gelästert hätte und des- halb nicht wert sei zu leben, sondern einen schändlichen und elenden Tod verdiene. Deshalb nun, um dieses auszuführen, haben sie ihn im Jahre unsers Herrn 1210 lebendig verbrannt. Hiervon« schreibt Baläus aus der Chronik von London, daß die Albigenser in England, wie die Papisten sagten, die Geistlichen lästerten, und daß aus diesem Grunde eine Manns- person zu London von ihnen lebendig verbrannt worden sei. Jm Jahre 1210, Cent. Z, der Geschi tschreiber von England, im Anhange über Gualteruin Horganium, ag. 258, vergl. mit Abr. Wiellinus Geschichtr. Fol. 465, Col. 4 re. . P. J. Twisck «, nachdem er über viele waldensischen Märty- rer zu Straßburg auf das Jahr 1210 einige Auskunft erteilt, fährt alsdann fort) und sagt: » . Die Londoner Chronik berichtet, daß gleichfalls auch in England eine große Menge (nämlich Waldenser, oder, wie oben erklärt worden ist, Albigenser), die mit denselben einig gewesen, gefunden worden sei, unter welchen zu London einer verbrannt worden sei. Chronik von dem Untergange rc., das IS. Buch, gedruckt 1617, Pag. 526, Col. 1 re. Nachdem P. J. Twisck gemeldete Sache der albigensischen Märty- rer zu London beschrieben hat, giebt er weiter diesen Bericht: Jm Jahre 1210 sind in der Stadt Narbonne 130 Menschen von den Pfaf- fen etödtet worden, weil sie den großen Mißbrauch und die Abgötterei der apgten bestraft haben. « · Au sind m demselben Jahre zu Paris in Frankreich 24 Märty- rer und Zeugen der Wahrheit getödtet worden, weil sie nicht in die falsche Lehre des Antichrists einwilligen wollten. Chronik, das 13. Buch, Pag 526 .aus W. Mierulas Zeitkastem Fol· 800; Geschichte der Bart. Adri., Fol. W; Chron. Zeg., Fol. 299z Heinrich-Boxhorn, Fol- U. Vier und zwanzig Personen werden wegen der Lehre der Waldenser zu Paris in Frankreich im Jahre · 1210 lebendig verbrannt. Christianus Massäus I, nachdem er von sehr vielen Märty- rern, welche in dem Schlosse Minerva gefunden und als Ketzer verbrannt wurden, geredet hat, fährt fort und beschreibt Nach· folgendes: Zu 2 der Zeit, nämlich im Jahre 1210, wurden gleichfalls zu Paris vier und zwanzig, welche auch so hartnäckig gewesen (so nennt er, nach papistischer Weise, die Standhaftigkeit dieser Leute), lebendig verbrannt. Christ. Mass Chronik, Buch 17, im Jahre 1210, verglichen mit dem großen Christen-Mrterbrtche, gedruckt 1619, Fol. 456, Col» 4 re. sWas Baläus hiervon geschrieben hat» stlmstöndlichere Erklärung der dorgemeldeten Sachen. IVon dem Zeugnisse des Christ. Massäus in Ansehung dieser Märtyrer. « Das; von denselben vier und zwanzig in der Stadt Paris um ihres rechtsinnigen Glaubens willen, welches der Papist Hartnäckiglett nannte, verbrannt worden seien. 236 Der blutige Scheins-kais, Der s Schreiber nennt diese Leute nach der Art der Papi- sten Ketzeu und ihren standhaften Glauben eine Hartnäck1gke1t; doch wie ist es möglich, daß aus dem Munde des Boshaften et- was Gutes sollte hervorkommen können? Wir müssen uns aber deshalb nicht ärgern, weil nicht nur diese, sondern selbst auch die alten heiligen Propheten, Apostel und Diener Gottes mit vielen schmählichen Namen und Teufelstiteln von den bösen Weltmens schen belegt worden sind. Ungefähr hundert Personen, welche Waldenser genannt wurden, sind zu Straßburg des Glaubens wegen verbrannt wor- den; desgleichen neun und dreißig zu Ringen, wie auch nachher achtzehn zu Niainz, im Jahre 1212. Jml Jahre 1212 hat sich die wahre Lehre des Evange- liums unter den Waldensern, welche mit den Albigeiisern ein und dasselbe Volk gewesen, und ganz denselben Glauben gehabt, in dem Elsaß sehr ausgebreitet; der Fürst der Finsterniß aber, welcher dieses große Licht nicht ertragen konnte, hat alle Mittel angewandt, um dasselbe auszulöschem so daß alle in demselben Jahre 1212 in 2 Straßburg durch die Diener des Antichrists, insbesondere durch den Bischof dieser Stadt, auf einen Tag un« gefähr hundert Personen, sowohl Männer als Frauen, ihres Bekenntnisses wegen lebendig verbrannt worden sind. Der « päpstliche Schreiber H. Mutius schreibt hiervon also: Jm Jahre des Herrn 1212 ist in dem Elsaß eine Ketzerei ent- standen, durch welche sowohl Edle als Unedle verführt worden sind. Sie behaupteten, daß es erlaubt sei, das ganze Jahr hin- durch alle Tage Fleisch zu essen, und daß es eben sowohl eine Ueppigkeit sei, unmäßig Fisch zu essen, als verschiedene Gattun- gen Fleisch zu essen. Ferner, daß diejenigen sehr übel täten, welche die Ehe verböten, weil Gott alles erschaffen habe, und alles in Heiligkeit mit Danksaguiig gebraucht werden möge. Dann folgt, was die Waldenser von der Kindertaufe dem Eid- schwören, der Messe und wesentlichen Verwandlung des Brodes im Nachtmahle gehalten haben, worüber zuvor berichtet worden ist. An « dieser ihrer Meinung, schreibt er, hielten sie sehr hart- näckig, und viele glaubten ihnen. Auch haben sie sich nicht ge- scheut (hört, wie die Papisten reden!), den allerheiligsten Herrn, den Papst, zu lästern, weil er den kirchlichen Personen zu eheli- chen und ihnen auch auf gewisse Tage bestimmte Speisen zu essen verboten hat. Deshalb« hat der Papst zu Rom befohlen, daß man solche « Menschen aus dem Wege räumen und umbringen sollte. Jn Folge hiervon, schreibt er, sind denn ungefähr hundert Personen zugleich auf einen Tag von dem Vischofe von Straß- burg verbrannt worden. H. Mutius Chronik. Buch 19. im. Jahre 1212 Brusius « in seiner Geschichte der Klöster in Hochdeutschs land erzählt, daß um dieselbe Zeit fünf und dreißig, oder, wie andere lesen, neun und dreißig Personen, Einwohner von Mainz, nach Bingen gebracht und daselbst wegen der Lehre der Waldenser lebendig verbrannt worden seien; daß ferner zu einer andern Zeit von eben demselben Bischofe von Mainz »Daß wir uns nicht wegen der Lästernamen ärgern müssen, welche den frommen Märtvrern gegeben worden find, und warum. - IWie slch die Lehre des Evangeliums in dem Elsaß durch die Waldenser hervorgetan habe, und wie der Fürst der Finsternis dieses große Licht der Wahrheit nicht habe vertragen können, daher er dasselbe auszuldschen suchte. «Zu Straßburg werden hundert Personen auf einen Tag lebendig verbrannt. I Was der vapistische Schreiber H. Mutius hiervon in Ansehung ihrer Lehre und ihres Glaubens geschrieben habe; 1. gegen das verstellte Fasten, L. gegen das Ebeverboh sDasz sie die vorgenannte Meinung fest behaupteten, und sich-and) nicht scheuten, den Papst zu bestrafen. sDarutn hat der Papst befohlen, sie zu tödten, worauf erfolgte, dasz dieselben in großer Anzahl verbrannt wurden. s8u Bingen werden neun und dreißig Personen verbrannt. 7Nachher noch achtzehn zu Mainz, nach Bruslus Beschreibung. noch 7 achtzehn andere, nämlich wegen ihres Bekenntnisses, ein gleiches Schicksal erlitten haben. Brusius in der Geschichte der Klöster; ferner in dem L. Buche der Geschichte der Verfolgung und Marter, gedruckt im Jahre 1619 zu Dort-recht, Fol 457, Col. Z; ferner P· J. Twisck Chronik, Buch 13, auf das Jahr 1210, welches 2 Jahre früher gewesen, gedruckt 1617, Pag. 526, Col. 1; aus des Wilh. Nierula Zeitkastem FoL 800 er. Eine grausame Weise der Untersuchung der Lehre der Wald"enser, oder derjenigen, die Ketzer genannt wurden, im Jahre 1214. Im! Jahre 1214 wurde Conradus von Marburg, ein Ja· kobiner-Mönch, von dem Papste Jnnocentius dem Dritten zum Groß-Jnquisitor oder Untersucher des Glaubens über ganz Hochdeutschland gesetzt, und von ihm ausgesandt, um diejenigen genau aufzusuchen und zu verhüten, von welchen man sagte, daß sie von dem Glauben der römischen Kirche abgeirrt seien. Diesen Befehl hat er neunzehn ganze Jahre so grausam aus- geführt, daß eine unglaubliche Anzahl Menschen, welche er für Ketzer erklärt hat, teils durch’s Feuer, teils durch’s Schwert umgebracht worden sind. Trithemius 2 gedenkt der Weise seiner Untersuchung und sagt, daß dieser Jnquisitor, Conradus von Marburg, die Ge- wohnheit gehabt habe, die Ketzer (so nennt er die wahren Chri- sten) mit einem glühenden Eisen, welches er ihnen in die Hand gegeben, zu prüfen; alle diejenigen, welche dadurch verbrannt wurden, hat er den weltlichen Richtern als Ketzer überantwor- tet, um sie zum Feuer zu verurteilen.· Daher «« ist es gekommen, daß nur wenige frei ausgegan- gen sind, und daß alle diejenigen, welche einmal beschuldigt und seiner Untersuchung übergeben worden waren, von ihm ohne Gnade als Ketzer zum Feuer verdammt worden sind. Es i waren einige, schreibt er, welche dafür hielten, daß er sehr viele Unschuldige verurteilt habe, weil das glühende Eisen Niemand berühren würde, der ohne Sünde wäre, und daher alle verbrennen würde, die es in die Hand nehmen würden, wenn gleich sie niemals mit einiger Ketzerei besudelt gewesen waren. Trithenm Chr-on. Hirsaug., Anna 1214 F: 1215. Jtem, Abraham Mellinus 2. Buch des; Geschichte der Verfolgung und Marter, gedruckt un Jahre 1619 zu Dortrechh FoL 459, Col· Z. Jtem, Fol. 466, Col. 4. Was sich im Verlaufe mit dem vorhergehenden Unter- suchungsamte zugetragen. Dieses I war die grausamste und erschrecklichste Zeit, wel- che ein Mensch hat erleben können, denn diese höllische Weise der Untersuchung, welche mit glühendem Eisen und anderen unerträglichen Mitteln verrichtet wurde, ist auch selbst in den Niederlanden eingerissen, so daß man daselbst auf dieselbe Weise, wie in Deutschland, ja noch ärger, Grausamkeiten vers« übte. Jch « kann nicht unterlassen, wiewohl mit Schrecken und Entsetzen des Herzens, euch dasjenige mitzuteilen, was ich in einer gewissen Beschreibung, welche mir eben bei dieser Gele- genheit zu Händen gekommen, hierüber gefunden habe. Markus Zueris « von Borhorn, welcher die niederländische Geschichte beschrieben hat, macht darüber in seinem ersten Buche, lVon dem großen Keßerrtieister Conradus von Marburg, welcher von dein« Puvst Jnnocentius 1II. über ganz Deutschland gesetzt worden ist, um Glaubens- sachen zu untersuchen: desgleichen auch, wie lange er dieses Amt daselbst be. dient habe. E' Des Trithetnius Bericht, auf welche Weise Conradus in der Unter- suchung zu Werte gegangen, nämlich mit glühendem Eisen. sDaher seinen Händen wenige entgangen sind. « Was einige von dieser Untersuchung geurteilt haben, weil fast alle verbrannt wurden, welche das glühende Eisen in die Hand nahmen. IWelche grausame und erschreclliche Zeit es damals gewesen, und warum. »Unser Herz entsetzt sich über das. was wir erzählen wollen. lsVon dein Un- tersuchungsanite in und bei den Niederlandem wie es Marc- Zueris beschreibt. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinntesi. gedruckt im Jahre 1649 zu Leyden, und den H. M. Herrn Staa- ten zugeeignet, folgende Beschreibung, Pag. Durch gliihendes Eisen. Wenn! nun der eine oder der andere, welcher angeklagt wurde, daß er in seiner Meinung» mit der römischen Kirche nicht 1Iibereinstimme, aus Furcht eines grausamen Todes solches leug- nete, so wurde der Beschuldigte den Händen und der Aufsicht eines Priesters übergeben, der die Wahrheit untersuchen sollte» Diese« brachten nun gemeinschaftlich, ehe die Untersuchung, weIche man damals gewöhnlich Ordal genannt, unternommen wurde, zum Schein drei Tage mit Fasten und Beten zu. Nachdems dieses geschehen, gingen sie zusammen in die Kir- che, wo der Priester in seinem geiftlichen Kleide sich vor den Al- tar stellte, auf welchen er ein Stück Eisen legte; zuerst hat er das Lied der drei Jünglinge im glühenden Ofen gesungen: ,,Lobet den Herrn, alle seine Werke« 2c., und den Altar, sowie auch das ganze Feuer, wo man das Eisen hineinlegeii wollte, gesegnet. Das Eisen, welches man auf den Kohlen glühend machte, wurde öfters mit Weihwasser besprengt und unterdessen Messe gehalten, als nun auch der Priester die Oblate in die Hand nahm, hat er den Angeklagten beschworen» und zu Zeiten zum Scheine Gott angerufen, daß er durch seine Gerechtigkeit die Wahrheit der Sache doch entdecken wolle, unter andern mit folgenden Worten: Das Gebet des Priesters über das glühende Eisen. Herr Gottls wir bitten Dich,-dasz Du an diesem Deinem Dienstknechte wollest die Wahrheit offenbaren; Du, o Gott! der Du vor Zeiten unter Deinem Volke große und wunderliche Zei- chen durchs Feuer getan hast, der« Du Abraham, Deinen Sohn, von dem Feuer der Chaldäer erlöfet hast, durch welches viele ins Verderben gestürzt worden sind. Der« Du·Lot, Deinen Dienst- knecht bewahret hast, als Sodoma und Gomorrha durch Dein Feuer mit Recht in Asche gelegt wurden; Du, der« Du den Hei- ligen Geist gesandt und durch das Licht der feurigen und flam- menden Zungen die Gläubigen und Ungläubigen von einander abgesondert und geschieden hast, tue uns die Gnade, indem wir diese Probe anstellen, daß wir durch dieses brennende Feuer die Wahrheit entdecken mögen. Wenns dieser Dein Dienstknechh welcher gegenwärtig auf die Probe gestellt wird, schuldig ist, so laß seine Hand gesengt u. durch das Feuer verbrannt werden, wenn er aber unschuldig ist, so laß ihn durch das Feuer nicht verletzt werden. Herr Gott l« dem alle Geheimnisse, wie verborgen sie auch sein mögen, bekannt sind, erfülle durch Deine Güte die Hoff- nung unseres Vertrauens und Glaubens, indem wir diese Un—- terfuchung vornehmen; damit der Unschuldige freigesprochen, der Schuldige aber entdeckt und gestraft werden möge. Nachdem7 der Priester, schreibt M. S. Boxhorn, Pag. 24, dieses Gebet in der vorstehenden Weise verrichtet hatte, so hat er abermals das glühende Eisen mit Weihwasser besprengt und den Segen darüber gesprochen: Der Segen Gottes des Vaters, und Gottes des Sohnes, und Gottes des Heiligen Geistes, lasse sich aus dieses Eisen her- IDie Angellagten wurden einem Priester in Verwahrung gegeben. EDasH die Pavisten alsdann zum Scheine drei Tage fasteten und beteten. INachher gingen sie in die Kirche, wo der Priester ein Stück Eisen auf den Altar legte; dabei fang er das Lied der drei Jünglinge in dem glühenden Ofen; er be- sprengte das Eisen öfter mit Weihwasser, hielt Messe und beschwor den Be- schuldigtem worauf das Gebet folgte. I Er bat um die Offenbarung der Wahrheit durch das Feuer. EVon Abra- hams Erlösung aus dem Feuer der Ehaldäer. I« Von dem Feuer, welches Sodom und Gomorrha verzehrte. OVon den feurigen Zungen, welche an den Ahosteln gesehen wurden. SDafz die Hand des Angellagtem wenn er schuldig sei, ver- brannt, im Gegenteile aber unversehrt gelassen werden sollte, als ein Beweis er. tsBeschluß des borgetneldeten Gebotes. 7Nachher wurde das glühende Eisen abermals mit Weihwasser besprengt und gesegnet. 237 nieder, damit wir dadurch in unserem Urteile das Recht treffen mögen. Wie den Beschuldigteii das Eisen in die Hand gegeben wurde. Nachdem dieses gesagt, gab man dem Beschuldigteii das glühende Eisen in die bloße Hand, welcher dasselbe neun Schrit- te (Footstappen) tragen muszte; dann wurde seine Hand von dein Priester sin Tücher fest eingewickelt und versiegelt; in die- sem Zustande verblieb sie drei Tage lang, worauf man dann die Hand besichtigte Wenn nun dieselbe verletzt war, so verurteilte man den An- geklagten, schuldig zu sein; war dies aber nicht der Fall, so wur- de er freigesprochen. O« grausa1ne Untersuchung! wodurch nicht nur die Men- schen, sondern auch Gott selbst zum höchsten versucht und pro- biert worden ist! Du sollst, sagt Chrsistusxden Herrn deinen Gott nicht versuchen. Nlatth 4, 7. Eine andere Untersnchutig durch heißes Wasser. Bisweilen1 gebrauchte man auch einen Kessel mit siedend heißeni Wasser, in welches der Angeklagte genötigt war, seine Hand bis an den Ellenbogen zu stecken, um dadurch Gewißheit zu erlangen, ob derselbe schuldig oder unschuldig sei. Dieser« Weise zu verfahren wurde in den alten niederländi- schen und insbesondere in den friesläiidischen Untersuchungen und Gesetzen der Name Kesselfang gegeben. Desgleichen durch kaltes Wasser» DesgleichenT wurde auch zu demselben Zwecke das kalte und große Wasser der Gräben und Flüsse gebraucht, in welches man die Aiigeklagten geworfen hatte, und woraus, wenn ihr Leib un- tersank oder oben darauf schwamm, geurteilt wurde, ob sie schul- dig oder unschuldig seien. Mit dieser Weise zu verfahren, hat es sich damals so, ver- halten: Ein2 Priester, welcher auch einer von den Richtern ge- wesen, hat sich mit den Qltcgeklagteti und einer großen Menge Volks nach einem tiefen, nahegelegenen Wassergrabeiu oder schmalen Landgraben oder Flusse begeben, hat an dem Ufer ge- standen und hat das Wasser mit diesen Worten beschworen: Jch beschwöre dich, o Wasser! Je. Ers hat aber zuerst den Angeklagten einen Trinkbecher voll Weihroasser auszutriiiteii gegeben und gesagt: Dieses heilige Wasser sei dir heute zur Probe. « » Dann« hat er sich zu dem Wasser gewandt und gerufen: Jch beschwöre dich, o Wasser, in dem Namen 2c., der dich im An- fange geschaffen und verordnet hat, das; du dienen sollst, um menschlicher Notdurft ein Genüge zu tun und abgesondert fein sollst von den oberen Wassern Hierauf« hat er das Wasser zum zweiten Mal im Namen Christi, im Namen des Heiligen Geistes und zuletzt im Namen der heiligen Dreieinigkeit beschworen, und das zwar mit solchen harten, strengen und schweren Ausdriickem daß« ich mich in mei- ner Seele fürchte und erschrecke, dieselben; zu erzählen. IHierauf wurde dem Angeklagte« das Eisen in die Hand gegeben, welches: es neun Schritte weit tragen mußte; dann wurde die Hand verbunden und nach drei Tagen besichtigh woraus geurteilt wurde, ob der Bellagte schuldig oder unschuldig sei. sNon tentabis Dominum Deum kaum. I Ein Verhör durch das heiße Wasser. »Diese Weise wurde bei den Alten licffelfang genannt. INoch eine Weise, da man die Beschuldigteii in kaltes und großes Wasser werfen ließ. « Wie es bei dieser let-ten Weise bei-gegangen sei, daß nämlich ein Priester das Wasser— beschworen habe. »Das; er dem Beschuldigten einen Kelch mit Weihwasser zu trinken gegeben habe. « Wie er nachher in der Beschwörung das Wasser angeredet habe. sWie er in derselben Beschwörung fortgefahren sei. »Hier müssen wir abbrechen, weil wir uns fürchten, die Worte, welche dabei geredet wurden, zu erzählen· 238 Wenn Jemand diese vävstlichen Beschwörungen des Wassers sännntlich äu lesen verlangt, der suche nach in M. S. Boxhorn Nieder- ländischer Geschichtbeschreibung erstes Buch, gedruckt im Jahre 1649 zu Leydetn Pag. 25, 26 re. Hieraus’ folgen noch, schreibt M. S. Boxhorn, einige andere hohe Beschwörungen (welche er aber verschweigt), die der Prie- ster getan haben soll, dann hat man den Angeklagten ganz aus- gezogen und ihn ins Wasser geworfen oder schwimmen lassen; wenn er untersank, so hielt man ihn für unschuldig, schwamm er aber auf dem Wasser, so wurde sofort als schuldig verurteilt nnd mit Feuer gestraft. Daselbst, Pag. M. Auf welche Weise die Untersuchungen in den Niederlanden um das Jahr 1215 ihren Anfang genommen. Bevor! man die Leute mit dem glühenden Eisen, warmen oder siedenden Wasser oder in kalten Strömen auf die Probe stellte, welches nur die Extremität oder der äußerste Versuch ge- wesen, ist man auf eine gelindere Weise zu Werke gegangen; so hauptsächlich in den Niederlanden, jedochf mit solchen krummen Ränken und vielen Fallstrickem daß eine rechtschaffene Seele, die ohne Heuchelei schlicht und recht handeln wollte, denselben nicht entgehen konnte, sondern in Gefahr war, Leib und Leben zu verlieren. Marc. S. VoxhornF dessen oben gedacht worden, wenn er von der Weise des Untersuchens schreibt, deren man fiel) zu der Zeit gegen die Vandoisen bediente (welche gleichfalls zu den Ar- men von Lyon gehörten, und mit densAlbigeiisern und Walden- fern übereingestimmt, nachher aber in verschiedenen Artikeln von ihnen abgewichen waren), erzählt: Daß« die Dominikaner oder Prediger-Herren, welche eine gewisse Gattung Mönche sind, die zu der Zeit von dem Papste als Jnquisitoren oder Ketzermeister hierher in die Niederlande gesandt wurden, um (zum Scheine) ihr Amt wohl auszurichten, eine gewisse Weise der Untersuchung schriftlich verfaßt hätten, die von Wort zu Wort also lautet: Untersuchung. Wenn jemand in den Niederlanden Vor den Richter gebracht wird, der wegen der Ketzerei im Verachte oder schuldig ist,s so soll man ihn zuerst fragen: Warum bist du gefangen? Jst je- mand deiner Gefangenschaft kundig? Hast du von niemandem erfahren, warum man dich in Verhaft genommen? Wenn er sagt: Jch weiß es nicht!· so antwortet ihm: Man sagt, du seiest durch einige Lehrer, welche sich verborgen halten, verführt wor- den, und daß du bereits von dem christlichen Glauben, der hier zu Lande und sonst durch die ganze Christenwelt gelehrt wird, schon ziemlicher Maßen abgewichen. Er« mag nun hierauf antworten, so gut und viel er immer will, so legt ihm sofort einen Eid vor und fordert ihm denselben ab, es sei denn, daß ihm seiner Uniniindigkeit wegen noch nicht erlaubt wäre zu schwören Ehe« er den Eid ablegt, soll man ihm diese Worte vorhal- ten: Siehe, du sollst hier schwören, daß du die Wahrheit, die dir »Die Befchuldigten wurden ganz nackend in’s Wasser geworfen; diejenigen, welche nntersanken, svrach man frei, die Scbwimmenden aber verurteilte man zur Strafe des Feuers. IDie Kehermeister verfahren zuerst und vor allem in der Untersuchung gelinde IDoch mit solchen krummen Ränken, daß man solchen nicht wohl, ohne Leib und Seele zu verlieren, entgehen konnte. sWas hiervon Markus Zueris von Borborn geschrieben bat. EDaß die Dominilaner die ersten gewesen sind. welche der Pavst in die Riederlande gesandt hat, um in Glaubenssachen Unter- suchungen anzustellen. IHier folgen viele krumme Ränke und arglistige Fragen, zur Perstrickung der angellagten Gefangenen. »Daß bald nach den vorgelegten Fragen und darauf erfolgten Antworten den Angeklagten ein Eid vorgelegt werden sollte« 7Einige Worte, welche demjenigen, der den Eid tun mußte, vorgelegt worden sind. Der blutige Schaut-lag, bekannt ist, sowohl in Ansehung deiner, als anderer, von welchen du gefragt wirst aufrichtig an den Tag geben wollest. » Wenn er sich nun zu schwörefi weigert, so soll er um so ver- dochtigert gehalten wreden. Hieraus erscheint nicht undeutlich, daß diese Leute an dem Eid- schsworen einen Abscheu gehabt haben müssenx wollte aber Jemand etwa einwenden, daß hier aus das Abschwören ihrer Lehre gezielt werde, so antwortet man darauf, daß der vorgelegte Eid sich hier nicht weiter erstreckt, als die lautere Wahrheit zu sagen, wie solches die vorhergehenden Worte ausweisen. Der Gib, welchen die Ketzermeistey bei dem Stiste Utrecht, denjenigen, welche Ketzer genannt wurden, zu schwören verhielten. JchI N. N. schwöre einen Esid Gott dem Allmächtigem mei- nem Herrn von Utrecht (oder auf eine andere Weise) und den gegenwärtigen Herrn an seiner Statt, daß ich die lautere Wahr- heit sagen will ohne alle Furcht, von allem, dessen ich kundig bin, nnd worüber ich werde gefragt werden, was nicht nur mich, son- dern auch andere betrifft. Sos helfe mir Gott und seine heilige Mutter in meiner letzten Stunde. M. C. Boxhorm Niederb Gesch., Pag. its. Aufs solche Weise haben die Ketzermeister fortgefahren, und haben diese Weise der Untersuchung ausgesetzt, deren sich alle, als ihrer Hauptregel (wie es scheint) gegen diejenigen, welche man Ketzer nannte, bedienen mußten. Wenn« er aber unbekannt ist (lautet diese Vorschrist), so frage man ihn also: Wie heißt du? Wo bist du geboren? Wer ist dein Vater gewesen? ge. Ferner: Wies oft bist du bei den Lehrern der Ketzer in der Beichte gewesen, welche es heimlich ausstreuen, daß sie statt der Apostel in die Welt gekommen seien, um von einem Orte zum andern zu wandern, und das Evangelium zu predigen? Es« scheint, die Ketzermeister haben geglaubt, als ob diese Leute auch die Ohrenbeichte unterhielten, worin sie sehr geirrt haben, indem ihr Bekenntnis das.- Gegenteil bezeugt. Ferner: Wie7 lange hast du hier gewohnt? Wie alt bist du» gewesen, als du dich zuerst mit den Ketzern eingelassen hast? Wannhast du gegen sie zuletzt gebeichtet? Wofür hast du sie ge.- halten? Scheren sie auch Platten, und tragen sie auch priester- liche Kleider? Was haben sie dir zur Buße auferlegt? »Ha- ben sie dir nicht auferlegt, ein Ave Maria zu sprechen? Hast du es auch geglaubt, daß sie Macht haben, dir deine Sünden zu ver- geben? Wer hat dir zuerst Anleitung zu diesen Ketzern gege- den? Wie vielen unter den Ketzern hast du gebeichtet? Wie hat man den ersten genannt? den zweiten? den dritten? u. s. w. Haben« deine Eltern diese ketzerische Lehre auch gehabt? Wie oft hast du den Leib Christi empfangen? Hast du auch bei unsern Priestern gebeichtet? Hast« du ihnen auch bekannt, daß du dieser ketzerischen Lehre zugetan seiest? Warum hast du das nicht gebeichtet? Wie« oft bist du bei ihnen in der Lehre gewe- sen? Wo zuerst?.in welchem Hause und an welchem Orte? Jn welchem Zimmer oder Gemache? Des Tages oder des Nachts? Dse Morgens oder des Abends? Wer war daselbst außer dir? 1Von der Form der Worte des Eides, welcher sich auf Gott, den Herrn von Utrecht oder die gegenwärtigen Herren bezieht. IJn dem Beschlusse wird Gott und seine heilige Mutter um Hülfe angerufen. »Das; die Ketzermeister aus solche Weise fortfubrem welches ihre Hauvtregel gewesen. · Auf welche Weise sie Jemanden fragten, den sie nicht konnten. IFrage von der Beichte. «Die Weder· meister haben, wie es scheint, selbst nicht gewußt, daß die Ohrenbeicbte unter diesen Leuten nicht im Gebrauche gewesen sei. sVon ihrer Haushaltunm Alter und Bekanntschaft mit den Ketten« von den Kronen, Priesterkleid Buße Da: Ave Maria, Vergebung der Sünden. sVon ihren Eltern, ob sie auch dieselbe Lehre gehabt? er. OOb sie solches auch den Priestern der römischen Kirche be- kannt haben? I» Wie oft, an welchem Orte, zu welcher Zeit und bei welchen Personen sie die Predigten der genannten Ketzer gehört hätten? oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 239 Was haben deine Lehrer von dem Fegfeuer gepredigt? UJst auch wohl ein Fegfeuer? Wie« oft betest du des Tages fiir die See- len deiner Eltern, Freunde und Wohltäter? Wie viel Almosen hast du aus-geteilt? Wie viel Tage hast du für sie gefastet? Wie viel Messen hast du für sie tun lassen? Kannst« du auch das Ave Maria? Sage es her! Kannst du auch einige Gebete an die Heiligen tun? Glaubst du wohl, daß die heilige Maria und andere Heiligen von unserm Elende etwas wissen, und daß sie hierüber mit Mitleiden erfüllt seien u. für uns bitten? Welchen Heiligen hat deine Pfarrei zum Pa- tron? Wann feiert man seinen Tag? Hast du ihn auch gebühr- lich gefeiert? Was ist es für ein Heiliger? Jst es ein Engel? Oder ein Märtyrer? Oder ein Bekenner? Oder ein Apostel? Oder eine Jungfrau? Oder eine Witwe? Was hast du auf ihren Feiertag zum Opfer« gebracht? Hast du dir einen gewissen Apostel erwählt? Wie ist der Name deines Apostels? Was» hältst du v.n der Anbetung des heiligen Kreuzes? der Nägel? der Dornenkrone? dem Speere? und den Bildern der Heiligen? Bist« du auch nach Rom gereist, Vergebung der Sünden zu erlangen? Hast« du dich auch mit Weihwasser besprengt? Hast du auch das geweihte Salz geschmeckt? Hast du auch geweihte Zweige und Kerzen in deinem Hause? Hast du solches mit ei- nem reinen und aufrichtigen Herzen getan, wie die andern Chri- sten tun, welche von den Eurigen Fremde genannt werden, oder hast du solches nur um deines Nutzens willen getan, damit du nicht mögest der Ketzerei schuldig befunden worden? sage die lautere Wahrheit. · · Glaubst« du nicht, daß der heilige Martinus selig gewor- den sei? und daß seine heilige Seele im Himmelreiche zu Hause sei? Willst du wohl trinken in St. Martinus Namen und zu seinem Gedächtnisse? Hast du auch wohl einige Lieder zur Eh- re Gottes oder seiner heiligen Mutter gelernt? und so ferner. SageU nun zuletzt, willst du wohl von ganzem Herzen von deinen Jrrtümern ablassen, und dich von den Ketzern absondern und fernerhin mit ihnen keine Gemeinschaft pflegen? Schwöre dann hierüber also: Der zweite Eid, welchen zu der Zeit die Ketzermeister denen vorgelegt haben, die man Ketzesr nannte, um danach zu schwören, auf welchen niemand der rechtsins nigen Märtyrer jemals geschworen hat. Jchl N. N. schwöre einen Eid Gott dem Allmächtigen und meinem Herrn, dem Bischofe N. N. und den gegenwärtigen Her- ren an seiner Statt, ohne einige Falschheih daß ich fernerhin nicht mehr zu den Leuten gehen wolle, welche sich nennen re» und daß ich weder mit ihnen, noch mit ihren Häuptern und Lehren fernere Gemeinschaft halten wolle, so lange als sie in ihrer Ket- zerei verharren werden. Ueberdiesi verschwöre ich (siehe, welche päpstliche Streiche dieses sind) jeden Unglauben, welcher mit dem offenbaren Glau- ben streitet, den man doch überall in der heiligen römischen Kir- che und Christenheit lehrt und unterhält, daß» ich auch um mei- EOb auch ein Fegseuer sei. UVon dem Gebet für die Todten. is Von der Anrusung der heiligen, und ob sie auch von unserm Elend Kundschaft haben? l« Von den Feiertagen der Heiligen. «« Von der Verehrung des heiligen Kreuzes, der Nägel, der Dornenkrone des Speers er. I« Von den Wallfahrten nach Rom, um Ablaß zu erlangen. 17 Von dem Weihwasser, Weihsalz, geweihten Zweigen, Kerzen re. ssOb sie glaubten. daß der heilige Martinus selig geworden sei re. I« Ob sie mit ganzem Herzen widerrusen wollten und solches mit einem Eide beträftigeni IDer Eid war gerichtet an Gott, an den Bischof und Herrn, um nimmer- mehr zu den also genannten Ketzern zurückzukehren. sAbschwörung alles Glau- bens, welcher gegen den Glauben der römischen Kirche streitet. Vxbuße zu tun wegen der zuvor begangenen Missetaten ner Missetat roilleii Buße tun wolle, wenn, oder wie mir die- selbe, doch in Gnaden, auferlegt wird. So« wolle mir wahrlich verhelfen Gott und seine Mutter in meiner letzten Stunde. Mark. S. Boxhorn Niederl Gesch.. das erste Buch, gedruckt zu « Lehden 1649 durch Corn. von Heymg P Exameiy siehe 15, 16, U. Wers sieht hier nicht, geliebter Leser, daß dieses Stricke ge« wesen sind, von denen sich die Frommen ohne Verlust ihres Le- bens nicht haben befreien können. Denn es war ja eine ausgemachte Sache, daß damals die Armen von Lyon, sie mochten nun « Vandoisen, Waldenser oder Albigenser genannt werden, keineswegs einen Eid zu schwören pflegten, welches ja, in Beziehung auf die Waldenser und Albi- genser, in unserer vorhergehenden Erklärung klar erwiesen wor- den. Dieses war nun der erste Strick, welchem sie nicht entge- hen konnten. « Daß der sehr verhaßte Name der Vandoisen den Armen von Lyon auch beigelegt worden, darüber muß sich Niemand ärgern, weil ja Christus selbst und seine heiligen Apostel auch oft von ihren Wider- sprechern mit bösen und schmählichen Nennen belegt worden sind. » Zum andern wurde ihnen die Form des Eides vorgelegt, ihrer ganzen Religion, ihrem Glauben und Gottesdienste gänz- lich zu entsagen, und sich zu der römischen Kirche zu begeben, von welcher sie doch überzeugt waren, daß sie ärger als Babylon ge- wesen sei 2c., wie konnten sie solches mit einem guten Gewissen tun? Keineswegs Deshalb konnten sie diesen Stricken auch nicht entgehen. Was« hatten sie dann darüber zu erwarten? Nichts anderes als den gewissen Tod; ja einen grausamen, schmählichen nnd verfluchten Tod, wiewohl er denen, welche den- selben standhaft erduldet haben zur Seligkeit gereichte Jch7 will jetzt nicht der grausamen und erschrecklichen Weise der Untersuchung gedenken, die idsurch glühendes Eisen, heißes Wasser, oder auch öffentlich in den Wasserflüssen geschehen ist, was doch gewöhnlich noch der Untersuchung nachfolgte, von wel- cher wir gegenwärtig Nachricht gegeben haben. Welches Heiden oder Barbaren haben jemals so gehandelt? Es ist zwar wahr, daß dieselben die frommen Zeugen Jesu mit großer Pein getötet haben, aber dabei ist es damals geblieben; auch war es zuweilen noch möglich, dem Tode zu entgehen und doch den Glauben zu bewahren. Man9 liest auch nirgends, daß ag. is. Ferner, von dem sie eine solche Weise der Untersuchung in Glaubenssachen gehabt» haben; die Römischen aber, die sich doch Christen nennen, haben sich dabei nicht gefürchtet oder geschämt Hier« aber mußten die Märtyrer eines von beiden mit Ge- wißheit verlieren, entweder den Leib oder die Seele; denn wenn sie den Leib durch die Verleugnung des Glaubens erhalten- woll- ten, wovon sie doch in ihrem Gewissen überzeugt waren, daß er die einzige und ewige Wahrheit gewesen, so waren sie in Gefahr, ja sie waren gewiß, ihre Seelen zu verlieren; suchten sie aber ih- re Seele durch ihr gutes Bekenntnis und durch die Entsagung des päpstlichen Aberglaubens zu erhalten, so mußten sie ihren Leib verlieren, und das durch den grausamsten, schrecklichsten und jämmerlichen Tod; das« hieß denn also lebendig in die Feuerflammeii gesetzt werden, damit der Tod darauf folge. sAnkufung Gottes und seiner Mutter, eine fremde Sache. IDaß in ge- meldeler Form des Eidschwörens verschiedene Fallstricke gewesen, welchen dtc Frommen nicht ohne Verlust ihres Lebens entgehen konnten. sDaß aus dem Vers-ergehenden nichts anderes als der gewisse Tod zu erwarten gewesen. sSiehe aussührlicher von der Weise der Ketzermeister in unserer Beschreibung der Märtyrer auf das Jahr 1801 te. sDaß selbst die Heiden und Barbaren nicht so gehandelt haben und worin solches bestanden. »Weil sosche Weise der Untersuchung in Glaubenssachen unter ihnen nicht gebräuchlich gewesen. I« Das; allhier notwendig eines von beiden, entweder der Leib oder die Seele, müsse der- loren gehen; denn die ihren Leib erhalten wollten, mußten ihre Seele verlieren; die aber ihre Seele erhalten wollten, haben den Leib verloren, ja sind mit dem erschrecklichsten Tode gestraft worden. IIJämmerliche und betrübte Beweis. 240 Auf« solche Weise sind zu der Zeit sehr viele, ja eine un- zählige Masse frommer Christen, die man Albigenser u. Mulden- ser genannt hat, von deren Bekenntnis zuvor Nachricht gegeben worden ist, umgekommen; sie sind durch die Liebe Christi getrie- ben worden, festzuhalten an dem Vekenntnisse ihres Glaubens, und« haben willig dieses Jrdische mit dem Himmlischen ge1vech- selt und die Hütte ihres Leibes abbrechen lassen, damit sie einen Bau von Gott erbaut haben möchten, ein Haus, das nicht mit Händen gemacht ist, sondern das ewig ist im Himmel. L. Cor. 5, 1. · Nun« wollen wir auchbetrachteih welche Personen durch diese grausame Untersuchung, insbesondere unter der Probe mit dem glühenden Eisen, nicht in den Niederlanden, sondern in Hochdeiitschlaiid wo sie ihren Anfang genommen hat, um des Glaubens willen umgekommen seien. Ungefähr achtzig Personen, Waldenser genannt, werden zu Straßburg des Glaubens wegen, im Jahre 1215, verbrannt. Als« nun durch die Lehre der Waldenser dem Stuhle des Antichrists ein nicht geringer Abbruch getan wurde, indem die- selben der Kindertaufe, dem Eidschwure, der weltlichen Gewalt und Herrschafh dem Ansehen des Papstes zu Rom, der Messe, dem Fegseuer, der Absolutioii und Vergebung der Sünden bei den genannten Geistlichen, den Wallfahrtem Pilgerreiseii und Besuchen der Gräber der Heiligen, dem Bitten· oder dem Opfer für die Toten und mehreren andern Dinge, welche zum Papsttu- me gehören, widersprochen haben, daß nämlich solche Dinge in einer wahren Genieine Christi nicht geduldet werden sollten, so ist es im Jahre 1215 geschehen, das; derselbe grausanie Tllkenscks Conradus von Niarbiirgf von welchem aus das Jahr 12131 be- richtet worden ist, dasz er vom Papst Jnnoceiitius dem Dritten, alsGrosziiiquisitor in Deutschland alisgesandt worden« sei, uber achtzig Personen, sowohl Männer als. Weiber, welche Waldenser genannt wurden und dasselbe Bekenntnis taten, gefangen ge- nommen habe; sie wurden wegen ihres Glaubens auf die schreck- lichste Weise, wie wir zuvor gesagt haben, durch »die Probe, nanis lich daß man ihnen ein glühendes Eisen in die bloßen Hande gab, untersucht, und nachdem sie dieses alles mit Geduld und Standhaftigkeit erlitten, sind sie zuletzt verurteilt worden, als Ketzer lebendig verbrannt zu werden, wass auch an ihnen auf einen und denselben Tag zu Straßburg, in demselben Jahre ihrer Gefangennehmung imJahre 1215, vollzogen worden ·1st. Dert pötpstliche Schreiber Trithemius hat hiervon diese Nachricht hinterlassem · » » Zu der Zeit, schreibt er (nänilich 1215),sind heimlichsehr viele Ksetzer gewesen, sowohl Männer als Frauen, die verschiede- ne fremde Jrrtümer durch ganz Hochdeutschland Frankreich u. Italien ausgestreut haben, von welchen sehr viele gefangen und lebendig verbrannt worden sind; denns in demselben Jahre sind in der Stadt Straßburg mehr als achtzig zugleich gefangen wor- den, unter welchen sehr wenige gewesen, die unschuldig befunden wurden, indem, wenn einige derselben die Kelzerei leugneten, so »Das; die Zahl der waldensilchen und albigensischen Christgläubigem die um ihres Glaubens willen umgekommen sind, fast nicht zu zählen sei. »Sie haben willig das Jrdische mit dem Himmlischen vertauscht. I« Das; wir fortgehen toollen zu den Personen, die unter der Probe des glühenden Eisens um ihres Glaubens willen getödtet worden sind. TVon dem Schaden, welchen der Stuhl des Antichrists durch die Lehre der Waldenser erlitten hat, und worin; von einigen Stücken der römischen Religion. sEriiiiieritiig an Conradus von Marburg, allgemeinen Ketzermeister über ganz Deutschland; dieser hat an achtzig Personen gefangen genommen, welche nach der Probe des glühenden Eisens verbrannt wurden. CSoIches alles ist auf einen Tag zu Straßburg geschehen, in demselben Jahre, als sie gefangen worden sind. OBetrisft die Beschreibung des Tritemius über diese Sache. sEs waren ihrer, sagt er, mehr als achtzig. Der blutige Schqapiaiz pflegte Conradus von Marburg, Jnquisitor des Papstes, sie aus die Probe zu stellen, ihnen ein gliihendes Eisen in die Hand zu geben und alle diejenigen, welche davon gebrannt wurden, als tketzer « dem weltlichen Richter übergeben, um sie zum Feuer zu verurteilen «« Man soll wissen, dass; dieselben Leute unter dem Worte Ketzerei ihren rechtsinnigen Glauben nicht verstanden haben, sondern alles, was in Wahrheit Ketzerei möchte genannt werden; nämlich: Daß sie solches alles leugneten, wodurch dieser Ketzermeisteh allem Ansehen nach, ob- wohl er listig genug gewesen, ist beschiinpft worden. Ttitlienm Chr-on. Eis-sang» Anno 1215. Jtetm Abt. Mellinus, Z. Buch von den Geschichten der Verfolgung und Marter, gedruckt im Jahre 1619, Fol. 459, C. Diese genannten Märtyrer nennt Abraham Mellinus Waldenseu Fol. 457, Col. Z; deren Bekenntnisz er Fol. 446, Col. 1, Z, angeführt hat. » Einige Christen von Tonlousewerden um des Glaubens willen im Jahre 1215 verbrannt. Um! diese Zeit hat der Papst Jnnocentius der Dritte dem Dominicus geraten, daß er durch beständiges Predigen und Disputieren, das Amt der Untersuchung, welches er ihm anver- traut hatte, gegen die genannten Ketzer bewunderungswürdig ausführen, und diejenigen, welche sich zum Scheine bekehren wollten, mit der römischen Kirche versöhnen, die Widerspenstigen aber, das ist, welche standhaft in ihrem Glauben verharrten- iechtmäßig verurteilen sollte. Sixtus s, in Diplom Instit. Festi, S. Petri Mart. Diese-E Amt der Untersuchung hat derselbe Dominikus in der Stadt Toulouse gegen die genannten Ketzer oder Christen, welche Waldenser genannt wurden, so tapfer ausgeführt, daß c.iich einige, welche in das Gefängnis geführt wurden, auf seinen Rat dem weltlichen Richter überantwortet worden sind, um ver— brannt zu werden. Denn« als man in diesen Zeiten die Leute durch Wortstreit mit Gottes Wort nicht tiberwinden konnte, so hat man statt des Wortstreites Feuer und Schwert gegen sie gebraucht; auf diese Weise hat man sie gar leicht überwunden, zwar nicht in Anse- Bung der Wahrheit, sondern in Ansehung ihres Leibes und Le- ens. Ebenso ist es auch mit diesen frommen Leuten zu Touloufe ergangen, die lieber ihr Leben lassen, als die Wahrheit verleug- nen wollten, was sie auch« im Feuer mit ihrem Tode bezeugt ha- ben, nachdem sie ihre Seele in die Hände Gottes befohlen ha- lieu, im Jahre unseres Herrn 1215. Dert papistische Theodoricus (in seiner Beschreibung des Lebens des Dominicus) gedenkt dieser Märtyrer, indem er sagt: Als« er, nämlich Dominicus, zu der Zeit bei Toulouse her· 1ini predigte, hat es sich zugetragen, daß in der Stadt Toulouse einige Ketzer gefangen und durch ihn iiberzeugt worden sind; als nun dieselben zur römischen Kirche nicht zurückkehren wollten, so hat er sie dem weltlichen Richter überantwortet Als sie nun zum Feuer verurteilt waren 2c. Theod in dem Leben des Dominikus, angeführt von Zzou über das Jahr 1215, Art. 11, IS. Ferner, Abt. Mellinus L. Buch der Geschichte de: Vers. und Mart» Fol. 460, Col. 4 re. Jm Jahre 1220 ist Almaricus, ein gewaltiger oder trefflicher Gottes-gelehrter, gewesen; er hat die Anrufung der Heiligen als Ab- götterei bestraft, desgleichen die Verwandlung des Brodes re. geleug- net, darum« ist er zu Paris verbrannt worden. P. J. Twisck, Buch is, auf das Jahr 1120, Pag. 537, Col. 1, aus Hist. Andr., FoL 162 er. 1 Wie der Palast Jnnocentius der Dritte Dominicus angeraten, hat«, sein Unter- suchungsamt durch Predigen und Disvutiren auszuführen. »Der vorgenannte Doniinicus hat in Toulouse sein Wer! gegen die Waldenser ausgeführt. »Als das Wortstreiten dem Ketzermeister nicht glücken wollte, so disvutirte er mit Feuer und Schwert gegen die Glüubigen OVon des Theodoricus Zeugnissen in Ansehung der Märtyrer dieser Zeit, welche er nach vavistischer Weise mit dem lretzernamen belegt. sDer Ketzermeister übergab sie dem weltlichen Richter, welcher dieselben zum Feuertode verurteiltr. oder Märtyrer-Spiegel s der Taufs-Gefinitien. Im Jahre 1218. Jnseiner gewissen Beschreibung der Märtyrer dieser Zeit habe ich eine Mitteilung gefunden, worin einer der Rechtsinnigeii eine Summa, oder einen kurzen Begriff der Lehre der Papisten, als einen Gegensatz der wahren Lehre der rechtsiiinigeii Kirche Gottes zu derselben Zeit ausgesetzt hat, welche also lautet: i. Sie2 grunden ihre Kirche, doch verkehrter Weise« auf die Ordnung der Bischofe, wie sie von der Apostel Zeiten an auf ein- ander gefolgt sind. L. Bischöfef nennen sie diejenigen, welche Kirchen, Kapellen und Altare weihen, die da Meszpfaffen und Heiligtümer der Altiisre machen. Z. Sie«- halten dafür, dasz der Papst der oberste Bischof, das Haupt ihrer Kirche sei, welcher von niemanden als von Gott gestraft werden möge. 4. Sie-«» sind in verschiedene streitige Sekten zerteilt: einige sind Geistliche, einige Weltliche Die Geistlichen haben sich von dem gemeinen Volke abgesondert und dieselben Laicos genannt, und sind unter einander sehr zerteilt. Einige nennt man Mön- che und Nonnen, welche ein Gelübde getan haben, sich des·Eheli- chens zu enthalten, die freiwillige Armut auf sich zu nehmen, die Menschensatziingen zu beobachten: als da ist: Mit Geld nicht um- gehen. keine weiße, graue und schwarze Kappen zu tragen, kein Fleisch zu essen, zu Reiten das Stillschweigen zu beobachten. nnd andere solche verstellte und erdicbtete Heiligkeiten mehr. Ande- re werden weltliche Priester genannt. ihnen ist es gleichfalls nicht erlaubt z1c ehelichen, sondern sie miissen auch, wie die andern, viel murmeln und lesen. . 5. Sie« haben Biscböfe welche von den Priestern geweiht sind, um fiir Lebendige und Tote zu opfern. 6. Alles diese Geistlichen unterwerfen sich nicht der Strafe der weltlichen Obrigkeit, tragen auch keine Last mit den Bür- gern. indem sie frei sind. - 7. Sie« suchen ihre Seligkeit außer Christo, in ihren eige- nen Werken und Verdiensten. welche sie einander auch fiir Geld verkaufen; als da sind: Messen. Dlblasse Wallfahrten und die Verdienste der verstorbenen Heiligen, welche sie auch den Toten verkaufen, von welchen sie nämlich sagen, daß sie im Fegfeiier liegen. - 8. Sie» haben nach der Anzahl ihrer Städte, Dörser oder Flecken solchen Abgott oder Patron· 9. Sie« zerteile1i die Macht und die Ehre Gottes unter die verstorbenen Heiligen. So rufen die Schiffsleute St. Nico- laus, St. Christophel und St. Anna an; die Weiber in Kindes- nöten St. Maria: gegen das Rahnweh St· Afppolloniax gegen die Pestilenz St. Rochus und St. Antonius. 1 O. Sie« setzen Bilder in ihre Kirchen. vor welchen Kerzen, Fackeln und Lampen angezündet werden: sie bekleiden dieselben. 11iit Tücherm Seide, Sammet, Silber und Gold: sie tragen die- selben mit großer Ehrerbietung auf ihren Schultern: sie besu- chen dieselben an verschiedenen Orten und opfern ihnen Gaben ( wo auch durch die Verordnung der Päpste und der Bischöse Ab« las; und Vergebung der Sünden zu erlangen); sie knieen davor nieder: sie küssen sie und beten sie an» » · 11. In« ihren Eidschwiiren schworen sie bei Gott und allen seinen Heiligen. TEin gewisser Bericht eines der Nechtsinnigen von der Lehre der Bat-isten. TGeaen das Register der Papste, toie sie nach einander folgen. »Gegen die Bischöfz welche die Altare einweibtem «Gegen des Pudstes Oberstelle. CGEJ gen die vielerlei Sekten und Geteiltheiten in dem Pavsttumix siGegen die Priester, welche für die Lebendigen und Todten opferten 7Gegen die Freiheit der Geistlichen. sGeaen die Werke, welchen man außer Christo« ein Verdienst zuschreibt. sGegen die Avgötter und Schutzheiligen der Städte. 10 Gegen die Llnrasung der verstorbenen Heiligen. »Gegen den Bilderdienst »Gegen das Schwdren bei Gott und den Heiligen· sund der Wein in Blut verwandelt werde. 241 12. Sie« beten zu Gott und rufen ihn an, ohne daß sie HlJreNot überlegen, bedenken auch nicht, warum sie ihn anrufenz sie zahlen ihm die Gebete vor, gleichwie ma1i die Aepfel Faust; sie lesen in den Liezeiten Rosenkraiiz und andre Gebete (Hoeykens). 13. Sieikmacheii viel Sabbattage, welche sie heilige Tage nennen, zu Ehren der verstorbenen Heiligen; auf diese Tage ist es bei Strafe verboten, Handarbeit zu verrichten; aber sich be- rauscheii, Tauscheii und Spielen bleibt wohl ungestraft. Auf diese Tage begehen sie gewöhnlich schändliche Abgöttereiz man verrichtet den Gottesdienst in einer unbekannten Sprache; man bezaubert das Wasser; man spielt auf Orgeln; man rufet die Toten um Hilfe und— Beistand an. 14. Den« beiden Sakramenten oder Gnadenzeichem wel- che Christus in seiner Gemeine eingesetzt hat, nämlich der heili- gen Taufe und dem heiligen Abendmahle welche sie schändlich verdorben haben, haben sie noch fünf andere hinzugesetzh als da ist die Firmung, der Ehestand, die Einsetzuiig der Meszpfaffem die Ohre1ibeichte und die letzte Oelung. " 15. In« der Taufe lassen sie das Wichtigste aus, nämlich die Predigt des Evangeliums, tun aber von dem Rrigen hinzu das bezaubernde Salz, Griesam, Speichel und Kerzen, und ban- nen den Teufel aus dem Kinde, worin er« doch nicht ist. « 16. Lluch" taufen sie die Glocken u. nennen sie mit Namen. 17. Sie« haben das Abendmahl des Herrn in ein Opfer für Tote u. Lebendige verändert: sie bezaubern dasBrot mit fünf Worten « und überreden die Leute, daß das Brot in Fleisch «« Hoc est enim corpus wenn-i, denn das ist mein Leib. is. Sie« halten den Weltlichen den Wein gegen den Be- fehl Christi zurück, welcher sagt: Trinket alle daraus. . 19. Sie« beten das Brot an und sagen, daß es ihr Gott sei; sie schließen es in ein Kästlein und in die Hostienbüchse ein; sie tragen es über die Straße; sie brennen dabei Lichter, Fackeln und Kerzen, auch am Mittage; sie reden es an und begrüßen es, aber es antwortet nicht. » 20. In« ihren Kirchen haben sie Llltäre mit Leinewand be- kleidet, Iroraiif man bei« Tage brennende Kerzen setzt, wenn man Messe hält. 21. Die« Messe niird von einem Meßpsasfen verrichtet, welcher durch Geld und jährliche Einkünfte dazu gemietet wor- den ist; dieser kommt daher mit fremden Kleidern bekleidet, auf jiidisclze Art mit einer Trinkbecher von Gold oder Silber in sei- ner Hand, und mit ihm ein Diener. Dann« verrichtet er vor dem Altare seine Beichte latei- nisch, und ruft die toten Heiligen zu seiner Hilfe an, obschon der Diener solches nicht versteht. s Wenn« er dann lange genug sein Larvenspiel getrieben, dabei in sich und auch laut etwas geredet, sich hin und hergewens det, bald geküßt, bald geleckt hat, so nimmt er zuletzt Brot und Wein, und opfert solches zu Gott für die Erlösung· der Seelen, siir die Hoffnung der Seligkeit und die Gesundheit der Anwesen- den. So wird, o Jesus Christus, Dein Opfer, welches Du ein- mal für unsere Seligkeit getan hast, verworfen! O Gottfs sagt der Schreiber, welcher dieses geschrieben hat, wie kannst du dieses leiden! « Gegen das viele Beten an den Rosenlränzen I« Gegen die vielen Feier- tage. den Heiligen zu Ehren re. UGegen die sieben pävstlichen Sacramente I« Gegen die Taufe, welche ohne Lehre geschiehh nämlich die Kindertaufex 17 Ge- gen die Gloclentaicfe »Gegen die Verwandlung des Brodes itn Abendmahle 10 Gegen die Gewohnheit. das; man dem gemeinen Mann den Wein im Abend- niable entzogen bat. E» Gegen die Anbetung des Brodes it. UGegens das Ankleiden der Llltäre 2c. YGegen alle Umstände der Messe. EDie Beichte des Pfaffen vor dem Altare. «« Die Aufopferung des Brodes und Weines re. E Eine lietrlibte Ausrufung des Autors 242 Der blutige Hierauf« ruft er die toten Heiligen zur Mahlzeit, und be- gehrt, daß ihm durch ihre Verdienste geholfen werde. Ueber-« das Brot bläst er diese fünf Worte daher: Das al- so ist mein Leib, und meint, das Brot werde sich dadurch in Fleisch verwandeln; dann erhebt er es über sein Haupt und läßt das Volk dasselbe.anbeten. Ganz dasselbe tut er auch mit dem Trinkbecher Alsdann« bittet er für alle, die in Christo entschlafen, daß sie einen Ort zu ihrer Erkiihlung erlangen möchten. Hiernächstis ruft er den Vater an, daß er seinen Sohn, welchen sie zu haben vermeinen, so gnädig als Melchisedechs und Abels Opfer aufnehmen wolle. Zuletzt« betet er das Brot an und nennt es ein Lamm «« Gottes. «« Agnus Dei. Nachdem« er nun das Lamm angebetet hat, so zerreißt er dasselbe in Stücke, ißt es auf und trinkt auch den Wein aus, welchen er für des. Lammes Blut hält. Das« ist die herrliche Messe der Papisten, welche, wie unser Schreiber sagt, eine schändliche Verfälschung des Abendmahls Christi ist, gegen welche so viele gottselige Männer gezeugt ha- ben und darüber ihr Blut haben vergießen lassen. 22. Solche« Messe verrichten sie den verstorbenen Heiligen zu Ehren und zu Ehren des Sakraments, des Kreuzes, des Speers und der Nägel. W. Sie« verkaufen es als ein Hilfsmittel gegen alle Krankheiten, gegen Ungewitter, Donner, Blitz, Hagel, Sturm « auf der See und allerlei Unglück. Auchss greift man daselbst einem jeden nach seinem Gelde; die wenig geben, haben eine trockene Messe, oder eine nasse Messe ohne Gesang; diejenigen aber, welche viel geben, erlangen eine halbgesungene Messe oder eine geteilte (mit Gesang), je nach- dem man gibt. 24. Sie« lehren, daß ihr erdichtetes Sakrament der Fir- ncung würdiger sei, als das Sakrament der Taufe, welches von Christo eingesetzt ist, und dasz ohne die Firmung die Taufe un- vollkommen sei. 25. Sie« trennen die Ehe, damit der Mann oder das Weib geistlich werden möge, das ist Pfaff, Mönch oder Nonne, gegen den Befehl Christi: Was« Gott zusammengefiiget hat,.das soll der Mensch nicht scheiden. Die« Zeit wäre mir zu kurz, schreibt dieser Eiferer, wenn ich alle Falschheiten der Papisten in Leben, Lehre und Sakra- menten erzählen sollte; gleichwohl können sie keine Ermahnung zur Besserung ertragen, sondern verfolgen diejenigen mit Feuer nnd Schwert, die sie erniahnen und bestrafen Je. Ex Author. Tempon Anno 1218, verglichen mit der Geschichte der Marter von J. S» gedruckt 1645, Fol. 32, Col. 1, L, 3 re. Gerhard de la Wette, Waldenser nannte, wird mit einigen andern seiner Mitge- nassen zu Borreus, des Glaubens wegen, im Jahre 1227 verbrannt. Als nun die gläubigem wehrlosen Albi-Waldenser «« eine Zeitlang in Ruhe gelassen waren, und die Lilie ihres rechtsinni- gen Glaubens sauber und schön in Vergleichung mit den vor- hergehe1iden Zeiten in etwas zu griixien und zu blühen anfing, »Das Einladen der todten Heiligen zur Mahlzeit. Ihm: enim, est Corbus meum, die Worte, die über das Brod gesprochen werden &c. YDas Gebet für diejenigen, welche in Christo entschlafen 's· Die Anbetung des Vaters und warum. »Die Anbetung des Brodes. UDas Ausessen des vermeinten Liammes sc. »Was unser Schreiber hiervon sagt. UGegen die Advlication der Messe, oder wie dieselbe den Heiligen zugeeignet werde u. «« Gegen das Ver- Iausen der Messe re. WEinem Jeglichen nach seinem Gelde te. UGegen die Firmuna und ihre Würde Je. 87 Gegen die Ebescheidunsx »Was de: Schreiber der ausgesevten Artikel dabei angeführt hat, wobei wir es auch lassen wollen. Diener der Christen, welche man Albis « Schaut-laß, so! haben sich die Dornen der Verfolgung gar bald wieder dar- uber ausgebreitet, denn-« es wurde von den Römischgesinnten diesen frommen und rechtsinnigen Leuten gar bald ihre Freiheit genommen, indem eben sobald, als man merkte, daß sie sich hie und da, obwohl heimlich, unter dem Schutze ihrer Obrigkeiten vermehrten, ohne Verzug Mittel hervorgesucht wurden, sie zu dämpfen, ja sie auf einmal auszurotten. « Albigenseiy sagt ein Schreiber. Dieses« erhellt aus dem Jahre 1227, indem geradezu ge« sagt wird, daß sich einige solcher Leute in dem Städtlein Borri- ens aufgehalten, und daß, um dieselben zu fangen, der ganze Maß« von Humbert von Beaujeut umgeben und eingeschlossen worden sei, welcher, als er den Ort erobert und Meister davon geworden, diese Leute gefänglich eingezogen und dieselben, als sie nicht von ihrem Glauben abfallen wollten, lebendig hat ver- brennen lassen, welche alle die Wahrheit und die Lauterkeit ihres Glaubens, wie das Gold in dem Schmelzofen, durch ihren stand- haften Tod mitten in den Feuerflammen bezeugt haben. Gewisses papistische Schreiber berichten, daß einige, von welchen man sagt, daß sie Ketzer wären, in Borriens lebe11dig verbrannt worden seien, weil sie von ihrer Lehre nicht abfäl- len wollten ;unter denselben wird Gerhard de la Meiste« genannt, « von welchem man sagte, daß er unter ihnen ein Diaeonus oder Diener gewesen. Dem’ Berichte nach ist solches im Jahre 1227, zu Zeiten des Humbertus von Beaujeu, geschehen, welchen der König in Languedoc gelassen hatte &c. Vignier im Jahre 1221 Hist. Erd. aus Vincentius und andern oben angeführten, und Ehren. Montfortensd Hist. Siehe ferner -Geguin., Buch 7, und AemiL Buch 7, von den Franz. Gesch in Lud. 8. Jtem Abt. Mellin Z. Buch von der Gesch der Vers. und Mart» Fol 464, Col. 3 2e." Von verschiedenen päpstlichen Gesetzen und Verordnungen gegen die Waldenser oder sogenannten Keim, um das Jahr 1229 bekannt gemacht. Franeiscus Pegnaj ein Römischgesinnteh berichtet in sei- nem Buche, welches er an Johannes Calderinus geschrieben hat, von der Weise gegen die Ketzer zu verfahren, das; er zu Zeiten unter den Büchern in dem Vatiean und auch in einem alten ge- schriebenen Pergamentbuche welches, aus« der Jnquisition zu Florenz, nach Rom gebracht worden ist, über verschiedene Conei- lien, welche in diesen Zeiten gegen die Waldenser in Frankreich gehalten worden sind, Nachrichten gefunden habe. Unter an- dern auch über eines derselben, welches im Jahre 1229 in Tou- louse (welches nämlich der Ort gewesen, wo die Taufgesinntem welche man Waldenser nannte, sehr zugenommen haben) gehal- ten worden. Die Gesetze und Ordnungen, welche daselbst gestellt worden sind, hat der Cardinal Romanus, päpstlicher Gesandter, bekannt gemacht. Franc. Pegna in seinem gegen die Ketzer zu verfahren. Tom. Vetter. Anno 1584. Unter« anderen Dingen, welche der vorgenannte Franeis- lDaß sich die Dornen der Verfolgung über die Lilien des rechtsinnigen Glaubens der Waldenser sehr zu heben anfingen. »Den Gläubigen wird die Freiheit benommen, ja man suchte sie auszurotten. IDieses ist an dem Orte Borriens zu ersehen, denn der ganze Ort wurde umlagert, um einige derselben zu fangen. 4Humbert von Beaujeu, ein großer Versolgey sing Gtliche unter ihnen und ließ sie um ihres Glaubens witllen lebendig verbrennen. · Was einige Uavistische Schreiber hiervon sagen. CGerhard de la Wette, ein Waren, und andere feiner Mitgenossem welche man Ketzer nannte. 7Zu welche: Zeit, wie und durch welche Voraemeldetes geschehen. TVoU den Zeugnissen des Franciscus Beginn, aus der Vaticanischen Biblio- tbek er. « Von verschiedenen Coneiliem welche in Frankreich gegen die Waldenser gehalten worden sind. Vor allen Dingen aber von einem Concilium zu Toulouse gegen die waldenstschen Eltaufsgeltnnten im Jahre 1229. sVon den tirchlichen Verordnungen der Geistlichen gegen die Waldenserx von der allgemeinen Ab· sehwörung der schenken. Buche an Joh Colberin, von der Weise U« Dort. Pakt. Z, Pol. 410, edit oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 243 cus Pegna, in demselben Buche aus dem zweiten Concilium der Geistlichen in Frankreich anfiihrt, wird gleichfalls eine kirchliche Verordnung von der allgemeinen Abschwörung der Keizereien gefunden, welche also lautet: Von der Abschwörung der Ketzereieiu Damit! durch göttliche Hilfe die Ketzer desto leichter ausge- rottet, und der römischckatholische Glauben desto eher im Lande gepflanzt werden möchte, so befohlen wir, das; ihr alle Verord- nungen, Kirchensatzungem Gesetze und Rechte, welche der apostos lische Stuhl (das ist der Papst) und seine Gesandten, gleichwie auch die Fürsten, davon ausgefertigt haben, aufs genaueste be- obachtet Sodann« verordnen wir, daß ihr alle, sowohl Männer als Weiber, das männliche Geschlecht von vierzehn Jahren und darüber; das weibliche aber von zwölf und darüber, alle Keizerei lasset abschwören, und sie außerdem mit einem Eide angeloben laßt, daß sie den römischckatholischen Glauben unterhalten, die katholische Kirche beschiitzeiu und die Ketzer verfolgen wollten Je. Alle« diejenigen, welche nach solcher Abschwörung erkannt werden, daß sie abgefallen sind, unid welche die ihnen auferlegte Buße nicht beobachtet oder unterhalten haben, soll man mit ge« bührlicher Strafe belegen, wie es die Abgefallenen verdienen. Daß man der Waldenser Häuser abbrechen soll 2e. JmT fünften Capitel des Coneiliums zu Toulouse ist eine kurze kirchliche Verordnung riicksichtlich der Häuser der Keizer gemacht worden, nämlich der Waldenser und Albigenser, das; man sie abbrechen soll. Wir« verordnen, steht daselbst, daß das Haus, worin ein Fietzer gefunden wird, bis auf den Grund abgebrochen werden soll, und dasz das Land, oder der Hof, wo ein Ketzer gefunden worden, der allgemeinen Schatzkciminer anheimfallen soll. Wie man sie an ihren Giiteru strafen soll. JmT 35. Capitel des Conciliums zu Besiers steht also: Ferner« auch diejenigen Häuser, in welchen einige Ketzer- es sei lebendig oder tot, bekleidet oder verdammt, mit Wissen oder Bewilliguiig des Herrn dieser Häuser, wenn sonst diese Her- ren den Rechten nach ihr Alter erreicht haben, gefunden werden, sollen abgebrochen und alle Güter derer, die darin wohnen, der Schatzkammer verfallen sein, es sei denn daß sie ihre Unschuld und Unwissenheit gerichtlich beweisen können, oder an den Tag legen. So viel von dem Jahre 1229, in dem 12. Buche der Gesch der Vers. und Mart; gedruckt im Jahre 1619 zu Dom-echt, Fol. 465, Col. 3 2e. Eine sehr harte Verfolgung wird durch die Jnquisition in Deutschland angestellt, in deren sehr viele, die man Waldetiser genannt, des Glaubens locgen ver- brannt worden fmd, im Jahre 1230. Im! Jahre 1230 hat Conradus von Marburg, Generaliip auisitor, oder oberster Ketzermeister über Deutschland, durch sei- ne Untersuchungen, sehr viele Schulen und heimliche Versamm- 1 Ein Befehl an alle Obrigleitem um die Verordnungen des römischen Stuhles zu handhaben. sAlle Mannsversonen iiber 14, und alle Weibsversoneti über 12 Jahren waren verbunden alle Keherei abzuschwören Illeberdas sollten sie, wenn sie wieder abweichen würden, hart gestraft werden. I Von dem fünften Kapitel des Conciliums zu Toulouse um die Häuser de: Keszer bis auf den Grund abzubrechen. 1 Von dem Zssten Kapitel des Eonciliums zu Besiers E Das; man die Häuser abbrechen soll, worin Jemand gesunden worden ist, welcher der Ketzerei wegen beschuldigt worden; desgleichen auch wiediejenigen an ihren Gütern gestraft werden sollten, welche man darin finden Ioürde. ICoUradus von Marburg entdeckt in verschiedenen Landschaften in Hoch- deutschland viele Schulen und beimliche Versammlungen der Waldenseu ’-’ Eine Verordnung lungen derjenigen, die sich zu der Lehre der Waldenser bekann- ten, in Hochdeiitschlaiid In verschiedenen Landschaftem insbeson- dere aber im Erzbistume Trier entdeckt, von welchen man gesagt, daßsie Keizer seien, weil sie nämlich die Verwandlung des Bro- tes in der Messe und das Fegfeuer leugneten und sagten: daß die Gebete und Fiirbitten der Lebendigen für die Toten ohne Nutzen seien, und auch den Verstorbenen nicht zu Statten kommen konnten 2e. Jns welcher Weise sie die Kindertaufe den Eidschwuy die Rache, oder das Kriegführem und alle Satzungen der römischen Kirche verworfen haben, und sich lediglich an die Wahrheit der heiligen Schrift, hauptsächlich an das Neue Testament zu halten begehrten, ist oben erwiesen worden. Aus« ihren gerichtlichen Verhandlungen und Bekenntnissen, welche sie auf der Folterbank taten, schreibt A. MelIinus, konnte man ersehen, daß die Masse ihrer Glaubens-genossen und ih- res Anhangs durch ganz Deutschland, Frankreich und Italien, insbesondere aber in der Lombardei sehr groß gewesen sei. Utni dieselbe Zeit ist eine schwere Verfolgung gegen diesel- ben durch ganz Deutschland und Jtalien angestellt, durch welche sehr viele entdeckt und lebendig verbrannt worden sind. Dies Lästerungen, welche gegen sie eingebracht wurden, wi- derlegt A. Mellinus (gegen Trithemius) und sagt: Dies ist eine mutwillige Lüge und Lästerung, welche dieser Niönch, nämlich Trithemius, aus der Luft gegriffen, weil sie den Papst beschuldigt haben. Abt. New, L. Buch der Gesetz. der Vers. und Mart» Fol 465 D. Betrug-is. J. Twisck Ehren» IS. Buch auf das Jahr 1230, Berg. 546, do . 2e. unterdessen« wollen wir einige Befehle anführen, wodurch zuvorgenannter Jnqriisitor (wie sich annehmen läßt) desto ver- nregeiier und kühner ge"-«vorden, seine unerhörte grausame Unter- suchung und Tyrannei gegen die unschuldigen Christgläubigem die sich von der römischen Kirche abgesondert hatten, ins Werk zu setzen. Von dem ersten Befehle des Kaisers Friedrich des Zweiten gegen die wehrlosen Lllbigeitser und Waldenser um das Jahr 1230. Mellinuss erzählt, aus Abraham Bzovius, welcher des Ba- ronius Jahrbiicher vollendet hat, daß der Kaiser Friedrich der Streite, auf Llnsuclseii des Papftes Gregor des Neunten, dessen Befehle gegen die Albigenser bekannt gemacht habe, ohne jedoch Namen anzufiihreir welche hier der Kaiser ihnen gibt, indem er sagt: Petrus de Veneis, Buch 1, Brief 27. Hier fangen die Capitel oder Artikel der Verordnung des Kaisers gegen die Pa- tarenen (nachher nennt er noch verschiedene andere Namen, welche eigentlich nicht hierher gehören), Waldenser 2e. an. 2 Der Schreiber berührt allhier das Ver-werfen der Kindertause nicht, solches aber wird an einem andern Orte genugsam erwiesen. I Das; aus ihren Gerichts- Verhandlungen und Belenntnissen genugsam erscheint, daß es von diesen Leuten eine grosse Lllkenge in ganz Deutschland. Frankreich» Jtalien Je« gegeben habe. sEs wird scharfe Untersuchung nach ihnen getan. 1a sie werden lebendig ver- brannt. sDie Lästerungen, welche gegen sie ausgebreitet wurden, sind, außer ibrem allgemeinen Erkenntnis, von Abt. Mellinus widerlegt worden, welche: erwiesen, das; sie ihnen mit Unrecht zugeschrieben worden sind. sVon den Be« fehlen, wodurch, wie es scheint, der Groß-Ketzermeister vermessener geworden ist. IVon den Befehlen des Kaisers Friedrich gegen die Albigenser und Weiden« »Die Wuldenser snebst andern) werden aus ewige Zeiten für unebrlick Auch ser. erklärt, und daß man auch nicht verbunden sei, ibnen Treue zu halten. wurden alle ihre Güte: der Schaizkammer zugeschriebetn 244 Der blutige Sowohl2 Männer als Weiber, wie sie auch genannt werden mögen, verurteileii wir, auf ewig ihres ehrlichen Namens ver- lustig zu sein, auch daß ihnen weder Eid noch Zusage gehalten werden soll, sondern gebieten, daß sie des Landes verwiesen und ihre Giiter der Schatzkaiiiiner heimgeschlagen werden, und sollen solche ihnen bis in die Ewigkeit nicht wieder zufallen Wirs gebieten auch kraft desselben allen Vefehlshaberm Bürgermeistern und denen, die regieren, es sei auch in welchem Amte es wolle, das; sie, zur Verteidigung des Glaubens, öffent- lich den Eid ablegen sollen, das; sie aus den Ländern, welche ihrer Herrschaft unterworfen sind, alle Ketzeu welche ihnen die Kirche bekannt macht, in gutem Vertrauen nach ihren besten Kräften zu vertreiben suchen sollen &c. Wenn« aber irgend einer der weltlichen Herre1i, welchen die slirche darum ersucht und ungemahnt, darin nachläfsig gefunden werden sollte, sein Land von der ketzerifchen Bosheit zu reinigen, den wollen wir gewarnt haben, daß wir sein Land nach Verlauf eines Jahres von der Ermahnung an preisgebe1i wollen, daß es von den Katholifchen eingenommen werde, welche dasselbe, wenn sie die Keizer hinausgejagt haben werden, ohne Widerspruch in Besitz nehmen, und in der Reinigkeit des katholischen Glaubens bewahren werden sc. " Auchs wollen wir diejenigen aus dem Lande verwiesen ha- ben, welche den Waldensern und Albigensern 2c. glauben, oder sie in ihre Städte oder Häuser aufnehmen, dieselben beschüizeii oder ihnen Gunst erzeigen, und verordnen, daß wenn jemand, « welcher der Gemeinschaft derer, die also glauben, verdächtig ist, innerhalb eines Jahres die Kirche nicht zufriedenstellh derselbe von »der Zeit an seines ehrlichen Namens verlustig sein soll Je. Wir« setzen noch hinzu, daß ein Ketzer der andern verklagen möge, und dasz die Häuser derer in» oder derer, die sie beherbergt, beschiitzt und ihnen Gunst erwiesen, oder wo sie selbst gelehrt, oder andern die Hände aufgelegt haben,·abgebrochen, und nie- mals wieder aufgebaut werden sollen. Gegeben 2c. Von dem zweiten Befehle. Durch die Kanzler dieses Kaisers, im Jahre 1230 (ebenda- selbst in dem 25. Briefe Petri de Veneis). Einem! andern Briefe dieses Petrus de Veneis zufolge lau- tet ein anderer Befehl Friedrich des Znteiten also: » Deshalbi befehlen und verordnen wir, daß man die Ketzer, wie sie auch genannt werden, iiberall, wo sie durch das ganze Reich von der Kirche als Ketzer verurteilt und dem weltlichen Richter angezeigt oder eingehäiidigt worden, der Gebühr nach »» strafen soll. » · Wenn« aber einige der Kelzeu nachdem man sie ergriffen, durch die Furcht des Todes abgeschreckt worden· s1nd und sich wieder mit dem (katholischeii) Glaubenzu vereinigen begehren, so sollen diese, nach Ausweisung der Kirchenordnuiig, auf ihre Lebenszeit gefänglich eingeschlossen werdenspiind Buße tun. Außerdemt alle Ketzer, in welchen Stadien, Dorfern oder Plätzen des Reichs sie auch diirch das Amt der Untersuchung welches von dem apostolischeii Stuhle aufgerichtet worden ist, oder durch andere Eiferer für den katholischen Glauben gefunden werden möchten (mit gleicher Strafe) 2c. OAllen Obrigleiten wurde Befehl erteilt, sich mit einem Eide Zu verbinden, die genannten Ketzer zu vertreiben. tllcbekdtts Wikd de« Ksthvlischen Freiheit gegeben, die Länd r der umliegenden Obrigleiten als eine Beute zu nehmen, ja dieselben endlich zu besitzen, bis sie die genannten Ketzer hinausjagem sAuch wurden sie alle in Bann getan, welche die Waldenser und Albigenser in ihre Städte oder Häuser: aufnahmem oder ihnen Gunst bewiesen· ·« Ein stehet, sagten sie, niöchte den andern antlagenx auch das; man die Wohnungen derer, die ihnen Gunst ernsiefem abreißen sollte und nicht mehr aufbauen. 1 Von einem andern Befehle des Kaisers Friedrich des Streiten. sDaß alle, die von der römischen Kirche für Ketzer erklärt wurden, dem weltlichen Richter übergeben! und gestraft werden sollten. IDasz diejenigen, welche wieder zu der Kirche lehrten. in ewigen Gefängnissen Buße tun sollten. « Sammt allen andern, welche mit eben demselben Namen genannt worden sind. Schild-Platz, Alles diejenigen nun, welche an diesen Orten der Gerechtigs keit vorstehen, sollen auf die Benachricnigung oder das Anbrin- gen der Jnquisitoren oder anderer Katholiken verpflichtet sein, dieselben zu fangen und genau zu verwahren, bis sie dieselben, wenn sie durch kirchliche Untersuchung verurteilt worden find, mit dein Tode bestrafen werden. Auch« solle1i diejenigen i1iit gleicher Strafe belegt werden, welche der listige Feind erweckt,. ihnen das Wort zu führen, oder sie auf ungebiihrliche Weise zu verteidigen &c. Zu Ende des Befehls stehen diese Worte: Aber« die Ketzer, welche sie euch anzeigen werden, sollt ihr, eurer Schuldigkeit gemäß, in euren Amtsverwaltungen auffan- gen und genau bewahren, damit sie, nach dem Urteile der Kirche, ihren Verdiensten nach bestraft werden inögen, und dabei wissen, daß ihr, in Ausführung der Sache, Gott einen angenehmen und uns einen riihmlichen Dienst erweisen werdet, wenn ihr alle eu- re Kräfte anwenden werdet, um mit den Brüdern« (nämlich den Predigerbriidern und Minderbrüderii) die Schandflecken der unerhörten ketzerischen Bosheit (so wird der wahre Glaube ge- nannt) aus den Grenzen unseres Reiches zu vertreiben. Sollte« aber jemand hierin träge und nachläfsig sein und nicht auf des Herrn Nutzen sehen, soll derselbe auch billig von uns als strafbar angesehen werden. Gegeben zu Pavia Je. Von dem dritten Befehle dieses Kaisers Friedrich des streiten gegen die vorgenannten Personen im Jahre 1230. Petrus de Veneis1 (daselbst Buch 1, Brief 26) erzählt in seinen Briefeii nach den dritten Befehl dieses Kaisers Friedrich des Zweiten, in welchem derselbe eine genauere Auseinandersets zung über den Beinamen der Waldenser (nämlich Patarenen) macht, ferner aiiih von ihrer Lehre, u. wie sie sich in alle Länder des Reiches ausgebreitet haben, welcher also lautet: Die« Secten dieser Ketzer (sagt der Kaiser) haben keinen Namen einiger alter Ketzer angenommen, damit sie nicht offen· bar werden niöchteii, oder sie sind, was vielleicht noch schändlicher ist, mit den alten Namen nicht zufrieden gewesen, daß sie etwa dieselben von den alten Keizern entlehnt hätten, wie die Arrias ner von Arrio, die Nestorianer von Nestorius, sondern, nach dem Exempel der alten Märtyrer, welche um des katholischen Glau- bens willen gemartert worden sind, haben sie sich auch von dem Leiden Patarenos (welcher Llusdriick bezeichnet, daß sie zur Pas- sion oder dem Leiden übergeben wären) genannt. Aber« diese elenden Piatarener, welche von dem heiligen Glauben der ewigen Gottheit weit abgeirrt sind (so redet er von den Rechtgläiibigen), zerstören zugleich mit einem Bündlein ih- rer ketzerischen Bosheit drei Dinge, nämlich Gott, ihren Nilshsten und sich selbst. Gott« zerstören sie, weil sie weder den Glauben noch den Rat Gottes erkennen, ihren Nächsten betrügen sie, weil sie un- ter der Decke der geistigen Speise sich der Ergötzlichkeit der ketze- rischen Bosheit bedienen; aber viel grausamer wüten sie gegen SDaß alle diejenigen, welche obrigleitliche oder weltliche Aemter hellsten, die angellagten Leute fangen sollten und nach den Kirchenrechten mit dem Tode strafen. s Auf solche Weise mußten auch diejenigen gestraft werden, welche ihnen das Wort redeten er. 7Man schmeichelte den Obrigleiteiy daß sie Gott einen angenehmen und löblichen Dienst erweisen-sollten. SDie Predigerbrüder und Minoritem welche gleichwohl sehr sanftmütig und unwissend zu fein schienen, waren in dieser Sache die schlitnnisten »Welche bierin nachläfsig gewese , wur- den für ftrafwürdig erkannt. IBon dem dritten Befehle des Kaisers Friedrich. sDasz die Sekten dersel- ben Zeit, die sich von der römischen Kirche abgesondert hatten, nicht nach diesen oder ienen menschliclien Namen genannt worden seien. Der Kaiser sagt, dafz sie hierin dem Exempel der alten Männer nachgefolgt seien, Patarenen oder Leidende sDaß die Patarenem wie der Kaiser sagt, drei Dinge zugleich zer- störten· CWie er sich erklärt. daß sie Gott zerstörten, ihren Nebennienfchen be· trögen und gegen sich selbst wiiteten oder Märtyrer-Spiegel der Taufsdsesinnteiu 245 sich selbst, weil sie) nachdem sie ihre Seele verdorben, zuletzt auch den Leib durch die Anreiziing zu einem grausamen Tode in Gefahr seyen. Diese könnten ja wohl durch ein wahres Be- kenntnis und durch Standhaftigkeit im rechtsiiniigen Glauben (so nennt er den piipstlichen Glauben) entgehen, als solche dem Tode entfliehen, die übermäßig ihr Leben verschwendet und un- vorsichtig nach ihrem Tode getrachtet haben. Und« was noch am schwersten zu sagen ist, die am Leben bleiben, werden auch nicht durch das Exempel der andern, welche sie vor ihren Augen sterben sehen, abgeschreckt, ja sie trachten dar- nach, wie sie lebendig in Gegenwart der Menschen verbrannt werden möchtem wie er nämlich nachher davon in demselben Be- fehle spricht. Deshalb« können wir uns selbst nicht enthalten, sagt der Kaiser, daß wir nicht das Schwert der gebiihrlickien Rache gegen sie ausziehen sollten, um sie desto heftiger zu verfolgen, ie mehr, wie man weiß und urteilt, sie die Schelmenstücke ihres Aberglau- bens (so nennt er die Tugend dieser Leute) zum Nachteile des christlichen Glaubens, und das zwar um der römischen Kirche willen ausüben, von welcher man glaubt, daß« sie das Haupt al- ler andern Kirchen sei: wie man denn weiß, daß sie aus den Grenzen Italiens, und insbesondere aus den Gegenden der Lombardei gekommen sind: von dorther hat sich, wie wir mit Bestimmtheit wissen, ihre Bosheit sehr weit ausgebreitet, indem sie auch von dorther die Bäche ihres Unglaubens bis in unser Königreich Sicilien geleitet haben. Ferner« ist es des Kaisers Wiile,.daß das Laster der Keizerei und allerlei verdammte Secten, nach welcher Keizerei sie auch ge- nannt werden mögen, unter die offenbaren Laster und die Tod- siinden gerechnet, ja« daß die Ketzerei der Patarenen, sonst Wal- denser genannt, vor aller Welt grausamer geachtet werden soll, als das crimen lesæ Majestatis, das ist, als derjenige, welche die kaiserliche Majeftät beleidigt. Desgleichen begehrt der Kaiser, weil die Patareneii oder Waldenser, um sich gegen die Hitze der Verfolgung zu verber- gen, in der Finsternis wandeln, daß man sie aiiskundscliaften u. ernstlich aufsuchen sollte, wenn sie auch nicht angeklagt worden, rnd daß sie die kaiserlichen Befehlshaber, wenn sie bei ihnen an- Z« gebracht worden, dieselben in Bande schließen sollten, um sie zu seiner Zeit entweder vor das Untersuchungsamt oder auf die Folterbank zu bringen. Und« wenn sie sich des leichtfertigen Verdarhts schuldig ge- macht haben, so befehlen wir, daß sie durch kirchliche Personen und durch die GeistIichen unterrichtet werden sollen. Sollten« sie. übrigens auch nur in einem einzigen Artikel des römischckhristlis chen Glaubens abirren und nach der Ermahnung in ihrem Irr- tunie hartnäckig fortfahren, so verordnen wir gleichwohl kraft dieses gegenwärtigen Befehls, daß die Patarenen oder Mulden- ser zum Tode verurteilt und lebendig verbrannt werden sollen, und niemand unterstehe sich, solchenis bei uns das Wort zu füh- IHierliber hat sich der. Kaiser zum Schein beklagt, als ob er ihr Leben und Wohlstand lieb hätte. sDaß die Lebendigen durch den Tod ihrer Mitgenosseii nicht abgeschreckt worden seien, sondern daß sie sich selbst bestrebt hätten, daß sie vor den Augen des Volks möchten verbrannt werden. l Er sagt: das; er sich nicht enthalten könne, das Schwert der Rache gegen sie auszuziehem sDie römische Kirche nennt er das Haupt aller Kirchen. IDagegen nennt er den wahren Glauben (welchern er den Kedericamen beilegt) ein Laster und ver- dammte Secten I« Er will die Patarenen oder Waldenser weit weniger geachtet haben, als die, welche das Crirnen lesae Masestatis begangen haben, Er ver- langt ausdrüclliclu daß man sie auslnndschasten soll, ihnen nachstellen und sie sangen. Desgleickiem das; die Amtleute sie in Banden schlieszen sollten, um sie genauer zu verhüten. UEr befiehlt, daß die Verhöre durch iirchliche Personen geschehen sollen. I« Uui eines« einzigenvArtilels willen, den sie gegen die römische Kirche behaupteten, hat er befohlen, sie zu tödten, ja lebendig zu verbrennen. I« Welche ihnen das Mart führten, denen drohete er mit Zorn. O grausaine und barbarisckie Slhrannet « ten; ein solcher, wer es auch tun wird, soll billig unsern Zorn fahlen. Gegeben 2c. Jn dem Z. Buche der Gesch. der Verfolg. und Marter, gedruckt zu Dort-recht im· Jahre 1619, Fol 466, A, d, c, aus Abrahamus Bzovius und A. Bzovius aus Petr Brut, Buch 1, Brief 26 2c. Von einer großen Verfolgung der taufgesinnten Waldenser in Deutschland, von welchen viele des Glaubens wegen · im Jahre 1231 verbrannt worden find. Diese! obengenannten Befehle gegen die Christen, die man Waldenser genannt·hat, und welche ersteren von dem Kaiser Friederich dem Zweiten erlassen worden, sind nicht la11ge ohne Nachdruck und Wirkung gewesen, so daß in dem nächstfolgenden Jahre 1231 eine schwere Verfolgung in Deutschland iiber die unschuldigen Schlachtschafe Christi ergangen ist, welche, als sie sich in aller Stille verborgen hielten, durch scharfe Untersuchung, wie sonst, angegeben unid offenbart worden sind. Die Folge hier- von ist gewesen, daßf viele derselben, welche standhaft und uner- fchütterlich an ihrer Lehre hielten, lebendig verbrannt worden sind und auf diese Weise, nachdem sie Gott ihre Seelen anbefohs len haben, ihm ein angenehmes und Gott wohlgefälliges Opfer gebracht haben. Zur Bestätigung dieser Geschichte dient das Nachfolgendet Abrahamus Bzoviiiss erzählt aus einem Bruchstiicke eines Schreibers, dessen Name unbekannt ist, daß im Jahre 1281 eine große Verfolgung in Deutschland iiber die (sogenannten) Ketzer ergangen sei, welche sich in großer Menge in den Städten, Schlössern und Dörferii unter den Papisten verborgen hielten, und alle, die sie verführen konnten, auf ihre Seite brachten, von welchen viele gefangen genommen und in Gegenwart der Geist- lichen und gemeinen Volkes überwiesen worden, daß sie der Leh- re der Waldenser zugetan seien Je. Bruder Conradiis von Marburgf ein Mönch des Ordens der Dominikaney hat diejenigen (schreibt er), welche der Ketze- .rei überwiesen waren nach Anweisung der Kirchensatzungen mit Feuer und Flamme gestraft. Abt. Bzov. T. 13. Annai. Baron. acl An. 1232. Art. 7. aus einem übriggebliebenen Stücke der Geschichte eines ungenannten Schreibers Ferner im L. Buche der Gesch. der Vers. und Marter. Fol 466, Col. 4. Zus dieser Zeit, schreibt P. J. Twisch haben die Waldenser fchwere Verfolgungeii von den Päpstlichgesinnteii erlitten, und obschon sie es versucht haben, sich in die Wildnisse Gebirge und tiefe Täler zu verbergen, so wurden doch gleichwohL insbesonde- re« in dem Bistume Trier ihre Schulen e1itdeckt, die Versamm- lnngen zerstört, und alle grausam umgebracht, welches drei Jah- re Iai1g anhielt. P. J. Twisck Chronik, das is. Buch auf das Jahr 1280, Pag. 546, Col. L. Aus demjenigen, was P. J. Twisck beschriebem geht her- vor, daß7 die obengenannte Verfolgung bereits im Jahre 1230 ihren Anfang genommen habe, als eben die Befehle des Kaisers Friedrich des Zneiten bekannt gemacht worden sind, und daß sie drei Jahre lang (nämlich bis ans Cnde des Jahres 1238) ange- halten habe, in vxelclier Zeit ohne Zkveifel sehr viele Gläubige umgekommen sind, von welchen wir einige, die uns liekannt worden, anführen wollen. 1Daii damals des Kaisers Friederilus Befehle gegen die Waldenser mit Nachdruck bewerlstelligt worden seien, worauf in Deutschland eine sckiwere Ver- folgung erfolgt ist. sDasz viele Angellagte, welche ihrer Lehre treu blieben. verbrannt worden sind. IDes Abraham Bzovius Zeugnis; von der vorgeniels deten Versolgitng, Das; sich ihrer viele in Stiidten und Dörfern unter den Pavisten verborgen hielten, von welchen viele gefangen wurden. Qsaier hat sich Bituder Eoiiradiis von Lsjiarliurg eilend herzugeinacht und sie wegen der lietzeret bestraft, ia niit Feuer und Flamme getödtet. SWas P. J. Twisci hiervon an- inerkt »Das; insbesondere iii dem Bistunie Trier die Schulen der Waldenler entdeckt seien, ihre Versammlungen gestört und sie alle grausam umgebracht worden. lDalx die mehr genieldete Verfolgung vom Jahre 1230 bis zum Jahre 1233 gedauert habe, welches drei ganze Jahre ausmacht. 246 Der blutige Nennzehn Personen, welche man Waldenser nannte, wer· den in dem Bistmnc Toulouse des Glaubens wegen im Jahre 1232 verbrannt. Jmi Jahre 1282 hat der Bischof von Toulouse in seinem Gebiete oder Bistume neunzehn Personen fangen lassen, von welchen man sagte, daß sie Keizer seien, weil sie der Lehre der Waldenser anhiugen (von welchem Bekenntnisse wir oben berich- tet haben, das; es mit dem unsrigen iibereinstimme); alle diese Personen hat der Bischof von Toulouse hinrichten, das ist, leben- dig verbrennen lassen. Vigniery Anno 1232. Hist. Bootes. Ferner im zweiten Buche der Geschichte der Verfolgung und Marter, Fsol. 466, Col. 4 2c. zweihundert und vierundzwanzig Personen werden, unter dem Namen Waldensey in einem Platze nahe bei Toulouse des Glaubens wegen im Jahre 1243 verbrannt. Nachdem nun der Nordwinds der Verfolgung, welcher in dem Garten der rechtsinnigen Christen vom Jahre 1233 an nur wenig Schaden angerichtet hatte, im Jahre 1243 sich wieder zu erheben anfing, so sind um diese Zeit bei Toulouse ztveihundert und vierundzwanig Personen gefangen genommen worden, wel- che man Waldenser nannte; diese muß man wohl von denjenigen unterscheiden, und sind auch damals unterschieden worden, wel- che sich der Waffen bedienten und sich Albigenser nennen ließen; denn diese hatten keine Gemeinschaft mit den wahren Albigens fern und Waldenserm welche aller Rachgier feind waren, und in Ansehung dessen, daß man um des Namens Christi willen leiden und dulden müsse, ganz dasselbe Bekenntnis abgelegt hatten. f Siehe auf, Nordwind, und komme, Siidwind, und wehe durch meinen Garten, daß seine Würze triefen. Hohelied 4, 16. Diese zweihundert und vierundzwanzig« wehrlose und un- schuldige Schafe Christi sind, nachdem sie gefangen genommen worden und von dem großen Hirten der Schafe, Jesus Christus, und seinen heiligen Geboten, gleichwie auch von dem Glauben an seinen Namen nicht abweichen wollten, sämtlich zum Tode verurteilt und lebe11dig verbrannt worden, und haben auf solche Weise ein lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer verrichtet im Jahre 1243. h « Diese große Zahl der gemarterten Waldenser ist durch die Un- reinigkeit einiger Schreiber, als unter den Dreck einiger irrenden Per- sonen verniengt worden, da wir dieselbe, wiewohl nicht ohne Mühe, Eervoågsetsucht haben. Einer von den Alten sagte: ich suche Perlen in cm O c. Siehe von obigen Personen, gleichwie auch von ihrem Gefäng- nisse und Tod, Vignien Hist. Ecc1es· Anno 1243. Desgleichen im L. Buche der Geschichte der Verfolgung und Marter, FoL 469, Col. B. Teisnekciii einer alten mit der Hand geschriebenen Chronik auf dasselbe Ja r . Voni diesen zweihundert und vierundzwanzig Personen hat, wie es scheint, außer obigen Schreibern P. J. Twisck Vericht er- stattet (aus der Beschreibung des Heinrich Boxhorn), obwohl er m Ansehung der Zeit, zu welcher solches geschehen, sowie auch in der Anzahl der getoteten Personen von demselben in etwas ab- weicht, denn statt des Jahres 1248 setzt er das Jahr 1242, und statt der Zahl zweihundert und vierundzwanzig nur ungefähr zweihundert. Dieser« Streit kann jedoch leicht gehoben werden, wenn man in Ansehung der Zeit das Jahr 1242 als fast beendigt, das Schauplatz, Jahr 1243 aber als eben begonnen ansieht, und wenn man hin- fichtlich der getöteten Personen annimmt, daß der Schriftsteller mit der Bezeichnung: ,,ungesähr zweihundert Personen« eine et- was größere Anzahl als zweihundert — vielleicht zweihundert und vierundzwanzig —- gemeint habe. Die Worte seiner Beschreibung lauten also: Jm Jahre 1242 haben die Waldenseris von dem Papsttume um ihres Glau- bens und ihrer Religion willen viel leiden müssen; zu dieser» Zeit wurden in dem Papsttume Touloise ( sonst Toulouse genannt) von dem Bischof zu Narbonne und Albi und dem Seneschal von Carassone ungefähr zweihundert Personen mit zweien« ihrer Lehrer gefangen, welche alle, weil sie in ihrer Religion standhaft verharrten, lebendig verbrannt worden sind. «· Waldenser heißt es daselbst, aber es ist ein Druckfehler. Im 13. Buche seiner Chronik, gedruckt 1617, auf das Jahr 1242, Pag 557, Col. 1, aus Heinrich Boxhorm Fol 25 er. Scharfe Untersuchung der Gliinbigen in den Landschaften bei Tonlouse im Jahre 1251. Zu! dieser Zeit hat der Gewissens-zwang iiber den Glauben der rechtsinnigen Christen, welche von Babel geflohen waren und im römischen Eghpten in Ansehung der Wohlfahrt ihrer Seelen Sicherheit zu hoffen hatten, noch nicht seine Cndschaft er- rei . Dieses« erhellt aus dem neuen Untersuchungsgerichte wel- ches auch durch gewisse Kerkermeister, die nach dem Befehle des Papstes verordnet wurden, die Gemiiter der rechtsinnigen Gläu- bigen so lange beunruhigte bis dieselben endlich aus den römi- schen Grenzen gewichen find, oder ihren Glauben mit dem Mun- de verleugnet oder auch, wenn sie standhaft geblieben sind, ihr Leben mit einem grausamen Tode vertauscht haben. Von diesem verkehrten und ganz ungebührlichen Untersu- chungsgericbte habe ich folgende Beschreibung gefunden: Jms Jahre 1251 wurden von dem Papste zu Toulouse Ket- zermeister von dem . . . . Orden der Dominikaner und Franzis- kaner ernannt oder aus-gesandt, welche daselbst gegen die Chri- sten eine unmenschliche Tvrannei ausgeübt haben. Auf« gleiche Weise haben zu Worms Conradxis Dorfo und Johannes, sein Jungen welche gleichfalls Dominikaner und Keizermeister gewe- sen sind, gehandelt, welche daselbst viele gottselige Männer zum Feuer verurteilt haben, weshalb sie auch zuletzt auf eine jämmer- liche Weise, jedoch mit Recht (gleichsam von Gott) umgebracht worden sind. Rai. cent. 4, in Appenci acl Richard. wich» Pilz. 301, verglichen mit Abt. Mellin Geschichte des Mart» Fol 470, Col. 1 er. Fortsetzung des vorhergehenden Untersuchungsgerichts im Jahre 1252. Es ist so klar, daß die ernzähnte Jnquisition oder Glaubens« Untersuchung mit dem Llusgange des verflossenen Jahres sich nicht geendigt habe, sondern auch in den folgenden Zeiten fort- geführt worden sei, das; das eines näheren Beweises nicht wei- ter bedarf, doch ist gleichwohl durch den schnellen und unvermu- teten Tod des Petrus Veronensis welcher damals das Amt der Utitersuchuiig verwaltete, ein kurzer Stillstand entstanden. Hiervon erzählt der vorgenannte Schreiber das nachfolgen- de: Jm Jahre 1252 ist Petrus von. Verona, Jnquisitor in Lom- IVon neunzehn Personen in dem Bistume Toulouse, welche Ketzer genannt wurden, obgleich sie Waldenser waren. Diese hat de: Bischof von Toulouse um ihres Glaubens willen lebendig verbrennen lassen. Isllterklicher llnterschied zwischen den sogenannten und wahren Albigenserm und worin der Unterschied bestanden habe. »Von de: Zwistigkeit in Bezug der Zeit. wann solches geschehen, als auch in Ansehung der. Zahl: der getödteten Personen. IErörterung, wie dieser Streit geschlichtet werden kann, in Bett-est der Zeit und der Zahl re. tswei Lehrer. welche zu der vorgemeldeten großen Zahl der Märtyrer gehörten, sind gleichfalls mit Feuer getödtet worden. LDasz damals für. die Christgläubigem welche aus Bube! entstehen waren, noch keine Gewissensfreiheit hat erhalten werden können. sDasz das neu auf« gerichtete Untersuchungsamt keine geringe Ursache dazu gewesen sei. streben« meister zu Toulouse aus dem Dominicaner-Orden. tDeögleichen auch zu Worms Conradus Dorso und sein Jüngers Johannes, doch haben dieselben (als Schickung Gottes) ein iämmerliches Ende genommen. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinntm. bardien, um feiner Tyrannei willen, welche er an den Waldens sem ausgeübt, bei der Stadt Mailand rechtmäßig umgekommen, und nach 24 Tagen von dem Antichristen, dem Papst zu Rom, Jnnocentius »den Vierten, cano1iisiert, das ist, in das Register der Heiligen der römischen Kirche gesetzt worden. Jm folgenden Jahre, nämlich 1253, ist Robertus, Bischof von Lineoln, durch denselben Papst Jnnocentius IV. von seinem Bistume abgesetzt worden, weil er öfters in seinen Predigten, doch mit Beschei- denheit, den Geiz, Ehrfucht, ochmut und Thrannei des apstes öffentlich bestraft, ja gar ausdrücklich scharfe Briefe an ihn ges rieben hat, darin er es ihm verwies, daß er fast ganz England mit ungewöhn- lichen Schatzungen erschöpfte, um seine unehelichen Kinder, Basen und Vetter damit zu bereichern. Als nun ihn der Papst nach Rom forderte, hat er sich von der vävstlichen Thrannei auf das Urteil und den Rich- ter Jesu Christi berufen, worauf der Papst kurz nachher gestorben ist re. Halse. cent. 4, Cato. l8, in Robertd Grossoreste ex Aniial., Jol1. Bodens. Ranulplicx Mattheo et Fabiano, verglichen mit Abt. Dckllifu Gesch., FoL 470, Col. 1 re. Jm Jahre 1285 haben die Jakobiner und Dominieaner in dem Bistunie Kamerich eine große Anzahl Christen, welche sie als Ketzer verurteilt hatten, lebendig verbrannt. Ba1. Gent. 4. can. 26 ad Muth. Paris. Appenci. pag. III. ex Tlm cantiprat Lib. 2, cap. 56. Iteni A. M. Hist» Lib.. 2, Pakt. 470, Col. 2 See. Jm Jahre 1260 hat der Papst Alexander IV. Briefe geschrieben an die Ketzermeister des Ordens der PredigewHerren in der Lombar- dei in der Markgrafschaft Genau, um daselbst die Ketzen wie man sie nannte, zu verfolgen: über das hat er auch verordnet, daß die Ketzev inejster die weltliche Obrigkeit, wer sie auch sein möchte, mit dem Bann zwingen möchte, um ohne Aufschub das Urteil der Ketzermeister an denjenigen, welche wegen der Ketzerei verdächtig waren, auszuführen. Vergleiche »den letztgenannten Schreiber, an dem angewiesenen Orte. mit Bzov im Jahre 1260, Art. 4, ex Dem-et. By. 4 like. Von dem Befehle des Papstes Urbanus des Vierten gegen die Waldenser nnd Albigenseiy Lombardien bei Genua, im Jahre 1262. Der! Jammer unter den Gliittbigem wovon wir zuvor er- zählt haben, hat durch die scharfe Untersuchung des Glaubens, welche bereits elf Jahre zuvor, nämlich im Jahre 1251 ihren Anfang genommen hatte, sich mehr ausgebreitet; denn obschon die ersten Ketzermeisten nämlich durch die Rache Gottes dieses Leben verlassen und abgeschieden waren, so ist es gleichwohl da- bei geblieben, nachdem der Papst Urbanus der Vierte abermals die Feder ergriffen, um Blutschriften gegen die rechtsinnigeii Waldenser und Albigenseu welche überall zerstreut waren, her- auszugeben, und seinen Trabanten, welche Geistliche genannt wurden, bekannt zu macheir d »cktDieses hat einer der alten Papisten mit den Worten ausge- ru : Jm Jahre 1262 hat der Papst Urbanus der Vierte eine Verordnung gegen die Kaiser« in der Markgraffchaft Genua, in der Lombardei. erlassen, und davon eine Abschrift an den Orden der Predigergsierren in diesem Lande gesandt, um die Waldenser Find Albigenser, die größtenteils daselbst zerstreut waren, zu ver- o gen. Bzoin Atino l262, Art. s. aus Epist Dem-et. Alex. 4, steif-» Abt. Mellirk Hist» Pol. 470. Col. Z. « »Der Papist nennt die wahren Gläuhigen Kober, Waldensen Albigenser re. Es läßt sich annehmen, daß hierauf keine geringe Verfol- gung, entstanden sei, wie aber, und auf welche Weise es dabei hergegangem und welche Personen um des Gllauheiis inilleii da- nials gelitten haben, davon haben wir keine Nachricht finden können, wiewohl wir fleißig 1iachgeforscht haben. lDaß unerachtet des Todes der vorgenannten Ketzermeistea das Untersu- chungöanit nicht aufgehört habe, indem der Papst Urbanus der Vierte damals Blutsckirtften gegen die Gläubiger! herausgegeben bat, nebst einem Befehle an seine Trabanten, uni dieselben ins Wer! zu setzen. 247 Ohne Zweifel hat es den waldensischen und albigensischen Brüdern am meisten gegolten, weil dieselben in des Papstes Be« fehle besonders hervorgehoben werden. · · Es genügt uns, was wir über diese Zeit mitgeteilt haben; deshalb wollen wir hiermit beschließen, ohne noch etwas hinzuzu- fügen. Jm Jahre 1270 (nämlich acht Jahre nachher) haben Petrus Caderita und Wilhelmus Colonicus Predigermonche, die genannten Ketzer in dem Königreiche Arrsagonien ver olgt re. Bzov. im Jahre 1270 aus Surita, Lib· 2, A. Mellin. Ges ., Fol 470, Col. L. Jm Jahre 1280 ist der Mond gänzlich in eine Blutfarbe verwandelt wor- den, von welchem viele hielten, daß dadurch der blutige und elende Stand der Kirche Gottes vorgestellt werde: desto mehr, weil zu der- selben Zeit nicht allein eine jämmerliche Verfolgung gewesen, sondern auch, weil in dem folgenden Jahre, nämlich im Jahre 1281, durch pävstlichen Befehl auch ein Kreuzzug in Spanien unter dem Zeichen des Kreuzes die Albigenser zu vertilgen, gleichwie vormals gegen die Saraceiieiu von den Papisten aufgenommen wurde. Vergleiche das große Christen-MIarterbuch, gedruckt 1616, FoL 470, Col· L, Z, mit Bat. Cent. 4. Apnend. at Steg. cle Brit-l. Llngtory Fug. 446 aus Everildeno re. Die tanfgesiiinten Waldenser werden in Frankreich, um das Jahr 1280 hart verfolgt. Peter Jantz TwisckA nachdem er im 1. Teil seiner Chronik, auf das Jahr 1280, von der Lehre der Waldenser Mitteilung ge- niacht (welche er Waldoisen nach ihrem Vorgänger Petrus Wal- dus nennt), kommt er endlich auf ihre Verfolgungen und sagt: Flaccius Jllyricusi sagt in seinem Register der Zeugen der Wahrheit, daß er die Ratschläge einiger Rechtsgelehrten von Avignonfi der drei Bischöfe von Narbonne, Arles und Aix, und des Bischofs von Alban in Händen habe, deren Absicht darauf gerichtet war, das; man die Waldoisen oder Waldenser ausrotten möge; diese Ratschläge sind vor dreihundert Jahren geschriebem woraus hervorgeht, daß um diese Zeit« und auch schon zuvor eine große Menge der Gläubigen hin und wieder durch ganz Frankreich zerstreut gewesen sein müsse. « Avignom sagt der Schreiber, aber es ist ein Schreibfehler. Man kann auch aus den Ratschlägen der genannten Erz« bischöfe schließen, daß die Waldenser in großer Anzahl vorhan- den gewesen sein müssen, daß aber auch die Verfolgung gegen dieselben sehr grausam gewesen ist, denn am Ende dieser Berat- schlagung stehet also geschrieben: · · Wer« ist wohl so fremd in Frankreich, daß er nicht wisse, ntelches verdammliche Urteil, so reden selbst die Papisten, nun schon eine lange Zeit gegen diese ketzerischen Waldoisem ntktilich die Waldensey rechtmäßiger Weise ausgeführt worden sei ;· sollte man wohl eine so bekannte und allgemeine Sache, welche die Ka- tholischen so viel Geld, Schweiß und Arbeit gekostet· hat, und »welche mit so vielen Verurteiluiigen und Todesgerichten der Ungläubigen (so nennt er die Rechtgliiubigeiy versiegelt wor- den, in Zweifel ziehen können? · · Aus-s allein diesem erhellt, schreibt J· Twisck, wie man zu der Zeit unter den Gläubigen mit Wurgen zu Werke gegan- gen sei, und welche Grausamkeit des Antichrists Untertanen gegen dieselben ausgeübt haben. Und« man kann beweisen, sagtYoxhorn, selbst durch ihrer ärgsten Feinde Zeugnis, daß sie erklart, behauptet, und mitten »Von einer gewissen Verfolgung der Waldenser (sonst Waldoisen genannt) nach P. J. Twisck Anmerkung. »Das Zeugnis; des Fluccius Jllvticuss DIE! eine aroite Menge der Gläubigeii durch ganz Fksklkkskch öetltkvut STIMME! N· Ihre Sah! war groß, aber die Verfolgung derselben Leute nicht weniger grausam. «Die Pol-isten nennen solches ein verdammliche-s Urteil, lvelcheåbvmuls Segel! . die Wacdenser ausgeführt worden ist wbaleich sie es aerecht nennen« es hat sie auch folliies viel Geld. Schweiß und Arbeit gekostet. fDuß sum-ils M! DE« cikäubigen ganze Schlachten getan worden find. « Wie Borborn schreibt, so haben die Waldensey auch da sie im Feuer standen, bekannt, daß sie ihre Lehre von der Apostel Zeit an unverändert von Hand zu Hand empfangen hatten. 248 Der blutige in dem Feuer gezeugt haben, daß sie diesen ihren Glauben von den apostolisclsen Zeiten her von Hand zu Hand unverandert empfangen hätten, und auch niemals ganz ausgerottet worden, sondern bis auf diese Zeit übrig geblieben seien. P. J. Twisck Thron» 13. Buch auf das Jahr 1280, Pag. 606, Col. 1, 2 &c. Fortsetzung der vorgcnannten Verfolgung im Jahre 1284. Jm1 Jahre 1288 hatten, nach Mellinus Bericht, die Wal- denser sich inFrankreich und auch in andern Landschaften der ganzen Christenheit abermals sehr ausgebreitet, wiewohl sie bis zu dieser Zeit sehr grausam ausgesucht und verfolgt wurden te. Jm zweiten Buche der Gesch der Vers. und Mart» Fol. 470, Col. Z, aus Vignieri Hist. Ecc1es., Anno 1283. Weitere Lltesbreititng der obengenannten Verfolgung, in wel- cher die Waldenscr im Jahre 1284 in großen Haufen verbrannt sind. Auf das Jahr 1284 schreibt P. J. Twisck diese Beschrei- bung: Die Waldoiseii oder Waldensen von welchen vom Jahre 1159 an vieles gesagt worden ist, haben! sich um diese Zeit in Jkrankreich und andern Ländern der Christenheit mehr und mehr ausgebreitet, wiewohl man sie mit List gesucht und grausam ver- folgt hat, wie anch schon früher kein Fleiß und Gelegenheit ver- säumt worden ist, sie gänzlich auszurotten, worüber sich zu dieser Zeit gewisse Bischöfe und Advokaten von Avignon auf das höch- ste gewundert haben Je. Sie« wurden, schreibt er, in großen Haufen verbrannt. P. Twisck Ehren» is. Buch auf das Jahk 1284, Fol. 611, 612, aus Heut. Boxh., Fol. 26 sc. Gerhardixs Sagarellus wird des Glaubens der waldensischen Taufgesinnten wegen in der Stadt Parma im Jahre 1285 verbrannt. Jmi Jahre 1285 sind Gerhardus Sagarellus von Parma, und Dulcinus von Novaria bekannt, und von den Päpstlichges sinnten für Ketzer erklärt worden. Diese beiden sind insbesondere beschuldigt worden, wegen lierschiedener Artikel, die ihnen zugeschrieben worden, und welche gegen den Aberglauben der römischen Kirche stritten, das; sie in Ketzerei verfallen seien, und« dasz sie diese ihre Lehre von den Waldensern entlehnt hätten; wie auch, schreibt Abr. Mellinus wohl zu vermuten ist. Diese« Artikel, welche sie bekannt haben, und welche gegen die Lehre der römischen Kirche, um welcher willen sie auch Ketzer genannt wurden, stritten, sind im L. Buche der Geschichte der Verfolg. und Mart» Fol 470, Col. Z, beschrieben Je. Endlich« ist dieser Gerhardus Sagarellus, als er von der Wahrheit seines Seligmachers Jesu Christi nicht abweichen woll- te, sondern standhaft sdsabei verharrte, von den blutdürstigen Ket- zermeistern (wie man vermutet in eben demselben Jahre) in « der Stadt Parma lebendig verbrannt worden. lDaß sich die Waldenser in Frankreich sehr ausgebreitet, unerachtet sie bis zu der Zeit sehr ausgesucht und verfolgt wurden. « IDie Waldenser twie bereits im Jahre 1288 erwähnt worden ist) nehmen in dieser Zeit gleichfalls sehr zu. Illnterdessen werden dieselben in großen Haufen verbrannt. IVon Gerhardus Saaarellus und seiner Lehre, um welcher willen er nebst Dulcinus als stehe: ausgeschrien wird. « Er hat seine Lehre von den Waldensern entlehnt, gleichwie auch sein Gebülse Dulcinus s Von den Glaubensartikeln des Gerhardus Sagarellus und Dulcinusz hiervon soll später umständlicher gespro- chen werden. « Wie man sagt, so ist Sagarellus in der Stadt Parma verbrannt worden. Sihauplatz Abr. Mellinus, Pag 470, Col. Z; ferner, Balæus can. 4, Col. 30, im Anhang über Laute. Aug. Dulcinusf welcher wegen seines rechtsimiigen Glaubens sehr verleumdet worden ist, hat nach einigen Jahren standhaft den Tod erlittenDoch hiervon ein Mehreres auf das Jahr 1307. Hermanus Andreas und Guilemette werden ausgegraben und im Jahre 1299 verbrannt; Jm Jahre 1299 wurden die Fratricelli. das ist, die Albi- genser und Waldenser, welche man Brüder nannte, von dem »Papste Bonifaeius dem Achten, für Ketzer erklärt, weil ihre Lehre mit der Lehre der römischen Kirche nicht iibereinstimmtez wie wir oben angeführt haben. Diese« Fratrieellos oder Albigenser hat der genannte Papst so heftig verfolgt, daß er weder die Lebendigen noch die Toten geschont hat, denn« er hat einen, namens Hermanus welcher einer ihrer vorzüglichsten Lehrer gewesen ist, zwanzig Jahre nach seinem Tode ausgraben und seine Gebeine zu Afche verbrennen lassen, obschon die Papistem welche doch seine Freunde gewesen sind, in seinem Leben ihn für einen heiligen Mann gehalten « haben. Auf« dieselbe Weise sind sie auch mit dem toten Leichname eines, namens Andreas und seiner Hausfrau Guilemetta zu Werke gegangen, welche gleichfalls wegen ihrer besonderen Gott- seligkeit berühmt gewesen. Gleichwohl wurden die Fratricelli. oder die AlbisWaldens ser vieler abscheulicher Missetaten, doch mit Unrecht, beschul- digt 2e. Viele« der Alten haben dafür gehalten, das; diese Lästerun- gen von ihnen mit Vorbedacht erdichtet worden seien, um das Lliolk zum Hasse und Neide gegen sie zu bewegen, weil dieselben der Lehre, zu welcher sie, die Römischgesinntem sich bekannten u. ihrem Leben sich schnurgerade widersetztenz denn« man berichtet von ihnen, daß sie sich rechte Nachfolger der Apostel und die wah- re Kirche Christi« genannt, und daß dieselben die ausgeartete Le- bensweise der Geistlichen bestraft haben. Auch7 hat man ihnen alle Meinungen oder Glaubensartikel der Waldenser zugescbriebem welche, wie oben berichtet worden ist, gleichfalls die Kindertaufe den Eidschwuy die Rache gegen die Feinde, die Messe und fast alle Aberglauben der römischen Kirche verworfen haben, woraus zu vermuten ist, daß sie auch zu ihrer Versammlung gehört und sich nur, je nach den Wohnor- ten, verschiedene Namen« gegeben haben. « Jm zweiten Buche der Geschichte der Verfolgung und Marter, gedr. zu Dortrecht im Jahre 1619, FoL 471, Col. L, aus Tritt-nein. Chr-on. Hirsaug., Anno ·129»9. Kern, Vignieix Anno 1298. Hist. Bootes. ex Pattinkk Sahe11ico, Mai-i. Hist. Antonino Bernbatdo de "I«utzenb. Bat, cent. 4. Scriph Brit-in» Appenck 2. ad Jo1«1. Ruft-Im, Tag. 384. sWeil Oulcinus nicht in demselben Jahre gestorben, wo Sagarellus um- gekommen ist, sondern erst lange nachher geschah es, daher die Beschreibung hiervon auf die rechte Zeit verschoben, welches zu demerlen. IVon den Albigenserm welche Fratricelli oder Brüderger genannt wurden, welche der Pavst Bonifacius der Achte für Kette: erklärt hat. IEr hat nich! allein die Lebendigen, sondern auch die Todten auskundschaften lassen und strafen. sDieses hat sich mit Hermanus einem von ihren Lehrern zugetragen, welcher nich( zwanzig Jahre nach seinem Tode ausgegraben und verbrannt worden. « Welches auch mit dem Leichname des Andreas und seiner Hausfrau Guicllemett·e« geschehen. »Das; die Beschuldigungem welche man gegen diese Leute einbracbte, schnurstracks ihrer Lehre. Bekenntnisz und Leben entgegen gewesen. « Sie nannten sich selbst Nachfolger der Apostel und bestraften die vornehmen Geistlichen um ihres Lebens willen. 7Auch schreibt man ihnen alle Glaubensartikel der Wal- dcnser zu, wovon an einem andern Orte ausführlicher geredet worden ist. sDte verschiedenen Namen dieser Leute müssen nach den mancherlei Wohnvlätzew wo— sie gelebt haben, beurteilt werden. Beschreibung von der heiligen Taufe der Märtyrer im dreizehnten Jahrhundert, das ist: Von dem Jahre nach der Geburt Jesu Christi 1200 bis zu dem Jahre 1300. Karzer Inhalt von der Taufe im dreizehnten Jahrhundert. Es nimmt die e dreizehnhundertjährige Zeit ihren Anfang mit der dreizehnten und letzten Centuricn womit« die Ma schichtschreiber der »ahrhunderte ihre Kirch-enge chichte geendigt haben, welches ein Schwanengesang und wehmütiges Abs jämmerliche Verwüiung ist, welche durch den a t u Rom angerich tet worden. a riclätg welche eben so schar erner von der eise, ein Kind zu taufen, wel Jes in Todesgefahr lie t. Es wird von e nigen römischen Aber laubeii gegeben, den Nottaufe, Weibertsause enannt &c. · Hierauf folgen einige seltsame Gründe des Thomas Aquina von der riester dazu gebrauchen sollte &c Bald darauf wird von der wahren Taufe geredet, und wie angeLührt, wie man mit einem Kinde, woran man zweifeln könnte, ob es recht getauft sei, Darauf wird erklärt, daß solchesalles geschehen sei, um der Kinde rtaufe unter dem gemeinen Volkespein Ansehen Gott mitten in diesen Stürmen das Schifflein seiner senieine bewahrt habe. deburgisehen Ge- iedslied über die als Gottes Wort selbst anbefohlen waren, sie wur- der Kindertaufe 2c.; dabei wird der Be ehl der Bischöfe zu Nemansa verfahren soll, und welche Formel von Worten u verschaffeii. Die Nachfolger der Lehre des Petrus Brusius und Henricus Thol Janus, welche sich in vielen Stücken zu der Lehre der heutigen Tauf- gesinnt-en bekannten, des F) römi chen Kirche, ge ·en die gottlosen riester, egen den P » Daß dieselben eute im ahre 1 30 si fo jede Nacht bei einem seiner - laubensgenos en Die Waldenser vermehren sich auf’s neue wieder in Frankrei haben ich im Jahre 1206 - o sehr vermehrt, daß in · · » ge unden wurden, welche ihrer-Lehre nicht anhingen; unterdessen werd en drei Starke i rer Le re gegen die römische Kirche erzählt Die alten Waldenser tun sich abermals hervor (im Jahre 1218), und ob ungea gtet sie von dem Papste iii der Bulle des errn in den Bann getan wurden, erklären sie sich gegen den Eid schwur, gegen die Todesstrafe der Uebeltatey gegen den Glauben der en Landschaften Lan «uedoc, Narbonne, Gascogiiien 2c. wenig Leute sgioeudmahis a st 2c. sehr ausgebreitet hab en, daß Jeder von ihnen, der aus seiner Heimat nach. Mailand reiste, erbergen konnte re; solches wird genau angeführt. «ch und Flandern, auf das Jahr 1238. Dann, auf das Jahr 1242, wird angeführt, da sie nicht nurjhre Lehre mit dem Munde bekannt, sondern auch darum gelitten haben. Acht und dreißig Jalre darauf, nämlich im Ja re 1280, ist ihre Lehre dem Berichte nach, nicht nur bis in die Lombarden, sondern bis in Sicilien durchgedrungen; ierauf werden verschiedene Artikel« ihrer Lehre in voller Form beschrieb Auf das Jahr 1284 wird abermals angeführt, wie sie sich in ver e weis, daß sie ungeachtet der Verfol ungen,·welche gegenjie entstanden, Hierauf folgt eine gewisse LeTre von Ale under, namlickr daß die Waldenser und Albigenser no ) einmal, a s die Taufe in dem um letzten Male, angeführt werden und berichtet wird, daß sie die Kindertaufe für unnüjf en. · r Christenheit ausgebreitet haben, als Be- weniger geworden seien. ekenntmsse des Glaubens geschehen müsse 2c., worauf chiedenen Landschaften d an der Zahl niclg lich und kraftlos gehalten hatten. Hierauf folgt er Beschluß, welcher eine Verantwortung des Jakob Mehrning wegen der Taufe gegen Me - linus ist re. Es! schreibt Jacob Mehrning, daß dieses die letzte Centuria oder hundertjährige Zeit sei, womit die Centuriatores Magdes burgenses ihre Kirchengeschichte beschlossen haben &c. Ueber diese Zeit schreiben sie in der Vorrede also: Dieses« ist idie traurige Zeit, in welcher in der abendländischen Kirche der Papst seine Macht und der Türke seine Gewalt in den Morgen- landen auf’s Höchste getrieben, wodurch denn die göttliche reine. Lehre auf eine abscheuliche Weise nach allen Richtungen verfälscht worden ist. Der« römische Papst begehrte, das; alle ohne Ausnahme der Grund der Lehre und -alle auswendigen Ceremoniem ja alle Lehrpunkte ihm unterworfen sein sollten; dadurch ist unter den Menschen eine solche Blindheit und Dunkelheit entstanden, daß sie fast alle das Joch auf sich genommen haben, und alles, was sie redeten oder schi·ieben, mit mehr Furcht dem Papste als Gott selbst oder seiner Kirche zu beurteilen übergeben haben. Est wurden Regeln gesetzt, wonach alle streitigen Glaubens- punkte beurteilt und gerichtet werden sollten, nämlich die ver- fälschten Schriften ider Altväter und -die Decrete oder Schlüsse der Concilien 1 Das letzte Jahrhundert der Magdeburgischen Centuriein sDamals hat der Papst gegen Abend, der Tiirke aber gegen Morgen seine Gewalt sehr erhoben. sDamals mußten alle Lehrsäbe der romischen Kirche dein Papste unterworfen sein. O Zu dem Ende werden Regeln zu allen streitigen Arttleln gesetzt. Das« Wort Gottes verlor durchaus seine Ehre, Hoheit und «sein Ansehen, wurde auch nachher nichtweiter angenommen, als sich das Gutdünken der Väter und der Concilien erstreckte. Ueber- dies wurde das Wort Gottes nicht mehr aus der Heiligen Schrift selbst erklärt, sondern nach idem Sinne und Verstande ihrer Ein— bildungen re; Ferner wurde den aristotelischen und« heidnischen Spitzfins digkeiten zu viel eingeräumt und zwar mit solchem Widerstande, daß man dieser Heiden dunkle Schriften in den Schulen einführ- te, auf cdie Predigtstühle brachte und sie mit den Glaubensarti- keln vermengte re. ac. Mie rn. Tau e ickte üsber den An an des is. - dertsPPag 71h7, aus Cfegitfchlsk Magd. Cato. 13f. g Jahrhun Ueber’ die Kindertaufe haben die von der römischen Kirche weil zu der Zeit die WaIdenser und Albigenser derselben nicht nur widersprochen, sondern sie sogar verworfen haben, um sich hierin vorzusehen und dieselben zu behaupten, verschiedene Din- zge veroridnet, wohin gehören: Die Nottaufe, die Weibertaufe die Ketzertaufe re. Die Schreiber der Magdeburgischen Centurien führen Nach- folgendes an, Cap. s, Fol. 242, aus einem Buche einer geistli- sDarilber hat das Wort Gottes seine Ehre verworfen. EDaIZ jder7igistotcki- Kindertciufe zu befestigen, die No -, Weiber-«, und Ketzertaufe eingesiihicttt wor- Hien und heidnischen Svilifindigleit u viel eingeräumt worden se , um e den sei. 250 Der blutige chen Versammlung an, welches im Jahre 1251 einige Bischöfe zu Nemansa zusammengetragen haben: Wir« defehlen, daß ein Kind, sobald es geboren ist und in Todesgefahr liegt, so daß man es nicht zu dem Priester bringen kann, von den Niannspersoneih welche zugegen sind, es sei im warmen oder kalten Wasser, aber mit sonst keiner Feuchtigkeih und das in einem hölzernen, steinernen oder andern Gefäße ge- tauft werden soll. Wenn aber keine Mannspersonen zugegen sind, so lasse man die Weiber, welche da sind, das Kind taufen, oder auch den Vater oder die Biuttey im Falle niemand weiter da ist, von welchem das Kind getauft werden kann. Taufgeschichth Pag 727, 728. Auf» solche und dergleichen Weise haben die Römischgesinw ten damals die Kindertaufe in Ehren zu halten gesucht, weil die- selbe sehr angefochten wurde, wohin die Worte des Aquina da- mals auch zielten, welche also lauteten: Thomas Aquinasw von den sGlaubensartikeln Taufgeschichta Pag.« 725: Derjenige, welcher eigentlich die Taufe bedient, soll ein Priester sein, welchem von Amts wegen zu taufen zukommt; aber im Notfalle kann nicht nur ein Capellam sondern auch ein Welt« licher, ja ein Weib, oder wohl gar ein Heide und Ketzer taufen, wenn er fiel) nur der Kirchenformel bedient und sich vornimmt zu tun, was die Kirche tut. Wenn aber jemand aus Not von einem solchen getauft wird, so empfängt er zwar wohl das Sakrament, und hat nicht nötig, wieder getauft zu werden; aber die Gnade des Sakramen- tes einpfängt er nicht, weil er als ein solcher betrachtet wird, der nicht recht getauft worden ist Je. Dahin zielt auch dasjenige, was (Cent. 13, Magdeb. Cap. 6, Fol. 242) aus dem zuvor angeführten Buche der geistlichen Versammlung der Vischöfe zu Nemansa angegeben wird: Llbersl sagen sie, wenn ein Kind nach der vorgeschriebenen Form in einem Notsalle von einem Weltlichen getauft wird, so gebieten wir, daß das Kind, wenn es sonst am Leben bleibt, so bald als es nur immer möglich ist, vor den Priester gebracht werde; derselbe soll dann fleißig untersuchen, wie es getauft worden sei, und wenn er findet, daß die vorgeschriebene Formel nicht recht beobachtet worden ist, so soll er das Kind abermals nach der Kirchenform taufen. Wenn« er aber zweifelt, ob es recht getauft sei weil etwa tder Täufer sich nicht recht bedacht, welche Worte er in der Taufe gesprochen hat, oder weil etwa die Umstehenden hierin nicht über- einstimmen 2c., oder weil man keine rechte Gewißheit hat, ob es» sgetauft sei oder nicht, so soll es der Priester mit diesen Worten taufen: Bist« du getauft, so taufe ich dich nicht wieder, bist du aber nicht getauft, so taufe sich dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes Je. Es ist aber in solchen zweifelhaften Fällen genug, wenn man auch nur einen Zeugen hat, wenn man sonst nicht mehr Zeugen haben kann. Taufgeschichth Pag 728, aus den oben angeführten Schreibern &c. , Cap. 14, in der Wer« sieht nicht, daß idamals die römische Kirche, als — · die Kindertaufe widerlegt wurde, mit solchen und dergleichen Märlein derselben vor dem gemeinen Volke ein Ansehen habe ge- ben wollen, als ob dieselbe zur Seligkeit durchaus nötig wäre, ja IWas gegen der Taufe eines Kindes, welches in Todesgefahr elegen, geboten wurde. IZU weichem Ende solches eboten weckt-e. I» Von gbomas Llciuinas Meinung und Lehre in Ansehung er ikindertaufe Sehr seltsame Grunde. UVon dem Befehle der Bischoie zu Neaxansæ die Taufe und Wiede taufe der Kinder betreffend; ganz seltsame Vorschluge Esset-net, wie die Kin- der zn taufen seien, an welchen gezlveiselt»wtrd, ob sie recht getauft worden seien oder nicht. I« Bist du» getauft, so taufe ich dich nichtjvieder Je. Wer hat je· acals solche Worte gebortl I« Solches alles ist bei der rbmischen Kirche geschehen, un: der Kindertaufe bei dem gemeinen Volke ein Ansehen zu gehen. Schauplatz so nötig, daß, ehe man sie um des Mangels eines Priesters willen versäumen sollte, auch die Weiber, ja Heiden und Ketzer, welche welche sie sonst zu verbrennen pflegten, dieselben taufen sollten, wenn nur die Taufform, welche bei der Kirche gebräuchlich, da· bei beobachtet wurde. O eine fremde Gottesgelehrtheitl Aber um sden Jrrtum der Kindertaufe zu behaupten, werden noch vie- le andere Jrrtümer aufgezwungen Von der wahren Taufe. Gleirhwohls hat Gott mitten in den Stürmen und Wellen des Antichrists das Schifflein seiner Gemeine bewahrt, insofern noch viele Personen erhalten worden sind, welche den wahren Gottes-Dienst haüptsächlich gegen den Artikel der Kindertaufe, ge- gen das Vlutgericht der Obrigkeit, gegen das Eidschwörem und »ferner gegen fast allen Aberglauben der römischen Kirche, der .vielen Schwierigkeiten und Verfolgungen ungeachtet, welche ih- ,nen dieserhalb widerfahren, in der Uebung erhalten und behaup- tet haben. Jm Jahre 1206. JmT Anfange, ja schon vor dem Anfange dieses Jahrhun- .,derts und ferner verschiedene Jahre hindurch hat sich die Lehre .der alten Taufgesinnten sehr ausgebreitet, welches insbesonde- re im Jahre 1206 sich erwiesen hat, wo nämlich dieselben in vie- ,len Landschaften sich so ausgebreitet hatten, daß sie durch List -und Gewalt der römischen Kirche zum Abfalle nicht bewogen, viel weniger ausgerottet werden konnte. Hiervon gibt P. J. Twisck nachfolgende Beschreibung: Dies Lehre der Taufgesinnten des Petrus de Vruis und Henris cus von Toulouse, deren auf das Jahr 1135 gedacht wird, wel- chen auch nachher die Waldenser (siehe das Jahr 1159) nachge- folgt sind, hat sich damals so sehr ausgebreitet (n«cimlich« im Jah- re 1206 in« der Landschaft Albi, in Languedoc, Narbonne, Gas- cognien, Rouvergue und Toulouse), daß in den genannten Or- ten wenig Menschen gefunden wurden, welche dieser Lehre nicht anhingen, obgleich der Papst Jnnocentius der Dritte sich dage- gen sehr grausam bewiesen hat. (Suchet auf das Jahr 1198.) Die« Hauptstücke ihrer Lehre waren außer mehreren andern die folgenden: 1. Daß« die römische Kirche die babylonische Hure sei. Z. »Daß« ihr bürgerliches Regiment unrein und auch ver- falscht sei. Z. Daß« die Messe ein Werk voller Gottlosigkeit sei, wel- gkses weder von Christo noch von seinen Jüngern eingesetzt wor- en it. . .TwickCronik,Bu is, u d 1 , · , Col. J? Haus» Iisicol.hGill. ChroiPiL Falk x86cksGJcilErMIrS1fla,?å. Heinrich Boxhorm Fol 22 &c. Jm Jahre 1218. Auf! dieses Jahr gedenkt Sebastian Franck der alten Wal- denser, welche er mit drei besonderen Namen belegt, Pauperes, Jnsabbathi oder Waldenser, wiewohl oben erwiesen worden ist daß dieselben ein und dasselbe Volk gewesen seien. Von denselben schreibt der oben angegebene Schreiber also: Diese haben im Jahre 1218 unter dem Kaiser Ludwig dem Vierten ihren Anfang genommen, welche in der Bulle des Herrn Nachtmahls gleichsam ihren Bann haben, das ist durch die Päpst- liche Bulle verbannt wurden; dieselben lehren: » w hxsldhask gleichwohl mitten in diesen bösen Stürmen Gott seine Gemeine he· a r a e. IDaß sich die Lehre der alten Taufgesinnten damals nicht wenig hervorge- tan habe. »Das: sich damals die Nachfolger der Lehre des etrus Paris sehr ausgebreitet haben. Csn den Lands-haften Albi, Lanigbudoa S) arbonne Gase«- - nie. llioiiverguk Skoulouse te. «Von den Arttteln re: Lehre. scbegm ds- rötnische Kirche. sGeaen ihre Regierungssorm 7Gegen die Messe· sVon den alten Waldensern und ihrer Lehre. oder MärtyrerSpiegel der Taufs-Gefinnten. 251 l. Daß« man durchaus nicht schwören soll, selbst nicht in einer wahrhaften Sache. L. Daß« es einem Richter, welcher ein Christ sein will, nicht erlaubt sei, Jemanden zu töten, selbst nicht einen Missetä- ter. Z. Daßi der Fromme, welcher den Glauben der römischen Kirche hält, nicht errettet werden möge. 4. Daßs ein gottloser Priester nicht einsegnen könne. 5. Daß« zur Zeit des Sylvester die Kirche zu Grunde ge- gangen sei. 6. Daß7 sie dem Papste weder unterworfen seien noch sein wollten; ebenso auch nicht den andern vornehmen Geistlichen. Hierauf folgen noch einige andere Artikel ihrer Lehre, wel- che wir, um Weitläufigkeiten zu vermeiden, übergehen, wohin unter andern gehört, daß« außer ihrer Kirche kein Sakrament noch Taufe sei (welches die Kindertaufe der römischen Kirche ganz u1nstöszt), daß sie das Fegfeuer geleugnet, daß sie auf die Messe, Almosen und Gebete für die Toten 1iicht halten, sondern dieselben für ein Pfaffengedicht ansahen, daß die Ehre der Hei— ligen durchaus nichts nütze und daß sie im Himmel unsere Gebete nicht hören re. Diese und dergleichen Artikel mehr werden an demselben Orte, sowohl aus Aeneas Sylvius als aus andern Schreibern zur Beschuldigung der Waldenser angeführt, worüber der Ver- ständige urteilen mag. Siehe Seh. Franck Chronik der röm. Ketzer von Petrus bis Cle- mens, gedruckt im Jahre 1668, Fol. 119, Col« 4, Lit. P. Pauperes sie. Im« Jahre 1230. Es! wird berichtet, daß damals die Waldenser, deren gutes Bekenntnis wir» oben angeführt haben, in ihren Prozessen, die sie, wie es scheint, gegen den Papst hatten, bezeugten, daß ihrer so- wohl in Deutschland, Frankreich und Italien, als auch haupt- sächlich in der Lombardei wo ihre Lehrer wohnten, welchen sie jährlich aus andern Ländern Unterhalt zusandten, so viele seien, daß ein jeder von ihnen, der aus seinem Lande nach Mailand reisen wollte, alle Nacht bei einem seiner Glaubensgenossen, wel- che sie. an gewissen Merkmalen an der Tür oder den Dächern er- kannten, Nachtherberge finden konnte. Sie e . · TwTck ronik au . as a r 1280, das 13· Bu , Pag Heils, cis-Eis, auslsHeIg Boxhorfri,dFolg2g. Jm Jahre 1238 oder! ungefähr 1239 hatten sich die vorgenannten Waldenser in Fvankreich und Flandern so sehr ausgebreitet, daß ein gewisser Jaeobinermönch, Robert Boulgre, welcher als Ketzermeister von dem Papst Gregorius dem Neunten ausgesandt wurde, eine un- zählbare Menge derselben umgebracht hat, wovon hernach aus— führlicher gehandelt werden soll re. Siehe P. J. Twisck Chronik, das 13. Buch, Pag 554, Col. 1. Im Jahre 1242. Zu! dieser Zeit haben die oft erwähnten Leute ihres Glau- bens und ihrer Religion wegen vieles von dem Papsttume leiden müssen, welches an ungefähr zweihundert Personen, die dieser Lehre zugetan waren, unid Waldenser genannt wurden, zu er- sehen ist, welche allein aus dem Bistume Toulouse gewesen, IGe en das Eidschwörew OGegen das Blutgericht der Missetäter. gen den lauben der roinischen Kirche. s Gegen die gottlosen Priester. sGegen den Zustand der Kirche. 7Gegen den ·»apst te. SVerleugnung der Kindertause des Fegfeuers der Messe. der Gebete ur Tote, der Verehrung der eiligen re. IVon den in der Lehre rechtsinnigen Waldenserm und das; sie ich damals sehr ausgebreitet haben. ! Von dem Wachstume der Waldenser in Frankreich und Flut-dem. IVon ungefähr 200 derselben Leute welche die zuvor genannte Lehre nicht allein belannt, sondern auch darum gelitten haben. s « Ge- und von deren gefänglicher Haft und Tode nachher geredet wer- den soll. Siehe F? Twisck Chronik, das is. Buch, auf das Jahr 1242, o . . Pag. 557, Jm Jahre 1259. DamalsI oder um diese Zeit hat Gerhardus Sagarellus, ein Jtaliener, früher Doktor in Paris, ein Buch gegen die Min- derbrüder (geschuhte Franeiseaner) geschrieben, worauf Bona- ventura, General des Franeiseanerordens geantwortet hat; aber von diesem Gerhardus «· und seiner Lehre, wie auch von der Wal- denser Lehre soll nachher ausführlich gehandelt werden. «« Von seinem Martertume siehe. auf das Jahr 1285. Wiri wollen hier bemerken, daß von dieser Zeit an diejeni- gen, welche von ihm unterrichtet wurden, die Fratricelli oder Brüder, welche nach dem Jahre 1285 Duleinisten genannt wur- den, anfingen, ihre Versammlungen (aus Furcht vor der Ver- folgungjzwischeii den piemontefischen und navarriscljen Gebir- gen, und in »der Lombardei heimlich zu halten, und sich zu der Lehre der Waldenser bekannt haben. Man« hat ihnen jedoch nach den verschiedenen Plätzem wo sie wohnten, auch verschiedene Namen gegeben; insbesondere aber wurde ihnen der Name Fratrieelli oder Frerots beigelegt, weil sie sich unter einander Brüder in Christo nannten, und deshalb hat des Spötters Mund gleichwohl auch in Ernst die Wahrheit geredet, weil auch Christus selbst seine Jünger also genannt, in- dem er sagt: Aber ihr seid alle Brüder, Matth 23, 8; ferner: Jch will Deinen Namen«(o Gott) meinen Brüdern verkündigen, und mitten in der Gemeine Dir lobsingen· Hebräer L, 12. Jm Jahre 1262. Zu« dieser Zeit ward abermals der Waldenser gedacht, wel- che in der Lombardei und in den Landschaften wohnten, welche zu Genua gehörten, unid ein heilsames Vekenntnis taten, obgleich sie von den Papisten Ketzer genannt, und durch öffentliche Befeh- le des römischen Stuhles verfolgt und unterdrückt wurden, wo- sfioltli an einer andern Stelle ausführlicher« gehandelt werden — o . Vergleiche Bzodz im ahre 1262 Art. Z, aus Alexander des Vier- ten Epist Decret., nnt A. « ellin. Hist» FoL 470, Col. 2 re. Jm Jahre 1280. Es! wird berichtet, daß in diesem Jahre die mehrgenannten Völker, welche das obenangeführte Bekenntnis taten, nämlich die Waldenser, welche zu der Zeit Waldoisen genannt wurden, als Petrus Waldus und die Seinen aus Lyon vertrieben waren, sich in der Lombardei so sehr vermehrt haben, daß ihre Lehre, nach- dem sie sich in Jtalien ausgebreitet, in Sicilien bekannt gewor- den sei, wie auch die öffentlichen Briefe, welche Friederieus der Zweite, der damals Kaiser gewesen, gegen sie herausgegeben, »solches bezeugen. , Was« ihren Glauben betrifft, so wurde ihnen außer demje- nigen, was zuvor von ihrer Lehre gegen die Kinsdertaufe, das isBlutgericht der Obrigkeit, dem Eidschwure te. gesagt worden ist, .auch folgende Artikel, wie man aus den Schriften des Priesters tReinerius abnehmen kann, beigelegt: Italieners Gerhardus Sagarellusk »Daß eine Nachs n Zeit an ihre. Versammlungen aus urcht der ersoigung aben. sWie ihnen nach den verschie enen Blöken, wo sie wohnten, auch verschiedene Namen äsegeben wurden. Fratrieello oder Brüder wurden sie spottwese genannt, obwo l solches in der Tat mit der Lehre Christi iibereiniam » Zeift der Waldenser gedacht wird: desgleichen ihres o I! «- Isdaß auch in dieser » guten Bekenntnisses. ODoch ll nachher ausfuhrlicher von denselben an sei- nein gehörigen Orte Besprochen worden· sDaß sich die o engenannten Leute bereits in diesem Jahre ausgebreitet hatten in der Lombardeh und ihre Lehre bis in Italien und Sieilien. UWelche Urtitel ihnen als ihr Glaube zugeschrieben wurden. 252 Der blutige Schauplatk Daß« man in demjenigen, was zur Seligkeit gehört, allein der Heiligen Schrift glauben und keineswegs sich auf Men- schen verlassen müsse. Daß diese Schriften alles in sich begreifen, was zur Selig- keit nötig ist, und daß man nichts annehmen soll, was Gott nicht befohlen hat. Daß« nur ein Mittler sei, nämlich Christus, und daß man folglich die Heiligen nicht anbeten soll. » Daß kein Fegfeuer sei, sonlderns daß alle, welche in Christo gerechtfertigt sind, zum ewigen Leben eingehen, und welche nicht glauben, in den ewigen Tod gestürzt werden sollen, und leug- nen also hiermit, daß noch ein dritter oder vierter Ort zu finden sei. Sie« haben nur zwei Sakramente angenommen und gebil- ligt, nämlich die heilige Taufe und das heilige Abendmahl. Sie7 sagten, daß man alle Messen und insbesondere die für die Toten, sowie auch alle Menschensatzungen verwerfen, und. daß man dieselben zur Seligkeit nicht für nötig halten sollte. Auchs lehrten sie, daß der Gesang, die Gezeiten, das Fasten, welches an gewisse Tage gebunden, die überflüssigen Festtage, der Unterschied der Speisen, so viele Stufen und Ordnungen ider Priester, Mönche und Nonnen, Einsegnung und Einweihung der Kreaturem Gelübde, Wallfahrten und überhaupt der große Haufe und Mischmasch der Ceremonien, welche zuvor angegeben worden sind, abgeschafft werden müßten. AUchU leugneten sie die Oberherrschaft des Papstes, insbes . sondere welche er gegen die weltlichen Regierungen zur Anwen- « dung brachte, und ließen keine andern Stufen in den Kirchens ämtern zu, als Bischöfe, Lehrer (welche damals Priester ge- nannt wurden) und Diakonen Sie« sagten, daß der römische Stuhl das rechte Babylon, und der Papst der Ursprung alles Jammers sei. Daß« die Ehe der Priester oder Lehrer gut und in der Kir- che nötig sei. s Daß« diejenigen die rechten Kinder seien, welche Gottes Wort hören und wohl verstehen, welchen Christus die Schlüssel gegeben, um die Schafe einzulassen und die Wölfe zu vertreiben. Seht« hier, sagt der Schreiber, in einer Summa die Lehre der Waldoiseii oder Waldensey welche von den Feinden der Wahrheit angefochten ist, und um welcher willen sie nach dem Zeugnisse ihrer Widersacher verfolgt worden sind. F. J. Twi ck Chronik, das 18. Buch, auf das Jahr 1280, Pag 605, Sol. Z, u. pag. 606, Col. 1, aus dem Kirchenstaate sah. Crisv., Fol. 314, 315, Bis, Merul., Fol. 843, Heim. Vox-horn, Fol. 19, 25. Jm Jahre 1284. Die! Waldenser haben sich zu dieser Zeit (nach P. J. Twiscks VerichtJ mehr und mehr in Frankreich und andern Landschaften de: Christenheit ausgebreitet, obgleich sie mit List aufgesucht und grausam verfolgt worden, wie man denn auch zu· vor alle Mittel und jeden Fleiß angewandt hat, um sie ganz auszurottemworüber sich gewisse Vischöfe dieser Zeit und die Ad- vocsaten von Avignon in gewissen Beratschlagungem welche sie gegen dieselben gehalten, und die gegenwärtig noch vorhanden sind, nicht wenig gewundert haben 2c. C l J. Tlvisck Chronik, das is. Buch auf das Jahr 1284, Pack. 611, - o . . sDaß man in Glaiibenssaclien alllein der heiligen Schrift glauben müsse. 4Daß niir ein Mittler zur Seligkeit sei. sDaß kein Fegfeuer sei. «Das3 nur zwei Sakramente seien. sDaß die mancherlei Arten dergl-dessen .-.u verwerten seien. SDasz alle erdichtete und aber laubige Gottesdxeinte abgeschafft werden iniiisen »Sie verleugneten des Paptes Oberlierrschapt «« Das; der römische Stuhl das rechte Babylon sei. U Das; der Lehrer Ehe gut sei, 12 Dafi diejenigen, welche Gottes Wort gehorsam seien, die tsiinder Gottes sind. »Das; sie um derselben Lehre willen verfolgt worden seien. « »» IVon der Ausbreitung de: Waldenser in verschiedenen Landern der Chri- stenheit Von der Form oder Weise zu taufen sagt in demselben Jahrhundert Alexander «« (P. 4, O. 11, M. 1): Die Taufe soll inscgegi Bekenntnisse des Glaubens der heiligen Dreieinigkeit ge e en. «« DsiesenAlexander lagen »wir unberührt und reden allein von die- sem Starke seiner Lehre. asz die Wabdenser und Albigenser damals cårlclikhddeie giliidlabrtaufe verworfen haben, hielten aber hoch von der Taufe n au en. Jan Mkehrn Taufgefchichte, Pagi 726. Die Centuria 13 der Magdeburgischen Centurienschreiber bezeugt (Cap. Z, Fol. 216, 217), aus Cäsarius, daß damals die »Waldenser und Albigenser die Taufe verworfen haben und sagt, sie hätte gesprochen, die Taufe ist kraftlos und· nützt nichts, wel- ches sie, wie Jak. Mehrning schreibt, von der Kindertause, die ohne Lehre und Glauben geschiehh verstanden haben, denn die Waldenser haben die Taufe, welche nach der Ordnung Christi be« dient wurde, sehr hoch gehalten. Taufgefchichtg Pag 733, 734. Jm Jahre 1287. Damalsit robus, Bischof von Falle, von Gott erleuchtet»gelvesen, daß er si nicht allein dem Papste Honorius dem Vterten widersetzt, sondern auch eine treffliche Rede gehalten at, in welcher er die Jrrtumer der Papstli esinnten ohne Scheu an en Tag gegeben hat re. Vergleiche Catal. et., Fol. 654, mit dein 13. Buch der Gesch von dem Untergang, gedruckt 1271, Brig. 614, Col. 1 re. Jm Jahre 1299. « » Als! ·man zwölf hundert und neunzig Jahre schrieb, sind zeimge Albigenser und Waldensey welche Fratricelli oder Brüder genannt wurden, von deren Glauben und Leben wir an einem kfruheren Orte Bericht gegeben haben, ihrer Aufrichtigkeit wegen, welche die Papisten Falschheit nannten, in solchen Haß bei dem JPapst zu Rom, Bonifacius dem Achten, gefallen, daß er dieselben für Ketzer erklärt hat. Da wir uns aber vorgenommen haben, tun« einem andernOrte von ihrer Lehre und ihrem Wandel unter den Menschen ausfuhrlicher zu reden, so wollen wir an diesem Orte uns damit begnügen, daß wir dieselben nur angeführt ha- ben, denn es genügt uns, daß diese Leute und ihre Lehre auch bis »zum Ausgange dieses Jahrhunderts bekannt gewesen sind. S. . d . - 471 aukfkkikhsxåke ikpEknHipZIZHTHYJZZTEUZTZEFTTFUR l« F« Indem« wir nun zu idem Endedieses Jahrhunderts kom- men, wollen wir dasselbe mit demjenigen beschließen, womit Jacob Mehrning gleichfalls den Beschluß gemacht hat· Dieser Beschluß besteht in einer Verantwortung gegen Abt. .Mellin., welchem er, nachdem er sein Bestes getan hat, um zu zeigen, daß die Waldenser mit den Taufgesinnten in dem Atti- kel der Taufe allerdings nicht übereinstimmh also widersprichtx Abraham slskellinusk in seinem großen Niederländischen Marterbuche durfte wohl sagen: Die Wabdenser haben sich in sdem Artikel der Kindertaufe nicht zu den genannten Wiedertäus fern bekennen wollen; aber der gute Mann erinnert sich nicht, daß er selbst Zeugnisse aus Bernhardus Petrus Cluniacensis und aus den Magdeburgischen Centurien angeführt habe« wel- .clje solchen vermeinten·Jrrtum, nämlich, daß sie für die Kinder- taufe gewesen seien, mit den alten Waldensern widerlegt und ge- straft haben. «- Diese folgenden Worte sind bei dem Schreiber dunkel, daher es uns zu schslver gefallen, dieselben zu überse en. Im. Mehr-n» Taufgeschichte über den eschlusz des is. Jahrhun- derts, Pag. 786. 1Von einigen der Albigenser und Walden er, we( e ra ll wurden, welchelion dem Papste um ihrer Lebte txiillen ggenibietliiiiickfiifchgeäfkchlä flir Ketzer crllart worden. »Dort) wollen wir hier nicht umständlich von den- selben reden, sondern salches bis zu einer bessern Gelegenheit versvaren UDasH wir dieses Jahrhundert mit der Beschlusse Mehrnings wider Melltnus beschließen wollen. OtDie Lehre der Waldenler in Ansehung der Taufe wird gegen Melltuus deren wor e . Der blutige Schaut-tat» —— oder: -— Märtyrer-Spiegel der Taufgesinnten oder wehrlosen Christen, welche in dem vierzehnten Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 1300 an bis zu dem Jahre 1400 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märtyrern dieses vierzehnten Jahrhunderts. Der Eingang zu dem Anfange dieses Jahrhunderts ist von den Pl ätzen, wo damals die meisten Märtyrer gelitten haben, und von den Umständen ihres Leidens und Todes hergenommen. Die Weise der gerichtlichen Untersuchung der Gläubigen in diesen Zeiten, nach Jean Paul Perrin Lionnois Bericht, wird auf das Jahr 1301 in verschiedenen Artikeln erzählt. Duleinus und dessen Hausfrau Margarethm welche, wie L. Krentzheim sagt, eine Sekte anfingen, die den Wiedertäufern in allem gleich gewesen, werden in Stücke zerrissen, und außer ihnen noch hundert und vierzig, welche demselben Glauben zugetan gewesen, zu Novaria in der Lombardei. imJahre 1308 verbrannt. Sehr viele Personen werden wegen der Religion der rechtsinnig en Waldeirser zu Crema in Oesterreich, ferner in Stier, ebenfalls im Oesterreichischen und zu Zuidenitz in Polen, im Jahre 1315 verbrannt. 1317, find zu Marseille in Frankreich vier Personen, die man Brüder des armen Lebens oder Wal- Zwei Jahre darauf, nämlich denser nannte, mit glühenden Kohlen Jammerlich umgebracht worden» Eine Verfolgung wird von dem Papste Johannes dem Zweiundzw anzigsten gegen die gläubigen Waldenser auf das Jahr 1319 angestellt; solches wir-d aus den Nachrichten der Alten angefuh rt Hierauf hat es sich im Jahre 1330 ereigiiet, daß diese Verfolgsungsiih bis in Böhmen und Polen erstreckt hat, und ist damals Eckhardus wegen des obigen Glaubens wegen verbrannt worden. Jn den Zusätzen wird auf die Jahre 1336, 1340, 1350 und 1360 von der Freimütigkeit des Johannes de ist s, C ad s s, Johannes Laudunensis Johannes de Rupe Seissa re. geredet, welche sich nicht gescheut haben, demöPapst seine Fehlgil aufzoiiijdeckxln, Litigesduas ihnen aus diesem Grunde begegnet ist Eine andere Verfolgung der waldensischen Brüder in Frankreich» wird im Jahre 1365 von dem Papste Urbanus, dem Sechsten dieses Na- mens, angestellt; solches wird aus seinem eigenen Bannbrisefe angefuhrt « Acht Jahre darauf, nämlich« im Jahre 137Z, wird noch eine Verfolgung angeführt; die sich in Flandern Artois und Hennegau erhoben hat, in welcher eine gottesfürchtige Frau, Peronne von Aubeton, die der Waldenser Religion zugetan gewesen, durchs Feuer ihr Leben Gott aufgeopfert hat. Sechsunddreiszig Personen, welche zden Waldensern an-gsehörten, werden zu Bingen des Glaubens weg-en im Jahre 1390 verbrannt. An der Ostsee entstand abermals eine schwere Verfolgung gegen die Waldensen von welchen vierhundert und dreiundvierzig in der Mark Brandenburg undPommernhart gepeinigt und im Jahre 1391 getötet worden find. Die Drangsale der Christglauliigem welche die von der römxcheii Kirche ihnen antatem worin einer, Wiilhelmus-Santrus, der den Papst bestrafte, sein Leben gelassen hat, werden in dem letzten ahrhiinderth nämlich im Jahre 1400, ausführlich erzählt. Jm Zusatze wird das Zeugnis des Franeisciis Petrarcha gegen den Papst und d«e röniis e K· ck «« «t, w s lb s l « daß man ihn aus dem römischen Gebiete verjagte und— verfolgte. Und hiermit hät sich auchchdasIzifiisiiizbsikxljxdiesed ldtierzåhiiehuikisidakltjjäzhltlisåizsi Zeit geendigt. Wir! wollen mit kurzen Schritten eine große Reise machen; doch wird unsere Weise nicht weniger wunderlich als betrübt sein. Die Plätze, welche wir zuerst durchwandeln werden, sind die lombardischen Berge bei Novaria Mitten auf unserer Reise werden wir die Städte Crema und Stier in Oesterreich, Zuide· nitz in Polen und Marsaille in Frankreich antreffen. Von da gedenken wir uns ins Böhmenlaiid zu wenden und beschlieszeii unsere Reise in den Ländern an der« Ostsee. Was» wird uns hier begegnen, meine lieben Freunde? ge- wiß nichts, das dem Fleische 1iach angenehm ist, denn Feuer und Flamme werden uns zur rechten Hand und tiefe Wasser zur lin- ken Hand bedrohen. Zwischen beiden finden wir blutige Schau-· I Von der Weise und den Umständen unserer Reise durch dieses Jahrhundert, nämlich in unserer Beschreibung. »Daß unsere Reise durch diese hundert Jahre keine ergödliche sein wird, sowohl in Ansehung des Weges, als auch der Gesell- schaft und der betrübten Zufälle, die uns zustoßen und welche wir zu erwarten haben. . Plätze, Galgen, Räder, Braiidpfähle und unzählbare abscheuliche Todeswerkzeuge und Peinigungsinstrumente welche die Men- schen mit tausendfaltigen Todesstrafen zu Tode peinigen Die Menschen, auf die wir stoßen, sind nichts anderes als verbrannte, ertränkte, enthauptete und auf andere Weise ver- stiimmelte Leichen, so daß unsere Füße mitten durch die Hirn- schaleii, Schenkel und Totenbeine gehen müssen; ich gedenke jetzt nicht des roten Blutes, welches als kleine Bächleim ja zu Zeiten als ganze Ströme, auf dem Wege, den wir wandeln müssen, dahin zu fließen scheint. Gleichwohls ist unser Herz voller Freude, wir lassen uns diese Reise wohl gefallen, und unser Leben erholt sich in den Tälern des Todes, denn hier ist die Pforte des Himmels, die sDaß wird in des Todes Tälern seh: freukch nd wohl t i ; d Hekqivird der Weg und die Türe geöffnet zu« delili hinnnligsåinxä iisilsnselieggg aa en. 254 Der blutige Türe zu dem glückseligen Palaste, die zwar enge ist, ja an deren Posten Fleisch und Blut hängen bleibt, wodurch man aber m den Raum der himmlischen Säle und i1i den unendlichen und stets blühenden Baumgarten des seligen Paradieses eingeht. Man hört hier in der Nähe mit den Ohren des Glaubens die fröhlichen Stimmen der heiligen Engel, mit welchen rein Ge- sang der irdischen Nachtigallen in irgend einem Gebusche vergli- chen werden mag, ja die allerlieblichsten musikalischen Instru- mente haben dagegen einen sehr rauhen, unangenehmen Ton. Gloria in Altissimis Deo sie» Luk. L, 14. Ehre sei Gott in der Höhe. Auciivit Arcana Ver-do, quae non licet Homim loqui, L. Cor. 12, 4: Welcher gehöret hat derborgene und ungeoffenbarte Worte, wel- che keinem Menschen erlaubt sind auszusprechen· Quae Oculus non vidih nec »Aus-is audjvih nee in Mentem tionimis veneruny quae pa- ravit Deus jis, a quibus d1l·1»g1tur. 1. Tor. Z, S: Das kein Auge ge- sehen hat, das kein Ohr gehoret hat und »in keines Menschen Herz ge- kommen ist, das Gott bereitet hat denen, die Jhn lieben. Daselbst sieht man auch gleich, wie mit klaren Augen die Majestät Gottes, Jesum, den Seligmacher der Welt, und die himmlischen Gesellschaften. Hiervon dürfen wir ein Mehreres nicht reden, denn kein menschliches Ohr hat solches gehort, kein Auge je gesehen, auch ist es in keines Bienschen Herz gekommen, was Gott denjenigen zubereitet hat, welche ihn lieb haben. 1. Cur. 2 2c. Solches alles erfährt man deshalb in der Seele, obschon die Leiber große Not leiden, doch ist solches bald geendigt.» Sollten wir denn keine Ursache haben, nach dieser Reise zu verlangen, ja gewiß. Aber wir setzen unsere Reise fort. Der Herr wolle uns führen und uns die rechte Bahn zeigen, damit wir nicht nur wohl anfangen, sondern auch wohl endigen wogen. O, ihr getöteten und gemarterten Leute, die ihr den Na- men eures und unseres Gottes mit eurem Blute bezeugt habt, wir sind gekommen, eure Marter anzuschauen und solches un- sern Mitbrüderii durch Schriften bekannt zu machen; nicht als ob wir gesonnen wären, nach euren Marterplätzen Wallfahren zu tun, euch gottesdieiistlich zu verehren, oder, nach. päpstlicher Weise, euch etwas zu Opfern, nein, denn solches würde weder euch noch uns zu einiger Seligkeit gereichen, sondern wir suchen ein Andenken eurer guten Exempel darzustellew womit wir nun auch den Anfang machen wollen. « Bevor wir uns zu den betrübten Bergen und Feldern der elenden, aber nachher wohl getrösteten Märtyrer wenden, wird es nötig sein, einen Bericht von der Weise des Untersuchungs- gerichtes, welches schon früher in den vorhergehenden Jahrhun- derten seinen Anfang genommen und sich bis auf die-Zeit er- streckt hatte, zu geben, welches auch die Ursache alles Unheils und «aller Trübsale gewesen, die damals den Gläubigen zugestoßen sind, wodurch sie zuerst an ihren Gewissen, und dann an ihren Leibern haben leiden und dem allerbittersten und grausamsten Tode haben anheimfallen müssen. Anmerkung. Jn dem vorhergehenden Jahrhundert, auf das Jahr 1214 und 1215, haben »wir den Anfang des Untersuchuiigsamtes an- geführt; hier kommen wir nun dazu, wie si-e zugenommen und sich aus- gebreitet haben. Von der Weise des Untersuchungsgerichtes iiber die Gliiubigen in diesen Zeiten, nach dem Berichte des Jcan Paul Per- rin Lionnois und der Uebersetzung I. M. V. und B. Lydius Ueber das betrügliche Verfahren, sagt der Uebersetzer, wel- ches die erwähnten Ketzermeister in der Bedienung ihres Amtes TVon dem betrü ljchen Handel der Ketzermeister in diesen Zeiten, und daß solches durch einige laubige bekannt gemacht worden sei, welche der spanischen Jnguisition entgangen sind. Schanplatp anwandten, würde man wohl keine Nachricht haben, wenn nicht einige Gläubige welche dem spanischen Untersuchuiigsgerichte entronnen, uns davon unterrichtet hätten. Aber es hat Gott nicht gefallen, daß diese ihre Schalkhei- ten verborgen bleiben und daß wir davon keine Abschriften be- kommen solltenx welche durch sie selbst ausgesetzt worden sind. Seht hier der Ketzermeister arglistige Schalkheiten, die ih- nen, als sie die gerichtlichen Verhandlungen der Waldenser auf- setzten, statt der Regeln und zur Belehrung gedient haben. Regeln der Jnquisitorem 1. EsZ ist weder erlaubt noch angemessen, in Gegenwart der Weltlichen von dem Glauben zu disputieren. 2. Niemand« kann für bekehrt gehalten werden, wenn er nicht alle diejenigen, von welchen er weiß, daß sie solche seien, wie er selbst, beschuldigt, daß sie solche seien. Z. Derjenigef welcher andere, welche solche sind, wie er selbst, nicht anklagt, soll von der Kirche als ein faules Glied ab- gesondert werden, damit die gesunden Glieder dadurch nicht auch verdorben werden. - 4. Wenns jemand dem weltlichen Richter iiberantwovtet werden soll, so muß man genau Achtung geben, daß ihm nicht zugelassen werde, seine Unschuld an den Tag zu legen, oder seine Einfalt vor dem Volke zu offenbaren; denn wenn er mit dem Tode bestraft wird, so wird das Volk dadurch erbittert werden, und wenn er wieder frei wird, so wird daraus dem (katholi- schen) Glauben eine Gefahr entstehen. H. Man« muß insbesondere vermeiden, daß man demjeni- gen, welcher zum« Tode verurteilt ist, vor dem Volke das Leben verheiße (nämlich, wenn er sich bekehren wi1l); denn kein Ketzer wird sein Leben dem Feuer übergeben, wenn er durch derglei- chen Verheißungen demselben entgehen kann; wenn er nun vor dem Volke sich zu bekehren verspricht, und ihm darauf das Le- ben nicht geschenkt wird, so wird dadurch das Volk erbittert und glaubt, man habe ihn mit Unrecht getötet. S. Merktk Der Ketzermeister oder Jnquisitor muß stets die Tat als gewiß voraussehen und sich. nur nach den Umständen der Sache erkundigen und nicht sagen: »Hast du auch wohl dei- nes Glaubens Bekenntnis bei den Ketzern abgelegt2" sondern: »Wie oft hast du bei den Ketzern dein Bekenntnis getan Z« Fer- ner frage nicht: ,,Haben sie auch in deinem Hause geschlafen?" sondern: «Jn welcher Kammer eures Hauses haben sie geschla- sen Z» und dergleichen mehr. 7. Der« Ketzermeister kann in einem Buche nachsehen, gleichsam als ob er darin das Leben und die Verhandlungen dieses Angeklagsten mit demjenigen, worüber er ihn gefragt hat, aufgezeichnet hätte. «8. Man« niuß dem Angeklagten mit dem Tode drohen, wenn ernicht bekennen will, und ihm sagen, daß es um ihn geschehen sei, daß er· auf seine Seele bedacht sein und vor allen Dingen sei- ne Kctzerei abschworen müsse; denn (muß man sagen) du mußt sterben, und nimm in Geduld alles hin, was dir begegnen wird. Wenn er dann antwortet: Weil ich denn doch sterben muß, so will ich doch lieber in diesem meinen Glauben, als in dem Glau- ben der römischen Kirche sterben; so haltet für gewiß, daß er sDaß man in der weltlichen Ge enwart ni t dis ut ere o . s - mand als bekebrtseachtet werden mögge, der feig Flliitpgetiioisekti iiikht begijisizldiiä sDaß es sich gebli re, solche von der Kirche als ein faules Glied abzusonderm · Daß dem Llngetlagten nicht erlaubt sein ll, vor dem Volke sich zu verantwor- ten. ODaß man dem Angeklagten vor dem Volke keine Frist des Lebens der- sprechen soll, wenn er zur römischen Kirche sich belenne 7 Daß der Kebermeister ohne Verstellung tun soll, als ob die Beschuldigung gerecht sei. sDasz der el · Tter ein Buch vor sich haben inüf e und warum. D Daß man dem 9 a Tode drohen müsse und ihn erinabnen, auf feine Seele dacht zu sein, desgleichen auch zu welchem Ende. dacht zu sein, desgleichen auch zu welchem Ende. lic e- g- oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesiiinten. 255 zuvor sich nur so gestellt habe, als ob er sich bekehren wollte, und darum muß er alsdann vor Gericht gebracht werden. 9. Man« muß nicht denken, als ob man die Ketzer mit der gelehrten Kunst und Wissenschaft der Schrift überwinden könne, indem die gelehrten Männer vielmehr durch sie beschämt werden, und daher kommt es denn, daß die Ketzer dadurch hals- starriger und nur noch mehr gestärkt werden, wenn sie sehen, daß sie die gelehrten Männer übersehen. 10. Ferner: Man« muß auch wohl darauf Acht haben, daß die Ketzer niemals gerade heraus antworten, und wenn sie durch vieles Fragen gedrängt werden, daß sie dann gewöhnlich vorgeben, daß sie einfältige und ungelehrte Menschen seien und daher nicht zu antworten wüßten, und daß sie, wenn sie sehen, daß die Umstehenden zum Mitleiden gegen sie bewogen werden, als ob ihnen Unrecht geschähe, und« sie für einfältige und unschuls dige Menschen halten, dadurch Mut erlangen und sich stellen, als ob sie wie arme elende Menschen weinten, und flehender Weise bei den Richtern dahin zu wirken suchen, von dem Un- tersuchungsgerichte befreit zu werden, und sagen: Meine Her- ren, wenn ich in einigen Stücken geirrt habe, so will ich deshalb gern eine Buße auf mich nehmen, aber helset mir, daß ich von dieser Schmach befreit werde, worin ich durch Haß und Neid ge- kommen bin, ohne etwas verschuldet zu haben; dann aber muß der beherzte Ketzermeister durch solches Flehen keineswegs sich erweichen lassen, oder solchen Vorstelluiigen Glauben schenken. 11. UeberdiesIT soll der Ketzermeister ihnen zuvor sagen, daß sie durch einen Meineid aus Not nichts gewinnen werden, weil sie (nämlich die Herren) es hinlänglich in der Hand hätten, sie durch Zeugen zu überführen, und daß sie daher nicht denken sollten, durch den Schwur dem Todesurteile zu entgehen; aber man muß ihnen versprechen, daß sie Gnade erhalten sollten, wenn sie ihre Jrrtümer freiwillig bekennen würden; denn wenn man so hinterlistig zu Werke geht, finden sich viele, welche ihre Jrrtümer bekennen, um dadurch die Freiheit wieder zu erlan- gen. Sieheäs das sind die arglistigen Schalkheiten, sagt der Schreiber dieses Untersuchungsgerichts welche vor Zeiten durch ganz Europa die Ketzerineister gegen die Waldenser ausübten &c. Jm zweiten Bu·che des ersten Teils der Geschichte der Waldenser von Jean Paul Perrin Lin-mais, aus dem Französischen übersetzt durch J. M· B. und B. Lydiusy gedruckt 1624, Pag. 62, 63, 64. Jm Jahre 1993. Um diese Zeit hat Petrus Johannes gelehrt, daß der Papst der Antichrist sei, und di-e römische Shnagoge das große Babylon 2c.; aber von seiner Marter haben wir nichts vernehmen kön- Ren. Siehe Ehren. P. «. Tiwisch das 14. Buch, gedruckt 1617, ag. 643, Col. Z, aus GeorgsPac., Cato. 11 er. P Dulcinus wird mit seiner Hausfrau Margaretha in Stücke zerrissen, außer ihnen werden noch hundert und vierzig des Glaubens wegen zu Novaria in der Lombar- dei im Jahre 1308 verbrannt. Um« das Jahr 1305 hat cdsas Licht der evangelischen Lehre über die lombardischen Berge, die man Alpen nennt, seinen hell- strahlenden Glanz entfaltet; dies ist durch einen frommen Mann namens Dulcinus von Novaria und seine Hausfrau geschehen, welche den rechtsinnigen Glauben der waldensischen Brüder an- UMan soll sich nicht einbilden, daß» die Ketier durch die Heilige Schrift überwunden werden hinnen. U Worauf der Ketzermeister Ach tung geben sollte in Aililsehung des uns uldigeii Veraebens der Gefangenen, und wie er sich verhalten so te, wenn sie we nten . II· Wie sich der Ketzermeister be- nebmen soll. wenn die Gefangenen aus Not sieh anstelltem als wollten sie ihrer Religion entsagen te. IDDaß dieses »die Schaltbeiteii gewesen, womit durch anz Europa die Kevermeister die glaubigen und rechtsinnigen Waldenser zu Hintergeben gesucht beben. i l ( ) w di I t der evan eli chen Walrbet damci s o n reden i er e lo barDdciizchgicilsCiaeib rge geschieäenshabh wslches zu dersel enöZeit an Dulcinus tiiiii Margaretha zu ersehen gewesen. Gelehrtheit oder durch be genommen hatten, und ili der Lehre sowohl, als auch durch ihre Lebensweise herrlich hervorleuchteten, so« daß Dulcinus durch seine Lehre und seine Hausfrau durch ihr gutes Exempel, beide aber durch ihren lebendigen und wirksamen Glauben verschiede- nen andern Leuten die Augen geöffnet und denselben die Hand geboten haben, um sich von dem Papsttume abzusondern und Je· su Christi in wahrer Buße und Lauterkeit des Lebens nachzufol- gen, welches dieselben auch mit vollem Ernste aus Liebe zu Jesu Christi und um ihrer Seelen Heil willen getan haben. Aber« gleichwie es zur Zeit Johannes des Täufers zu ge- schehen pflegte, daß viele unwiesdergeborene Pharisäer und Sad- duzäer zu seiner Taufe kamen, ebenso hat es sich hier, wie es scheint, zugetragenz denn, wie nicht anders zu erwarten steht, so sind auch einige Vienschen seiner Lehre beigetreten, die daneben im, Zorne, in Rachgier und nach dem Fleische lebten, was diesen guten Mann und seine Hausfrau, wie auch die Gemeine, die er aufgerichtet hatte und welche sich in Gottseligkeit an die Lehre Jesu Christi zu halten begehrte (wie man wohl vermuten kann), nicht wenig verdrossen hat. Unterdessenf als um das Jahr 1307 der Papst Clemens der Fünfte hiervon Nachricht erhalten, hat er den vorgenann- ten frommen Mann Dulcinus und seine Hausfrau als Erzketzer verdammt, und sie, so wie auch alle, welche ihnen anhingen, auszurotten befohlen. Zur-» Ausfüruiig dieses Befehls ließen sich viele Römischs gesi1iiite, welche sich mit dem Kreuze gezeichnet hatten, gebrau- chen« welche die Wtissetat der falschen Heuchler auch den From- men zuschriebeih und den einen mit dem andern auszurotten ge- trachtet haben, wiewohl die Frommen unter viel schwereren und unerträglicheren Peinigungen So« ist es denn geschehen, daß sie den frommen Mann, Dulciiius mit seiner Hausfrau, weil sie von dem Glauben nicht abweicheii wollten, von Glied zu Glied zerrissen, sie dann zu Asche verbrannt und die Asche in die Luft gestreut haben. Die7 vornehmsten Glieder der Gemeine, hundert und vier· zig an der Zahl, welche Jesum Christum, den sie bekannt hatten, mehr liebteii, als dieses zeitliche Leben, sind alle, nachdem sie bei der Wahrheit standhaft geblieben, mit Feuer und« Flammen le- bendig verbrannt worden, und haben also, als sie ihre Seelen Gott anbefohlen, sich zu einem lebendigen und angenehmen Opfer, ungefähr im Jahre 1308, preisgegeben. « Dieses« sind diejenigen Leute gewesen, von welcher Leonh. Krentzheim in seiner Chronik oder Zeitrechnung geschrieben hat, wie oben angeführt, indem er sagt: Dulcinus und Margaretha errichteten eine neue Secte oder Kelzerei. so reden die Papisteir welche den Wiedertäufern ganz gleich gewesen, und welche Stand hielt bis 2c. Aus Lconh. Krentzheim Chron. 2c. Was« ihre Marter betrifft, oder Martertum, schreibt Mel« linus, aus einigen alten Geschichtsbücherm so sind sie zuerst zer- sDasz diese Leutedurch ihr gutes Exempel und wirksamen Glauben vielen andern die Llugeii geotfnet haben, das« Publikum zu verlassen und»aus Bade! zu fliehen. IVerglciGiIng des· Zustandes »der Pharisaer und Sadduzaey welche un- bereitet zu Johannes Tause kamen, mit einigen, welchedie Lehre Dulrinus u behaupten schienen, aber nicht »vor-nach lebten, welches die Genigine nicht wenig trübt hat er. 4 Von dem Befehle des Palastes Clemens des Fausten, uin Du - cinus und Margaretha auszurotten, welche er ·fnr Ketzer erllart hatte. sDasi viele der )1tiimisiiiiicsii:iiteii, uin solches nicht allein an diesen zwei Personen, on« dern auch an vielen andern aiiszuiuhi«en, mit dem· Kreuz sich zeichnen tie en. »Wie sie beide, nijmiich Dulciicus und seine Hausfrau Margaretha, in Stlirle zerrissen und zu Llsche verbrannt drei-den. '«· Tal; die vornehmsten Glieder der Ga- ineine, 140 aii der Zahl, welche standhaft bei der angenommenen Wahrheit blie- ben, lebendig verbrannt worden seien. s Was Leoiibardjkrentzbeim von der Lehre dieser Leute wiewohl nach viiystiicher Weise) zeugt, nanilich: Das; sie eine Seite gebildet, welche den Wiedertäiicerii abniich gewesen. »Was A. M. von der Mar- ter dieser Leute geschrieben habe. 256 Der blutige gliedert, dann aber, wie wir zuvor angegeben haben, zu Asche verbrannt worden. » Diese« Marter oder Märtertum, bekennen selbst die päpsts Iichen Geschichtsschreiber und sagen, daß nicht nur die Männer, sonidern auch die Weiber die Marter sehr standhaft bis zum Tode in der Stadt Novaria in der Lombardei ertragen haben. Jni Z. Buche der Gesch. der Verfolg. und Mart» Fol. 477, Col. 4,. FoL 478, Col. 1, aus Prat. de klein-e. Trit. Dahin. ex Bernhard(- Lutzenburg - « Genauere Anmerkung, was P. J. Twiskk hiervon ge- schrieben habe. Jn diesem Jahre, schreibt er, sind auf Befehl des Papstes Clemens des Fünsten viele fromme Leute· um ihrer Religion willen grausam umgebracht worden; diese sind es, von welchen wir reden, ferner hat unser vorztcglichster Lehrer Dulcinus mit feiner Hausfrau den Tod standhaft erlitten. P. J. Twisck Chron., das 142 Buch auf das Jahr 1808, Pag. 649, aus Heinrich Boxhorw Fol 26. Der Leser soll hier merken, daß die mehrgenannten hundert und vierzig Märtyrer, welche zu Novoria verbrannt worden sind und eigent- lich Nachfolger der Lehre Dulcinus genannt werden, müssen mit Nach- druck unterschieden werden von niedern, ungefähr vierhundert Perso- nen, welche in dem päpstlichen Kreuzzuge auf dem Berge umringt wor- den sind, und haben sowohl durch Hunger und Kälte, als auch durch’s Schwert ihr Leben geendigr denn nicht diese letzten, sondern die ersten sind es, die wir hier anführen wollen. Von ihrem Glauben, nach A. Ntellinus Bericht. Ueber ihren Glauben sagt Abr. Mellinus: Hieraus7 ist klar zu ersehen, daß dieser Dulcinus mit seiner Hausfrau, und mit ihnen noch viele andere ElI2ärtyrer, ihr Leben für das rechtsinnis ge Bekenntnis der Lehre der Waldensergelassen haben, indem sie sich dem Papste zu Rom und der römischen Kirche widersetzt und behauptet haben, daß er der Antichrist und sie die babylo- nische Hure sei, von welcher Johannes in seiner Offenbarung geweissagt hat 2e. Abt. Biiellinus L. Buch er» Fol 478, A. Zu Crema, in Oesterreich, werden sehr viele Personen des Glaubens wegen im Jahre 1315 verbrannt. JmI Jahre 1315 nach der Geburt Christi, sind· im Herzog- tume Oesterreich in der Stadt Crema, unter dem Bistume Passau von den Predigersserreii und Ketzermeistern sehr viele rechtgläubige Christen aufgesucht, gefunden und als Ketzer ver- brannt worden. Jm Z. Buche der Gesch der Verfolg. und Mart» FoL 479, Col. 1, aus Tritlm Chron. Hirsaug.» Anna 1315, Pers. 2l1. Edir Frelieiu Von diesen Miirthrerm nach der Beschreibung des Trithemius Der päpstliche Trithemius sagt hiervon also: Ferner1 sind zu dieser Zeit, nänilich im Jahre 1315, in Oesterreichan ver- schiedenen Plätze sehr viele lebendig verbrannt, welche alle ein- trächtig, doch hartnäckig2 (das ist, wie wir sagen, standhaft) bis zum Tode in großer Freude verharrt haben. Trithern in Chron. I-Iirsai1g. s: Chron. spann» auf dasselbe Jahr. 10 aß nicht allein Manns-personen, sondern auch die Weiber den Tod des Feuers standhaft erlitten haben. TDasZ Dnlcinus samt seiner Hausfrau und andere für die Lehre der Wal- den er gestorben seien. I on vielen rechtsinnigen Christen, welche zu Crema, in dem Bistunie Passau in Oesterreich, als, Keher verbrannt worden sind. · IVon ni Zeugnis des Payzlten Trithemiiis wegen der oben angeführten Märtyrer. sEr nennt sie Hartnacligw berichtet aber daneben, daß sie freudig bis zum Tode ausgehciltea haben. Schaut-laß, Was P. J. Twisck hiervon geschrieben habe. Jn Oesterreich bei Passau, schreibt er, ist eine große Anzahl der Waldenser oder Glaubigen, um der Religion willen gefan- gen genommen und lebendig, in der Stadt Crema, öffentlich verbrannt worden, welche bei ihrem Glauben standhaft geblie- ben sind, und mitten in der Flamme klar zu erkennen gege- ben haben, daß der Tod und die Pein, welche sie um Gottes Ehre und der Wahrheit willen litten, i nen süß gewesen sei. Chron. von dem Untergange 2c., das 4. Buch auf das Jahr 1315, Pag. 657, Col. l, aus Heim. Boxhorm I. 27, Phil. Marniz Tab., Fol. 141. Dieses sind dieselben Leute, von deren Vekenntnis in Ansehung der Taufe und des Cidschwurs wir erwiesen haben, daß es, außer andern Stücken, mit der Lehre der Taufgesinni ten wohl überein kommt. Siehe hiervon in unserer Beschreibung von dem rechtsinnigen Glaubeiiuber das 14. Jahrhundert, auf das Jahr 1315, und die Zeug- nisse, welche daselbst angeführt sind. Eben nach der Veschreibungder Märtyrer, welche in der Spalte auf das Jahr 1315 angemerkt ist, såticht derselbe Autor von ihren Lehrerm desgleichen von ihrer großen nzahl und standhaftem Marter- tum- denn, nachdem er gemeldet, daß vielen von ihr-en Leuten der Tod und die Pein suß gewesen, so setzt er diese Worte dazu, lvelches unter andern auch an ihrem Lehrer, Lolard genannt, zu ersehen, welcher in seiner gerichtlichen Untersuchung bekannte, daß er nur allein in den ojterreicljaschen und bdhmischen Latr-den wohl achtzigtausend Personen finden wollte, welche mit ihm in der Religion einig seien. Chron., 14. Buch, Pag. 657, Col. L, ausgezogen aus sdien angeführten Schreibern Erinnerung— wegen der Confession oder Glaubensbekenntnis dieser Biärthrey nach Srhreibart der Taufgesinnten in verschiedenen Stücken. Zu Stier in Oesterreich werden viele Personen, welche Weiden· ser genannt werden, gesinnt-tut, ferner wird eine grosse Menge derselben zu Zuidenitz in Polen des Glau- bens wegen im Jahre 1315 verbrannt. Matthias Flaceius Jllyricuss in seinem Register der Zeu- gen der Wahrheit, Vuch 19, Tit. Stier., bekennt aus Michael Stifelius Mund, daß er gehört habe, daß in einem gewissen Kloster, in der Stadt Stier, zwischen Oeterreich und Baiern gelegen, drei große Bücher gefunden worden seien, in welchen das Bekenntnis und das Verhör sehr vieler Menschen, welche in ihrer Lehre von der römischen Kirche abgefallen waren, aufges- zeichnet gewesen re. Jch vermute, sagt Jllyricus, daß es Waldenser gewesen seien, welche vor Zeiten in sehr großer Anzahl, nicht nur in Oesterreicli und ganz Deutschland, sondern auch durch alle Landschaften, in ganz Europa zerstreut waren. Und« in Wahrheit, sagt ein gewisser Schreiber, Jllyricus ist in dieser Llliutmaszung nicht betrogen, zwar nennt er sie Mär· tyrer, drückt aber dabei nicht aus, worin ihr Märtyrertum be- standen habe, oder mit welcher Todesweise sie die Kraft ihres Glaubens befestigt haben. Siehe in -dem großen Marterburhe 1619, Fol. 479, Col. 34 er. Was Albertus Krantz von dem Tode dieser Märtyrer angezeigt habe. Ferner! schreibt auch Albertus Krantz in seiner Vandalii schen Geschichte von vielen dergleichen genannten Ketzerm näm- lich Waldenserm in Polen, in der Stadt Zuidenitz, von welchen er (nach papistischer Art) sagt: »Von der Erinnerung des Matthias lacius ll ricus au Michael Stifelius wegen drei großen Blick-est in einkinyKloster zåoiskiextn Fälle? reich und Bayern, worin viele Bekenntnisse und gerichtliche Untersuckkukkgeu h« Leut gefunden worden, welche in ihre: Lehre ge en die röinisch chg gewe- sen. - Er war nicht in seiner Meinung betrogen, agt Mellinusz und neun: hie. IslbFi Leute Märtyrer, zum Beweis, dasz sie um ihres Glaubens willen getötet or en. » k- TO n oder Märtyrer-Spiegel der.Taufs-Gesinnten. 257 DaßT sie daselbst i1i der Kirche einen Aufruhr erweckt und deshalb, nachdem sie der Ketzerei gegen die römische Kirche iiber- wiesen worden, in großer Menge durch Feuer und Flamme ihr Leben geendigt haben. Rand, in den Band. Geschichtem Buch 8, am Ende. Ferner, All-r. Mellinus, L. Buch 2c., Fol. 479, Col. 4 er. Es« ist unnötig, ihr Glaubensbekenntnis hier zu wieder- holen, von welchem wir zuvor berichtet haben, daß es mit dem der Taufgesinnten übereinstimmt, weshalb es ausgemacht und keineswegs zu zweifeln ist, daß alle diese Leute fromme Zeugen Jesu gewesen seien, welche um seines Namens willen ihr Leben auch bis zum Tode nicht geschont haben. Zu Marseillcs in Frankreich sind vier Personen, Brüder des armen Lebens oder Waldenser genannt, des Glaubens wegen im Jahre 1317 verbrannt worden. Als! nun das Licht des Evangeliums von der Lehre der Waldenser, welches gegen die päzpstlichen Erfindungen stritt, an- fing stark zu durchbrechen, hat es fich auch in einem Kloster un- ter den Franciscanermöiichen entfaltet, so« daß hauptsächlich vier von dem Orden der Ntinderbrüdey welchen die Augen ge- öffnet wurden, sich von dem Klosterleben und zugleich von dem Aberglauben des Papsttiimes absonderten, und fernerhin Jesu Christo, ihrem Seligmacher, nicht in einer erdichteten, sondern wahren Armut nachzufolgen und mit, bei oder unter der Kreu- zeskirches Gottes, welche man Arme von Lyon, Brüder des ar- men Lebens oder Waldenser nannte, zu dienen suchten und die Kindertaufe den Eidschwuy die Rache gegen die Feinde und andere Stiicke der römischen Kirche widerlegten. Es« hat aber der Papst Johannes der Zweiundzwanzigste einen päpstlichen Ratsschluß gegen die Fratricelli. das ist Brü- der des armen Lebens 2c. herausgegeben, worin« ihnen Ver- sammlungen, es sei öffentlich oder heimlich, zu halten verboten wurde: auch sollten sie keine Hirten oder Lehrer über sich erwäh- len, um ihren Gottesdienst auszuüben, weil« sie die kirchlichen Sakramente (nämlich der römischen Kirche) verachteten und von dem römischckatholischen Glauben abgewichen waren: sie wurden deshalb mit allen denen, welche auf irgend eine Weise ihnen vor- standen oder nachfolgtem den Ketzermeistern übergeben, um sie 1·iber ihren Glauben auszusorschen Siehe Bzov über das Jahr 1317, Artikel 18 er. Unterdessen7 sind, wie sich leicht einsehen läßt, die vier oben genannten Personen, von der Wahrheit, die sie angenommen und bekannt hatten, nicht abgefallen, weshalb sie als Ketzer zum Tode verrirteilt, und als sie ihre Seele Gott anbefohlen, lebendig verbrannt wurden. Hierauf« sagt der papistische Schreiber Vignier also: Jn demselben Jahre, nämlich 1817, auf St. Michaelis Abend, sind zu Marseille in Frankreich vier Minderbrüdey weil sie gegen den Papst die Ketzerei des armen Lebens behauptet haben, le- bendig» verbrannt worden. Vignier ans eben demselben 2c.; ferner Abt. Mellinus L. Buch 2c., Fiel. 480, Col. I. I Albert Kraut; Beschreibung der Lftarter und des Todes diese: Leute. DSie wurden in« groszer Menge durch Feuer und Flamme« getötet. IBeTrisft ihr Glauhenshekznntnis, wovon ·an einer. andern Stelle Nioihricht gegeben« sum·- den ist: daher w r diekelben iiir ironinie Zeuneii Christi halten. TVon der Erscheinung der Klarheit des Evangeliums »in eiixeni geloissieki Franeiscaner M nchlloster sAlso das; vier von denselben Iitlonchrn no) von den( isövstliclieri Aberglauben abfonderteiu desgleichen auch von dem Kfosterlveseik »Sie haben sich zu der Kreuzeslirche Christi versiigh nainiicli z« den Armen von Lnon oder den Waltenserm « Von dem Befehle des Palrstes Jolsegtines des Zwei- undzwaiizigsten wegen die Fratricelli oder Brüder It. Fkzzxzstzs de pmspekz sitz» S Er verbot ihnen. irgend eine Versammlung, es sei oscetstlisjs oder eine« ich, z» halten. EIDie Ursache davon war, daß sie sich von der Loh-He de: römi- scheri Kirche edler-dorten. »Die voraemeldeteki vier Personen. wer! sie nicht vor·- ihrer Lehre abfallen wollten, sind lebendig verbrannt worden. SWas des· vari- stische Vignier davon geschrieben habe. s Daß sie verbrannt worden sind, weil sie gegen den Papst die Ketzereh wie er spricht, von der Armut behaupteten. lieber« ihren Glauben hat der zuvor genannte Papst Jo- hannes der Zweiundzwanzigste welcher sie zuvor in den Bann getan hatte, auf das folgende Jahr 1318 in einem gewissen Ratsschltisse unter andern die Erklärung gegeben: Ihr« dritter Jrrtum kommt mit dem Jrrtume der Waldenser überein, weil sie behaupteten, das; man unter keinen Umständen schwören müs- se, und weil sie lehrte1i, daß es eine Todsünde sei &c. Vzov Jahrgefchichte, T. 14, im Jahre 1818, Art. 1. Am Ende des vierten Artikels stehen die Worte: Woraus« hervorgeht, das; diese Francisccinermönche von dem Papsttume zu der Lehre der Waldenser abgefallen find. Abt. Miellin., L. Buch, gedruckt 1619, Fol. 480, Col. 1 er. Wie der Papst Johannes der Zweiundzwanzigste die Glänbigem welche man Waldenser nannte, im Jahre 1319 verfolgt habe. JmT Jahre 1319 hat der Papst Johannes der Zweiund- zwanzigste die Walde1iser in Frankreich abermals durchs seine Ketzermeisteu die Jacobiner oder Dominieanermönche verfol- gen lasse1i, welche2 viele derselben, wie die papistischeii Schreiber sagen, nachdem sie dieselben ihrer Lehre überführt (nämlich, daß sie Waldenser seien), den Fiirsten und weltlichen Obrigkei- ten zur Strafe überantwortet haben. Bzoic Arm-il. Anno 1319, Art. l0, ex M. S. Bibiiottk Vaticaimz ferner, im L. Buche der Geschichte der Verfolgung und Marter, gedruckt 1619, FoL 480, Col. Z. Uebers den Namen dieser Leute und iiber die Art ihres Martertums Leidens und Todes habe ich keine niihere Nachricht finden können, als daß sie sich zu der Lehre der Waldenser be- kannt haben, wovon wir zuvor Nachricht gegeben haben, und daß sie darutn verfolgt worden und gelitten haben. Jm Jahre 1828 ist Marsiliiis de Padua berühmt gewesen; er hat gegen den Papst und verschiedene Sätze der römischen Kirche geschrie- bei1, aber sein Tractat wurde, wie -die Kot-er, verdammt und scharf ver- boten zu lesen. Pier-til» Eint. 870, Georg Pack. 11 2c., vergl. mit P. J. Twisck in seiner Thron» 14. Vuclxaufs Jahr: 1328,Pga. 685, Col. 1 er. Die glänbigcii Waldenser werden in Böhmen und Polen bis auf den Tod verfolgt, unter welchen auch einer namens Eck- hiirdus um desselben Glaubens toilleii im Jahre 1330 verbrannt worden ist. JmT Jahre 1330 ist die ertoähtite Verfolgung der Walden- sisclseii Brüder in Böhmen und Polen aufs höchste gestiegen, trsovon in den alten Cjeschichtsbiicherti folgende Nachricht gefun- den wird: Jn2 demselben Jahre, nämlich 1330, sind sehr viele derjenigen, welche der Lehre der Elbaldenser anhingen, im nigreiche Völinieii und Polen von den Ketzernieistern bis auf den Tod verfolgt und hingerichtet worden. N» Farbe? großen Christcn-5V?-arterbiiche, 2. Teil, gedruckt 1619, Fol ..(,-·), No . . Limhricht von dieser Verfolgung; ferner von Eckhardus nach P. J. Twisck Beschreibung. Richardj friiher Eckhard genannt, welcher ein Predigers mönch gekreseih wurde als Ketzer vorm-teilt, weil er das Evan- gelium ohne Scheu predigte und den Mißbrauch der Papisten riigte. 10 Don ihrem cllauben nach·der Erklärung des Palastes Johannes des Zwei« uiidztisaiizigstein U Er sagt, daiz ihr dritter Irrtum mit den Waldenjern liber- einteinnicy die da Taten, das; man um leiner Ursache willen schworen müsse 13 Desgleichen, das; sie, nänilich inisgesamh zu der Lehre der Waldenser til-erge- gasineks seien. 1 Von der Verfolgung dnrch den Papst Johannes den Ztoeinndzwanzigsten unter des: Lsoltsexileitii angerichtet EDaß viele derselben den weltlichen Fürsten zur Strafe is: die. Häiide überliefert worden seien. itDosi man keine Nachricht weder« von. den-I Namen, noch von der Weile der Marter dieser Leute habe finden können· ais das; sie tnn der Lkkaldenser Lehre willen gelitten haben. 1Von einer gensijseii Lkersoigiiiig der Waldenser in Bohknen und Polen. IDasZ viele dieser Leute, nielclie dem borgt-meldeten Bekeoniiiisse atiliinxzem von den Ketzermeistern bis auf den Tod vercolgt und hingerichtet worden seien. IVon Esihardus und wie er das Evangelium gepredigt have. s 258 Der blutige Desgleichen sind in dem Königreiche Böhmen «« und Polen viele der Religion oder des Glaubens willen u1ngebracht worden. «« Bemen, sagt der Schreiber. · P. J. Twisck Chron., das 14. Brich, gedruckt 1617 zu Hoorip auf das Jahr 1330, Pag. 6s5, Col. L, ausgezogen aus Adir Hist» Fsol. 64, Herrn. Niiod., Fol 271, Heinr. Boxh., Fol. 27 re. Andere setzen hinzu, sagt Nicolaus Vignier, daß in demsel- ben Jahre (1330) ein gewisser Jacobinerinönh namens Eck- hardus, wiewohl ihn andere irriger Weise Richard nennen, öf- fenstlich verbrannt worden sei, weil er die Meinung der Waldens ser standhaft behauptete. Nie. Vignien Kirchengeschichte auf -das Jahr 1330; ferner im L. Buch der Geschichte der Verfolg. u. Mart» Fol 483, Col. L. Johannes Aston, ein wohlgelehrter Biiann von O ««ord, ist, weil er gelehrt, daß das Brot des Abeiidniahls nichts verändert werde, im Jah- re 1330 von dem Erzbischof zu Canterburh als ein Ketzer gefangen ge- nommen worden und in dem Gefängnisse gestorben &c. Siehe die in der Spalte angeführten Schreiber über Ecksardus ge. Von dem Tode Zessetlbtoen durchs Feuer, weil er der Waldenser Lehre standhaft be- aiip e e. , Genauerc Llninerkunxjp JchI halte dafür, schreibt A. Melliniis, das; dieser Eckhar- dus derselbe Hochdeutsche sei, welcher von dem Orden der Predi- gersHerren abgefallen ist, von welchem Tritheniius in seinem Register der Kircheiischreiber redet und bezeugt, daß er ein sehr gelehrter Mann gewesen, und in dem Worte Gottes eine außer« ordentliche Erfahrung gehabt habe. Abt. Mellinus aus Trithemius von den Kirihenschreiberm Fol 483, Col. 2 &c. « Jm Jahre 1836 auf den 23. Juni ist zu Venedig Johannes de Pistoja öffentlich verbrannt worden, weil er di-e vermeinte Ketzerei von der evangelischen Armut behauptete. Chronik von dem Untergange- gedruckt 1617, das 14. Buch auf das Jahr 1336, Pag 689, Col. L, verg-lichen mit Merula, Fol. 873 re, Ferner im Jahre 1340. Conradus Lager, als er um dieselbe Zeit vierundzwanzig- Jahre lang gelehrt hatte, daß die Messe mit nichten ein Opfer weder für Lebendige noch für Tote sei 2c., auch daß das Geld- nehmen der Priester für sterbende Personen nichts anderes sei, als Dieberei und Kirchenräiibsered wodurch viel Volk zum Abfalle von dem Gehorsam der römischen Kirche bewegt wurde, wurde darum gefangen und heimlich umgebracht. Siehe in der zuvorgenannten Chronik das- sselbe Buch, Pag. 691, Col. Z, »aus J. Münst., Fol 169, Hist. Andr., Fol 64, Pac., Cap. 11 re. Ferner im Jahre 1350. Johannes de Laudnno von Gent, eii hochgelehrter Mann hat um dieselbe Zeit die große Macht der Ober- Herrschaft und die falsche Lehre des Papstes tapfer angetastet und be- straft; was ihm -aber hierfur begegnet ist, hat unser Schreiber ver- schwiegen. Pag. 705, Col. 1, auf das Jahr 1350, verglichen mit Joh. Münst., Fol 168 2c. » Ferner im Jahre 1860. Johannes de Rupe Scissa hat damals ofsencliih gegen den Papst gesprochen und gesagt: Wer ist unter euch, allerheiligster Vater und gnadigste Cardinale ( denn solche Titel pflegte man ihnen zu geben), der da sagen darf, daß Petrus oder Sylvester »n-ämlich der Rechtsinnige« mit einem Gefolge von 200 bis 300 Pfer- den jemals geritten sei, gleichwie es jetzt von euch insgemein zu gesche- hen pflegt? Nein, sie sind still wie andere P-astoren (das ist Hirten) und Prediger einhergezogem sie waren auch mit schlechter Speise und Kleidung sehr -wohl zufrieden. Er sagte auch, daß die Päpste die ihnen gegebenen oder empfan- genen Güter zur Hoff-am, Ziererei und Thrannei gebrauchten. sWer sollte denken, daß ihm diese männliche Bestrafung wohl von dem Papste abgenommen worden sei? Vergleiche Joh. Miunst Tract., Fol 58 2c., mit der Beschreibung in der Chronik von dem Untergange der Tyrannen, gedruckt 1617, Pag. 711, Col. Z. unterdessen finden wir Nachrirhh daß der vorgenannte Johannes de Rupe Scissa drei Jahre nachher zu Avignon verbrannt worden sei, weil er die Wahrheit verteidigte. Sie-he die zuvor genannte Chronik aus das Jahr 1363, aus Georg Paris, Cato. 11 2c. M. Eläckibieåcebsslssclhardus Person und Gelehrtheit nach des Mellinus Anweisung Schllttpcalh Wie der Papst Urbanns, der Sechste dieses Namens, die Wal- denscr in Frankreich verfolgt habe, im Jahre 1365. Auf das Jahr 1365 wird angeinerkt, daß der Papst Ur- ba1ius der Sechste in einem besonderen Ba11nbriefe allen vor- nehmen Geistlichen in Frankreich und den Untersuchern des Glaubens daselbst Befehl zugesandt habe, daß sie die Ketzer (nämlich die Waldenser, welche damals Begarden und Beguis nen genannt wurden) nicht ungestraft am Leben lassen, sondern die Jrrgeister (so nannte er diese fromme frommen Leute) nebst ihren Jrrtümern mit der Sichel der Kirchenzucht ausrotten soll- ten. Sie e den iti ölen S eiber B ovius, au das a r 1865, Art. åzlfevinkzr denpälhiiiifchen kgirsellin., Buch, gkedr 1Ji31h9, Fol. 488, O . . WieT damals die Waldenser Begarden genannt und ver- folgt worden seien. Siehe A. Mellin eben» daselbst, Fol. 479, unten in der 4. Col. re. Es ist nicht nötig, das Glaubensbekenntnis dieser Leute zu wiederholen, weil wir dasselbe gehörigen Or-ts angeführt haben. In Flandern, Artois und Hennegau entsteht eine schwere Ver- folguiig, in welcher eine gottessiirchtigc Frau, Peronne von Aubcton, des Glaubens wegen um das Jahr 1373 öffentlich verbrannt worden ist. » Mitten! in den schweren Verfolgungem die in den Jahren 1872 und 1378 über die Waldenser ergangen, welche Turilw pinen genannt wurden, weil sie in Flandern, Artois und Henne- gau in dem Gebüsche, wo sich die Wölfe aufhielten, wohnen muß- ten, wie wir oben berichtet haben, hat es sich zugetragen, daß unter der großen Anzahl Menschem die mit ihren Schriften, Büchern und Kleidern als Ketzer verbrannt worden sind, auch« eine Frau mit Namen Peronne von Aubeton gewesen ist, weil sie die Lehre und dieses Vekenntnis angenommen und davon nicht abfallen wollte, als Ketzeriii verurteilt ist, öffentlich verbrannt zu werden, was auch an ihr, wie berichtet wird, zu Paris im Jahre 1373 ausgeführt worden ist: sie hat auf diese Weise durch ihre Staiidhaftigkeit bewiesen, daß« die Prüfung ihres Glau- bens köstlicher gewesen sei, als das vergiingliche Gold, welches sich im Feuer bewährt. 1. Pet. 1, 7. Von« dem Opfer dieser Frau, ferner von den Beschuldis gungen, welche die Papisten den Waldensern (Turilupinen ge- nannt) vorgeworfen haben, und wie Abt. Mellinus, ein Predi- ger unter den Calvinischem sie verantwortet habe, indem er sagt, daß diese armen Leute jämmerlich betrogen worden und daß sie aufrichtige Waldenser gewesen seien, auch daß die Papisten ih- nen alles, was sie nur immer wollten, zur Last legten. Siehe in dem großen Christen-Marterbuche, gedruckt 1619, den L. Teil, Fol 497, Col. 3 re. Sechsunddreiszig Personen, Waldenser genannt, werden wegen des Glaubens im Jahre 1390 zu Bingeii verbrannt. Der heilige Apostel Paulus schreibt sehr wahr, L. Tim. Z, 12, daß alle, die in Christo Jesu gottselig leben wollen, Verfol- gung leiden müssen; denn dieses hat sich im Jahre 1390 an eini- gen! frommen Christen erwiesen, welche nicht nur Bürger zu · » IVon des Pavstes Urban des Sechsten Pannhriefen an— alle vornehmen fran- zösischen Geistlichen u·nd Ketiermeisterm die Wnldenser nicht ungestraft leben zu lassen, sondern daß dieselben durch die Sichel der Kirchenzucht ausgerottet wer- den müßten. IBetrifst die Waldensey welche Begarden genannt wurden, und wie sie verfolgt worden seien. IBon den schweren Verfolgungen der Waldenser in den Jahren 1372 und 1s73. EDaß unter denselben eine gewisse Frau, Verone von Aiibeton genannt, welche sich zu ihrer Lehre belant hatte, als eine Ketzerin zum euer verurteilt worden sei. sDasz dieses Urteil au Paris an ihr vollzogen wor en sei. sVeri antwortung des Predigers Melliiius wider die Beschuldigungem welche den walden ischen Turilupinen mit Unrecht beigelegt werden. I on sS Personen, Bürgern aus Mainz, welche nicht weniger Bär er des himmlischen Jerusalems gewesen sind, welche zu Dingen für die Wahrhgeit der walvensischen Lehre gelitten haben. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. Mainz in Deutschland gewesen, sondern auch ihr Bürgerrecht im neuen, ja himmlischen Jerusalem hatten. Diese hatten den Glauben und die Lehre des Sohnes Gottes angenommen, wo- rauf sie sich (wie man denken kann) als gehorsame Nachfolger Christi nach dem Bekenntnisse der waldensischen Brüder hatten taufen lassen, um dadurch ihre Seligkeit i11 den Fußstapfen des Glaubens mit Furcht und Zittern zu befördern; nach der Regel PhiL 2, 12. Da« aber die Oberherren der Finsternisse dieses Licht der Wahrheit nicht ertragen konnten, so ist es i11 der Stadt Bingeii geschehen, daß sechs und dreißig (nicht von den geringsten) der erwähnten Kinder des Lichtes gefänglich eingezogen, und weil sie von der einmal bekannten Wahrheit nicht abfallen wollten, zum Tode verurteilt worden sind, näsnlich mit Feuer hingerich- tet, das ist, lebendig verbrannt zu werden, was auch an ihnen ausgeführt worden ist, und haben sie durch das- Feuer ein leben- diges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer gebracht. Von der Aufopferung dieser Leute wird unter andern Meldung getan im L. Buche der Geschichte der Vers· und Mar- ter, gedruckt 1619, Fol 505, Col. s, aus Matth. Flaee. Jllyrie stieg. der Zeug. der Wahrheit 2c. Derselbe Jllyricus (n.1ird daselbst gesagt) bekennt daneben, daß auf diese Zeit, nämlich im Jahre 1890, sechs und dreißig Bürger von Mainz zu Bingeii wegen der Lehre der Waldenser lebendig verbrannt worden seien Je. Jemandnssökhte denken, als ob diese gemarterten Personen, welche Bijvger von Mainz genannt werden, usnsd zu Bingen getötet worden sind, dieselben Wisärtiirer seien, von welchen a11 einem gewissen Orte in dem vorhergehenden Jahrhundert geredet worden: Weil gleirhfalls auch von denselben geredet wird, dafz sie Einwohner von Mainz gewesen u. zu Bingen getötet worden seien; solches aber stimmt nicht wohl mit ein- ander überein, weil ein großer Unterschied ist, sowohl in Ansehung der Zeit, als auch der Zahl der Personen. Denn was die Zeit angeht, so sind die ersteren wohl hundert und achtundsiebenzig Jahre früher gewesen als die letzteren: Denn jene waren schon gestorben (nach der Beschreibung des Brusius in seiner Geschichte der hochdeutscheii Klöster, desgleichen A. .M’ell., 457, Col. 3 2e.) im Jahre 1212, diese aber sind im Jahre 1890 getötet wor- den, wie in der Columne gemeldet worden ist. Was die Zahl der Personen betrifft, so sind die ersteren neun und dreißig gewesen, die letztern aber ssechs und dreißig, so daß hier drei mangeln. Was nun angeht, daß sie zu Mainz Bürger gewesen und daselbst gewohnt haben, welches von beiden zugleich bezeugt wird, desgleichen, »daß sie insgesmnmt zu Bingen getödtet worden seien: Solrhes muss Niemand zu denken Ursache geben, als ob dieselben Leute zweimal von den Schreibern angeführt werden, weil sie eben in etlichen Umständen mit einander übereinkommen. Es kann sein, das; danials die von Mainz kein eigenes Blutgerichh oder Macht, Todesgericlite auszuspre- chen, gehabt haben, und das; sie deswegen ihre Gefangenen, welche auf Leib und Leben saßen, an die tion Bingen haben. iiberaiitlvorten müssen« oder wenigstens, daß sie dieselben daselbst vor Gericht stellen mußten, welches noch bis auf den heutigen Tag auch in vielen andern Städten der Gebrauch ist. Eine grosse Verfolgung der gläubigen Waldenser an der Ostsee, von denen vierhundert und dreiunddierzig in dem Lande Mark und Pommern hart gepeinigt und getötet worden sind, um das Jahr 1890. Um! das Jahr 1390 ist die heftigste Verfolgung der Wal- denser in den Ländern an der Ostsee gelegen entstanden (wovon wir zuvor in unserer Beschreibung des wahren Glaubens im 14. Jahrhundert geredet), welche bis in das Jahr 1891 ange- halten hat und in welcher, unter sehr vielen andern? vierhundert sDaß die Fürsten der Finsternis das Liebt der Wahrheit sticht» ertragen konnten, daher sie den sogenannten Leuten zum Tode geholfen haben, Ja sie mit Feuerflammen lebendig verbrannt. » ·· 1Von der schweren Verfolgung der waldemischen Brudern in den Landern an der Ostsee. 9443 derselben Leute werden von den Alten mit Namen genannt und berichteh daß sie auf der Folterbanl ihren Glauben bekannt, nebst den Um- ständen. 259 und dreiuiidvierzig dieser Leute, die alle namentlich angeführt sind, in Pommerm in der Mark (Brandenburg) und den um- liegenden Plätzen zur Falter, oder auf die Peinigungsbank ge- bracht worden sind. Alle diese wollten nicht absallen, sondern haben ihren Glauben freimütig bekannt und gestanden, wie inanche Jahre sie der Wahrheit ihres Glaubens, welcher eine Sekte genannt wird, beigestimmt und dieselbe bekannt hätten· Vons denselben wird berichtet, daß sie mäßige, nüchterne Ebienschen und vorsichtig in ihren Worten gewesen seien, welche sich vor Lügen und Schwören in Acht nahmen Je. Jm 2. Buche der Geschichte der Vers. und Mart» Fol 505, Col. Z, 4, aus Matth Flaeeius Jllyris Lliegist der Zeug. der Wahrh., Buch 18, ebendaselbst Buch 15, Tit. von -den Waldensern, und Vignier in seinem Buche von der Kirchengesch., Jahr 1381 2e· Es« scheint, daß diese Leute wegen des Glaubens nicht nur verfolgt und gepeinigt, sondern auch getötet worden seien, nach P. J. Twisck’s Beschreibung, welcher also sagt: Es sind der Gläubigen oder Waldenser «« mehr als vier« hundert und vierzig wegen der Religion in den sächsischen und pommerschen Landschaften gefangen und getötet worden, aus deren Bekenntniss zu ersehen ist, daß sie die Lehre von ihren Voreltern empfangen haben und daß ihre Lehrer aus Böhmen gekommen seien; ferner kann man auch aus ihren gerichtlichen Verhandlungen sehen, daß sie bescheiden und vorsichtig im Re- den gewesen seien und daß sie sich vor Lügen, Schwören und al- le11 unehrlichen Dingen sehr in Acht genommen haben. f Jn der Lluflage vom Jahre 1617 wird Wal-denfen gelesen, solches aber ist ein Druckfehler. fDiese Tugenden sind ihnen auch zuvor zu- geschrieben worden, und werden von verschiedenen andern Schreibern ihnen ohne Scheu beigelegt. · P. J. Twisck Chronik, 1. Theil, Buch 14, auf das Jahr 1391, Pag 743, B, aus Heim. Boxh., Fol. 27 &c. Von der Verfolgung und dem Leiden der Christgliitibigen durch die von der römischen Kirche im Jahre 1400. Daß der hocherleuchtete und gottesfürchtige Mann J. Tau— lerus, welcher die Vorsteher der römischen Kirche Blinde und Blindenleiter nannte, damals seine Mitgenossen viel von der Verfolgung und dem Leiden der wahren Christen gelehrt habe, lieben wir in unserer Beschreibung der heiligen Taufe auf das Jahr 1400 angeführt. Unterdessen sind auch einige Schäflein der Herde Christi von dem römischen Wolfe totgebissen worden; ihre Namen aber sind uns nicht bekannt, mit Ausnahme eines einzigen, von wel- chem vJir gleichwohl keine genügende Nachricht in Ansehung seines Glaubens überhaupt haben erhalten können; nur das wissen wir, daß er sich dem Antichristen, nämlich dem Papste « von Rom sin feiner Lehre widersetzt habe, weshalb ihm, weil er nicht abfallen wollte, der grausame Tod des Feuers zuteil ge- worden ist. Hiervon werden unter andern, in der Chronik von dem Untergange Je» diese Worte gelesen: Wilhelmus Santraus hat sich zu der Zeit auch dem römi- schen) Aiitichristeii widersetzt: er ist in des Erzbifchofs von Can- terbury Gewalt und Verhaft gekommen, wo er endlich, nach- « Was ihre Lebensart betrifft, so sind sie alle s»l«ttsam, nüchtern und vorsichttg get-Dosen, nnd haben sich vor Lügen und Eidschworen gehütet. Siehe hiervon icmstiindlieher in dem Nachfolnendem tDasi die vor-genannte» Leute um ihres lsåsniiliekts willen nicht allein die Verfolgung, sondern auch »den Tod erlitten haben. « Von; dem eigentlichen Belenntnis der mebrgetcannteii Piartvrer in dem scharsen tr Be e. TBetriFft die Erinnerung von der Verfolgung dieser Zeit des» hocherlquckp teten und aotteslürchligen Mannes J. Taulerus »Das; etliche Schaslein Christi durch den Nömilchen totgebnsen worden seien. und daß nur einer mit Namen ge« nannt worde sei. von dem wir nicht genügende Nachricht haben erhalten können, darum lassen wir sie Gott befohlen. 260 dem er daselbst eiii ganzes Jahr gefangen gelegen, -im Feuer, jedoch mit großer Staiidhaftigkeit sein Leben geendigt hat. Chronik von -dem Unterg. 2c., gedruckt 1617, das 14. Buch auf das Jahr 1499, Pag 750, Col. 1 &c. » Jni Jahre 1400 hat Fsraiiciseus Petrarcha gewaltig gegen den Papst geschrieben, und gesagt: 1. Daß der Papst der Antichrist sei; L. daß seine Hoflsaltung Babylon, und die aus de·m Wasser sitzende Hure (wovon man in der Offenbarung Johannes liest), ja eine Mutter Der blutige Schauplatz aller Abgötterei und Hurerei sei; Z. daß Rom eine Schule der Jer- tümer, ein Tempel der Ketzerei und ein Nest der Verräterei sei; weil er aber die Wahrheit sag-te (melden die Schreiber), konnte er auch kei- ne Herberge finden, denn er wurde von dem Papst verfolgt und ver- jagt. P. J. Twisct Chronik, das 14. Buch, gedruckt im Jahre 1617, Pag. 750, Col. 1, verglichen mit dem 20. Briefe des F. Petrarchich in iåenli Ziege, welch-es davon aufgesetzt ist; ferner Phil. Plferulm Tract., o . 2c. Beschreibung von der heiligen Taufe der Märtyrer im vierzehnten Jahrhundert, das ist: Von dem Jahre nakh der Geburt Jesu Christi 1300, bis zu dem Jahre 1400. Karzer Inhalt von der Taufe im vierzehnteu Jahrhundert. Der Anfang wird in diesem Jahrhunderte, nichts nütze. mit den Versammlungen oder Gemeinen der Waldenser gemacht, von welchen berichtet wird, daß dieselben nicht nur sondern auch lange zuvor und nachher gewesen Wien, welche gelehrt haben, daß der unmündig-en Kinder Taufe Der siebente Artikel des Glaubensibekenntnisses der Waldensser von de! Taufe Wikd hie! angeführt, WOTEU VDU dem gehemdekk with, Was? sie von dem Glauben nnd von fern übereinkomme. Auf das Jahr « » . · »» hatten als die von der römischen Kirche, wovon zwei Hase genauere Erklärung gegeben haben; allch wird auf das Jahr Es tun sich einige « fünf Artikeln besihuldigt werden, von welchen der eine gegen nannte Geistlichkeit gerichtet gewesen. Es wird der Waldenser auf die Jahre derten erzählt worden ist, daß dasselbe mit Papisten mit ihnen umgegangen seletb » Hierauf folgt (im Jahre 1370) Johannes Vieles, dertanfe umstießen; ferner, ein anderer der Veränderung des Lebens bezeugt Dann wird die Lehre des Dulcinus und seiner Hausfrau Makgak ekhel 1315 werden einige Leute angeführt, WekcheJIOU angefuhrt werden: 1318 in riigender Weise das Bekentnis der Papisten angeführt. fromme Leute hervor, welche abgefallene Mind erbriider genannt werden» die von dem P··apste Johannes XXIL wegen den csidschwun und die andern vier gegen die papftliche Kirche und deren ge- haben. angeführt, wovon die Papisten sagen, daß sie mit den Wiedertäm den Papisten für Ketzer gehalten wurden, und die eine andere Lehre 1. Von der Taufe, Z. von dem Eidschwure wovon wir eine 1319, 1380 und 1335 gedacht, von deren Glaubensbekenntnis in den vorhergehenden Jahrhun- der Lehre der Tanfgesinnten ubereingestimnih und wird dabei angeführt, wie hart damals die der unter ande r1i gewisse Artikel anführt von welchen berichtet wird, daß sie die Kin- Artikel gegen den Eidsckfwur re. Auf die Jahre 1372 und 1373 wende« gewisse Leute erwähnt, welche von Johannes Tilius Turilupinen genannt werden sc» andere aber berichten, daß sie rechtsiiinige Waldensser gewesen seien 2c. Darm (im Jahr« lage) wird do« de« aerichiiichea Verhandlungen Nachricht gegeben- welche in den an der Ostsee gelegenen Landschaf- ten gegen die Waldenser vorgefallen sind, wobei bemerkt wird, daß die das; es uicht erlaubt sei« auf irgend eine Weise, Bekeanwis von der heiligen Taufe gemacht sc» schen Ländern gewesen seien ge. Walter Brute bekennt lauf das Jahr 1392), schöpfen zu schwören Ueberdies hat er ein gutes genannt er. Leute dieser Lehre wohl 200 Jahre vor Joh. Huß Zeit in den sächsi- weder bei dem Schöpfeiy noch bei den Ge- dieses wird auch W. Swinderby Lehre J. Mehrning tritt in einem sehr alten Glaubensbekenntnisse der Wtlksdenfek hervor, Wekches et selbst ZU Händen Bette, lvvtkv betkchkek wird, daß man im An · · Von den thessalisclien Brüdern. »welche sich in allen der Gewohnheit in Thessalia auf Pfingsten zu taufen 2c., fange des Christentums keine Kinder getauft ha » Religionspunkietl Mlk YOU und wie Cur-Lus- Vlschv e sc. sogenannten Mennisten vereinigt haben, so wie auch von zu Mailand, die Lehrer ermahnt habe, den Zuhörern das Geheimnis der Taufe fkeißjg auszulegen, damit ihn» das Bekgmjtnis des christlichen Namens wohl anstehe, wird ganz in der Kürze ge- redet &c. Jahr 1894) von Menschen in Böhmen, welche es mit den Daß! die Kirche der Waldensen sagt Jacob Mehrning nachdem sie in Frankreich entstanden und daselbst heftig verfolgt wurde, sich weit und breit in Böhmen, Polen, der Lombardei. Deutschland, Niederland und andern Orten vom 12. Jahrhun- dert an bis ins Jahr 1345 verbreitet und daselbst sich niederge- lassen, wie in der Bibliothek der Väter, Tom. 15, Pag. 300, be- rirhtet wird, welche gelehrt haben, daß die Taufe der unmündi- gen Kinder nichts nütze, bezeugen die Historiem welche in den vorhergehenden Centur., oider hundertjährigen Beschreibungen angeführt sind, uiid ist bei Sleidanus Comment 16, Jacob I Das; die Versammlungen der Waldenser nicht allein zu derselben Zeit, son- dern auch viele Jahre zuvor »und nachher gewesen seien, und daß sie gelehrt ha- ben. daß die. Taufe der imnlundigeiisKinder nichts-Milbe. Die Gegenden. wo fie Yiiszedsråiklsgtegixejxeh waren Frankreickx Böhmen, Polen, die Lonibardei. Deutschland i U. . Si. Damals-as. als er das Heilige Evangelium zu Maiäxddieartråsjijxktzzj EITHER-THE Wåsfzrixszttiggaäifljdtikrd (in dem Zusatze auf das Mehrning Taufgeschichte über das 14. Jahrhundert, Pag. 737; ferner, H. Mont. Richtigkeit der Kindertaufe gedruckt 1648, Pag 86 2c., zu sehen. Jm Nachfolgendeii erzählt J. Mehrning an dem erwähn- ten Orte, den Artikel der Taufe aus dem Glaubensbekenntnis der Waldenser und sagt: J. Paul Perrins von Leon ·(in seiner Historie von den Waldensern) erzahlt ihr Vekenntnis welches im siebenten Arti- kel also lautet: Wir« glauben, daß in dem Sakramente der Taufe das Was« 7. ATtÆYSdeJWYZTITHcFTYF wikiichdeerndZEIT-lägVZPFFFQLSPYTUFYZLYFZZFL ei; HEXEN fichtbares Zeichen von der unfichtbaren Kraft Gottes sei, und daß man auch hu« durch in die heilige Versammlung des Volkes Gottes, das ist die Gemeine, auf· genommen werde. · oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gcsin.ntetr. ser das äußerliche und sichtbare Zeichen der unsichtbaren Kraft Gottes sei, die in uns die Erneuerung des Geistes und die Tötung unserer Glieder in Christo Jesu wirkt, durch welche wir gleichfalls in die heilige Versammlung des Volkes Gottes aufgenommen werden, indem wir mit denselben unsern Glauben Iltnd die Veränderung unseres Lebens bezeugen und an den Tag egen Je. — Siehe auch hiervon H. Mond Nichtigk der Kindertause, Pag». AS, ausgezogen aus dem Buche des Coralns du Moulim von der Monarchie der Franzosen, Pag. 65. Werts sieht nicht, daß die Waldenser an diesem Orte ohne Scheu sagen, daß sie in der Taufe vor Gott den Glauben und die Veränderung des Lebens bezeugen und bekennen? Was spöt- ter Jacobns du Bois, Prediger der Calvinisten zu Leyden, durch seine Auslegungen gegen Mantua. 2e., gedruckt im Jahre 1648, Pag 162, 163, zu· verdunkeln gesucht hat, aber die Wahrheit des Gebotes Christi ist die stärkste, und behält die Oberhand, tlvåer da glaubt und getauft wird, soll selig werden. Mark. 16, Im Jahre 1305. · »Von! Dulcinus schreibt der gelehrte Leonhard Krentzheim in seiner Chronik oder Zeitrechnung also: Dulcinus und Mar- garetha errichteten, wie die Papisten sagen, eine neue Sekte oder Keizerei. welche den Wiedertäufern ganz« gleich kommt, und welche bis in das Jahr nach Christi Geburt 2c. sich gehalten hat. «« Endlich, sagt der Schrei-her, aber es ist ein Fe P. J. Twisck Chronik, das 14. Buch auf das 646, Col. I, aus Chr. Leonh Krentz &c. Im Jahre 1315. D. A. MellinusI gibt auf dieses Jahr von vielen, wie er sie nennt, rechtsinnigen Christen Nachricht, nselche aber von den Päpstlichgesinnten Ketzer genannt wurden, von welchen er einige Stücke anführt, deren sie die Papisten als einer Ketzerei beschul- digten, welche wir jedoch, um Weitläiifigkeiteii zu vermeiden, hier nicht alle anführen und nur dasjenige erzählen wollen, des- gentman sie in Ansehung der Taufe und des Eidschwurs beschul- ig e. hler. Jahr 1305, Pag Ihre Lehre von der heiligen Taufe. Von« der Taufe schreibt er, das; ihnen nachgesagt wurde, als ob sie das Sakrament der Taufe verspottet haben sollten 2c. Aber, wer weis; nicht, wenn sie das Sakrament der Taufe verspottet haben, daß sie damit nur die Kindertaufe verstanden haben, denn nur diese stand damals in Frage. Doch« hat Mellinus seine Meinung darüber ausgesprochen, was ihre Lehre in diesem Punkte enthält, welche Ansicht der uns- rigen nicht widerstreitetx seine Worte sind diese: Was« den Ar- tikel von dem Sakrament der Taufe, nämlich, daß sie die Taufe überhaupt verworfen haben sollten, betrifft, so muß solches nicht auf die rechte Einsetzicng Christi, sondern nur auf die Meinung der Papistem welche die Gnade Christi und die Kraft des Heili- gen Geistes an das äußerliche Taufwasfer binden, bezogen wer-» den te. Ihre Lehre von dem Eidr. Rücksichtlich des Eides werden sie von den Papisten beschul- digt, das; sie dafür gehalten haben sollten, als oh der Meinesid «Dah derselbe Artikel angibt, wie sle ihren Glauben bezeugt und ihr Leben gerijindert haben. Daß aber J. Du Bois (gegen M) gesncht habe, solches zu ver- un e n. d xrVofi der Lehre Dulcinus und seiner Hausfrau Margaretha in Bezug er au e. IVon einigen Christen in dieser Zeit, welche nach der Beschreibiiiig des A. Mielliniis in der Lehre frei gewe en sind. Iilliessen sie die Padisten in nsehung ver Taufe beschuldiatem und was sle eigentlich davon lehrt. . sDafi in dieser Sache des. A. Mellin Mei mit der unsrigen iibereins«imme. »Wenn von den Waldenserci gesagt wird das; sie die Taufe verworfen laben, so muß solches nicht von der rechten Einsednng der Taufe verstanden wer-sen. I! 261 keine SüiideI sei; aber laszt uns, sagt A. Mellinus, diesen fal- schen Artikel etioas genauer untersuchen. Da wir nun zu dem Artikel von dem Eide kommen, redet er, um zu zeigen, wie falsch diese Beschuldiguiig sei, also: Wie- follten sie auch den Meiueid für keine Sünde gehalten haben, da doch die Papisteii selbst von ihnen schreiben (oben in den waldens sischen Cieschichtenx daß sie ungern sich auf den Eidschlvur einge- lassen und begehrt hätten, ihnen auf das einfache ja und nein zu glauben, um alle Lügen, Lästerungen, Meineide und leichtferti- ges Schlrören zu vermeiden? So weit Mizllia im L. Buche von der Geschichte szder Vers. und Mart» Fol 479, Col. 1, 2. Hieraus« geht hervor, daß diese Leute nicht nur den Mein- eid, sondern auch alle Arten des Eidschwur zu vermeiden gesucht, weshalb sie begehrten, das; man ihnen nach der LehreChristi auf ja und nein glauben sollte. Matth 5, 37. Euer Wort sei ja, ja, nein, nein, was darüber ist, das ist vom Bösen Im Jahre wie zuvor. Zu« dieser Zeit hat Johannes der Zweiundzwanzigste einen piipstlichen Ratschluß gegen einige zum Schein abgefallene Min- derbrüder herausgegeben, worin er sie nachfolgender Stücke be- schuldigtt Erstlichf daß sie—sagten, es seien zwei Kirchen, die eine fleischlich, welche mit Reichtiimern, lleppigkeit und Wollust dieser Welt angefüllt, und mit allerlei Sünden und Schanden besudelt ist, über welche der römische Papst und die vornehmen Geistlichen die Herrschaft führten: die andere aber geistig, mäßig, sauber, tugendhafh ehrlich und arm, an welcher sie und ihre Angehöri- gen allein Teil hätten. Zweitens« daß sie die Priester der Kirche und alle Diener derselben ihrer Herrschaft und priesterlicheii Würde für verlustig erklärten, so daß sie selbst weder Ausspruch nach Rat geben, noch die Sakramente bedienen, oder die Gemeine, die unter ihnen stand, unterrichten möchten; und ihnen also alle kirchliche Macht benommen haben, und daß sie sogar sich gerühmt, daß jede Kir- chenwürde bei ihnen allein zu finden, weil sie sich allein die Hei- ligkeit des geistlichen Lebens zuschrieben. Jhrt dritter Irrtum trifft, wie der Papst sagt, mit dem Irrtum der Waldenfer zusammen, weil sie beide behaupteten, daß man unter keinen Umständen schwören möge, und lehrten, daß es eine Todsünde sei, einen Eidschwur zu tun 2c. Der« vierte augebliche Irrtum, von welchem der Papst be- kennt, daß sie ihn mit den Waldensern gemein hätten, ist der, daß die Priester, welche der Vorschrift oder dem Befehle der Kirche gemäß (wie er es nennt) eingesetzt und bestätigt sind, die Sakra- mente der Kirche nicht zubereiten und bedienen können, wenn sie lasterhast odereiner Todsünde schuldig sind Te. Der« fünfte Irrtum, wie der Papst sagt, war, daß sie sag- ten, daß zu der Zeit das Evangelium Christi in ihnen allein er- füllt sei, welches bis dahin gedeckt, ja fast erloschen gewesen. Zur’ Erklärung dieses Artikels hat der Papst hinzugefügt, sie sollten gesagt haben, daß sie die Verheißung unseres Herrn 1 Weisen sie beschuidigt werden in Ansehung des Eidschlvurs und lvie solches von Pl. Welt. beantwortet wird. »Sie schworen ungern, sagen die Bat-isten, und verlangten, daß man ihnen bei Ja und Nein glauben sollte, um alle Lzsgen und Lästerungen, Meineid und leichtsertiges Schwören zu vermeiden. suherhauvt suchten sie jede Art des Eidschwörcns zu verhindern. « « »Von einigen frommen Leuten, welche alzgefallene Minderbrüder genannt war-den, nnd von ihrem Glauben. IDaß die dadstliche Kirckze fleischlich, die Kir- che Cluristi aber geistig sei. DDasZ nicht die Priesäer der roniischen Kirche, sou- » t hatten. « Das; man nicht schwören soll, ia dasz dasselbe eine Todsünde sei. sDaß die sundhasten Prie ter nicht die Sakramente bedienen können. sDaß das Evan elium Christi in i nen ersiillt werde. 7Daß die romische Kircheivon dem Begti e und Unter« haltung des heiligen Evangelium ausgeschlossen se 262 Der blutige von der Sendung des Heil. Geistes sich selbst in der Weise zu« schreiben, daß sie die allgemeine, das ist die romische Kirche, von dem allgemeinen Jnbegriffe und Unterhaitutig des heiligen Evangeliums ausschlössew · » » Aber« sehet doch, sagt Abrahaiii Djkelliiicus der dieses ausge- zeichnet hat, wie der Papst die Meinung dieser Leute-verdreht, denn sie haben es» niemals geleugnet, daß der Heilige Geist nach der Verheißung Christi rechtlich über die Apostel ausgegosseii worden sei, sondern, das; die Päpste in Rom, welche sich selbst apostolische u11d Nachfolger der Apostel nannten, an der Sen- dung des heiligen Geistes Teil hätten sc. . Abr. Mellinus Z. Buch von den Geschichten der Verfolgungen und Marter. Fol. 480, Col. l, Z. Außer diesen fünf Stücken gibt es deren noch niehr, deren diese fromme Leute von dem Papst beschuldigt worden sind, knie- iuolzl er sie nicht alle namhaft gemacht hat; es läßt sich daher an- nehmen, daß sich jene größtenteils zu der Lehre der Waldenser bekannt haben, wie denn auch oben zur Genüge angeführt wor- den ist, daß dieselben nicht nur gegen den Eidsch·.r-nr, sondern auch gegen die Ksindertaufe die Rache, das Sakrament des Al- tars, die Messe und andere Aberglauben des Papsttiinies gewe- sen sind. Jm Jahre 1319. JUT dieser Zeit hat der Papst Johannes der j3n1eiundzwan- zzigste durch seine Keizermeister grausam gegen die Waldenser ge- ivütet, welche das oben angefiihrte Bekenntnisz das mit dem Ve- keiintnisse der Taufgesiiiiiteii iibereinstimmiz getan haben, von deren Leiden und Tode wir später reden werden. Siehe hiervon Bzou Annal im Jahre 1319, Art. 10, aus einem geschricsebleiien Burhe der Vatikan. Biblioth Juni, A. Mellinus Fol. 480, o . Z. Jm Jahre 1330. sit! dieser Zeit wurden die vorgenmiiiten Waldenser von den sTetzermeisterii im Königreiche Böhmen und Polen sehr un- terdrückt (siehe in dem großenChristen-Attirtyrerbucha gedruckt l619, FoL 483, Col. 1). Diese Angabe liefert uns den Beweis, daß der Vertreter des anfgesetzteii Bekenntnisses damals nicht nur in Frankreich, sondern ciucls in Böhmen und Polen noch vor- handen gewesen seien. « Ja, Matthias Flaccius Jllyricus berichtet, das; er die Bü- cher des Untersuchnngsgerichtes von dem Verfahren der Ketzers nieister zu derselben Zeit gegen die Waldenser in Böhmen und Polen unter dem König Johannes Je. in Hände« habe Je. Register der Zeugen der Wahrh., B. is, Tit. von den Waldeufern Im Jahre 1365. Der Schreiber der Bücher der Verfolgungen und Märtyrer gibt auf dieses Jahr folgenden Bericht: Da« überall durch ganz Frankreich eine unzählbare Men- ge Begarden und Beguinen gewesen, dieselben nennt er Mulden- ser im Z. Buche re» Fol. 479, unten an der vierten Columne, die ihre Ketzerei. wie die Paiiisteii sie nan.1«cte11, iiberall aus-streu- ten, so hat der Papst Urbanus der Sechste im Jahre unseres Herrn 1865 allen vornehmen Geistlichen in Frankreich nnd den geistlichen Richtern des Glaubens daselbst in einem besondern sWas A. M. ·ur Erklärung des letzten Satzes g s t « Ei , v i t geleugnet haben, dssz der Heilige Geist in reichem MässseglibxistylechplpchsseinäsiskZ gossen worden sei. IDaß die borgemeldeten Leute, wie es scheint, nieiltenteiks der Lehre der Wnldenier beigestimmt haben. 1jzkoii»den.Waldenserit, gegen welche der Papst Johann »der Zioeiuiidzwaiizigs «« Vieh« kam-Juli MS i ichicht :- s J M h i a, ner eigen auge ers. ernn,’ .609,t-btl':- , des Uiuersueizungsgerichts welk-es in Böhmen und oleikilgim Judith lscizhogeägi die Waldenker zur Seit des lionigs Johannes behalten worden ist is; woraus aewihÅn schließen ist, daß die Waldenser damals auch bekannt gen-e en seien. 1 ein vielen frommen Leuten, die Begarden nnd Beguinen nannte welche eigentlich Waldenser genannt wurden, und wie Papst Urbanus der sechste die- selben verfolgt habe. Schaut-lag, Bannbriese einen Befehl des Jnhalts zugesandt, daß sie die« lceizer nicht ungestraft leben lassen, sondern durch die Sichel der liirelseiiziicht die Jrrgeister mit ihren Jrrtiimern (so nennt der Papst die wahren Gläubigen) arisrotten sollten Im Z. Buche der Geschichte der Verfolg« und Mart., FoL 488, Col. 1, aus Bzov., iiber das Jahr 1365, Art. 8. Im Jahre 1370. »du« dieser Zeit, schreibt Jae Vkehrtiiiig und auch Andere, hat Johannes Vieles, ein Lehrer in England und Prediger zu Lutterxrord im Bistuiiie Lincoln, unter anderem auch gelehrt, das; die Taufe zur Vergebung der Erbsüiide nicht nötig sei, wo- mit er sder Kindertaufa die auf die Vergebung der Erbsüiide ge- gründet ist, sattsam widerspr-icht, oder dieselbe, wie H. Montanus sagt, vertsoorfeii hat; deshalb« hat man auch seine Gebeine ein- undvierzig Jahre nach seinem Tode auf piipstlicheii Befehl aus- gegraben, verbrannt und die Asche ins Wasser gexeorfen Jae Mehr« Taufgeschsicl te über das vierzehnte Jahrhundert, Pag-. 737, 738. H. Mioiit., Ni tigkeit von der lrindertaufa die Z. Auf- lage, Brig. 87. Ferner, siehe Thomam waldensenx Tom. Z, Cap. 96. Bellarsnsp Tom. Z. Lib. l. von dem Sakrament der Taufe, Tab. 4. Vieecom., von den Fiirchengebrecheix Buch Z, Cato. 1. Daß« die oben angeführten Worte des Johannes Wiclef lediglich von der Verwerfung der Kindertaufe und nicht von der Taufe auf den Glauben zu verstehen seien, wird durch den vier· ten Artikel bestätigt, nzelcher von William Wideford, einem Min- derbruder, aus Wiclefs Dialog ausgezogen und von Abt. Mellis nus angeführt worden ist, und welcher also lautet. Daß diejenigen, sagt Joh. Vieles, welche behaupten, daß die Kinder der Gläubigein welche ohne Taufe sterben, nicht selig werden, zu kühn nnd vermessen in dieser ihrer Behauptung seien. Abt. Mellinusx B. Buch von der Geschichte der Verfolgung und Marter, FoL 494, Col. Z. Wenn jemand zu derselben Zeit sagte, daß die Kinder ohne Taufe selig werden könnten, derselbe verwarf die Kindertaufe 2c., also tat all- hier Joh Vieles. Desgleichen verwirft hier Joh Wiclef das Gid- schwören in allen Verhältnissen und Vorfällen des menschlichen Lebens. Das; übrigens Johannes Wiclef nicht nur der Kindertaufa sondern auch dem Eidschwure widersprochen habe, wird im zwei- nndvierzigsten Artikel seines Bekenntnisses bezeugt, welches von ihm der geistlichen Versammlung zu Constaiiz überliefert und daselbst verdammt worden ist und also lautet: Der Eidschzviir in bürgerlichen Vergleichen und Kaufhäiideln ist nicht erlaubt. Köln, bei Orthun Grat. 2c. For åvålellilnus Z. Buch der Geschichte der Verfolg. und Mart» Dieser Artikel von: Eidschwure wird durch einige Schrifts steller aus Joh Wiclefs Bekenntnis in Folgendem beschrieben: Ein ungeziemeiider Eid ist derjenige, nxelcher kriegen inenschliclier Vergleiche und gebührliclser Kaufhäiidel geleistet wird. Seh. Franc, Chronik der römischen Ketzer von Petrus bis Eli-m» gedruckt im Jaihre ·1568, Fol·. 105, Col. 1. Buchst J» Johannes sc. Ferner, V. J. Twisck Chronik, I. Teil, das 14. Buch auf das Jahr 1371, Pag. 7Z0, Col. 1, Z. Tract., kurzer Bericht von dem Laufe der Welt, durch «. H» Berg. 99. · · P. J. wisckt und andere schreiben, daß derselbe Johannes Vieles, nachdem er aus England nach Böhmen gefliichteh da- selbst seine Lehre mit den Waldensern fortgepflanzt habe, xygikhsp mit seiner Lehre größtenteils übereinstimmten EEI hat allen vor ehmen G iftlich « an! i « d d F! rabsexbsz gilt sfsitåetm ausdrüalicheiic Bannehjribye Fxfohlrxnklj dtsilh fieentie en ai en o en. «. ji«-Ei; iiålöåismssiikåsisst2iiiipkklkläRikkshiisEis: HFHKMFFFPZLE toorfeii habe, damit man flch nicht verehren ntdge sllmtändilcher Bericht von dem, daß er die Taufe verlengnet er. «Daß Sah. Wir-le mit den Waldes-fern feine Lehre fortgesetzt habe. oder LlliårtnretnSpiegel der Tanfs-(slzesisttsrtcsn. 263 Dieser Wiclef lehrte its-ach, das; das Wesen und die Eigen- schaft des HBrotes und Weines im Sakrimiesite des Altars nach der Einsegtiuiig verbliebe Christus« sei nicht leidlicher Weise im Scikraiiicsiite Die« Messe sei nicht von Christits eingesetzt, sondern sie sei des« Teufel:- Gehorsani und Wort. Dies Firmung das Fasten, das Weihen der Priester, das Tausen der Kirchen und Glocken werden nur aus Gewinnsucht dem Papste und den Bifchöfen zugestanden· Dies Universitäteiu das Studieren, die DoctortiteL die Col- legien, Ehrenstaffelii nnd Lllieisterschafteii seien uns von den Heiden angeerbtund der Kirche eben so nützlich als der Teufel. Ein« ungeziemender Eid ist Je. Merula nnd mehrere andere bezeugen, dass« Wiclef wohl zweihundert Biicber geschrieben habe, und hat Johannes sznsk (lese auf das Fahr 1415 und 1416), welcher noch sung war, nebst vielen andern fleißig unterwieseii und von dem Papsttunie abwendig gemacht. P. J. Twisck Chronik, das 14. Buch, auf das Jahr 1371, Paa 7L0, Col. I, L, aus Leonh.. Buch G. Hist. Lldr. Junius, Fob 45. Jud. Crispin., FoL 3542 Guil Wien-la, Fol 886. Nikel» Schauplaiz Fol 119, Zeig« Ziel. 119. Daß« auch Johannes Guß, obwohl ihn die Calvinischeru sowie auch Johannes Wiclef. gerne auf ihre Seite gezogen hät- ten. gleichfalls gegen den Eidschwitr gewesen, auch in niehreren andern Stiicken mit den waldeiisisclseii tanfgesinnten Briidern übereingestimmh und das; er solches von Johannes Wiclef, J Wiclef aber von den genannten nxaldensisehen Brüdern gelernt habe, hoffen wir gehörigen Ortes zu erklären. Was« den Artikel betrifft, wovon man sagt, das: ihn Jo- hannes Wiclef gelehrt habe, nämlich, das; allesDiiiae durch eine absolute oder Unabänderliche Notwendigkeit nescheheiy darauf antwortete D. A. Mellinris Vredigerx bei den Calvinischenz Wir sind der Richtung, das; Joh Wiclef dieser Läfterung mit Unrecht beschuldigt worden sei. L. Buch von der Geschichte der Vers. und Mart» Fol. 495, Col. 4. Später, als er sich arisfiihrliclser hieri.iber ausspricht, sagt er, daß solches eine absichtlicbe Verleuiiiduiig nnd teuilische Liige sei. welche von der Erde aufgerafft und dem nnschuldigen Joh Wiclef ins Angesicht geworfen worden sei. Fol 496- Col. 1. So sieht man denn, das: Joh Wielef, wie die Calvinischeii selbst bezeugen, den Artikel der genauen Gnadenivcihl nicht be- hauptet haben, wie früher einige, niiewohl mit Unrecht, gemeint haben. Wenn nun der Artikel von der Prädestinatiom oder von der nn- uingänglicheii Notwendgkeii. dem sah. Wiclef nicht zugehörd wie hier einer der calvinischen Lehrer vergibt und für Wahrheit.hält, was hat er dann in seiner Lehre übrig behalten, das mit der Calvinischen Kir- che allein. übereinkommks Gewifzlich nichts. Im Jahre 1372. Joh Tylius, in seiner Chronik der Könige von Frankreich, schreibt von gewissen Leuten, welche er Turilupiiieii nennt, und sie nach papistischer Art sehr verächtlich des Aberglanbens be- schuldigtz er gedenkt ihrer auf das Jahr IZLL in Folgendenu Der! Aberglaube der Turilupinem welche eine Gattung Weiden- SGegen die Einweihung und das Sakramenh sGegect die III-leise. sGeaesic das Salrament der Firmnnz re, SGegen die hohen Schalen. »Gegen den Gib. 10 Daß sah. Wiclef wohl 206 Bücher geschrieben habe nnd viele ils-keuschen von dem Paplfttume aksweudig gemacht. 11 Daß Ich. Huß feine Lehre von J. Wielef und es seine Lehre von den Walden ern empfangen habe. I« Widerlegung der Lä- sterung, daß Ich. Wielef geglaubt abcn sollte, daß alle Dinge aus einer unum- gänglichen Notwendigkeit gefchehem IVon gewissen Leuten, Turiliipineii genannt, welche die Papisten als Ket- zer verdammt haben. Von ihrem Glauben foll bald Nachricht gegeben werden. ser gewesen, die den Beinameii von der Gemeinschaft der Armut angenonnnen lsatteih sind In diesem Jahre mit ihren Schriften, Bnchern und scleidern als Ketzer verdammt nsordeir » sah. Thlins Thron. der Kön. von Frankn A. Mell -.l97, Col. Z. Vierte, von ihrem Glauben soll binnen kurzem gesprochen werden. Im Jahre 1373. sz Vigtiierl schreibt von idsiefen Leuten, Turiliipinen genannt, ins« von ihrer»Lehre, das; sie zu «Paris»von den Ketzermeisterii lHetzer ertlart und das; Ihre Bucher offentlicls verbrannt wor- den und, das; auch eine gewisse Frau ihres Glaubens dasselbe Schicksal gehabt Je. Viguien .K"irchengesch. auf das Jahr 1373, aus Will. von Nangis A. Wiellmiis ebendaselbsh wovon m dem Nachfolgenden ausführlichen · fBon dein Tode dieser Frau soll an seinem rechten Orte in der ckkcichiclste der Wtiirtyrer umständlicher gehandelt werde11.) Von der Aufrichtigkeit dieser Leute. Der Sehreilier des L. Buchs der Verfolgungen, nachdem er erzählt, isxie diese Leute, welche man Tirrilupiiien nannte, von einigen papistischen Schreibern beschuldigt worden seien, dasz sie nicht ehrbar lebten, verteidigt sie und sagt: Aberi iiber diese ar- men Leute hat man erbärmlich gelogen; denn es sind aufrichtige Waldenser gewesen, welchen die Papisten aufbiirdeten, was sie nur wollten L. Bnch der Gefch. der Vers. und Mart» Fol 497, Col. 3 re. Von ihrem Namen« Was« ihren Namen betrifft, so bezeugt Joachimus Cauda- isiiis ison ihnen, das; sies den Namen Turilupinen in Flanderm hllrtois und Hennegatc erlangt haben, weil sie in den Wildnissen in der Nähe von Wölfen gewohnt haben. Jn der Trauerrede von dem Unter. der Waldenfer u. Albigensen A. Melliiiiis eilend. Von ihrer Lehre. Hierbei kann man sich bemerken, das; diese Turilupinew soenn sie in» der Tat aufrichtige Waldenser gewesen sind, wie be- richtet nkird, auch die Kindertaufa den Eidschwuy die Rache ge- gen die Feinde, die Messe, und alle übrigen römischen Erfindun- gen verworfen haben, wie solches aus ihrem eigenen, oben an- geführten Vekenntnisse zu ersehen. » Henrieus von Hafra schrieb im Jahre 1376 zu Wien über das 1. Buche Moses, und bestrafte sehr die Lügen der Lebensbeschreibum sen der Heiligen unter den Römischen und die Verdienste der Hei- ligen. Er bestrafte auch in einem Briefe die Geistlich eit und ihr Haupt, den Papst, wegen vieler Jrrtiimer. Joh. Munst., FoL 174, verglichen mit der Chronik von dem Untergange der Tyrannen, das 14. Buch, auf das Jahr 1376, Pag. 7L4, Col. 1 ge. Ferner: Michael Cefenas, gewessener Minderbruder oder Mönch, hat 1380 gegen den Papst geschrieben, und nannte ihn ( aus L. Thesf L 2c.) den Antichrish die römische Kirche Babylon und die Versamm- lung derer, die da trunken sind von dem Blute der Heiligen re. Der Papst hat ihn seiner Würde entsetzt; er aber blieb stand- haft bei seiner Meinung. Joh Munst., FoL 111. Catal. Test Fol. 691, verglichen mit P. J. Twisck Chronik, gebt. 1617, auf das Jahr 1380, Pag 737 re. » . Desgleichen Nicolaus Clemongis widersetzte sich in eben demselben Jahre 1380, den abergläubischen Festtagen, Fressem Sausen, übeln Lliedensarteii und dergleichen ungeziemenden Dingen. Sie-he die letzt- angeführte Chronik, Pag 73L, aus sah. Wanst» Fol. 170 ge. Desgleichen nm das Jahr 138L ist M. Miattheus Parisiensis ein Böhmm zum Vorschein gekommen, und hat ein großes Buch von dem I Nicht allein sie selbst wurden als Kehrt erklärt, sondern auch ihre Schriften. Bild-er und Iiieider wurden verbrannt. Von denselben Leuten, Turilupinen ge- nannt, und wie man zu Paris gegen sie verfahren. 1 Daß iiber die vorgenannten Leute von den Paptsten viel gelogen worden sei, weit e rechtfiniiige Waldes-ser gewesen seien. IWo er sie ihren Namen bekommen haben. »Von dem Namen Turiluvinen und dessen Ursprung. 264 Der blutige Antichristem nämlich dem Papste, geschrieben und gesagt, daß er bereits gekommen und zu Rom zu finden sei 2e. B sz l t V l « · t ld « v niur e i &c. erg ei- khe ZssezglsjgisslckkainalfzlinkklpChbiognikkndaxhåk Lsucxlxagedruckt 1617, Pag 784, Col. 1, mit Catal Test., Fol 794, 796; Merulm Fiel. 890. Desgleichen Johannes Mtuntzingen Vorsteher der Schule zu Ulm, hat im Jahre 1384 in feiner Rede vorgelesen, daßman aus dem· ver- meinten Leibe Christi keinen Gott machen, und deshalb auch denselben nicht als einen Gott anbeten solle 2c. »Siehe den zuvor genannten Schreiber, Fol 736, Col. 1, verglichen mit Joh Munst Hist» Fol 1t1. Im Jahre 1390, . oder um diese Zeit, findet! man von den Wiildeiiserii in de1i an der Ostsee gelegenen Landschaften Nachricht, wovon Matthias Flaccius Jllyriciis berichtet, daß er ein ganzes Ketzernieifterliiich habe, welches mit gerichtlichen Verhandlungen gegen die gottseli- gen Waldenser, die in diesen Ländern wohnten, cingefnllt sei ge. DieserY Jllyricus hat auch noch eine andere kurze Jnauisk tiou oder Untersuchung gegen die Waldenser unter seinen Schrif- ten, welche früher in dem Bistuitie Mainz gegen dieselben ge- braucht zu werden pflegte. Ueberdiess sagt er, daß er noch ein anderes großes Buch voller gerichtlicher Untersuchungen der Ketzermeister gegen ·die Waldenser habe, in welchem 443 Waldenser nanientlich aufge- führt werden, die in Pommern, in der Mark und den umliegen- den Plätzen, um das Jahr unsers Herrn 1391, auf die Falter- bank gebracht und wegen der Artikel, die ehemals die Walde-user bekannt haben, verhört worden sind. Viele dieser Märtyrer oder Zeugen haben ohne Scheu be- zeugt, und bekcinnts daß verschiedene von ihnen zxvciiizig Jahre, andere dreißig Jahre unter dieser Seite, wie nian sie nannte, ge- Eoetstsen seien; ferner, daß auch ihre Vorelterii solche Lehre gehabt a en. Matth Flacr. Jllyr Regist., der Zeug. der Wahrheit, Buch 18; ebendaselbst Buch 15, Tit. von den Waldensern Hieraus« ist zu ersehen, schreibt ein gewisser Schreiber, daß die sächsischen Länder schonzioeihundert Jahre nnd mehr vor Huß Zeiten voll Waldensciz das ist, rechtsinnigerChristen, ge- wesen seien; denn«« es läßt sich leicht berechnen, daß, da die 443 Waldeuser zu gleicher Zeit verhdrt worden sind, derselben noch viel mehr gewesen fein« müssen, welche ihres Glaubens wegen nicht untersucht worden sind, sondern sich heimlich verborgen hielten, oder sich sonst auf die Flucht begaben, uni der Gefahr zu entrinnen. Und in Wahrheit diejenigen, von welchen in dem Buche steht, daß sie verhört worden seien, haben oft sehr viele andere ih- rer Glaubensgeiiossen genannt, die nicht gegenwärtig lauten. Unter andern Punkten, die in diesem Untersuchungsbuche von ihren Verhandlungen stehen, waren diese, daßs sie bescheide- ne nüchterne Menschen gewesen seien, vorsichtig in ihren Worten, welche sich vor Lügen und Schioören hüteten ge. Jm Jahre 1390. William White ist damals von dem Herrn er- weckt worden, welcher viele herrliche Dinge gegen den Papst oder des sogenannten Antichrists Lästerungen geschrieben hat. Bal Gen. Lih J Cap. 1(); verglichen mit Chiron. von dem Unterg 2c. auf das Jahr 1390, Pag· 734, Col. l, Z. iVpn einer schweren Verfolgung der Waldenser an der Ostsee. »Von ci- neuiBuche voller gerichtlicher Verhandlungen gegen die Weibes-see. stltoch ein Buch von 448 Waldenserm welch Namen genannt werden. «D4:!; etc-txt- zioanzi andere aber dreißig Jahre unter denselben Genieiiieii zieweeii seien. sDaß sie Waldenser wohl 200 Jahren vor seh. Husz Zeiten in· den nächst; Ländern ewesen essen. EWas es» ur erkennen gibt, daß eine so große weckt« von 448 aldenfern zugleich verh rt worden seien. Das; dieselben auch die·e andere ihrer· M ttbrtider genannt haben, welche in dem Buche nicht angegeben Mk» »Sie waren mäßig, nüchterkn ebne Lügen nnd Schwokeih «! ioisitreir. Schaut-laß, Abt. Welt» L. Buch von der Gesch der Vers. und Mart» gedruckt im Jahre 1619 zu Dortrecht Fol 505, Col. s, 43 ferner P. J .Twisck, Chronik, das 14. Buch, auf das Jahr 1391, Pag-. 743, Col.- Z, aus Hcinr Boxhorin Fol 27. Am Rande, in eben derselben Pagina, sagt P. J. Twisckx Die Vikndeiiseiy sonst Waldenser genannt, iriolleii nicht schwö- ren. · Jin Jahre 1392. Lliis den Its. Januar dieses Jahres hat Walter BriiteL ein Eneltlichey gleichirohl aber gelehrter Qiiann unter dem Bistume Hereford als er vor Herrn Johann, Bischof von Hereford, persönlich erschienen, unter verschiedenen andern Artikelm welche gegen die römlische Kirche streiten, auch das behauptet, nämlich, daßT es den Christen nicht erlaubt sei, bei irgend einer Angele- genheit oder aus irgend einem Grunde weder bei dem Schöpfer, noch bei feinen Geschöpfen zu schwören. Mir. Melliniis L. Buch der Gesckx der Vers. und Mart» Fol. 506, » Col. 3 re. Erinnerung. Von Williaiti Swindcrbifs Lehre, welche mit Walter Brote? Lehre verglichen wird. Da! dieser Walter Brute (oben Fol 505, Col. 4) ein Ver- teidiger des Artikel des Will. Sivinderbtx welcher nachher seines Glaubens» lszegen zu London auf dein Smithsfelde verbrannt ntsorden ist, genannt wird, so ist hieraus nicht undeutlich zu er- sehen, daß dieser Williiini Stvinderbij auch solcher Lehre zuge- tan genxeseii sein müsse, welche sie beide, gleichwie auch mehrere andere Stücke, mit den Waldenserii geniein gehabt haben; fer- ner« wird dieser Artikel vom Nichtschtoörem außer den andern beiden Llrtikelm welche dabei angeführt werden, ganz klar William Stoinderbifs Artikel selbst genannt (Fol. 506, Col. 3 ebendaselbst), so daß sie beide, gleich als redeten sie aus einem Nkunda auch zugleich damit beschuldigt werden, daß sie jeden Eidschirur verboten hätten. Das; dieser, abgesehen von deu Artikeln über den Gib, auch ein gutes» Bekcsuutiiis von der heiligen Taufe getan habe. Anßerdeni geht aus des Walter Brutas Glaubensbekennt- nis hervor, daß die Kindertaufe gleichfalls« von ihnen bestritten worden, denn er spricht über den Llrtikel des Begräbnisses Chri- sti, wie folgt: Er, nämlich Christusk ist begraben worden, damit wir alle zugleich mit ih11i durch die Taufe in seinen Tod begraben werden niöchten, damit wir, die wir von der Sünde abgestorben sind t(1nerke: dies ist kein Kindernrerkx der Cterechtigkeit leben möch- en. 9lslsr. ällttellinus ebendaselbst, aus Fox Angl., Pack. 440 Je. Von. einem gewissen alten Glaubensbckeniitsiiifse der ivaldcnsis scheu Brüder. Jacob Mehrninguss indeni er über dieses vierzehiite Jahr- hundert von derTaufe sich ausspricht, sagt also: Jch habe ein sehr altes» gedrucktes Bekenntnis in deutscher Sprache: von einigen iraldeiifischen Brüdern in Böhmen in 1Voii Waffe: Mute, einem Laien izud zugleich gelehrten Manne aus Here- « . ·-’Daß.maii toeder bei dem Schopier no seinen Cseschdvfeii schioören soll. · slTiiß nicht allein Watter Beute, sondern auch W. Schwindet-bis. wie es scheint, der est-en Lehre zugetan sei. sDaß das Nlchtschtoiireii auch til-I W. Stein- derbtfsi Ltisitcht angegeben wird. · lsTali vor! deute-Text. wie es scheint, die Kindertauie lelchsalls bestritten » »« Ticxcr Llctlkct deutet gerade »auf« die Worte. welche autus an die gläu- btgen rsidiner geichnebeii hat; Oder wijset ihr nicht: (fragt er), dasz wir alle, die in Jesnni Christian getauft sind Je. Rom. S, S. tVoii einein alte» otlaiibcnskieleiiiitnts der« Wald-eitler, iuelaic dirii be- kennen, das; nian tin Lticiaiig der Christenheit keine Kinde: getauft habe us. « oder IJIårtyretnSpiegel der« Taufs-(53esi1tnten. 265 meiner Hand gehabt, worin sie ausdrücklich bekennen, das; man im Llnfange des Christentnms keine Kinder getauft habe, daß auch solches ihre Lkorelterii nicht getan haben Je» iixie de1111 Jo- hannes Bohemiusi im zweiten Buche von den Sitten der Völker« schreibt: Jn früheren Zeiten pflegte msrn die Taufe nur den jeui- gen mitzuteilen, welche zuvor im Glauben unterwiesen worden, und in der Woche vor Ostern und Pfingsten, siebenmal in der Prüfung gewesen sind, und diese lmkrden lnerauf auf ihr Glau- beusbekenntiiis getauft; als» man aber später die Taufe zur Se- ligkeit nötig erachtet, hat man auch derart-net, nämlich die Papi- s1en, daß man die neugeborenen Kindlein taufen und ihnen Ge- vattersleiite zugeselleii sollte, welche statt ihrer den Glauben be- kennen und dem Teufel entsagen sollten. Taufgeschirhtch Teil Pag. 73s. Im Jahre 1400. Aus« diesem vierzehntesi Jahrhundert führt D. Bicecxis mes (aus Nicephorics Callistus), Buch I, Cap 23 an, daß in Thessalien die Taufe nur auf Pfingsten bedient worden sei, Tres- halb viele von ihnen, ohne Taufe starben. Ebenso« hat man (sc"hreibt hierauf For. Ell2ehrniug) Nach- ricl)t, daß noch heut zu Tage in Thessalonica Briider und Chri- sten seien, welche mit deti Lllienuisteti in allen slieligioiispiiiikteti iibereinstinimen Dies sind die eigenen Worte des Jacob Wiehrning Pag 739, wovon nachher ausfiihrlicher gehandelt werden soll. Von Carolus, dem Bischof zu Mailand. Taufgesch., Pag 740. D. Ldicecoines, Buch. Z, schreibt: Caroluss Bischof zu Niemand, hat die Lehrer ermahnt, sie soll- ten das Geheimnis der heiligen Taufe ihren Zuhörern fleißig auslegeii und dieselben ernstlich zn einein christlichen Bsandel er- mahnen, damit ihnen dass Vekeniitiiis des christlichen Nanieiis (auf welches die Taufe gegeben zn Heerden pflegt) ieohl anstehen möchte. Was« gibt solches ander» zu erkennen, als« das; die Lelirer ihre Znhörer zur Taufe ermahnen sollten, reelche auf das Be- kenntnis des Glaubens (und also nicht in der FKiudheit) gesche- he11 müsse? , » Pag. 741. D. VicecomeSI B. l, C. —«l. Cdsalvanelisk in den Bkailäiidisclseii Geschichtew schreibt: S. Varnabasy als er zuerst das Evangelium zu Mailand predigte, hat in den fließenden Wassern getauft 2c., wodurch, wie an einer andern Stese berich- tet worden ist, nicht undeutlicis zu erkennen gegeben wird, diisz damals die Kindertaufe nicht bräuchlich gewesen sei. Auf das Jahr 1395 wird Meldung getan von einem Haufen Leute in Böhmen, die es mit den Wiedertäufern (das ist, den Taufgesinntem hielten er. Seh. Franc, Ehren. der röm. Ketzer von Petr bis Clem., gedruckt im Jahre 1563, Pag. 121, Col. L, Buchst P» Picardi re. In( Jahre 1400. Es! unterliegt keinem Zweifel, das; sich verschiedene Perso- nen am Schlusse dieses Jahrhunderts dem Papsttixni widersetzt haben, und zwar nicht nur in dem Artikel der Texts-s, sondern auch in vielen andern Stücken, wovon unter anderem im vier- zehnten Buche von dem Untergange der Tyrannen nnd den fähr- lichen Geschichtew gedruckt 1617, auf das Jahr 1400, Brig. 74S), Etsluszcig aus Johann Bobemius von der Taufe, welche bat; Zeiten nach vorhergegangener Unterweisung zu geschehen pflegte; doch daß die römische Kirche um des Bessern willen ein anderes verordnet habe. 1 Von der Taufe in. Tbefsalien auf Pfingsten: andere sagen auf Ostern. sVoa den Theffaloicischeii Brüdern, welche in allen Teilen mit den ivienuuten einstim- mig gewesen sind. . 1Daß man die Gebeimnilfe der Taufe fleißig anskegesc müsse. Sson dem « . Taufe. isWas dasselbe zu erkennen gibt. sDafz Barnabas zu Mailand in fiiefzendem Wasser eiaust habe» . b IVon verschiedenen Personen, die sich damals dem Pavfitiim wieder-ein ba- en. - Col. 1, L, Z, die Rede ist, wo man folgendes Zeugnis findet: Der Papst hat keine . . . uneingeschränkte Gewalt oder Gerichd als ob er nicht irren können sollte, also haben sie alle gelehrt, selbst die Papisten aus allen Zeiten. ««- Csingeschriiiikte oder absolute Dr» hat der Drncker gesetzt, aber es ist ein Fehler. Sowohl die Griechisclseii als auch die Lateiniscljeii Kirchen- viitershalieii den Papst Honorius« den Ersten für einen Mandibe- letischeni Ketzer gehalten, und« in der sechsten geistlichen Ver- sammlung als einen Ketzer verdammt und seine Briefe sind ver- brannt nvorden — Llns Perkins., Fol. 421. f Sllkonocholiten sagen andere. Wenn« übrigens dieses Verdammen des Papstes als Ketzer und das Verbrennen der Vriefe ans Neid und. Haß geschehen ist, so wollen wir dieses Verfahren nicht verteidigen, viel weni- ger anpreiseih sondern es vielmehr verachten, doch da es uns scheint« daß et; aus einer guten Absicht und aus göttlichem Eifer hervorgegangen ist, so finden wir nichts Verächtliches in dieser Sache; denns das Wort Verdammten bedeutet nicht allemal die ewige Verdammnis wie davon die Heilige Schrift spricht, son- der11 es wird auch in dem Sinne von verurteilen oder schuldig er- .s.;3:i.«i1, genommen. So« auch der Name Ketzey wenn man ihn recht erwägt, zeigt nichts anderes als einen Sonderling und eigensinnigen Pkeufclseii an, nselclfer statt der Heiligen Schrift seiner eigenen Meinungen folgt; daß nun der Papst in Rom einer getoesen sei, wird nicht leicht jemand widersprechen, der Gott die Ehre gibt und diese Gründe annimmt. Das7 Verbrennen seiner Vriefe sehen wir an, als ob es aris Fürsorge gelrseseii sei, damit dadurch niemand verführt oder in Jrrtuin gebracht werden möchte. Hiermit wird der Gutmütige sich zufrieden stellen und, der Biene gleich, nicht Gift, sondern Honig daraus sangen. Dies hohen Schulen zu Prag in Böhmen, zu Oxford in England und zu Paris in Frankreich haben gegen den Abfall der römischen Kirche geschrieben und eine Reformation oder Wiederaufrichtung begehrt, indem sie sagen, daß« man des Papstes und der Cardiniile ärgerliches Leben nicht dulden soll; daß« die Päpste und Cardinäle irren könnten, und oft gefehlt und geirrt hätten, und« obschon der gesegnete Sohn Gottes in der Schule der Juden viel erlitten hat, so muss er» (sagen sie) von den Fürsten der päpstlichen Schule bei weitem mehr leiden. Leset von dergleichen Rügen ein Mehreres in den Büchern Ulrichs von Hatten, des fränkischen Ritters, gedruckt im Jahre 1520 2c., Pag ebendaselbst Johannes Tauleriis,i« ein deutscher Gottes-gelehrter, sagt in seinem Predigtbuch zu der Zeit also: Unsere« vornehmen Geistlichen (er will sagen die Regenteii der römischen Kirche) sind blind und Blindenleiteiz und es ist zu besorgen, das; sie beide zugleich verdammt werden möchten. Er hat auch viel von Verfolgung, Druck, Ungemach und Leiden, welches ein Christ hier zu erwarten hat, gesprochen, nicht aber davon, daß man jemanden Leiden verursachen soll. Leset hin und wieder in seinen Reden oder Predigteih insbesondere aber das 1i.., 15· und Si. End. in seinem Buche, wo er vom Lei- EDer Papst wird von ihnen als ein Keder erklärt. »Das; wir keineswegs diesem das Wort führen wollen, wenn es aus Bitterkeit geschehen ist. 4Daß wir merken, das: solches in guter Nieinung gescheben sei. sWas das Wort »ver- dannne:1" bedeute. «Was das Wort ,,Ketzer"·bedeute. 7Dan des Pavstes Brie- fe verbrannt worden seien, und was man fix: eine Absicht dabei gehabt habe. sVon den hoben Schnlen zu Prag Oxford und Paris, welche dem Abfall der römilchen Kirche widersprochen. »Gegen das argerliche Leben des Pavstes nnd der Cardinälsr. I« Gegen ihre '-’irrti1mer. 11 Gegen das Leiden. welches« dem Sah« ne Gottes, nämlich in seinen Gliedern der Gemeine von der Schule der Papisteii z» estoßen ist. »Von der Lehre des Johannes Taulerus »Gegen die vat- negmen Geis iichen der römischen Kirche. 266 Der blutige Schnitt-tats- den handelt; ferner den oben angeführten Schreiber an dem an- geführten Orte. DaßU Johannes Taulerus ein gottesfiirchtiger und hochs gelehrter Mann gewesen sei, erhellt aus vielen Zeugnisseih wel- che von ihm vorhanden find. In« Wahrheit, er ist zu seiner Zeit eine brennende Fackel gewesen, und hat sowohl durch seine Lehre, als auch durch sein Leben die dunkle Nacht des Papsttiims und seiner verkehrten Gottesdienfte erleuchtet. Solltels er aber etwa in diesem oder jenem Stück geirrt ha- ben, was leicht hat geschehen können, so wird solches jedenfalls von seiner Tugend und Gelehrtheit überwogen. Gleichwohl wol- l« Von der Gottessurcht und Gelehrtbeit dieses Mannes. IS Er wird einer ackel in dunkle: Nacht verglichen. N Das; seine Tugenden seine Fehler sehr stklerwiegenx doch wollen wir aus blinder Liebe seinen Fehlern nich das Wort ten. len weder seinen Fehlern noch den Fehlern anderer das Wort fuhren. Unsere Liebe darf i1icht so blind sein, daß wir an dem Geliebten keinen Fehler (wenn sonst einer vorhanden ist) sehen konnen Wer aber seine Fehler nicht öffentlich an den Tag gelegt hat, den ninsz nian freilich mit ihnen ertragen; und zwar um so iiiehr, irenn er unter einen iinordentlichen Volke lebt, (wie damals das Papsttum es gewesen ist) und keine größere Freiheit erlangen kann. lJJinsolcher Mensch ist dieser Johannes Taulerus gewesen, und fur einen solchen sollen wir ihn auch erkennen. Unsere Liebe will und soll feine Schwachheit ertragen. Wir wollen ihn jetzt verlassen und uns zu den frommen Zeugen des Herrn wenden, welche ihr liebes Leben für die eingestandene Wahrheit gelassen haben. me« Tgslleliiahxorzhglilksicglieiäiisere Liebe seine Schwachbeilen ertragen. Hiermit neh- Der blutige Schaut-lag, —- oder: — Märtyrer-Spiegel der Tansgesiiintcn oder wehrlosen Christen, welche in dem fünfzehnten Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 1400 an, bis zu dem Jahre 1500 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märtyrern dieses fünfzehnten Jahrhunderts. Der Anfang berührt die großen Beängstigungen in diesen Zeiten; unterdessen wird genauere Nachricht von einigen Ländern gegeben, in welchen die Verfolgungen am wichtigsten gewesen sind, als von England, Das erste Jahr dieses Jahrhunderts fängt mit einem blutigen Befehle an. welcher gegen die Bekenner land herausgegeben wurde, wodurch viel unschuldiges Blut vergessen William Swinderbh mußte in der Stadt London, des Glaubens Frankreich, Deutschland, Flandern &c. · des heiligen Evangeliums in Eng- Unter- wurde » » Wegen, Im Jahre 1401, dureh das Feuer sein Leben endigen dessen wird seine Lehre und sein Tod nach verschiedenen Schreibern spezieller angeführt. Jm Zusatze wird auf-das Jahr 1405 von der Lehre des Johann dichteten Wunderwerke der Römischgesiiintem Nachricht gegeben. Mlenschelberg gegen eine gewisse blntrote Päpstliche Hostie und die er- NachdemWilliam Torpe seine Lehre gegen den Eidschwur und gegen andere Stiicke der römischen Kircl e d «« l t tt , er mit Gewalt zu Saltwoden durch das Feuer, im Jahre 1407, seines Lebens beraubt. , a« c« Lag ge eg h« e ward« Zehn Jahre später komnit Catharina von Tau aus Lothringen nach Wkoiitpellier in Frankreich, wo sie gleichfalls des Glaubens wegen, im Jahre 1417, in lodernden Feuerflammen ihr Leben Gott aufgeop- fett hat. Eine große Menge Christen, Waldenser genannt, übergeben gutwillig des Glaubens wegen ihr Leben dem Brande in den Flämischen Landschaftem im Jahre 1421. Hierauf wird in dem Zusatze die Dortische Flut und der Untergang von 72 Dörferiu welche in demselben Jahre zu Grunde gegangen sind, angefuh la, welche jich in den Jahren 1423, 1425 und 1427 den Jrrtümerii des « rt, desgleichen von dem Todedes Hcnricus » · Griieiif·elder, Petrus Torea und Hieronymus Savanaro- Papstes und der romischen Fkirche widersetzt haben, Nachricht erteilt. William White, Vater Abraham von Cholchester und John Wodd on kommen zu Norwitz in England, ihres rechtsinnigen Glaubens we- gen, im Jahre 1428, durch Feuer und Flamme jämmerlich ums Leben. Hierauf folgt Margaretha Baclstey welche wegen ihrer rechtsiiinigeii Lehre gegen den Bilderdiensh das Sakrament und den Gib in einem Gefängnisse getötet oder auf andere Weise umgebracht worden ist, im Jahre 1430. « Im Zusatze wird auf die Jahre 1481, 1436, 1439 nnd 1450 vonPaiiliis Crausiiis, Thomas Rhedonensis Augustinus de Roma, Ala- mus, Chrartetius und andern zu erkennen gegeben, wie « nen deshalb begegnet sei. sie mit geistigen Waffen der römischeii Kirche Widerstand geleistet haben, und was ih- Zu Eichstadh in Deutschland, werden sehr viele Christen, Waldenser genannt, des Glaubens wegen getötet, im Jahre 1455. werden im Zusatze Laurentius de Valla, Johannes de Wesalia, Georgi us Morgenstern, Stephaiius Vruliferus 2c. angeführt, welchekliiergeix Jahre 1465, 1470 und 14Z·1» ihre Lehre gegen das römissche Babhlonan den Tag gaben, und was sie hierfür haben leiden müssen. Der letzte der waldewsischen Wcnrthrer in diesen Jahrhundert ist Stevhaiius ein Aeltester ihrer Gemeine, welcher zu Wien, in Oester- reich, des Glaubens wegen durch glühende Kohlen sein Leben geendigt hat. Eine scharse Untersuchung wird gegen die Gläubigen durch die Spanier iuid gegen alle diejenigen angestellh welche wider die römische Kirche waren, solches wird auf das Jahr 1492 ausführlich erzählt. Jm Zusatze wird auf die Jahre 1494, 1498, 1499 von Johannes Vougtom Hieronymus Savanarola, Paulus Scriptor re. geredet, welche sich gegen die römische Kirche erklärten, und was ihnen deshalb zugestoßen sei. hundertjährigen Zeit. Hiermit endigen wir die TMirttJrer dieser fünfzehn- oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-(s3efinictm. 267 Wirt haben es in diesem Jahrhundert mit fchwereli Zeiten zn tun. Die Plätze der Welt, wenngleich sehr groß, sind dessen- ungeachtet für die Frommen sehr klein und enge. Die heiligen Zeugen Christi, welche nach deni Evangelium zu leben trachten, finden nirgends« Ruhe. Es scheint, das; der Erdboden, nielcher eigentlich ein Wohnplatz für die Guten sein sollte, nur von den Bösen bewohnt werde. Jst es nicht ebenfowohl zu bewundern als zu beklagen, das; Englands« von welchem man meinte, das; es vor Zeiten seinen Namen von den guten himmlischen Engeln entlehnt habe, ein Pfuhl der höllischen und bösen Geister gewesen, denn die Heili- gen Gottes wurden daselbst auf das grausanifte umgebracht, wo- von das Smitsfeld zu London, die Niordgefäiigniffe zu Saltwrn den und der Richtplatz zu Nordwitz Zeugnis» geben können. i· Llnglia, England 2r., doch- meinen andere, dafz dieses von Ango herkomme, das ist, würgen, quälen, peiuigem beiingstigem nuterdriib ten ge» oder von Llngustim das ist ein enger nnd beängstigter Platz 2e. Freinkreichsi welches man ein freies und frankes Land, ja ein Reich der Freiheiten zu nennen pflegte, hatte nun jede Ge- wisfensfreiheitsder Rechtgliiubigen in dem Grade verloren, daß kaum darin ein Winkel gefunden wurde, wo ihnen vergönnt war, ihren Glauben zu bekennen, oder ihrem cssottesdieiifte abzulie- gen. Maiis eilt mit denselben zu Qiioutpellier zu dem Galgen- felde, und an andern Orten bringt man sie jämmerlich ums Le- ben. Deutschland! ist mit Undeutfcheii befetzt, ich meine, mit un- verständigen und gottlofen Menschen, welche keine Scheu haben, mit ihren Füßen gegen den Stachel Gottes« zu stoßen, und ihre Hände mit dem Blute der Heiligen Ckottes zu röten. Zu Eich- stadt werden sie ermordet, zu Wien aber, in Oesterreich ver- brannt. . Flandernf die reizende und liebliche Gegend, wo vor Zeiten der gnädige Segen des Hierrn wie ein erquickender Regen und Morgeiitau herabfiel, ist voll Undanks gegen den Herrn und nicht eingedenk der genosfeueii Wohltaten; man tritt die Cdjnade Gottes daselbst mit Füßen. O, welch eine graufame Sache! Man übergibt hier die frommen Zeugen Gottes lebendig den Feuerflammen Es« ist aber Zeit, das; wir mit unsern Nachrichten beginnen, damit niemand dasjenige, was wir. gesagt haben, in Zweifel ziehen niöge Von einem blutigen Befehle, der gegen die Zeugen des heiligen Evangeliums bekannt gemacht lonrde, nnd welcher unter denselben im Jahre 1401 viel Blutvergiefzeti verursacht hat. Die! Tyrannen nehmen gewöhnlich eine Veranlassung zu ihrer Thrannei aus dem Befehle, den sie von ihrer hohen Obrig- keiten empfangen haben: dieser dient ihnen statt eines weiten Wtantels, worunter viel Böses versteckt werden thun. Inzwischen kühlen sie sich den Mund, ja sind fröhlich in ihrer Bosheit, wäh- rend unterdessen die Einfältigeii und unschuldigen leiden müs- sen. Weiini dieses nur bei den Weltlichen stattgefunden hätte, was wäre daran gelegen gewesen? indem man ja weiß, das; die- selben weltlich gesinnt sind; aber selbst die sogenttiiiteii Geistli- chen, welchen man alles Gutes zuzutrauen pflegte, versiindigten sich nun auch hieran. lVon den Beiingstigugnew Plätzen und Personen, und dem Jammer der te Belenner Jesu in diesem Jahrhunderte. sFrankreich ist nun nicht mehr frank und frei für das Gewissen der Gldubigen IExcmvel zu Montvellier Je. sDcutschland ist undeutsch. unbescheiden und unredlias wie solches zu Eichstadt sich erwiesen. sfflandern erkenn: keine von Gottes« Wohltaten, nnd ilt gege n den Herrn undankbar, voelches daraus erhellt, daß die Heiligen Gottes daselbst se verbranntbwordeti lind. «Wir wollen das vornehmen, was wir zu beweisen t . cwiq DE? ketnie Tyrannen insgemein Ursache zu ibrer Tliranuei aus den Befeh- len nehmen, loeiehe sie von ihren hohen Obrigieiteii haben. »·-’Dafz damals nicht allein weltliche, sondern auch selbst die sogenannten geishicben Personen fiel) hiervon fchuldia aemacht beben. Hierüber« findet num kurze Andeutungen im Anfange des fünfzehnten Buches der Chronik von dem Untergange der Ty- rannen mit den Worten: Jm Jahre 1401 ist in England ein Be- fehl gegen die Zeugen des Evangeliums und gegen diejenigen, die ihnen einigen Beistand oder sonstige Gunst erweisen n1iirden, erlassen worden, wodurch viel unschuldiges Blut von den Geist- lichen, Prälaten, Priestern nnd Tlliönihen des Antichrifts vergofs sen worden ist sc. Siehe in der oben genannten Chronik, gedruckt 1617, Pag-. 753, Col. 1, ans Hist. Adrian, Fol. 85. Heinrich Boxhorm Fol 27. William Sloinderby wird zu London in England des Glaubens wegen im Jahre 1401 verbrannt. Im« Jahre unseres Herrn 1389, wie die alten Chronikeii cinzeigeth ist Williani Swinderby, eiu Priester aus dem Bistus nie Lincoln, wegen gewisser Meinungen angeklagt und vor den Bischof von Lincoln gestellt worden, welcher ihn iiber gewisse Ar- tikel in der Kirche zu Lincoln nach der Weise oder dem Befehle der päpftlichen Rechte verhört hat, welche mit ihren gewöhnlicheic Ceremonien übereinkommen. Seines Beschuldiger und Ankläger waren nachfolgende Vköiiclset Bruder Johann Hincletx Llugustineu und Thomas Blaxtoiy Doininicaiien welche er in allen ihren Befchuldigiiiis gen widerlegt und erwiesen hat, dasz die elf Artikel, die sie gegen ihn vor-brachten und welche sie aus seinen Predigten gezogen ha- ben loollten, sämtlich erlogen und noch mit großen Verfiilfchuni gen vermengt gewesen seien. Aber« die vorgenaniiteii Mönche, nachdem sie mit seinen Antworten und genaueren Erklärungen nicht zufrieden gewesen, haben ihm so heftig mit ihren Zeugnisfen zugesetzh das; sie ihn auch rückfichtliels derjenigen Punkte, deren sie ihn beschuldigtein fiir überführt annehmen. Sie« brachten zugleich dürre Wellen und Reifer mit sich in die Stadt (nach englischer Weife), um ihn zu verbrennen, wollten ihn auch durchaus nicht freilassen, bis er ihnen versprocheih oder aus Furcht des Todes fest zugesagt hatte, das; er diese Artikel ferner weder heimlich noch öffentlich halten, lehren oder predigen follte, und zwar bei Vermeidung, sich der eingedroljten Strafe schuldig zu machen; aufzerdems haben sie ei- nen fchriftlichen Aufsatz gemacht, welchen er auswendig lernen und in Form eines» Widerrufs hersagen sollte, wozu sie ihn mit harten Bedrohungeli gezwungen hatten. Joh Fox Engl. Marterh aus dem Register von Hereford In« späterer· Zeit jedoch hat der erwähnte William Stein- derby gleichwohl nicht nachgelaffeiy seine Lehrfätze zu predigen, weshalb er auf Befehl des Königs Richard des Zweitem im fünfzehnten Jahre feiner Regierung, welches auf das Jahr 1392 fällt, gefänglicls eingezogen und nach der Verordnung Johannes, Bifchofs von Hereford, welcher diesen Befehl von dem Könige empfangen hatte, in strenge Haft genommen ist. s Unterdesfent hat man ihn im Glauben untersucht und ge· sVon der Nachrielu (in der Chronik von dem Untergange 2c.) wegen des Gebots der Engl-Inder gegen die Belenner des Evangeliums, welches die Vor· fteher der vüvftlicklen Kirche meistenteils mit dem Blutvergießen der Unschul- dlgeii ausgeführt haben. IVon William Swinderblys Marter, Leiden und »Tod. Er war ein Priester aus den! Bistume Lincolly weil er aber beschuldrgt ward, so wurde er vor seinen Bischof zum Verbot gestellt, nach dem Befehle der davstlichen Rech- . TBrUder Roger Crlsbtx ein Franeiscaneig Bruder Johann Hinclelx eiu Lluguftinen und Bruder Thomas Blaxtom »ein Dominicaner. lvaren seine Be« schuldiger und Livius-fee, weiche er alle widerlegte. IDie große Erbitterung de: vorgemeldeken Beschuldiger gegen diese Wartlkreskwird hier zu, erkennen gegeben. «c-ie trugen mit sich in die»S'adt durre Reisen nach englifcher Wel- . auf das; er verbrannt werden inochte und seine Lehre widexrufe sAtcch machten sie eilten Esttlvurf einer Schrift, nacb Art eines« Widerruis welchen er ilsscutlich vertagen sollte, wozu sie ihn mit Drohungen gezwun en hatten. CEr wurde frctgegebem bat aber nicht nnd-gelassen, keine Lehre beannt zu machen, worüber er auf iöniglicheic Befehl wiederum ge angen und set verwahrt wur- txc. sAls er verhdrt wurde, bat man gefunden, das; er verfchsedene Sticcle ge« gen die römifckle Kikchs Kelch« HAVE· 268 funden, daß er verschiedene Stücke lehrte, welche gegen die ro- niische Kirche stritten; welche Artikel aber und wie siebeschaffen gewesen, wird nicht klar von-den Schreibern ausgedrückt, jedoch kann man solches aus dem Bekentiinisse eines Walter Brute e1it- nehmen, welchen Abt. Mellinus und andere, in»dem Stücke des Glaubens mit William Swinderby vergleichen, ja berichten, daß Walter Brutes ein Verfechter und Verteidiger der Artikel des William Swinderby gewesen sei, welcher unter andern folgende behauptet hat: Das; es den Christen nicht erlaubt sei, aus einer Ursache oder in irgend einer Lage weder bei dem Schöpfer noch bei sei- nen Geschöpfen zu schwören. Dieser Artikel vom Nichtschwören u. wird allerdings William Swinderbys Artikel selbst genannt, welchen W. Brute verteidigt hat. xSiehe in dem großen Christen-Marterb., gedr. 1619, Fol 606, Col. 2c· Von der heiligen Taufe hat er das folgende Bekenntnis ab- gelegt: Er (nähnlich Christus) ist begraben worden, damit wir alle zugleich mit ihm durch die Taufe in feinen Tod begraben werden möchten, damit wir, die wir der Sünde abgestorben sind t(merke: dies ist kein Ki1iderwerk), der Gerechtigkeit leben möch- en. Was« feine Lehre über alle andere Stücke betrifft, so haben wir dieselbe sehr schriftgemäß, heilsam und gut befunden· Siehe hiervon sah. Fox Engl. Gesch 2c., Pag. 440. Das« wenigstens ist gewiß, daß des William Swinderby Glaubensartikel durch den Glanz ihrer göttlichen Wahrheit der- maßen hervorgeleuchtet haben, daß die Kinder der Finsternis, nämlich die Römischgesinnteih dieselben nicht ertragen konnten, so daß sie ihm zuletzt nach einer langwierigen und harten Gefan- genschaft, nachdem sie eine gerichtliche Untersuchung beendigt, den Tod« angekündigtmämlich daß er als Ketzer auf dem Smits- felde zu London mit Feuer hingerichtet, das heißt, lebendig ver- brannt werden sollte, was auch, dem Bericht nach, zwölf Jahre nach seiner ersten Gefangenschaft an ihm ausgeführt wrodkn ist. Genanere Anmerkung über seinen Tod. DenTTod dieses frommen Mannes beschreibt ein gewisser Schreiber aus Johx Fox in Nachstehendem: Ders Bischof, nach- dem er von dem Könige diese Commission und Vollmacht über William Swinderby erlangt hatte, hat sicherlich sein Möglichstes getan, um ihn ohne Verzug in Verhaft zu nehmen, aber mit der Ausführung des Todesurteils hat er gegen ihn nicht so rasch verfahren, sondern er hat ihn lange Zeit gefangen gehalten, bis er endlich verbrannt worden ist Je. Buch der Geschichte der Verfolgung und Marter, gedruckt 1619, Fol 608, Col. L, aus Joh Fox Engl. Gesch., Pag 438, ferner Pag. 436. Auchs Abraham Mellinus, Fol. 515, Col. 4, womit gleich- fallss Baläus übereinstimmt, indem er sagt, daß William Swins derby nach seinem Widerrufe in seinem Bekenntnisse der göttli- then Wahrheit gestärkt und zuletzt im Jahre unsers Herrn 1401 zu London auf dem Smitsfelde in Gegenwart sehr vieler Men- schen lebendig verbrannt worden sei. Beil. cent. b, scripla Brit. in Appenci. ad Jo11. l, Here-III· pag. 493 sie· Im Iahre 1405. Johannes Wenschelbergius schrieb damals gegen SSeine Lehre wird mit der des Walter Beute verglichen ISeine Lehre haben wir heilsam und gut befunden. I» Der Glanz seiner Lehre hat so her- dorgeleuchteh daß die Kinder» der Finsternis solches nicht ertragen lonnten. IIDer Tod wurde ihtn angelundigh und er ist zu London auf dem Smithss selde lebendig verbrannt worden, nachdem 12 Jahre nach seiner ersten Gefangen- fchaft verlaufen waren. »· 1Von dem Tode des vor-genannten Martyrers nach der Beschreibung ei- nes gewis en Schreibers »aus sah. For· EDer Bischof hat sein Bestes geta , um ihn o ne Verzug gefanglich einzuziehen: nachher aber lief; er ihn mi dein abscheulichen Tode des Feuers strafen. sWas Balaus nebst A. Mellinus hier- von aeschrieben haben. Der blutige Schandtat;- den Aberglauben im Papsttume; desgleichen auch gegen den Betrug der Priester. Unter anderem sagte er von einem Priester aus Böhmen, welcher die Hostie oder das Sakrament des Altars mit seinem eigenen Blute rotgefärbt und die Leute iiberredet h-at, daß sich das Blut also von selbst mit dem Brote vermengt habe. Dieses sind, sagt er, die lü- genhaften lkriifte und falschen Wnnderwerke dies Antiöhrists re. Was ihm hierüber aber von den Päpstlixhgefinnten begegnet sei, haben wir bei den alten Schreibern nicht gefunden. Vergleiche Joh Munst., Fol 181, mit dem 13. Buche der Chronik von dem Untergange re» ge- druckt 1617, auf das Jahr 1405," P-ag. 758, Col· 1 &c. Williaiti Torpe wird zu Saltwoden in England des Glaubens tocgen im Jahre 1407 umgebracht und verbrannt. Als! nun durch die Päpstlichgesinnten der Greuel der Ver- wüstung anfing den wahren Glauben mehr und mehr zu un- terdrücken, so ist es ungefähr im Jahre 1397 geschehen, daß ein gottesfürchtiger frommer Mann, William Torpe genannt, wel- cher zuvor ein Priester gewesen, wegen der Wahrheit des Evan- geliums, und insbesondere wegen seiner Lehre, welche er gegen das Sakraineiit des Altars, gegen den Bilderdiensd gegen die Wallfahrten, gegen die Gewalt der Priester, gegen den Eid- fchwur &c. predigte, stark verfolgt worden ist. Von« jenen Artikeln, deren er beschuldigt wurde, und ins· besondere von feiner Lehre gegen den Eidschwuy was auch seine Widersacher dagegen eingewendeh haben wir oben Nachricht ge- geben, als wir uns über seinen Glauben ausgesprochen haben. Er« ist aber nach der erften«Verfolgung, obgleich er bereits Gefangener war, auf die Fürbitten einiger gutmeinender Leute, und weil der Erzbischof von Canterburix welcher ihn gefangen genommen hatte, in des Königs Ungnade gefalle1i war, wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Weil aber dieser fromme Zeuge Gottes nicht aufhörte, ge- gen die römische Kirche, insbesondere gegen das Eidschwören zu predigen, wie verschiedene alte Schreiber berichten, so ist er end- lich ungefähr im Jahre 1407 zu Salopia gefangen genommen, von da nach Canterbury gebracht, und zuletzt in dem Schlosse Saltwoden festgesetzt worden, wo der Erzbischof und die Geistli- chen viel mit ihm geftritten haben, um ihn von seinem Glauben abzubringen « unterdessen, weil viele unordentliche Menschen sich in das Gefängnis hineingedrängt hatten, beantragten einige derselben, daß er sofort verbrannt, andere aber, daß er in die See, welche in der Nähe war, geworfen und ertränkt werden möchte. » » Est ist aber in diesem entsetzlicheii Aufruhre ein Pfaffe aus ihrerMitte vor dem Erzbischofe auf die Knie gefallen und hat ihn gebeten, daß es ihni gestattet werden möge, das Aeußerfte zu versuchen, um diesen William Torpe durch das Lesen seiner Mes- sen oder Morgengebeta welche er für ihn tun würde, zu bekeh- sDaß fich der Greuel der Verwüstung in dem Pnvfttume damals zur Ver· folgungder Frommen zu erheben anfing, welches an der Verfolgung u ersehn, welche über en aufrichtigen Mann William Torbe ergangen ist. on seiner Lehre: »1. gegen das Salrament des Alters; S. egen den Btlderdienfy s. gegen die. Wallfahrtenx 4. gegen die Macht der Priester; Z. gegen das Eidfchwö- ren te. « Daß wir von diesen Artitelm welche ihm zugesckrieben werden, an ei- nen: andern Orte Nachricht gegeben haben. »Er wird --eder losgelassen durch Fitrbitte einiger gutmeinender Leute, nnd weil der Erz chof, der ihn efans gen hatte. bei dem Könige in Ungnade fiel. Als er sich aber nicht en hielt, seine- Lehre auszubreiten, wurde er nochmals gefangen und zu S t fest« de »F so· -s al woden gesetzt, wo ihm viel Streit zugestoßen, um ihn abfällig zu machen Einige s uicordeiitlichen Volkes wollten ihn verbrannt haben, andere, daß« er in der See ertränkt werden sollte. Ein Pfaffe erfuchte um einige-Tage Aufschub für ihn, um ihn durch des Lesen seiner Messen oder Morgengebete zu belehren. Ein großes Vertrauen des vorgemeldeten Pfaffen; doch hat solches der Erzbischof nicht» geachtet, sondern ist erbittert geblieben. Unterdefsen ist der Märtyrer im Gefangnilse iungebracht worden, obwohl einige sagen, daß er verbrannt war· den sei; doch solches beides kann an ihm ge eben sein, indem er zuerst umge- bracht. nachher aber sein toter Leib verbrannt worden sein kann. Andere la« gen lebendig verbrannt, aber dieses lann nicht gut sein, denn er hatte be- reits sein Leben in dem Gefängnisse gelassen. s schehen ist oder Märtyrer-Spiegel der Taufsdsesinnteir. 269 ren, und hat dabei gesagt: Jcl) darf es auf mich nehmen, zu ver- sprechen, daß er nach drei Tagen so sichtbar verändern wird, daß er sich nicht weigern wird, das Geringste für den Erzbischof zu tun. Olber der Erzbischof ergrimmte und wütete gleichwohl sehr, bedrohte auch den Viärtyreu daß er selbst verordnen sollte, daß er nach Verdienst gestraft würde, worauf denn erfolgt ist, daß man diesen frommen Zeugen Jesu, als er nicht abfallen wollte, im Gefängnisse auf dem Schlosse zu Saltwoden grausam miß- handelt hat. Einige halten dafür, daß er nicht lange nach diesem scharfen Verhöre in demselben Jahre 1407 im Monate August verbrannt worden sei. Siehe Vigciier im Jahre 1407, aus Wilh. Tinda1us, doch ist Ba- läiig der ersten Meinung: Gent. T, Scrivt Brit» Tab. 42, in William Torpe, Pag 588 2c. , Daß ihm aber dieses alles widerfahren sei, nicht nur, weil er dem römischen Aberglauben! widersprochem sondern auch, weil er erkannt, daß man nicht schwören möge, ist oben erklärt wor- den, und wird durch E. H. H. von dem Laufe der Welt, aus ver- schiedenen Chroniken und Geschichten, gesammelt im Jahre l611, in der Beschreibung des« Eidschwöreccs Pag. 99, ferner in P. J. Twisck Chronik, i. Teil, das l5. Buch auf das Jahr 1407, Pag. 758, bestätigt. Jm Jahre 1410. Ein Handwerksmann wurde damals von den römischen Bischöfen als ein Ketzer verurteilt und dem weltlichen Rich- ter überant1vortet, weil er glaubte und sagte, daß das Brot in dem Abendmahle des Herrn als ein Deukzeichen gegeben sei 2c., womit er also die wesentliche Verwandlung des Brotes in den Leib Christi leug- nete. Um deswillen hat er einen langsamen und grausamen Tod des Feuers leiden müssen. Vergl. Fasc. Tenno» FoL 118. Hist. der Mart. gdki.i Fol 52, mit der Chronik P. J. Twisci das 15. Buch, Pag. 763, o . . Catharina von Thon aus Lothritigen wird zu Montdellier in Frankreich des Glaubens wegen iin Jahre 1417 verbrannt. Jmi Jahre 14l7, den 2. Oktober gegen 2 Uhr Nachmittags ist es zu Niontpellier in Frankreich geschehen, daß ein Tode-sur- teil an einer aufrichtigen gottesfürchtigen Frau von Thon· aus Lothringech genannt Catharina, mit dem Zunameii Sande, ge- fällt und eben an demselben Tage auch vollzogen ist, welche, weil sie den Herrn, ihren Seligmacher ncehr liebte, als ihr eigenes Leben, sich standhaft durch den Tod hindurch gestritteii hat; sie ist durch die enge. Pforte« in den weiten Himmel eingedrungen, und hat Fleisch und Blut an den Pfosten hängen lassen, welches« auf dem Richtplatze zu Wioiitpellier durch die Flcnnmeii geschehen ist. Die« Geschichte dieser Catharina Saube ist, wie die Alten berichten, aus dem Stadtbuche von Niontpelliey welches man geniöhnlich Talamus nannte, der Wahrheit gemäß ausgezogen. Ehassaiiioict glaubt, daß das Wort Talamus durch das Uebertrageii aus einer Sprache in die andere entstellt worden» sei, und das; es von den Juden, welche damals in großer Menge in Frankreich und insbesondere in Lbiotitpellier wohnten, Tal- muds genannt sei. Dieser Ausdruck« bezeichnet auch den Heliräerii oder Juden ein sehr großes Buch oder eine Rolle, worin viele 1Von der llslarter der Catharina von Thon aus Lothringem init dem Zu- namcn Sande: desgleichen von der Zeit, wann und dem Orte, wo solches ge- Gehcl eilt dllcch die cllge Pforte 2c.· You-Im aksgusta Poktz es; akckz est Via ad vix-im· Denn die Uxsorte ist enge und der Weg iit schmal, der zum Leben führt. Matilx 7, 14. spat; die Verhandlungen und Beschrei- hungecc von dieser Catharina sehr sorgsaltig aus dem Stadtbuche von Mont- velliey Talamus genannt, ausgezogen worden seien. sWas Chaslanion Bezug des Wortes Taacnns angenchrt hat. sVon dem Ursvriiicg des elben Wortes aus dem jüdilchen Namen Tajmictu loelclies ein sehr großes Buch oder Rolle ist, dem die Franzosen nachgeiolgt sind, welches das große Buch der gerichtlichen Verhandlungen bedeutet. ins und verschiedene Dinge enthalten sind; daher es leicht geschehen sein kann, daß die Franzosen nach der Weise der jüdischen Maras nen, welche unter ihnen wohnten, das Wort Talmud verkehrt Talamus genannt haben, worunter sie das große Buch verstan- den worin die biirgerlicheii Urkunden der Bürgermeister von Montpellier zu finden waren. Aus« diesem Stadtbuche nun sind die nachfolgenden gericht- lichen Verhandlungen durch eine glaubwiirdige Person von Lan- guedoc aus der alten Montpellierschen in die französische Spra- che treu übersetzt worden, und laute1i in unserer hochdeutschen wie folgt: Jm’ Jahre 1416, den 15. Tag des Monats November, nachdem die Messe beendigt war, hat fiel) Catharina Sande, ge- horen zu Thon in Lothringew in die Pfarrkirche zu St. Termin zu Montpellier begeben. Es« waren ungefähr 15 oder 16 Tage vergangen, als sie die Herren Bürgermeister dieser Stadt gebeten hatte, daß sie es erlauben möchten, daß sie« in dem Nonnenklosten welches a1i dem Wege Lates gelegen, zu den andern Einsanieii eingeschlos- sen werden niöchte Die erwähnten Herren Bürgermeister, nebst vielen Hand- werksleutecy und mehr als 1500 Männer und Frauen von den Bürgern der Stadt erschienen gleichfalls bei diesem allgemeinen Aufzuge in der Kirche; hierauf haben die erwähnten Biirger11iei- ster, als Patrone, Väter oder Schutzherren der einsamen Non- nen, die vorgenannte Catharina als eine Braut in jenes Kloster geleitet, und haben sie daselbst, nachdem sie dieselbe in eine Zel- le eingeschlossen, dort zurückgelassen, worauf sie sämtlich wieder nach Hause zurückgekehrt sind. Franz. Geschichte ebendaselbst, in dem Franz. Wdarterbuch Sehtf dies sindeben dieselben Worte über den Auszug oder der Copie, wie sie aus dem Stadtbuche selbst ausgezogen find; wir wollen den Leser urteilen lassen, welchen Beweggrund sie ge- habt haben mag, um den Versuch zu machen, in das Nonnenkloi ster aufgenommen zu werden. In« Wahrheit, es haben einige keine bösen Vermutungeii dabei gehegt, welche als gewiß annehmen, daß sie in ihrem Herzen von den Anfiiiigeii der wahren Gottseligkeih welche aus einem feurigen Glauben herrühren, überzeugt gewesen und des- halb durch eine heilige Begierde getrieben worden sei, den an- deren eingesclslosseiieii Nonnen die rechtsiiinige Erkenntnis Jesu Christi zu offenbaren, indem sie hierzu von dem Herrn genügend ausgerüstet zu sein glaubte. Dieses« ist auch sehr wahrschein- lich, weil glaubwiirdige Zeugen berichtet haben, dasz gleichfalls« in deinselben Buche Talamus geschrieben stehe, daß das ganze Kloster, wo die vorgenannte Catharina eingeschlossen gewesen, nicht lange nach deren Tode mit allen Nonnen, sicherlich wegen ihrer Religion, verbrannt worden sei. »Das; die vorgeineldeten Lierhascdlungien durch eine Person von Lang»- doc an.- der« alten WlontvellierscheiiSvraihe in das Französische iibersctzt w»- den seien. sWie sich Catbarincz nach der Lsjielse in die llirche zu iNontvelller begehen habe. SWie sie imgeiahr 15 oder IS Tage zuvor die Bürgermeister derselben Stadt ersucht habe, bei den Einsiedler-Nonnen eingeschlossen zu wer- den. Desgleichen, wie viele Bürnernteister sie in einer öffentlichen Procession nach dem Kloster geleiteten. Dieses alles hat einen andern Zweck gehabt, wie nachher angezeigt werden soll. »Dein Leser wird zu bedenken gegeben, was die Ursache gewesen sein möge, das; Cntharina in das Nonnenlloster gegangen ist. 10 Die Lillntmalzung einiger iiher diese Sache wird offenbart, nämlias des; sie Gelegenheit gesucht, um die Nonnen in der wahren Erkenntnis Fels: Christi zu unt-errichten. I« Die Wahrscheinlichlett dieser Sache ist daraus zu crlennen, valz alle Nonnen desselben Klosters nach »der Catharina Tod gleichfalls ver« lirannt worden sind« verstehe wohl, um ihrer Religion willen. »Was aus den öffentlichen Verhandlungen der Stadt Montvellier zu ersehen ist, in An- sehung des Betraccens der kliickiter. Die Zeit, der Ort, vie Personen sind Hm- tände ves- Gerichis ilher Catharina werden angewiesen. Merket wohl, hier waren Geistliche, Weltliche und auch das gemeine Voll, als: Raimund Ca- dassa, Doctor der Gottesgelehrtheth der Besevlsbaber des Statthalter-·, die vier Orden der Francisraneh alles Voll, nämlich die Biirgerschaft von Montvellier. M. Raimund lvrach das Urteil, nnv verurteilte Caiharina als eine Ketzerin - 270 Der blutige Qlusu den öffentlichen Schriften des nachfolgenden Jahres 1417 ist zu ersehen: Als M. Raimund Cabassa, Doctor in der Lehre der csjottheit des Ordens der Jacobiner- oder Dominicas nermöncl)e, Cicarus oder Statthalter der Ketzermeistey am L. Oktober gedachten Jahres, nachmittags um zwei Uhr, in dem Saale, ivelcher die Pforte des Stadthauses zu kllkontpellier zur Seite ist, auf dem Richterstuhle saß, hat derselbe in Gegenwart des Bischofs von Maguelo11ne, des Befehlshabers des Statthal- ters und der vier Orden, ja auch des ganzen Volkes, womit der ganze Raum des Stadthauses angefüllt war, durch einen richter- lichen Ausspruch erklä«1:t, daß die vorgenannte Catharina Saube von Thon in Lothringen, welche auf ihr Lliisuclsen ins Kloster der Einsamen getan worden ist, eine Ketzeriki sei, und daß sie ver- schiedene verdammliche Jrrtümer gegen den katholischen Glau- ven ausgestreut, gelehrt und geglaubt habe, nämlich: Daß die katholische oder wahre Kirche» nur ans Ncätiiierii und Frauen bestehe, welche dem Leben der Apostel nachfolgen und darnach leben. s Ferner, daß man lieber sterben, als Gott erzürnen oder gegen Gott sündigen sollte. Ferner, daß sie die Hostie» oder die Oblate, welche von dem Priester geweiht ist, nicht anbeten wolle, weil sie nicht glaubte, daß der Leib Christi darin gegenwärtig sei. rObwohl sie das Brot des Abendmahls die Hostie nennt, so hält sie gleichwohl nicht dafür, daß der Leib Christi gegenwärtig sei; daher sie es auch nicht anbeten will. Ferner, daß es- nicht nötig sei, daß man dem Priester beich- te, indem es genüge, daß man seine Sünden vor Gott bekenne, und daß es eben so gut sei, seine Sünden vor einem frommen u. vorsichtigen Weltmenschen zu bekennen, als vor einem Haus- priester oder anderen Priester. Die Beichte, die sie erkennt, ist nicht nach papistischer Weise, son- dern nach der Lehre des Jakobus, Eap. S, 16: Bekenne einer dem an-« dern seine Fehler, u. bittet für einander, auf daß ihr gesund werdet &c. d Fernerfi daß nach diesem Leben kein Fegfeuer sein· wer- e 2c. Es«- waren noch vier andere illrtikel in jenem Stadtbuche - Talamus, deren diese Cathariiia auch beschuldigt wurde, oder welche sie bekannt hat, woraus man entnehmen kann, daß sie nicht nur viele päpstliche Einseizungeth sondern auch unter densel- ben die Kindertaufe verworfen habe. Die Abschrift, welche ausdem erwähnten Stadtbuche aus- gezogen worden ist, lautet in- Ansehung dieser vier Artikel wört- lich also: l. Daß niemals« ein wahrer Papst, Cardinal, Bischof oder Priester gewesen sei, nachdem des Papstes oder Bischofs Wahl aufgehört hat, mit den Wunderwerken des Glaubens oder der Aufrichtigkeit zu geschehen. L. Daß« die bösen Priester, oder Hauspriesteu den Leib Christi nicht einweihen können oder mögen, wenngleich sie die geheiligten Worte darüber aussprechen. S. Daß« die Taufe, welche durch böse Priester bedient wird, zur Seligkeit nichts nütze. 4. Daß« die jungen Kindlein, welche nach der Taufe ster- ben» ehe sie den Glauben haben, nicht selig werden, denn sie· glauben nur durch den Glauben ihrer Gevatter und Gevatterins neu, ihrer Eltern oder Freunde. Issdier wird keiner dritten Gattung» der Genzeine Jesu Christi gedacht, itiimlich der jungen Kinder, sondern allein der Manner und Weiber, nämlich gläubige und geborsame Personen. T« Sie verwirft mit eins das Fegfeuer. I« Daß in den! Stadtbuche ihr noch vier andere Artikel aufgebürdet werden, in loelchen auch die Taufe erwähnt wird. Dabei: man auch annehmen kann, d sie auch die Ktiidertaufe verworsen»haben. I« Gegen die Wahl des Papstes oder der Bi chöse 17 Gegen die bosen Priester oder Cavellanem die sich unferstandem das Brot Cwelches man den Leib Christi nannte) zu weihen. »Gegen die Taufe, welche durch böse Priester bedient wird. «« Gegen die Taufe, welche von den Kindern ohne Glauben empfangen wird, und nachher gegen die Kin- dertaufe T« Aus diesen letzten vier Artileln erscheint der feurige und durch- dringende Glaube dieser Frau, nachdem sie selbst des Palastes, der Priester und des Aberglaubens den sie ausfübtteld nicht Aelchont hat. aß «« Sie Schauplatz Dies« sind die vier letzten Artikel, welche in der Stadt Montpellier in dem vorgenannten Stadtbuche gefunden worden sind, woraus ja klar hervorgeht, daß diese Frau sich nicht gescheut habe, sondern eifrig und durchdringend in ihrem Glauben gewe- sen sei, so daß sie auch nicht gefeiert, sondern selbst den Papst, die Priester und den Aberglauben, den sie ausübtem angetastet und mit der Wahrheit Gottes überzeugt habe. DennÆ wenn; sie in dem ersten Artikel sagt, daß kein wah- rer Papst, CardinaL Bischof oder Priester gewesen sei, nachdem die Wah 22 des Papstes aufgehört durch die Wnnderioerke des Glaubens oder der Aufrichtigkeit zu geschehen, so hat sie damit zu erkennen gegeben, daß noch niemals ein wahrer Papst, Cardi- nal, Bischof oder Priester in der römischen Kirche gewesen sei, indem die Wahl des Papstes noch niemals durch Wunderwerke des Glaubens oder der Llufrichtigkeit geschehen ist. Zireitens wenn« sie sagt, daß die bösen Priester oder Ca- pellane den Leib Christi nicht einweihen können oder mögen, wenn gleich sie die heiligen Worte darüber aussprechen, so will sie damit nichts anderes sagen, als daß gottlose Priester, welche selbst nicht heilig sind, sich« keineswegs einbilden sollten (toel- ches gleichwohl in dem Papsttum geglaubt wird), daß sie durch das Aussprecheii einiger Worte ein Stücklein Brot heiligen, ja zu ihrem Gott und Seligmacher machen könnten, Diese Catha- rina hat auch früher erklärt, daß solches selbst von Priestern, welche richtig wandeln, nicht geschehen könne, und aus diesem Grunde wollte sie auch nicht, wie sie sagte, die« Oblate, welche von dem Priester geweiht worden, anbeten, weil sie nicht glaubte, daß der Leib Christi daselbst gegenwärtig sei. Drittens, wenn« sie sagt, daß die Taufe, welche von bösen Priestern bedient würde, zur Seligkeit nichts nütze, so gibt sie dadurch nichts anderes zu erkennen, als das; das lasterhafte Le- den» der Priester auch ihren Dienst selbst zu Schanden mache, und daß so wenig als ihre Worte, die sie über die Hostie ausspre- chen, zur Heiligung dienen, ebensowenig diene auch ihre Taufe, welche unter ihnen gebräuchlich ist, zur Seligkeit. Viertens, wenn« sie sagt, daß die jungen Kinder, welche nach der Taufe sterben, ehe sie den Glauben haben, nicht selig werden, weil sie nur durch den Glauben ihrer Gevatter und Ge- vatterinnen, Eltern oder Freunde: was wird hiermit anders ge- sagt, als daß die Kindertaufe zur Seligkeit gar nicht nötig sei? ja daß sie auch dazu gar nicht diene, weil die Kindlein selbst nicht glauben, und daß ihre Gevatter und Gevatterinnen, El« tern oder Freunde statt ihrer glauben, sondern daß man, um se« lig zu werden, selbst glauben und auf diesen Glauben sich taufen lassen müsse, wie der Herr sagt, Mak 16, 16, weil eines andern Glaube niemand in der Welt, und daher auch nicht den Kind- lein zur Seligkeit dienen kann. Als« nun diese fromme Heldiii Gottes von ihrem bekann- ten Glauben nicht abweichen wollte, so ist endlich darauf das To- desurteil über sie ausgesprochen und dieselbe, als man sie zum UGenauere Anmerkung über den er ten Artikel von der Wahl des Palastes. »Sie gibt zu erkennen, daß niemals en- wahrer Papst te. gewesen sei, weil dieselben nicht durch die Werke des Glauxsens oder Aufrichtigkeit erwählt worden sind. MAnnkerkung über den zweiten Artikel, von den bösen Priestern oder Eapellaiteti er. « Sie gibt zu erkennen, daß diese sich ja nicht einbilden sollten, daß sie den Leib Christi wahrhaftig heiligen oder weihen könnten, welches selbst ie guten Priester oder die Rechtwandelnden nicht vermögen. HSie woll- e, wie zuvor gesagt, die geweihten Hostie nicht anbeten. sVAntnerkung über den dritten Artikel von der Taufe, welche durch böse Priester bedient Und« gibt zu erkennen, daß das schxjndliche Leben der Priester ihren Dienst selber zu Schanden mache, nnd das; daher ihre Taufe, die le bedienten, zur Seligkeit nichts beitrage WAnmerkung nber den vierten Art-i el von der Taufe, welche von den Kindern ohne Glauben empfangen» wird, womit sie zu erkenne« gibt, daß die Kindertaufe zur Seligkeit nicht notig sei, weil sie auch selbst oln-.e·il)re· Gevatteaund Gevatterintien an ihrer Statt nicht glauben. Qui ctecitdektt et dapttzatus instit, Salt-staunt. Mstket hier auf den Glauben, die Taufe, die Seligkeit. YDas Todes-Urteil wird gegen sie ausgesprochen daß sie nämlich, wenn sie nicht abfallen wollte, mit Feuer verbrannt worden soll. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gefinnten. 271 Gerichtsplatz hi11ausgeführt, zu Montpellieiz im Jahre 1417, nachmittags, den L. Oktober, verbrannt worden. Von ihrem Urteile und Tode stehen in dem Stadtbuche zu Montpellier die Worte, wie sie aus dem Originale ins Hochdeuts sehe übersetzt worden sind. Nachdem« der Statthalter, dersKetzerineister, M. Raimund, dieses Urteil gegen sie ausgesprochen hatte, hat er sie den Hän- den des Amtmaiiiies übergeben, welcher Profos oder Blutrichter der Stadt gewesen; das Volk hat ihn zwar gebeten« daß er gnädig mit ihr handeln wolle, aber er hat auf denselben Tag das Urteil ausgeführt, sie auf das Galgenseld nach Montpellier bringen. und daselbst nach den Rechten als eine Ketzerin verbren- nen lassen. Ebendaselbst, Franz. Marter er. Dieses sind die Worte des vorgenannten Talamus oder Stadtbuches, wo man noch ferner geschrieben findet: Daß« der Bischos von Magueloiina nachdem er eine gewöhnliche Messe für den Herrn des Rates gesungen, sich in einer Rede über diejeni- gen, welche sich darüber ausgelasseiy daß das Todes-Urteil der Catharina Saube ein ungerechtes sei, in sehr heftigen und har- ten Worten ausgesprochen habe. Dies ist in der Kürze der Auszug des Martertums dieser gottesfürchtigen FrauAs wodurch viele Unwissende schlechte Leu- te tief gerührt und veranlaßt find, die Wahrheit etwas genauer zu untersuchen und dem Lichte des Evangeliums niitten in diesen dunkeln Zeiten nachzuforscheiy welches Gott gesegnet hat, wie folgen soll. Siehe von dem Verhöre, Urteile und Tode dieser Frau, außer« den angewiesenen Schreibern, auch im 2. Buche der Geschichte der Vers. u. Wiiart., gedruckt zu Dortrecht im Jahre 1619, Fol .572, Col. Z, Z, 4. Jtem, FoL 573, Col. 1 2c. Ferner, Hist. Mart. von J. S., gedruckt 1645, Fol. 40, Col. B, 4 re. Eine große Menge Christen, Wiildenser genannt, werden in Flandern des Glaubens wegen im Jahre 1421 verbrannt. Als! nun die Kindes des Lichtes, welche sich zu der Lehre der Waldenser bekannten, mitten i1i der Finsternis des Papsttus wes, in den flämisclien Ländern ihre Häupter mehr und niehr zu erheben anfingen, um mit Kraft des Wortes Gottes die Jrrtüs mer der römischen Kirche zu bestreiten, und insbesondere die päpstliche Gewalt, die B"iesse, die Verwandlung des Brotes, die Wallfahrtem die Anrufung der Heiligen, das Fegfeuer, die Kin- dertaufe, den Eidschwuy die Rache gegen die Feinde Je. zu ver« werfen, wie ivir droben von der Lehre der Waldensey in der Beschreibung des U. Jiihrhundets berichtet haben; soI ist es ge- schehen, daß der Fürst und der lköiiig der Finsternis durch seine «» Bsonihrem Todes-Urteile, wie folchesjn dem Stadtbuche gefunden Joorben ist. Das; fie nach dem llrlere durch den Verse-aller oes lietzermeiilecs Raimun- ·i-iis,«deiii» Amlmaiiii oder Blutrichter ubergeben worden sei. UDafz das Vol! sehr sur sie gcveiet have, »aber daiz ie »g-eicl)i·oovl denselben· Tag zum xtode ge- bracht worden sei niid als eine ile erin auf dcmxsjalgenielde zu Viontbellier mit Feuer verbrannt worden ist. »Von deii nachfolgenden Worten, welche in dem Smdtbiiche von demjenigen gefuiiden«ioor.den, weiches uach der Catharina Tode gefchelieii ist. Der Biichof von wiagueionne fang die» Messe, nnd hielt eine Iiede vor dem Male, desgleichen vor dem Volke beftraiender Quelle, wen viele sagten, dafz man Lxathariiia mit Unrecht getoiet have. Elxsiach der Mar- ter der vorgenieldeten Frau haben sich vieie in ihrem Herzen geriihrt gefunden, die Wahrheit genauer zu untersuchen. Solches hat Gott gesegnet, wie aus den folgenden Gefchichten hervorgeht. « Populus positus in Tenebris viit Lucem mag-im, et positis in Regione et Uinbra Nlortis Lux exorta est. Motiv. 4, la. Das Voll, das im Finstern fass. hat ein großes Licht gesehen, und denen, die da saßen im Reiche und im Schatten des Todes. ist das Licht aufgegangen. »Aber der stö- nig der Finsternis legte seine Hände durch seine Trabanten als Werkzeuge an die erliiften Kinder des Lichts: ia es kam so weit, das; dieselben, als des Le- bens nicht würdig, zum Tode, la zum Sterben in den Flammen verurteilt wur- den. Aber hierfür werden sie ais fromme Kamvffechter ihres Herrn und Selig- Trabanten die Hände an sie gelegt und die Sache endlich so weit gebracht hat, daß sehr viele derselben, welche weder um das Leben zu retten, noch um dem Tode zu entgehen, von ihrem ldjslaubeii abweichen wollten, verurteilt worden sind, mit Feuer lebendig verbrannt zu werden; dieses Urteil ist auch an ihnen vollstreckt und haben dieselben die Probe ihres Glaubens mit grosser Standhaftigkeit zu Donau in Flanderih im Jahre 1421 iin Feuer bewährt, wofür der Herzog des Glaubens, Jesus Chri- stus, dieselben in jener Welt als fromme Streiter, mit dem un- verwelklichen Kranze der Ehren ewig bekrönen roird, nach seiner Verheißung: Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Kro- ne des Lebens geben. Offb. L, 10. Von dem Opfer dieser Freunde wird unter andern auch im L. Buche der Geschiclite der Verfolgung und Marter die Dortische Auflage vom Jahre 1619, FoL 577, Col. 4, gesagt: Zu« Donau in Flanderii sind im Jahre 1421 eine große Wienge Personen entdeckt worden, welche sich zu der Lehre der Waldeiiser bekannt haben, von denen viele, die standhaft blieben, lebendig verbrannt worden sind ge. » Ferner, Vig-iiier, Kirchengeschiichte auf das Jahr 1421, aus Mon- streletus re. Ob die von Dortrecht in Holland um diese Zeit sich gleichfalls an dem Blute der Heiligen vergriffen haben, solches haben wir nicht ge- wiß vernehmenkonneiiz gleichwohl hat sce Gott im Jahre 1421 hart gestraft, so daß durch schwere Wasserfluteii die Stadt ein Eiland wurde und um 72 Dorfer beraubt worden· ist, welche um sie herumlagen unt; durchs Wasser alle zu Grunde gingen. Daher an der äußersten Seite der Speuypforte derselben Stadt diese Worte über dem Bogen in blauen Steinen eingehauen stehen: Was nian hier sieht zu Wa sei: undLanty Wie aus den Chroniken be anni- Sind zwei und sielienzig an der Zahl Sehr schöne. Kirchspielr. die zumal Gintaiisend vierhundert zwanzig ein, Durchs Wasser all ertrunken sein. Diese Geschichte istbekaiint und von so vielen Schreibern beschrie- ben, dasz ich es für unnotig erachte, noch mehr zur Befestigung hinzu- zufügen. Eine jämmerliche Sache für uiisern Geburtsplatz Jm Jahre ·14s.)-3 ist Henririis Griinfelsden schreibt P. J. Twisch zu derselben· Zeit in der Stadt Regeiisbiirg i1i Deutschland um der Wahrheit willen verbrannt worden, und kurze Zeit hernach, an eben demselben Orte, Henricus Ratgeber &c. Jn seiner Chronik auf das Jahr 1423, das 15. Buch, gedruckt 1617, Aug. 787, Col. 1, verglichen mit Georg. Pac., Cap. 11 2c· « · Jzn Jahre 1425 wurde Petrus Toren» zu Speher in Deutschland hingerichtet »und mehrere andere in den romischeii Landschaften, weil sie die Wahrheit bekannten und dem romischen Aberglauben widersprachen re. Vergleichet die letztgemeldete Chronik, das 15. Buch auf das Jahr 1425, Pag 788, Col. L, mit Georg. Plan, Cap. It. » Im Jahre 1427 predigte Hieran. Savanarola von Ferrara durch ganz Jtalien, daß der Papst der Antichrist sei, und wurde darüber zu Florenz verbrannt. Er hat einige Betrachtungen über den St. iind 80. Psalm geschrie- beii, worin er die Thranneides Pavstes und seiner Geistlichen bestraft, wenn er sagt, sdasz sie die wilden Scl weine und Tiere des Feldes seien, welche des Herrn Weingarten, na ) den Worten Davids, abgebissen, ganz verdorben und die Kirche Gottes ganz umgekehrt hätten. Jn der letztangeführten Chronik, das 15. Buch, im Jahre 1427, Pag 792, Col. L, verglichen mit Georg. Pae im 11.· Cap. er. machers gelehnt werden mit dem unvergänglichen Kranze der Ehren, unendlich besser als des Lierlules Fechter an dem Berge Olhmpus, welche schlechterdings mit verdorrten Eichen-s und Lorbeerbliitter geziert wurden. IWas in der Ge- fchichte der Verfolgung aus Bignier und Monstteletus von den vorgetneldeten Märtvrern und ihrem Tode berichtet wird. CDaFJ sie, da fie standhaft blieben, lebendig verbrannt worden seien. 272 Der blutige Schaut-laß, William White, Vater Abraham von Colchester und Johann Waddon werden zu Norwitz in England des Glaubens · tue-gest, im Jahre 1428, verbrannt. Nachdem« nun das Licht des Evangeliums auch in England mit Gewalt durchzubrecheii anfing, so dasz einige Personen nicht nur an die Wahrheit Christi glaubten und derselben anhingen, sondern dieselbe auch durch die Lehre fortpslanzteih so ist es ge- schehen, daß die Römischgesinnteih die sich selbst als Kinder der Finsteriiis zeigten, ihre alte Art an diesen Leuten bewiesen ha- ben, denn sie haben dem König vo1c England, welcher damals ein Kind von sechs Jahren gewesen, hiervon Nachricht gegeben, damit er sich hierin vorsehen n1öge. Jn Folge dessen geschah es im Jahre .l428, das; dieser ju- gendliche König, welcher durch die Väter und Häupter der römi- schen Kirche dazu bewogen worden ·-st, an die Amtleute, welche hierzu verordnet waren, den Befehl ergehen ließ, diese Personen nnd alle, welche ihrer Lehre anhingen, gefänglich einzuziehen, damit sie nach den Gesetzen in England gestraft werden möchten Abschrift des Briefes des Königs Heinrichs des Sechsten, an Jo- hann Extor u. Jacolet Germaine, Befehlshaber in Col- chester, um Williaiic White mit seinen An- hängern gefänglich einzuziehen. Heinrich! durch Gottes Gnade, König von England und Frankreich, Herr von Jrland, seinen geliebten Freunden, Jo- hann Extor und Jacolet Germaine Befehlsljabern der Festung Colchestey unsern Gruß. Wir« lassen euch wissen, daß wir uns allerdings auf eure Treue und Vorsichtigkeit verlassen, und liabeii euch zugleich und einem jeden insbesondere Befehl zugesandh Wil1iam White, ei· nen Priester, und Thomas, welcher vor Zeiten ein Capellaii zu Setling in der Grafschaft Norfolk geroesem und William North- ampton, einen Priester, und alle übrigen, wer sie auch sein gen, welche der Ketzerei verdächtig sind, wo man sie antreffen wird, es sei in Freistädten oder außerhalb derselben, zu arretie- ren und gefangen zu nehmen, und sie,3 sobald ihr sie gefänglich eingezogen, in unsere nächstgelegenen Gefängnisse bis dahin zu senden, das; wir ihrer Befreiung wegen andere Verordnung er- lassen. Undt deshalb gebieten wir euch scharf, auf die genannten Personen genau Acht zu geben und"dem, was oben befohlen wor- den, getreulich nachzukommen. Ferner-f gebieten und befehle11 wir auch allen und jedem un- serrer Friedens-richten welche für die allgemeine Wohlfahrt und Frieden Sorge tragen, sowie den Bürgermeistern, Markgrafen, Wirtsleuten, Gerichtsdienern und allen unsern übrigen getreuen Bekannten, in Gemäßheit dieses Gegenwärtigem das; sie euch bei- den gemeinschastlich und einem jeden insbesondere guten Bei- stand leisten, euch mit Rat und Tat an die Hand gehen, um den vorhergehenden Befehl, wie es euch zukommt, zu bewerkstelligen Urkundlich« haben wir unsere Befehlsbriefe selbst ausgeset- 1 Von dem Dnrchbruch des evangelischen Lichts in England welches an et« lichen Personen zu ersehen. Doch haben» die Kinder der Finsternis an ihnen ihre Art erwiesen und haben zur Ausdamvfitng der ilarf einenden Wahrheit mit einen: Kinde Rat Behalten. Der kindiscbe König von sechs Jahren Gib Befehl an seine Befebls aber, die Frommen zu verfolgen und sle nach den e- sEr hat befohlen, William setzen von England zu bestrafen. IDer Gruß Heinrichs, deskindilchen Königs. «» »» White, Thomas nnd Wllliam Not: hamvton gefangxich einzuziehen, desgteis chen alle andere» die der ijetzerei halber; verdachtig waren. sEr will, d diese in ·das nuchfte Gefangnis in Gewahrsam verbringe tDiefes bat er streng befohlen. sDaher auch alle Obersten Markgrafen, Amtleute, Constables nnd alle andere Beamte Befehl empfangen, ihnen zu dem Ende Hilfe zu leisten. II? Schliæiqtties Briefes, welcher den Ort und die Zeit, wann solches ge« e en. en « . tigt, und unterzeichneh zu Westminstey den sechsten Tag im Ju- li, im sechsten Jahre unserer Regierung, welches mit dem Jahre unseres« Herrn 1428 zusammenfällt Siehe J. Fox Engl. Gesch., Pay. 607. dliicn7 findet in den alten 21iachrichten, das; in Gemäßheit dieses königlichen Befehls Joliann Eiter, welcher einer von den Befehlshabercc geioeseih kurz darauf zu Bungay, im Bistume Viert-sitz, sechs Personen gefangen genommen habe, welche er Williaiii Day und William Rats, Gerichtsdiener der Stadt Bun- gay, zur Detentioii übergeben, um sie innerlmlb zehn Tagen nach der Festung Norwitz zu bringen. Dies Namen dieser sechs Personen waren aber, schreibt Joh For, in Folge des Lllters durch die Schrift fast ganz vermischt, so das; man dieselben bis auf drei oder vier nicht mehr lesen konnte sc. Wir« finden aber keine zuverlässige Nachricht davon, wie mit denselben umgegangen worden nnd welche Leiden oder wel- cher Tod ihnen widerfahren. unterdessen« sind auch drei vornehme und tugendsame Männer ergriffen und zu Norwitz gefiinglich eingebracht wor- den, nämlich William White, welcher ein Priester gewesen, Vater Abraham von Colchester und Johann Waddon, welche nach vor- gängigeni Verhöre von den nachfolgenden Punkten Bekenntnis getan haben. Das Glanbecisbekcntitiiis der drei zuvorgenaicuten Märtyrer, welches ihre Lehre gegen die römische Kirche betrifft. « l. Daß! der Christen Kinder zur Genüge in dem Blute Christi getauft seien, und daß sie deshalb nicht nötig haben, mit Wasser getauft zu werden. L, Daß» man den Predigerih nämlich der römischen Kirche, nicht verbunden sei, den Zehnten zu geben. Z. Daß« die Ehe eigentlich in der Uebereinstimmung oder Zustimmung der Verbindung zwischen Mann und Weib besteh«e, mit Ver1versung, wie es scheint, derjenigen Aberglauben, welche die Römischgesiiniten dabei zu verrichten pflegen. 4. Daß« die Ohrenbeichte nicht nötig, und daß; es nirgends abgefordert sei, vor den Priestern zu berichten, sondern, daß man Gott allein zu beichten habe, weil es in keines Priesters Gewalt stehe, dem Sünder die begangenen Sünden zu vergeben. 5. Daß« kein Priester Gewalt habe, den Leib Christi zu tauchen, oder in dem Sakramente des« Altar-Z zu heiligen, son- der11 daß es nach gesprocheneii Worten gleichwohl noch leibliche-s Brot bleibe, gleichwie es zuvor gewesen. 6. Daß« ein jeder christgläubige Niensch vor Gott ein Priester sei. «7. Dasz7 niemand bei Strafe der Verdammnis an die Fa- sten oder an andere Fasttage, trelche von der römischen Kirche ge- boten sind, gebunden sei. 8. Daß« der Papst der Antichrist sei, und das; seine vor- nehmen Geistlichen Jiinger des Antichrists seien, und daß der Papst auf Erden keine Gewalt habe zu binden oder zu lösen. 7Johann Extor bat diesen königlicheti Befehl ausgeführt, fromme Personen verhaften lassen, welche er zweien Constabeln in Verwah- runa übergab. »Daß man um des Llltertiinss der Schrift willen die Namen dieser fechs Personen nicht gut wissen kann, ausgenommen drei oder vier. sDesgleichen ist auch tie Weise ihrer slllarter unbekannt. T« William White, Vater Abraham urd Loh. Waddon wurden zu Lslorlviiz gefangen gelegt. lGegeii das Taufe-i der Christenlinder. Its-Je en den e nten l e man den Vrediaern gab. »Gegen den Aberglauben? dessen Fa?- fich« F: The? fcstigun des Eheftaiides bediente. OGeCen die Ohrenbeichte CG vermeinen Priester in der Alacht der Einweihung des Brotes mah . «Gegen die vavistische Priesters-haft. 7Gegen das Futen und die Fasttage der Pfaffen. sGegen den Papst und seine vornehmen eistlichen und hat sechs oder BtårtikrerSpiegel der Taufs-Gesinntcic. 273 9. Daß» es allen Christen erlaubt sei, auch auf heiligen Tagen leibliche Werke zu tun, aus-genonunen die Sünden. 10. Dass« es den Priesterii erlaubt sei, eine Hausfrau zu haben. 11. Daß« man den Bann und die Kirchenstrafa welche die vornehmen Geistlichen ausgesetzt, nicht achten soll. 12. Da J« es in besonderen Fällen nicht erlaubt sei zu schwören. Dieser Satz scheint von den Schreibern nicht richtig aufge- faßt zu sein, denn es läßt sich annehmen, das; diese Leute nicht nur in besonderen Fällen, sondern den Eid durchaus verboten haben, weil die folgende Yiärtyreriin Margaretha Backsten die- se Männer treue Prediger des Worts nennt, nnd selbst solches Bekenntnis getcm hat, nämlich, daß man durchaus nicht schwören soll, weder bei Gott, noch bei &c. 13. Es« ist nicht nötig, Pilgerfahreii oder Wallfahrten zu unternehmen. 14. Man« soll weder die Bilder noch das Crucifizz weder die liebe Frau noch sonstige Heiligen männlichen oder weiblichen Geschlechts verehren. 15. Daß« das Weihwasser, das von dem Priester in der Kirche gesegnet ist, weder heiliger noch kräftiger sei, als sonsti- ges Wasser aus Flüssen und Brunnen, weil der Herr alle Wasser zugleich in ihrer ersten Schöpfung gesegnet hat. . 16. Daß« Thonias Becker’s (Erzbischofs von Canter- bury) Tod weder Verdienstlich noch heilig gewesen. 17. Daß« die 1Ieberbleibsel von Nienscheiigebeineii weder angebetet, noch ausgegraben, noch in der Kirche auf den Altar gefetzt oder in Kasten verschkofsen werden sollen. 18· Daß« die Gebete, welche an jedem beliebigen Orte verrichtet werden, Gott ohne Ausnahme angenehm seien. 19. Man« soll keine Heiligen, sondern Gott allein anbeten 20. Daß« die Glocken und Schellen zu keinem andern Zweck in der Kirche eingeführt irorden seien, als der Paffen Beutel zu fiillen 21. Es« ist keine Sünde, sich den Geboten der römischen Kirche zu. widerstehen. - 22. "··Daß22 die Versammlung der geliebten Kinder Gottes allein die rechte katholische Kirche sei. Dieses« sind in der Kürze die benierkeiiswertesteii Sätze, welche sie alle einstimmig gelehrt und behauptet, und in Folge deren sie auch den Tod erlitten haben, denn sie sind nach einem scharfen Verhör und mannigfachen Peiniguugein als sie nicht abweicheu wollten, verurteilt worden, mit flammendem Feuer lebendig verbrannt zu iiterden, welches auch an ihnen, und zwar zuerst an William White im Jahre 1428 im Seiitember in der Stadt Norwitz und nachher an dem Vater Abraham und Johann Waddon vollzogen worden ist, wodurch sie, nachdem sie ihre See- len in die Hände Gottes-empfohlen, ein lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer gebracht haben. OGegen die viivstlichen heiligen Tage. I« Gegen den ehelosen Stand der Priester« Dis-legen d e Macht der Geiltlikllikm in Dann zu ··tun. 12 Eies-c» du; Eidschlvoren in besonderen 3ufal1en, weches genaue: crllart wird. s« Gegen die Pilger-reifen nnd Wallfahrtem I« Gegen die Verehrung der Bilder und Heiligen. 18 Gegen das Weihwasser und dessen genannte Heiligkeit. Hislegeu Thomas Veclerls alt-gebildeten verdienftlichen Tod. I! Gegen die sllubctiiiig der Ueberbleihfel der Heiligen. Tscskegeks die gemachten Platze zum Gebete. 10 Gegen die Anhetung der Heiligen. ÆGegen den stolzen, den man in Glocken und Schellen suchte. Aczegen vie römischen liirchenaehotex A« Gegen die rö- mifchslatholische Liirchcn J» Daß dieses die Haudtariiiel gewesen seien, welchc die drei vorgetneideten Ilion-ver gegen die Pavisteii behauptet haben, worüber sie auch den Tod erlitten. Sie wurden mit Feuerflainmen lebendig verbrannt, zuerst William Whitch hernach Vater Abraham und Johann Waddon iu der Stadt Norivitz im Jahre 142R. Lieschreibicng dcr Gefangenschaft und des Todes dieser Niärtyren Ueber! Williciiii Whites Vater slbrahanUs und Johann Waddons Giefaugenschcist nnd Tod finden wir bei Joh For: fol- gende Beschreibung: William Whitckf ixelcher in der äkandsclsaft slkorfolk diese Leute in dem Lichte des Evangeliums ungefähr vier Jahre lang unterrichtet hat, ist endlich, in Gemäßheit des obigen Briefes det- Köuigs gefangen genonunen und nor Willianh Bischof zu Nor- wih, gebracht worden, von welchen-c er dieser und anderer Artikel wegen, deren dreißig an der Zahl gewesen, iibersizieseii und ver- urteilt, und deshalb daselbst in der Stadt No1«:-:-ii3, im åiiionate September des Jahres Christi .1428, unter dem Iilöitige Hein- » rich dem-Sechsten, irelclser erst ein Flind von sechs Jrshrckn genie- sen, lebendig verbrannt worden ist sc. Ferner: Stils« er an den Pfahl getonnneii war und den Mund öffnen wollte, um Volk« cinzureden, zu ermahnen und in der Wahrheit zu stärken, hat einer der bischöfliclseii Diener ihn auf dem Elliund geschlagen und ihn auf diese Weise zum Sehn-eigen genötigt. Unter den erlrflniteii Iinistäiideii hat dieser gottselige Mann die Marterfroite empfangen und dieses zeitliche Leben zu großer Betrübnis aller frommen Christen in der Landschaft Nor- folk geendigt Seine« erwähnte Hausfrau Johanna, welche ih- ren schwachen Kräften stach den Fußstapfen ihres- Mciiiiies nach- gefolgt ist, hat dieselbe Lehre überall ausgebreitet und viele in der Wahrheit Lljottes gestärkt, rceshalli sie auch in eben deniselbeii Jahre von demselben Vifchofe viel hat leiden müssen, lrie Tho- mas Walde-n selbst bekenut, lvelclser mit noch andern Personen dem William White in seinem Berhöre in der Untersuchung und dem Todesurteile beigestanden hat. v Um dieselbe Zeit sind auch der oorgenatnite Jater Abra- hams von Colchester und Johann Waddon, ein Priester, wegen eben derselben Artikel, welche wir oben caigefiihrt haben, ver- brannt worden; außer den Genannteii sind noch viele andere gottselige Männer grausam umgebracht worden. Besonderer Bericht von Williani Whitsks Lehre, Leiden n. Tode. Jm zweiten Buche der Geschichte der Verfolg. und 2U2art., Fol 582, Col··4, und Fol 583, Col. 1», aus Joh. Fox in den Verhandl. von Wut. While; ferner aus Balaus in Wut. Whita im Anhange sc. Zur« l5. Buche der Chronik von dein Ilutergaiige der Th- rannem gedruckt 16 i«7, Pag 788, Col. 1, nierdeii folgende Wor- re gelesen: William Wichtf oder Williaiii White, ein gelehrter, anf- richtiger, redlicher und usohlberedter EllZonn, ein Priester in Eng- land, hat seinen Dienst verlassen, das Evangelium durch Schrei- den, Predigen u11d Lehren verkiindigt, und gesagt, das; man die Vergebung der Sünden allein von Gott dem Allmächtigen er- langen müsse: das; das uneheliche Leben des Papstes und seiner lVon der. Gefangenschaft und »dem Tode de: drei vorgenannten Märtyrer. EDaß William White in den Norcoliifchen Landschaften vier Jahre lang das Evangelium gelehrt habe. Hernach »wurde er gefangen, ihm dreißig Artikel ge- gen den roniischeii Glauben aufgebürdet, darauf verurteilt nnd verbrannt, zur Zeit Heinrichs des Sechsten. OWie er auf den Flliund gefchlageii wurde, als er nach dem Pfuhle eine« um sein Ostsee zu tiin nnd das Pol! zur Stärkung in der Wahrheit ermahnen wollte. EWie nach seinem Abschied aus diesem Le- ben feine nachgelassene Hausfrau Johanna dieselbe Lehre nnd eben denselben Glaub-sit. lot-lasen er gelehrt hatte, beklaut-tote, weshalb ihr »auch viel Leid z«- gestofseki ist. Nach Llitsfgge Thon-as Lila!deufis, welcher selbst ein Bei tand in der »Bei-höre nnd des: Lnsrianununa des Wlllianc White gewesen ist. ·! on dem Todes des Vater: Abralsam its-d J. Lltaddorn als auch vieler anderer, nachdem Million! White verbrannt worden. tlsnas »in der Chronik von dem Untergange sc. von William Wbite gele- sen wikd. '-'Er wird als ein gelehrter, aufrichtiger, redlicher nnd beredter Mann 2c. hingestellt. Eis-saure» cspy 274 Der blutige Schaut-laß, Geistlichkeit nichts anderes sei als ein sataiiisclser Stand und schwere Gefangenschaft des Antichrists und daß die verka.pp»te, heuchlerische und geschorene Geistlichkeit Kriegsknechte und Die- ner des Lucifer seien &c. Als er gefangen genommen wurde, hat er feine Lehre wi- derrufen, inr Jahre . . . ., hat sich aber nachher wieder aufgerichs tet, und ist in der Lehre fromm und stärker geworden, ist auch, wegen seines Bekenntnisses, zu Norwyk, sonst genannt Norwitz, in England, im Jahre 1428 unter den Beiveisen der Standhiifs tigkeit verbrannt worden. Vergleiche dieses mit Rad. Hondorf Gesrh., Fol Bd; Vincent. Cal., FoL 134; Georg Pan» End. 11 2c. Drei Jahre vor dem Tode dieses Miirthrercz nämlich im Jahre 1425, ist eine jämmerliche Verfolgung durch die Römischgesiniiten iiber etliche Rechtsinuige Christen erregt worden, wovon diese Beschrei- bung auf das Jahr 1425 gefunden wird. Um diese Zeit wurden hingerichtet, Speise: in Deutschland, Pet Toren und mehrere Andere in den römischen Lands aften, weil siedie Wahrheit bekannten oder dem römischen Aberglau en widerspracheiu Georg Var» End. 11, verglichen mit P. J. Twisck Thron» das 15. Buch, gedruckt 1617, Pag 788, Col. 2 te. Margaretha Bakkster wird wegen des Glaubens in England bis an ihren Tod gefangen gelegt, oder in dem Gefäng- nisse im Jahre 1420 umgebracht. Nachi dem Zeugnisse der alten Chronik ist um das Jahr Christi 1430 eine gottesfiirchtige Frau, genannt Margaretha, mit dem Zunamerc Backster, in England um der Wahrheit des Evangeliums Christi willen gefänglich eingezogen, und weil« dieselbe, wie sich annehmen läßt, nicht abfallen wollte, bis an ih- ren Tod eingekerkerh oder in dem Gefängnisse umgebracht wor- den, was Gott, wenngleich es den Menschen zum Teil verborgen geblieben ist, an« dem letzten großen und erschrecklichen Tage ans Licht bringen wird, weil diejenigen, die um des Namens Christi willen heimlich gelitten haben, alsdann werden öffentlich belohnt und gekrönt nierden, diejenigen aber welche im Verborgenen der Heiligen Blut vergessen haben, werden mit öffentlicher Schande von Gottes Angesichte verwiesen und gepeinigt werden, wie sie auch andern getan haben, aber ohne Aufhören bis in Ewigkeit. Offb 14, U. Alsdann wird man sehen, welch ein Unterschied sein wird zwischen den Gerechten und Gottlosen &c. Mal. Z, is; Buch der Weish Z, 1. L; Matth 25, 47. Von den Beschuldigungccy tuelche gegen die Frau vorgebracht worden sind, haben wir bei den Alten nachstehende Beschreibung gefunden. Wkargaretlja BacksterL des William Backsters Hausfrau, wurde von Johanna, des Kliflaiids Hausfrau, verschiedener Ar- tikel wegen beschuldigh nämlich, daß sie dieselbe unterrichtet hät- te, dasz sie nicht seht-Hören sollte, weder bei Gott, noch bei unserer lieben Frau, oder bei einem Heiligen männlichen oder weib- Iichen Geschlechts Ferner daß sie, die Anklägerim als sie von Margaretha Backster gefragt wurde, was sie alle Tage in der Kirche verrichte, darauf geantwortet habe, daß sie daselbst vor dem Crucifixe nie- derkniee, und vor demselben fünf Pater Noster hersage, und un- serer liebenFrau zu Ehren eben so viele Ave Maria lese; iro- IVon der gottessürchtigen Frau M r t B elt , d s l v - rein Leben und Tode. »Das: sie bis anaihgxii Tor» Iieicieiigexke obilriihii dem Gefängnisse getödtet worden. sWir müssen alle vor dem tltichterilicbie Christi offenbart werden, auf daiz ein jegliche: in seinem Leibe eint-fange, nach· dem er getan bat. es sei gut oder böse. 2. Cur. S, to. EF Fumus Tok- mentorum eoruni ascendet in saecula Saeculorum »Wer. It« l . IJohannes illislands Hausfrau beschuidigt Margaretha Baclster, als oh G sie von ihr ftberredet worden, das; man keineswegs schwören foll sc. raufi Margaretha wiederum sagte: Du tust sehr töricht, daß du vor dergleichen Bildern, wie sie in der STirclJe stehen, nieder- kniest oder betest, denn Gott wohnt nicht in solchen Kirchen, wird auch nicht vom Himmel herabkommem oder dir fi.ir solche Gebete eine größere Vergeltung geben, als einer Kerze, welche unter die Decke des Taufsteins gesetzt ist, und in der Nacht denen, die in der Kirche sind, leuchten kann. Ferner, dieselbe« Anklägerim Johanna, Kliflaiids Haus- frau, cils sie von dieser Margaretha gefragt wurde, was sie von dem Sakramente des Altars glaube, sagte, daß das Sakrament des Llltars nach der Einweihung der wahre Leib Christi in der Cbestalt des Brotes sei; worauf ihr Margaretha antwortete: Dein Glaube ist nichts wert, denn wenn solches Sakrament Gott und der wahre Leib Christi wäre, so müßte eine unzählbare jllienge Götter sein, weil täglich tausend Priester, und mehr, wohl tausend solcher Götter machten und sie nachher aufäszen Ferner« sagte sie, sie wüßte gewiß, daß die Ziache Gottes iiber den Bischof von Norwitz und andere schnell kommen würde, weil sie den Tod des Vaters Abraham, des Williani White und den Johann Waddon, getreuen Priestern des Wortes Gottes, u. den Tod mehrerer anderer gottseliger Männer veranlaßt hätten. » Sie« berichtete auch, daß sie gesehen habe, daß einer von den CaiphassDieiierii Williiim White, als er getötet werden sollte, auf seine Lippen oder den Mund geschlagen habe, als er im Be- griff gestanden, den Mund aufzutun, um das Volk anzureden nnd zuletzt zu erwähnen, und daß er, nämlich der Diener, ihm den Mund zugestopft, so daß er den Willen Gottes nicht verkün- digen konnte Je. Aus Joh Fox Gnglische Geschichte. » Hierauf« folgen dann noch verschiedene andere Stücke, wel- che sie gegen die Lehre der römischen Lehre bekannt und ge- glaubt hat, und welche wider die Bilder, die Genialt der Priester, die» vcerzigtagigen Fasten, die Wallfahrteih das Betteln der siNonche u.s.w. stritten, was zu weitläufig sein würde, zu erzäh- en. Dieses sind wohl die bemerkenswertesteisi Punkte, welche Johannes Fox aus den alten Protokollen von dieser Margaretha Backvster ausgezogen hat«; da aber in dem Protokolle nicht enthal- ten ist, wasnhr nach dieser Beschuldigring zugestoßen oder wi- derfahren sei, so konnteer auch davon keine Nachricht geben. Es wird aber·vern1ut·et, wie einige schreiben, daß sie entweder im Gefängnisse heimlich umgebracht, oder bis an ihren Tod einge- schlossen worden sei, indem weder von ihrer Buße noch von ih- rem Absalle etwas gemeldet wird. Ja dem zweiten Buche der Geschichte der Ver ol . und cart., gedruckt im Jahre 1619, Fol 583, Col. 1, Z, B, aus JfohFFox Enklische Geschichte, Pag 610, aus alten Protokollen u. Jtn Jare ·1481 ivurde einer, namens Paulus Grau, in Schott- kmld VLM dem Bxfchtsf Heinrich abgefan en, weil er die Ohrenbeichte die AnruBng der Heiligen, das abgottischge Sakrament u. verworfen hat. eil er aber nicht von der bekannten Wahrheit abfalIen wollte, so TMargaretha sagte, daß Klifiands Weib übel tue, da i - vor den Bildern niederkniete nnd dieselben anbetete, dein? Jotitlltcliiikdesjtsgik ches leineswe s vergelten oder belohnen. Lszesgleichen daß es ein böser Glau- be fei, daß hristus sollte wesentlich in dem Sakramente sein, denn auf solche Weise müßte es eine unzählbare Menge Götter geben, weil die Priester tägl solche Götter machten und anfassen. sAuch daß ver Zorn Gottes schnell über den Bischof von Norwitz und Andere kommen würde, die Ursache von dem Tode des Vaters Abraham waren. sFerner daß lie aesehen haben soll. daß einer von des Bischofs Dienern William Mhite in das Angesicht geschlagen habe, als er getötet werden sollte und das Vol! erinahneic wollte. »Von ihrer Leb« re: l. Gegen die Bilder. L. Gegen die Llltacht der Priester. Z. Gegen das vierzigtägige Zum. it. lskieaen die Wallfahrern s. Gegen das Betteln der Mönche te. 7 eil in den Iicichrichten der Alten nichts gemeldet wird, wie es der Margaretba nach ihrem Belenntnis ergangen. so hat anch Johannes Fox davon sgllgeschtväeggtk ZlbervMellinius veräijitidtetsp neigt Kindern. daß sie im eiangtp snnge ca o er is zu irem o e ca . esse: e ma tet, d führt hierüber Beweisgriinde an. a fch ch u« oder« NtärtyrervSpiegel der Taufs-Gesinuten. 275 ist er endlich zum Feuertode verurteilt und am 30. Juni desselben Jah- res verbrannt worden. « Vergleiche Vinc. Cal., Pol. 868, Georg Pan, Cap. 11, Hierin. Wind» Pol. L7«l-. in der Chronik von dem Untergange 2c., das 13. Buch auf das Jahr· 1-1—31, gedis l617,» Pag 796, Col. 1; ferner A. Mellin., Fol Ists, Col. 1, aus der Sihottliiiidischeii Historie, Brich 17 2c. Jm Jahre 1436, nämlich fünf Jahre nachher, ist einer, namens Thomas 9ihedonensis, ein Franzose aus christlichem Eifer nach Rom gezogen, wo er die reine Lehre Christi zu predigen hoffte. Als er aber daselbst das Gegenteil fand, und groszen GreueL Heu- chelei und Pracht benierkte, -so konnte er sich nicht enthalten, die Car- diuäle und Geistlichen wegen ihres uugöttlichen Lebens zu bestrafen, und sagte, dasz sie, gleichwie Christus Und die Apostel, ehrbar und züch- tig leben sollten, wodurch er sich- sehr bald den Neid und Zorn dieser Leut-e auf den ssJals gezogen. hat, so daß er zum Papst Eugeniiis geführt und daraiif in das Gefängnis geworfen wurde, wo er sehr geplagt und gepeinigt ward, ja zuletzt zum Feuertode verurteilt und auch wirklich lebendig verbrannt wurde. Vergleiche die zuvor angezogenen Chronik, das 15. Buch, Pag. 800, Col. L, init Vinc. Tal» Fol. 145, Georg Pac., Cap 11 &c. Im Jahre 1-!-39 wurde in dem Concilium zu Basel, wo das Fest der Empfängnis Winria eingesetzt und befestigt wurde, ein gewisser Mann, namens Llugiistiiius von Rom, als ein Ketzer verdammt; was ihm aber widerfahren ist, nachdem er von dem Concilium verdammt worden, wird von den Schreibern nicht gemeldet, aus welchem wir die- ses gezogen haben. Siehe die oben angeführten Schreiber; ferner P. J. Twisck Chro- nik auf das Jahr 1439, Pag 808, Col. 1 er. Jm Jahre 1450 hat Alaiius Chartetius ein Buch geschrieben, wel- che Früchte die Kirche a1is dem unehelichen Leben der Priester erlangt, und worin er den Yiiszbraiieli in der Kirche der Römischgesiniiteii sehr getadelt und bestraft hat. Siehe nachher-&c. · Jii deinselbeii Jahre hat auch Petrus de Luna sich gegen den Papst und die Gelde-alt der Gteistlichen gesetzt und offentlich dagegen ge- schrieben, ist aber dafür aleichfalls als» ein Kelzer verdammt worden. Aus Joh Miinst., Fol 182 &c. Auch sind um diese Zeit viele gelehrte Männer gewesen, die voii dem Feg-feiier, der Beichte, den 9lblas3briefeii, der Messe. den Nacbtwcv chen 2c., nichts gehalten haben, welches ihnen allem Ansehen nach viel Unheil, dem Leibe nach, verursacht hat. Wir wollen es aber nicht da-- bei bewenden lassen, weil wir die besondern Umstände davon nicht ge- fundeii haben. Vergleiche die Beschreibung des Fortaliiis Sidäus mit der zuvor angewiesenen Chronik auf das Jahr 1450, das is. Buch gedruckt 1617, Pag 8L3, init-en, und Pack. 8L4, Col. 1, oben an 2c. Sehr viele Christen, Waldeuser genannt, toerden zu Eichstadt in Deutschland des Glaubens inegeu im Jahre 1457 getötet. Nachdem die Kirche Gottes in Deutschland nun eine Zeit lang Ruhe gehabt hatte, so das; dieselbe, wie es sich erwarten läßt, zu grünen, zu blühen und zuzuiiehiiien anfing, so hat sich das Auge der Verfolgung bald wieder geoffnet. Jm Jahre 1475 tiiurdeii hauptsächlich in dein Bistuiii Eich- stadt durch den Neid der Röniischgesiniiteii die Versammlungen der Gläubigen aufgehoben, diese selbst gefangen« genommen und alle, welche standhaft blieben, zum Tode vernrteilt Alle diese haben aus Liebe zu ihrem Seligmachey und insbesondere zu ih- ren eigenen Seelen, ihr leibliches Leben dem Tode«iibergebeii, nnd haben also die Wahrheit, irelche sie bei der Taufe vor iiieleii Zeugen bekannt: hatten, mit ihrem Blute bezeugt: deshalb wird ihnen der Herr, als trinmphierendeii Ueberwiuderm nach ihrem Tode den Palmenzweig in die Hände geben inid Kronen auf ih- re Häupter setzen, und wird ihnen einen neuen Lobgesang in ih- ren Mund geben, so daß dieselben für alle ihre Leiden sich ewig erfreuen, jauchzen und fröhlich sein sollen Gleichwie eine Lilie unter den Dornen, also ist meine Freundin unter den Töchtern. Hohe Lied L, L. Dieses ist in der Zeit an den christlichen Gemeinen in Deutschland zu ersehen, welche sich wie eine blühende Lilie unter den Dornen der Thrannei und der Verfolgung der Pfaffen hat aufhalten müssen. Die Gliiubigen wurden zum Tode verurteilt, wozu sie sich freiwillig übergaben. Doch solches wird der Herr in der Ewigkeit vergelten. Verglichen mit 4. Esdra L, 4L. Ich Gsdras habe auf dem Berge Zion ein großes Volk gesehen, welches ich nicht zählen konnte; sie haben alle den Herrn mit Lobgesiingeii geprie- sen 2c. lieber! die ällufosiferiiiig dieser Freunde Gottes haben ::-:ir nichts Genusses erfahren können; nämlich, ob dieselben durch Wasser, Feuer oder Sishivert umgeloninieii seien. Nur das wissen wir, daß sie wegen der Lehre der Waldenseu deren Bekenntnigs wir oben a1igefiihrt haben, getötet worden sind. Von ihrem Leiden und ihreni Tode rcird ciucls ini zkreitikii Buche der Verfolgung und Marter, Fol. 590, Col. 4, eins Vig- nier Kirchengesclsichte auf das Jahr 1457 Je. gehandelt. "Der2 zuvor genannte Sihreibeu oder dessen Drücker, hat in der Jahreszahl einen Fehler begangen, indem er statt des Jah- res 1457 das Jahr 1475 gesetzt hat. Hierauf folgt: Im« Jahre &c. ist in dem Bistume Eichstadh oder in diesem Gebiete in Hochdeutschland eine große Menge Christen ausfindig geniaclst und gefänglich eingezogen ji«-Orden, tuelche sich zu der Lehre der Waldenser bekannt haben, von wel- chen sehr viele getötet worden sind. Auf dieselbe Zeit 1457 setzt auch P. J. Twisck diese Geschichs te; er gibt aber keine Nachricht von ihrem Tode, sondern iuir von ihrer schweren Verfolgung Je« Chronik, i. Teil, das 15. Buch, auf das Jahr 1457, Pag 8L9, Col. L, wo er den Ort, wo sie verfolgt word-m sind, Richstadt, statt Eichstadh nennt, was zur Nachricht dient. Ja; Jahr·e·14(35. Damals hat auch Laurentius Valla, ein Mann von grosser L-.sissen·fchaft, des kapstessGewalt und Oberherrsihaft scharf angegriffen, und setzte seine eelgiteit in »die ewigen Verdienste Chri- sti. Die Gelubde und lxiikeuschheit der iliionchebcstrafte er, ja er sagte offentlich, »daß der Papst ein Urheber aller Kriege uiid Unreinigkeiten ist; DSZIIIMHFN auch, daß ei: nicht allein weltliche, sondern auch geist- liche stutzt, iaspden sogenannten heiligen Geist selbst feil hätte. Hieruber ist er ins Elend verwiesen worden iuid hat sich zu Nea- pel aufgehalten, wo er gestorben ist. Chronik von deni Untergange, Las 15. Buch, auf das Jahr 1465, Pag 841, Col. 1, aus Joh. Wanst» -Fol. 192,»Georg. Var» Cato. 11 Je. Jm Jahre 1470. Johannes de Wesalia als ob man jagte: Jan von der Wesel) hat damals zu Worms gelehrt, daß» alle Glaubigen aus lauter Gnadzdurch den Glauben an· Jesum Christum selig werden; daß von des Papstes Oberherrschaft nichts zu halten sei. Er verteidigte den ehelichen Stand und die Austeilung des Zinbzensiiahls Sakrament genannt, unter zwei Gestalten, d. i. init Brot i cilL · Die P2eiischensatzucngeu, als Fasten, J2lblaßbriefe, Festtagh Wall, sahrtem letzte Oelung, zzsirniiiiig Ohrenbenhte und Geniigtuiuigen hat er ganz und gar vertuorfen re. « · Kurz, er lonrde fur einen Kelzerxfgehalteii und im Jahre 1479 zu Lltainz lzrdaincint und verlzraiiiii. · ergl. sah. Miin t., Fol 196; Chronik Um» Col. 91, mit iser Nachricht in der Chronik voii dem Un- tergiinge 2c., gedruckt 1617, das 19. Buch, Pag 8»47, Col. L re. Doch inelden andere nur allein, daß seine Bucher verbrannt wor- deii seien. Siehe A. M» FoL 597, Col. 1 er. « « . Dieses können Berstiiiidige leicht unterscheidem und wenn es nö- tig ist, mit einander vereinigen. » Ferner, in dem»obc3i giegkjichteii Jahre schrieb und lehrte Georg Morgenstern gegen oie xzrrsp er des Papsttums und die mancherlei Weisen der Kleidung der Bionchm C: sagte, das; die Welt. zwar voller Mönche sei, aber daß unter hundert kaum einer gefunden werde, an welchem man etwas tugend- haftes verfpiire Je. Man kann urteilen, ob die Mönche und die Geistlichkeit der Pfaf- 1Wir haben die Aufopferung dieser Leute nicht recht aussinden können, was die Art ihres Todes betrifft, nur, daß sie der Lehre der Waldenser halber, ihr Leben gelassen haben. tVon einem gewissen Jrrtunie in der Hingabe ver Jahreszahl. sDaß zu Eichstadt eine große Menge Walvenser entdeckt, gefan- gen genommen nnd »getötet worden sei. Aus der Befchreibuicg ersieht man, daß diese Leute vor ihrem Tode hart verfolgt loorden seien. 276 Der blutige Schauplatp fen ihm solches werden abgenommen haben, obglezch uns von seinem Leiden nichts vorgekommen: ist. Vergl. P. J. Twijck Chronihgedrucit 1617, auf das Jahr 1470, Pag 847, Col. 1, init dem Register der Zeugen der Wahrheit, Fol 88 2c. Stcphanus, ein Aeltester der Waldensey wird zu Wien in Oesterreich wegen des Glaubens um das Jahr 1471 verbrannt. Umi das Jahr 1471 ist eine grausame Verfolgung in und um Böhmen gegen die alten rechtsinnigen Waldensey deren rechtsinuiges Bekenntuis des Glaubens wir nicht zu wiederholen brauchen, entstanden, welche durch Georgs, des Königs» von Vol)- men Witwe, Johanna genannt, veranlaßt worden ist, indem die- selbe des Todes ihres Ehemaniies ungeachtet, bei den Reichsfiiv stenstark darum angehalten, daß nicht nur diejenigen, toelche . man Vöhmische Brüder nannte, sondern auch die alten Waldens sei: überall ausgerottet werden inöchten. Aus diesem Grunde haben sich viele derselben nach Oester- reich begeben und sich daselbst niedergelassen, aber wie es der Ro- se der Gemeine Gottes eigentümlich ist, unter den Dornen zu blühen, so ist es geschehen, daß auch daselbst keine Freiheit gefun- den werden konnte, denn·-’ es haben des Lliiticlnists Diener in der Stadt Wien in Oesterreich, ihre Hände zuerst und hauptsächlich an Stephanris einen der ältesten, oder einen Aeltesten ihrer Ge- meine gelegt, und ist iiberhaupt eine schwere Verfolgung gegen die Gläubigeic entstanden. Da« aber dieser fromme Mann, wie es sich einem guten Hirten der Herde Christi geziemt, seinen Schäflein kein Aergers nis geben und des Wolfes wegen, der sie zu verschlingen drohte, nicht fliehen oder sein Amt und seinen Glauben einiger Pein we- gen nicht verleugnen wollte, so ist endlich das Todes-Urteil iiber ihn ausgesprochen worden, nämlich, daß er mit Feuer hinge- richtet, das ist, lebendig verbrannt werden sollte, welche« harte Todesstrafe er standhaft erduldet und seine Seele in die Hände Gottes befohlen hat. Vons diesem Helden Christi wird auch im zweiten Buch der Gesclx der Verfolg. und Mart» um das Jahr 1471, Fol 592, Col. 4, auf nachfolgende Weise geredet: Ja« dieser Zeit waren wegen der Gewalt der Verfolgung nicht viele Waldei1ser mehr in Böhmen; aber in Oesterreich wohnten noch einige derselben, wcslche durch die Grausamkeit der Peiniguiigen und durch die Furcht vor« der Verfolgung größtenteils verjagt waren, nachdem Stephanus einer der Lleltesteiu zu Wien in Oesterreich lebendig verbrannt worden ist 2c., aus Aut Jm Jahre 1471. Damals hat Stevhaiitis Vrulifer. ein Theolog oder Gottesgelehrten behauptet, daß die Lehre liigenhafh ja eine sata- uische Lehre sei, welche -die Rechtfertigung den Werken und Verdiensten derer FPfaffrii, Gottesdienstlicheii) Menschen zuschreibt; desgleichen, das; die Kirche keine Macht habe, neue Sakramente einzusehen er. » Um dieser. und dergleichen Lehren willen mußte er Paris verlas- sen und kam nach Slliainxsk wo er in dem Jahre 1490 gestorben sein soll. Siehe die oben angezogenen Bücher. Ferner, die oben angeführte Chronik auf das Jahr 1471, Pag 851, Col. 2 er. In! Jahre 1471. D. V. P. Groningeiisis hat zu dieser Zeit die Finsternis» des Pavltes so klar entdeckt, das; er auch von seinen Fein- den ein Licht der Welt genannt wurde 2e. IIu vieler Zeit ist Böhmen auch nicht frei gewesen von Verfolguugen der Qsilcuihigeir Tiefe Verfolgung entstand durch die Witwe des Königs Gebirg in Lilith-nen. Sie haben sich nicht allein den sogenannten böhinischeii Brüdern, sondern auch den alten Waldenfer widersetzt: daher haben sich viele dersel- rca noch Oefterreich begeben, aber auch daselbst keine Ruhe gefunden. »Die von Wien haben die Oande an Stevhanus gelegt, einen von ihren Aeltestem nnd die Gemeine verfolgt. « Er wollte, wie· es einem guten Hirten zusteht, seinen Schafen kein isleraernis geben, noch ne verleiten; hierüber wird das Hodestirteil übe: ihn ausgesprochen. um lebendig verbrannt zu werden. sDies les hat er standhaft ertragen, nachdem er feine Seele Gott anbefohlen hatte. »Von dem vorarsneldeten Miit-ihrer und ver Gemeine. »Ist-damals waren nicht viele Walde-user in Böhmen. Wiewohl er aber samt seinen Mitbriiderii nichts besseres zu er- warten hatte als Feuer und Schwert, dennoch ist er im Jahre 1490 in Ruhe gestorben. P. J. Twisch Chronik, das 15. Buch auf das Jahr 1414, gedruckt 16173 Pag 855, Col. 2, verglichen mit Joh —Munst., Tract., Fol. 198· Scharfe Uutersuchnngcin welche die Spanier gegen die Gläubi- geu und alle diejenigen, die der römischen Kirche entgegen waren, im Jahre 1492 angestellt haben. Dieses! Jahrhundert hat sich, wie es scheint, nicht ohne eine neu erfnudene Untersuchungsweise endigen können, welche die Spanier erdacht haben, gleichwie auch Vor Zeiten die Hochdeuts schen getan hatten. Biaiii hat dieselbe zuerst gegen diejenigen angewandt, wel- che vornials sich zu der jiidischeih moliainmedaiiiscslieii und sarai cenisclseii Lehre bekannt, nachher aber, es sei aus Furcht der Ver- folgung oder aus andern Ursachen, den römischaatholischen Glauben zum Schein angenommen hatten, von welchem man aber zweifelte, ob solches auch von Herzen geschehen wäre. Später aber hat sich dieselbe iiber alle diejenigen, welche die römischen Befehle nicht vollkonimen beachteten, verbreitet, unter welchen die mehrgeiiaiiiiteii Waldenser nnd Albigenser nicht die geringsten· gewesen sind, indem dieselben nicht nur die Lehre der Römisclseii usenig achteten, sonder auch fast in allen Stiickem die zwölf allgemeinen Artikel ausgenommen, derselben geradess wegs entgegen waren. Hierüber« hat man folgende Nachricht: Also ist das ihr, nämlich der Spanier erster Befehl gewesen, nämlich was die Un- tersuchung betrifft, nur gegen die Juden, Saracenen und Mo- hammedaner cierichtlich zu verfahren; später ist ihnen, nämlich den Ketzerineisterm bisweilen bei nieiteiii größere Macht gegeben worden, um alle diejenigen zu untersuchen nnd zu strafen, wel- che die Satzungen der römischen Kirche und den katholischen Glauben . . . . nicht in allen Stücken beobachteten Der« Papst Sirtus der Vierte hat diesen königlichen An- iihlag bestätigt. Siehe die Beschreibung in der Chronik von dem Untergange der Tyrannen und jährlichen Geschichte-n, gedruckt 1617, auf das Jahr l492, Pag 900, Col. l. Von der Untersuchung selbst, wie dieselbe beschaffen gewesen sei. Dann! erzählt dieser Schreiber, wie. es damals mit der Un- tersuchuiig sich verhalten, und die Weise. vsie man dieselbe be- werkstelligt und ausgeführt habe, was wir jedoch nicht wörtlich, sondern nur dem Sinne nach widergeben wollen, weil sich der Schreiber ziemlich klar ausdrückt. Er beginnt auf folgende Weise: Um nun in der Kiirze zit erzählen, worin die Untersu- chung bestehe, so soll der Leser wissen, das; dieselbe eine Untersu- chung und Erforschung des Glaubens sei, welches durch einige dazu verordnete Personen geschah, lrelche man Untersucher oder Väter des heiligen Amtes nannte, trobei sie sich der Mittel nach Belieben bedienten, und das an einein Jeden, nach ihrem Gut- diinken, insbesondere aber an solchen Personen, welche bei ih- nen angegeben wurden, oder im Verdachte waren, dasz sie in ei- tDafi diese hundert Jahre sich nicht eudiaeu konnten ohne ein nen ans- aefuiideiies Ketieri·!ericht. fsDaß dasselbe zuerst aeaen diejenigen gerichtet wor- den sei. loelche sich zur indischen, inohainniedanifcden und saracenifchen Reli- gion bekannten, soviele von ihnen den römischen Glauben mit dem Munde aiigenommesi hatten. Das; alieesviiter solches sich auf alle anderen erltrectt habe, welche auf irgend eine Weise sich von der römischen Kirche unterschieden icikd derselben halte. entgegen traten. »Von demjenigen, was hiervon angeführt worden ist. sllnser Auges-merk ist allein auf das folgende Ketzeraericht gerich- tet, welches gegen alle dleieiiiaen gehalten nucrde, die sich der römichen Kirche widecsetztery welches dei- Pavst Sirtns der Vierte befestigte- IDer Leser möge hier bemerken, dalz wir die Beschreibung des Revenge- rtchts nur dein Sinne nach »erzahlen, da sich der Schreiber in vielen Süden nicht deutlich genug ans-gedruckt hat. oder UIeärtyrervSpiegel der Taufscszefinntetu 277 nigen Stücken von der römischen Kirche abgeirrt seien, oder eine andere Lehre gehabt hätten. Diejenigen nun, welche ihrem Urteile nach in Irrtum Ver- fallen, irrer-den an Leib und Gütern gestraft, je nachdeni die ter des heiligen Amtes urteilen, daß ihre Jrrtiinier gering oder loichtig fis-Zeit. Leset hierüber Gelirgns Nigrinns; ferner Peter Vor, in dem Ursprnnge des niederlätidisclseii Aufruhr-Si, vergli- chen mit dein lehtangesiiljrten Schreiber er. Pag eben-daselbst, Col. 2 &c. Von den Gefängnissem leoriik diejenigen verschlossen wurden, loelche dem Untersuchungs-Miste in die Hände fielen. Was! die Plätze, worin ein jeder allein gefangen sitzt oder liegt, und den engen Raum betrifft, so verhält es sich damit fol- gendermaßen: Jst das Gefängnis in der Erde, so ist es feucht, dunipfig und kothig, so das; es besser ein Grab, als ein Kerker oder Gefängnis zu nennen wäre; befindet es sich aber über der Erde, so ist es daselbst im Sonnner so warnt und heiß lriie in einem Ofen: inE jedem dieser Winkel oder ikksöllleii nturdeii ge- wöhnlich, wenn ihrer viele gefangen lourden, zwei oder drei Per- sonneii z1cscimmengeschlosseiy welche, lxseciii sie sich zur Ruhe be- geben und sich niederlegcsii ntollten, nicht so viel Rsrnni hatten, daß sie sich einen Fuß breit geiregeii konntemsie lJatteIi einen Zuber zu ihrer Notdurfh und einen sisrug mit Wasser, um ihren Durst zu stillen; Tag nnd Nccht brachten sie im Finstern zu, und lagen in Hunger und Kununey so das; sie zerfieleii und mager wurden, das; kaum die Haut iiber den Beinen blieb; außerdem wurden sie noch mit verschiedenen grausamen Werkzeugen sehr gequält, geplagt, gepeinigt, gerissen und gezogen, so das; ihre Glieder eine unnatürliche Ausdehnung erlitten. Brig. ebendaselbst Von der Weise, wie die Kcizeruceister die sogenannten Keizer den ioeltlichen Richtern iiberantlvorteten Wenn! nun die Ketzermeisten nach langeni Oriäleih die Leu- te als Ketzer verurteilt haben, so erweisen sie ihnen noch eine scheinbare Barmherzigkeit, und iiberaiitloorteii sie den Obrig- keiten mit den Worten: Nachdem die Herrn des heiligen Richter- stuhls, nämlich die Keizermeister, allen gebiihrlichen Fleiß ange- wendet haben, um diesen Verfiihrteii wieder in den Schoß der römischen Kirche zuriickznfiihreir und gleichinohl nichts ausge- richtet haben, indem er stets auf seiner Meinung hartnäckig be- harrt: so übergeben« und befehlen wir ihn unterdessen den Händen der weltlichen Richter, um ihn nach dem Vermögen und dem Inhalte der römischen Rechte zu ziiclitiaeiis daneben aber bitten wir herzlich, das; wenn er einige Reichen der Er- kenntlichkeit und der Reue merken läßt, man alsdann mit ihm nach ,aller Sanftmut und Barmherzigkeit verfahren wolle. —Sie- he. blas Folgende re. Wie man dieienigen zu iiberantipsortcn disk-site, die, dem Anschei- ne each« wieder der römischen Kirche üheraeganaen find. Wenn aber die Ketzermeister jemand wegen der sogenann- INon der Enge. Kälte und Lsiise der Cikeiässaiiislck darin dir-Heiligen triu- sieschloileit mischen, welche dem lik-iekltichtiiicisgessicliie nuterlccarsen waren. »Dir« ihrer zwei oder. drei zugleich in. eine« enaeu Stall oder Höhle zusammen »e- leat tust-then, besass-leben, wie kümmerlich sich daselbst die Gefacsciemsii be- helfen nackten. »Dieses inußteii sie eriraaen ausser. den jämmerlichen Martern. wodurch ihre Glieder: von einander· aezoaen wiss-Sen. s JVon der crdichteten Barmheraiokeit der Liebes-meisten wenn sie die Be- lchicldicsten in die Hände der westlichen Obrigkeit Tiber-nahen. « Sie erforder- ten. das; der Patient uach den Bestimmungen der rilmiscilien Nechte aeziichticit werden sollte: was lonnte dieses anders sein, als ein eleuder Tod. unterdes- sen haben sie zum Schein etwas zur Beiänftiaung geh-rochen. ten Kelzerei zum Feuer verurteilt haben, welcher, es sei aus Furcht oder aus andern Ursachen, der römischen Lehre loieder Hilf-gilt, so iiverantivorten sie ihn -den weltlichen Richtern mit den Worten: Da« aber der heilige Richterstuhl des Ketzergerichts nicht glauben kann, daß die Bekehrung dieses Menschen mit auf- richtigem Herzen» geschehen sei, und sich fürchten, sie möchten einen Llsolf in Schafskleiderri aufnehmen, seiner vorgegebenen Bekehrung ungeachtet, so geben und befehlen wir ihn den welt- lichen Richterih welche «· wir ernstlich ersuchen, diesem Beschul- digteii mit aller Barmherzigkeit zu begegnen, und ihm weder ein Glied noch ein Bein zu brechen, noch einen Tropfen seines Blutes zu vergießen » · Sie« er» sagt der Schreiber, aber es ist ein Fehler. Sie wollen nicht ein Glied oder Bein gebrochen, noch einen Tropfen Bluts an dem Beschuldigten vergessen haben, ja haben befohlen. daß man nach aller Barmherzigkeit mit ihm handeln soll, welche sie sich doch nicht gescheut haben, zum Feuer zu verdanuneir O! gar unheilige Streiche des hei- lig xscnciniileii Nichlerstuhles des Ketzergerichtsx Vergleiche mit dein Sinne dieser Worte die erstangeführte Chronik, Evas II. Tiuch auf isas Jahr 1492, Pag 900, Col. L, und Pag 901, Col. 1. Ferner Hist. Georg., Buch s. Peter Bot. Bu Z. Ursprung des niederländischen Aufruhrä Fol 9——12. · Nicol S )aupl. FoL 87. Will. Merulm Fol. 947. Eman Pet., Fol. 40. Reduald Consalv., im Buche von der heiligen spanischen Jnquisitiom durchgehends Hist. Fest» Fol 17s. Ehren. Ph Mel» Buch b. Hist. Maus. de 1llb., . U J 2 :c. Ueber die Verfolgung, welche über die Gläubigen in Folge dieses neuen Befehls des Ketzergerichts stattgefunden hat, ha- ben wir die näheren Umstände nicht ermitteln können; es läßt sich aber nicht bezweifeln, daß viele auf diese Weise umgekommen sind, denn es ist gewiß, daß niemand, der ein gutes Gewissen lsatte und der Ketzerei beschuldigt wurde, dem Tode entgehen konnte. Der Inhalt der oben angeführten Beschreibung berichtet, daß viele durch jenes Gericht haben leiden müssen, wielvohl ums ihre Namen unbekannt geblieben sind. Wir befehlen sie Gott, welcher zu seiner Zeit von ihrer Sache urteilen wird. Sei ne Liarinherzigkeit wolle uns und ihnen allen gnädig sein. E r i n n e r u n g. — Wir haben von der Zeit des Petrus Wal- dus an, welches ungefähr im Jahre 1170 ist, in dem Stücke der Be- schreibung der Märtyrer durchgehends der Spur der eigentlichen Wal- denser gefolgt, ohne daß wir einen merklichen Umschweif zu andern Völkern getan hätten, obwohl einige derselben den Glauben der Wal- denser sehr nahe beikamem « Hierdurch ist es geschehen, daß die Anzahl derjenigen, die wir als wahre Märtyrer angemerkt haben, so groß nicht ist, als wohl hätte sein können, denn wir haben uns vorgenommen, der Spur der Waldenser sauber und unverfälscht nachzufolgen. Doch haben wir im Ziisade etliche angeführt, welche dieser Lehre sehr nahe gekommen sind, gleichwie wir im Verfolge noch einige anführen wollen Jm Jahre 1494. Ja: vierten Jahre Heinrichs des Siebenter« aus den 28. April, ist eine sehr alte ehrbare Witwe, über achtzig Jahre alt, weil sie acht von Wiclefs Artikelm dessen Lehre gegen die Kindertaufc nnd das Gidfchwören wir zuvor angeführt haben, behauptete, gefangen genommen und als sie nicht abfallen wollte, zu London auf dem Smithsfelde lebendig verbrannt worden. Sie sagte, daß sie von Gott s und den Engeln so« geliebt sei, daß sie sich vor dem Feuer nicht fürchtete; da es— sich nun begab. daß sie mitten im Feuer stand, rief sie iiberlautr Herr, nimm meine Seele in deine heiligen Hände. worauf sie den Geist aufgab. Berg-Teiche die Beschreibung im L. Buche von der Vers. sc» gedruckt 1619, auf das Jahr 1494, Fol 599, Col. B, mit seh. Fox engl. Gesch.,—Pag. 671. A..Bal. in dem Anhange Al., Pag 627 ge. Unser Abschied aus dieser fiinszehnhicndertjährigcni Zeit. Wir sehnen uns darnach, hiervon zu scheiden, denn wir mö- gen den Jammer nicht länger sehen. Doch sind wir erst auf die Lsöhe des Marterbercjes gekommen. Wir haben im Hinauf- TVon de: Weise, wie sie mit demjenigen zu Werke Ringen, der» ich, aus Furcht vor dem·Tode, anstellte, als wollte zu der romil en Kirche u ergehen, Zkzlukietsfe de: Kerkermeister an die weltlichen Richter, wenn sie die Belchuldigten n sei: e er en. 278 Der blutige Schaut-lag, steigen fast nichts als Totenköpfe Schenkel und verbranntes Ge- rippe angetroffen; indem wir aber hinabsteigem drohen uns tiefe Gruben, Pfützen und blutige Ströme, worin die Leiber der Heiligen geworfen worden sind; wir gedenken jetzt nicht der dunkeln Gefängnisse, Kerker, Folterkeller und unzählbaren Folterwerkzeiige " Doch, der barmherzige Gott, welcher uns bisher bei der ifsaiid geführt und geholfen hat, wolle uns ferner führen und Hilfe erzeigen. Seine Liebe, roelche er in dieser Sache an mir erwiesen, ist wunderbar gewesen; denn als mich dnrch eine halhjährige nnd schwere Krankheit, welche mich mitten in dieser Arbeit über- fallen hat, des Todes Bande umringt hatten, hat feine gnädige sZand mich wieder hergestellt, so daß ich das angefangene Werk bis hierher, doch iiicht ohne Kummer und Mühe, ausgeführt ha- be, weshalb ich, obgleich ich noch mit einein heftigen Fieber be- haftet gewesen-bin, zu meinem eigenen Andenken, um meinen Schöpfer zu loben und meinen Brüdern dieses Buch zu überge- ben, die Worte geschrieben habe: Meiu Herz, das war mit Furcht bewegt, Es möchte kommen nicht in Stand Dies Werk, weil Gottes Gnaden«hand, Mit schwerer Krankheit mich belegt. Nun dank ich Gott mit Lobgesängw Der mir zur Seite hat gemacht, Bis das; ich? hab’ zn End’ gebracht, Durch viel betrübt' und schwere Gänge. D’rum Brüder, tvollet doch empfangen, Dies Buch in reiner Liebesbrunst, Die Wahrheit liebt, erweist ihm Gunst, Dies loiinscht mein’ See? mit viel Verlangen. Nun ist es Zeit fortzufahreir damit wir einmal zum Ende kommen mögen. Wir wollen dieses erste Buch damit beschließen, welches fiiiifzehii Jahrhunderte in« sich begreift, die wir alle aus der Tiefe haben herausholen müssen, nnd uns nun zu dem zwei- ten Buche wenden, wo unsere Arbeit nicht so wichtig fein wird, H» weil selbst die lebendigen Denkmale der Alten und ihre Be- schreibungen uns hierin dienen n·erdeii. Außerdem kann das ganze Werk in ein großes Jahrhundert abgefaßt werden, wor- auf wir u11s stützen, iins nunmehr hiervon trennen, und uns zu dem folgenden Werke wenden, wozu uns der Herr so viel als es nötig ist, seine Gnade verleihen wolle. Jm Jahre 1498 hat Hieronymus Savanarola mit großem Eifer die Menschensatzungen in seiner Lehre verworfen, und die Seligkeit allein in Christo behauptet nnd erwiesen, daß man das heilige Abend- Mahl, Sakrament genannt, unter zwei Gestalten, das ist mit Brot und Wein, genießen soll, gegen die Weise der Bat-isten. welche dem gemei- nen Volke nur sihlechterdings eine geweihte Hostie darreicheir Die Ablaßbriefe hat er verworfen iind dabei noch gesagt, daß der Pavst Christi Leben und Lehre nicht n-achfolgte, und daß er der Anti- christ sei, weil er den Menschensatzuiigen mehr zuschricbe als den Ver- diensten Christi. Um aller solcher Ursachen willen ist er auf Befehl des Pavstes Ale- ijander des Sechsten zu Florenz erwürgt und hernach zu Llsche ver- brannt worden 2c. Vergleiche das II. Binh in der Chronik von dem Untergange Je» gedruckt 1617. auf das Jahr 1498, Pag 910, Col. Z, mit Joh Minnst., Vol. 201. Will. Miernla, Ziel. 950. Hist. And·, Pol. Eis. Atem, Abt. Melliniis L. Buch 2e., in der Dortisihen Anklage, Fol still, Col. Z, bis Fol 606, wo berichtet wird, daß 1ini derselben Lehre willen noch zwei andere mit ihm getötet worden seien, welche gleich- falls auf den 23 .M«ai zu Florenz auf dem Markte. nachdem man sie zuerst er1viirat, zu Asche verbrannt worden sind, die Asche aber hat man in den vorbeilaufenden Fluß Arnum geworfen. Aus den Marterge- schichten re. Im Jahre 1499 hat Paulus Scrivtor gegen die Transsnb- stantiatiom oder wesentliche Verwandlung des Brodes in den Leib Christi, gelehrt: desgleichen, daß alles. was man lehrt, an Gottes Wort, als an einem Priifstein , geprüft werden müsse: wozu er noch setzt, daß diejenigen, die anders lehren, eine falsche Lehre hätten; des- halb spraeb er, daß sehr schnell eine Veränderung in der Religion, näm- lich der römischeiy kommen würde er. Um dieser Ursache willen wurde er von den Mäöncheii der Blinde:- briider in’s Elend verwiesen, darin er völlig drei Jahr gelebt hat und im Anfange des Jahres tösist gestorben ist Je. Vergleiche P. J. Twisck Chronik, der 15. Buch auf das Jahr 1499, gedrnckt 1617, Pag 912, Col. 1, mit Joh Mnnst Traet., Fiel. 199 2c. « · Hiermit endigen wir diese fünfzehnhnndertjåhrige Zeit nnd zu- nlebieh auch die Beschreibung der Märtyrer, welche damals gelitten en. Beschreibung von derheiligen Taufe der Märtyrer im fünfzehnten Jahrhundert, das ist: Von dem Jahre mich der Geburt Jesu Christi 1400 bis zu dem Jahre 1500. Karzer Inhalt von der Taufe im fünfzehnten Jahrhundert. » Jm Anfangedieses Jahrhunderts wird der Befehl statutum ex Osicio etc. des Königs Heinrich des Vierten in England angeführt, wel- ojer gegen die Wicleftschen bekannt gpmschx worden ist. Hierauf werden fünfzehn Glanbensartikel derselben Wielefisteii angeführt, die ih- nen das Ketzergericht behufs deren Widerrufe vorgelegt hat, von welchen der zwölfte Artikel meldet, daß ein Kind, wenn es auch schon ohne Taufe stirbt, selig werde, und im dreizehnten Artikel, daß weder der Pavst noch die. vornehmen Cieistlicheiy oder irgend ein Bis-has Jung»- den zwingen könne zu schivöreii 2c.: die übrigen Artikel sind gegen den Aberglauben der römischen Kirche. Dann wird noch ein Artikel zur Beschuldigung dieser Leute angeführt, nämlich: nicht in der Kirche durch die Hand des Priesters taufen lassen. William Torve werden fünf Artikel zugeschriebem von welchen der ren soll 2c. Dreizehn Artikel, größtenteils gegen den römischen Aberglauben, werden Johannes nieldet: Daß man auf keine Weise oder keineswegs schwören solle. Wenn sie ein junges siiiid hätten, so· sollten sie dasselbe letzte also lautet: Daß er gelehrt haben sollte, daß man nicht schwö- Hiiß zugeschriebem wovon der dreizehnte, oder letzte iöierauf folgt eine Anmerkung von des Johannes Haß Nachfvlgcin desgleichen ein Artikel der heiligen Taufe von den Thaboriteir Es wird aiif das Jahr 1455 von vielen Waldenserii in dem Bist ume sliichstadt Nachricht gegeben, welche chen auch von einigen derselben, welche sich in Qesterreich aufhielten 2c., im Jahre 1471, xmd i» dem Bistumc zwölf Lehrer hatten, desglei- Eichsiadt 1-;i75. Das Gebot des Königs Matthias gegen die aus Mähren oder. dieiiiijihrisckseii Tiriideiz toelclie alte Waldeuser genannt werden, desgleichen auch Taufgesinnte 2c.. wird auf das Jahr 1481 angeführt. Dann folgt der Beschluß iiber dieses fünfzehnte Jahrhundert, worin mit versehiedeiieii Cis-künden bewiesen wird, umher es gekommen sei, daß damals so wenig öffentliche Zengnisse der alten beständigen Wald enser zu finden; hierinit schließen wir mit deni Slliisgange dieser hun- dert Jahre. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gestnnteu. 279 Jnl diesem folgenden Jahrhundert finden wir einige Per- sonen, die gegen den Eidschivuh einige, die gegen das Kriegfühs ten, einige die gegen die Kindertaufe und andere Stücke mehr waren, und sich der römischen Kirche widersetztem wovon wir in der Kürze Nachricht geben wollen. Im Jahre 1400. Ein« gewisser berühmter Schreiber erzählt, aus Joh Foxcs englischen Geschichten der Verfolgungen 2c., daß zu der Zeit im Monat Januar der König Heinrich der Vierte zu London ein Parlament oder einen Reichstag gehalten habe, in welchem er gegen« die Wiclefistem von welcher Lehre gegen die Kindertaufc und den Eidschwur wir zuvor geschrieben haben, ihren Vorgän- ger Joh Wiclef betreffend, welche zu der Zeit, nach der engli- schen Weise Lollards genannt wurden, ein Gebot oder blutigen Befehl unter der Benennung herausgegeben habe: sstatutums ex Ofsicio etc» oder Befehl des Königs Heinrich des Vierten, gegen Wiclefs Jünger in England. Siehe in dem L. Buche der Geschichte der Verfolgung- u. Marter, Hob 514, Col. 4"und Fol 515, Col. I, aus sah. Fox engl. Gesch., -ol. 481 er. Von den Artikeln ihres Glaubens, welche ihnen zum Wider-rufe von dem Ketzergerichte vorgelegt wurden. · Im! Verlaufe erzählt jener Schreiber, aus Fox Hist» einige Artikel, welche mit oder neben dem erwähnten Befehle von dem Ketzergerichte aufgesetzt wurden, welche die hauptsächlichsten Sätze der vorgenannten Wiclefisten in sich fassen, die ihnen zum Widerrufe oder abzuschwören von dem Ketzergerichte vorgelegt wurden und also lauten: 1. Daß« die Messe oder der Gottesdiensh den man vor dem heiligen Kreuze verrichtet, und welchen die ganze Kirche eingesetzt hat, Abgötterei sei. » Z. Daß« alle diejenigen, welche vor dem Zeichen des Kreu- zes Ehre erweisen, Abgötterei treiben und für Götzendiener zu » halten seien. Z. Daß« das wahre Fleisch und Blut unseres Herrn Jesu Christi nicht in dem Sakrament des Altars sei, nachdem von dem Sflkrlijester die Worte der Einweihung darüber gesprochen worden in . 4. Daß« das Sakrament. des Altars sakramentalisches Brot sei, ohne Leben, und daß es lediglich zum Gedächtnisse des Leidens Christi eingesetzt sei. 5. Daß« der! Leib Christi, welches so genannt wird, der von dem Altare genommen wird, eine Abbildung des Leibes Christi sei, so lange wir das Brot und den— Wein sehen. S. Daßs die Schlüsse und Kirchensatzungen der vornehmen Geistlichen und Pfaffen in sder Landgrafschaft Canterbury in ih- rer letzten Versammlung mit Zustimmung des Königs und des Adels in dem letztgehaltenen Reichstage gegen denjenigen, wel- cher unlängst in der Stadt London lebendig verbrannt worden ist, nicht kräftig genug gewesen seien, das Vorhaben dieses Mär- tyrers zu verändern, indem das Wesen des körperlichen Brotes in dem Sakramente des Altars eben das ist, was es zuvor war, und daß keine Veränderung, nämlich durch die Einweihung, in der Natur des Brotes gemacht worden sei. IWelche Personen und von welchem Betenntnis uns in diesem Jahrhun- derte begegnet( werden, die wir gehörigen Orts anzuführen hoffen. IVon dem Befehle Heinrichs des Vierte« zu London, gegen die Wirke- fisten.. sVon J. Wiclefs Sehr; geszgen bikicetttiirgdeftlglsife nndddaåvFkdfsKvören. I « · ».,oer er uge ee gegen e ce en2c., oääfcltFtHlY Fixsbrlemdssosbyfels solches nicht ausdrücken. lEinige Glaubeusartstel der Wiclesisten IGegen die Messe vor dem heiligen Kreuze. IGegen die Ehre. welche vor dem heiligen Kreuze getan wurde. iGeaen die Einseanunm ·Gegen das Sakrament des Alters. «Ge- gen den vermeinten Lseib Christi. sGegen die Ratschlü se der vornehmen Gei i- lichen zu Canterburvz von einem. der zu London um es Glaubens willen e- bendig verbrannt worden ist: desgleichen gegen dasjenige, womit sie ibn von seiner Ehre abzubringen gesucht haben. 7. Daß« ein jeder Laie, nämlich der eben nicht in den hohen Schulen unterrichtet worden ist, die Befugnis habe, das Evange- lium zu verkiindigen, wo es ihm beliebe, und nach seinem eige- nen Willen lehren möge, wenn er anders ordentlich von der Ge- meine dazu erwählt worden ist, wie wir es an einem andern Or— te berichtet haben, ohne Erlaubnis seines ordentlichen Bischofs zu bedürfen-&c. 8. Daß» es Sünde sei, den Dominicanern, Bettelmönchem Llugustinern und Carmeliten etwas zu geben. 9. Daß« wir nicht nötig haben, für die Begräbnisse und Leichen der Toten zu opfern. 10. Daß« die Ohrenbeichte und das Bekenntnis der Sün- den vor dem Priester unnötig sei. 11. Daß« jeder aufrichtige Mann, wenn er auch ungelehrt ist, ein Priester vor Gott sei. 12. Daß« ein Kind, wenn es auch ohne Taufe stirbt, selig werden möge. Aus« dem vorstehenden Sagt! geht klar hervor, daß sie die Kindertaiife für unnötig gehalten, während sich Papisten nicht geschämt haben zu sagen, esswäre besser, daß eine ganze Land- schaft versinke, als daß ein Kind ohne Taufe sterbe, denn es war bei ihnen ausgemacht, -daß alle ungetauften Kindlein zur Hölle fahren und ewig verdammt werden. is. Daß« weder der Papst noch die vornehmen Geistlichen, oder irgend ein Bischof jemanden zum Schwören weder bei die- sem oder jenem Geschöpfe Gottes , noch bei der Bibel oder dem Testamente zwingen könne. Es muß hier bemerkt werden, daß diese Leute durch den vorstehenden Satz den Eidschwur überhaupt verworfen haben, nicht« nur denjenigen, welcher bei den Geschöpfen, sondern auch denjenigen, welcher bei dem Schöpfer geschieht, indem in Eng- land bei den Geschöpfe-n damals nicht geschworen wurde. Die Form« welche die Papisten bei der Ableistung eines» Ei—des be- obachteten, bestand darin, daß derjenige, der schwören sollte, nie- derkniete und seine Hand auf die Bibel oder das Testament legte, und die Worte sprach: Jch schwöre bei Gott und seinem heiligen Evangelium 2c., so wahr mir Gott helfe &c. Wer« aber weiß nicht, daß das Evangelium oder das Wort Gottes keine Creatur oder Geschöpf sei; und wenn es auch der Fall sein sollte, daß die Hand zum Zeichens der Bekräftigung auf die Bibel oder auf das Evangelienbuch gelegt würde, so wird eben damit nicht bei dem körperlichen Buche geschworen, gleichwie auch in diesen Landen, wenn bei dem Eidschwure die- jenigen, die es in der obgen Weise verstehen, die Hand oder den Finger aus-strecken, so wird damit nicht eben bei der Hand oder dem Finger geschworen. Es« läßt sich hiernach annehmen, daß den vorgenannten Leuten nicht nur die Weise des Eidschwurs sondern der Eid- schvzsur selbst zuwider gewesen ist; gleichviel, ob ihnen vorgelegt worden wäre, bei den Geschöpfen selbst zu schwören. Siehe hiervon ihr eigenes Bekenntnis 14. Daß« sowohl der Bischof, als ein geringer Mann, und ein ungelehrter Mensch sowohl, als der Priester von gleicher Würde seien, so lange sie sich gut betragen. sGegen die Lehre, daß ein isngelehrter Mensch Gute) das Evangelium nicht lehren sollte. 0Dagegen, daß man den Predigermoncheii etwas«mitteiset. »Gegen das Opfer für die Toten. 11 Gegen die Ohreubeichie. »Gegen die Oberpriesterschaft I« Gegen die K:ndertaufe. I« Die Pavisten sagten, dasz es heiser wäre. daß eine ganze Land chaft versinle, als daß ein Kind ungetauft sterbe, welches auch vor einigen ahren ein Pfaffe zu Kalkar mir selbst» be· kannt bat. »Gegen das Eidschworein daß sie hiermit allerlei Eidschlvöreii geleugnet haben. I« Von der Weise des Eidschwörens in England: Sie schtvoren bei Gott und legten ihre and auf die Bib Cl? sch im b E dschw» d E elrvdher das» Zestamönk 17 Ei V ·l n w en em oren er ng an er un ern - schwdken ei? denuRcliedferlanden. «« Das: den Wirlefiften nicht allein die Weise des sit-Westens, sondern auch das Eidschwdren selbst zuwider« gewesen. »Gegen die Würde der Geiftiichem 280 Der· blutige 15. Daß« niemand verbunden sei, eine leibliche Ehrerbie- tung, nämlich Kniebeugenund Anbeteiy wie damals in Eng- land geschah, den vornehmen Geistlichen zu erweisen· Dies« sind in der Kürze die bemerkenswertesteii Artikel, welche den Christen isn England nach dem vorhergehenden Befeh- le des slötiigs und der Kirchensatzuiig oder vielmehr den gericht- lichen Untersuchungen des Erzbischofs zum Widerrufe vorgelegt worden sind 2c. Siehe in dem grog n Christen-Marterbuche, gedruckt 1619, Fol 517, Col. s.- 4, aus Jo . Fox Engl. Gesch., 48l3. Jm Jahre 1402. Damals« hat Thomas Walsingam, ein scharfer päpstlicher O5eschichtsscl)reiber, einige Artikel der obengenannten Leute auf- gesetzt, welche, wie er berichtet, Ludwig von Clifford, welcher früher den Glauben dieser Leute verteidigte, dem Erzbischofe oon Canterburh entdeckt hat, wovon der fünfte Artikel also lau- tet: Wenn« sie (nämlich diese Leute) ein junges oder neugebo- renes Kind hätten, so sollten sie dasselbe durch des Priesters Oäiide in der Kirche nicht taufen lassen 2c. Th. Walsingam in der Gefchichte der Könige von England und Normann., Geschichte des Jahres 1402. Zu« diesem Artikel werden noch einige Worte hinzugefügt, nselche aber von einem gewissen Schreiber, der diese Sprüche an- geführt, geleug11et werden, indem er sagt, daß der abgefallene Ludwig Clifford, um bei dem Erzbischofe sich beliebt zu machen, oder der Bischof selbst diese Worte eingeschaltet habe, weshalb wir es auch dabei lassen wollen Te. Siehe Abt. Miellinus Z. Buch &c» Fol 218, Col. l. Im Jahre 1407 oder! um diese Zeit ist William Larve, welcher ehemals ein eng- lischer Priester gewesen, des Glaubens wegen gefangen genom- men worden. Derselbe ist, wie oben berichtet wird, schon im Jahre 1897 stark verfolgt worden. Die nachstehenden fiinf Ar- tikel werden ihm als sein Glaubensbekenntnis zugeschriebem 1. Daß« in dem« Sakramente des Altars auch nach der Ein- segnnng, das ist, nachdem der Priester den Canon gelesen hat, in der Tat Brot bleibe. Z. Daß« man die Bilder nicht anbeten, noch ihnen Ehre er- weisen soll. Z. Daß« man kein Wallfahrten unternehmen soll. it. Dass« die Priester kein Recht hätten sich selbst den Zehn- ten zuzueignen - 5. Daß« man tiicht fchwören soll er. Von diesen Artikeln wird behauptet, daß sie allerdings von ihm hergerührt; um« ihnen eine andere Färbung zu geben, und das hauptsächlich in dem Satze vom Nichtschwörein so haben einige der calvinischen Schreiber einige Auslegungeii darüber gemacht, die nachher, wie es scheint, ein Schreiber dem andern in dem Sinne nachgeschrieben hat, als hätte Williain Torpe selbst dieselben in der veränderten Weise zur Antwort gegeben; als ob er mit den Worten: »Man soll keineswegs schwören" sc» nicht verstanden habe, daß man gar nicht schwören solle, son- Dsisjeaen die Ehre der vornehmen Geistlichen. UDaß die vergenannteii Artilel den Wirlefisten zu widerrufen vorgelegt worden seien. » 1Von den obenangefübrten Leuten nnd wag Thomas Walfiu am, ein scharfe: vavistischer Schreiber, von ihnen angenierlt habe. sDasz sie e n jun ieså Kind nicht haben taufen lassen wollen sc. IDaß die Worte, welche darauf fol- gen. von A. Melliniss geleugnet werden. IVon Million! Torves Lehre. EGegen die Einsegming des Llroiesx »Ge- gen die Verehrung der Bilder. tGe en die Wnllfahrtecn »Gegen die Zehn- ten der Priester. Eil-Segen das Eids wären. 7Daß einige calviniiche Schrei« her dem fünften Artikel des Williarn Ton-e, wo von dein Nirhtfchwören geredet wird, eine Farbe haben einstreichen wollen, als oh damit der Eid selbst ver- boten sei, dem aber haben andere widersprochen und es genugsam widerlegt, ivekclse auf das Bestitninteste erklären, das! er alles Eidlchwören verworfen habe. Schnitt-laß, dern nur, daß man nicht bei den Kreaturem auch nicht leichtfers Läg, schwören sollte, wie hauptsächlich non dein calvinischen Mel- ihm-is, Prediger in St. Anthonius Polder, behauptet wird (in seinem großen Buche, L. Teil, Fol 524, Col. 2). Llber andere Schreiber, welche nicht weniger glaubzciiirdig und angesehen sind, ividersetzen sich demselben und sagen frei heraus, das; er jeden Eidschixnr veriktorfeii habe. Ja« Melliiiiis selbst, als ob er seine eigenen Worte verges- sen hätte, gibt klar zu erkennen, indem er (Fol. Bis, Col. B) diesen William Torpen im Glauben mit William Swinderby vergleicht, welcher, als er zu London des Glaubens? wegen ver- brannt irurde, unter andern diesen Artikel bekannt hat, wel- chen Walter Brute auch zu verteidigen übernommen hat, näm- lich: Daß« es den Christen nicht erlaubt sei, ans irgend einer Ursache, der Fall möge sein welcher er wolle, weder bei dem Schöpfer, noch bei seinen Geschöpfen zu schwören. Abt. Weil. 2. Buch von der Gesch der Vers. unsd Mart» Fol. Blitz, Col. Z. H Von dieseni Artikel ist an einem andern Orte geredet wor- ten. Genanere Anmerkung. III« der kurzen Erzählung von dem Laufe der Welt, von F. H. H. aus verschiedenen Chroniken und Geschichten zusam- mengezogen, auf das Jahr 1611, steht in der Beschreibung des Eidschwurs, Pag 99, also: Jm Jahre 1897 ist Williani Treppe, sonst genannt W. Turm, in England der Religion willen sehr verfolgt worden; er bekannte, daß das Sakrament des Altars, nach der Einleg- n1H1g, in Wahrheit Brot bleibe, und daß man nicht fchwören so e 2c. Von eben derselben Sache schreibt P. I. Twisck also: William Torpe,I ein Priester in England, hat sich mit des Antichrists Pfaffen in einer ernstlichen Wettstreit eingelassen: Er hat gegen die Bilder, den Eid und gegen das Sakrament des Alt-ums, und dergleichen Wiißbräuche mehr gelehrter. P. J. Twisck Ehren» i. Teil. das 15. Buch, auf das Jahr 1407, Pag 758, Col. 2 &c. « B e s ch l u s·k. Illig«- den zuvor angeführten Zeugnisseii geht deutIich her- vor, daß dieser Mann ungeheuchelt, schlichtszund recht, ohne einige Beschönigunxp nach den Worten des Herrn «« sll2atth. 5, Ist, und Jalc Z, 12 gegen den Eid, er mochte auch geschehen, auf welche Weise er wolle, gelehrt habe; wir könnten hierüber uns weiter verbreiten, halten· aber das Gesagte für genug und wollen es deshalb dabei bewenden lassen. ««- Ego vero clico vobisx ne jurate osnnino Zic- Aber ich sage euch: Jhr sollt keineswegs schwören er. Matth b, Ist. ltemx Ante ormiia vero Pratres links, ne jin-nie sie. Jacobi h, 12. Im Jahre 1412. Zu dieser Zeit hat es den Anschein gest-sonnen, daß in den französischen Landschaften, bei Paris, hauptsächlich aber in die- ser Stadt, die römische Kirche großen Abbruch erleiden nnd da- gegen die Kirche der rechtsiiitiigeii Christen auferbaut inerden würde: denn es haben verschiedene, nicht von den Geringstem sondern vornehme Personen, in Olnsehuiig der Gelehrtheit sich nicht geschart, das italienische Babylon, nämlich Rom, und des- sen verkehrte Gottesdieiiste nicht mit materieller, sondern mit cieistiger und evangelischer Waffenrijstung zu bestreiten, so dass, sie die Jrrtiimer und Llliiszbräiiche der römischen Kirche, des Has- sTaiz sicb A. tvleklinus hierin scheint vergessen F haben. und woraus sotches erscheint. »Von aewilsen Artileliy welche dein illiam Swistderbv bei-- Hielt-at· leer-den, womit der Glaube des Williain Torhe (von dein Artikel des· cis-ihrs) lxeraiicheii wird. » Ullefestiaiing dessen, daß der Artikel von dem Nichtfchlvoren Williain Torve mit Recht zngefchrieben wird, nach den angeführten Schreibens. TWaZ P. J. Tlvisrh nach den andern Schreiber-n, hiervon berichtet bat. oder Rtärtnreraspiegel der Taufs-(.s3esinnteit. ses der päpstlichen Geistlichkeit ungeachtet, öffentlich rügen durf- ten; ob sie aber dabei den Artikel der Kindertaufe ausdrücklich berührt, oder ob er darunter begriffen gewesen sei, ist bei den Alten nicht klar ausgedrückt; darum müssen wir zufrieden sein mit demjenigen, roas sie davon überhaupt geschrieben haben. Hiervon hat man die nachfolgende Nachrichh Zu dieser Zeit, uämlicls im Jahre 14l2, sind auch zu Paris verschiedene treffliche, gelehrte Männer gegen das Papsttuin ausgestanden, welche die Jrrtümer und Miszbräticlse der römischen Kirche auf- gedeckt haben, wodurch sie aber bei der Geistlichkeit wenig Dank einernteten Reg der Zeug. der Wahrh., Fol. 857. Wierul., Fol. 910, vergli- chen mit der Chronik vom Untergange der Tyrannen, das 16. Buch, gedruckt 1617, Pag 771, Col. 1 er. Um diese Zeit, sagt Johannes Ferariensis in Italien unter vielen andern illrtikelm daß der Papst Länder und Städte, ohne Recht, mit lauter Gewalt an sich gezogen habe. Daß die Geistlichen ihr Gewisseii in der siavve tragen; desgleichen. das; sie geiziger und ärger seien, als die Weltlichenz das; die Fiircheii und Klöster der Geistlichen Netze seien, um die Güter der Weltlichen an sich zu ziehen. P. J. Twisck Chronik, das is. Linrlh auf das Jahr 1412, Pag. 770, Col. L. Jm Jahre 1415. Si« dieser Zeit hat Johannes Huß des Johannes Wiclef Lkiicher und Schriften, von welchen wir in dem vorhergehenden Jahrhunderte gesagt haben, daß er allerdings der Kindertaiife nnd dem Eidschivure widersprochen habe, untersucht, und nach- dem er unter andern Stiickeii erlernt und behalten, daß es ei- nem Christen nicht gezieine zu schwören, hat er solches als ricl)- lig erkannt und angenommen. » Wie und auf welche Weise die Schriften J. Wiclef’s dem Johannes Haß in die Hände gekommen sind, und wie er sich mit großer Lust darin geübt habe, beschreibt A. Pkelliniis im Z. Bu- che der Gesch -der Vers. u. W2art., Fol 495, Col. i; daß« er aber das Verbot des Eidschwursin jener Weise oder überhaupt ge- lehrt habe, suchen Melliniis und andere Calviniften zu leug- nen, indem sie sagen, daß wenn ihm nachgesagt sei, daß er nicht habe schtrören wollen, sich dieses nur auf das Abschwöreii seines Glaubens oder der Religion, nicht aber auf den Eid selbst beziehe sc. Wenugleichs ich nun eine solche Erklärung in keinem alten « glaubwiirdigeirSchreiber derselben Zeit jemals gefrcndeiu wie- wohl ich mich mit Ernst beflissen l)c1—be, eine solche aufzusucheih so drücken es doch die Umstände selbst aus, daß das Verbot der« Eid- sclnvurss einer von seinen Ojlaubeiisartikelii gewesen sei. Von den Glaubcicsnrtikelii welche Johannes Hnfk aus Wiclfs Schriften gezogen hat. Sebastian Franck« sagt oder schreibt also: Johannes Huß, ein Jiinger oder Glaubensgenosse dieses Vieles-II, hat die Wic- lefische Lehre von Hieronymus von Prag empfangen, welche er cius England nach Böhmen als ein Heiligtum heriibergebracht hat. Jm späteren Verlause erzählt er Johannes Hilf; Llrtikeh welche er aus— Wiclefs Schriften gelernt und angenommen hatte: 1. Daß« die römische Kirche keine Gewalt habe das Sakra- inent zu teilen und den Weltlichen (Laien) mit Unrecht die eine Gestalt entzogen habe. L. Daß« der römische Bischof andern, nämlich den gemeinen Bischöfeii gleich sei. 3.« Es gebe kein Fegfeuer. lVon Jud. Dufi und von seiner Lehre geaen das· Eidschwöreii St» welches— er. wie es scheint, aus den Schriilcn Jud. Wicleis erlernt hatte. sTan ist. Lvielljnits sich bemüht habe, solches zu widerlegen Ullntniori gegen Mellinus IMas S. Frauk von der Lehre« J. Haß bezeugt. Eisicaen die Macht der römischeii Kirche. »Gegen den römischen Bischof. Oliiegen das Zenker-er. 281 4. Es« ist eitel und vergeblich für die Toten zu beten, und von den Priestern aus Geiz erdacht worden. 5. Gottes« und der Heiligen Bilder sollte man nicht dul- den, sondern aus dem Wege räumen. 6. Dass die bösen Teufel die ungeistlicheii Betterlordeu erdacht hätten. b T. Die« Priester sollten arm sein und nur von Almosen le- en. s. Die« äußerliche Ohrenbeichte sei durchaus lügenhaft und eine Erfindung der Menschen; es sei genug, daß man in der Schlafkammer seine Siinden Gott klage und Beichte. J. Die« Ceremonieu und römische Kirchengebräuche seien eitle Dinge. 10. Man« verschwende die Zeit mit den sieben Gezeiten 12. Es« sei kein Nutzen mit dem Fasten nach den Kirchen- satzungeii und vielen andern Jrrtiianern is. Man« sollte nicht schwören; darum sagte er zu den- jenigeth die ihm hart zusetzteu, um ihn zur Eidesleistuiig zu bestimmen: Es ist mir isn allen Beziehungen bange; schrröre ich so habe ich den ewigen Tod, und schwöre ich nicht, so mag ich eu- ren Händen nicht entgehen; aber es ist besser, daß ich ohne Sün- de in eure Hände falle, als vor dem Angesichte Gottes zu sündi- gen. Hiertk sieht man klar, daß der Satz, das; man durchaus nicht schwören soll, ein Artikel seines Glaubens gewesen sei; denn als man von ihm verlangt, seinen Glauben oder seine Re- ligion abzuschwörem so hat er sich dieses Abschwöretis geweigert, nicht nur, um damit seinen Glauben oder seine Religion zu ver- leugnen, sondern auch, weil er dafür hielt, daß er durchaus nicht schwören sollte, wie der dreizehnte Artikel lautet: Man soll auf keine Weise schwören« (das ist, unter keinen Umständen schwö- ren), darum sprach er 2c. Seh. Frank Chronik, gedruckt 1568, der dritte Teil, von Petrus bis auf Clemens von den röinisclieii Ketzcrm Fol. 105. Tract. von dem Laufe der. Welt, durch F. H. H» gedruckt im Jahre 1611, Fol 100. Ferner P. J. Twisck Chronik. der 1. Teil. das is. Buch, auf das Jahr 1611, Pag. 764, A. iskriixneriing von Johannes Husz Nachfolger-n, nach Jacob Mehr— nings Beschreibung (aus B. Lydius in den Waldeufischeii Cteschichteiix iuelchc von ihrem Vorgänger ganz abgingcn. III-S« nun in dem fiiufzehnteii Jahrhundert Johann Huß in Biilnneii zn lehren anfing und ihm viel Volks cmhing, sagte Ja- kob Eb?el)ri1iiig, so haben sich mit demselben viele Waldenser ver- einigt, die sich freuten und hofften, dasz dadurch das Licht des Evangeliums anfangen wiirde heller zu leuchten, stärker zu bren- nen und ungehinderter sich ciuszubreiteiy das zuvor so lange bis« auf diese Zeit von den Papisteii grausam gedämpft und verfolgt worden war. Ali-DE aber -nach dem Tode von Johannes Huß und Hiero- nvniiis von Prag, welche trotz des gegebenen sicheren Geleites des« Kaisers von den Papisten zu Constauz, in der Nähe des Bo- densees, verbrannt wurden, die Hussiten in Böhmen einen grau- sGegcII das Gebet für die Toten. »Gegen die Bilder. 7Gegen die Vetielordeiu SGegen die reichen Priester. Gegen die Ohren-belaste. «« Ge- 11 Gegen das Salrameui. U Gegen die sieben .cn die römischen Eerernoniea Section. UGegeu das Fasten der Pfaffen. . Aus alle Weise nicht zu schwören sc» will biet: so sagen als teiuesioegs zu schlimm-n. nach Uhu-ftp. Z sind Sol. »5 te. I« Daß des Jud. Hub Nichtschwören nich: eben sehe auf das Nichtabschworen seiner Religion, »in-Indern, weil es ein Llriiiel seines« Giaiibens gewesen ist. I« Weil dasselbe Stucl die IS. Abteilung seines Glaubeusbelenntnisses genannt wird. IWie sich viele Waldenser mit J. has; Nachts-»! er vereint haben. IDaß aber nach J. Hut; Tode viele seiner Nachfolger si in den· Krieg bei-wickelt haben, ganz gegen die Lebte und das Exempel ihres« Vorgängers »F. Daß. 282 Der blutige samen und blutigen Krieg gegen den Kaiser Sigismund und die deutschen Kurfürsten und andere Fürsten anfingen, denselben lange Zeit fortfiihrten, endlich aber wieder beilegtenz als ferner« diese Hussiten, die sich ganz von ihrem Lehrer und Vorganger Johannes Husz abgewandt hatten, fiel) mit den Papisten in vielen Lehrsätzen und Kirchenzeremonien vereinigten, sos haben sich viele Waldenser, die sich zuvor mit den Hussiten vereinigt hatten, i1i ihrer Hoffnung schändlich betrogen gefunden, und haben sich eines Bessern bedacht und, nach der Lehre des heiligen Evange- liums, sich auf solchen blutigen Krieg nicht mehr einlassen wollen 2c. Ferner, sie haben angefangen dagegen zu protestiereti Je; fer- ner, sie« haben sich auch in sden Lehrpunkten und Kirchengebrau- chen von den Hussiteii wieder abgewandt und eine besondere Ge- meine gebildet, welche man später Thadoritem auch Grubenheis merk« das ist, die in Gruben und Höhlen wohnen, genannt hat Je. »« Diese Grubenheimer müssen von andern unterschieden werden, welche diesen Namen auch gehabt haben. Diess hat die genannten Hussiten so sehr verdrossen, daß sie deshalb nicht nur die alten standhaften Waldenser (nämlich, die niemals mit ihnen vereinigt gewesen sind), sondern auch die neuen, die sich von ihnen wieder abgesondert hatten, auf Antrieb des M. Johann Rockenzahn und anderer angefangen haben grausam zu hassen und zu verfolgen 2i. Jac. Mehrm Taufgesch., er Z. Teil, über das 15. Jahrhundert in Hochdeutsch gedruckt zu Dortmund im Jahre 1646 und 1647, aus Lhdius in en wald. Geschichten re. Genauere Anmerkung von den. Ntißhandlungen der Nachfolger des Johann Haß. Aus! -dem obigen sieht man klar, daß in diesem fünfzehn- ten Jahrhunderte die rechtsinnigen Waldenser auch bekannt ge- wesen sein müssen, von welchen sich einige (aus guter Absicht) niit den Hussiten, die übrigens ihrem Meister Johannes Huß nicht getreulich nachfolgten, vereinigt haben, und von denselben schändlich betrogen worden sind, denni diese Hussiten fingen an die Waffen zu ergreifen und gegen ihre Feinde schwere Kriege zu führen, woran die Waldenser nach Anweisung ihres eigenen Glaubens-Bekenntnisses nicht Teil nehmen durften. Alss sie sich deshalb von diesen genannten Hussiten wieder absonderte1i, sind sie, gleichwie ihre Brüder, die alten Waldenser niit ihnen, von denselben hart verfolgt worden, womit sie zu er- kennen gaben, daß die Knechte Christi auf Erden, nicht eisn Reich des Siegesgepränges sondern eine Schule des Leidens und des Todes um des Namens Christi willen sei. Daß die Waldenser, die mit ihnen vereinigt waren, Thaboritcn genannt, von ihren alten Brüdern nicht aufgenommen worden seien und warum? Als! nun diese abgesonderten Waldenser, Thaboriten ge- nannt, die fiel) mit den Hussiten vereinigt, sich aber in Folge des Krieges und anderer Mißhelligkeitem wieder von ihnen getrennt hatten, sich mit den alten Waldenserm die ihre Brüder ehemals sDahey als sich die Waldenser in ihrer Hoffnung schändlich betrogen ge- sehen, wollten sie mit dem Kriege 2c., keineswegs etwas zu tun haben. tsa sie sonderten sich von den Hussiten und wurden Thaboriten enannt. « Daß die Waldenser hierüber sehr gehaßt und verfolgt wurden, selbt von denen, welche früher ihre Anhänger waren· Eine sehr große Veränderung. IWas aus den zuvor gemeldeten Reden zu ersehen. »Die Hussiten er- greifen, wider vermuten, die Waffen und führen fchwere Kriege gegen ihre Feinde, welches die Waldenser keineswegs taten. IDie Waldenser sondern sich von den Hussiten ab und werden von den Hussiten (obwohl ihre alten und t B iid t v s l t. ers ekDier Zhäbolxtrem etbålg sie mit den rachgieri n Hussiten sich· vereinit e hatten, werden von ihren alten Brüdern, den rechfsinnigen Malt-entom, ni it« le wieder ausgenommen, damit ihnen der unchristliche Handel der Hussiten nicht möge aufgebürdet werden» Schnitt-kais, waren, wieder vereinigen wollten, so haben dieselben, die sich sehr über die Sache betrübt hatten, ihnen solches abgeschlagen, damit ihnen der unchristliche Handel der Hussiten nicht aufge- bürdet werden möchte. Nach ihrer Ansicht hatten sich diese Ab- gesoiiderteii niit den genannten Hussiten zu weit eingelassen. Siehe nun hier, geliebter Leser, wie rein, aufrichtig und ohne Falsch die alten Waldenser i-n diesem Stück sich gezeigt ha- ben, iuie standhaft uiid unverbrüchlich sie ihr Bekenntnis beleb- ten, indem sie selbst nicht einmal den Schein auf sich laden wollten, als hätten sie Gemeinfchaft mit denen, welche Krieg führten und ihre Feinde bekämpften. Das: sie gleikhniohl ein gutes Bekenntnis getan haben. ·«Gleichwohl haben sich diese Thaboriten wiederum von den Hiissiteii geschieden, weil sie des Krieges und des Aberglaubens uberdrussig waren, und haben auch zu der Zeit, wie man nicht anders weiß, das Bekenntnis der Waldenser aufrichtig gehalten, obwohl, wie man meint, einige sich unterstanden haben, die Kin- dertaufe bei ihnen einzuführen, wovon übrigens ihr Bekenntnis- nber den Artikel, welchen sie im Jahre 1431 zu Prag, in Böh- men, an Johann Fltockenzahn überliefert haben, durchaus nichts enthalt,»1a sie fuhren darin solche Reden, die durchaus nicht auf die K1ndertaufe bezogen werden können. Jn der heiligen Taufgesckx Jae Mdehrn., Pag 601, stehen diese Worte: Jch habe bei mir der Thaboriten Vekenntnis ausgesetzt 1431, welches in allen Dingen niit unserer Lehre übereinstimmh welches ich euch zu seiner Zeit drucken lassen will re. Was den Unterschied zwi- schen den eigentlichen Hussiten und den Thadoriten betrifft, welche mit ihnen vereinigt gewesen sind, davon gibt D. Balthazar Lydius diese Erklärung: Daß des Johannes Huß Nachfolger in zwei Serten geteilt gewesen seien. von welchen die eine Pragenses die andere Thaboriten genannt worden sind; unter welchen die Thaboritem wie er sagt, die feinsten gewesen sind 2c.; in dem Traetate wo die Kirche vor dem Jahre 1160 gewesen sei, oder vor der Zeit der Waldenser, gedruckt im Jahre 1614, Pag 55, Col. 1 re. Jhr Bekenntnis ist dieses: ErstlichI von dem Sakramente der Taufe, welches das erste Sakrament ist, durch welches Gott hauptsächlich die erstesakrainentalische Gnade, wenn man geistig wiedergeboren ist, mitteilt, indem es ein Zeichen der geistigen Wiedergeburt aus Gott ist,halten wir, wie es die Heilige Schrift vorschreibt, und bekennen aurichtig von— Herzen, daß das Sak- rament der Taufe eine Abwa chung des Menschen sei, welche ein anderer niit Wasser verrichtejh indem er die von Christo vorge- fchriebenen Worte ausspricht, welche die Abwaschung der Seele von den Sünden kräftig bezeichnenx Dieses Sakrament ist in dem Evangelium ausdrücklich gegründet, denn es hat Christus sowohl mit Worten als mit Werken gelehrt, daß man diejenigen, welche an ihn glauben, in dieser Weise taufen soll. « Mit Worten hat er davon zu den Aposteln gesprochen, Matth. am Ende, gehet hin,* lehret alle Völker, und tauft sie im Name-n des Vaters, Sohnes und des Heil. Geistes. Matth 28, 19. Mit Werken hat er dies auch gelehrt, weils er selbst von Johannes im Jordan getauft worden ist. fIpse autem Jesus ineipiebat esse Juasi Annorum triginta See. Lucas Z, 23, und Jesus fing an, ungefähr 30 Jahre alt zu sein. Matt-h. 3 ge. Jae Mehrir Taufzgefch., L. Teil über das 15. Jahr- äglnderg c1ii1if das Jahr 1431, Pag 748, 744, aus B. Lyd. Wald» ag. , . sDocete onmes Gentes baptizantes eos sie. »Das; hieraus die Aufrichtigkeit der alten Waldenser ersehen werden kann, toelche weder durch die Tat, noch durch den Schein ein Aergeruis geben wollten. IVon dem Glaubensbekenntnis der Thaboriten über den Artikel der Tau« . Sie halten von diesem Artikel nach dem Ansehen der heiligen Schrift, desgleiixien also wie es in deai heiligen Evangelium gegründet ist. sDnß man die Glaubigen taufen soll. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinntett. Jm Jahre 1431. Zu! dieser Zeit ist in dem sonst abergläubischen Schott- land eisne nicht geringe Verbesserung im wahren Gottesdienste entstanden, welche durch verschiedene Personen, die für die Ehre Gottes und seiner Kirche Wohlstand eiferten, ins Werk gesetzt worden ist, denn« es haben einige unternomuien und sich unter- standen, nicht nur den Artikel von der Taufe, welchen sie vonder römischen Kirche schändlich u-nd nicht weniger zum Nachteile vie- ler unschuldigen Seelen mißbraucht, sondern auch verschiedene andere Stücke, welche sie ans dem reinen Llberglaubeii nach menschlichem Gutbefindeii getrieben haben zu verbessern, das (bnte zu behalten und das Böse abzuschaffen Unter denen, welche die Verbesserung derselben zu dieser Zeit unternommen— hatten, wird insbesondere Paulus Craus ge- nannt, welcher sich auch der Ohrenbeichte, der Anrufung der Hei- ligen und dem abgöttischen Sakramente widersetzt hat ec., wes- halb er als Ketzer verurteilt worden ist, was es aber endlich niit ihm für ein Ende genomment, soll zur rechten Zeit und an sei- nem Orte angeführt werden. Vergleiche die Beschreibung von dem Untergange im 15. Buche, gedruckt 1617, auf das Jahr 1431, Pag. 796,Col. 1, mit Vinr. Cal., Fol 868. Georg Bat. End. 11. Herrn. Nod» Fol. 274 er. Ob dieser Paulus Craus in allen andern Stücken, welche zu dem Gottesdienste gehören, vollkommene Erleuchtung gehabt habe, solches können wir nicht ausdrücklich beweisen, wiewohl wir auch aus der an- dern Seite nichts gefunden haben, welches seiner Lehre zum Nachteile gereichen sollte; wiewohl wir sowohl demjenigen, das ihm nach eilig sein könnte, als was ihm angenehm machen könnte, getreulich nachge- forscht haben, darum haben wir für gut befunden, ihm einen Platz un- ter den guten Bekennern der evangelischen Wahrheit zu vergönnen. Im Jahre 1455. Zu! dieser Zeit ;sind in Deutschland im Bistum Richstadt viele Waldenseu welche man irrig Waldoisen genannt hat, ge- wesen, von deren rechtsinnigem Bekenntnis auf das Jahr 1170 die Rede gewesen ist, diese hatten unter sich zwölf Prediger oder Lehrer ihrer Religion, die, ein jeder in seiner Landschaft, der Lchlvereii Verfolgung wegen insgeheim ausgingen um zu pre- 1gen. P. J. Twisck Chronik, das 15. Buch auf das Jahr-1455, Pag. 829, Col. L, »aus Heim. Boxh., Fol. 27 er. Jm Jahre 1460. Rodericus Simotensis hat zu derselben Zeit die Wiißbräuche der Papisten von den Menschensatzungem Bann, Fasten, Feiertagen, Ohrenbeichte und Messe hart bestraft, gleichwie sein Buch, genannt Spiegel des menschlichen Lebens, aniveisi. Chronik von dem Untergange 2r.,as 15. Buch. im Jahre 1460, Pag 835, Col. 1 er. Jn demselben Jahre sagt N. Siculus. daß man einem gläubige-i de Menschem welcher die Heil. Schrift recht anzieht, mehr glauben müsse, als dem Papste und einem ganzen Concilium, welches die Heilige Schrift verwirft. Er sagt ferner daß ein Concilium wohl irren könne, auch daß etli- liche Päpste so lebten, als ob sie nicht glaubten, daß nach diesem Le- ben eine Auferstehung des Fleisches sei er. Siehe die obengenannte cisåzonihan dem angeführten Orte, genommen aus Joh. Wust» Fol er. · Ferner, in demselben Jahre Dhnisius Mittel, ein gelehrter Mann, sagte das; man in der ersten Kirche das Ssakrament oder Abendmahl un- ter beiden Gestalten, das ist mit Brot und Wein den Gläubigen mitge- teilt habe, welchem die römische Kirche damals entgegen handelte. Vergleiche den zuvor angeführten Schreiber mit Joh. Fabr» FoL leis. lDaß das abergläubische Scbottland Fu derselben Zeit durch verschiedene Personen in dem wahren Gottesdienst nich wenig verbessert worden sei. »Sie haben sich hauptsärhlich dasjenige zu verbessern vorgenommen, was aus Aber- glauben nnd menschlichem Gutbesinden getrieben und unterhalten worden ist. diesen wird besonders Paulus Craus genannt, und was er gegen die Römtsch gesinnten gelehrt hat: 1. Gegen die Ohrenbeichtr. Z. Gegen die An- rusung der heiligen. s. Gegen das abgöttische Salrament er. » IVon vielen Waldensern in dem Bistume Richstadh welche zwölf Lehrer ehabt ec.; diese sind, un! der Verfolgung zu entgehen, in Jeder in seiner Zank-schalt beimlich ausgegangen, um zu lehren. 283 Jm Jahre 1465. Nirolaus Cosanus hat damals den Papst scharf mit Gottes Wort angefochten, er nannte ihn den Antichrist er» er ver- w-arf die Menschensatzungen er. in seinem Buche von dem Frieden des Glaubens. Verglichen mit P. J. Twisck Chronik, das 15. Buch, Pag. 841, Col. 1 er. ·« Jm Jahre 1467. Antionus Rosellus, ein italienischer Dotter, schreibt. daß man den Papst nicht fiir einen Herrn der Welt halten soll, das; er dem sispaiser nicht könne oder solle ebieten, daß er das weltliche Schwert nicht möge noch solle führen er. «» . J. Twisck Chronik auf das Jahr 1467, gedruckt 1617, Pagsz 845, aus Joh. Wanst» Fol. 295 er. Jm Jahre 1470. Damals ist ein Buch bekannt geworden. ge- nannt der Spiegel des heiligen Kirchenregimentess ohne des Schreibers Namen; worin insbesondere die Bettelmöiiche und der Papst bestraft friert-en. E: führt Antonius den Einsiedler an und sagt, daß die Mönche von Gottes Satzungen abgewichen seien, und aus Heuchelei allerlei Btenschensatzungen angenommen hätten er. Catal. Test. Verit., Fol. 884, verglichen mit P. J. Twisck, 15. Buch. Pag 847, Col. 2 er. Jm Jahre 1471. Um! diese Zeit, sagt ein berühmter Schreiber, waren wegen der Gewalt der Verfolgung nicht viele Waldenfer mehr in Böh- men; in Oesterreich wohnten ihrer noch einige, welche durch die Grausamkeit der Marter und durch den Schrecken der Verfol- gung gleichfalls ihrer« größten Anzahl nach verjagt waren ec- Daszs aber später Petrus Textor, oder, wie Mellinus berich- tet, Petrus der Weber in der Stadt Landskron in Böhmen, mit den Böhmischen und Mährischen Brüdern sie vereinigthaben soll, so daß sie keine besondere gemeinschaftliche Versammlung mehr gehabt haben sollen, als nur mit den Böhmischen und Mährischen Brüdern, wird von demselben Mellinus isn dem L. Buche der Geschichte der Verfolgung und Marter, Fol 592, Col. «4, und Fol. 598, Col. 1, beschrieben. Es« erhellt aber aus verschiedenen andern Schreibern, daß, obschon Mellinus jene Ansicht hat, gleichwohl noch sehr viele Waldenser in der Auseinanderstreuung und Verfolgung, sowohl in Deutschland, Frankreich, als ansdern Orten übrig geblieben seien, welche unverändert im Glauben und Gottesdienste und stasndhast ihrem Seligmacher nach der Regel Christi und seiner heiligen« Apostel zu dienen gesucht haben; ja« es hat Mellinus selbst, als ob er sich vergessen hätte geschriebeiy daß im Jahre 1475 im Bistume Eichstadt in Hochdeutschland eine große Men- ge Christen aufgefunden usnd gefänglich eingezogen worden sei, welche von der Lehre der Waldenser Bekenntnis taten. For. ßxåeliteäi Buche der Geschichte der Verfolgung und Marter, Im Jahre 1472. Jacobus Guittode bestrafte« damals sehr die Päpstliche Hoffart und Abgöttereix das Laugen der Pilger nach den Bil- rn. und die aus Geiz erdichteten Wun erwerke er. Er sagt ohne Scheu, daß sie nicht Christi, sondern des Antirhrists Statthalter, ja mit des Lnrifers Vermessenheit und Hochmut besessen seien er. Chronik von dem Untergange er» das 15. Buch, auf das Jahr 1472, Pag. 852, aus Catal. Test Verit., Pag. 888 er. Ja selbst 69 Jahre darauf, nämlich im Jahre 1544, haben die Waldenser von Merindol und Cabriere ein Glaubensbe- kenntnis nach Paris auf den Reichstag an den König von Frank- reich zur Verteidigung ihrer Unschuld iibersandt Jn demselben Buche. Fol 446, Col. I, Z. Daß iibrigens dieses Vekenntnis nicht streite, sondern sehr wohl übereinkomme mit dem Bekenntnisse der Taufsgefinntem Faun an demselben Orte nachgesehen werden. lVon einigen Waldenfern in Oeterretai JDaß dieselben hernach durch einen Petrus Textus mit den Mähris »en und Bohmischen Brüdern sollen» ver- einigt worden sein. An diesem Ort mussen wir unter den Böhmisrheti Brndern nicht die Hussiten verstehen, welche auch Bbhmi e Brüder genannt werden, oder man wollte sagen. das; sich die Waldenser on wieder abgesondert hät- ten. sDoch sind gleichwol noch viele Waldenser sei-streut geb ieben welche ihrem Seligmacher standhat dienten. ·Dasz in Eichtadt sich eine grobe Men- ge zu der Lehre der Waldenser bekannt habe, daher sie wohl 69 Jahre her« nach ein Glaubensbelenntnis iiberaniwortet haben. 284 Der blutige Jm Jahre 1481. Es! wird berichtet, daß der König Matthias diesem Jah- re einen Befehl gegen die Mährenländer oder Mahrischen»Bru- der auf Veranlassung einiger Boshaften habe ergehen lassen. Jn dem roßen Christenniarterbuche, Fol. 597, Col. Z, aus Joach. Cameix Erzäsl der böhm Geschichte, Pag. its. Diese« Mähreiiläiider oder Mährische Brüder werden von Jacob Mehrning alte Waldenser genannt, wobei erzählt wird, daß aus denselben verschiedene vortreffliche Manner hervorge- gangen seien, welche zu den Taufsgesinnten gezahlt werden. Seine Worte lauten also: Aus« diesen Böhmischen iind Mah- risclseii altwaldensischen Brüdern sind nachher einige vortreffliche gelehrte Männer, wie unter andern Hans Koch und Leonhard Meister hervorgegangen, welche im Jahre 1527 zu Augsburg umgebracht worden sind. Ferner« der hochgelehrte Michael Sattler, welcher im Jahre 1527 zu Hort) in Deutschland seine Gemeinde bedient hat. Endlich Leonhard Kaiser, welcher im Jahre 1529 in Bay- ern ge1nartert worden ist, hat in seiner Gefangenschaft von Dr. Luther Trostbriefe erhalten, obschon er (nämlich Leonhard Kai- ser) mit ihm (nämlich Dr. Luther) in dem Artikel der Kinder- taufe nicht iibereingestimnit Im. Mehrn Taufgesch., 2. Teil über das is. Jahrhundert, Brig. 748. Beschluß über das fünfzehnte Jahrhundert. Im Jahre 1500. Hieraus! folgt ganz klar, daß die alten rechtsinnigen Wal- denser nicht nur in diesem fünfzehnten Jahrhundert fortwäh- rend bestanden und ihren Gottesdienst ausgeübt haben, sondern auch lange iiachher, wie aus unserer Beschreibung ersehen wer- den kann. - Daß» aber die Zahl der Zeugen, welche wir aus den Wal- densern angeführt haben, in diesem Jahrhundert nicht sehr groß, oder im Uebermaße gewesen sei, davon tragen wir nicht, son- dern die Feinde der Wahrheit die Schuld, welche die Schriften dieser Leute unterdrückt haben. Daß« dies aber geschehen sei, beweist der Schreiber der heilige1i·Taufgeschichte, indem er die Worte spricht: Pag. 749-——750. Erstlich« schreibt er, daß von den stand« haften alten Waldenser1i in dieser fünfzehnhiitidertjiihrigen Zeit, das ist, zwischen den Jahren 1400 und 1500, so wenig IVon dem Befehle des Mathias gegen die Mährischen sc. »Das; die Sbiährisclien re. auch alte Waldenser genannt worden seien, desgleichen auch Taussgesinnte »Daß Hans Koch und Leonhard Meister aus den Waldes! ern bervorgeloninieii seien. tDesgleichen auch Michael Sattlen SUnd Leon ard Fiaiser n» diesem lebten hat D. Luther, als er gefangen-lag, Trostbriese ge- schrieben, obgleich derselbe Luther über den Artikel der Taufe mit ihm nicht tibercinstimmtir IDasz man noch lange nach dieser Zeit alte rechtinniae Waldenser gefun- den habe. EDie Ursache, warum wir leine großer-e nzabl Zeugen. aniiesubrt haben. Ist-Beweis des vorgemeldetem wovon der Schreiber der heiligen Taufs- aenhichte der Urheber ist. »Daß die Schriften der alten Waldenser unterdrückt worden seien. Schauplatp öffentliche Zeugnisse vorhanden sind, daran sind ihre Feinde und Widersacher Schuld, welche zuerst ihre Schriften und Bekennt- nisse mit aller List und Gewalt, so gut sie konnten und verniochs ten, gedämpft und unterdrückt haben. L. Ueber-dies sind die Waldenser ohne Verhör stets auf das Grausamste von ihren Widersachern iiberallverfolgt wor- denö wodurch man sie verhindert hat etwas Gutes an den Tag zu ringen. Z. Auch« sind in diesem fünfzehnten Jahrhundert die Druk- kereien zuerst entstanden und in ihrem Anfange eine lange Zeit nicht so allgemein geworden, wie sie das jetzt sind 2c., daher haben »die Waldenser und ihre Nachfolger sich derselben nicht be- dienen können. 4. Auchs war dies nicht gerade höchst nötig, indem ihre Be« kenntnisse von dem rechten Gebrauche und Mißbrauche der Tau« se durch ihre Märtyrer ferner durch das Ketzergericht und die Verhöre genügend an den Tag gekommen sind, was ihre Feinde nnd Mörder selbst in ihre Chroniken und Zeitregister haben auf- zeichnen müssen, wie denn auch oben aus des Flaccius Register der Zeugen der Wahrheit viel davon angeführt ist. s 5. Auch« hat Gott mitten unter seinen Feinden die rechte nnd wahre Taufordnung Jesu Christi, das ist, die Taufe auf den Glauben, zu allen Zeiten in dem Texte des Neuen Testaments oeivahrt und auch an vielen die christliche Taufe an Bejahrten irsunderbar erhalten, wozu sie sich auch im Gehorsam bequemt und in Geduld alles erlitten haben. G. ·Eiidlich" haben die alten Schreiber von Christi Zeit an durch alle Jahrhunderte bis auf die gegenwärtige Zeit, ja die Lehrer der romischen Kirche selbst, in ihren Büchern der Wahr« heit die Ehre geben und bekennen müssen, von wem die Kinder- taufe nnd alle andern Mißbräuche der Taufe aufgebracht und nach Gutbefinden der Kirche aufgezwungen worden seien, und non irsem der Knidertaufe und ihren Mißbräuchen überall wider- sprachen worden sei,»wie wir bis dahin gezeigt haben. Deshalb erscheint es weder nutzlich noch nötig, viel vergeblich davon zu schreiben. Die« Wahrheit wird auch an dem Feinde gepriesen. Dieses« soll genug sein von dem Zeugnisse derjenigen, wel- che die Taufe und andere Stücke in diesem fünfzehnten Jahr- hundert nach der Regel der Taufsgesinnten unserer Zeit ver- standen, gelehrt und belebt haben. Deshalb wollen wir·hiervon abgehen und sehen, welche Personen dieses Bekenntnis in diesen Zeiten mit ihrem Blute und Tode standhaft bezeugt haben. sDaß sie durch Verfol uicg verhindert worden seien. tsDaß ie i der J i sch Drnclcreicen nicht haben bcd enen können. 7Daß ihre Belenntnisse bereits gi- nug bekannt waren wegen der Verhiårsed tEerGKtetzermeister, welches ihre Wider- a o . t die wahre Taufordnung Chri- sti, das ist, den Text des Neuen Testaments, zu allen eiten bewahrt habe. »Im Gegenteil, daß die alten Schreiber, ja die Römischges nnten selbst, allezeit beklaut-it has-Zu, vkoåid lese-m cäiciitlerbihtaiskv Idlie Kindertause lausgebracht worden, Ukl e! l) etc! et W et( l! S. n Ostg UO Ue u z» « , UDasz dieses lebte genug sei zum Beweise ngsere gesäiiszgntugcuxkiliixåså DAbschied von der Beschreibung der Taufe über dieses Jahrhundert. Der blutige Schandtat» — oder— Märtyrer-Spiegel der Taufgesinnten . oder wehrlosen Christen, welche in dem sechszehnten Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 1500 an, bis zu dem Jahre 1600 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märtyrern dieses sechszehnten Jahrhunderts. Jm Anfange wird von dem Ketzergerichte geredet, welches bereits von dem Jahre 1492 an bis auf diese Zeit durchgedrungen war, wovon auf das Jahr 1501 Wtitteilung gemacht wird. Eine Verfolgung der Rechtgläubigen in Ungarn wird auf das Jahr 1607 kurz, doch deutlich, erzählt. Hierauf wird zwei Jahre 1509 angeführt Jahre später einer andern Verfolgung dieserLeute im Fürstentum Wtecklenburcs bei Mooren erwähnt, und wird im Jm Zusatze zeigen sich in den Jahren 1509, 1510, 1ö12, 1513, 1 520 &c. einige Personen, welche sich in verschiedenen Stücken der Lehre dem Pavsttume widersetzt haben, als: nes Bugenhagius 2e., unter welchen auch einige den Stachel des römischen Nicolaus Ruf« Bernhard Libimenfis, Johannes Pieus, Johannes Sitten, Wilhelm Bndeus, Johan- Seorpions empfunden haben. Den Befehl, welchen die Römischgesinnten inden Niederlanden gegen alle, die anders glaubten, als die römische Kirche, angeschlagen haben, so wie das Elend, welches darauf erfolgt ist, haben wir Dann wird im Zusatze auf das Jhr 1522 von Earlstadt, und bens und Ausganges, Nachricht gegeben· Hier nimmt der alte Märtyrerspiegel der wehrlosen Chronikem Nachrichteiu Zeugnissen re. des heiligen Evangeliums willen, im Jahre 1524 ihr Leben gelassen aufdas Jahr 1521 ausführlieher angegeben. auf das Jahr 1524 von Henricus Zutphaniensis in Ansehung ihres Glau- Chriften seinen Anfang mit der Verbesserung aus verschiedenen glaubwürdigen Die ersten Märtyrer, welche hierauf folgen, sind Johannes Ko? End Leonhard Meister, welche beide zu Augsburg um.der Wahrheit a en. Hierauf folgt eine große Menge dieser Bekenner Christi, welche um seines Namens willen ihr Leben mit dem Tode verwechselt haben: ferner so viele Beschreibungen der blutigen Befehle, Verhöre, Urteile und denkwürdigeNachrichten, daß es unmöglich ist, dieselben kurz zu fassen, denn von dem Jahre 1524 an lns an»’»s Jahre 1597, welches fast den Ausgang dieses Jahrhunderts bildet, findet man nichts anderes, Als VOU Gtfllngsklnehmeth POIUIASU Und TUTTI! d« fWUMen ANTON-er; durch Feuer, Was er, Schwert, lebendig vergraben in die Erde re» mit welcher letzten Art des Todes dieses Jahrhundert abgekürzt, beschlo ssen und ans Ende g racht wird. Es! ist uns eine große Tür zum Marterplatze der seligen Bekenner Jesu Christi geöffnet. Es ist keine der vorgehenden Verfolgungem welche die rechtsinnigen Märtyrer ausgestanden haben, mit dieser letzten Verfolgung zu vergleichen. Wir sind die Zeit von fünfzehn Jahrhunderten durchwandert, wovon je- des Jahrhundert hundert nacheinander folgende Jahre enthält, aber wir müssen bekennen, daß uns dasjenige, was wir hier gese- hen haben oder noch sehen werden, bis dahin nicht begegnet ist. Hiervon« kann die lange Dauer und die Heftigkeit der Verfol- gung, wie auch die Zahlder gemarterten Personen den Be- weis lie ern. Es ist zwar wahr, daß fünfzehnhundert Jahre mehr Zeit in sich fassen, als ungefähr anderthalbhundert Jahre, und daß die Verfolgungem welche in dieser langen Zeit vorgefallen, wenn man sie gegen diese letzten abwägen wollte, schwerer seien, und auchmehr Menschenleben gekostet; aber es ist in den vorherge- henden fünfzehn Jahrhunderten keine Verfolgung von so langer Dauer gewesen, auch ist niemals so viel unschuldiges Blut ver- gossen worden, als in einer so kurzen, wie wohl in der Tat lan- gen, Zeit; ferner-« sind auch in einem so kleinen Bezirke nicht so viele dunkle Gefängnisse, tödliche Gerichtsplatze aufgerichtete ID di l t V rf l n d Gfubigen die vorher ebenden Versol gungeiiallizoeit e geriet-Eise. e« Juni-Ehe efserder hingen eit, der Hesil leit der Verfol- gung und der Zahl der gemarterten Personen. s s waren in en vorbei-geben eiten in einem so kleinen Bezirke keineswegs so viele Gefangniisa Gerichtss sähe, Schaubübnem Brandvfäble te. Schaubühneiy feurige Brandpfähle und andere Todesmittel ge« wesen, als zu der Zeit in Deutschland und in den Niederlanden. Um« hiervon einen Beweis zu geben, und kein Wort mehr, als nötig ist, zu reden, wollen wir jetzt zur Sache schreiten, und in Deutschland unseren Anfang machen, das Ende aber in die. ilkiederlande verlegen. Gerichtliklse Untersuchungen der Gliiubigem um das Jahr 1501. Das! Ketzergerichh wovon wir im ersten Buche auf das Jahr 1492 eine Beschreibung mitgeteilt haben, hat bis auf diese Zeit, wie man als gewiß annimmt, gegen die rechtsinnigen Gläu- bigen angehalten. denn es haben viele, welche demselben unter- worfen gewesen und standhaf geblieben sind, ihr Leben mit dem Tode vertauschen müssen, welche, obwohl vor Gott ein ehrliches, -doch vor den Augen der Welt ein schmähliches und nicht weniger jämmerliches Ende genommen haben; doch werden sie mit Chri- sto ihrem Seligmacher, welcher ihnen hierin vorangegangen ist, später mit ewiger Ehre und Freude angetan, ja als trium- phierende Könige in dem himmlischen Zion bekrönt werden, nach seiner Verheißungk Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Offb 2, 10. ODieseS soll in dein Versolge bin und wieder» erzszäblt werden. IDaß das Kekergericbt vorn ahre 1497 bis in d ese Zeit attgebalten habe. Viele baden danke! s« ein scbmabli es, wiewohl bei Gott ehrlirhes Ende genom- men— «Esto üclelis usque ad Meinem, et clabo trdi coronam Vitae A . 2 10. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens gez? · 286 Der blutige Von dem Anfange dieses Ketzergerichts siehe im ersten Buche aus das Jahr 1492, und wie dasselbe bis aufdiese Zeit und lange nachher im Schwunge gewesen, davon vergleiche die Geschichte Georg., Buch S, Peter Vor, Buch Z, Ursprung der niederlandischen Gmporungem Fol 9—12, Nicol Sichauvlatz FoL 87. Wilh. Merula, Tract 947, Eman von Met., die alte Auslage Fol. M, Neduald, Gonsallr in der heiligen spanischen Jnqnisition hin und wieder, Hist. Wenn« FOL 187, Chron. PhiL Mel« Buch 5, Hist. Alonf. de Vib., Buch Z, mit der Chronik von dem Untergange der Tyrannen und jährliche Gefchichtem gedruckt 1617, das 45. Buch, Pag. 899, Col. I, Z, und Pag. 900, Col. 1, L. Von der Verfolgung der Rekhtgläubigcn in Ungarn, im Jahre 1507. Daß« die alten Waldenfer oder 9techtgläubigen, deren heil- sames Bekenntnis wir an einer andern Stelle erzählt haben, da- mals in Ungarn hart unterdrückt und verfolgt worden seien, so daß sie genötigt wurden eine Verantwortung ihres Glaubens gegen die unergrüiideten Befchuldiguiigem um deretwillen sie unterdrückt worden, dem Könige von Böhmen, Uladislaus, ein- znhändigeiy haben wir zum Teil in der Beschreibung der heili- gen Taufe auf das Jahr 1507 erzählt, und wird von H. Boxhorn in seinem Buche über dieselbe Sache, Fol. 27, bestätigt. Verglichen mit P. J. Twisck Chronik, das »1"6. Buch, gedruckt 1617, Lag. 930, Col. 2 Von einer andern Unterdrückung dieser Leute im Fürstentume Mecklenliurg, bei Mooren, im Jahre 1509. Es wird von den Alten berichtet, daß im Anfange des Jah- res 1509 nach der Geburt Christi die mehrgedachten alten Wals denser im Fürftentume Mecklenburg, bei Mooren, die Freiheit, ihre rechtsinnige Lehre zu bekennen und zu beleben, durch den Neid des Papstes und der Päpftlichgefinnteii nicht länger haben erhalten können. Siehe die obenerwähnte Chronik, im 16. Buche, gedruckt 1617, auf das Jahr 1509, Pag. 937, Col. Z, aus Catl. Test., Fol 902. Nun rückt die Zeit heran, worin die letzten Märtyrer unsers alten Märtyrerbuches ihren Anfang genommen haben. Wir re- den von denjenigen, welche von der Zeit der großen Wiederher- ftellung oder wenigstens der Festsetzung des Gottesdienftes, näm- lich vom Jahre 1524 an, und nach der Zeit, ihr Leben für die Wahrheit gelassen haben. Unterdessen wird uns hier nützlich fein, daß die Märtyrer, welche wir antreffen werden, ihrem Vekenntnisse nach Waldenfer gewesen sind, wie auch jene, von welchen wir zuvor gesprochen haben. Unser ganzes Bestreben, welches wir von der Mitte des zwölften Jahrhunderts an ge- habt haben, ist darauf gerichtet gewesen, ihrer Spur nachzufol- gen. Dieses haben wir bis hieher beobachtet, und sind auch da- rin, wie wir hoffen nicht unglücklich gewesen. Ja, wir haben das Stier-trauen, daß wir solches unfehlbar gezeigt haben. Inzwi- schen mag der Verftändige darüber urteilen, dem wir es gerne unterwerfen. Die erste Aufgabe, welche wir zu lösen haben, be- steht darin, die ersten Märtyrer mit den letzten zu vereinigen, nnd dasjenige, was wir beschrieben shaben und uns beschrie- ben worden ist, fortzusetzen Wir beabsichtigen, um niemand einen Anstoß zu geben, die alte Beschreibung unverändert zu las- sen, und nur einige Mißverständnisse und Druckfehler zu ver- bessern; ferner wollen wir auch, was wir von dem unsrigen aus den Zeugnissen der Alten hinzufügen, davon auf deutliche Weise trennen, und erwarten hiervon ein gutes Resultat. Jm Jahre 1509 hat Nicolaus Rus stark gegen den Papst gelehrt und geschrieben. Er sagte: 1. Daß die Ablaßbriefe nichts anderes seien als listige Winke, um das schlichte unfchuldige Volk ums Geld zu bringen. IBon der Verfolgung de: alten rechtsinnigen Waldenser in der Lnndschast Ungarn. hiervon ist zuvor einige Nachricht gegeben worden. Schauplaty « 2. Daß der Papst nicht so viel Gewalt habe, als wohl die Leute meinten. Z. Daß die Päpste, Cavdinäle Bischöfe und vornehme Geistlichen ein unzüchtiges Leben führten. 4. Daß man nicht die Heiligen anrufen soll. (Dieser vierte Artikel ist bei den Schreiben der dritte.) Dieser Sliicolaus hatte viele Zuhörrer in dem Fürftentuine Mec- lenburg, aber er mußte fiel) schnell, aus Not, wegen der Papistem von dort hinweg begeben und zog nach Wisman wo er indessen auch keine bleibende Stätte hatte. Siehe die in der vorhergehenden Spalte angeführten Schreiber auf das Jahr 1509. Jm Jahre 1510 hat Bernhard Libicensis gelehrt und geschrieben: 1. Daß es unmöglich sei, daß die ganze Welt einem einzigen Sblcnfchem als da ist der Papst, gehorsam sein soll. L. Daß die Päpfte selbst auch nicht einstimmig seien, denn was der eine befohlen, das hat der andere zu Isnterhaltcii befohlen. Z. Daß es darum genug sei, an Christum zu glauben, und ihm alleiii gehorsam zu sein. » Was ihm aber hierüber von dem Papste zur Strafe begegnet, wird nicht angegeben. Jn der Chronik von dem Untergange 2c., ge- Exil-THE, das 16. Buch, Pag. 39, Col. L, verglichen mit Catal. Test., o . re. Jm Jahre 1512 haben Johannes Pieris, Johannes Hilteii und v mehrere andere den Wlgißbräuclxn des Papsttutns heftig widerfprochem dessen Leben, Werke und Lehre hart bestraft. Was sie aber hierüber gelitten haben, wird niclt angegeben. Siehe die zuvorgen-annte Chronik, das 16. Buch, aus das Jahr 1512, Pag. 946, Col. 1, ferner Johsz Munst., Fol.»203, 204.· » » Jm Jahre 1013 hat Wilhelm Budeus, ein sehr gelehrter Mann in Frankreich, in ein Buch·geschrieben: 1. Die Papste und Bischöfe erwecken Krieg zwischen . . . . Fürsten uiidt Potentatem da sie doch vielmehr zum Frieden raten u-nd helfen en »2. Mit Hoffart, Geiz, . . . Fressen, Sausen, Unzucht, Hurered Ghebruch und andern Lasten erfüllen sie die Welt, und übertreffen mit solchen bösen Taten die Weltlichen Z. Sie find Evicuren die nach dem ewigen Leben nicht sra en, g-leichwie sie mit ihren Werken erweisen, und ihren Zuhörcn eine gur- fache zur ewigen Verdammnis Von dem Ausgange aber und dem Tode dieses Mannes haben wir ebenfalls keine Beschreibung gefunden. Vergleiche P. J. Tlvisck Chr., gedruckt 1617, auf das Jahr 1513, Pag. 949, Col. l, mit CataL Test., FoL 902, Joh. Wanst» Fol los. Jm Jahre 1520 war Johannes Bugenhagius, mit dem Zunamen Pomeranus, ein sehr gütige: und fitstsamer Mann, durxh sein-e Schrif- ten allgemein bekannt. Er sagt unter andern in einem Büchlein, welches von den unge- borenen Kindlein« handelt, daß man beinahe 1200 Jahre lang der Kin- der wegen geirrt habe, welche man (verstehe, mit Recht) nicht taufen konnte, und gleichwohl es doch gerne wollte. Ztoei T e vor feinem Tode ist eine Sonnensmsternis gewesen. Er starb zu Wittenberg . . . . im Alter von 78 Jahren. Vergleiche das 16. Buch mit der zuvor an- geführten Chronik, aus das Jahr 1520, gedruckt 1617, Pag-. 985, Col. 1,mit Leonh., Buch 7, Jar. Mehrn Afb., Fol. 28, So, 32 te. Von dem Befehle, liielcher in den Niederlanden von den Rö- mischgesinnten gegen alle, die anders glaubten als die rö- mifche Kirche, angeschlagen wurde, und welches Elend daraus erfolgt sei, um das Jahr .1521. JmI Jahre 1521 nach der Geburt Christi, zur Zeit des Kaisers Karl des Fäusten, haben die von der römischen Kirche durch Veranlassung der Lutheraner und Zwinglianer einen Be« fehl ausgesetzt und bekannt gemacht, welcher alle diejenigen, wel- che dem römischen Vekenntnisse entgegen waren, und daher auch die Taufsgesinnten Umfaßte, mit grausamer Todesftrafe bedroh- te, wie aus nachfolgender2 Beschreibung in der Chronik von dem Untergange der Tyrannen und jährlichen Geschichtem gedruckt 1617, das 16. Buch, Pag. 795, Col. L, zu ersehen ist. LBon der eit und den ’«erfoneii, durch welche und egen ivelch di B fehl berausgegeen worden is. sJn diesem Folgenden slnd einige Eborliikrobis den Sinn sn stören, verändert leert-en. oder MiiirtyreipSpiegel der Taufs-Gesi«nnten. 287 Sie lautet wie folgt: Aus« diesem Befehle wurde das erste Verbot oder Placat gegen die Religion (sagt der Schreibey im Jahre 1521 verfertigt, und in die Niederlande ohne Bewilli- gung der Staaten gebracht 2c., so daß sie Cnämlich dieser und an dere Befehle) von den Staaten mehr geduldet als bestätigt wor- den sind, und jener um so mehr, da der Papst und die Geistlich- keit dieselben, indem sie den Gehorsam der Mutter der römischen Kirche besörderte1i, nicht wenig unterstützen, weshalb auch an- sänglichboii geringen unangesehen Leuten keine Klage dagegen geführt wurde. - In! diesem Befehleswurden alle diejenigen ohne Gnade zum Tode verurteilt, welche anders als die römische Kirche glaubten, oder die dergleichen Bücher bei sich hatten, oder solche Kseizer oder solches Volk beherbergten, und alle, von welchen die Obrigkeiteii Befehl hatten, sie anzutasten; ja nicht nur diese son- dern auch alle, welche irgendwie der Ketzerei verdächtig waren. Jede römischskatholische Person war verbunden, jeden, der im Verdachte war, anzuzeigen, und solche wurden nach geschehener Unterweisung von Seiten der Richter durch zwei Zeugen zum Tode verurteilt «« und das Vermögen der öffentlichen Schatzkams mer zugeschlagen, wovon der dritte Teil den Klägern und Zeu- gen zukam, obwohl die letzteren nicht viel zu sagen hatten, wenn sie nur von ihren Pastoren oder Pfartherrn für gute Katholiken ausgegeben wurden. tDer Schreiber sagt, daß man ihre Güter consiszierte, davon der dritte Teil den Kläger und Zeugen zukomme er. Wenn jemand aus Furcht entfloh, so durfte niemand eine Fürbitte für ihn einlegen, oder rücksichtlich seiner Unschuld eine Vittschrift eingehen, noch der Vater für sein Kind, noch der Bru- der für seinen Bruder, sondern wurde wegen seiner Flucht verur- teilt und seines Vermögens verlustig gemacht. Wenn« gleich jemand von seinem sogenannten Jrrtume abwich und fiel) von dem Pfarrer nach der römischen Weise zum Scheine besser unterrichten ließ, so mußte er dessenungeachtet sterben; man erwies ihm keine größere Gnade, als daß er nicht mit Feuer verbrannt, sondern mit dem Schwerte gerichtet wurde. Die Frauen wurden lebendig begraben; es durften auch keine Richter sich unterstehen, diese Befehle zu mildern, es müßte »denn sein, daß sie für solche hätten gehalten sein wollen, welche die »Von dein er ten Befehle, welcher in die Niederlande gegen die wahre Reli- gion gebracht wur e. OHierniit wurden alle diejenigen verurteilt, welche anders als die römische Kirche glaubten re. IWeIiIi jemand widerricß mußte er Ketzeri verteidigten, und daß sie gewollt, daß man gegen sie, wie gegen solche, gerichtlich zu Werte ginge. f Gönner er. hat der Drucker gesetzt, aber es ist ein Wdißverstand Aus diesem Befehle, nämlich, wovon zuvor geredet worden ist, welcher durch des Kaisers Macht und Ansehen aus-gefertigt worden ist, sind fast jedes Jahr mehrere andere erneuert worden und hervorgegangen 2c. » Jn Gemäßheit dieser Befehle durfte niemand dergleichen Lehren, Schriften, Bücheri unter sich haben, kaufen, geben, um- hertragen, lesen oder bekannt machen, oder darüber mit Worten streiten 2c. (unter andern gedenkt er der Mennisten), auch mit niemanden sich beratschlagen, oder mit Worten streiten wegen der Heiligen Schrist, oder dieselbe andern vorlesen, es sei denn, das; es römische Rechtsgelehrte oder Doctors der Gottes-gelehrt- heit, oder solche, die dazu Erlaubnis hätten, wären. s· Wegen der Lehren, sagt der Schreiber: Er nennt hierbei die Bücher der Lutheraner und Zwingliciner 2c. Niemand durfte wissentlich Verdächtige, oder solche, die man Ketzer nannte in sein Haus aufnehmen, ihnen Herberge, Speise« Kleider oder Geld geben, sondern mußte sie, bei Strafe des Lebens und Güter, sofort zur Anzeige bringen. «« Viktualien er. sagt er. Ausgezogen aus verschiedenen Beschreibungen des Lebens des Kaisers Karl des Fäusten, Chronik Mich» in vierten Teile» Chr-in. Sleid., Buch 1—25. Hist. Allons. Ulloa, Buch 1—·5. Chronik Hedio, FoL 62, 68.. Chronik Petrus Bot, Buch 1. Caprit, Buch Z. Pantal., Bucl Hist. der taufsgesinnten Märtyrer, Buch l. Eman von Wirt, Bus 1, Maul» Fol. 960. Chronik Petrus Serio., Fol. 698. D. Art-du Hand-d» Buch l, Fol. 15. D. Derck Veli, Buch L. Maul» FoL 255. B. Band» Buch 16, eine alte Chronik von Carl des Fünf-ten Leben und Taten, hin und wieder re. Jm Jahre 1522 hat sich Carlstadt unter den Gelehrten auch hören lassen, er hat es heimlich mit; den Wiedertäufern gehalten, sagt Leonh Kraut; in seiner hochdeutschen Zeitrechnung, Buch 7. Andere legen ihm eine fremde Lehre unter, welche· manbei den Taufsgesinnten nicht findet, als ob er gesagt hab-e, das; Christus durcl sein Blut, die En- gel, näiiilich, die gefallen waren, auch mit er öset·hätte. Conrad Seiness 1. Teil, Cap.· Z, vergleichen mit P. J. Twisck Chronik, ge- druckt 1617, der Z. Teil auf das Jahr 1622, Pag. MS, Col. L. Doch Fherktivas ihm um seiner Lehre willen begegnet ist, wird nicht ausge- kU Jm Jahre 1524 wird Henricus Zutphanisensis von den Bauern in Dithmau um des Evangeliums Christi willen, jämmerlich umgebracht. Siehe die oben an eführte Chronik, Pag. 1001, Col. 1. Jtem, Rad. P.art. Z. Sleid·, uch 4. Beschreibung von der heiligen Taufe der Märtyrer im sechszehnten Jahrhundert, das ist: Von dem Jahre nach der Geburt Jesu Christi 1500, bis zu dem Jahre 1600. Karzer Inhalt von der Taufe im sechszehnten Jahrhundert. Der Anfang dieser Beschreibung zeigt an, daß der Streit der sogenannten Geistlichen in sdiesen hundert Jahren eine Ursache gewesen sei, daß die Tauf esinnten desto mehr zugenommen habe unterdes? Taufe angeführt re. en wir-d der Unterschied zwischen den alten Waldensern und den abgewicheiien Hufsitem in Betreff des Artikels der heiligen D« W lden er in Ungarn wurden damals (im Jahre 1507) sehr verfolgt; es wird über »sie berirhteh daß sie· ein unschuldiges Leben geführtkedabgi wixd auch angegeben, daß sie in ihrem Bekenntnisse, welches sie in diesem Jahre ubergaben und auch in ihrer Verantwortung, vom Jahre 1508, de: Kindertaufe keineswegs gedacht wird. Ludovicus Bis-es. wird auf das ahr gelassen worden seien, desgleichen. 1621 angeführt, welcher über Augustin-ins erklärt, daß vor Zeiten nur die Bejahrten zur Taufe zu- aß selbst. zu seiner Zeit zdieserGebrauch in; einigen Stadien von Jtalien noch beobachtet wurde. 288 Der blutige Schauplatx Zwei Artikel der alten Wialdenser werden nach einander erzählt, wovon der eine gegen den Papst gerichtet ist, der andere aber über die heilige Taufe handelt 2c Auf das Jahr ven geblieben und mit den Taufsgefinnten einig gewesen sein soll. Es wer-den zum Beweise der vorgenannten Thessalonischen nnd glaubwiirdiger Nachrichten angeführt unterdessen wird auch im Zusatze erzählt, daß die Christen allein innerhalb Thessalonica mehr als dreißig Kirchen oder Versammlungs-- häuser hätten, die Tiirten aber nur deren drei 2c., ans Bal. Lhdius re. 154«0 wird von der Gemeinde zu Thefsalonica Nachricht gegeben, lrelche von der Apostel Zeit an unverändert im Glau- Gemeinen zwei bestimmte Zeugen aus dem Zeugnisse anderer Schreiber D. Vicecomes gib» von der Zeit Nachricht, zu welcher die Christen in Thessalonica die Tauf-e bedienten. Wir gehen zu einigen Bekennern über, wel heilsanie Zeugnisse Johann Woutersz nannte, geglaubt und belebt worden ist. che zu unserer Väter Zeit gelebt haben nnd damals getötet worden sind, die einige gute und über diesen Artikel zuriickgelassen haben, als Thomas von Kuhh im Jahre 15723 Christian Castehgey im Jahre 1586; Vartholomeus Bauten, im Jahre 15923 worauf. endlich ungefähr im Jahre 1600 ein vollständiges Glaubensbekenntnis folgt, wie von Jmbroeh im Jahre 1558; Jakob de Rote, im Jahre 15693 dasselbige seit langer Zeit von denjenigen, die man Miennisteii Hiermit machen wir den Beschluß von der ganzen Beschreibung der heiligen Taufe nnd des christlichen Gottesdienstes ans diesen Zeiten. Wir« beabsichtigen jetzt, unser Versprechen, welches wir in dem vorhergehenden Buche gegeben haben, zu erfülleiy und auch in diesem Jahrhundert zu zeigen, daß das Kennzeichen der Gläu- bigen, nämlich die Taufe nach der Einsetzung Christi, von den- jeiiigein die man Rechtsinnige nennen möchte, der Ordnung ge- mäß gelehrt, geübt und unterhalten worden sei, obschon2 dieser Artikel damals nicht nur unter den Papiftem welche doch mei- stens durch alle Zeiten fiel) demselben widersetzt haben, sondern auch unter andern Religionsparteieii großen Anstoß und viel Getoalt hervorgernfem welche in vielen andern Beziehungen sich von der Lehre der Papisten losgesiigL ja, mit Angst und Schreks ten aus der römischen Kirche, wie aus einem verwirrten Pudel, die Flucht genommen hatten. Doch« hat alles dieses, statt die Wahrheit zu verdunkeln, nur mehr zur Offenbarung und Verherrlichung derselben ge- dient, wie das Gold an dem Kupfer, die Höhe eines Berges an »den tiefen Tälern, und das Tageslicht an der Finsternis der Nacht desto deutlicher unterschieden nnd das Preiswürdige neben dem unbedeutenden desto leichter erkannt werden kann. So« hat es sich auch zu der Zeit nicht nur mit der angefochs tenen Wahrheit, sondern auch mit denjenigen verhalten, welche dieselbe verteidigteii, wie in den! Nachfolgenden erzählt und ge- nauer bewiesen werden soll. »Die« heilige Tanfgeschichte Jacob Biehrnings, indem sie sich Tiber die sechszehnhiindertjiihrige Zeit ausspricht, nämlich vom Jahre 1500 bis zum Jahre 1600, fängt mit diesen Worten an: Brig. 772. Ja« dieser Zeit hat sich, besonders in Deutschland, die heftigste Verfolgung gegen die alten Waldenser und ihre Nachfolger erhoben, und dies zwar besonders durch den heftigen Streit der sogenannten Geistlichen und die Disputationeii der Gelehrten gegen dieselben mit der Feder; dessenungeaelstet aber haben die Waldenser zu der Zeit viel mehr Wiedertäufen näm-« lich Taufgesiiiiite unter sich aufgenommen, als dies zuvor je- mals in irgend einem Lande der Fall gewesen ist, was’ der Be- ireis liefert, das; die alten rechtsiniiigen Waldenfer, der schweren Verfolgungen ungeachtet, damals« bekannt gewesen seien, und daß sie sich auch mehr ausgebreitet haben, als jemals zuvor. Ebensos ist dieses auch das Jahrhundert gewesen, in wel- chem Luther in Deutschland, Zwingli in der Schweiz und nach- her Calviii in Frankreich angefangen haben, die röniifche Kirche IDasz wir zu dieser Velckireibunkå gelommeic sind. um unser Versprechen, welches wir zuvor getan haben zu ers lieu. »Die Materie, welche wir willens sind zu verhandeln. bat in derselben Zeit vielen Anstoß gelitten. und das nicht allein von den Papillen, sondern auch von denen, wesche von de ausgegangen sind. IToch hat solches gleichwohl die Wahrheit sondern dieselbe vielmehr» onenbaret und derber-sticht. « Crit, sondern auch dieicicigen,»die fic verresdigtcix sazichte fes Jakob Mebrntng uber dieses Jahrhundert. und Disvutat der sogenannten Geistlichen die Taufsgeslicntem welche Wieder« täuser genannt worden sind, um desto mehr zugenommen haben. 7Was mit dem Vorhergehenden zu erkennen gegeben wird. IDasz damals Luther, wingli und nachher Calvin ccnch angefangen haben, die. romische Kirche zn verbe fern. zu verbessern, der vermeinten Macht des römischen Papstes und vielen piipftlichen Aberglauben zu entsagen, ihr zu widersprechen und dieselbe mit dem Ansehen des heiligen Wortes Gottes zu iniderlegeiiz nichtsdestoweniger sind sie aber, um größere Spal- tungen, wies es scheint, zu vermeiden, in dem Artikel der Kin- dertaufe mit der römischen Kirche einig geblieben, obgleich sie viele Zeremonien, welche die Papisten bei der Kindertaufe be- obacl)ten, als das Salz, den Speichel, die Beschwörung und der- gleichen abgeschafft haben. LliichIV haben sie mit den Papiften in dem Eidschwörem dem Amte der weltlichen Obrigkeit, dem Kriegführeii gegen die Feinde und auch zu Zeiten gegen einander übereingestinimt 2c., von welchen Punkten sich die alten Waldenser so ganz gereinigt hatten, daß sie auch mit dergleichen keine Gemeinschaft haben wollten, weshalb wir sie auch hier verlassen und uns zu unsern Mitgenossesi wenden wollen. Es« ist zwar wahr, daß sich schon vor dem Eingange dieses Jahrhunderts einige Waldenser mit den Hufsiteii vereinigt hat- ten, verniutlich in dem Vertrauen, daß sie mit der Lehre auch der Sanftmut ihrers früheren Lehrers Johannes Huß nachfol- gen würden; als aber diese Hussiten die Kindertaufe beibehalten und den Tod jenes Lehrers rächen tvollten, ja einen blutigen Krieg gegen diejenigen anfingen, die ihn getötet hatten, so ha- ben sich diejenigen, welche dsich mit ihnen vereinigt hatten, sehr betrogen gefunden und ha en sich von ihnen abgesondert, weil sie solchen Leuten ihre Seligkeit nicht anvertrauen durften; doch sind einige wenige, ohne fiel) von ihnen zu trennen, mit ihnen vereinigt geblieben. Auf« diese Weise sind die Waldenser größtenteils zu ihren alten Brüdern zurückgekehrtz die Hussiten aber find von den Lu- t·l)eranern, Zwinglianern und Calvinisteir welche mit ihnen die Siindertaufe und das Kriegführen billigten, aufgenommen wor- den. Da« jedoch einige Waldenser mit den Huffitein vor deren » Abfalle vereinigt· waren, und noch einige, obwohl wenige, bei ihnen geblieben, so ift es geschehen, daß die sogenannten Hufsiten den Namen Waldenfer, wiewohl mit Unrecht, erlangt haben; eben daher ist es auch gekommen, daß« sie ein gemischtes »Glau- bensbekenntnis gehabt haben, welches teils mit dem alten Be- kenntnisse der« Waldenserts übereingestimmt, teils aber mit Neuerungen und Erdichtungen vermifcht gewesen ist. IDo haben sie. wie es scheint, um den rohen Vcrdru u vernie den, ltindertaue nicht verbessert. I« Desgleichen riuch das Eidsgtbörem dsis Blkijts gerlcht ver Obri lett, das ltriegen gegen die Feinde te. UVon den bussitem welche sich mit e niaen Waldensern vereinigt hatten, und wie fiel) die letzteren von ihnen abgesondert haben, wovon in dem vorhergehenden Jahrhundert itmständlichet gehandelt worden ist. U Daß die Waldenser von ihren Brüdern, die Hussitcn aber von den Lutheranern u. anfnenoinnien worden seien. I« Da den Hnssiten der Name der Walvenser mit Unrecht beigelegt worden sei. U Da hieraus ein gemisrhtes Glaubensbekenntnis entstanden sei. I« Von der Taufe der Glänbigen uach dem Belenntnls der alten Waldenseu oder Märtyrer-Spiegel der Jovis-Gewinnen. Zuni Beweise irolleii wir den Artikel der heiligen Taufe dieser Husfiteti anführen, IVelcherIU also lautet: Der Glaube, welcher uns von Gott gegeben ist, zwingt uns, dergleichen Dinge zu glauben, und von der Taufe, welche das erste Sakrauient ist, Bekenntuis zu tun. Wer nun in reifen Jahren durch das Gehör des göttlichen Wortes gläubig gewor- den und dadurch in seiner Seele wiedergeboren und erleuchtet irordeii ist, nnd Kraft einpfaiigexx hat, der» ist verbunden, sich selbst taufen zu lassen in dem Namen des Vaters, -des Sohnes nnd des heiligen Geistes, zur Einigkeit der heiligen Kirche, durch ein äußerliches Wasserbad, zum Beweise seiner innerlichen Rei- nigung, welche er durch den Glauben erlangt hat. So weit stimmt dieser Artikel mit dem Bekeniitiiisse der al- ten Waldenser überein; was aber nachher folgt, ist, wie man als gewiß annimmt, von den genannten Hussiteii hinzugefetzt wor- en. DiesesTU unser Bekenntnis erstreckt sich auch über die Kin- der, welche, nach dem Schlnsse der Apostel, wie Dionysius schreibt, auch getauft, und dann« durch die guten Anführungen ihrer Gevatter und Gevatterinrtem welche in dem Gesetze Christi unterrichtet sind, aufgefordert, ungeleitet und gewöhnt werden niüssen zu -dem Leben des Glaubens, das ist, den Glauben würdig zu beleben. Seht« hier, wie entsetzlich diese genannten Hussiteii abgewi- chen seien, welche zu der Regel der alten Waldensen die durch das Ansehen der heiligen Schrift befestigt worden ist, nämlich auf den Glauben zu taufen, noch eine neue Regel angehängt ha- ben, nämlich auch die jungen Kinder zu taufen, und zum Be- weiseiinicht einige Zeugnifse Christi und seiner heiligen Apostel; sondern einen Dionysius anführen, welcher keineswegs ein Apo- stel o-der Lehrer Christi, sondern ein Mensch gewesen, loelcher irren konnte. Gleichwoh «« nsollte der Prediger Mellitius die Leser sei- nes Buches überreden, das; das letztere gleichfalls das Bekennt- nis der Waldenser gewesen sei (im Z. Buche 2c., Fol. 614, Col. Z) ; aber wie zuvor berichtet worden, ist das Gegenteil selbst dar-« aus zu ersehen, was er selbst bezeugt (Fol. 446, Col. 1), denn hiernach haben die Waldenser im Jahre 1544, also 40 Jahre nach der Zeit, daß die Hussiteih die er Böhmische Brüder nennt, die oben angeführten Artikel gemacht haben, ein Bekenntnis ljerausgegebeii und auf den Reichstag des Königs von Frank- reich zu Paris überliefert, worin, indem sie von der Taufe sprechen, keinesiregs die Kindertaufe berührt wird; das Werk der Hussiten aber soll, nach des Predigers Bericht, im Jahre 1504 gemacht sein. Vergl. Fol 611, Col. 1, mit Fol til-i, Col. Jm Jahre 1507. In! diesen! Jahre, schreibt P. J. Twisckz sind die Wandois semdWaldegsZr boderrcdålgrtlbigliztii iliöi klingt-Tritt? giäctzusam gerfolgt wor en, un a en— 1)r au ens eeni i- m einer Jeran - wortungssrhrift dem Könige aus Vöhineiy 1I.ladislaus, iiberge- ben, worin sie die Lästerungen ihrer Feinde widerlegt und be- wiesen haben, daß sie nicht ohne wichtige Ursache von der römi- USie melden hier i. vom reifen Alter, Z. vom Glauben, S. von de: xlniedergebiirh 4. vor: de: Erleuchtiing sc. 17 Diese Dinge erfordern sie vor der Taufe von dem Töulltnga denn sie sagen, daß ein solche: Mensch verbunden sei, sich taufen zu lassen Je, UVon der Kindertause nach der Lehre de: vorgenannteic Dunste-r. USie melden hier von Gevailern und Gevatterinnem ioelche die z’i·indletn, wenn sie zu Verstand kommen im Glauben unrerrichieii neu· »Ein enlfeulicher Abfall derselbe« sanftre-i. UVon ihrem Beweise ans Dionvsius und nicht aus der heiligen Schrift· UBeweisgruntn warum ver letzte der vor enanntenArtikel von ver Kindcrtaiife nicht kCIM kugeschtieben Wet- den weil in hrem Belenntuis, das sie wohl vierzi Jahre spare: ckemacht haben (da«rin der Sache notwendig hätte gedacht werden M «ssen) glekchwvb Uschts bit-VIII! oorden ist. · gemelnslkditl den Mathem-erst in Ungarn, welche damals sehr verfolgt wurden. «-«Desgleichei1 auch von ihrem Glauhensheleisntitis und Schuvlchrifh 289 schen Kirche abgegangen seien. Von diesen Leuten bekennen die päpstlicheii Schreiber selbst, daß« sie ein unschuldiges und frommes Leben geführt, obgleich sie dieselben grausam zu töten und auszurotten suchten. DE. Twi C rsonik, das Z. O 1cl, «« 1«0 , . t330, qColjdl anssHeinliz Voxhorm Folfzj27). auf las Jahr o 7 Pay So« irenig in diesem Bekenntnisse welches die genannten Waldenser im Jahre 1507 dem Könige Uladislaus übergeben, als auch in ihrer Verantwortung, die sie im Jahre 1508 überlie- fert haben, wird der Kindertaiife gedacht, obwohl es damals die rechte Zeit gewesen wäre, sich in dieser Beziehung zu erklären Siehe A. Mell., FoL 616, Col. 1, 2, B, -l-, und 617, Col. 1, L, » Ueber-·» ihr Bekenntnis aus dem Jahre 1504, nkelclses durch die —«s";·)ussiten verdorben, oder mit menschlichen Satzungen ver- mengt wurde-II ist, haben wir oben gesprochen. Im Jahre 1521. Ludovicics Vivesx von Valence, indem er die Worte des Qluguftiiius erklärt (im 27. Cap. des l. Buches von der Staidt Gottes: ,,mit welcher Ermahnung wir den Getauften anreden" 2c.), sagt also: Vor« Zeiten wurde Itiemand zu der heiligen Taufe zuge- lassen, der nicht zu seinen Jahren gekommen und selbst verstand, xvas das heilige Wasser zu bedeuten hatte, und damit abgewa- schen zu werden begehrte, ja wenn er es mehr als einmal ver langte Je. Derselbe Vives sagt ferner an dem bezeichneten Orte: »Ich hörte, daßs in einigen Städten in Jtalien der alte Gebrauch größtenteils noch unterhalten wird,« womit er zu erkennen gibt, daß die Kindertaiife daselbst, sowohl zu seiner Zeit, als vor seiner Zeit, bei vielen nicht gebräuchlich gewesen sei. Um solches darzutun, haben wir diesen Spruch angeführt. Vermutlichf sagt Montanus, welcher dieses aufgezeichnet hat, ist dieses noch ein Ueberbleibsel von den Waldenseriy welche auch in verschiedene« Landschaften in Jtalien verstrerit waren Je. H.Sl)2ont., Richtigkeit der Kindertaiifa der L. Druck, Pag 89. Dann« erzählt er, das; sie im Jahre 1544 ihr Glaubenslic- kenntnis dem Könige in« Frankreich, Franz dem Ersten, einge- biindiijt haben, das; sie aber dieser König im darauf folgenden Jahre durch Minerius habe jiimmerlich überfallen und ausrots ten lassen, infolge des Tit-teils, utelches fünf Jahre vorher in Mir, ivo das Gericht in der Provence gehalten wird, nicht weit von« Jtiilien über sie gefällt worden ist. Jm nieitereii Verlaufe wird ihr Glaube also beschrieben, daß sie, als Nachfolger ihrer uralten Gewohnheit, den Papst zu Rom nicht anerkannt und stets eine reine Religion gehabt hät- ten Je. Von« der Taufe haben sie das nachfolgende Bekenntnis ge« tun, das; dieselbe ein auswendiges sichtbares Zeichen sei, welches uns die Erneuerung- des Geistes und die Tötung der Glieder zu erkennen gibt. Dieses« Bekenuinis steht in Ansehung seiner Zzharipttnomente durchaus mit demjenigen im Cinklange das wir zuvor aus Jeau Paul Perrin erzählt haben: ferner auch mit denijenigem tzias Reinerius in dem Artikel ihres Bekenntnisses, »Sie führten ein unschuldiges und frommes« Leben etwas gemeldet in ihrem Bekenntnis von vorn Jahre 1508 von der Kinder-Laufe. · kenntexiissss vom Jal71·i-«IS«’:-i. » ! Von Lindohiciis Zither» und was ei· von der Taufe geschrieben habe. sDaii cilleisi die Besalirtetn itiekche die Bedenkt-im ver Taufe wohl ver tanden und die selbst getauft zu werden begehrten, dazu gelassen worden seien. Daß solches in Italien uocki beobachtet wird. sDaiz die Leute vermutlich von de rn übrig geblieben seien. sDab sie ihr Glaubensbekenntnis im Jahre 1544 über- graben haben. aber das; solches die Ursache ihres Todes gewesen sei. »Das; die Taufe der Einienertiii des Geistes nnd die Totun der. Glieder zu erkennen gebe. sSolches stimmt mit « ean Paul Perriws Bekeun is überein. . «Es wird keineswegs ahre 1507 und in ihrer Verantwortung riinieruicg wegen des verdorbenen Be- 290 Der blutige wie es zu seiner Zeit gewesen ist, unsaufbewahrt hat, indem er sagt, daß« sie die Kindertaufe fur unnutz gehalten haben Je. M. what» Nichtigt 2e., der L. Druck, Pag. 90, aus Meiner-ins. Wir« könnten allerdings, was« die Waldenser betrifft etwas koeitläusiger u.nd ausführlicher schreiben zur Befestigung des Glaubens, den sie mit uns gemein gehabt haben; desgleichen auch, wie sie diesen Glauben bis in die Zeiten der letzten Märty- iser bekannt haben, und auch, daß einige dieser Märtyrer aus ih- nen hervorgegangen seien, da« wir uns aber nicht vorgenom- men haben, dieses Buch mit Worten zu füllen, sondern nur die Kraft der Sache zu zeigen, welches wir auch getan zu haben glauben, so wollen wir es dabei lasseii und den Verständigen und Unparteiischen solches zur Beurteilung übergeben. Ehe« wir hiervon uns abwenden, ist noch zu bemerken, daß in diesem Jahrhundert nicht nur von den Waldenserw sondern auch von einigen Gemeinen zu Thessalonica in Griechenland wird Meldung getan, von welchen versichert wird, daß sie von Christi Zeiten an unverändert in dem Glaubengeblieben und mit den Gemeinen der schweizerischen Taufsgesinnten in dem Glauben und Wandel übereingestimnit Ich« will die Beschreibung von Wort zu Wort anführen, welche ich hiervon in einem Buche, »die Brille« genannt, gefun- den habe, wodurih die Taufsgesinnten eines Glaubens sehen mögen 2c., von einem Freunde der Wahrheit. s J. S., gedruckt zu Harlem, bei Hans Passchiers von Wesbusclx im Jahre 1630. Jn der Vorrede, Pag. 10, steht also: Weil, meine Gelieb- ten, alle wahren Gottesfürchtigen eine herzliche Freude und ihr größtes Vergnügen haben, wenn auf Erden viel Gottesfiirchtige gefunden werden, so habe ich es für gut befunden euch ein kur- zes Zeugnis mitzuteilen, welches mir zur Hand gekommen ist, wie im Jahre 1540 oder ein wenig früher, einige Leute von den Türken aus Mähren in die Türkei nach Thessalonich gefänglich gebracht, und als Sklaven verkauft worden seien, welche Sklaven daselbst mit den Thessalonischen Christen bekannt geworden sind. Als sie ihr Leben und ihren Handel und Wandel ansahen, sagten sie zu diesen Thessalonicenserm daß in Möhren ein Voll« wohne, ixxelcises ihnen im Leben, Handel und Wandel gleich sei, und nxelclje man daselbst Wiedertäufer nenne; hierdurch find die Thessalonicenser mit Eifer erfüllt, um die Wahrheit« zu unter- suchen, und es hat sich ferner zugetragen, wie das Zeugnis hier- von meldet 2c. lieber dasjenige. was wir über di-e Gemeinden der Thessalonier augefuhrt haben, gibt noch B. Lydius diese Beschreibung: Erstens wol- len wir von den griechischen Kirchen reden, welche in »»grofzer Menge unter dem Gebietedes Groß-Türken sind; sdaun in der Stadt Thessalo- nica, welche die Turken nun Salanich nennen, haben die Christen, oder Griechen, mehr als dreißig Kirchen, die Türken im Gegenteil nur drei, und so ist’s auch mit den aiidern Plätzeii im Osten. Diese Kirchen hal- ten den Papst nicht für das allgemeine Haupt der Kirsche. Dieses ist zu ersehen aus des Nilus Bush B. L dius Z, Tract, von den Wald» gedruckt im Jahre 1624, Pag. Eis, -ol. 1. Nilus von des Papstes Qberherrfchafh Pag. 48, 51, in der Wechel Aufl» im Jahre 1608. Pai. 42 steht: Kurzer Bericht, wie durch einige Mährische nielclfe von den Türken gefangen worden und nachher zu Thefsas lonica in der Türkei angekommen sind, die Christen in Thessalos nica Nachricht erhalten haben, daß in Mähren ihre Glaubens- genossen wohnten, welche man daselbst Wiedertäufer nenne, niid sDaß sie die mndertaufe fiir iiniiiitz erachtet haben. »Die llrsache, warum ioir nicht. umstiiiidlicher unt; weitlaiifigek von ihrem Glaube« geschrieben ha- ben. 10 Michal-en uus gehutet dieses Buch nicht mit vielen Worten aiizusiillein iucil die tirait der Sache unser Zweck gewesen war und noch ist. I! Von den Thes- salonisaieii 6teineineii, welche von der Apostel Zeit bei« gewesen sein sollen uiid satt deii Taussgesiiiiiten einig sind, »Das; wir dasselbe von Wort zu Wort an- führen, was wir hiervon erhalten bubeir Schcttpcccth wie sie, um den Grund der Wahrheit zu erfahren, drei von ihren Brüdern nach Mähren in Hochdeutschland gesandt haben. Jch Unterschriebener bezeuge, daß in Mähren drei Jahre laiig ein Mann von unsern Brüdern, beinahe hundert Jahre alt, genannt Leonhard Ksnarr, bei mir gewohnt, welcher mir erzählt hat, daß zu seiner Zeit, als er ein Knecht gewesen, in den ge- meinschaftlichem Hause der Gemeine zu Popits, unter dem tZausvater Hans Fuhrmann, drei Brüder von der Gemeine zu Thessalonirh nach Hochdeutschland ausgesandt worden seien, um sich nach denen zu erkundigen, die mit ihnen im Glauben über- eingestim1nt, wie sie von den Gefangenen, wie zuvor berichtet worden, Nachricht erhalten, daß dergleichen in Mähren wohnen sollten. Diese« sind zuerst in einer Stadt namens Nickelsbiirg an der ungarischeii Grenze gelegen, angekommen, wo sie bei einem Pfaffen eingekehrt sind, und nach einem solchen Volke gefragt haben; derselbe hat sich mit diesen» drei Männern in eine Kutsche gesetzt, und ist mit ihnen nach Pausrom zu denjenigen gefahren, welche man daselbst die Hutterischem und in den Niederlanden die Mährischen nennt. Als sie ihr Leben und ihren Handel und Wandel wohl un- tersucht hatten, haben sie mit ihnen alle Glaubensartikel in la- teinischer Sprache (in welcher sie wohl erfahren waren) ver- handelt, doch haben sie gefunden, daß sie in drei Hauptftiicken nicht mit einander übereingestiinmtz erstens, in der Meidung, wie sie bei den Hutterischen gehalten wird; zweitens in der Ge- meinschaft der Güter, welche in der Tat bei ihnen, mehr in einer Herrschaft und Knechtschaft als in einer Gleichheit besteht; drit- tens, das; sie denjenigen, welche von ihrer Gemeinschaft zurück- treten und von ihnen gehen, ihre zugebilligten Güter zurücks halten, worüber diese drei Männer mit weinenden Augen von ihnen geschieden sind, weil sie eine so schwere und mühsame Reise umsonst getan hatten. Hierauf« hat sie dieser Pfaffe an den Ort Pausrom zu der Schweizerischen Gemeinde gebracht, welche ihren Namen von Hans Schweizer führen. Diese haben durch einen Mann von ihren Brüdern, genannt Johann Pech welcher mit Hans Fuhr- mann und zwölf andern Personen neun Jahre lang auf dem Schlosse zu Passau in Bayern an der Donau gelegen, des Zeug- 1iisses der Wahrheit wegen gefangen gesessen hatten, alle Artikel ihres Glaubens in der lateinischen Sprache verhandelt und ha- ben in allen wohl mit einander übereingestimmh worüber sie beiderseits mit großer Freude erfüllt worden sind, einander als liebe Brüder erkannt und als Beweis des Herrn Nachtmahl mit großer Freude mit denselben gehalten, sie auch fiir die rechte Gemeine Gottes erklärt haben. Es» wird dabei ferner berichtet, daß die Gemeine Gottes zu Thessaloniea von der Apostel Zeit an noch unverändert in dem Glauben geblieben sei, und daß sie die Briefe, welche der Apostel Paulus niit eigener Hand an sie geschrieben, bis auf diesen Tag noch in gutem Verwahr hätten. Nachdemu alles dieses vollbracht, sind sie in gutem Frieden von einander geschiedem und als sie einander mit dem Kusse der Liebe und nassen Augen dem Schutze des Herrn anbefohlem sind sie wieder nach Thessalonica gereist. Einer derselben war seines Handwerks ein Schneider, und hat zum Andenken seine Handschere in der Gemeine zu Pausrom zurückgelassen. U Daß drei voii den Tbessaloiiischeti Brüdern nach Pausrom zu deii Hut- teriichen Brliderii gekommen, aber: mit des-selben nicht einig gewesen seien. »Als sie aber zu den Schwetzerischen Brüdern gekommen sind, waren sie mit ihnen in allen Glaubeusartilein eint haben zum Beweise dessen des Herrn Abendmahl gehalten. I« Daß die The saloiiische Gemeine von der Apostel Zeit an unverändert den Glauben beide alten haben soll 2c. s« Das; die vorgenannten driei Männer nach einem friedli en Abschiede wieder nach Tbessalonich abgereist e en. oder Riärttprerdczpiegel der TaufskGefinntem » Diese Geschichte ist nicht nur mir, sondern überall bekannt, nicht nur in Möhren, sondern auch in der Oberpfalz Der« Vater dieses Leonhard Knar, welcher dieses alles er- lebt und erzählt hat, ist daselbst unter den Taufsgesinntem wel- che nun aus zwei großen Völkern, nämlich den Hutterischem hier in den Niederlanden Mährisclie genannt, und den Schweizeri- schen, hier in den Niederlanden Hochdeutsche genannt, bestehen, welche zu derselben Zeit noch vereinigt gewesen sind, Aeltester gewesen, welcher, nach der Lehre der Apostel, ihnen in der Taufe, dem Nachtmahle und der Fürbitte gedient hat. Da iiun dieser Leonhard gute Bekanntschaft mit Johann Peck hatte, so hat Johann Peck dem Leonhard alles müsndlich er- zählt, was er mit diesen Brüdern von Thesfalonica verhandelt a e. Wir« haben zuvor erwähnt, das; Hans Fuhrmann und Jo- hann Peck mit noch zwölf anderen Personen neun Jahre lang auf dem Schlosse Passau gefangen gelegen, und wie sie aus sal- cher langwierigen Gefangenschaft durch Vürgschaft eines Herrn von Jamits erlöst worden seien, der sechsunddreißig Meilen ge- reist, um die Gefangenen durch feine Bürgschaft auszulösem und welcher in seiner Stadt Jamits eine große Gemeine von diesen Leuten unter seinem Schutze wohnen hatte, und war unter- schrieben: Von mir, Jacob Meister, wohnhaft zu An1sterdam, geflüch- tet aus Mähren im Jahre 1620 nach Polen; von da im Jahre 1626 nach Stettin, in Ponimernx im Jahre 1627 in Amsterdam, bekenne ich, wie vor steht, von diesem Manne Leonhard Knar Von« diesen Dingen gibt Jacob Mehrning aus Holstein folgende Beschreibung: Ferner hat man Nachricht, dass. noch zu dieser Zeit zu Thessaloiiica Brüder und Christen seien, welche in allen Religionspuiikten mit den Mennisten, selbst in der Taufe übereinstimmen, von denen zwei noch zu unserer Väter Zeiten, zuerst bei den Brüdern in Mährem dann auch in den Niederlan- den gewesen sind, wo sie mit denselben das Nachtinahl gehalten: diese haben auch ausdrücklich bekannt, daß sie zu Thessalonica St. Pauli zwei Episteln, oder Sendbriefe an die Thessalonicheu von seiner eigenen Hand geschrieben, in gutem Verwahre hätten: ebensoko daß noch viele ihrer Briider und anch andere Christen im Mohrenlande oder Ethiopiem in Griechenland und andern Morgenländern hin und wieder zerstreut wohnen, welche von dem Anfange der Apostel an bei derselben Lehre und dem rechten Gebrauche der Taufe, gleich ihnen bis auf diese Zeit von Gott beständig erhalten worden und darin verblieben sein. Taufgesch., gedruckt in Dortniniid im Jahre 1fi46 und 1647, im Z. Teile, Pag 739. D. Vicecomes21 führt an ans Nicevhoriis Callista Buch J. Cato. 23, daß in Thessalien nur auf Ostern die Taufe bedient worden sei, weshalb daher auch viele von ihnen ohne Taufe ge- storben seien. Dies« stimmt mit dem vorhergehenden wohl überein, nämlich, das; die Thessalonischen Kirchen keine Gesisoliiis heit daraus machten, oder es nsenigstens nicht für nötig geachteh die jungen Kinder zu taufen, indem« mit der Taufe ein. ganzes Jahr gewartet wurde, während diejenigen, welche die Kinder- taufe für nötig erachten, bisweilen keinen Monat, keine Woche, ja zu Zeiten keinen Tag damit warten durften, wenn sie das Kind »Wer diese Sache erlebt und bezeugt habe. TsWie die oben gemeldeten zwölf Verfassers, die zu Palkau um des Glaubens willen gefangen waren, dnrcb einen Herrn von Jamits erlöst worden seien. IV Was J. Mehr-sing von den vorgeineldetewTausaesinnten Tbessalonilchen Brüder nelclirieben HAVE« VII-Iß derselben tausgestttnten Christen in Mebrenland Gviechenland und andern Moraenländern noch mehr wohnen. ssDaß man in Tbeslalieii nur auf Ostern getauft habe. Andere sagen aus Pfinasten ssDaß solches mit dem vorhergehen- den Zeugnis wohl über-einkomme« T! Streitet aber ganz und gar mit der Notwen- digkeit der Kindertaufe 291 in Todesgefahr glaubten, weshalb sie weder eine gewisse Zeit zur Kindertaufe festsetzten, noch, wenn es die Notwendigkeit mit sich bringt, bestimmte Personen dazu erforderte, wie auch die Pa- pisten und die Lutheraner zugeben, daß nicht nur die Priester oder Lehrer, sondern auch die Laien (Weltlichen) ja die Frauen taufen mögen, damit ja kein Kind ungetauft sterben möge. Anth Jan Babel der lsiindertäufey gedruckt im Jahre 16262 Pag 107. das achte Hauvtstiich Fr. aus Bell. von der Taufe, Col. 307· Daß« aber die Thessalonischen Kirchen die Gewohnheit: hatten, nur auf Ostern, das ist des Jahres einmal, zu taufen, iani, wie leicht einzusehen ist, daher, weil sie es für nötig hielten die Leute eine lange Zeit oder beinahe ein Jahr zuvor zu unter- richten, und sie ehe man sie taufte den Glauben zu lehren, wie aus Rupertus Tuiciense auf das Jahr 1124 angefiihrt ist. Wenn gleich wir unsere Beschreibung der heiligen Taufe hiermit endigen könnten, indem nicht nur dieser Artikel, sondern auch ferner alles, was noch sdazu gehört zur Genüge angeführt worden ist; wenn denn auch die bekannten Märtyrer unseres Glaubens und deren Vekenntnisse schon lange vor dieser Zeit, ja schon im Jahre 1524, in unserem alten Marterbiiche deutlich angegeben sind, so wollen wir doch, um dem tiefen Forscher so viel als möglich nach Vermögen ein Genüge zu tun, fortfahren und diesen Artikel zu Ende dieses Jahrhunderts anhängen, wor- in uns die Bekenntnisse der Miirtyrer selbst keinen geringen Dienst tun werden, wie folgen soll. Im Jahre 1558. Zu! dieser Zeit hat ein gottesfiirchtiger und frommer Held Jesu Christi, genannt Thomas von Jmbroeh ein sehr schönes und gründliches Bekenntnis von der heiligen Taufe getan und eine Widerlegung seiner Widersacher ausgesetzt, welches er den Herren zu Köln, wo er des Glaubens wegen gefangen war, über- geben hat; dasselbe lautet: Confession oder Bekenntnis des Thomas von Jmbrock von der Taufe. · Ich! glaube und bekenne, daß eine christliche Taufe von in- nen und außen geschehen muß, inwendig mit dem Heiligen Gei- ste und Feuer, auswendig mit Wasser, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. DieT inraeiidige Taufe wird von Christo den Bußfertigen verbeißen, weshalb Johannes der Täufer sagte: Jch taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, des Schuhe zu tragen ich nicht würdig bin, ist stärker als ich, der wird euch taufen mit dem heiligen Geiste und mit Feuer. Diese Worte bestätigt Christus, indem er seinen Jüngern sagt, das; sie nicht von Jerusalem gehen, sondern anf die Ver- lseißung des Vaters niarten sollten welche ihr gehöret habt ( sprach er) lieu mir, denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt 1nit dem lieiligen Geist getauft Drei-den nicht lange nach diesen Tagen, und diese Verheiszung ist erfüllt worden aufdeu Pfingsttag Auf« solche Weise ist auch das Haus des Cornelius getauft worden, als sie dem glaubten, was von Petrus gesagt ward: ·«Daß. wenn allein anf Ostern odeueiiimal im Jahre getauft wurde. sol- ches zu erkennen ruht. daß man die. Täuslmge zuvor zu itnierrichteii pflegte. lVon dem Bekenntnisie des Thomas von Jmbroel über den Artikel der beiliaen Tause- welches er den Herren zu Köln am Rhein, wo er gesungen gewe- sen. übergeben hat. IVon der Taufe mit dem Heiligen Geiste und Feuer: desgleichen auch mit Wasser, nach Mattln W, m. Ma . 16, je. »Den Buszsertinen wird die Feuer- nnd Geistes-taufe verbeißen te. Eis-Tand. A, 12. Mark. 1, s. IWie Christus diesel- be Verheißitna seinen Jüngern beiräftiiit habe, Ah . Z, 4, und erfüllen Abg. 2 te. « Aus solche Weise ist Cornelins Hansgesiiide getan t worden, Abg. to, «. 292 Sie empfingen den Heiligen Geist und redeten alle mit Zungen und lobten Gott. Dies äußerliche Taufe des Wassers, welche ein Zeuge der geistigen Taufe, eine Anweisung zur wahrhaftigen Buße und ein Zeichen des Glaubens an Jesum Christum ist, wird auf Be- fehl des Allmächtigen Vaters und seines Sohnes Jesu Christi und des Heiligen Geistes und im Namen des einigen Gottes, von einem wahren Diener des Herrn an denjenigen, welche Buße ge- tan und sich gebessert haben, sdem Evangelium glauben, ihren iksjlaribeii bekennen und die Taufe begehren, sich Gott willig auf- opfern und sich dem Dienste der Gerechtigkeit, ja zu einer Knecht- schast Gottes und Gemeinschaft Jesu Christi und aller Heiligen begeben, bedient. Dies« liegt klar in den Worten, welche Christus zu seinen Jüngern spricht: Gehet hin und lehret alle Völker, und taufet sie in dem Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Bei dem Marko steht also: Gehet hin in alle Welt, prediget das Evangelium allen Kreaturem wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden, wer aber nicht glaubt, soll verdammet werden. » In diesen Worten Christi ist die Ordnung und Einsetzuiig der christlichen Taufe vollkommen enthalten, mit allem, was da- zu gehört, denn Christus, welcher die ewige Weisheit des Vaters ist, hat solches ausdrücklich und vollkommen also befohlen und geboten. Jndem er nun ein Licht und Seligmacher7 der Welt ist, so ist auch aus diesem Befehle zu ersehen, daß Lehre und Glauben der Taufe vorausgehen müssen. Ferner« mag die Schrift nicht gebrochen werden, auch soll man dem Wo te Gottes nichts zus oder abtun, ja es mag auch der kleinste Tixtel oder Buchstabe des Evangeliums nicht verän- dert werden. Darum muß des Herrn Ordnung in der Taufe unverändert bleiben, denn es ist Gottes Wort, welches in Ewig- keit bleibet. Sol« bezeugen nun die Worte Christi, daß man die Lehre vor und nach sder Taufe treiben soll, damit der Getaufte sich be- fleißige, das Evangelium, welches ihm vor der Taufe vorgetra- gen Jzxordeii ist, iiachdein er die Taufe angenommen, mit allem, was— ihni anbefohlen ist, zu beobachten, denn er ist seiner selbst nicht niiichtig, sondern gleichwie sich eine Braut ihrem Bräuti- ga1n übergibt, also überläßt er sie Christo, nachdem er die Taufe empfangen hat, und verläßt seinen Willen, erwartet alle Dinge gelassen, namen- und willenlos, und läßt Christus den Mann iiber und in ihm herrschen. Denn das ist die Bedeutung sder Taufe, daß der Christen Leben nichts als ein beftändiges Sterben und Leiden sei, weil wir dem Bilde Christi gleich sind und, als mit ihm getauft, ster- I Daßiie ausweudige Wassertause ein Zeuge der inwenvigen geistigen Tau- fe sei, itämlich denen, die von Herzen glauben, Abg. S, M. Dixjt vgko Philip- pus si credis ex toto Col-de. liceti Pbiltvvus aber sagte: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so makes wohl geschehen. »Don dein Befehle, den Chri- stus seinen Jüngern gegeben hat, zu lehren und zu taufen, Matth is, 10. Profecti ergo Discipulos tacite omnes contes. baptizantes eos in Noniine Petri; et Filii et spiritus Sanctii Sessel: sieht Mark. IS, is« lDah in den vorgemeldeten Worten Christi die volllommene Ordnung und Ein· setzuug der Taufe enthalten sei, weil Christus selbst, als derda ist das Liaii und Seligmacheu dieselbe eingesetzt hat. Joh- 8, 12 und s, 17. »Daß vie Heil. Schrift, welche das vorhergehende zu erkennen gibt, nicht gebrochen werden kon- nte. Vergl. mit s. Mose 4, L: Mattlz S, is: Loh. IV, As. · Docentes Ho; oh- sei-rate oniniik quzie praecepi vobiss Mskkhi W: W» Oel-M fke VUMEU Ak- tes, was ich euch befohlen have. Diese Worte, verglichen mit dem Vorhergehens den. da gesagt wird: Lehret oder machet zu Jüngern alle Völler te» geben zu er- kennen, daß die Lehre sowohl der Taufe vorhergehen müsse, als auch derselben uns-folgen. Der blutige Stimmung, ben und leiden müssen, wollen wir anders; mit Jhin herrschen nnd leben. Miit« dieser Ordnung Christi stimmen auch die Apostel als treue Hiiusljalter und Lliisteiler der niancherlei Gnaden Gottes überein, denn so hat Petrus und die andern Apostel das Evan- gelium zu Jerusalem gepredigt, denen aber, die solches hörten, ging das Wort durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den andern Qlsiosteliu Jhr Männer, lieben Brüder, was sollen wir tun? Tut Buße und ein jeder lasse sich taufen in dem Namen Jesu Christi, zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr die Ga- be des» Heiligen Geistes empfangen 2c. Jn gleicher Weise hat auch Philippus getan, als er dem Kämmerer dieSchrift auslegi te, und als derselbe sie angenommen, hat er zu ihm gesprochen: Was hindert mich, daß ich mich taufen lassen sollte? Philippus iintwiirtetm Cilaubst du von ganzen! Herzen, so mag’s wohl sein; auch die SamariterU ließen sich taufen, als sie den Worten des« Philippus glaubten« Ferner auch, als Petrus dem Haufe des Cornelius Chri- stum predigte und das Wort des Lebens redete, fiel der Heilige Cieist auf alle diejenigen, welche dem Worte zuhörten; hierauf sprach Petrus: Mag auch jemand wehren, daß diese nicht mit Wasser getauft werden, die den Heil. Geist empfangen haben, gleichwie auch wir, und er befahl sie zu taufen ini Namen des Herrn. So hat auch Paulus einige Jiinger zu Ephesrists gefunden, zu welchen er sprach: Habt ihr auch den Heiligen Geist empfan- gen, als ihr gläubig geworden seid? Sie antworteten: Wir ha- ben nicht gehört, ob, ein Heiliger Geist sei. Da sprach Paulus: Worauf seid ihr denn getauft? Sie sprachen, auf Johannes Taufe. Paulus aber sprachts Johannes hat getauft mit der Tau- fe der Buße nnd deni Volke gesagt, daß sie an den glauben soll- ten, der nach ihm kommen würde; das ist an Jesum, daß er »der Christ sei. Da sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Na- men des Herrn Jesu. Wie man liest Apg. 19. Ferner auch Paulus selbst, als er auf dem Wege von dem Herrn niedergeschlagen worden war, und zu Damaskiis auf Be- fehl des Herrn von Llnaniasit gehört, was er tun sollte, auch sein Gesicht wieder empfangen hatte und mit dem Heiligen Gei- ste erfüllt war, überhaupt, als er ein auserivähltes Gefäß und zubereitetes Riistzeug geworden, ließ sich taufen und rief den Na- men des Herrn an, wie Lukas beschreibt. Apg 9, is. LlusE diesen und mehreren andern Sprüchen ist es offen- bar, daß die Apostel zuerst gelehrt haben, und daß aus der Lehre die Buße und der Glaube folge, denn« wie sollten sie glauben, useun sie nichts gehört haben. Der Glaube kommt aus dem Ge- iiöra das Gehör aber aus dem Worte Gottes, darum wird der bußsertige Glaube ncit der christlichen Taufe bekannt und sozusa- ge, versiegelt. Denn nach der Taufe muß ein beftiindiges, gu- tes und gottseliges Leben folgen, das ist die rechte Ordnung des 10 Von den Svriichen Paulus, worin wir Nachricht gegeben, wie die Ge- tauften mit Christo sterben müssen. Rom. S, H. Desaleicheii von dem Rate. wel- chen Petrus und die übrigen Apostel den niedergeschlagenen has-fertigen Juden, die da fragten, was sie tun mußten, um selig zu werden, gegeben haben, wor- auf geantwortet wird: Tut Buße und lasse sich ein jeder taufen re. Abg Des leicden auch von dem Kammer-er, welcher. fragte: Was« hinderks tni nicht taufen lassen sollte. Abg. A, M. UFerney von den Samaritanerty « Weiber getauft worden sind. Abg. s, 12. 1'-' Von des Cornelius Hausgesiuda auf welches, als das Wort des Lebens vor der Taufe geredet wurde, ver Heilige Geist herniederiam darum sie auch etauft wurden. U Von den Männern von Enden-s, derer iumefähr 12 an der Za l gewesen sind, und welche nicht wußten, ob ein Heiliger Geist sei, daher sie, sinatigefehen sie von Johannes getauft worden sind. nachher wieder oder recht getauft worden. Vergl. Ell-a. to. 1——4 mit Qui. Z, 16. T« Von der Belehrung des Saulus oder Paulus, welcher von Ananias nach vorhergehende-n Unterricht etauft worden ist. Abg. h, m. Usuerst haben die Avosteldielehrt nnd var u folgte Buße und Glau- be. Ts Der est-Taube kommt aus dem eher, steht Rdnr to. 17. Solche Beschaffen- heit hat es auch mit dem Ursvrunge der Buße Er. Der bußfertige Glaube wird Lasten: älter-te Gottes mit der christlichen Taufe nicht allein bekannt, sondern auch e eae . . s, M. daß ich oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesiniiteii. Herrn Jesu Christi und seiner Apostel, wie man überall in den Geschichten der Apostel lesen kann· Die« Llpostel selbst, als sie durch das Evangelium die Ge- meinen Gottes aufgerichtet, gaben alle in ihren Briesen einstim- mig von dem obigen Grunde Christi Zeugnis, denn Paulus sagt an die Römer: Wisset ihr nicht, das; alle, die wir in Christum Jesum gekauft sind. die sind in seinen Tod getauft? So sind wirdenn begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleich wie Christus; ist aufertrecket von den Toten, durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln: denn so wir mit ihm gepflanzet worden zu gleichem Tode, so werden wir auch in der Auferstehung gleich sein. Dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist-, auf das; der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Siinde nicht mehr dienen, denn wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde. Mit« diesen Worten gibt Paul zu erkennen, iras die Taufe der Gläubigen bedeute, nämlich die Absterbung des Fleisches, oder die Tötung des alten Adams, die Vegrabung der Sünden, die Ablegung des siindliihen Fleisches, und die Auferstehung des neuen Menschen und Lebens, und das mit dem Bescheida unsd aus der Ursache, weil Christus um unserer Sünde willen ge- storben und begraben, und um unserer Gerechtigkeit willen von den Toden auferstanden ist, und weil wir durch den Geist des Glaubens ihm einverleibt oder eingepflanzt sind. Deshalb, weil wir an feinem Tode berechtigt sind. ja an allem, was sein ist, Teil haben, und also in seiner Gemeinfchaft, zu welcher wir aus Gnaden berufen sind, in und durch die Hoffnung befestigt worden sind, so müssen wir auch um seines Namens willen der Sünde absterben, begraben werden, und der Gerechtigkeit leben, damit wir eine rechte Weinrebe an dem Weinstocke sein mögen. Jn dieser Weise spricht auch ebenfalls der Apostel Paulus an die Colosser: Und ihr seid vollkommen in ihm, nämlich Chri- sto, welcher das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeiten ist, in welchem ihr auch beschnitten seid mit der Beschneidung, die ohne Hände geschieht, durch die Ablegung des siindlichen Leibes im Fleische, nämlich, mit der Beschneidung, in dem, daß ihr mit ihm begraben seid durch die Taufe, in welchem ihr auch seid auferstanden durch den Glauben, den Gott wirkt, welcher ihn auferweckt hat von den Toten, und hat eiich mit ihm lebendig gemacht, da ihr tot waret in den Siinden, und in der Vorhaut eures Fleisches Zunächst19 zeigen diese Worte an, daß die Beschneidung nicht ein Vorbild auf die Taufe, sondern auf die Beschneidung Christi sei, welche nicht an der Vorhaut des Fleische-Z, sondern an dem Herzen, nicht mit den Händen oder einem steinernen Messer, sonditrii durch Gottes Wort in dem Geiste ohne Hände geschieht. Die« BIorte Paulus geben allerdings zu verstehen, daß das alte Leben mit Christo in der Taufe begraben sein und durch 17 Wie viel eurer getauft sind, die haben Christum angezogen. Gut. s. 27. Daß die Apostel, nachdem sie bin und wieder Gemeinen vor Gott aufgerichtet haben. in ihren Briefes· denselben Grund Christi durchs Eisangeliuin ihnen ein- stimmig angeiiindigt haben. I« Von dein Orte. Rönr S, A. Oder: wisset ibr trinkt. daz alle, die wir in Christian Msiim getauft sind, in feinen Tod getauft find 2c... wecbes an einem anderti Orte umständliche: erklärt worden ist. Von ver eigent- lick en Bedeutung der isorgcineldeten Worte Tini-ins. 1. Die Absterbutig des alten Adams: 2. die Begrabsxkig der Stint-ek- und des iiindlickies Fleisches: Z. die Arri- erstebung in einem neuen Leben er. Um seines Namens willen müssen wir der Sünde absterben er. Jhr seid gestorben und euer Lebe» ist verborgen mit« Christo in Gott re. Hof. Z. Z. Von der» Beschneidung Christi, welche ohne Hände« ge- schiebh durch die Ableonng des sundlichen Leibes, des Fleisches 2r., wovon der Avostel die. Koloffer einige; Dinge eriynerh sind. Z, 1.1. 12. Vergl. mit Gib. 2 -—6 te. U Das; die Befchneidiiiicp nmvon L!au!1i·3.(«lol. 2 handelt, seine Figur oder Vorbild ans die Taufe sei, und worin solches bestebe T» Jn der Taufe muß das vorlzergehsiinde aite Leben begraben werde-u, wovon zuvor ein mebreres gesvrochen wor en . 293 iden Glauben in einem neuen Leben; auferstehen müsse, denn das auswendige Zeichen gilt nichts vor Gott, sondern der Glaube, die neue Geburt, ein recht christliches Wesen, dadurch wird der Wiensch mit Gott vereinigt, Christo Jesu einverleibt, und des Heiligen Geistes teilhaftig. Darum« befördert aiich die auswendige Taufe niemand zur Seligkeit, wenn die inwendige Taufe mangelt, nämlich die Veränderung und Erneuerung des Gemüts So sagt auch Pau- liis abermals an die Galater: Jhr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Jesum Christum, denn so viel euer getauft sind, die haben Christum angezogen. Jch hoffe, meine Herren« werden über diese schönen aus- drucksvollen Worte etwas nachdenken, indem, wenn man sie recht ansieht, dieselben recht zu begreifen sind. Denn gleichwie jemand, wenn er nackend ist, sich selbst verbirgt und nicht gern gesehen « sein will, weil er sich seiner Nacktheit schämt, aber wenn er seine Scham bedeckt hat, sich ohne Furcht sehen läßt, so ist es auch mit Adam zugegangen, als ihn Gott rief, verbarg er sich und sprach: Herr, ich bin nackend! und obgleich er sich mit einem Feigenblatte bedeckt hatte, so hat es ihm doch nichts geholfen, der Herr konnte seine Schande wohl sehen, welches seine Sünde wahr. Als« er aber sich selbst erkannte, so hat ihn Gott mit Fellen bedeckt, welches das Gnadenzeichen Christi bedeutet; als er nun mit dem« Fell angetan war, wurde seine Nacktheit nicht mehr ge- sehen. So ist as auch mit den Christen bestellt, denn wenn sie den Rock von Feilen (nämlich Christum) angezogen haben, so wird ihre Sünde nicht mehr gesehen, und das Kleid, welches sie an haben, sieht ein jeder. Darum, wer recht getauft ist, der hat Christum angezogen, uns es wird nichts an ihm gesehen als Christus und das Leben Christi. So sagt auch Paulus zu den Cpheferm Christus« hat seine Gemeine geliebt, und hat sich selbst für sie dahin gegeben, aus daß er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch? Wasserbad im Worte. Hier merken wir nun wohl, daß das Wasserbad mit dem Worte verknüpft sei, denn es wird niemand durch das Wasserbad gereinigt, sondern durch das Wort, wie der Herr selbst spricht: Jhr seid rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Dln einem andern Orte nennt Paulus die Taufe« ein Bad der Wiedergeburt, darum weil die Taufe die Wiedergeburt ab- bildet, gleichwie die Beschreibung ein Bund genannt wird, weil sie den Bund abbildet. So wird auch das Ofterlamm das Passa genannt, das ist ein Durchgang, obwohl es nur ein Andenken des Durchgangs gewesen ist; ferner wird die Taufe ein Bad der Wiedergeburt genannt, weil sie den wiedergeborenen Kindern Gottes zukommt, welch eaus dem unvergänglichen Samen« ge- boren sind, nämlich aus dem lebendigen Worte Gottes, oder, wie Jakobus sagt, die, nach dem Willen Gottes, durch das Wort der Wahrheit wiedergeboren sind. «! Dei: Qlienfch wird nicht eigentlich durch die Taufe, sondern durch den Glau- ben und die Wiedergeburk mit »Gott vereinigt, obwohl das Zeichen der Taufe auch seinen Max; bat. Die äuberliche Taufe ohne dieznweudtge fördert uns nicht zur Seligkeit, weil diese beide zusammen oberen. - Die Aar-we, welche der vor- genanute Thomas an iie Herren getan ba , um iiber das, was er vorgebracht bat, cis-sauer naebzudensin VIII— Gleicbnis führt er die Nacktheit Adams an, als.- er ge- sfindigt hatt-e und von Gott gerufen lenkt-e. Aus i. Oliose s. -’«Desg1eichen wie tlldain mit einem Fsell sei bekleidet worden. womit das· Ansieben der Gnade Chri- sti angedeutet wird, i·o daß die Nacl «eit derjenigen, die damit bekleidet sind, nicht mehr gesehen wird. Vergl. i. Moses s, 21 mit Glas. 3,·27. ·« Daß Christus seine Gemeine geliebt habe Te. Ferner, das; er sie gereinigt habe durch das Wasserbad im Worte, Einst. s, II. 27, worin zu erkennen gegeben wird. daß dass« Lilort vom Waffen-bade. das ist, die Lehre von der. Taufe, nicht geichieseii werden miiae. Es«- Tcisz die Taufe ein Bad der Wiedergehurt sei. Tit. Z. Z, iooniii Fu ersonnen gegeben wird. das: die Wiedergebixrt und das Bad, das« ist, die Taufe zusammen vereinigt bleiben müsse. ssNon ver wahren Wtedergesuirt dafi dieselbe aus dem unvergänglicben Samen, das ist, dem Worte der Wahr- heit ges-hebe» Vergl. 1. Bei. 1, 23 mit Jst. I, is. 294 Der blutige Nun« ist noch etwas anderes zu betrachtemnamlich daß die Apostel sagen, man muß durch das Wort wiedergeboren werden, das ist, durch die Predigt des Evangeliums; womit« wollen aber solche es er"«-.i«.—eisen, die da sagen, dasz die Kinder wiedekgebdksn seien, während bei ihnen keine Predigt oder Wort: ist. Endlich« sagt Petrus auch in feinem Briefet Da Gott einmal harrte, und Geduld hatte zu den Zeiten Noah, da man die Llrche zuriifteta in welcher wenig, das ist, acht Seelen durch s Wasser behalten niurdeih welches uns auch selig macht in der Taufe, die durch jenes bedeutet ist, nicht das Abtuii des llnflats am Fleisch, sondern der Bund eines guten Gewissens unt Gott durch die Auferstehung Jesu Christi. · · · Aus« den Worten Petrus bemerken wir, das; die Taufe iiiit der Sündflut verglichen werde, mit welcher Gott» die ganze Welt gestraft hatte: Noah aber, welcher in der Zeit bei Gott mit seinem Haiise als gerecht erkannt worden, ist in der· Arche vor den: Wasser bewahrt worden, gleichwie Jsrael auch mit trockenen Füßen durch das Rote Meer ging, und ist auf diese Weise von feinen Feinden erlöst, Pharao aber mit seinem ganzen Heere dar- in ertränkt ii:oi:den, daß auch nicht einer davon kam. Lllso verhält es sich mit allen Werken Gottes, was den Frommen das Leben ist, das ist den Gottlosen der Tod, wie solches Paulus mit den Worten bezeugt: Wir sind Gott ein guter Geruch Christi, beides unter denen, die da selig werden, und unter denen, die verloren werden. Diesen ein Geruch des To« des zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Damit wir aber das Gleichnis der Siindflut recht verstehen mögen, so müssen wirNoah als ein- Vorbild auf Christum hal- ten, sein Fsaus auf die Gläubigew die Arche auf-die Gemeine, und die Siindflut auf die Taufe, -denn gleichwie Noah zu seiner Zeit ein Prediger der Gerechtigkeit gewesen ist, so ist auch Chri- stus ein wahrhaftiger Prediger der Gerechtigkeit gewesen, wel- che von Gott ausgegangen und in diese Welt gekommen ist; und gleichwie Noah die Arche zubereitet hatte, um sein Haus zu er- halten, so hat auch Christus die geistige« Arche zubereitet, näm- lich seine Gemeine, trelche er durch die Apostel, als durch kluge Vauleute zugerichtet hatte, um seine Kinder und sein Hausge- sinde zu erhalten. von welchen Er selbst sagt: Siehe« da, ich und meine Kinder, welche mir Gott gegeben hat; und wie durch die Siindflut alles Fleisch untergiiig nnd ge- tötet n«i1rde, so miissen auch durch »die Taufe alle fleischlichen Lü- ste und Begierden untergehen und getötet werden, und gleichwie neenige Menschen, nämlich acht Seelen, in der Zeit Noah behal- ten wurden-·. so tierhältes sich auch gegenwärtig mit den Men- schen, den obschon es ihnen Verkündigt wird, und das Licht klar an den Tag kommt, so liebe1i sie doch die Finsternis« mehr als das Licht: darum sind ihrer so wenige, die recht glauben und aus ihrem isorigeii Leben in ein geiftiges versetzt tiierden, auf daß sie zur Gemeine Christi kommen und also getauft werden möch- 27Was es z« e:lennen gibt, das; die Wiedergeburt durch das Wort Gottes kie·chehe. TSVon der Vergleichuiick nselche der heilige Apostel Petrus zwifchen re: Sündfliit zu Not-il) Zeiten uud der Taufe der Glöubtgen niachtxfowie auch tses Bitt-»des- eiress guten Geloiskcns rnit Gott. I. Pet. s, 20—22. YGleichwie Noah während der Siindfliit in der Llrche erhalten wurde, also werden auch die ckisäuliigeii in der Gemeine durch die Gnade Gottes in der Taufe erhalten. Eine asdcre Lleraleichung von rcni Durchgange der Kinder Israel durch dass Rote Ltkseer mit de: Taufe. genommen aus I. Flor. to, 1-3. »Das; dasjenige den Fxzcsininesi zum Leben gereicht, was den Gottlofen eine Ursache des Todes ist. Aus L. .i’tor. L, is. Nähere Anmerkung über das Gleichiiis zwischen der Sündflut unt) der Taufe: 1. »Noch ein Vorbild auf Christum. L. DieArche auf die Gemei- ne. Die Sündflut auf die Taufe. — l. Christus und Noah waren beide Pre- diiieik der skiei«cchtiks,leit. 2. Gleichwie Noah die Arche erbaut hat, um feine Fa« miiie zu erlassen. s. Gleichwieiditrch die Sündslut ajcles Fleisch Untergang, also miifsen auch in und durch die Taufe alle fleischlichen Begierden nnd Sünden un- tergehen und petötet werden. EEtne Klage über die Ltlienfchem welche die Fin- sternis mehr lieben als das Ltcht, und daher weder glauben nach sich taufen lassen. Schaut-kais, ten zu einer Absterbung des Fleisches und Auferstehung des neu- en Lebens, indem Christus selbst sagt, daszsi wenige seien, welche den rechten Weg. finden; denn viele sind berufen, »aber wenige auserwählt, trenige glauben, und wenige werden selig werden; und wie auch Lukas sagt: Wenn» der Herr kommen wird, meint ihr auch, daß Er Glauben auf Erden finden werde? Denn, meine edlen Herren und Diener Gottes, ich will euch selbst fragen, ob es jetzt nicht sei, wie in den Zeiten« Noahs, man bauet, man pflanzet, man kauft einen Acker zu dem andern, man praßt und säuft, man freit und läszt sich freien, und das alles ohne Furcht Gottes, und die alles solches tun, sind bekannt genug, ja alle Winkel der Welt sind voll Greuel und Abgötterei: der Herr wolle sie alle bekehren, Amen. Und« das; sie ohne Furcht Gottes und ohne Sorge leben, rührt daher, weil sie keinen Führer haben, sondern sich nur da- mit trösten: Jch bin ein Chriftenmenscix denn ich bin getauft, fa- gen sie, und meinen, es sei genug, wenn man nur getauft« sei; aber sie wissen n«enig, was die Taufe bedeutet, denn sie haben noch nicht getrunken aus der lebendigen Quelle, wovon Jeremis as sagt, sondern aus den Pfiitzem ntelche sie selbst gegraben ha- ben, trinken sie; denn sie haben die rechte Quelle verlassen, sagt der Herr. Ollsoso verhält es sich auch mit der Taufe, wie ich oben satt»- sam bewiesen habe, daß allein die Gläubigen getauft werden sollen; aber nun verläßt man den Befehl Christi, und— diejenigen, welche eine eigene Pfütze graben oder Taufe erdichteir werden angenommen, und es wird auf diese Weise erfüllt-was Christus sagt: Ihr habt Gottes Gebot aufgehoben um eurer Aufsätze wi en. — Man« könnte aus der Schrift noch viel mehr anführen, denn Paulus hat sehr bescheiden von der Zubereitiing der Chri- ste1i an die Hebräer geschrieben u. bezeugt, daß diejenigen, die in die christliche Ordnung treten wollen, zuerst das Schulrecht, das ist, den Llirfang der christlichen Lehre lernen mi.ißten, nämlich: die Buße von den toten Werken, nachher den Glauben an Gott, und darauf die Taufe» Jchss besorge, mein Vekenntnis möchte nieineii E. H. und Tiienern Gottes zu lang fallen, darum still ich’s auch hierbei be- wenden lafseii. Das« es aber sehr viele gibt, welche meinen, daß die Kinder, iiielclie ohne Taufe sterben verdammt seien, wie solches auch die Pfaffen sagen, so wollen wir durch die Gnade Gottes unsern Widersprecljerii eine kurze Antwort geben, damit auch meine Herren von dieser Bekümmernis befreit werden mögen. DEFENSIONES OPPOSITIONUM Verteidigung gegen die Widcrsprrchetx « Zunächst! sagen die Widersprechev es steht gefchrieben: ,,Las3t die. Kindlein zu mir kommen, denn solchen. ist das Him- Is Von wenigen, die den rechten Weg finden und felia werden. But. is, 22 Miatfh 20, le. III-Ob der Herr auch werde Glauben finden in seiner Zukunft auf Erden, nach Las. is, s. »Daß es jetzt hergehe, wie in den Tagen Noah im Essen und Trinken. Trauen und sich trauen lassen, Pflanzen, Kaufen re. But. 17 W. Mattlx 24, IS. »Das Vol! lauft dahin ohne Gottesfurchh ist wohlgemut und fast: Jch bin ein Chriftenmensch re. Sie trinken aus ihren eigenen gegra- nrnen runnen nnd verlassen die lebendi e Wafserauelle Jer. Z, to. «« Die e Dinge werden auf die felbfterdichtete Kndertaufe gedeutet te. Christus sagt Mattkr 15, O: Jhr habt Gottes Gebot aufgehoben uin eurer Auffiitze willen. « Von der Zubereltung dcHChristen durch die Buße von den toten Werten, wovon Paulus an die Lehrer; geschrieben hat, Ko. S, 1 it. Nat-be. s Dis» Taufe. »Er will se »» 1. Die Buße. 2. De: « . . . tne Rede ablnrzem um nicht zu weit« löufjg zu fein. «« Von denjenigen, die da sagten, daß die Kindlein, die ohne Taufe sterben, verdammt seien. O, eine grausanie Sache! Hierüber will er eine genauere Erklärung geben. IDcr erste Deweisgricnd der Wiedersurecher zur Liesrteidi un der n- derxtaufe ist her enoainiem von der Verhetßung, die den xttndexbn klgegebenKift, das; ihnen das . iaunelreich angehöre te. Aus Matth 19, 14. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 295 melreich." Wenn sie nun die Verheißung haben, warum sollte ihnen nicht auch die Taufe zukommen, welche doch geringer ist als die Verheißung? Antwort. Wir! glauben und bekennen, daß die Kinder der Verhei- ßung wegen selig seien; daß aber die Seligkeit an die Taufe ge- bunden sein sollte, bekennen wir nicht; denn als Christus den Kindern das Reich Gottes zusagte, waren sie nicht getauft, auch hat er sie nicht getauft, sondern hat sie umarmt und zu ihnen geredet, oder sie gesegnet. « Auch zeigte Christus die Ursache« a-n, irarum die· Kinder Gott angenehm seien, indem er sie den Alten zuin Beispiese auf- stellt und uns ermahnt, ihr-en gleich zu rasenden; denn also sagt er zu seinen Jüngern? Wahrlich, ich sage euch, es sei denn, daß ihr umkehret und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr ins Himmelreich nicht kommen; wer sich aber erniedrigt als ein Kind, der ist der Größte im Reiche Gottes. Wenn wir nun ermahnt werden, den Kindern gleich zu »wer- den, so ist es unividerlegbah sdaßf so lange sie in der Unschuld bleiben, sie vor Gott unschuldig gehalten werden, und ihnen kei- ne Sünden zugerechnet werden, und obschon sie von suiidlicher Art und Natur sind, von Adams Eigenschaft her, so ist doch noch etwas in ihnen, was Gott» gefällt, nämlich die Unschuld und De- mut; doch werden sie lediglich durch die Gnade Christi selig. Aber daß einige die Kinder verdammen, weil sie ohne Tau- fe sterben, ist eine Verachtung des Blutes Christi;" denn Adams und der ganzen Welt Siinde ist durch das Opfer Christi versöhnt, und den Kindern wird von Adam keine Sünde zugerechnet, wie sollten also die Kinder verdammt sein können? " Wer« will die Kinder beschuldigem um welcher willen doch Christus sein Blut vergessen hat? Wer will sie verdammen, de- nen Christus das Reich Gottes zugesagt hat? Wer will die Heilige Schrift leugnen, welche ausdrücklich bezeugt, daß Adams und der ganzen Welt Sünde hinweggenommen sei, daß die Handschrift, die gegen uns war, ausgetilgt und ans Kreuz ge- heftet sei? Wer will leugnen, daß die Gnade die Oberhand über die Sünde gewonnen und ·daß das Leben Christi den Tod über- wunden habe. Deshalb« wer da sagt, daß die Kinder verdammt seien oder sie um der Crbsüiide willen beschuldigen will, der verleugnet den Tod und das Blut Christi. Denn» wenn die Kinder um Adams Tod willen verdammt sind, so ist Christus unisonst gestorben, so liegt die Schuld Adams noch auf uns und ist durch Christuni nicht versöhnt, es» hat dann ferner die Gnade die Sünde nicht überwältigt durch Christum; aber das anzunehmen sei fern von uns. Denn« die Gnade Gottes ist aklen Menschen in reichem Maße erschienen, aller Bann, Fluch und die Sünde der ganzen Welt ist durch Christum hinweggenonimem so daß die Alten durch den Glauben« die Kinder durch ihre Unschuld selig werden, aber alle aus Gnaden. LSeine Verantwortung dagegen, hergenommen von der. Seligkeit, welche Christus den Kindlein zinievraclit hat. obschoii sie nicht getauft gewisses-Hiermit, das; er nicht befohlen habe, sie zu« taufen. Ver. iicheii mit Erstark- S, II. Ah. TDie Ursache, warum die llcii er tksott angenehm eien, obschon sie nicht getauft . SDie Jiinger werden nach dem Vorbilde der Kinde: zu Erniedrigung an- , « « - «. . . . lsleetttlligjijintvhs Yrsttthiinsckhillctzsii üzlrilrfizllckiie wkydkiieink giemxsikdesijie diitilrclfcdictl ZEISS? sit« is» J,DE?W«"«Iläi«iks"s«iäkdii-PRINT-VI«-iki’"ii’skå’ässkä"ikkk’å"kfå’i r .n. - - ir u » : »- deirch sdlinen Brod dieeaSiidde Llranis uiid der ganzen West hintneggeiiommem und "«’·’"k2i"k’i?.’ Es; TEPDUTTTIH d"s-Yspiiäiåjigszkss’kzki’sii’ch«sEITisJZPITILFFL käfiäisk"ifåiiåi- i s« « . - miis Adams Schuld läge isoch auf dem menscliiichen Geschlechte« Ein ringe- arüiidetes Vorgehen. 10 Doch ist die Gnade Gottes allen Mensckien erschienen 2c. Rönr s, is. Leim. 2. 11. »Die Alte» werden durch ihren Glauben, die Kin- der aber durch ihre Unschuld inn Christi willen selig. Nun« müssen wir noch darauf antworten, warum sie denn nicht, da sie -doch selig sind, auch getauft werden sollten. Wir antworten hierauf: Crstlich darum, weil wir von Christo kein Gebot darüber empfangen haben. Abraham hatte vom Herrn ein Gebot empfangen, er sollte alles, was männlich war, auf den achten Tag beschneide1i lassen; nun hatte er kein Gebot wegen der Frauen empfangen, war auch seinem Gutdünkeii nicht ge- folgt sondern hatte allein nach dem Befehle Gottes die Kiiaben beschneiden lassen, und die Beschneidung war das Zeichen des Bandes, welchen Gott mit Abraham errichtet hatte, und gleich- wohfl waren die Frauen sowohl als die Männer ini Bunde be- gri en. Und dann, als Jsrael in der Wüste war, und sich an dem Herrn gröblich versündigt hatte, sprach GotttSie sollten nicht in das verheißene Land kommen, und das um ihres Unglaubens inilleiu aber eure Kinder, sagt der Herr, welche jetzt weder Gutes noch Böses verstehen, sollen es einnehmen. Wenn nun die Kinder, welche der Herr auf den achten Tag zu beschneiden befohlen hat, von ihm Barmherzigkeit erlangt ha- ben, welcher verheißen hat, ihnen das Land zu geben, und daß sie es einnehmen sollten, um wie viel größer sollte nicht seine Gnade sein für seine Kinder, für welche Christus gestorben ist? Zweitens« sagen unsere Widersprecher, daß der Herr zu Nikodemus gesprochen habe: Es sei denn, daß jeinand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht ins Reich Gottes kommen. Daraus sollte denn folgen, daß niemand in das Reich csjotäes kommen kö1inte, es sei denn, daß er mit Wasser getauft wer e. Antwort Diese! Worte Christi sind nicht von den Kindern zii ver- stehen, denn der Spruch, welchen der Herr zu Nikodemiis gesagt hat, nämlich: Fürwahr, fürwahr, ich sage dir, es sei denn, daß jemand von oben geboren werde, so kann er das Reich Gottes 1iicht sehen," bezeugt ein Anderes; denn wir hören hier, daß Christus Nikodenius die Wiedergeburt verhielt, welche allein durch das Wort Gottes geschieht, wie oben in meinem Bekennt- nisse sattsam erklärt worden ist; und nachher sagte Nikod·emus: Wie kann ein Mensch, wenn er alt ist, wieder in- seiner Muutter Leibe gehen und wiedergeboren werden? Matt, er sagt, wenn er alt ist; daraus sieht man wohl, daß der Herr nicht von Kindern gesprochen habe; und dann sagte Christus: Es sei denn, »daß jemand aus Wasser und Geist geboren werde, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Daß» dieses nicht von den Kindern gesprochen wurde, be- zeugen die nachfolgenden Worte, nämlich: Was vom Fleisch ge- borån ist, das ist Fleisch, und was vom Geist geboren ist, das ist Brit. »Eintritts: Warum soll man denn die Kinder nicht taufen? Antwort: Weil man kein Gebot davon hat, welches doch Abraham wegen der Beschneidung der Knaben auf den achten- Taa hatte A« Israel konnte seines Uiigehorsams in der Wüste nicht in das derheiszene Land eingehen, sondern seine dl elche aleichwohl in der Wüste auch nicht heschnitten waren, sollten dasselbe. einnehmen. Aber· hieraus machen die Widersvrecher einen Beweisgriiiid und brauchen denselben, wiewohl ohne Essai-d gessen uns: desssieiclieii aus den Worten, welche Christus zu Nikodeinus von Eseis Wiederksesuiri aus dem Wasser und Geiste geredet hat. sah. s, Z. 1 Des— Tlionias Beantwortung und Miderlegung der Bewcisgriiade die die Ver- tridicer der Kindertaufe aus den Reden Christi zu Nikodeiniis zii nehmen vsses am: Die Wiedergelturd nie-von Christus hier redet, geschieht nicht durch Wasser, sonder» durch das« Wort Gottes, ohschoii das Wasser ein Zeichen ist. oder eine Nersieeielsctisi von der Wiedei·nrburt. Nisodemus, obwohl er in der Sache selhst uisversiiiisdlich gewesen ist; verstand doch wohl das; solches nicht ans die kleinen Tit-der lseaisxien nie-den share, daher e: fragte: Wie kann ein Mensch geboren nikrdein wenn er; alt ist 2c. Foh.·8, H. »Von dezi Worten: Was vom Fleisch ar- ksorit lob-d. das-ist Fleisch, nanilicki ileischlicki gesinnt un. Vers-S, woraus Tho- mas« sei-ichs, dasi solches nur die Besahrten angeln, weil nicht lsiie jetztgehoreneii Ftiiidlci-i, sondern mir die Beiahrteii nach dem Fleische leben können iutd daher davon müssen wiedergeboren-werden. « 296 Der blutige Laßt euch nicht verwundern, daß ich gesagt habe: Jhr miißt voii neuem geboren werden; den-n der Wind blaset wo er will, und du hörest sein Sausen wohl, aber woher er koinmt, und wo- hin er geht, das weißt du nicht: also ist ein jeglicher, der aus dem Geiste geboren ist. Mit diesen Worten gibt Christus zu verstehen, daß der neuge- borene Mensch geistig werde, und, aus dem Geiste geboren, gei- stiger Llikt und Natur teilhaftig werde, wie Petrus« sagt: Wir sind der göttlichen Natur teilhaftig worden, so wir fliehen die vergänglichen Lüste dieser Welt. Daran kann ein jeder erkennen, ob er aus dem Geiste geboren sei, nämlichf wenn er des Geistes Eigenschaft hat, gleichwie einer, der vom Fleische geboren ist, des Fleisches Eigenschaft und Natur hat, ein Jeder in seiner Art; die Vögel liaben ihre Art, so auch die wilden Tiere und der åljieiisclx jedes ist gesinnt, niie dasjenige, wovon es geboren ist. Wer nun ans dein Cieiste geboren, der ist also geistig ge- siiiiitjiiariiiii sagt Lszauliis auch: Die vom Geiste Gottes getrie- ben werden, die sind Gfiottes Kinder. Endlich spricht Christus zu Nikodeinusw Glaubt ihr nicht, so ich euch von irdischen Dingen sage, wie würdet ihr glauben, iteenn ich euch von hiininlischeii Dingen sagen würde? Hier hält der Herr dafür, das; die himmlischen Dinge schwe- rer zu begreifen— seien, als die irdischen; nun aber begreifen die Kinder nichts von den irdischen Dingen, wie viel weniger also von den himmlischen. " Deshalb sagt auch Paulus: Und werdet nicht Kinder am Verstande, sondern seid Kinder in der Bosheit; aber in dem Ver- stande seid vollkommeiy denn der Glaube ist nicht ohne Verstand zu begreifen, gleichwie Paulus ferner an die Hebräer sagt: Der Glaube ist ein gewisses Vertrauen auf das, das man hosfet, und richtet sich nach dem, was iiicht erscheint« also daß der Glaube ei- ne solche Kraft in sich hatxdaß er sich allezeit nach himmlifcheii Dingen richtet, und suchet das, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur rechten Hand Gottes. · «« Weil der Glaube 2c., sagt der Schreiber; dieser Glaube ist-auch nicht in den Kindlein. Aber, sagen etliche, Gott kann den Kindlein wohl den Glauben geben re. Dieses wird zugelassem aber dabei er- kliirt, das; Gott «in all-en seinen Werken Ordnung halte, also auch hier- in. Die trsichtigstcn Einniiirfe hat Thomas beantwortet, nach der Hand hat man noch viel mehr dazu erdacht, der Wahrheit zum NachteiL Das; nun die Kinder solchen Glauben nicht haben, lehrt die Erfahrung und auch die« Heilige Schrift, wiewohl einige sa- gen, Gott kann den Kindern den Glaubeii wohl geben; dieses be- feiiiie ich auch, und nicht« nur den Glauben, sondern auch den Ver- stand, daiiiit inan den Glauben begreifen kann, ja auch die Spra- die, denselben zu bekennen: was aber die Kinder für einen Glaii- bei: haben, erweisen sie mit ihrem Leben und ihren Früchten. Obgleich nun Gott allmächtig ist und tut, was er will, welcheni niemand widerstehen mag, so hält er doch in allen sei- nen Wert-en eine Ordnung nach seinem Wohlgefallen. Darum mag ein jeder wohl zusehen, daß er mit seinem eEgeiien Ojiutdiiiikeii Gott nicht widerspreche, denn er hat alles nohl geniacht Jhiii sei Lob, Preis und Ehre. Amen. Da dies die ivichtigsteii Sprüche sind, womit man die Kin- dertaufe beweisen wills, so habe ich dieselben nach meiner Ueber- zcugiiiig und besten Wissen beantwortet. Damit aber meine E. H. über mein langes Schreiben nicht verdrieszlich werden mögen, so will ich es dabei bewenden lassen, ssiloii ten »Warte-n» des· Petrus: Wir sind göttlich» Natur teilhaftig worden, srrnit fliehen ikie vergaiiglichen Lüste dieser Welt. L. Bot, L. tEsiii jegltclies (.·e echt ioira an seines: eigenen Natur erkannt, denn ein jeglichcs ebiirt sc« . Jgtctiixsiein zliieiiii iiuii die liiicdleiir aus dem heilt en Geiste wahr aftig wiedergebe-»den sind, so niussen sich auch die Früchte des . eit. Geistes an ihrer n irtsaiiiezi Natur sehen lassen. Die Früchte des Geistes, sind Liebe, Freude, Friede, Geduld Je. Gut. s, 22. »Von dem wahren Glauben. Schaut-laß, bin jedoch erböticp wenn meine E. H. eine ausfiihrlichere Ant- Foorä begehren, so viel an mir ist, mich noch vollständiger auszu- pre-ien. Gott gebe uns allen seine Gnade. Amen. Thomas v. Jmbro ek, V. G. W. Untertan Jm Jahre 1569. Als! nun die Papisten so ganz mit Blindheit geschlagen waren, daß sie ohne Verzug alle diejenigen, die in der Kindheit getauft waren, und sich, als sie zu den Jahren und Verstande ka- men, auf den Glauben wohl taufen ließen, mit der Todesstrafe belegte1i, so hat ein gottesfürchtiger Lehrer der Gemeine Jesu Christi, namens Jacob de Roore, sich nicht gescheiit, von dieser Sache ein heilsames nnd gutes Bekeiintnis zu tun, und hat aus seinen Banden und seiner Gefangenschaft zu Brugge in Flan- dern i1achfolgei1de Worte geschrieben: Ferner bekenne ich eine christliche Taufes nach dem Inhalte des Wortes Gottes, wie Christus seinen Aposteln befohlen hat, indem er sagt: Gebet hin und lehret alle Völker, und taufet sie Je. » Dann erzählt er, wie die Apostel diesen Befehl Christi er- fiillt haben, indem er sagt: Also haben die Apostel 1iach ihres Herrn Befehl getan Je. Im« ferneren Verlaufe gibt er eine Erklärung über die Worte des Petrus, Abg. L, 39: Denn euch und euren Kindern ist diese Verheiszung Je, woraus die Widersprecher die Kinder- taufe nach ihrer Weise zu behaupten oder ihr wenigstens ein Ansehen zu verschaffen. suchten. Hierauf sagt er: Hiermit« beweist der Apostel, daß die Ga- be des Heiligen Geistes nicht nur den Juden und ihren Kindern, sondern auch den Heiden mitgeteilt werden sollte, die von dem Reiche Gottes entfernt waren, welche Gott auch dazu berufen wollte, wie der Propbet Joel hiervon zuvor geweissagt hatte. &c. Also, sagt er zuletzt, niußs die Taufe auf den Glauben einp- fangen werden, zu einer Begrabung der Sünden, zu einem Bade der Wiedergeburt zu einem Bunde eines christlichen Lebens, zur Anziehung des Leibes Christi, zu. einer Einpfropfiiiig in den rechten Oelbaum und Weinstock Christian, zum Eingange in die geistige Arche Noah, davon Christus der rechte Hausvater ist, gleichwie von ihm geschrieben steht, das; er von seiner Gemeine gesagt habe: Siehe, ich bin hier, und die Kinder, nämlich die wahren Gläubigem die mir Gott gegeben hat &c. Sieeinde .«««tre«· d..8 «.7 und hernhach in Fåihizeibijfikilxgtkiir Zsislrtifgrfaiskfasasogfihktikbski Es« ist 1iicht nötig, liierülier mehr zu sagen, weil dieses Mannes Lehre in dieser Sache bekannt genug ist, wie sich fast je.- der erinnern wird: darum kiirzen wir hier ab und wenden uns zu andern, welche eben dasselbe Bekenntnis gehabt haben. . Jm Jahre 1572. Danialsi ist zu Dortrecht in Holland, ein Mann von gro- her Tugend und Gottesfurcht, namens Johann Woutertz von Kuyk, in Gefangenschaft gewesen, nielcheu in einem Vriefe an seine Hausfrau, erzählt, was ihm daselbst ini Gefängnisse des Glaubens wegen widerfahren sei. 1 Von der Bosheit der ihre: Taufe in d» am» Pgvlsiäkh indem sie snchten, alle diejenigen, die uqch « eit sicli den Glauben tau en lie Tode brm en. Dieses hat sich einer, namens Jalobfde Vorder-«;- RFØFEFP geschaut, fe lich zu bekennen. sSein Belentitiiis von der Taufe nach der. Ordnung Christi und der Lehre der Olvoslei. »Von den Worten des Beim; Arg. L. IF: Denn euch ist die Verbeißung it. JWas er darüber zuEEkL kicirung beibringt aus der Weissagung Reis, weiche: up» Söhne» «« Weh, feisii spricht, fie da Weisheiten, und nicht lion junge« Kindlein und sa t K · II, 2st Eure Sohne und Töchter sollen weissageii sc. sDie Taufe muß Impksktsj ge» werden auf den Glauben zur Beiirabnna der Sijiiden re· iaDasz Cz J kiotig Hi. hierüber mehr zu lagen, weil dieses Mannes Lehre zur Genüge ann . · lVon dein Belenutnisse des Johann Woutertz b. Kuh! wegen dieser Sache oder Märtyrer-Spiegel der Sitaris-Ermatten. 297 Unter« anderem erzählt er das Begehren, welches der Schultheiß in seiner Gegenwart an die Ratsherren getan hat, nämlich, daß er nach des Königs Befehle an einem Pfahle leben· dig verbrannt werden sollte, weil er von dem römischskatholischen Glauben abgefallen wäre, und sich, wie er sagte, von den Wie« dertäufern hätte wiedertaufen lassen re. Hierauf hat dieser fromme Zeuge Jesu seiner eigenen Be- schreibung zufolge geantwortet wie folgt: Hierauf« erwiderte ich, daß ich nicht von dem christlichen Glauben abgefallen sei und daß ich auch keine Wiedertäufer kenne; ich bin nur einmal auf mei- nen Glauben getauft, die Kindertaufe halte ich für keine Taufe; und- als ich ein Kind war, tat ich wie ein Kind, wie mich meine Eltern leiteten re. Siehe in den zuvor genannten Spiegel rc., Pag. 692, Col. 2 re. Fässer in »der nachfolgenden Beschreibung der Märtyrer auf das Jahr rc. Jnt einem andern Briefe, welchen er dem Schultheißen und dem Rate dieser Stadt übergeben hat, tut er von seiner eigenen Taufe das Bekenntnis: Der Glaube und die inwendige Taufe hat mich zum Gehorsam seines Wortes getrieben, um seine Ge- rechtigkeit zu erfüllen. Darum bekenne ich, daß ich mich auf meinen Glauben habe taufen lassen und das mit Verlangen nach dem Befehle Christi, und daß ich dem Teufel, der Welt abgesagt habe re. Siehe in ebendemselben Buche, Pag. 701, Col. 1 re. Jns dieser Weise hat, dieser Zeuge. Jesu in dieserSache öf- fentlich, freimiitig und ungeheuchelt die Wahrheit Gottes nach- dem Zeugnissedes Wortes Gottes und feinem Gewissen an den Tagztgelegh was wir hier anzuführen für unsere Schuldigkeit era en. Im Jahre 1586. Zu! Jngolstadt in Bayern wurde Christian Gasteiger, nach dem er von den Jesuiten viel Bedrängnis und Widerstand aus- gestanden, unter andern auch wegen seiner Lehre von der Taufe angefochtem weil er dafür hielt, daß nur Gläubige- und Buszfers tcge dazu gelassen werden müßten, weshalb2 auf einen gewissen Tag zwei dieses Ordenszu ihm in das Gefängnis gekommen sind und ihm gesagt· haben, daß ein Kind getauft werden müß- te, oder es wäre verdammt; aber er hat ihnen, nämlich mit Gründen aus der Heiligen Schrift, widersprochen. · Dieser« Lehre ist er bis zu seinem Tode getreu geblieben, wie aus der Beschreibung der Märtyrer auf das Jahr 1586 zu ersehen ist. Ferner in dem Spiegel rc., gedruckt 1631, Pag 886, Col. Z. Im Jahre 1592. Man! findet von einem frommen Bruder, namens Bartho- lomäus Bauten, daß er neben einem Wortstreitg welchen er mit einigen von der päpstliclhen Religion, welche die Kindertaufe be- haupten, gehalten, auch noch vor seinem Abschiede aus dieser Welt ein Testament an sein Töchterlein gleichsam zum letzten Abschiede, hinterlassen habe, worin er sie unter andern ermahnt, sEr erzählt von der Anforderung, die der Schultheisz wo er gesungen ge- wesen. auf sein Leben emacht hat, weil er von dem römischen Glauben abge- wichen war. und sich au den wahren Glauben hatte tau en lassen. Antwort: Erstens, Daß er nicht von dem christlichen lauhen ahgewtchen sei. weite-is. das; er sich nicht hntte wieder-taufen lassen, weil er die Kindertailse ür keine Taufe hielt re. OVon einem Briefe, den er dem ulth Rate übergeben hat. worin er von dieser Sache ein umstiindltcheres Besenntnis ZndchElrliiärung gibt. sEr sagt die Wahrheit öffentlich und frei heraus, ohne eu e e . - 1 Von Christian Gasteigers Lehre über vorgemeldete Same. « Es kamen zwei Jesuiten in sein Gefängnis, welche sagten, daß ein ungetauftes Kind verdammt sei: diesem widervricht er. DAuch hat er an seiner Lehre getreu bis ans Ende a geh Islyon des Bartholomäus Panten Wortstreit und Betenntnis über diese Same. Er schreibt an sein Tiichterleim als ein letztes Adieu, wie sie sich Hierin verhalten sollte. « . sVon seiner T· wie sie sich in diesem Stücke verhalten solle, wenn sie zu ihren Jahren gekommen sein würde. Dies Testament lautet: Mein« liebes Kind, nimm dieses zu Herzen; meine väterliche Bitte an dich ist, daß, wenn du zum Verstande kommst, du dich zu denjenigen halten wollest, die Gott fürchten, welche die allergeringsten unter allen Völkern, gleich- wohl aber die wahre Versammlungund Gemeine Gottes sind, die sich nach der Ordnung des Herrn und nach dem Gebrauche der heiligen Apostel in der Taufe gerichtet haben, welche auf den Glauben gegründet ist, und empfangen werden muß, gleichwie Christus befohlen, und wie in Matthäus geschrieben steht. Nachdem er hiernächst die Worte der heiligen Evangelisten von der unbereiteten Zukunft der Pharisäer zu der Taufe des Johannes verhandelt, und daß Johannes bestrafender Weise zu ihnen gesagt habe: Jhrs Otterngeziichte wer hat euch gelveissagh daß ihr dem zukünftigen Zorne entfliehen werdet? Tut rechtav tige Früchte der Buße rc.: dann fährt er fort: Dabei ist wohl zu verstehen, daß das Bekenntnis nicht geniige, sondern daß die Reue des Herzens mit guten Werken erwiesen werden müsse, denn keine auswendige Geberde ohne Erneuerung des Geistes mag Gott gefallen. Siehe in dem mehrgedachten Spiegel rc., gedruckt 1631, Pag 924, Col. 1 re. Diese Sache soll übrigens in der Beschreibung seines Miit- tyrertums auf das Jahr 1592 ausführlicher erzählt werden. Wir« hätten dieses Jahrhundert mit einer großen Anzahl frommer Bekenner iiber diesen Artikel anfülleii können, wenn wir solches« nicht für unnötig und ganz vergeblich« gehalten hät- ten, denn es wird niemand, der nur einige Erfahrung in den Geschichtsbüchern erlangt hat, dies bezweifeln, indem dieser Arti- kel keines von den geringsten Stücken gewesen ist, worüber in der vorletzten Verfolgung sehr früh in diesem Jahrhunderte und fortwährend bis ans Ende eine unzählbare Menge Menschen«« ihr Leben haben lassen müssen. Ums nun einen passenden Schluß dieser Beschreibung zu machen, finden wir es zweckmäßig, ein Glaubensbekenntnis hin; zuzufügen, welches vor Zeiten in der Geschichteii der frommen taufgesinnten Märtyrer gestanden, von welchem berichtet wird, daß es der summarische Jnhalt ihres Glaubens gewesen sei, ob- schon es wohl geschehen sein kann, und« welchem wir nicht wider- sprechen wollen, das; sie nicht eben alle die Stücke auf solche Wei- se bekannt, und in einem oder dem andern Stücke die Sache et- was höher oder niedriger verstanden haben, was wir aber, wenn nur der hauptsächlichste Jnhalt desselben beibehalten wird, nach Art der Liebe ertragen müssen; insbesondere an solchen Perso-. neu, welche um ihres Gottes und Seligmachers willen ihr liebes Leben nicht geschont haben, um es dem Tode zu übergeben, wie- wohl7 wir auch nicht finden, daß einer derselben gegen dieses Bekenntnis sich aufgelehnt oder dagegen gestritten hätte. Wir sind dadurch um so mehr aufgemuntert worden, jenes Bekennt- wenn sie zu ihren Jahren komme, zu den Gottes- drm kleinen Häuflein der Gemeine Gottes, wo die wohl und recht gehalten wtrd re. lört es, te zur Taufe Johannes gekommen: 1. Das; das Belenntnikx cht genug sei. 2. Das; es eine Reue des Herzens erfordere Z. Das; solches t den Werken bewiesen werden müsse. it. Daß gleichwohl alleg auswendige Gebet ohne Erneuerung des Geistes nichtckefalleii könne oder müsse. OWir hätten dieses Jahrhundert mit einer großen nzahl frommer Betraurt über dieses Stück vernichten sonnen: warum wir aber solches nicht getan laben. s Wir finden es ratsam, diese Beschreibung mit einem neloissen Glauhensbe ennti nis su beschließen, welches vormals in die Mariergeschichte der Tausgesiiinten esetzt worden ist. sWir wollen eher nicht widersvrechem wenn jemand dqfilts sit! ehen nicht alle diese Märtyrer die angeführten Stücke auf solche Weise sondern daß nur der Jnhalt davon überhaupt ihnen zugeschriebeks werde. «« Wir haben aber gleichwo l ei den Märtyrer-n nichts gefunden, das da- gegen streitet: wir reden von roi tigen Stücken. - «! Er bittet sie, daß sie sich fiirchtigeit halte. wie auch u ause nnd des Herrn Ein etzung wie e Pharisäer an erei S» 298 nis beizufügen, weil wir die Hoffnung— hegen, dftß dasselbe WE- nigstens einigen Nutzen oder einiges Heil in diesen letzten be- trübten und verwirrten Zeiten herbeifuhren mochte, sowohl um die Standhaften desto mehr im Glauben zu starken, als auch den Schwachen Veranlassung zu geben, sich selbst zu prüfen, in wel- cheii Beziehungen sie schwach geworden» sind und wie diese Schwachheit verbessert werden moge. Jm Jahre 1600. JnI Betreff zu der Zeit, zu welcher dieses Vekenntnis, tod- von wir gegenwärtig handeln, aufgesetzt worden ist, haben wir nicht Gewisses ermitteln kennen; da« aber davon bezeugt wird, daß dasselbe, soviel· den Sinn betrifft, schon vor vielen Jahren und auch in der Zeit, da dasselbe zum Drucke befordert wurde, nämlich, nachdem die letzte Verfolgung fast ihr Ende erreicht hat- te, von denen, welche man Mennisten nennt, geglaubt, gelehrt und belebt worden sei, so haben wir demselben um das Jahr 1600 Platz gegeben, welches das letzte Jahr dieses bisher be« fchriebenen Jahrhunderts ist. Die Ueberschrift desselben lautet also: Bekenntniß des Glaubens nach Gottes heiligem Worte u. s w. Artikel 1. Von! dem einigen Gotte des Himmels und der Erde wird durch Gottes Gnade nach sAntoeisung der Heiligen Schrift n mit dem Herzen geglaubt und mit dem Munde bekannt, daß ein beiniger, cewiger, dallniächtiger und ewahrhaftiger Gott sei, welcher der i Schöpfer des Himmels und der Erde,»so wie aller sichtbaren und unsichtvaren Dingen ist, so daß alle Dinge de« U»k· sprung und das gWesen von Jhm allein haben, und durch sein allmächtiges Wort alles« getrageihsregiert und Ikuiiterhalten wird. Dieser ist ein aufrichtiges,»vollkommenes, heiliges, unbez greifliches und unbeschreibliches Igeistiges Wesen, 1nid·besteht« aus oder durch sich selbst, bedarf auch keines Dinges Hilfe und Beistand, sondern ist aller guten Dinge Ursprung und Quelle, aus dessen ausfließender Güte kalle vollkommene gute Gaben entspringen und herabkommem Er ist, der da 1lebt in m Ewig- keit, ohne Anfang und Ende, ein II allmachtigey c) wahrhaftiger Gottund Herr der Heerscharen, ein i) gebietender König Hinder- all und über uns Allen im Himmel und auf Erden, ein erschrecks licher Richter, ein strafendes kund verzehrendes Feuer, das wahrhaftige s Licht, t aufrichtig, gerecht und heilig, v voll Gnade, Friede nnd X ein Gott der Liebe und allen Trostes, z« langmutig und von großer Baruiherzigkeit » Und dieser 2 allein gute und s allein weise, kkhohe Gott, der salles in allem ist, wohntmit seinem hochlöblichen herrlichen Wesen hier oben in dem d Himmel in einem solchen OLichtH nie!- ches kein Niensch weder gesehen hat noch sehen kann, und ist mit seineni Csieiste und seiner Kraft uberall gegentoartig, und erfullt Der blutige Schauplatz k Himmel und Erdek so daß der gHimmel sein Stuhl, die Erde aber der Schemel seiner Füße ist, vor dessen allsehenden Llugen kein Ding bverborgen ist, sondern er ist allwissend, hört und sieht aller Menschen Herz, Sinn und Gedanken im verborgenen, und ist alles bloß und entdeckt vor seinen Augen. Und« weil er ein solcher allwissender Gott, vollaller Gnade und Barmherzigkeit, und ein i Gott alles Trostes ist, bei welcheni allein die I( Quelle der Weisheit und alle guten Gaben zu finden sind, und Er auch diese seine Igöttliche Ehre keinem andern ge- beii will, so« sind alle Menschen schuldig, mit ihren feurigen Ge- beten allein iii Gott, und sonst nirgends, alle Huld, Gnade, Friede, Lossprechuiig von Sünden und das ewige Leben mit be- gierigetn Herzen zu suchen. Und vor diesem m allein gewaltigen Könige aller Könige und Herrn aller Herrn, vor dessen höchst löblicher Majestät die v Engel mit Zittern— stehen, dessen Wort wahrhaftig und dessen Befehl stark ist, vor dem Ogerechten Richter über alles müssen sich endlich alle Knie neigen und p beugen, und alle Zungen müs- sexkbekeiiiieiy daß er allein der Herr sei zum Lobe seiner Herr- i ) ei . Und dieser einige, ewige, wahrhaftige qGott Abrahams, Jsaaks und Jakobs besteht in einem wahren s Vater, und einem wahren Sohne, und einem wahren Heiligen Geiste. Und« saußer diesem einigen Gotte ist keiner gewesen, und wird auch kein an- derer gefunden werden in Ewigkeit. Von diesem einigen, ewigen Gott lesett Höre Israel, der Herr unser Gott ist ein einiger Herr. b. Mose 6, 4. Mark. ji L, 29. Und durch Jesaia spricht er: Denn ich bin Gott und keiner mehr. Ein Gott, der nirgendswo seinesgleichen hat. Jes 46, 8 und 45, 5 und 44, 6 und 43, 11 und 41, 4. · Und durch Paulus also: Daß ein Götze in der Welt nichts sei, und daß kein anderer Gott sei, als der einige. 1. Kor 8, 4 nnd IS, 6. Eph 4, G. · · Und7 an diesen einigen Gott muß man als ein Anfang und Fundameiit christlichen Glaubens notwendig glauben zur Selig- lett. Lesett Denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, das; er sei, und denjenigen, die ihn suchen, ein Vergelter sei wer- de. Hebt 11, 6. An« diesen Gott zu glauben wird gleichfalls ein Anfang der christlichen Lehre genannt. Leset Hebt 6, L; Jak.-2, 19; Juli. i7, 3 und 14, l; Buch der Weisheit 15, Z; 1. Mose 15, G; Röni. 4, 9. Artikel 2. Von! der ewigen Geburt und Gottheit des einigen und ewi- gen Sohnes Gottes wird bekannt, daß der Sohn Gottes vor allen Zeiten in Ewigkeit, auf eine unaussprechliche Weise, aus dem roahrhaften Gotte, seinem Vater, geboren und ausgegangen di . it, w di s s B k ctifs a fgesetzt worden"ist, nich für Essig Zeig-Inder? ålsinenmknAucfs ewirdedeifenllrszsacheuerziihlh warum wir die- selbe. auf oder« um das Jahr 1000 gebebt bsbclh »» « »Der Artikel von dem ewigen ott und seinen gö.i«ich»eii Eigenschaften. sGott besteht aus und durch sich selbst. Ja) werde sein, sagt er, der ich sein« wer- 2. Male s er. » s , .17,20.d(!.«-l.s21. .00,2:Nö.1625. awm «« spikjxsrifb -Jo·h. s as; Dorfe: 4. ciqizs Mo» i, umher-Fu. ers. i, s. »Ich. 4, 24. Ieise-i. i, 17. 1Jer;·io,io; Dass. no. i, in. a« sei, iii. es. - i. xoioie i7, i. k- ais-m. a, i. . s 1. Seh. i, s. tEplx 4, 24. vJoh Ist, S. zMatth 21,.1. . at. Kur. is, AS. di. Kön s, AS; Matt. de. sDas eigentliche Wesen Gottes kann mit· keinen sterblicheii Augen gese- hen werden. «Vor ihm ishnichts verborgen, ja selbst nicht die Gedanke «·- Weil Gott alles weiß» so Tonnen ihn die Glanbigen mit einem se en anruieii denn er hört solches und weiß ihre Not. «« Außer diesem einigen Gott ist kein anderer« gewesen, nnd wird euch kein andere: sein in Ewi seit. iLln diesen einige:- Gott nun-i man notwendig, als ein Anfang; des christlichen Glaubens, glauben zu Seligkeit. l- Die christliche Lehre fängt damit an, daß nian an diesen Gott glaube. EIN. fis, 24. gxltiatllx Ei, e. Oh, 1. used. 4, IS; Sir. 32, AS; I. tkinc 4 u. i2. Kot. 1, . · . . IJ . its, s und 48 II. »« i. Tun. o. is. »k- 4. Erde. s. 21 ; Da« 7, io; Sikxx i; Orfo. s, u. se. Eins. it. s. aJeL M, 23: Rom. 14, U; Phii. L, 10. q 2. Mose s, is. ei. Kot. s, s: l. Floh. s"-.7. sJcs. its, 107 Var. s, IS; Jes 44, S. III-Ia der ewigen Geburt und Gottheit des einigen und ewigen Sohnes Got- tes. Er ist vor asllen Zeiten ans Gott, seinem Vater, geboren oder, wie der Propbet gesagt bat, ausacgüvgeik oder Märtyrer-Spiegel der Tranks-Centrum» s sei, von dem Leben und der Substanz des allmächtigen Gottes, als ein bLicht aus dem wahrhaften Lichte, wahrhaftig Gott aus dem wahrhaftigen Gotte, welcher in einer göttlichen OGestalt das Ebenbild des unsichtbaren Gottes und eijn dGlanz seiner Herrlichkeit, und das rechte Bild seines Wesens ist, so daß er von Gott, seinem Vater, geboren und ausgegangen ist, Oals ein Glanz des ewigen Liihtess und ein unbefleckter Spiegel der Ma- jestät Gottes, und ein Bild seiner Güte; er ist seinem Vater k in dem Wesen, der Gestalt und den Eigenschaften gleich, als ewig, allmächtig, heilig und dergleichen, denn es muß in Wahrheit folgen, daß gein jedes seinesgleichen gebäre, so daß, gleichwie der b Stein, von welchem der Prophet Daniel erzählt, der« ohne Hände von dem Berge abgerissen und selbst zu einem gro- ßen Berge geworden ist, gleichen Wesens und gleicher Substanz mit dem Berge ist, so ist auch der köstliche, auserwählte i Eckstein Jesus Christ, von Gott, dem allmächtigen Vater, der ein kBerg und Steinfels in der Ewigkeit genannt wird, lgeboren oder aus- gegangen und ist mit demselben eines Wesens oder einer Sub- stanz. Deshalb soll Jesus Christus, der meingeborene Sohn Gottes, von allen Gläubigen für den Uwahrhaftigen Gott mit seinem Vater geglaubt, bekannt, bedient, geehrt und 0 angebetet werden. Da aber dieses gleichfalls eine Sache des p Glaubens, nicht aber der Vernunft oder des Begriffes ist, so« muß solches alles nicht mit menschlichen oder fleischlichen, sondern mit e gött- lichen und geistlichen Augen angesehen, geglaubt, beurteilt und davon gesprochen werden. Von« dieser hohen, ewigen Geburt, Ausgang und Gottheit des Sohnes Gottes leset: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget; Pf. L, 7; denn zu welchem Engel hat er» jemals gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget; und dann: Jch werde sein Vater sein und er wird mein Sohn sein. Feistier,- als er den erstgeborenen Sohn in die Welt einführte. He r. 1, 5. « · Also hat auch Christus sich nicht selbst in die Ehre gefetzt, daß er Hoherpriester würde, sondern der zu ihm gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget. Hebt. 5, s. Und wir verkündigen euch auch die Verheißung, welche un- sern Vätern geschehen ist: Daß Gott dieselbe in uns, ihren Kin- dern erfüllt habe, darin, daß er Jesum auferwecket hat, wie in dem zweiten Psalm» geschrieben steht: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget. Abg. 1L, 33. Merket, daß diese Rede des Paulus nicht nur auf die Auferweckung Christi von den To- ten, sondern hauptsächlieh auf seine göttliche Geburt aus Gott, seinem Vater, sich beziehe. Der Prophet Micha, wenn er von Bethlehem redet, sagt: Aus dir soll mir kommen, welcher in Jsrael ein Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. Mich. 5, l; Joh. 16, L8. 31. Und ferner durch Paulus: Welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene (merkt Erstgeborene) vor allen Kreaturen. Col: 1, 15. Offb. s, 14. Bei Johannes: Niemand hat Gott jemals gesehen. Der eingeborene Sohn (merlt eingeborene Sohn), der in des Vaters Schooße ist, hat es uns kund getan. Joh. I, 18 und»14. » « ·Leset ferner Spr. s, L3. Dan. L, 34. 45. Sir. L4, 13. Röm. 8, L9. Von der Gottheit Christi leset:Pf. 45, s. Hebt. 1, 8. Joh. 1, 1" und L0, L8. Röm. 9, Z. 1. Joh. S, L0. EAlS ein Scheiu des ewigen Lichts und ein Spiegel der Majeftät Gottes, ohne Flecken. « Er wird mit dem vom Berge abgedrochenen Steine, wovon Da- niel geweisfccgt bat. vergiicheiz re. tDiefes alles muß nicht mit fleifchlicheih sonder« mit gciftlichen Augen angesehen werden te. sVon der hohen, ewigen Geburt, Ausgang heit des Sohnes Gottes; Z. . d 2 6 Adel-· I, s. und Gott G · g iiDiias e, Si. es. 45 et. e, o« « . so. P:- e. sah. i, s. Hi. «. . W, 7: Lob. s, As. PMB· U, l: For; is, es! l, c; Pf. sit-Pf. it. 299 Artikel Z. Von! dem Heiligen Geiste wird geglaubt und bekannt, daß ein s wahrer wesentlicher Heiliger Geist sei, welchert in dem eini- gen und ewigen göttlichen Wesen mit begriffen ist, welcher b von dem Vater und dem Sohne ausgehet und die cKraft des Aller- höchstens ist, durch welche der Vater und Sohn dwirken, und durch welche Himmel und Erde mit allem himmlischen Heere ge- schaffen und gemacht sind. Darum werden ihm auch die göttli- chen eEigenschaften zugeschrieben, als ewig, allmächtig, heilig, allwisfend, kwelcher die Tiefe der Gottheit untersucht und weiß, was in Gott ist, und alle gGeister durchgehett und untersucht, wie scharf und subtil sie sind. Deshalb wird er siir den wahrhaf- tigen h Gott mit dem Vater und Sohne bekannt. Er ist ein sub- tiler i Atem der Kraft Gottes, der mit seinem göttlichen Anblaseii kdas Herz des Menschen erleuchtet und feurig macht, befestigt und in alle Wahrheit führet Er wird von Gott lallen, die ihm gehorsam sind, gegeben. Alle, die von diesem Geiste getrieben werden, msind Gottes Kinder. Wer diesen Geist nicht hat, ge· höret Gott nicht zu. Er wird das 11 Siegel und das Pfand der Erbschaft aller wahren Kinder Gottes genannt. Wer diesen Geist 0lästert, hat in Ewigkeit keine Vergebung zu erwarten. Es« wird von Christo befohlen, die Gläubigen gleichfalls im p Namen des Heiligen Geistes zu taufen. Von« dem einigen Geiste Gottes leset: Jm Anfange schuf Gott Himmel und Erde, und die Erde war wüste und leer, und es war finster auf dem Abgrunde, und der Geist Gottesschwebi te auf dem Wasser. 1. Buch Mose 1, 1. " Von Paulus: Es sind mancherlei Gaben, aber es ist ein Geist. 1. Kot. 1L, 4. Dieses alles wirkt derselbe einige Geist, und teilt einem Jeglichen das Seine zu, wie er will. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und sind alle zu einem Geiste getränkt. 1. Kur. 1L, 13. Leset ferner L. Sam. L3, L. Eph. 4, 4. Matth 10 L0. Luk. 1L, 11. Matth Z, 16. Joh. I, 3L. Matth L8, 19. Mark. 16, 15. Artikel 4. Wie! Vater, Sohn und Heiliger Geist in einigen Eigen- schaften zu unterscheiden seien. Davon wird bekannt, daß in dem einigen, ewigen, göttlichen Wesen nicht drei bloße oder lee- re Namen seien, sondern daß ein jeder Name seine wahre. Bedeu- tung und Eigenschaften habe, so daß da ist ein wahrer wesentli- cher 8Vater, von welchem alle Dinge her sind, und ein wahrer wesentliche: bSohn durch welchen alle Dinge sind, und eins wah- rer wesentlicher cHeiliger Geist, durch welchen der Vater und der Sohn dwirken Der« Vater ist der wahre Vater, welcher vor allen Zeiten den Sohn egeboren hat, und von welchem der Sohn k ausgegangen und hergekommen ist, und durch welchen er alle Dinge ggeschaffen und gemacht hat, von welchem der Sohn gesandt ist zu einem b Heilande der Welt. Der« Sohn ist derjenige, welcher von dem Vater geboren, ausgegangen und ge- kommen ist, durch welchen der Vater alle Dinge geschaffen hat, ! Von dem Heil. Geist. I Welcheogleichfalls in dem ewigen Gott begriffen ist. « st eine Kraft des Allerhöchstem Ein Durcksforscher der Geister. sEs wird be obletidtftknå Namen des Heiligen Geistes zu taufen u. z« Von dem einigen Geist o ,e . aMatL s· is: Ich. I, 32. based. is, 26 und 14, 26. cLnI. 1, Si. cIPL «, Eh edeln. S, 14. f 1. Kur. L, 10. gWeish 7, 24: Sei. to, is. hAvg Z, 4 und 20, AS. i Weiålx 7, 25. Ic Ich. 20, 22 und s, S. Ring. S, Its. Rom. S, U. a Gib. 1, 14 und L. so. aMattb. 1L, Si. pMntth. W, 19· IWie dieser einige Gott. Vater, Sohn und Heiliger Geist in einigen Ei· genfchnsten unterschieden werde. «Es sind keine bloße Namen, sondern bedeuten wahrhat die Eigenschaften. tj Ton denEigenfchaften des Va ers. sVon den o e . Eigens aften des Sohnes G 1. K . s. S. b1. Kur. S S. et. Mofe 1 l; Mattlx Z, IS· Jud. i, se· ass e« ers. e, Hoch. i, 's. iJon is, es! weh. s, s. i2’i. sog» «« III-n· s und io. so. 300 und welcher, als von dem Vater i gesandt, in diese Welt gekom- men und durch wirkende Kraft des Allerljöchsten von Maria kempfangen und ein Mensch geboren worden ist, welcher gelit- ten hat, lgekreuzigt worden, gestorben, und wiederum von den m Toten auferstanden, und gen v Himmel gefahren ist«, und zur rechten Hand seines allmächtigen Vaters im Himmel sitzt. Der« Heilige Geist ist derjenige, der von dem O Vater und Sohne aus- gehet und gesandt worden, durch welchen der Vater und der Sohn p wirket. Er redet nicht von ihm selbst, sondern, was er von dem Vater gehöret hat, und nimmt es von Christo und ver- kündigt es den Seinen. · » » » Deshalb sind p drei wahre Zeugen« in dem einigen gottlis chen Wesen im Himmel; der Vater, das Wort und der Heilige Geist. Es« hat sich aber die Herrlichkeit des eingeborenen Soh- nes Gottes wesentlich und mit Unterschied in eines rKnechts Gestalt auf Erden, gleichwie auch von Johannes dem Täufer bei dem Jordan s sehen lassen. 1lnd’ der Heilige Geist hat sich mit Unterschied von demselben Johannes in der Gestalt einer tTaube sehen lassen, welche von Gott aus dem Himmel auf - Christum sich niedergelassen hat, und auf ihm geblieben ist; der« Vater aber, welcher ein unsichtbarer Geist ist und von keines sterblicheii Menschen sfAugeii gesehen werden kann, hat seine Stimme aus dem Himmel hören lassen, dies ist mein geliebter Sohn, an welchem ich einen Wohlgefallen habe. Von diesen drei wahren Zeugen wird auf verschiedene Weise gesprochen; so ich von mir selbst Zeuge, so istmein Zeug- nis nicht wahr; ein anderer ist’s, der von mir zeuget Joh. 5, Si. Jch bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich ge- sandt hat. Auch steht in eurem Gesetze geschrieben, daß das Zeugnis zweier Menschen wahr sei. Jch bin's, der von mir selbst zeuge, und der Vater, der mich gesandt hat, zeuget auch von mir. Joh. 8, 16. 29. 54. 1. Joh. 5, 20. Joh. 16, 32 und 15, 24. " « Und abermals durch Paulus: Es ist Ein Gott, und auch Ein Mittler zwischen Gott und dem Menschen, nämlich der Mensch Jesus Christus· 1. Tim. L, 5. 1. Kor. 6, 8. Wer iibertritt und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat keinen Gott. Wer in der Lehre Christi bleibt, der hat beides, den Vater und den Sohn. 2. Joh. 1, 9. Von dem Heiligen Geiste spricht Christus: Jch will den Vater bitten und Er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe bis in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, wel- cl)en die Welt nicht empfangen kann. Joh. 14, 16. Matth. 12, 32. So ich aber hingebe, so will ich ihn zu euch senden, denn er wird nichts von ihm selbst reden, und was zukünftig ist, das wird er verkiindigem dieser wird mich verklären, denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkiindigen Joh. 16, 7 und II, 14. Wie» der Mann Gottes Johannes den« Heiligen Geist in Gestalt einer Taube gesehen habe. Lesett Und der Heilige Geist kam hernieder in leiblicher Gestalt auf ihn als eine Taube, und es kam eine Stimme aus dem Himmel, die sprach: Du- bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgesallen habe. But. Z, 22. Und Johannes bezeugte und sprach: Jch sah, daß; der Geist herabfuhr, wie eine Taube vom Himmel, und blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Ueber welchen du sehen wirst den « Von den Eigenschaften des Heiligen Geistes. »Diese sind drei wahre Zeu- gen nacti de: Erklärung des Johannes. Ioie oben angefubrt worden ist. 0Der Sohn wurde getauft. »Der Heilige Geist lacn in Gestalt· einer Taube. SDer Slinter ließ seine Stimme hören. »Wie der. Mann Gottes» Johannes den Hei- tigcn Geist in der Gestalt einer Taube gesehen habe. kLuL l. 27. 1Mattb. As« its. tin-But. 20, G. nMarL 16, M. used. tMattb. Z, W; List. Z, 22; Joh. 1, s2. v2. Mose As, 107 Joh. 1, is; I. Joh. äöass und 14, W. pJolx is, is. q1. Joh. s, 7. rPhiL 2, 7. ssJolx 1, 14. Der blutige Schauplatz Geist herabfahren und auf ihm bleiben, derselbe ist’s, der mit dem Heiligen Geist taust. Und ich sah es, und zeugte, daß dieser ist Gottes Sohn. Joh. 1. 32; leset auch Mark. I, 9. Jesus, alser getauft·ward, stieg alsobald herauf aus dem Wasser. - Und siehe, die Himmel haben sich über ihm aufgetan, und Johannes sah den Geist Gottes herabfahren, gleich einer Taube und auf ihn kommen. » Auch merke, wie schrecklich sich diejenigen an dem Aller- iiochstei·i·versii1idigen, welche gegen diese ausdrücklichen Worte des Heiligen Geistes noch sagen und behaupten dürfen, daß Jo- hannes nicht den Heiligen Geist, sondern eine natürliche und geivohnliche Taube gesehen habe. » Wie« die Stimme des Vaters vom Himmel gehört worden sei. Und siehe, es kam eine Stimme vom Himmel, die sprach: Dieses ist mein lieber Sohn, an welchem ich einen Wohlgesallen- habe. L. Pet 1, 17. Leset ferner Pf. 110, l. 4. Esdr. 13, 32. Joh. 1, 1. 1. Kot. is, 5. 1. Joh. 5, 7. Denn drei sind» die da· zeugen im Himmel, der Vater, das Wort und der Heilige Geist. 1. Joh. 5, 7. Offb Z, 14. Artikel 5. Daß! diese drei wahren Zeugen nur ein einiger wahrhafter Gott seien. Hierauf wird bekannt, daß solches wahrhaft folgen musse, weil der Sohn von dem einigen ewigen Wesen und der Substanz des Vaters geboren oder ausgegangen ist, weil ferner der. Heilige· Geist wahrhaftig von dem Vateriind Sohne aus- geht, und in dem einigen, ewigen, göttlichen Wesensmit dem Vater und Sohne begriffen ist. Außerdem bezeugen und befestigen solches die göttlichen Werke und Eigenschaftenf welche in der Heiligen Schrift dem Vateeund dem Sohne und auch dem Heiligen Geiste gemein- schaftlich zugeschrieben werden, welche keine s Engel ini Himmel, vieliveniger irgend eine andere Kreatur vermögen, sondern allein dem einigen Gott zukommen, und ihm eigen sind, als das bSchaffen, Regieren und Erhalten des Himmels und der Erde, init allen sichtbaren und unsichtbaren Dingen, das gnadenreiche c Evangelium, welches vom Himmel gesandt worden; das Aus- se1ide1i der Apostel, uin dasselbe unter allen Völkern zu predi- gen; das Aufwecken des Menschen, von den dToten, und das e ewige Leben zu geben, und alle göttliche kAnbetung, Ehre und Verehrung. Daher« sind sie vollkommen eins, nicht nur im Wil- len, in Worten und Werken, sondern auch im Wesen und in der ewigen, unbeschreiblichen Gottheit; ferner auch in göttlichen Werken dargestellt, was der Vater tut, g das tut auch der Sohn, und gleichwie der Vater die Toten erweckt, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will, und sie tun solches alles in 11 Kraft "und Mitwirkung des Heiligen Geistes, und können daher mit Wahrheit der ieinige Gott des Himmels und der Erde genannt werden. l( Außer diesen ist kein anderer Gott gewesen und wird aiich kein anderer Gott gefunden werden in Ewigkeit. Also wird mit den Worten einiger Gott lder Vater, Sohn und Hei; liger Geist ausgesprochen. «« Wie die Stimme des Vaters vom Himmel gehört worden sei. IVon der Einheit der drei vorgenieldeten eu en wel e· d sind. Diese Dinge sind sein: cliwer zu verstehen? used tiberstgigenedeåintlstssnsfhsg Vernunft, »da·rum niiiisen dieselben nicht mit dem Verstande begriffen, sondern niit Elirerbieziziieii im Gkauben timarnit werden. »Die göttliche» Werte uns, Eigenschaften zeigen Gottes Allniacht an, sGottes Einheit in seiner unbe reif- iichen und unveschreibiicheti Gottheit, namlich Vater, Sohn und Heiliger Geist. one. m, io und ge, e; A g. m, es und 14, 14. 1- . es, os . · Heo.«1, e. ei. et 1 ,«i2 aZoh s, ei. time. m, 2377 ksHeH.«F«Z;IHF«-TJ eben« MAY-»F. Fsszicizdeiez Arg. i, e. -i-nui. 4, 14. is. Man: e, i. iksek «, i. Eos. i2, 4.» oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 301 LesetE hierüber den Propheten Jeremias: Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht gemacht haben, müssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel. Er aber hat die Erde durcl) seine Kraft gemacht, und den Weltkreis bereitet durch seine Weisheit. Jer 10, 11 und Jes 44, 24. Pf. 96, 5. Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht, und alI’ sein Heer durch den Geist seines Mundes; Pf. II, 6. Hebr. Z, 4. Apg 4, 24. Von dieser vollkommenen Einigkeit. Leset: Der Vater, -der sie mir gegeben hat, spricht Christus, ist größer denn all-es, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Jch und der Vater sind eins. sah. 10, 29. « Zu Phikippus sprckch Christus: Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Glaubt ihr nicht, daß ich in dem Vater, und der Vater in mir sei? Joh. 14, 9 und 12, 45 und 17, 21. Wie« der Heilige Geist ebenfalls Gott genannt werde. Leset Petrus zu Ananias: Warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du dem Heiligen Geist lügsts Und kurz nachher: Du hast nicht Menschen, sondern Gott belegen. Abg. 5, Z. 4. » Welche euch das Evangelium verkündigt haben, durch den Heiligen-Geist vom Himmel gesandt. 1. Pet. l, 12. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen. L. Kot. 13, 13. Denn drei sind, die da zeugen im Himmel, der Vater, das Wort und der Heilige"Geist. Und diese drei sind eins. I. Joh. 5, 7. 5. Mose S, 4. Mark. 12, 29. 1. Kot. 8, 6. Gal. 3, 20. Artikel S. Von» der Schöpfung aller sichtbaren und unsichtbaren Din- ge und von des Menschen Schöpfung wird bekannt, daß der eini- ge s allmächtige und wundertätige Gott, welcher ein Ursprung alles Guten ist, durch welchen und um dessetwillen alle Dinge b erschaffen sind und das Wesen haben, unter andern unsichtba- ren c Dingen auch eine Menge vieler tausend Engel d geschaffen« habe, welche er als dienstbare und unsterbliche Geister in seine« hochwürdige Herrlichkeit gesetzt hat, um ihrem Schöpfer zu e die- nen, kihm Lob, Ehre, Preis und Dank zu bringen, welches von Gott als gBoten zu mancherlei Diensten der Menschen ausge- sandt werden, welche die Seligkeit ererben sollen, und mit wel- chen b Engeln Gottes Christus« Jesus am jüngsten Tage in den Wolken des Himmels erscheinen wird, Gericht zu halten über alle Menschen; und wirdalle gläubigen und Gott wohlgefällis gen Menschen verherrlichen, sie« mit allen herrlichen' unsterbli- chen Engeln Igleich machen, und mit allen heiligen Engeln in der ewigen Herrlichkeit krönen. Da« aber einige dieser Engel Gottes ihrem Schöpfer un- treu und von ihm abfällig geworden, so sind sie durch ihre eige- ne freiwillige Sünde oder Hoffart von dem heiligen und gerech- ten Gott, dessen Augen so rein sind, daß sie keine Bosheit an- sMit den Worten ,,einiger Gott» wird Vater, Sohn und Heiliger Geist, doch mit Ehrerbietung ausgesprochen. s Wie der Heilige Geist auch Gott genannt werde. . TVon der Schöpsung aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge, und von der Schövfuii des Menschen. «« Von der Schovfung und Würde der Engel. s Dieselben dienen ott. OMit denselben wird Christus am jüngsten Tage in den Wolken des Himmels erscheinen. SAlsdann wird er die wahren Gläubigen diesen gu- ten Engeln gleich machen. »Von dem Abfall einiger Engel. at. Mose 17, 1. bOsflx its, U. cKoL l. IS; Pl. IS, S. disk. 104, L: heb. 1, 7. eHeb. 1, 11. iDan. 7, 10. gHeb 1, It. hMatth. AS, 81 und 24, so. iMatth. 22, so. let. Pet. Z, 4; Judcl I, is. Ist-b. 1, II. schauen mögen, wiederum« verworfen und aus ihrem herrlichen himmlischen Zustande in die Hölle verstoßen, mit Ketten der Finsternis gebunden und zum großen Gerichtstage behalten niordem um mit allen Ungläubigen zur m ewigen Verdammnis verurteilt zu werden. Diese« unreinen Geister oder Teufel werden der v Fürst der Finsternis und Geist der Bosheit genannt, welcher in der Luft regiert und« sein Werk in den Kindern des Unglaubens hat, mit welchem alle Ungläubigen, die sich von dem Satan regieren und verführen lassen, in O Gemeinschaft sind. Und gleichwie alle Gläubigen in« der heiligen Engel p Gemeinschaft oder Brüder- schaft sind, und mit denselben die ewige Seligkeit genießen wer- den, so9 werden auch alle Ungläubigen und alle unreinen Gei- stern oder abgefallenen Engeln, mit welchen die.Ungläubigen Gemeinschaft haben, die ewige gVerdammnis leiden müssen. Ferner hat auch der allmächtige Gott imtAnfang sehr wunderbar, über aller Menschen Vernunftund Verstand, den sHimmeL die« Erde und das Meer mit all’ ihrem herrlichen tsSchniucke aus nichts erschaffen, so daß er, der Gesegnete, nur gesprochen hat: Eswerde vHimmel und Erde, so ist sein Wort alsobald ein vollkommenes Werk gewesen, und er hat densHims mel mit viel herrlichen Lichtern gezieret, X zwei große Lichter, eins, das dem Tag, das andere, das der Nacht vorstehen und leuchten sollte, mit vielen herrlichen ySternem welche auch zur Fhge ihres Schöpfers, und zum Dienste der Menschen geschaffen m . Desgleichen« hat auch »der allmächtige Gott die Erde mit vielen herrlichen, springenden Quellen und fließenden Strömen begabt, sie mit mancherlei zBäumen und Tieren geziert, mit allem, was darauf lebt und sich bewegt und hat das Meer er« schaffen mit großen s Wallfischen und mancherlei Fischen, welche zur menschlichen Notdurft erschaffen sind, mit allem, was darin lebt und sich bewegt, und hat die Erde b aus dem Wasser und in dem Wasser befestigt durch sein allmächtiges und ewigbleibendes Wort, welche behalten werden sollen bis zum legten— großen Gerichtstage Nachdem« Gott der Herr Himmel und Erde und das Meer sammt allen sichtbaren Dingen in fünf Tagen mit großer Weis- heit gut erschaffen hatte, hat er auch am sechsten Tage den Men- schen aus der Erde erschaffen und hat ihm einen clebendigen Odem eingeblasen und aus seiner Rippe Eva ihm zu einem Weibe und einer Gehilfin erschaffen und ihm beigefügt, und hat sie d über alle Kreaturen geliebt, und nach ihm selbst gekleidet« mit göttlichen Tugenden, welche« sind c wahrhafte Gerechtigkeit und Heiligkeit, und hat sie begabt mit Weisheit, Sprachesund Verstand, daß« sie ihren Schöpfer erkennen, fürchten und lieben, und ihm in freiwilligem Gehorsam dienen konnten, hat sie auch zu k Herren« über alle Kreaturen gesetzt, sie mit der Unsterhlichs keit begabt, daß sie allezeit sollten vor ihm g sein, leben, regieren und 11 herrschen über alle Kreaturem welche Gott der Herr er- schaffen hat. . «« Diese hat Gott um ihres Abfalles willen verworfen und vom Himmel zur Hölle gssltoßen oder mit Ketten der Finsternis verwahrt. SSie haben ihr. Wer! in den indern des Unglaubens, die mit ihnen in Gemeinschaft- stehen. I Alle Unnläubigen und Ungehorsanien werden mit den unreinen Geistern in die ewi- Verdamninis verwiesen. I« Gott hat auch Himmel und Erde erschaffen« u Des· gleichen auch Brunnen. Strome, Wallsischa Tiere oder Bestien. »Der Men ch wurde zuledt und auf den sechste« Tsg Sklchaf en. DM « genden und Gaben geziert. I« Rechtschaffene erechtigkeizx u d . . U akeit I· Sie mußten ihren Schobser kennen, fürchten te. I« Adam war ein Herr aller irdi- schen Kreatur-en. D? tth. 25, 42. n END. L, Z. o 1- KUU 10, 20. Hebt. 12, 22. M . en. IF. rat Man: 1. i. send. u, 7: Aug· 14, u. ishr-us, se. veqEidTttZ IS. z: 1. Mose I, is. J« Bat: s, 34. z J. Mose 1,.11. « " 1. Muse I, 21. b2. Pest. s, b..10. c1. Muse 2 7. 2. clSi . 1 , e Ein? Hi, 24; Kot. s, 10, iStr 17, in und is, te. Si! Mast? 1, es. ri- Zeiss! Z, 23 und 1. «. 302 Der blutige Von« dieser wunderbaren Schöpfung Lesett Herr! Du bist würdig zu nehmen Preis, Ehre und Kraft, denn Du hast alle Dinge erschaffen, denn um Deinetlvillen haben sie das Wesen und sind geschaffen. Offb. 4, 11. Denn durch Jhn ist alles erschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das sichtbare und Unsichtbare, beides die Thronen, und Herrschafteiy und Fürstentümer, und Obrigkeitem es ist al- les durch Jhn und zu Jhm geschaffen. Col. 1, 16. Pf. 33, G. Von« den Engel-n. Leset: Er macht seine Engel Geister, und seine Diener Feuerflammen Und sind sie nicht alle dienst- bare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen? Heb. 1, 7. 14. Pf. 104, 4. Von« der Engel Abfall. Leset: Denn so Gott der Engel, die gesüsndigt haben, nicht verschonet hat, sondern hat sie mit Ket- ten der Finsternis zur Hölle verstoßen und ubergeben, daß sie zum Gerichte behalten werden. L. Pet. L, 4. Judä V. S. Luk. 10, 18. Jes 14, 8. Offb. 12, 14. Von« der Schöpfung der sichtbaren Dinge. Leset: Jm An- åakigssszchräf Gott Himmel und Erde. l. Mose 1, 1. Joh. 1, Z. Gott hat gesprochen: Es werde Himmel und Erde, und dgrch sein Wort ist ein vollkommenes Werk geworden. Esdr. 6, 3 . Denn deine allmächtige Hand hat das Erdreich aus nichts erschaffen. Weish 11, 18. . Die Mutter der Maccabäer: Jch bitte dich, Sohn! siehe an Himmel und Erde, und alles, was darinnen ist, dies alles« hat Gott aus nichts gemacht und wir Menschen sind auch also gemacht. 2. Macc. 7, 28. Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, und daß alles, was man siehet, aus nichts ge- worden ist. Hebr. 11, Z. Apg. 17, 24. Pf. 146, S; 148, Z. Von« des Menschen Schöpfung Leset: Laßt uns Men- schen machen, ein Bild, das uns gleich sei. 1. Mose 1, 26. Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erden· kloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase, und also ward der Mensch eine lebendige Seele. 1. Mose 2, 6. »Apg. 17, 2Z. 1. Kot. 1Z, 4Z. Wie« er geschaffen- worden sei. Leset: Jch habe gefunden, daß Gott den Menschen hat aufrichtig geschaffen. Pred. 7, 80. 1. Mose 1, 26 und Z, 1. « Dann schuf Gott den Menschen zur Unsterblichkeit und er machte ihn nach dem Bilde seiner Gleichnis. Wsh. Z, 23. Sir. 17, 1. Und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaf- sen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit. Eph 4, 24. Und Gott sahe an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. 1. Mose 1, St. Z. Mose 32, 4. Artikel 7. Von! des Menschen Fall und seiner Strafe wird bekannt: Die ersten Menschen, Adam und Eva, nachdem sie n-ach dem s! Bilde ihres Schöpfers, zu dem ewigen Leben herrlich geschaffen worden, sind in ihrem göttlichen Stande nicht lange geblieben, sondern weil sie bmit freiem« Willen und veränderlich geschaffen worden sind, so daß sie ihren Schöpfer fürchten, Jhm dienen und gehorsam oder aber ungehorsam sein und Ihn verlassen konnten, und ihr Schöpfer ihnen ein Gebot gegeben hatte, c nicht von dem Baume der Erkenntnis des Guten Bösen zu essen; 27 Von dieser bewunderungswürdigen Schövfungr IsVon den Engeln. I« Von der Enge! Abfall. »Von der Schövfung der unsichtbaren Dinge. UVon des Menschen Schöpfung. YWie er erschaffen worden sei. ! Von dem Falle des Menschen, und der Strafe, die darauf erfolgt ist. »Der Mensch ist freiwillig von Gott abgefallen und seinem Schöpfer ungehorsam ge« worden. Schaut-laß, denn in welchen Tagen sie davon essen würden, sollten sie des Todes sterben, so sind sie, unerachtet dessen, aus Begierde« zum Hochmute um ihrem Schöpfer in der« d Weiskxit und Erkenntnis gleich zu sein, durch den Satan von Gott abgeführt, bewogen u. betrogen worden. Sie haben auf diese Weise ihres Schöpfers Gebot durch Ungehorsam und freiwillig übertretenz edas Weib;- welches zuletzt erschassen wurde wurde zuerst betrogen, es hat seine Ohren von Gott abgewandt und zu dem Satan gekehrt, auch seinen Mann gleichfalls verführt. So, durch diese Sünde, sind sie in Gottes Zorn und Ungnade gesallen, und auf demsel- ben Tag den zeitlichen und kewigen Tode, mit ihrem ganzen Geschlechte in ihnen, unterworfen worden. « Dadurchs sind sie wieder von der göttlichen Tugend ent- kleidet worden, welche in rechtschaffener Gerechtigkeit und Hei- ligkeit besteht, und sind sündhaft und sterblich geworden. Daher sich Gott, der heilige, gerechte Richter, g vor welchem die Bosheit nicht bestehen mag, sondern dessen b Augen so rein sind, daß sie dieselben nicht sehen, auch das Böse nicht anschauen mögen, und mit seinem iZorneund seiner Ungnade vom Himmel allen Ungehorsamen und Undankbaren droht, so sehr über die- se begangene Sünde Adams und Evas erzürnt hat, daß« sie da- durch nicht nur mit ihrem ganzen Samen indie ewige l( Ver- dammnis gefallen sind, sondern Gott der Herr hat überdies auf Adam und Eva verschiedene7 zeitliche u. leibliche Strafen gelegt, welche sich stets auf alle ihre Geschlechter fortpflanzenf die so ganz in Adam verdorben sind, daß sie alle von der IJugend an von Natur zur Sünde und Bosheit geneigt sind, und daher alle den schönen MLustgarten oder das Paradies entbehren müssen; denn sie müssen draußen auf der rauhen Erde, welche um der er- sten Sünde willen so verflucht und verdorben ist daß sie von sich « selbst Unkraut, Disteln und Dornen hervorbringt, sich alle im Schweiße ihres Angesichtes mit Kummer Zeit ihres Lebens er- nähren und ihres Leibes O Scham, welche durch die Sünde ent- deckt worden ist, wieder decken. Das Weib, welches in der Ueber- tretung das schuldigere Teil gewesen, muß ihren g Willen und ihre Macht dem Manne unterwerfen und muß mit Pein und Schmerzen ihre Kinder gebären. Diese« Strafe liegt beständig auf allen Menschen bis sie endlich wieder s Staub und Asche werden woraus sie entstanden sind. Les E» hierüber, wie Adam mit dem ganzen menschlichen Geschlechte durch die Sünde in den zeitlichen und ewigen Tod ge- fallen und folglich sündhaft geworden sei. Derohalben, wie durch einen Menchen die Sünde ist kommen in die Welt, und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen hindurchgedrungen. Sondern der Tod herrschte von Adam bis auf Moses, auch über die, die nicht gesündigt hatten. Wie durch des einigen Sünde alles verdorben ist. Dann, das Urteil ist ge- kommen aus einer Sünde zur Verdammnis Dann, so um des einigen Sünde willen der Tod geherrscht hat. Wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist. Dann, so um des einigen Sünde willen der Tod geherrscht hat. Wie nun durch eines Sünde willen die Verdammnis über alle Me1ische1i gekommen ist. Dann gleichwie durch eines Men- schen Ungehorsam viele Sünder geworden sind. Röm. Z, 12. 14. 17. 18. a 1. Mose I, 26 und Z, Z. bSir. 1Z, 14; Z. Mose so, IS; L. Esdr. ·7, II. et. Mit-se L, 17. s Die llrsache hierzu war die Begierde des Hochmuts. « Das Weib ward zu- letzt erschaffen, aber zuerst betro en. szhierauf folgt die Nacktheit und der Ver« lust den göttlichen Tugenden. « adurch find alle Menschen bei Gott in Ungnade ge ct n, und zwar leiblich und geistig. 7Leibliche Strafen der Sünden. SGeisige Strafe durch das Erbverderben ODZeses wird bis an das Ende des nieiiscklichen Lebens» bleiben. 10 Wie Adam mit den( ganzen menschlicher« Ge- schleclxe durch die Sunde in den zeitlichen und ewigen Tod gefallen sei und also folglich simdhast wurde. R cis-Lob. 4, 10: I. Mose Z, Z,« Sir. 10, 11. ej. Tini. 2, 11; 1. Mose Z, S. il. Mose s, W; Sir. 2Z, As; 1. Flor. 1Z, 21. SPL Z, Z. hHiob i, II. iRöqx 1 18 lcRöin Z, 18. Ist: 4. Esdr. 7, its. 11. Mose s, 21. S. Z. m 1. Mose Z, 24. "1. Mose s, 17. 18. 1. Mose s, 7. p I. Tau. 2, u; i. Mose s o. i. M Z, is; i. Tun. e, 12;«1. nor. 14., at. 11. Mose s, is. « «« «« oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gefinnten. 303 Sintemal wie durch einen Menschen der Tod kommt, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie alle in Christo lebendig gemacht werden. 1. Kot. 15, L1. Jch bin aus sündlichem Samen geboren, und meine Mut- ter hat mich in Sünden empfangen. Pf. 51, 7. Wer will einen Reinen finden unter denen, da kein Reiner ist? Hiob 14, 4. Die Sünde kommt aus dem Weibe, und um ihretwillen müssen wir alle sterben. .Sir. L5, ZZ. Tit. L, 14. Wsh. L, L4. Der Propbet Esdras: Der erste Adam, der ein böses Herz trug, hat übertreten, und ist überwunden, also auch alle die, so von ihm geboren sind. Und er übertrat, und Du verordnest also- Bald den Tod über ihn und seine Nachkommen 4. Esdr. Z, 7. 1. Ach Adam! was hast du getan? denn daß du gesündigt hast, ist nicht dein Fall allein über dich geraten, sondern auch über uns, die wir von dir herkommen sind. 4. Esdr. 7, 48. . Leset ferner sah. Z, 6. Röm. 8, 5. Eph. L, Z. Sir. 17, 13. 1. Mofe 6, 5. Weiskx 12, 19. LesetU ferner, wie Gott Adam der Sünde wegen seine Strafe angekündigt habe welche sich über alle Nachkommen er- streckte: Dieweil du der Stimme deines Weibes gehorcht hast, und gegessen von dem Baume, davon ich dir verbot und sprach, du sollst nicht davon essen; verflucht sei der Acker um deinetwil- len, mit Kummer sollst du dich drauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen und du sollst das Kraut auf dem Felde essen, bis daß du wieder zur Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sonst wieder zur Er· de werden. 1. Mofe L, 17 und LZ und L4. Des Weibes Strafe leset 1. Buch Mofe Z, 16. 1. Kot. 14, Z4. 1. Tim. L, 1L. Artikel 8. Von! der Wiederaufrichtring oder Rechtfertigung des Men- schen wird bekannt: Nachdem nun also der Mensch Adam und Eva in Gottes Zorn und Ungn-ade, und in den Tod und die s ewige Verdammnis mit ihrem ganzen Geschlechte in ihnen ge- fallen war, so2 daß kein Rettungsmittel weder im Himmel noch auf Erden bei irgend einer der geschaffenen Kreatur zu finden war, welche ihnen hätte helfen, sie erlösen und wieder mit b Gott versöhnen können, so« hat der Schöpfer aller Dinge welcher der allmächtige Gott ist, gegen dessen Majestät gesündigt war, und der ihnen auch allein wieder helfen konnte, cder da reich und überschwenglich ist an allerlei Gnade und Barmherzigkeit, sich abermals über Adam und sein Geschlecht erbarmt, und hat ihnen um deswillent seinen eingeborenen Sohn zu einem tröstli- chen Erlöser und Seligmacher verheißen und zugesagt, welchen Er als eine d Feindschaft zwischen Satan und das Weib und ih- rer beiden Samen zum Troste und zur Hilfe des gefallenen menschlichen Geschlechts setzen wollte, ums dadurch dem Satan seinen Kopf zu zertreten und ihm die Macht zu Benehmen, Adam aber und sein Geschlecht wieder aus dem Gefängnisse der Sün- den und der Macht des e Teufels und dem ewigen Verderben zu erlösen und mit Gott zu versöhnen. Und« gleichwie Gott der Herr durch diese Verheißungen UWie «Gott Adam um der Sünde wisllen seine Strafe angekündigt habe, wel- che sich aus alle seine Nachtommeic erstreckt hat. IVon der Wiederaufrichtung oder Rechtfertigung des Menschen. 2Es war kein Mittel im Himmel und auf Erden. sUm deswillen hat Gott seine Gnade zuvor verordnen 4Er hat seinen lieben Sohn macher verbeißen. »Er sollte dem Satan den Kot) jertreten er. sGott zog. als zum Zeicheiii seiner Gnade, unsern ersten Eltern Rocke von Fsellen an. Keim. 5 1s; it. List-r. 7, 48. bPsI 49, s. cEdlx s, 4:«2. Kot· 1, s: sahst, 17. d«1. Mofe Z, IS; 1.. Um. L, b; Gut. s, 20; End. L, 1L. eKol. 1, IS. Adam und feinen Samen inwendig, der Seele nach, mit seiner Gnade und Barmherzigkeit bekleidet hat, so hat er, dessen zu ei- nem Zeichen, gleichfalls ihre auswendige Schande und Nacktheit des Leibes bedeckt, k Röcke von Fellen gemacht, und ihnen diesel- ben angezogen. linds gleichwie Adam durch feine erste einzige Sünde nicht nur sich, sondern auch mit sich sein ganzes Geschlecht, ohne Aus- nahme der Personen, ohne ihre eigenen tatlichen bösen Werke, in den ewigen Tod und Verda1nmnis gebracht hat, so hat der all- mächtige Gott dagegen alle Menschen ohne Ausnahme einiger Personen, ohne einige von ihren guten Werken, lediglich aus rei- ner Gnade und Barmherzigkeit, durch diese Verheißung des eini- gen Heilandes und Seligmachers Jesu Christi auch« wiederum erlöst, befreit, von der Verdammnis freigesprochen und in den Stand der Gnade und Versöhnung gesetzt Denn Adams Ge- schlecht ist nicht aus ihm gezeugt in so weit er mit Gott in Un« gnade und in der Verdammnis stand, sondern es kommen alle Menschen von Adam, in so weit er in dem Stande der 11 Gnade, Friede und Versöhnung mit Gott steht, so hat er auch niemand zeugen können, außer die mit ihm in eben derselben Versöhnung gestanden. Deswegen» wird von allen Nachkömmlingen Adams nie- mand unselig und zur Verdammnis geschaffen oder geboren, son- dern sie werden alle in dem Stansde der Gnade und Versöhnung mit Gott geboren und zur Welt gebracht. Deshalb halten wir dafür, daß es nicht nur mit i der Heil. Schrift, sondern auchimit der Natur Gottes, welcher kwahrhaftig, lgerecht, heilig und barmherzig ist, durchaus streite, daß Gott eine so große Menge von Adams Geschlechte welche in ihrer Unmündigkeit in der mUnschuld sterben, ehe« sie Adam in der Sünde nachgefolgt sind, allein um Adams Sünde willen mit dem« ewigen Tode und Verdammnis strafen sollte weil ja doch der gute Gott Adam, welcher die Sünde selbst begangen hat, so gnädiglich durch Chri- stum und um Christi willen vergeben und ihn in den Stand ider Gnade versetzt hat. » Wenn« aber nun die Menschen die Erkenntnis und Wissen- schaft des Guten» und Bösen erlangen und durch die Lust des Fleisches und der v eigenen unreinen Vegierden von dem Wege der Tugenden und der Unschuld sich abfiihren lassen, so daß sie Adam in der Sünde nachfolgen, so geschieht es, daß sie sich von ihrem Schöpser O absondern, und folglich nicht um I) Adams, sondern um ihres eigenen qUnglaubens und böser tWerke wil- len verloren gehen uiid verdammt werden. Aber der gerechte Gott, der zwar wohl Sünde vergibt, aber doch dieselbe oft nicht ganz s ungestraft läßt, hat auf Adam, Eva und ihrem Geschlechte die zeitliche leibliche« Strafe liegen lassen, damit sie ihren Schöpfer kennen lernen, ihn fürchten, ihm die- nen, und die Sünde meiden sollten, als diese: Das; sie alle von t Jugend auf von Natur zu den Sünden und dem Bösen geneigt sind, dagegen sie einen beständigen »« Streit haben, und müssen alle des schönen x Paradieses ermangeln, ihre Nacktheit bedecken, die Weiber ihre J! Macht und Willen den Männern unterwer- zum Erlöser und Selig· 1 «! Alle Menschen find ohne ihr Wissen in Adam gefallen, also sind sie auch alle ohne ihr Zutun durch Christum erloset. sNicht allein erlöst, sondern in einen Stand der Gnade und »Bersohnung gelebt. 0Es wird um Adams willen nie- mand von seinen Rachtommlingen von der Seligkeit verwiesen, um der gnädi- gen Versöhnun Christi willen. 10 Es sei denn, da Adams Nachtdmtniinge ihm in wirllichen S "nden nachfolgen er. I! Dieses ges ieht leicht, wenn sie zu ihren Jahren und Erkenntnis kommen. »Die leiblichen Strafen sind geblieben, auf das; die Menschen ihren Schovser erlennen mochten. CI. Mofe s, U. giltöm s, 15 und 17, IS: I. Kot. is, 217 seh. l, s. W; . . « Kot. . Loz Tit. L, 11. b 1. Mofe 4, I; Weish U, 26. Isidor. is, is. i( End. 4, 24. 1Weisb. 1.2, 14: Abg. 17, II. n: Z. Mofe I, AS. nJaL . L. p sei. W, W; b. Mofe S. qMarl. IS, IS; sah. s, II. kRöm. L. D; . so. s2. Koth 12, is· t1. Mofe s, 21. VII-b. 7, l. . Mofe Z, U. y I. Tini. L, IS; I. Kor. 14, se. 304 fen, müssen ihre Kinder in Pein und Schmerzen geboren, und sich alle auf dieser verdorbenen Erde mit Kummer nahren ihr Lebenlang, bis sie wieder zu Staub und Erde· werden, wovon sie hergekommen sind. Aber« alle gläubigen Menschen empfangen hier indiesem Leben die Wiederaufrichtung oder Rechtfertigung Christi allein durch den Glauben in der Hoffnung, und werden dieselbe nach- her in Ewigkeit in der Auferstehung der Toten wahrhaftig und tatlich empfangen und genießen. Von« diesen herrlichen und tröstlichen Verheißungen der Seligkeit. Leset: Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, und zwischen deinem Samen und ihrem Sa- men, dieselbe soll dir den Kopf zertreten. 1. Mose s, 15. Eph. L, 14· 15. Wie« diese Verheißung in dem Samen und Geschlechte Adams erneuert worden sei, leset: Einen Propheten, gleichwie mich, wird der Herr euer Gott erwecken, aus euch und aus eu- en Brüdern, den sollt ihr hören. Z. Mose 18, 15. Apg. 7, 37. Zu Abraham: I. Mose 1L, 3 und LL, 18. Apg. 10, 43. Und« daß diese Verheißung der Rechtfertigung sich nicht auf einige besondere Personen, sondern ohne Unterschied über alle Menschen erstrecke leset: Gleichweise, wie durch eines Sünde die Verdanimnis ist kommen über alle Menschem so ist auch durch eines Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens kommen über alle Menschen. Denn wie durch eines Menschen Ungehorsam viele Sünder worden sind, also werden durch eines Menscheii Gehorsam viele Gerechte. Römx 5, 18. 19. - Denn gleichwie durch einen Menschen der Tod kommt, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie sie alle in Adam sterben also werden sie auch al- le in Christo lebendig gemacht werden. 1. Kur. 15, L1. Das war das wahrhafte Licht, welches alle Menschen er- leuchtet, die in die Welt kommen. Joh 1, 9 und L9. Und derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünde; nicht allein für unsere Sünde, sondern auch für die der ganzen Welt. l. Joh L, L· Dennes ist des Vaters Wohlgefallen gewesen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte, und daß durch ihn alles versöhnt wür- de zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel, damit daß er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuze durch sich selbst. Col. 1, 10. 20. Denn die heilsame Gnade Gottes ist erschienen allen Men- schen. Tit. L, 11. Leset ferner: Röm. Z, 14 und 11, 8L. 1. Tigris 10. L. Cor.5, 19. 1.Joh. 4,10. Jes.53,7. 1.Pet. Wie« den jungen Kindern ohne Unterschied der Personen das Himmelreich von Christo zugesagt werde, leset: Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, daß er die Hände auf sie legte und betete, die Jünger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Las- set die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Himmelreich. Matth. 19, 13 und 18, Z. Mark· 10, 18. Luk. 18, 15. Wie« Gott der gerechte Richter die jungen Kindlein nicht ihrer Eltern, oder Adams« Missetat wegen strafen, sondern einen »Hier in diesem Leben wird die Rechtfertigun dur den Glauben um Christi willen erlangt, nachher aber wird in der Arlferstehliing die Viehe-auf- ricbticns tätlicb und wahr aft empfangen. I« Von den herrlichen und tröstlicäen Verbei un en der Seligie t, I« Wie diese Verbeiszun in dem Samen und e- schlechte A ams erneuert worden. I« Daß diese Ver eiszung der Rechtfertigung cb nicht iiber einige Personen insbesondere erstrecke, sondern obne Unterschied iiber alle Menschen. I« Wie den jungen Kindern unangeseben ibrer ugend, das Himmelreich von Christo zugesagt werde. I« Daß Gott, der chte icbter, die jungen Kinder nicht strafen wolle um ibrer Eltern oder dams Missetat willen, sondern daß er mit Gerechtigkeit einem jeglichen nach seinen eigenen Werkenskohrzezi werde. . : r. , . Der blutige Schauplatz, jeden nach seinen eigenen Werken mit Gerechtigkeit lohnen wol- le, leset: Weil du dann gerecht bist, so regierest du alle Dinge recht, und achtest deiner Majestät nicht geniäß, jemand zu ver- damme1i, der die Strafe nicht verdienet hat. Weish. 12, 14. Denn welche Seele sündiget, die soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen die Missetat des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Missetat des Sohnes; sondern des Gerechten Gerech- tigkeit soll über ihm sein, und des Ungerechten Ungerechtigkeit soll über ihm sein. Des. 18, L0. 4. Die Väter sollen nicht für die Kinder, noch die Kinder für die Väter sterben, sondern ein åeözlicher soll für seine Sünde sterben. b. Mose L4, 16. Jer. 31, Darum, daß er einen Tag gesetzt hat, auf welchen er rich- ten wird den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit. Apg. 17, 31. Pf. 7, 11. L. Tim· 4, 8. Wer aber nicht glaubt, soll verdammt werden. Mark. 16, 16. Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschem die da Böses tun. Röm. L, 9. Artikel 9. Voni dem freien Willen, oder dem Vermögen des Menschen vor und nach dem Falle und von der seligmachenden Gnade Got- tes wird bekannt: Daß der allmächtige Gott im Anfange den Viensrlieii Adam und sein Weib, nach seinem s Bilde und Gleichs nisse erschaffen und sie über alle Kreaturen mit bTugendem c Wissenschaft, Sprache, Verstand, und einem freien Willen oder Vermögen begabt habe, so« daß sie ihren Schöpfer erkennen, lie- ben, fürchten und ihm in Gehorsam dienen oder daß sie ihren Gott freiwillig und mit Ungehorsam verlassen konnten; gleich- wie solches an der ersten Sünde zu erkennen war, als Adam und sein Weib -durch des d Teufels List, der sich ihnen in Gestalt ei- ner betrüglichen Schlange zeigte, von dem Gebote Gottes abge- fallen sind, weshalb« sie nicht durch vorhergehenden Befehl oder durch den Willen Gottes gesündigt haben sondern wie sie mit freiem Willen undbeweglich von Gott erschaffen waren, so ha- ben sie durch ihre eigene freiwillige OBegierde gesündigt und Gottes Gebot gegen den kWillen Gottes übertreten. Nachdem« sie nun, der Mensch Adam mit seinem Weibe, auf diese Weise durch ihre eigene Sünde in Gottes Zorn und Un- gnade gefallen waren, wodurch sie sündhaft und gsterblich ge- worden sind, so sind sievon Gott, ihrem Schöpfer, begnadigt worden, so« cdaß sie sich nicht ganz ihrer vorigen Weisheit, Sprache und Erkenntnis über alle Kreaturen, und auch nicht ih- res vorigen freien Willens und ihrer Gewalt verlustig gemacht haben. Solches ist daraus zu ersehen, weil sie Gottes gnädige hVerheißungen zum Leben freiwillig angenommen und der " Stimme des Herrn gehorcht haben; ferner läßt es sich auch dar- aus bemerken, weils Gott der Herr mit großem Ernste einen Eu- gel mit einem feurigen Schwerte verordnet hat, um vor Adam den Baum des Lebens zu verwahren, damit er nicht durch seinen freien Willen oder durch sein Vermögen von dem Baume des Lebens esse und ewiglich leben möge, was Adam hätte tun kön- nen. Dieser freie Wille oder dies Vermögen hat sich auf alle Nachkömmlinge fortgepflanzh welche als Zweige aus ihrem Stamme hervorgekommen sind. Also, gleichwie die Menschen IVon dem freien Willen oder dem Vermö en des Men en vor und n dcm Falle; desg eichen auch von der seliamachendgen Gnade GostPes. « Sie ionnkg ihren Scbo ser »ennen, lieben, fiirchten te. oder das Gegenteil, nämlich vor dem Falle TH erau it die Sünde durch den freiwilligen Ungehorsam erfolgt· « Da· durch ind sie bei ott in Ungnade gefallen. sDo sind sie gleicbwobl nicht ganz von i rer Erlen is und anderen Gaben entbld t worden. »Was es zu er· kennen Pilhihbdaß ott einen Engel mit einem feur gen Schwerte vor den Garten ge ager » a e. 1. Moe l, 27 und s, I. dSi.17, S. Si. 17, S. d. e l. lalliose 8,s7. kSir. is, so. CI. Mose S, 17F1.rAor. IS, Si? RYJJJTZTSZJHZJ di. Mose 8 und s, 24. oder Märtyrer-Spiegel der TaufssGefinnteir. 305 von Gott mit Erkenntnis, Verstand und freiwilliger Gewalt be- gabt worden sind, wodurch sie mancherlei Werke tun konnten und von Gott die iGesundheit für ihren kranken und gebrechlichen Leib suchen und begehren, auch nicht ohne Bewegungen sind, wie die unvernünftigen Kreaturem Blöcke und Steine, so’ vermag auch .der Mensch, durch Gottes Gnade und des Geistes Bewe- gung, wodurch die Menschen leben und bewegt werden, die heil- same Gnade Gottes, welche allen Menschen durch das k Evan- gelium angeboten, und durch welchedem IMenschen Tod und Leben vorgestellt wird, die m Türe des Herzens zu öffnen, und seiner verwundeten Seele Gesundheit zu suchen, oder aber diese angebotene Gnade und Bewegung des Geistes freiwillig U aus- schlagen, zu verachtenund zu O versäumen; gleichwie nun die Menschen Augen und Ohren haben, um zu sehen und zu hören, nicht aber von sich selbst, sondern« allein von dem Geber Gott, so haben sie durch Gottes Gnade einen freien Willen oder das Vermögen, Gutes zu tun und das Vöse zu lassen. Die Menschen aber, wenn man siein sich selbst betrachtet, in so weit sie aus der Gnade Gottes sind, sind« an sich selbst nicht p fähig, etwas Gutes zu denken, viel weniger zu tun. Aber der allmächtige Gott ist es, der durch seinen Geist der Gnade beides, das g Wollen und Vollbringen in den Menschen wirket, sie be- wegt, I· erzieht, s erwählet und zu seinen Kindern annimmt, so daß die Menschen nur t die feligmachende Gnade Gottes empfan- gen. Darum find alle Christen schuldig, den Anfang des »Glau- bens, das Mittel und Ende und alle seine nachfolgenden guten Früchte nicht sich selbst, sondern allein der unveroienten X Gnade Gottes in Christo Jesu zuzuschreiben » Wir« bekennen daneben, daß diese feligmachende Gnade Gottes nicht ausschließlich auf einige wenige Menschen einge- schränkt sei, sondern, gleichwie der allmächtige Gott seine y Son- ne. über Böse und Fromme ausgehen und scheinen läßt, so hat er auch seine Gnade über alle Geschlechter Adams ausgebreitet, wie auch bekannt ist, daß Gott mit seiner Güte sich unter den Heiden nicht 2 unbezeugt gelassen, ihnen Gutes getan und ihre Herzen dergestalt bewegt habe, daß sie ihre Gedanken und Ge- wissen anklagten und entschuldigten, daß sie von s Natur, ohne daß sie das Gesetz Yioses gehört hätten, des Gesetzes Jnhalt er- siillen konnten. Solches erhellt noch zu mehrerem Ueberflusse aus der Erscheinung, daß derallmächtige Gott die l) feligmachen- de Gnade durch das Evangelium über die ganze Welt Verkündigt habe, zum Zeugnis über alle Völker, wodurchU den Menschen alle Unschuld benommen ist, und zum Beweise, daß Gott »nicht c wolle, daß jemand verloren gehe, sondern daß ein jeder sich bessere und selig werde. Nach dem Jnhalte des heiligen und ewi- gen Evangeliums wird am jüngsten Tage durch den gesegneten Jesum Christum ein e gerechtes, ewiges und unwiderrufliches k Urteil über alle Völker ausgesprochen werden, so daß alle Men- schen, welche nun in dieser Gnadenzeit an das g Evangelium glauben und es annehmen, zum b Leben kommen, aber alle, die dem Evangelium nicht s glauben, sondern dasselbe freiwillig von sich stoßen, dem Tode anheimfallen. 7Ter Mensch lann durch die Gnade Gottes die heilsamen Wohltaten Got- tes empfangen. sDaß solebes ihnen allen von Gott mitgeteilt worden ist. sDenn aus sich selbst sind sle nicht fähig. »Die Gnade Gottes ist nicht einge- schränkt bei einigen wenigen Okenschen insbesondere. UDen Menschen ist alle Unschuld benommen. iMatth. IS, 22; seh. s, I: Abg. I7, OR. lcMarl. IS, IS: Mattlx 24 ist: Abg. IS, IS. 15. Mose 11, 2S und so, IS; Sir. IS, IS. mOsfb. s, So. a Abg. 7, H. oheb II, is: 2. Kur. S, I. »k- 2. Kot. S, s. «(1Pbil. L, is; s. Mose S, IS. kJoh. S. txt. es. sJob. IS, 1S. tI. Hier. 4, 7; set. I, I7. VII-b. s. 7: Röne 12, s; I. Kot. I2, S. xJoh I, IS yMattb. s, W. -Avg. 14., IS: Dis-n. I, IS. aRdm 2, Ist-IS. dTit. 2, It: Mark. 1S, II; Sol. I, S. c2. Pet- 8, S; i. Use, L,·-l·«.» clOssln I4, S. eTinh S, it. S. t2. Thess."I, S. gMarL IS, IS. hioåszskssz iMart. IS, IS; 2. Tbess I, 7; Hof. IS, S. Dagegen« wird aber die Lehre derjenigen verworfen, die vorgeben, daß zwar der allniächtige Gott das Wort der Versöh- nung allen, oder vielen Menschen habe verkündigen lassen, daß er aber gleichwohl vielen derselben seine Gnade entziehe, so daß der größte Teil der Menschen das Wort der Seligkeit nicht an- nehmen und selig werden könne, sondern um der Verordnung und des ewigen Ratschlusses und Willens Gottes willen unver- meidlich und unfehlbar auf ewig verloren gehen und verdammt werden würden. « Leset« hierüber viele Schriftstellem welche dem Menschen einen Willen zuschreiben. Und der Heilige Geist spricht nicht umsonst in der Schrift: Er hat den Menschen von Anfang er- schaffen un-d ihm die Wahl gegeben. Willst du, so halte die Gebo- te, und tue, was Jhm gefällt, in rechtem Vertrauen. Er hat dir Feuer und Wasser hergestellt, greif zu welchem du willst. Der Mensch hat vor sich Leben und Tod; welches er will, das wird ihm gegeben werden. Sir. 15, 14. 5. Mose 11, 26 und 30, 15. 4. Esdr. 7, 59· Gott der Herr sprach zu Kam: Bist du aber nicht fromm, sosruhet die Sünde vor der Tür, aber du laß ihr nichtihren Wil- len, sondern herrsche über sie. l. Mose 4, 7. Von« des Menschen freiem Willen leset: So tue er, was er will, er sündiget nicht, er lasse sie freien. Wenn einer ihm fest vornimmt, weil er ungezwungen ist und seinen freien Willen hat. 1. Kor 7, 37. 39. Und wer ein Dankopfer dem Herrn tun will, ein sonderlich Gelübde, oder von freiem Willen. Z. Mose 22, 22. 23. Er konnte wohl Uebels tun, und tat’s doch nicht, Schade tun und tat es doch nicht. Sir. 31, 10 und 18, 25. Luth. Uebers. Und ferner durch Paulus: Dann nach allem ihrem Vermö- gen (das bezeuge ich), und über Vermögen waren sie selbst wil- lig. Nun aber vollbringet auch das Tun auf daß, gleichwie da ist ein geneigt Gemüt zu wollen, so sei auch da ein geneigt Ge- inüt zu tun. 2. Kot. 8, Z. 11. Phil. 14. Mark. 14, 7. 1. Kur. 7, 26. Der« Mensch kann nichts Gutes tun von ihm selbst aus ei- gener Kraft, aber durch Gottes Gnade vermag der Mensch (in der· Unvollkommenheih Gottes Gebot zu halten. Denn Gott ist es, der in euch wirkt, beides, das Wollen und das Vollbringem nach feinem Wohlgefallen. Phil. 2, is. Du wohnest unter einem ungehorsamen Hause, welches hat wohl Augen, daß sie sehen können und wollen 11icht sehen, und Ohren, daß sie hören können und wollen nicht hören. Hes. 2 . 12, . . Wollen habe ich wohl aber Vollbringen das Gute finde ich nicht. Röm. 7, is. 19. 21. Leset dabei alle Schriften, welche einstimmig bezeugen, daß Gott des Sünders Tod nicht wolle, sondern daß sie sich bekehren nnd leben. Hes. 18, 32 und Eis, 11. Wsh. 1, 13. .Jes. Es, 7. Matth 11, 28. « Und« daß der allmächtige Gott die feligmachende Gnade nicht nur über die Auserwählten, sondern auch über das ganze Geschlecht Adams ausgebreitet habe; und auch für diejenigen, irelclse verloren gehen, gestorben sei, leset: Denn die seligmachen- de Gnade Gottes ist erschienen allen Menschen. Tit. L, 1.1. Wendet euch zu mir und werdet selig, aller Welt Ende. Jes -45, 22. 12 Die Lehre derjeni en wird verworfen, die d·a sagen, daß die meisten Meu- icheii die Gnade nicht ne nien können. I« Was die see lige Schrift hiervon bezeugt. I« Von des Menschen freiem Willen. Mensch kann aus sich selbst nichts Gutes tun aber durch die Gnade Gottes vermag der Mensch in der Unvoll- kommenheit Gottes, Gebot zu halten. s« Dass; der alltnächtige Gott die selig- macbeuve Gnade nicht allein über die Auserwählten, sondern über alle Adams· fikinder ausgebreitet habe und auch für diejenigen, die verloren gehen, gestorben e 306 Der blutige Wie nun durch eines Menschen Siinde die Verdammnis iiber- alle Menschen kommen ist, also ist auch durch eines Men- schen Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens uber alle Men- schen kommen. Rom. Z, 18. Der in vergange1ien Zeiten alle Heiden hat wandelnlassen ihre eigenen Wege. Und zwar hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen. Apg. 14, 1Z. Rom. 1, 19 und L, 14. Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volke, wie auch unter euch sein werden salsche Lehrer, die daneben einführen werden verderbliche Sekten, und verleugnen· den Herrn, der sie erkauft hat, und werden über sich selbst führen eine schnelle Verdammnis. L. Bei. L, .1. Und er ist sdarum für sie alle gestorben, auf daß die, »so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern dem, der sur sie gestorben und auferstanden ist, L. Kot. Z, 1Z. Also hat Gott dielålielt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab. Joh. o, . Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt. Joh. l, L9.· Denn solches ist gut, dazu auch angenehm vor Gott, un- serm Heiland, welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 1. Tim. L, 4. Er hat Geduld mit uns und will nicht, daß jemand verlo- ren werde, sondern daß sie jedermann zur Buße bekehre. L. Pet Z, 9. Rom. L, 4. Jak. 1, G. Apg. 13, 46. Leset ferner: Matth L3, 36. Luk. 13, 8L. 4. Esdr. 1, 30. Wie« Gott. der gerechte Richter, das letzteUrteil wird aussprechen über diejenigen, welche dem Evangelium ungehor- sam gewesen sind, leset: Wenn nun der Herr Jesus Christus wird offenbar werden vom» Himmel, samt den Engeln seiner Kraft, um mit Feuerflammen Rache zu üben iiber die, so Gott nicht er- «t’"ennen, und über die, so nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesu Christi. L. Thess. 1, 7. Mark. 16, 16. Die- ses ist das Buch der Gebote Gottes, und das Gesetz, das ewig ist. Alle, die es halten, werden leben, die es aber übertreten, werden sterben. Var. Z, 39. Artikel 10. Von! der Vorsehung Gottes und der Wahl der«Gläubigen, sowie die Verwerfung der Ungläubigen wird bekannt: Gleichwie man glaubt und bekennt, daß Gott s allmächtig und ihm kein Ding unmöglich sei, so ist er gleichfalls allwissend und b sieht al- les vorher, so daß ihm keine Dinge, weder im Himmel noch auf Erden, verborgen sind, sowohl dasjenige, was am Ende c aller Dinge2 geschehen wird, als auch, was von Ewigkeit her geschehen ist, und durch solche über die Maßen große Vorsehung, Wissen- schast und Weisheit Gottes, welche dunergründlich ist, hat er von Anfang her in Ewigkeit bis an der Welt Ende wohl gesehen und gewußt« wer die wahren Gläubigen sein werden; ebenso- wohl aber ist es ihm auch bekannt, wer die Unglänbigen sein werden, die als Verächter und k Verwerser dieser Gnade; erfun- den werden., Und« daher hat er von Anfang von Ewigkeit her alle wahren Glisiubigen gewußt, vorhergesehem erwählt und verordnet, daß sie die ewige Seligkeit b durch Christum Jesum erblich besitzen sollten, und dagegen die iungläubigens Verächs ter dieser Gnade zur ewigen Verdammnis verworfen. Deshalb 17 Wie Gott. der gerechte Richter, das letzte Urteil an denen ausführen werde, die dein Evangelium un ehorsani gewesen sind. « 1 Von der Vorsehung Gottes n. der Erwähluiig dcr Gläubiger! und der Ver:- wersunn der 1lngfaubigen. »Daß Gottes Vorsehung sich über alle uliinftige Dinge slch erftrecke sVon Gottes Vorwissenheit tGott hat alle liinbigen anserwublt sAber die Ungliiubinen verworfen.- a 1. Mose« I; LuL 1, Es. bAvg 17, 26. cSir. 23, W. eIJeL 40, W; Nil-it. II, sit. e or. S. AS. still-g. is, 46; Bat. Z, Im. gRöm S, 2ö. l1 Eph. I, d; 1. Bot. l, s. iMarL to, IS; 4. Eil-r. S, 1Z. Schandtat» kommt das Verderben der Menschen von ihnen I( selbst, und« ihre Seligkeit allein von dem Herrn, ihrem Gotte, ohne welchen sie nichts Gutes vermögen. - Aber« keineswegs in der Weise, als ob der gnädige, barm- herzige, m gerechte· Gott (welcher seiner heiligen Natur gleich ist) den größten Haufen des menschlichen Geschlechts von Ewigkeit zur ewigen Verdammnis vorher bestimmt, verordnet oder vor- her beschickt, und sie zu gelegener Zeit geschaffen habe, oder, daß er, nachdem sie durch die Sünde des ersten Menschen Akdams ges -» fallen waren, siehilflos in dem ewigen Tode und Verdammnis - liegen lassen sollte, worin sie doch ohne ihr Wissen, und ohne daß sie selbst wirklich »« böse Werke begangen hatten, gekommen wa- ren, wenn er nicht in den Gefallenen eine rechtmäßige Ursache ihrer Verwerfung gesehen und 0 gewußt haben sollte. Solches sei ferne von dem r) allein guten und q gerechten Gott zu denken. Dagegen« aber glauben und bekennen alle wahren Nachfol- ger Christi, daß der gute Gott den Menschen anfänglich s gut u. s aufrichtig erschaffen«habe, damit sie gut sein sollten, und vshass set nichts von dem; was er erschaffen hat. Und als sie durch des Teufels List in den ewigen ToEd gefallen waren, hat der gute Gott dessen X Barmherzigkeit über alles Fleisch geht, und« der nicht will, daß jemand yverloren bleibe, das ganze menschliche Ge- schlecht ohne Ausnahme der Personen aus lauter ILiebe und Barmherzigkeit durch die Genugtuung unseres Herrn und Se- ligmachers Jefu Christi wiederum s erlöst, b erkauft und befreit von der. ewigen Verdammnis, so daß niemand (um des Todes Christi willen) wegen der Sünde c Adams verloren gehe, son- dern es wird Gott, der gerechte Richter, den dKreis der Erde mit Gerechtigkeit richten und urteilen, einem jeden den Glauben vorbehalten, und» jedem elohnen nach seinen eigenen Werken und Taten. Die Gläubigen, welche durch Geduld in kguten Werken das ewige Leben suchten, werden» Preis, Ehre unduns vergängliches Wesen genießen, »den« Ungläubigen aber und Un- gehorsamen g wird Trübsal, Angst und der ewige Zorn Gottes zu Teil werden. Von« dem Vorwissen oder der Vorsehung Gottes leset: Und hat Ziel gesetzt, und zuvor versehen, wie lange und weit sie wohnen sollten. Apg. 17, L6. Z. Mose 3L, s. Die Weisheit. Sie weiß Zeichen und Wunder zuvor, und wie es zu Zeiten und Stunden ergehen soll. Weish. 8,8. Don. L, L8 und Z, 17. · O ewiger Gott, der du erkennst alle Geheimnisse, und alle Dinge weißt, ehe sie geschehen. Hist. Susan. V. 4L. Jes 46, Hiob 4L, L. Rom. 9, 11. Apg. L, L8. 31. 1. Pet 1, L·0. Es war dir mein Gebein nichtverhohlem da ich im Verbor- genen gemacht ward, da ich gebildet ward unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, als ich noch unbereitet war, und waren alle Tage auf dein Buch geschrieben, die noch werden sollten, nnd derselben keiner da war. Pf. 136, 1Z. Alle Dinge« sind ihm- bekannt, ehe sie geschaffen werden, so- wohl, als wenn sie geschaffen sind. Sie. L3, L9. Apg. 15, 18. Hierbei kann man mit Aufmerksamkeit betrachten, wie Gott durch feine Vorsehung die Gläubigen von Anfang in Christo ONicht is vGttvi ßi cd M Vcd eini e sogen? degordntkt alieeaqltisittsqbhat Fern Ditelliljzlejnaukit ikndartlxiljdtfizafyx ers offen. s Er will tiich , daß jemand verloren werde. «« ott wird einen jeden nach seinen Werten belohnen. 20 Belohnun der rot-wen. it Strafe der Un- fronunen oder Gittlosem UVon Gottes orwi en. oder Vorsehung. »Hier; soll man mit Bedacht merken, wie Gott durch ein Vorwissen die Gläubigen von Anfang bei: in Christo erwählt, die— Ungläubigen aber verworfen habe. IcHos 13 W. 1J b. IS, S· A .1«7 BI- .7, U» I. . · « Bose 32,·»»5. «»;1i-.såu.«1.4. »Ist. 48,pg8. 5MaitkFf1g, 17.’« qsssp THE-E. H· , oses .1, . Zesläreax z, St: Lv Lioxöz xSiu 18, IF, Pf. 145, s; Weish 1Z. bOffb. Z, s. Röm ö 18. dAv . 17 II. O b. « « rotem. e, e. 7. Jesus. 1,«8. o; e. Lesen i,«8. « « W« 1Z.« oder Märtyrer-Spiegel der Senats-Centrum« 307 erwählt, die Ungläitbigeii aber verworfen habe. Leset: Höret zu, meine liebsten Brüder, hat nicht Gott erwählt die Armen auf dieser Welt, die am Glauben reich waren? Jak Z, 5. Sondern, was töricht ist vor der Welt, das hat Gott er- wählt, auf daß er die Weisen zu Schanden mache, und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, daß er zu schan- den mache, was stark ist, und das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt. 1. Kor. 1, 27. Jch habe dir’s verkiindigt zuvor und habe es dir sagen las- sen, ehe denn es kommen ist; ich aber wußte wohl, daß du verach- ten würdest, und von Mutter Leib an ein Uebertreter genannt bist. Jes 48, 5. s. Mal. 1, L. Röm. 9, is. Eph Z, 11. L. Tini. 1,. 9. Und ehe versiegelt worden die so den Glaubensschaiz ge- sammelt hatten, da hab’ ich’s vorhin gedacht. 4. Esdr. 6, 6. Und wer ist mir gleich? Der da rufe und verkündige, und mir? zurichte, der ich von der Welt-her die Völker setze. Jes.. 44, 7. Wir wissen, daß denen, die Gott lieben alle Dinge zum besten dienen, die nach dem Vorsatze berufen find. Denn welche er zuvor versehen, die hat er auch verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf daß derselbe der Erst- geborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen, die hat er auch gerecht gemacht. Röm 8, 28. Jch kannte dich, ehe ich dich in Mutter Leibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren warest. Jer. i, 5. Wie er uns dann erwählet hat durch denselben, ehe der Welt Grund gelegt ward. Eph. 1, 4. 2. Tim. 1, 9. Joh. 15, 16. Apg 13, 48. Artikel 11. Von! dem geschriebenen Worte Gottes, dem Gesetze Moses und dem Evangelium Christi wird bekannt, daß das alte Gesetz, von s Moses gegeben, und durch der Engel Dienst beschickt, eine vollkommene Lehre nnd Regel für das Geschlecht b Llbrahams, Jsaaks und Jakobs« gewesen-sei, mit welchen Gott der Herr diesen seinen Bund gemacht und aufgerichtet hat. Nach« dieses Ciljesetzes c Lehre und Dlussprnjche mußten sich diese Völker schicken nnd einrichten, ohne irgend etwas davon zu übertretem oder de1nselben etwas zu- oder abzutun, vielweniger durften sie ih- rem eigenen Gutdünken folgen, nnd das alles bei Strafe i aus- gerottet zu werden, neben großer g Verfluchung derselben. Da- gegen wurde denen, welche dieses Gesetz hörten, glaubten und erfüllten, das 11 Leben mit vielen herrlichen iSegen verbeißen, welche: Segen und Fluch sich größtenteils auf zeitliche und leib- liche Dinge erstreckt hat. Diesesi Gesetz Gottes, welches in den fünf Büchern Moses besteht, wozu gleichfalls alle I( Könige, Priester und Propheten gehören, welche unter diesem Volke Jsrael durch Gottes Geist geweissagt und geredet haben (die mit dem Gesetz Moses liber- einko1nmen), und worin das ganze alte Testament besteht, ist uns durch Gottes Gnade in der Bibel augenzieseir Dieses Ge- setz ist auch geistig und eine m Anweisung zu einer viel besseren Hoffnung usnd ein U Lehrmeister auf Christum. So hat es auch niåt seinen mancherlei Bildern und 0 Schatten, als IBon dem eschriebenen Worte Gottes, dem Ciesetze Moses und dem Evan- gelium . »Gott bat seinen Bund aufgerichtet mit dem Volke Israel. sDasselde Volk war mit allen seinen Zeremonien an das Gesev gebunden. sDaß uns daß Gottes, ia das ganze Alte Testament in der B bel vorgestellt werde· 17. Its. e s. Mose 12, S. sit. Mose II, St. es. Mose 27, 27; Gab s, 10. III. sJ . 1, 1·7:Avg. 7, IS. b 1. Mo e 27, 2. es. Mose 4, 2 und IS, 32 und Mose M, S. i s. Mose 28, 2. IeJO . 10, Z4. lRm. 7, 14. indes. 7, s nGctl. s, 24. oHeh I0, 1. dem levitischen Priestertume Zeremonien und Opfern, dem Lande Canaan, p Königen, der Stadt Jerusalem und Tempel, gleichsam mit der Hand, auf q Christum Jesum gewiesen und geleitet, indem das alte Gesetz ein unerträgliches tJoch der s Knechtschaft gewesen ist, welches alle diejenigen verflucht hat, die nicht in demselben blieben, was in dem Buche des Gesetzes ge- schrieben steht, und die nicht alles erfüllen. Da« aber der Mensch um des Fleisches v Skhwachheit willen solches nicht alles erfül- len und vollkommen halten konnte, so haben sie durch das Ge- setz das ewige selige Leben nicht erlangen können, sondern hät- ten in der X Feindschaft und dem z» Zorne Gottes bleiben müssen. Aber Christus Jesus ist erschienen, welcher das 2 Endedes alten Gesetzes ist, das er s erfiillt hat, der ein Urheber und Llnfiinger des bneuen Gesetzes der cvollkommenen Freiheit, und das d wahre, lautere Licht ist, auf welches alle dunkle Schatten ge- zielt haben, welcher gekommen ist, als von Gott. gesandt, mit vollkommener c Macht im Himmel und auf Erden, und welcher derjenige ist, kder dem Tode seine Macht benommen, und das Leben und unvergängliche Wesen durch das Evangelium ans Licht gebracht hat. « Dieser« hat ein neues Testament mit den Bürgern g Isra- els und den Männern Judas aufgerichtet, und hierzu hat er al- le Heidenund Völker der Erde eingeladen; diejenigen, welche zuvor h einander fremd und Feinde waren, sind nun aus Gna- den alle eingeladen, und es ist ihnen der Weg zum Leben i geöff- net und wohl gebahnt; darum können sie nun auch durch den Gehorsam k Mitbiirger mit allen Heiligen und Gottes Hausge- nossen aus Gnaden werden. Und7 dieses ist das Wort der Ver- söhnung, durch welches der allmächtige Gott durch seinen Geist des Glaubens, die Wiedergeburh mit allen ihren daraus folgen« den guten Früchten in den Menschen wirket, in welchem Worte des neuen Testamentes vollkommene Gnade und 1Friede, Frei- sprechxing von den Sünden und. das ewige Leben Verkündigt wird, mit allen, was uns zum M Leben und gottseligen Wandel dient, ja aller 11 Rat Gottes. Nachs dieser 0 Vorschrift müssen sich alle gläubige Kinder des neuen Testamentes notwendig in alle Stücke, die den Glauben betreffen, schicken und einrichten, worauf endlich ein ewiges p Gericht gehalten wird. Es ist um so viel würdiger und fester als das alte Testament, weil es durch einen höhern und würdigern a Gesandten gegeben und mit I· köst- licherem Blute befestigt und versiegelt worden ist; es wird auch Teinäiiilkxe nehmen, sondern s beständig bleiben bis an das Ende ier et. Und« gleichwie man eines t Menschen Testament nicht ver- ändern und dem, wie es befestigt ist, weder etwas zus noch abtun darf, so darf man auch nicht dem neuen und V ewigen Testamen- te, irelches mit dem X teuer geachteten Tode und Blute unseres Herrn Jesu Christi befestigt ist, noch viel weniger etwas abs und Zutun, oder durch menschliches Gutdünken dasselbe nach seiner eigenen Vernunft krümmen und biegen; sondern es sind alle Christen schuldig, ihr ganzes Herz, ihren Sinn und Gemüt unter den s Gehorsam Christi und den Sinn des Heiligen Geistes, welcher in der Heiligen Schrift ausgedrückt ist, zu beugen, und »Der Dllensch konnte das Gesetz« nicht vollkommen halten. Ecshristuz bat ein neues Testament aufgerichtet. «« Dieses ist das Wort der Versöhnung. sHieh txt-Stiel) müssen sich die Glöubigen richten. sDiesein darf man nicht etwas zus oder a un. oLuL I. 29. qGaL s, U. Mose 27, 27. vRönL s, s. san-arm. n. 17. es. is. se. · ewig. is, 10. sGnL s, I: Mit-i. xRonr it, IS. ySaL s, is. bHeh 8,t v. Ist. cJaL I, 2. . I, 10. gJea St, II. hEdlx 2, It: Röuu , . lcEhkL L, 18. lEPlL L, is. 10; Mark. l, its. o 2. Theil. l, Si. pJolh 12, 48; l. Weh 4, 17. l; « s1. Tini. S, ist. tGaL s, is. Of« .«22,«1s. a2. Kot. to, Z. III-DE 7, AS. » s, e. is. z ROHR. IV, L. dJvh is, O. eMctttL 4 17 ist. Ell-r. . et. 1. q Mai h. W, vhek Dis, 308 ihren c ganzen Glauben und Wandel nach dessen Vorschrift ein- zurichten und einzuschränken. Nach diesem Neuen Testamente muß das d alte Testa- ment ausgelegt und, damit vereinigt, auch e mit dem Unterschie- de unter dem Volke Gottes gelehrt werden, daß Moses mit sei- nem strengen, drohenden und strafenden Gesetze bei allen k un- bekehrten Sündern, welche noch unter dem Gesetze sind, zur An- wendung kommt. Christus dagegen, mit seiner neuen g freudi- gen Botschaft des heiligen Evangeliums, bei allen gläubigen be- kehrten Sündern, welche nicht 11 unter dem Gesetze, sondern un- ter der Gnade stehen. Diesem« neuen« i Gesetze Jesu Christi müssen k alle Schlüs- se, Concilien und Verordnungen weichen, welche durch einige Menschen der Welt gemacht worden, und demselben zuwider sind; alle» Christen, aber müssen sich, was den Glauben betrifft, notwendig nach diesem würdigen lEvangelium richten und schicken. Und gleichwie der auswendige Mensch auswendig sei- ne Nahrung von dem m Brote hat, so lebt der inwendige Mensch der Seele von allen Worten, welche aus der Seele des Herrn kommen. Darum muß auch das Wort Gottes von allen Gläu- bigen rein und v unfälschlich gepredigt, angehört, 0 aufgenom- men und p bewahrt werden. Von« dem Gesetze Moses, wie dasselbe mit dem Finger Gottes in steinerne Tafeln geschrieben und durch der Engel Dienst verwaltet worden sei, leset: L. Mose L0,»L. Z. Mose 5, 6. Joh l, 17. Apg. 7, 53. L. Mose 31, 18 und 3L, 16. Von« des Gesetzes Schärfe,"und wie man demselben weder etwas zu- noch abtun müsse, leset: Verslucht sei, wer nicht alle Worte des Gesetzes erfüllt daß er darnach tue, und alles« Volk soll sagen: Amen. 5. Mose L7, L6. Gal. Z, 10. Alles was ich euch gebiete, das sollt ihr halten, daß ihr darnach tut; ihr sollt nichts dazu, noch davon tun. Z. Mose 1L, BL und V. 8, und L9, 1L. Spr. 3(), S. 5. Mose 4, L. Von« der Unvollkommenheit des Gesetzes, leset: Denn das Gesetz hat Tden Schatten der zukünftigen Güter, nicht aber das Wesen der Güter selbst. Hebt. 10. l· Kor. L 17. Denn wo dasPriestertrtm verändert wird da muß auch das Gesetzverändert werden; denn damit wurde das vorige Gesetz aus dem Wege geräumt um ihrer Schwachheit willen, und weil sie keinen Nutzen davon hatten. Denn das Gesetz hat nicht voll- kommen gemacht, sondern es war.eine Einführung einer bessern Hoffnung. Hebt. 7, 1L. 17. Gal. L, 16. Apg.» IS, 38. Röm. s, 3. Wie« Christus das- Ende und die Erfüllung des Gesetzes sei, leset: Denn Christus ist des Gesetzes Ende, wer an den glaubt, der ist gerecht. Röm. 10, 4. Matth. 5, 17. Röm. 7, 4. Gal. L, L0. Von« der« Kraft und Würde des heiligen Evangeliums, Ie- set: Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben. Röm. 1, 16. Joh. 1, 17. Luk. 16, 16. Mark. l, 15. l. Pet 1, 1L. « Welcher dem Tode die Macht genommen hat, unddas Le- ben und ei11 unvergängliches Wesen an das Licht gebracht durch das Evangelium. L. Tim. 1, 10. 1. Pet. l, L5. Woiernach muß das Alte Testament ausgele t werden. 11 Diese» qxgsseu alle Schlüsse der Conllien weichen. »Von dem esehe Moses, wie es mit dem Finger Gottes in steinerne Tafeln geschrieben sei und durch der En el Dienst beschickt worden; I« Von» der Scharfe des Gese es, und wie man demsel en nichts I« Von des Gefeves ndolllomaienheit I« Wie Christ-is es Gesetzes Ende und Erfüllung sei. I« Von der Kraft und Würde des Heiligen Evangeliums. se. Tun. s, 15. is. 17; Pf. ne, o. Mund. 5,17: Am. ei, es· i. Erim. 1.·8. k1. Tini. 1, to: Gar. is, es. sent. e, iox Orfo it, S hie-i. s, es: Yspdsåtsli ji«-i ZFEVHZZH 974 2411 skssså s« s· aijeisshseitxlåessåehss7 Jst-Fuss' us: .,«- «; ,·er.,.. Ver. e, e. pJar. i, es. year. 11, es. ' « u- oder abtun möge. Der blutige Schauplatp Von« dem Nutzen und der Kraft der Heiligen Schrift leset: Und weil du von Kind auf die Heilige Schrift weißt, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit, durch den Glaubenan Jesum Christum. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben ist nütz zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung; zur Ziichtigicng in der-Ge- rechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen und zu allen guten Werken geschickt. L. Tim. Z, 15. L. Pet Z, 15. Suchet in der Schrift denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darinnen. Wer an mich glaubt wie die Schrift sagt. Joh. 5, 89 und 7, 38. Jak l, Ll. Matth. 4, 4. 5. Mose 8, 3. Weish 16, L6. Offb LL, 18. 5. Mose 4, L und 1L, 3L. Spr. 30, 6. Was aber zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre ge- schrieben auf daß wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoff- nung haben. Röm. 15, 4. Wie» Christus Jesus das letzte Gericht auf den Gehorsam des Evangeliums aussprechen wird, leset: Das Wort, welches gåiächtet habe, das wird ihn richten am jüngsten Tage. Joh. Wenn nun der Herr Jesus wird offenbar werden vom Him- mel, samt den Engeln seiner Kraft, um mit Feuerflammen Ra- che zu üben über die, so Gott nicht erkennen, und über die, so nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesu Chri- sti, welche werden Pein leiden, das.ewige Verderben von dem Angefichte des Herrn. L. Thess 1, 7. Matth. L4, l4. Hebr. 4, 1L. Offb L0, 1L. Artikel 1L. Von! dem seligmachenden Glauben wird bekannt, daß der- selbe nicht ein müßiges oder verborgenes Ding sei welches mit dem Menschen geboren ist, daß er auch nicht darin bestehe, daß ein Mensch von demselben eine historische Erkenntnis oder Wis- senschaft habe, welche aus der Heiligen Schrift genommen ist und davon viel zu s reden oder zu schwatzen weiß, ohne daß er denselben mit der Tat und Wahrheit beweise. Aber derwahre lautere Glaube, welcher vor Gott besteht, ist eine gewisse Er- kenntnis des Herzens in einem gewissen Zutrauen « Diesen Glaubens empfängt der Mensch nicht durch eigene Kraft, Wil- len oder Vermögen, sondern durch das c Gehör des göttlichen Wortes von Gott, und wird ihm durch die Einleuchtung des dHeiligen Geistes in das- Herz gedrückt und« s.eingeschriebeii, und kwirket so kräftig in ihm, daß er durch denselben von allen sichtbaren und vergänglichen Dingen zu sdem gunsichtbaren le- bendigen Gott gezogen wird. Durch diesen Glauben empfangen sie einen neuen geiftlichen Geschmack von dem was 11 himmlisch und nicht was irdisch ist, denn der seligmachende Glaube, mit IHoffnung und Liebe vergesellschaftet ist von solcher Art und Eigenschafh daß er ihn zu demjenigen k zieht, dasi man nicht siehet. Darum lunterwerfen sich auch alle wahren Gläubigen gerne in Gehorsam allen Geboten Gottes welche in der Heiligen Schrift begriffen sind, bekennen und bezeugen auch, wenn es nö- tig ist, dasselbe mit dem Munde vor m Königen, Fürsten, Her- ren und allen Menschen, und lassen sich davon durch nichts ab- wendig machen, sollte auch darüber n Geld, Gut, Leib und Leben dem Raube, dem Wasser und Feuer zu Teil werden, denn die I« Von dein Nutzen und der Kraft der Heiligen Schrift. ssWi kitus Feesus das letzte Gericht nach dem Gehorsam des Evangeliums aussvrTchJ wer- lVon dem seligmachenden Glauben: solcher ist kein müßiges Ding oder historische Erkenntnis. sDerselbe richtet sich» nach demjenigen, das nicht erscheint. at. Aar. IS. U. indes. 11, I. edlem. 17. 17. Kot. L, 1L. dL. Kot. Si. A. ekle-r II, Its. Hebt. s, 10. il. Tesi. Z, l3. Eil. Esdu l, 37. l. Pet l, s. lasen-l. Z. L. il. Kot. II, IS. leidet-r. 11, I. il. Kot. 7, 19. mMatth. 10, 18. n Barth. IS, 29. 4 Esdr. 16, 7l. o l. Pet. l, Z. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinntm. 309 0 Kraft Gottes, welche sie im Cilaicben bewahrt, stärkt sie, so daß sie alles Leiden dieser Zeit p kurz und leicht achten, und ohne sich selbst zu rächen (denn sie C! bitten siir ihre Verfolger), gerne um des Herrn sNamen willen leiden, was ihnen auch auferlegt wird, um des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe willen, Ivelches sie zu ihrem Schöpfer und seinen himmlischen Dingen ragen. Wo dieser wahre Glaube in dem Herzen empfangen wird, da müssen die Friichte des Heiligen Geistes, als Zeugen dessel- ben, folgen und s ausslieszenx dagegen muß der Unglaube mit feinen tunsriichtbareii Werken der Finsternis weichen, gleichwie die Dunkelheit dem v klaren Sonnenlichte Durch diesen Glau- ben, welcher der X Anfang der christlichen Lehre ist, wird man y zu Kindern Gottes, Z iibertcoiiidet die Welt und wird gleichfalls s! gegen alle listigen Anschliige des Teufels gelvasipnetx hierdurch wird man b geheiligt, c gerecht und d selig, und aller Wohltaten Gottes teilhaftig, welche uns in Christo Jesu mitgeteilt werden, und-ohne welche es E unmöglich ist, Gott zu gefallen. Jnt diesem wahren Glauben kann man nicht kstille stehen, sondern man muß mit deiniitigem g Fasten, Beten und Flehen im Geist um Hilfe, Beistand und neue. Kraft bis zu dem 11 Ende in allen göttlichen Tugenden anhalten, damit uns Gott in dem- selben stärke und bewahre. Wo solches versäumt wird, kann man wieder vom Glauben i abfallen, des guten k Geistes sich verlustig machen, aus dem Buche des Lebens Iausgetilgt und der Name wieder in der 111 Erde aufgeschrieben werden. Zu« diesem wahren Glauben, welcher ein edle U Gabe Got- tes ist, werden alle Menschen durch Gottes Wort 0 gerufen und, ohne Ansehen der Personen zu kommen genötigt, nämlich alle diejenigen, die zu Verstand und zur Erkenntnis gekommen sind, daß sie das Wort Gottes hören und verstehen können; hiervon aber sind« alle jungen p Kinder und diejenigen, welche Gott in ihrer Kindheit· c! sterben läßt, ausgenommen und unterschieden. Diese stehen unter der I· Gnade und gefallen Gott durch die Ge- nugtuung s-Jesu Christi, womit er das ganze menschliche Ge- schlecht durch sein Blut von dem Falle Adams gereinigt und t er- kauft hat, ohne denselben ein anderes Mittel als Glaube, Hofs- nung, Liebe und Unterhaltung einiger Gebote Gottes abzufors dern. Deshalb« ist es ein grober Irrtum, das; einige den neuge- borenen vKindern den Glauben zuschreiben, oder der Ansicht sind, daß sie ohne denselben nicht selig werden mögen. Es ist ein ge- wisses Zeichen, dasz dieselben weder den wahren X Glauben ken- nen, noch dem Munde Jesu Christi glauben, welcher den Kin- dern J! das Reich des Himmels ohne denselben verheiszen hat. Denn gleichwie der wahre Glaube darin besteht, das; man die guten Dinge 2hört, glaubt und s annimmt, die uns Gott durch sein b Wort anbietet, der Unglaube dagegen darin, daß man diese Dinge verachtet und verwirft, und gleichwie die jun- gen Kindlein zu diesen Dingen weder c Vermögen, noch Hinnei- gung oder Bewegung und Erkenntnis haben, wie alle Verständi- gen sehen und wissen, so muß in Wahrheit folgen, daßi man den jungen Kindlein weder Glauben noch Unglauben beilegen mö- sHieraus müssen die Früchte des Heiligen Geistes bervorwachlen OHieriu kann man nicht stille stehen. sZu diesem Glauben werden alle Menschen beru- fen. OVon dem Irrtum derer. die den Kindlein diesen Glauben Huld-reiben. 7Sondern, daß den Kindlein, weil sie uuschuldig find, weder der wahre Glaube, noch der Unglaube zugelchrieben werden könne. pL. Kot. 4, 17. qLuL 23, Eis. ei. Vet 4, 14. 1i. v2. nor. 4, e. »sechs. e, e. yet-aus, 2e sei-h. e, is. einig. ge, is. einem. 10. 10. disk-h. e, 7. sechs. 11, e. Gal. B, S. g2. Kot. S, I. Luk. 18, «7. hMattli. 24. M. Wut. A, il. let. non. i4, is. Psalm m, is. te. Ema-c se, se. . Pf. so, ge. Orfo. a, s. »Ja. 17, io. So: s, Si. »Es-v. g, 7.. seit-g. 17, so paid-n. to, 17. q5. Mark. k so. Motiv. is, 14. Sees-m. s, 18. keins. s, o. ver-v. e, is. »den. 11, i. yxotm m. is. Motiv. is, a. zsori s. 47. zwar. s, so. heut. is, is. es. Mosc i, so. i. nor. is, ii. ge, sondern sie sind d einfältig und unwissend, und gefallen Gott vollkommen in diesem Stande, welcher uns als e Beispiel aufge- stellt ist, um ihnen in der unschuldigen Einfalt nachzufolgen. Wie« der wahrhafte Glaube eine Gabe sei und durch das Gehör des göttlichen Wortes in dem Herzen des Menschen aus- gewirkt werde, leset: Denn aus Gnaden seid ihr selig worden, durch den Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es. gph L, 7. Röm. 1L, Z. Kol L, 1L. Phil 1, L9. Judä, ers Z. Darum kommt der Glaube aus dem Gehör, und das Ge- hör durch das Wort Gottes. Röm. 10, 17. Hebr G, L. Wie« man an Gott durch sein Wort glauben soll, leset: Aber ich bitte nicht allein für sie, sondern auch für diejenigen, die durch ihr Wort an mich glauben werden. Joh. 17, 20. Eph 1, 9. Joh 38 und 14 1.Heb.11, 6.1.Pet.1, L1. L. Tim. Z, 15. Wie« der wahre Glaube nicht müßig sei, sondern seine loirteiis de Kraft und Eigenschaft erweise, leset: Durch welchen wir emp- fangen haben Gnade und Apostelamh um den Gehorsam des Glaubens zu unterrikhten unter allen Heiden. Röm. l, 5 und IS, L5. Apg S, 7. Da ihr empfinget von uns das Wort göttlicher Predigt, nahmet ihr es auf, nicht als Menschenwort, sondern, wie es denn wahrhaftig ist, als Gottes Wort, welches auch wirket in euch, die ihr glaubet. l. Thess L, 13. Jn Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch. Vorhaut, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Gal. 5, 6. Wer in seinem Glauben die sieben ihm abgeforderten Tu- genden nicht erweist, der ist blind und tappet mit der Hand nach dem Wege. L. Pet 1, 9. Jak L, L6. Aber »der Gerechte wird seines Glaubens leben. Hab. L, 4. Hebt. 10, 38. Röm. 1, 17. Gal. Z, 11. Durch den Glauben wird man gerechet, und aller Wohl- taten Gottes teilhaftig. Abg. L6, 18. Röm. 10, 10. 1. Mose 15,« 6. Röm. 4, Z. Gal. Z, S. Mark. 16, 16. Man muß Gott anrufen, daß man im Glauben gestärkt und bewahrt werde. Luk. 17, 5. il. Pet I, 5. Wo« die Gnade Gottes durch Unglaube und böse Werke versäumt wird, da kann man wieder vom Glauben abfallen und aus dem Buche des Lebens ausgetilgt werden. Der Geist sagt deutlich, das; in den letzten Zeiten etliche werden vom Glau- ben abtreten. 1. Am. 4, 1. L. Bei. L, 4. l. Um. 6, 10. Eine Zeitlang glauben sie, aber zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Luk. 8, 1.3. Wer von dem wahren Glauben abweicht zu dem falschen - Glauben, denselben hat Gott zum Schwert verurteilt. Sir. L7, L. Jein 17, 13. Spr. Z, 31. Heb. s, s.- Der Herr sprach zu Moses: Jch will den aus meinem Buche tilgen, der an mir sündiget. L. Mose 3L, 3L. Offb. Z, Z. Pf. 9L. Jes 1, L und sc, 1. Jer. 18, 7. « Wie« die jungen Kindlein einfältig und unwissend seien, und daß ihnen folglich wekder Glaube noch Unglaube zugeschries ben werde, sondern daß sie Gott durch seine Gnade gefallen, ohne sonst ein Mittel. Und eure Kinder, davon ihr saget, sie würden ein Raub werden, und eure Söhne, die heutigen Tages weder cxiutes noch Böses verstehen, die sollen hinein kommen, denselben sJob. 7, 3s. tEvb. by z1. Zoll. Z, 4. sDaß der wahre Glaube eine Gabe Gottes sei und durchdas Gehör des Worte-S Gottes in dem Licrzen des Menschen gewirkt werde. »Wie man an Gott durch sein Wort glauben soll. 10 Wie der wahre Glaube nicht müfsig sei, sont-ern feine wirkende urast und Eigenschaft erweise. UWenn man die Gnade durch Unglauben und böse Werke versaumh sann man wieder von dem Glauben cis-fallen und ans dem Wische des Lebens getan werden. I« aß die junaen Kinder einfältig und unwissend seien, dabei: man ihnen weder Glauben noch Un- glauben beilegen kann, sondern sie gefallen Gott durch seine Gnade, ohne ein anderes« Mittel. cMattlx 18, 4. d I. Kot. It, 20. 310 will ich’s geben, und sie sollens einnehmen. Z. Mose 1, 39. Matth. 19, 14. Da ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, und hatte kiudische Qlnschläge, da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war· 1. Kot. 13, 11. Hebt. 5·, 16. Liebe Brüder, seid nicht Kinder im Verständnis, aber in der Bosheit seid Kinder. l. Kor. 14, 20. Eph. 4, «14. Matth is, 2 und 19, 18. Mark. l0, 13. Luk. 18, 15. Artikel II. VonI der Wiedergeburt und neuen Kreatur wird bekannt: Nachdem die ersten Eltern Adam und Eva mit ihrem ganzen Geschlechte durch ihre ASünde von Gott abgewichen, in den b zeitlichen und ewigen Tod gefallen, undi das Bild Gottes, Zitelches in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit besteht, ver- loren haben; dabei« in der Natur verdorben und von O Jugend auf zur Sünde und Bosheit geneigt sind, kann niemand unter allen Niensclseii durch die Kraft der d ersten Geburt, welche aus e sündlichem Samen entsprossen und hervorgekommen ist, den Glauben oder gottseligen Wandel erreichen oder erlangen; denn was vom Fleische kgeboren wird, das ist Fleisch und folglich auch fleischlich gesinnt, und ein gnatürlicher Mensch empfindet nichts von dem Geiste Gottes. Deshalb« sollen alle Menschen, welche nämlich von der 11 Erde herstammen, wieder in Staub und Asche verwandelt wer- den; sie sind auch zum Teil der verdorbenen Erde gleich, welche von selbst keinen Weizen hervorbringt, sondern auf-’s ineue zu- bereitet und mit k gutem Samen besät werden muß. So be« merkt man auch an allen Menschen, daß, wenn sie die Kinder- schuhe ausgezogen haben und zu Verstande und lzum Unter- scheiden des Guten und Bösen gekommen sind, ihr fleischliches Herz und mirdisches Leben (weil sie in Sünden empfangen sind) zur Sünde 0 geneigt sei, dieselbe durch ihre eigene Lust empfan- gen, welche die Sünde in ihren erweckt, und« zur tätlichen Aus- übung lockt und bewegt, wodurch sie dann wieder aus der Gnade fallen, wozu sie doch durch die Genugtuung Christi auserkauft waren, was sie in den Tod der Sünden stürzt. Deshalb« begehrt underfordert Gott durch sein Wort aber- 1nals von allen verständigen Personen eine wahre p Reforma- tion und s Erneuerung von diesen ihren eigenen wirklichen Sünden, das ist: das; sie durch das Gehör des göttlichen Wor- tes den tGlauben empfangen, von oben herab aus Gott V wie- dergeboren, an den inwendigen Sinnen des Herzens nach dem Bilde Gottes auf’s neue geschaffen und X beschnitten werden, wo- durchs sie aus dem Fleischlichen ins Geistige aus dem Unglau- besi in den Glauben, aus dem irdischen Adam in das Himmlische nach Jesu Christo y gesinnt, versetzt werden, so daß sie die irdi- schen Glieder kreuzigen und töten, fühlen, prüfen und 2 schmek- feny loas hinnnlisch, und nicht was irdisch ist. Hierauf wird von Ojsott U das Leben und der l) Friede mit allen himmlischen Gü- tern zugesagt; auf diese Weise werden sie im Geiste des Gemüts erneuert und es werden ihnen alle c Wohltaten Christi, welche nian durch seine eigene nirkliche Sünde verloren hat, neben der Elierlseisziiiig der ewigen d Seligkeit zugeeigncet lVon der Wiedergeburt und neuen Kreatur. EWie der Mensch das Bild Gottes« verloren habe. « Desgleichen, wie er ins Verderben gefallen. sDer der- rbenen Natur lind alle Mienlchesi unterworfen. Ihrr-en Zion-r. Ost-solt fordert Besserung von dem Menschen. Lwsserusig Les-ehe. .-i4. E dr. 7, es. Mino. Ei, s. b l. . ose 3,1l1. Issnltn M· 7. s. . s. s. Röm s, s. Si. s? «. 4.» 4. kMattlx M, 37. lheln s, 17». « :. Z! und S. Z. dsgl. 1, 15. qRom. s, S. . . cis-käm. . Z. Exil-un. to, 17. vJokx s, s. xKol. 2, 11. yP - s. zKoL Z, Z. ils-Tun. s, is. bGaL s, 18. cEplx 4, 28. wiMattb 19, W. 7 Worin die sVon den Friichten dieser · Essai. 4, M. l. Bitt. I, W. 1c2. Kot. 7, 10 Ja! .4, O. « s. 17. Der blutige Schauplatz Und wo unter allen, welche der Sünde gedient und dieselbe erkennen, diese e Erneuerung und Bekehrung an den Sinnen des Herzens nicht befunden wird, da ist Christus und das Leben nicht, und« ohne diese Erneuerung gilt weder k Beschneidung » noch Vorhaut, weder Taufe noch Abendmahl, noch andere Zere- monien, sie mögen auch so herrlich scheinen als sie« wollen. Und« gleichwie der Mensch anfänglich mit g Pein und Schmerzen aus dem Fleische geboren wird, so wird gleichfalls diese zweite, geistige 11 Geburt ein IGebären oder eine Geburt genannt, und sie geschieht mit göttlicher I( Traurigkeit über die Sünden u. mit 1Kreuzigung und Tötung der irdischen Glieder. Und« gleichwie die Menschen durch den Fall Adams nicht so ganz aller göttlichen Tugenden und Eigenschaften beraubt nnd davon entblößt worden sind, daß sie dem Satan in dem Bö- sen wären gleich geworden, sondern durch Gottes Gnade noch viele gute Regungen behalten haben, so werden durch die Wie- dergeburt die angeborene sündliche Art, die Affecte und die Hin- neigungen zur Sünde nicht ganz hinweggenommem sondern bleiben in den Wiedergeborenen bis an den Tod, so« daß das s« Fleisch gegen den Geist gelüstet, und die UBewegung oder in- wohnende Sünde gegen das Gesetz des neuen Gemütes streitet, daher die Wiedergeborenen einen Obestiindigen Krieg führen, und ihres Fleisches Gelüste ohne Unterlaß kreuzigen und p töten, ihren c! Leib bezähmen und zwingen, und sich s der fleischlichen Lüste enthalten müssen, welche gegen die Seele streiten und in solchem Streite den s Sieg bis in den tTod davontragen· Dagegen aber wird das als ein grober Jrrtum verworfen, das; einige den neugeborenen Kiiidlein die Wiedergeburt zu· schreiben, und daß sie ohne dieselben nicht selig werden könnten. Einige« derselben griinden die Wiedergeburt auf die Kindertaus fe und meinen, daß« wenn sie die Kinder taufen lassen, diese durch die Zeremonie der Taufe auch wiedergeboren werden; an- dere gründen der Kinder Wiedergeburt auf die Rechtfertigung oder allgemeine Erlösung Christi, wodurch das menschliche Geschlecht vom Falle Adams versöhnt und in den Stand der Gnade versetzt worden ist, indem sie sagen, daß« die Kindlein in dem Augenblicke der Empfängnis ihrer Mutter wiedergeboren werden, und setzen also die Wiedergeburt gegen alles Recht und wahre Gründe vor die erste Geburt aus dem Fleische; einige« können keine Nachricht geben, ob die Kinder vor, in oder nach der Taufe die Wiedergeburt teilhaftig werden, wodurch sie zu erken- nen geben, das; sie von »der Wiedergeburt gegen die Heilige Schrift und alle wahren Gründe, wie die Blinden von der Far- be handeln, weil— der allmächtige Gott von der Wiedergeburt der Kinder in seinem heiligen Worte nirgendswo etwas zu erkennen gibt. Und wenngleich es wahr ist, daß die Kinder v in Sünden oder von sündlikhem Samen empfangen und geboren werden, so« haben sie doch die Sünde nicht erkannt, doch derselben ge- dient oder sie ausgeiibt von der sie wiedergeboren, umgekehrt »Ohne diese Besserung und Erneuerung ist alles nichts. »Die Wiederge- burt geschiebt mit Pein und Betrübnis. 10 Gleichwie der Mensch durch den Fall nicht ganz von ·allen Tugenden entblößt worden ist, so wird er auch nach der Wiedergeburt nicht ganz von allen Sünden befreit. I! Von dem Streite der Wiedergeborenetn »Gegen die Lehre derjenigen, welche den Kindern die Wieder« geburt zuschreibere I« Gegen diejenigen, welche die Wiedergeburt an die Kin- dertaufe binden. 14 Als auch die, welche die Wiedergeburt den Kindern beilegen, ebe sie geboren sind. 13 Einige irren gar und wissen nicht, ob sie vor, in oder nach der Taufe wiedergeboren werden. U Die Kindlein haben die Sünde niemals gekannt, viel weniger begangen. Wie können sie dann davon wiedergeboren werden. eJolx Z. Z. iGaL b, 17. St. Mose Z, is. nJolx l, 13. lGaL Z, 24. mGaL L· Tini. 4, 7. pKoL Z, s. at. Kor. S. tOffb. 2, 10. 4..Esdr. 2, 47 und 7, M. 2. Kot. s, 17. nRiinr 7, 17. oHiob 7, 1. r1. Bei. L, 11. s l. Kot. is, sit. M. vPs. öl- 7. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gcfinnten. 311 und an den Sinnen des Herzens erneuert werden sollten; son- dern sie sind ohne dasselbe in einem so xheiligen und Gott ange- nehmen Stande (durch die Genugtuung Christi) geboren und von Gott gesetzt, daß in diesem Leben unter allen bejahrten Menschen niemand durch die Wiedergeburt und Ableguiig des sündlichen Leibes, ·des Fleisches und durch die Erneuerung der Sinne mehr von Siinden geschieden heiliger und Gott aiige- nehmer werden kann indem« die angeborene siindliche Art, Lust, oder Hinneignng zur Siinde noch in den allerfrömmsten wieder«- geborenen alten Menschen, gleichwie auch in den Kindern in der Jugend bis»an den Tosd bleibt, gegen welche sie ohne Unterlaß streiten müssen; daneben fordert der allmächtige Gott durch sein Wort allen Menschen, welche der Sünde gedient haben, keine hohere oder wichtigere Wiederaufrichtung ab yals die, daß sie durch die Wiedergeb1irt umkehren und den Kindern in der Sün- de u. Bosheit gleich 2 werden sollen. Aus welchem Grunde kann man nun den Kindern die Wiedergeb1irt zuschreiben, die doch keine Sünden begangen haben, von denen sie wiedergeboren werden könnten; denn« die Kindheit besitzt ja die Gott ange- nehme Unschuld, und ist den Menschen als Beispiel aufgestellt, wonach alle Wiedergeboreiien bis in den Tod arbeiten und trachten müssen. Von« dieser himmlischen Geburt aus Gott, und wie sie geschehe durch Gottes Geist und Wort, leset: « Macht keusch eure Seelen im Gehorsam der Wahrheit, durch den Geist, zu ungefärbter Bruderliebe,-und habt euch un- ter» einander brünstig lieb aus reinem Herzen, als die da wie- dergeboren sind, nicht aus vergiinglichem sondern aus unver- gänglichem Samen, niimlich aus dem lebendigen Worte, »das da ewig bleibt. 1. Petr. 1, 22 und L, Z. Jak 1, 18. 1. Kot. 4. 16. Gal. 4, 19. Philem 10. Nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, diewir getan haben, sondern nach seiner Barmherzigkeit macht er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. Tit. Z, 5. » . Und« daß die Wiedergeburt kein müßiges oder verdecktes Ding sei, sondern einen neuen Wandel und Nachfolge Christi er- fordert, worauf die Verheißung der ewigen Seligkeit zugesagt wird, leset: Wahrlich, ich sage euch, daß ihr, die ihr mir nachge- folgt seid in der Wiedergeburt da des Menscheii Sohn wird sit- zen auf dem Stuhle seiner Herrlichkeit werdet ihr auchsiizen auf zwölf Stühlen und richten die zwölf Geschlechter in Israel. Matth. 19, 28. » Denn in Christo gilt weder Beschneidung noch Vorha1it et- was, sondern eine neue Kreatur. Und wie viele nach dieser Regel eiiihergehen, über die sei Friede und Barmherzigkeit, und über den Gott Jsraels. Gal. 6, 15. 16. Wie viele ihn aber -aufnahmen, denen gab er Macht, Got- tes Kinder zu werden, die an- seinen Namen glaubten, wel- che nicht von dem Geblüte, noch von dem Wille1i des Fleisches, noch von »dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Joh. 1 12. · Und« allen, welche der Sünde gedient haben und iiicht wiedergeborexi sind, wird das Reich Gottes versagt: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, es sei denn daß jemand von neuem gebo- 17Die Alten aber müssen nicht cilllein wiedergebe-ren werden, sondern auch bis an ihr Ende aeaen die. Siinde streiten. Es Die Gott angenehme und nn- schuldige Kindheit ist den Alten als Beispiel vorne-stellt, mn derselben in Eir- sachheit nnd Unschuld nachzufolgen. T» Von dieser himmiischen Geburt ans Gott. nnd wie sie durch Gottes Geist und Wort geschehe ODasz die Wicdergehnrt nicht ein mäßiges oder verborgen-es Ding sei, sondern, dasi sie einen neuen Wandel und Nachsolgung Christi ersordere, woraus die Verheiszung der ewigen Se’ialeit . gegeben wird. NAllen, welche der Sünde gedient haben, und nicht wiedergebe- ren lind. wird das Reich Gottes als-gesagt. sc. atth. 10. i4. Mark. 10. is. Las. 18.-U. yMattb. 18,,Z. 21. Kur. 14, so. 1 Pet L. Z. « ren werde, kann es das Gottes 1iicht sehen. Leset ferner: Es sei denn, »daß jemand geboren werde aus dem Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch und was vom Geiste geboren wird, das ist Geist. Laß dich’s nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: ihr inüsset von neuem geboren werden. Der Wind bläset wo er 2rill, und du hörest seiii·Sause1i, aber du weißt nicht, vo1i wan- iie1i er kommt, und wohin er fährt, also ist ein jeglicher, der aus dem Geiste geboren. ist. Joh Z, Z. 5—8. Un -2 daß die Wiedergeborenen in diesem Leben nicht voll- kommen werden, sondern bis zum Tode gegen ihr Fleisch, die Welt und die Sünde streiten müssen, leset: Nicht daß ich’s schon ergriffen habe, oder schon vollkommen sei, ich ja ihm aber nach. Phil Z, 12 und 1, Z0. Col. 9, 29. Hiob T, 1. Offb 2, 10. Jch betäube meinen Leib und bezähme ihn, daß ich nicht an- dern predige und selbst verwerflich werde. 1. Cor. 9, 27. Denn das Fleisch geliistet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch. Dieselben sincd wider einander, daß ihr nicht tut, was ihr wollet. Regieret euch aber der Geist &c. Gal. 5, 17. 1. Pet L, 11. Röm. 7, 18. 2Z. Jak Z, L. Artikel 14. Von! der Menschwerdung des ewigenund eingeborenen Sohnes Gottes wird bekannt, daß der große und s getreue Gott diese seine b größeste und vortresflichste Verheißungem die Er anfänglich von seinem Sohne« gegeben, getreulich gehalten und erfüllt habe, welcher vor Grundlegung der Welt hierzu c vorher ersehen war, und in sder Fülle der Zeit um unseretwillen offen- bar worden ist. Diese« herrliche und tröstliche Verheißung ist am Anfange dem gefallenen d Adam und der Eva gegeben und nachher in ihrem Samen,«nämlich in e Abraham, Jsaak und Jakob, k Mo- ses und g David, erneuert worden. Von diesem haben alle 11 Propheten geweissagt, und alle frommen Altväter haben mit festem Vertrauen, als ob sie ihn I sähen, gehofft, daß der k Held aus Juda und dieser schöne Morgenstern aus lJakob ausgehen und hervorkommen würde, was auch in der Tat so geschehen ist; denn als, gleichsam alles in der m Stille, der« königliche Sceps ter von Juda entwandt und dem Stamme Jakobs unter den Heiden zinsbar war, da ist der gnädige Gott« seines 11 heiligen Bundes eingedenk worden, und hat sein wahrhaftige-Z, wesentli- ches Wort oder seinen Sohn 0 aus dem Himmel von seinem kö- niglichen Throne gesandt, wozu er vorher den pgerechten Joseph voTi dem Hause und g Geschlechte Davids ersehen und auser- vsählt der mit Maria, seiner Hausfrau getraut war, welche hierzu von Gott T gesegnet, und vor allen s Weibern auserkoren war. « Auf« diesen tJoseph und Maria weist der Heilige Geist von Geschlecht zu- Geschlecht gleichsam mit der Hand, wie auch auf die Stadt Bethlehem, von welchen das lange zuvor verheiße- iie Licht hervorkommen nnd ausgehen sollte, damit alle Gottes- fürchtigem V welche auf diese Seligkeit hoffteii und warteten, einen gewissen Trost und Nachricht haben möchten, aus welchem EDaß die Wiedergeboreiien in« diesem Leben nicht vollkommen werden, son- dern bis an ihre Ende gegen das Fleisch, die Welt und die Sünde streiten mii sen. lVoii der Menfchwerduna des einigen und ewigen Sohnes Gottes. I ott bat einen Sohn verbeißen. »Diese Verbeißung ist unsern Voreltern geschehen. OUn erdessnn wurde der Szepter von Jud-a gewendet nnd der Same Jaiohs zinsbar gemacht. sVon dem Geschlechie Josevhs welcher mit Maria, der Mut- ter Rein. getraut inac- » as. Viola AS. E. b2. Pet i, 4. Rom. L. c1. Bei. I, 20. ei 1. Mose ei. Mole II, 3 und 22 18 Gal s, s. its. Mose 18, 16. Abg. 7, 47 1- 8. if. , . . . LPlJ IRS, 11. sei. L, 1. 11A1Ig. 10, 43. III-Ob. Z, 27. let. Mvse 49, 10. 14. Litivle 24 17. mWeisbcit 18, 14. n Stil. l, 67. »Ich. IS, 28. so. Mickx S, 1 pmcativfx in. qMqitn i, ro. kein. i, ei. ge. sent. e, es. Brutto. i, et! c . s, 1. sent. e, es. 4. Eil-c. e, 43. 312 Der« blutige Schauplatp Stamme, aus welcher Stadt: und welchem Platze sie diesen X Er« retter, Heiland und Seligmacher der Welt erwarten sollten. Also« hat Maria durch den Engel Gottes die J» Botschaft enipfaiigeii und geglaubt, welche von der 2 Kraft des Allerhochs ften uinschieiieii worden, und hat von dem s Heiligen Geiste das wahrhaftige wesentliche Wort empfangen, welches imAnfange I) bei Gott war, durch welches alle Dinge erschaffen sind. Das- selbe ist in ihr durch die wirkende Kraft des c allmächtigen Got- tes d Fleisch oder Mensch worden, und aus ihr ist O der Sohn« des allerhöchsten Gottes, welchen sie zuvor von dem Heiligen Geiste k empfangen« hatte, geboren. Auf solche Weise ist der ewige und eingeborene Sohn des Lebendigen Gottes ein g sichtbarer Mensch geworden, dem l«- Lei- den unterworfen. Er ist, in iWindeln gewickelt, in eine Krips Ye gelegt und unter seines Vaters und Mutter Aufsicht zu l( Na- zareth auferzogen worden; Jhn hat Igehungert und m gedür- stetz er ist vom Gehen U ermüdet worden, hat Ogeseufzt und n geweint, ist (1 ausgewachsen in Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. Deshalb ist der ewige eingeborene Sohn des lebendigen Gottes seinem himmlischen Vater in der Zeit seines Fleisches oder Menschwerdung nicht gleich geblieben in ei- ner unsichtbaren, unleidlichen, unsterblicheti und geistigen I· Ge- stalt, sondern hat sich selbst um unseretwillen in eine sichtbare, leidende, sterbliche und knechtische Gestalt erniedrigt, und ist s uns Pienschen in allem gleich geworden, die Sünde ausgenom- men, um uns dadurch von dem giftigen tSchlangenbisse und der ewigen Qual zu befreien. Darum sind alle wahren v Zeugen Jesu Christi, wie solches die Heil. Schrift unumgiinglich erfordert, verbunden zu glau- ben und zu bekennen, daß dasselbe X Wort, welches im Anfange bei Gott und selbst mit Gott war, durch welches alle Dinge er- schaffen sind, J! von Gott seinem Vater ausgegangen, in die Welt gekommen und durch die Kraft Gottes selbst ein zMensch oder Fleisch geworden sei, so daß man die Herrlichkeit des eingebore- « nen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit sbetastet nnd b gesehen- hat. Also hat derjenige, der zuvor Gott seinem Vater in c Klar« heit und Herrlichkeit d gleich gewesen (nicht als ob ihm solche Gottgleichheit gegeben wäre, oder er sie geraubt hätte, sondern es ihm dieses von Natur eigen) seines Klarheit und Herrlich- feit verlassen, hat sich selbst erniedrigt und kheruntergelassew und ist uns Menschen an g Gestalt gleich geworden: Derjenige,« der zuvor mehr genesen als die Engel, und seinem Vater, wie- wohl in einer unsichtbaren und unsterblichen Gestalt, bgleich war, ist nun igeritiger als die Engel, aber seinen Brüdern in sichtbarer und sterblicher Gestalt gleich geworden. Derjenige, itselcher in der Apostel 11 Gegenwart gen Himmel aufgefahren, nxar eben derselbe, der zuvor von Gott aus demHimmel in die nictersteti Oerter der Erde O herabgefahren war und über alle s Von des: Botschaft, welche an Maria geschah. lMoria hat denjenigen geho- ren, den sie vorher empfangen hatte. sDersenige, welche: mehr war, als die En- gel, ist geringer, als dieselben, ja seinen Brüdern auf Erden gleich geworden· , O. OEph. 4, S. 10, Pl. As, is. Himmel wieder aufgefahren ist. Dieses» ist das gottselige Ge- heimnis, welches p groß ist und von wenig Menschen geglaubt wird, um der fleischlichen und abschweifenden Vernunft willen, daß Gott der Sohn also im Fleische geoffenbart sei; und er ist als ein wahrer Erlöser und Seligmacher, und ein ewiges «; Licht denen erschienen, die in der Finsternis und dem Schatten des Todes saßen. Und« gleichwie die Speise, welche die Kinder Jsrael in der- Wüste aßen, Brod vom Himmel und rHimmelsbrot ge- nannt wurde, weil das Wesen dieses Brotes keine Frucht dieser Erde, sondern vom Himmel gekommen war, obwohl dasselbe in dieser Welt auf die Weise, wie das Brot zubereitet worden ist, so nennt Christus selbst sein Fleisch das wahre Brot, welches vom Himmel gekommen ist, und sagt, daß des t Menschen Sohn wieder auffahren sollte, wo er zuvor war, weil sein Fleisch oder Leib nicht von Maria oder einem geschaffenen Wesen, sondern allein vom Worte des Lebens, welches vom Himmel gekommen sent, Fleisch geworden ist. Eben« derselbe ist es gewesen, der mit Moses xaufdem Berge und in der Wüste gesprochen hat, und den die Väter in der Wüste y versucht,» und seinem Geiste widersprochen haben. Er ist derjenige welcher vom Anfange war. DieÄApostel haben ihn mit ihren Händen betastet und mit ihren Augen gesehen; dadurch ist das Leben offenbar geworden, welches sie gesehen und den Menschen Verkündigt haben, das bei dem Vater war und ih- nen koffenbaret ist, und dieses war dasselbe Wort, das mit ihnen s— re ete. Und obschon der ewige Sohn des lebendigen Gottes seine göttliche b Klarheit verlassen hat, und eine c kleine Zeit gerin- ger als die Engel geworden, und- in einer dsichtbaren knechtis schen Gestalt erschienen ist, so hat er doch— deshalb sein ewiges Kindesrecht und seine Gottheit bei seinem Vater nicht« verloren; denn« als Gott der Vater diesen seinen e ersten und eingebore- nen Sohn hier in dieser Welt einführte so hat er ihm einen Leib zubereitet, nicht von einem geschaffenen Wesen sondern allein von dem kWorte des Lebens, welches gFleisch geworden ist, welches von allen Engeln Gottes als der wahrhaftige Gott ver- ehrt und b angebetet wird-. Also« hat sich auch Christus auf dem Berge Tabor vor seinen Aposteln verkläret, da sein iAngsesicht leuchtete— wie die helle Sonne, wobei sein Vater aus dem Himmel ihn für seinen geliebten k Sohn erkannt hat. Also haben auch die hocherleuch- teten Llpostel Christi und alle wahren Gläubigen diesen sichtba- ren und begreiflichen Christum Jesum für den Iwahrhaftigen Gott und Gottes m Sohn bekannt und ausgesprochen, verehrt und II angebetet. Deshalb ist es zur Seligkeit nötig, daß alle Gläubigen diesen Zeugnissen der Heiligen Schrift und dem Exempel aller Heiligen Gottes folgen, und glauben und beken- nen, daßIs der ganze gekreuzigte Christus Jesus sichtbar und un- sichtbar, sterblich und unsterblich, der 0 wahrhaftige Gott und Sohn i) Gottes, Gott und Mensch in einer unzerteilten Person sei. Jhm sei qLob in Ewigkeit. Amen. D Groß ist das gottselige Geheimnis. Gott ist offenbaret im Fleische. I« Die Menschheit Christi wird mit m Manna oder dem Himmelhrote verglichem u Christus war vom Worte des Lebens. »Die A te xLuL L, 1l. yLuL 1,24. sit. -Lul. l, St. tes mit Augen gesehen und mit Händen betastet Iszlzxtiellcxkktcti titisdseifsngeggx aMart. 1, 20. Tief. 7, IS. Qui. l, 37. St. last-b. l, 2. cLuL l, As. get; sitz. dgriiokigckititer rfiiFt aistvsgehöråz se: ålzixäelSsiohn Cxtztises zu seitciih IF; ask-h. 1, it. sent. i, es. ist-rauh. i, 2o. gen-h. i, 14. Dass» s, se. Ist. »« s US M s es! Es! III« O O! s! M« s- Ssvsc r , - Ver. c. ist Haut. e, 72 kein. c, n? tote-sub. g, e. »Ich. te, es. »Ich. MVVHIJJTTGTZFTJHEIHBJ TWTUVJZZ «: VI: SUVLIITTEI w L i 2 s? en. o:.1q-.s.1e.pout.2,54.k ansah.Phic.2,7.sHeh.217.t1. D« « « «« - - «- - - · U· - « sjäxud 4, o. u. «. seh. h, to. sein-h. i, i. Nov. is, es. at. LZHZJFÄYI IF: II; HEXE; FHJFJ HEXE: IF« XpJFV7««?,-1F2««Hs1zz» III-»« «« « ahnen!- .17,c. h.2,7.9.·t ..1,15. »Ich. ro, n. i. sah. i, 1. est-h. i, it. cJoh n, s. drehte e, e. »sehr. i. e. Pf. 97.J7«.b »Ich. iof IF. gis-oh. I, 14Fspli-.heh. I, eYhiilMTnZ. e. echt. 4, 4. essen. 17 r. kennt. 2,7. gesehn. e, 7. he. tm. 4, 4. sey-h. e, 17« END-THE. hört. gkznaahwizihs Hätt-les, user; setz« 17. !1—Joh.s, 20 J« V« Pl S« S« END« V« «« U« Mk· Si 9s Mk« V« Es— UND— E« S— »Abs- Flbiii « As« Zmtso « sut.·«23,«42.« Dis. hab. oben« 1«, Fast-il! Zoh.1"5,L2«-«Z" »Ist-Lea, es! Motiv. is, te. end. s, 12 oder NiärtyrervSpiegel der Taufs-Gefinnten. 313 Von« diesen Verheißungen des Seligmachers leset: Wie Gott der Herr anfänglich dem gesallenen Adam und der Eva u. ihrem Samen denselben verheißen habe, nämlich Feindschaft zu setzen zwischen dem Satan und dem Weibe, und zwischen ihrem Samen. Und ich will Feindschast setzen zwischen dir und dem Weibe, und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; dersel- be soll dir den Kopf zertreten 1. Mose Z, 15. Col. -1, 19 und Z, 15. Eph. L, 15. Einen Propheten wie mich wird der Herr euer Gott euch erwecken aus euch und aus euren Brüdern, den sollt ihr hören. Z. Mose 18, 15. Apg ’7, 37. Leset ferner: 5. Mose LL, 18 und 18, Z. Abg. Z, 25. Gal. Z, 8. l· Mose 49, 10. 4. Mose L4, 17. Matth. L, L. Jer. L3, 5, 33, 14. Jes 9, 5, 11, 1. Abg. 10, 43. Und« daß dieser Seligmacher der Welt ursprünglich we- der von den Vätern, noch von Maria oder irgend einem Ge- schöpfe, sondern allein von Gott hergekommen und gesandt, von der Jungfrau Maria aberempsangen und geboren worden sei, leset: Siehe eine« Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären. Matth. 1, L8. Jes. 7, 14. Luk. L, L1. Gal. 4, 4. Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertraut war, ehe er sie heim holte, fand sich’s daß sie schwanger ward von dem Heili- gen Geiste, und ferner: Joseph, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib zu dir zu nehmen, denn das in ihr gtöipsaiigen ist, das ist von dem Heiligen Geiste. Matth 1, 18. Der Engel Gottes sprach zu Maria: Siehe, du wirst schwan- ger werden im Leibe und einen Sohn gebären deß Namen sollst du Jesus heißen, der wird groß und ein Sohn des Höchsten ge· nannt werden, und Gott der Herr wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben, und er wird ein König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, sintemal ich von keinem Manne weiß. Der Engel antwortete u. sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich iiberschattem darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden. Luk. 1, 31——35. LesetIs daneben den heiligen Johannes, welcher gleichfalls hiervon uns gründlichen Bericht gibt« indem er sagt: Jm An- fange war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; dasselbe war im Anfange bei Gott. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herr- lichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes Gottes von dem Vater voller Gnade und Wahrheit. Joh. 1, 1. 8. L5. Mich. 5, 1. L. Pet 1, 16. Joh. L0, L7. Weisheit 18, 24. Von« der Erniedrigung «des ewigen und einigen Sohnes Gottes 2c., merkt auf das Wort: Werden, oder Menschwers den; aber man findet nirgendswo etwas vom Menschenannehs men. Leset: Welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt es doch nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern äußer- te sich selbst, und nahm Knechtsgestalt an und ward gleichwie ein I« Wie Gott der Herr denselben im Anfange dem gefallenen Adam und ver Eva und ihrem Samen verbeißen habe, als zu einer Feindschaft zwischen dem Satan und dem Weibe und zwischen« ihrem Samen zu sehen. I« Das; der Selig- macher der Welt seinen Ursprung nicht von den Vätern habe, noch von Maria, oder irgend einer andern Kreatur, sondern, daß er allein von Gott gesandt und gekommen sei, von der Jungfrau Maria aber empfangen und geboren. I« Was Johannes hiervon Zeugen I» Von der Erniedrigung des ewigen und eini- gen Sohnes Gottes te. »O.Ilerket auf das Wort werden oder Menschwervunm denn man findet nirgendswo die Redensart den Menschen annehmen. anderer Mensch, und an Geberden als ein Mensch erfunden. Phil L, 6. Du hast ihm eine kleine Zeit der Engeln mangelu lassen. Den aber, der eine kleine Zeit der Engel ermangelt hat, sehen wir, daß es Jesus ist, durchs Leiden des Todes gekrönt mit Eh- re. Hebr L, 7. 9. Pf. 8,6. Denn ihr wißt die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armut reich würdet. L. Kot. 8, 9. Pred. 9, 15. Und aussehen« auf Jesum, den Anfänger und Vollendet des Glaubens, welcher da er wohl hätte mögen Freude haben, er- sdnldete das Kreuz und achtete der Schande nicht. Hebt. 1L, L. Jch bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt, wer von diesem Brote essen wird der wird leben in Ewigkeit, und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt. Joh. S, 51. Leset ferner Vers 58 und 6L. Wie« die Heiligen Gottes diesen erniedrigten Jesus auch in der Zeit seines» Fleisches für den wahrhaftigen Gott und Sohn Gottes bekannt und angebetet haben; leset: Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei? Nach wenig Reden antwor- tete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus des lebendi- gen Gottes Sohn, Matth.·13. 16. Verstehe den wahrhaftigen Sohn, von dem Wesen des Vaters geboren und ausgegangen, und nicht einen in der Zeit gewordenen und angenommenen Sohn, gleichwie die Gläubigem welche um des Glaubens willen auch Söhne und Töchter Gottes genannt werden. L. Joh. J, geh. 1, 49 und 10, 36 und 11, 27. Abg. 8, 36. Matth , - I Jesus zum Blinden: Glaubst du an den Sohn Gottes? Er antwortete und sprach: Herr, welcher ist’s, auf daß ich an ihn glaube? Jesussprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist’s; er aber sprach, Herr ich glaube, und be- tete ihn an. Joh. s, 36. · Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! spr1cht Jesus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thoma, so glaubst du. Joh. L0, L8. Jn seinem Sohne Jesu Christo: Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kindlein hütet euch vor Abgötterm Amen. 1. Joh. Z, L0. Röm. 9, 5. Artikel 15. Von! der Erkenntnis Jesu Christi, Gott und Mensch. in einer Person, und wie notwendig es sei, daß man solches glaube, wird bekannt, daß alle Christen die s Erkenntnis des einigen Sohnes des Vaters, als der allerbedeutendste Artikel unseres Glaubens, zur Seligkeit höchst notwendig zu sein glauben. Des· halb« ist es nicht genug, daß man Christum bekenne allein nach dem b Fleische oder der Menschheih nämlich, daß er von Maria geboren und c uns in allem, ausgenommen in der Sünde, gleich geworden sei, sondern man muß ihn auch, welches das wichtigste und bedeutendste ist, nach dem Geiste und der ewigen Gottheit bekennen, nämlich, daß er vor allen Zeiten in Ewigkeit auf eine Unaussprechliche Weise aus dem wahrhaftigen Gotte seinem Va- ter, d geboren oder ausgegangen sei, und als das wahrhaftige, wesentliche e Wort und kWeisheit, welches aus dem Munde des »Wie die Heiligen Gottes diesen erniedrigten Jesuah auch da er im Fleisch war, sur den wahrhaftigen Gott und Gottessohn bekannt und angebetet haben. IVon der Erkenntnis Jesu Christi, Gott und Mensch in einer Person, und wie nötig es sei, solchcs zu glauben. sDaß man Christum nicht allein nach dem Fleische, sondern auch nach dem Geiste erkennen müsse. zweie-h. 15, s. d2. Kot. s, IS. aHebu 2, 17. clHeb. I, S. Pf. e, 7. heb. Z, s. eJoh. 1, 14. tSir. Bd« S. Bat. A. g! 314 Llllerhöchsten hervorgekommen ist, weshalb er vor Grundlegung der g Welt seinem Vater in Klarheit, Herrlichkeit, Kraft, Macht und ewiger Gottheit 11 gleich geween ist. Es« ist also dieser eini- ge Sohn Gottes um unserer Rechtfertigung willen einsichtbarer Mensch geworden, damit Er uns mit seiner gegenwartigeirsichts baten. Nienschheit (welche nicht von diesem I Gebäu, oder sundlis chem Wesen, sondern im Wesen von den Sünden I( weit unter- fchieden ist) ein heiliges, unsträfliches Beispiel m ILehre und Wandel hat darstellen können, um dadurch alle Menschen zu sei- ner m Nachfolge zu erwecken. Und nach seiner 11 göttlichen Kraft und Machthat er uns von dem 0 Gefängnis der Sünde, der p Hölle, dem Teufel und dem Tode erlösen und ewig selig machen können, indem den Menschen kein anderes Mittel, oder q Name im Himmel und auf Erden zur Seligkeit gegeben ist. Zu« diesem Ende ist uns Chri- stus von r Gott geworden, um uns zur Weisheit, zur Gerechtig- keit zur Heiligung und zur Erlösung zu dienen, indem sowohl Moses mit seinem bedrohenden und bestrafenden s Gesetze der Gebote, als auch Aaron mit dem ganzen t Levitischen Priestertus me und allen seinen V Opfern (welches nur zum X Gedächtnis der Sünde geschah), das sündliche, y verworfene menschliche Ge- schlechtin ihrem Z Vorbeigange hilflos haben liegen lassen, denn« es hat kein s vergänglicher Mensch seinen Bruder erlösen und niit Gott versöhnen können, weil alles menschliche sündliche We« sen nicht mächtig genug gewesen ist, die Seele von dem ewigen Tode zu erlösen, sondern eshat solches allein das vorher b erse- hene und zuletzt geoffenbarte c getötete Lämn1lein vollbracht und ausgeführt; dieses hatt! abbezahlt was es nicht geraubt hat. Die- ser eUnschuldige hat alle Schuld auf sich genommen, und ist allein würdig erfunden worden (im Himmel und auf Erden), das verschlossene Buch mit den sieben Siegeln kaufzutun Er« hat durch sein g Erscheinen in dieser Welt (welches nicht genug gepriesen werden kann) den durch die Sünde zugeschlossenen Eingang zum Reiche Gottes wieder geöffnet, nicht durch der« Ochsen und Böcke, oder« eines vergänglichen Wienschen Blut, oder durch vergängliches iSilber oder Gold, sondern Christus hat solches allein mit seinem teuren und kostbaren Blute bezahlt und ausgerichteh und dadurch eine k ewige Erlösung bewirkt. Und’ wie die 1 Sonne am Himmel von Gott mit einem herr- lichen Glanze begabt ist, so daß sie das YlugederWelt ist, stel- che die Finsternis licht macht und das schone Licht uber alle sinn- lichen Dinge ausbreitet, von keinem derselben aber etwas einp- fängt ebenso hat auch Jesus Christus, die wahre m Sonne der Gerechtigkeid der ein 11 Schöpfer und Beherrscher der Sonne u. aller Dinge ist, fiel) noch viel weniger der Hilfe irgend eines er.- schaffenen Dinges bedient, womit er das. Werk unserer Seligkeit ausgeführt hätte, sondern« er ist mit seinem preiswürdigsten Lichte von 0 Gott aus dein Himmel gekommen und in dieser IWarum der wahre Sohn Gottes ein wahrhaftige: und sichtbarer Mensch geworden sei. «Er ist uns zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung gemacht« »Es war keine menschliche sündliche Wesenheit stark ge- 1nig. die Seelen vom Tode zu erlösen. CDas Reich Gottes war verschlossen, ist aber durch Christum wieder geöffnet worden. 7Gleichnis von der Sonne, wel- ehe. ihr Licht allen mitteilt, und von denselben nichts empfängt. SDiese Dinge kann man mit dem Verstand nicht begreifen, sonder man muß sie mit göttlicher Ehrerbietung glauben. spitz. 17, s. hast-it. 2, e. schen. e, n. keck. 7, is. es. tAvg 1, g. 1. Ver L, 21. m Eph. Z, 1. n 2. Bei. I, s. 02. Keim. 2, 26. p 1. Kot. 15, Es. edit-a. it, 12. r1. Flor. I, 20. sRöm s, s. Abg. 18, Its. - tcsebu O, W. v Hob. 10, s. s. 11. 14. schied. 10, Z. .)-Hes. 16, S. zLuL 10, II» nVL W, B. D. h l. Bei. J, 20. cOfslx Z, 12. cis-Pf. AS, Z. ei. Bei. l. 19. heb. 7, As. lOfsk Z, Z. III-oh. 1, O. Kol. l, 18. Ists-ed. 10, 1l. il. Bat. 1. 18. 19. les-ed. O, 12. iPs. M, Z. tnMaL 4, 2. Weis-h. Z, S. n soll. l, I. Z. III. l, 10. OJIL IS, 28. 30. Der blutige Schauplatk dunkeln Welt erschienen, wo er in idem Herzen vieler Menschen als ein schöner p Morgenstern empfangen worden und aufgegan- gen ist, und hat sich in dieser Weise q mitgeteilt, aber keineswegs etwas» angenommen. Darum muß dein r einigen Gotte des Himmels und der Erde allein, wegen dieser Erlösung, und nicht einem s erschaffenen Menschen, t Lob, Preis und Ehre zugeschrie- ben werden, sonst würde man idem Schöpfer seiner gebührenden Ehre berauben, dieselbe« dem uns ähnlichen süiidlichem erschaffe- nen Fleische zuschreiben und auf diese Weise V Fleisch für unsern Arm, Erlöser, Gott und Seligmacher halten. Wir« würden dadurch mit dem Herzen von Gott, unserem Seligmacher, abwei- chen-, und in eine verdammliche XAbgötterei verfallen, indem Zafir das Leben Y bei den Toten suchten, wo es doch nicht zu finden it. " Hierin« muß man gleichfalls die zLiebe und Güte, und auch die Strenge Gottes erkennen, und wie sehr der allmächtige Gott die Sünde hoffe; seine Strenge und Gerechtigkeit darin, daß sdsurch des ersten Menschen s einzige Sünde das menschliche Geschlecht so ganz verdorben ist, daß dafür nichts anders als nur mit dem b Tode und Blute des einigen und eingeborenen Soh- nes Gottes bezahlt und gebüßt werden konnte; Gottes Güte aber und ewige cLiebe wird darin erkannt, daß Er, der Gesegnete, die Schwachheit und Richtigkeit des Nienscheii so gnädig angese- hen und erkannt hat. So wenig aber dieses sündliche, sterbliche, indische Fleisch und Blut die unsterbliche himmlische Herrlichkeit der d Engel, welche Gott oft (als·seine getreuen Botschafter), in e menschlicher Gestalt hier auf Erden aii die Menschen gesandt hat, anzuschauen« vermag, um so weniger kann der Mensch mit seinen siindlichen und sterblichen Llugen den unsterblichen, ewi- gen, heiligen Glanz und die Herrlichkeit des ensigen Schöpfers aller Dinge kanschaueih darum« mußte der ewige u11sichtbare und unsterbliche Sohn Gottes durch seine unermeßliche Liebe selbst ein gsichtbarer sterblicher Mensch werden, und eine kurze · Zeit 11 geringer als die Engel« in einer knechtischen Gestalt, seinen b Brüdern hier gleich erscheinen. Deshalb hatman die Herrlichs keit des ewigen und eingeborenen Sohnes Gottes in einer menschlichen Gestalt m betastet und"geseheti«, damit er uns Men- schen ein rechtes Beispiel würde, seinen Fußstapfen nachzufolgen. Darin ist besonders die v Liebe Christi, welche alle Erkenntnis übertrifft, zu erkennen, daß« der heilige, himmlische, eingebore- 1ie Sohn Gottes, der gesegnete Jesus Christus, für uns ein Mensch geworden, gestorben und auferstanden ist, als wir noch c« Gottlose und seine Feinde waren. Uiisd obschon Christus für uns im Fleische gelitten hat, ge- kreuzigt worden und a gestorben ist, so war es doch s unmöglich, daß erini Tode gehalten werden konnte, oder daß das heilige ss Fleisch die Verwesung geschmeckt hätte, sondern er hat selbst den Schlüssel des Todes und der Hölle und« die Macht um aufzuschlie- szen und zuzuschließeiy seinv Leben zu lassen und es wieder zu nehmen, gehabt, und« er ist der Lebendige, der tot war, und »Wir müssen das Erlöinngswerk keinen Kreaturen zuschreiben. 10 Sonst würde man in Abgötterei verfallen. I« Wie in dieser Sache beides, die Liebe nnd der Ernst Gottes erkannt werden kann. »Es konnte kein sterbliches Auge des rinfterblichen Gottes Glanz und Herrlichkeit anschauen. E« Darum mußte der Sohn Gottes Mensch werden. I« Der himmlische, heilige und eingeborene Sohn, starb für uns, als wir noch seine Feinde waren. IS Der Lebendige war tot und lebet non Ewigkeit zu Ewigkeit. p2. Bei. I, 19. qsolx I, 16. r i. Eli-m. 2, S. sei. 42, s und its, U. vJer. 17, Z. Pl. its, S. u. is. zxnokcr u. ge. aRöm. Z. M. bRöm. Z, 10. Offb. s, O. cRömj b, s. Ich. s, IS. Rom. s, 32. dJud. 14, 22. e1. Mose 18, 2 und m, 2. Ding. 17, 1«1. Las. 1,« 22. f2. Muse II, 20. sah. 1, IS. l. Tini. S, 16. gJolx I, M. indes. 2, O. iPliil. L, 7. Insekt. 2, 17. "lJoh. I, Ist. mJoh. 20, 29. 1. Joh. 1, 1. » Eise. m. o ein-n. s, e. S. ist. Pest. I, 4. genaue. 27, 49. kein. is, U· tOfslr 1, 18 und s, 7. vJolx 10, IS. Offb. 1, 17. s Offb. Z, 12. tPs. its, S. xl. seh. Z, 20. yRöm. sApg 2, 84 und 27, El. is. oder Märtyrer-Spiegel der Jovis-Gesunden. 315 siehe, er lebet von Ewigkeit zu Ewigkeit. Deshalb haben alle wahren Gläubigen die rechte xErkeniitiiis Jesu Christi, das ljeiszt, seine wahrhaftige Gottheit und reine unbesleckte Blutsch- heit zu glauben« wenn sie anders selig werden wollen. Auf -d-iese Erkenntnis wird von dem Heiligen Geiste das J! Leben und die ewige Seligkeit zugesagt, und daß Christus 2 seine Gemeine auf diesen Grund gründen und bauen wollte, welche« von den Pforten der Hölle nicht iiberwältigt werden sollte, dagegen aber, daß alle Ungläubigem die nicht bekennen, daß Jesus Christus ins E! Fleisch gekommen, das ist, der Sohn Gottes Mensch ge- worden und also im Fleische erschienen sei, nicht von Gott, son- dern von dem Geiste des Antichrists seien, welcher schon zu der Apostel Zeiten seinen b Anfang genommen und i11 den letzten Tagen sich noch mehr erheben wird. Von« der Notwendigkeit dieser Erkenntnis Jesu Christi Ieset: Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, daß du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, er- kennen. Joh. .1.7, s. Hös 13, 4. Wenn ihr mich kennetet, so kennetet ihr auch meinen Vater. Joh. 14, 7. Und ob wir auch Christum gekannt haben nach dem Fleische, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr. L. Kot Z, 16. Und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr sei, zum Preise Gottes des Vaters. Phil. L, 11. Röm. 11. Col. L, L· Phil Z, 8. , · Und Jesus sagte zu Petrus, nachdem er den Menschen Je- sus fiir Christum, den Sohn des lebendigen Gottes erkannt und bekannt hatte: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn, denn Fleisch und Blut hat dir das 11icht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch, du bist Petrus, und auf die- sen Felsen will ich bauen meine Gemeine, und die Pforten der Hölle sollen sie nichtiiberivältigen Mattlx IS, 16—18. Und als der Apostel Thomas den sichtbaren und begreifli- chen Menschen Jesus für seinen Herrn und Gott erkannt hatte, so hat Christus solches an ihm nicht bestraft, sondern es als den Glauben der Wahrheit angenommen, wenn er sagt: Weil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig sind die, wel- Z; nicht sehen und doch glauben. Joh. L0, 29 und 17, L0. 1. . 1, 8. Leset« dabei die vielen Schriftspriiche wie die Apostel durch den Heiligen Geist mit ganzer Macht dahin gearbeitet haben, den Menschen einzuschärfen, daß der ewige Sohn Gottes nicht in dem Menschen Jesus im Verborgenen wohne, sondern daß Je- sus, der sichtbare Mensch ,Christus, das ist, der Gesalbte u. vom Himmel gesandte Heiland und Seligmacher der Welt sei, und hierauf wird die Zusage seines Lebens gegeben. Leset: Auch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht ge- schrieben sind in diesem Buche; diese aber sind geschrieben, daß ihr glaubet, Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. Joh. 20, 30. Welcher nun bekennet, daß Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibet Gott und er in Gott. 1. Joh. 4, 1Z. 1. Joh. Z, Z. L. Joh. 1, Z. Joh. s, 10. Wer da glaubt, daß Jesus sei der Christ, der» ist von Gott geboren. 1. Joh. Z, 1. 10. Apg 18, Z. L8. stsWie nötig es sei, diese Dinge recht zu glauben. 17 Die Pforten der Hiille sollen die Gemeine der wahren Belenner Christi nicht überwältigeir »Von der Notwendigkeit dieser Erkenntnis Jesu Christi. TVWie die Apo- stel mit allen! Vermögen durch den Heiligen Geist dahin gearbeitet haben, um die Menschen zu überzeugen, nicht das; der ewige Sohn Gottes in dem Men- schen Jesu verborgen sei nnd wohne, sondern im Gegenteil, daß der sichtbare Mensch Jesus Christus sei (das ist), der gesalbte und der vom Himmel ge- sandte döeiland und Seligniacher der Welt, und hieraus ist die Verheißung des Lebens gegründet. x Joh. 17, L6. Weis-h. 1Z, Z. y Joh. s, 16. so. 1. Joh. s, 1L. zMatth. is, IS. at Joh. Z, s. L. Joh. J, 7. Joh. L, LL. d1. Joh. L, IS. Wer ist ein Lügner, ohne der da leugnet, daß Jesus der Christ sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet. 1. Joh. L, LL. l Daran sollt ihr den· Geist Gottes erkennen Ein jeglicher Geist, der da bekennet, daß Jesus Christus ist in das Fleisch kom- men, das ist, das ewige Wort sei Fleisch geworden, und im Flei- sche in sein Eigentum kommen, der ist von Gott, und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennet, daß Jesus Christus ist in das Fleisch kommen, der ist nicht von Gott, und das ist der Geist des Wider- christs, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und« ist jetzt schon in der Welt. 1. Joh. 4, L. Z. L. Joh. 1, 7. Leset ferner, daß« wir durch kein anderes Mittel, als-nur durch den Tod des Sohnes Gottes, erlöset und erkauft seien. Also hat Gott »die Welt geliebt, daß Er feinen eingebornen Sohn gab. Joh. Z, 16. Röm Z, »8. Dann so wir Gott versöhnet sind durch den Tod seines Soh- nes, da wir noch Feinde waren. Röm. Z, 10. Hieb. Z, 11. Jst Gott für uns, wer mag wider uns sein, welcher auch seines eigenen Sohnes nichtshat verschonet, sondern hat ihn fiir uns alle dahin gegeben. Röm 8, 31. 1. Joh. Z, 16. Und wisset, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöset seid von eurem eiteln Wandel nach« väterlicher Wei- se; sondern mit idem teuren Blute Christi, als eines unschuldigen und unbefleckteii Lammes· 1. Pet 1, 18. Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß niir durch ihn leben sollten. 1. Joh. 4, 9. Artikel 16. Von! dem Leben, Leiden, dem Tode, Begräbnis, der Aufer- stehung und Himmelfahrt Jesu Christi, und wie er seine Herr- lichkeit bei dem Vater wieder empfangen habe, wird bekannt: Daß der Herr Jesus, während der Zeit seines erniedrigten s Fleisches, welchesungefähr dreiunddreißig Jahre gewährt hat, nicht2 nur mit Worten, sondern auch mit b Werken u. Taten uns Menschen ein heiliges, göttliches Beispiel vorgestellt habe, auf welchen alle Gläubigen, als aus den c Herzog des Glaubens, se- hen und ihm in der d Wiedergeburt nachfolgeii sollteu, denn er hat in seinen Jünglingsjahren sich gegen seinen eVater und Mutter untertänig erwiesen und nachdem seine Zeit kerfüllt war, hat er sichseinem himmlischen Vater vollkominen g gehor- sam gezeigt, hat sein ihm anbefohlenes Amt nnd seinen Dienst angetreten und den Menschen seines Vaters 11 Wohlgefallen ver- kiindigeh die iTaubeiis hörend, die Stummen rede11d, die Blin- den sehend gemacht, die Aussiitzigen gereinigt, die Teufel aus- getrieben, und die k Toten. aus den Gräbern auferstehen lassen und erwecket, den Menschen ldie Sünden vergeben, und denen, die an ihn glaubten, das m ewige Leben zugesagt. Diese« Dinge hat Christus nicht auf dieselbe Weise, wie sei- ne Apostel und Andere, verrichtet, welche Wunderwerke durch ei- ne empfangene Macht und Gabe, womit sie Christus begiinstigt hatte, getan haben; mit Christo aber verhielt es sich anders, »denn er hatte selbst alle Gewalt im Himmel und auf Erden ge- habt; darum hat er zu zwei Blinden» gesagt: 0 Glaubt ihr nsohl, »Wie wir durch lein ander Mittel, als durch den Tod des Sohnes Got- tes erlöset und erkaust seien. IVon Jesu Christi Leben, Leiden, Sterben, Begräbnis, Auferstehung und Himmelsglut. sCbristus bat nicht allein mit Worten gelehrt, sondern auch mit Werken. « Von Christi Witnderwerlein « Dieses alles hat Christus aus eige- ner Macht getan, und nicht als einer, der unter einem andern steht. aHekk s, 10. bAvg. I, 1. cHeb. 1L, L. clMatth. W, 28. eLuL L, Z0. lMarl. 1, 15. gPhil. 1, S. dsolx U, A. iMatth U, S. Mart. 7, 37· IcJoh U, «. 1Mart. L, 10. Mattlx O, v. ist-Joh. to, LS. nMattlx Les, 13. aMatth O, W. 316 Der blutige Schaut-laß, daß ich euch solches tun könne? und dann: Auf daß ihr wisset, daß des Menschen Sohn Macht habe, die I) Sünden auf Erden zu vorgeben; und ferner: (1 Jch werde sie auferwecken am jüngsten Tage, und ich t gebe ihnen das ewige Leben. Also hat der Herr Jesus die Werke seines s Vaters vollkoms men vollendet und ausgeführt, und hat als ein klares himmli- sches tLicht in dieser finstern Welt geschienen, dieselbe von ren V bösen Werken überzeugt und sie offenbart, weshalb« ihn die blinden Schriftgelehrten und Pharisäer, welche das Licht der Wahrheit nicht X erkannt, gehasset haben, indem sie durch J« Haß unsd Neid alle diese göttlichen Werke an ihm tadelten, und sie deni 2 Teufel zuschrieben Darum haben sie auch diesen Unschuldigen in des iingläubigen Heiden s Pontius Pilatus Hände iiberants wettet. Auch« haben sie ihn als das bstumme Lämmlein mit sehr vielen Strafen und Bedrohungen untersucht, ·: ihn verspot- tet, ihm ins Angesicht gespieen, und ihn mit Fäusten geschlagen, gegeiszelh sein Haupt mit einer Domenkrone verwundet, und endlich ihn entkleidet, und7 nackend an ein Kreuz ausgespannt, seine Hände und Füße daran genagelt, und ihn in dieser Weise, als einen Fiirsten und Haupt aller Uebeltäter, e zwischen zwei Mörder aufgehängt, wo sie ihm in seinem heftigen Durste Essig mit kGalle vermengt zu trinken gegeben, seine Seite mit einem Speere geöffnet, so das; daraus g Wasser und Blut geflossen ist. Auf diese Weise hat er mit starkem I! Geschrei seinen Geist aufge- geben und in seines Vaters Hände befohlen, und als er verschie- den, ists durch diesen teurenTod und durch d-iese Auferstehung Himmel und Erde bewegt worden, denn die Sonne hat ihren Schein verloren, und es ist eine Finsteriiiß über das ganze Erd- reich gekommen; die Erde ist erschüttert und hat k gebebt; der Vorhang im Tempel ist von oben bis unten zerrissen, und« viele ILeiber der Heiligen sind aus den Gräbern auferstanden, i1i die heilige Stadt gekommen und vielen erschienen. Und« gleichwie er in der Zeit seines M Fleisches, Leidens und Sterbens bezeugt hat, daß er ein Mensch geworden sei, hat er gleichfalls hierin erwiesen, das; derselbe Mensch dennoch der wahrhaftige Gott mit seinem Vater sei: Denn er hatte die Ge- walt über den 11 Schlüssel des Todes und der Hölle, und konnte den zerbrochenen 0 Tempel seines Leibes« in drei Tagen wieder aufrichten, und hatte die Macht, sein p Leben zu lasseii und auch wieder zu nehmen; darum war es (1 unmöglich, daß er von dem Tode hätte behalten werden, oder, daß sein heiliges Fleisch die tVerwesung hätte sehen können, denn er ist am dritten Tage wiederum siegreich,- durch die s Herrlichkeit seines Vaters, von den Todten auferweckt worden und auferstanden, hat sich seinen 1 Apostelnusnd andern offenbart, und ist ihnen, als sie bei ver- schlossenen Thüren versammelt waren, auf eine wunderbare Weise erschienen, hat mit ihnen X gegessen und getrunken und J« vierzig Tage lang viel mit ihnen vom Reiche Gottes geredet; darauf« ist er in der Apostel Gegenwart auf einer Wolke gen Himmel 2 gefahren, und hat sich zur s« Rechten seines allmächtis gen Vaters im Himmel gesetzt. »Um deswillen haben ihn die Pharisäer ehasit. «Es wird ihm allerlei Schmach angetan. «« Desgleichen auch ein schmä lieber und bitterer Tod. sHiev über iit Himmel und E e bewegt worden. »Auch standen die Toten aus aus den Gräbern. denn er bat den Tod überwunden. 10 Hieraus erscheint. das; er nicht allein Mensch gewesen sei, sondern auch Gott. u Nach drei Tagen ist er wieder auserstandem DE: wird ausgenommen« den Himmel. pMarl. L. to. Mattb S, C. qJoh. C. 40. kJob. 10, W. eJoh 10, 37 und s, s. « tJoh. S, 12 und l, S. vJolx 7, 7. sei. Kot. L, S. yMattlx 27, 18. zMattb .12, 24 und S, sit. Z, 13 bJes. II, 10. Abg. S, II. e M tt . 27, e. u g. e, 23 nd Motiv. « « v «« 17 »Ich. to, 18 fees. so, h . L7, W. Mart. is, 10. Lob. W, l. ckPL N, ge. g oo.19,34. nun-no. 27,45. Her. 5 1o. Idee-no. 27,44. erwarte. 27, so. Izu-cito. 27. Ei. wesen. s. is. - no. 1, 18. Nov. 2, 19.» esse. 10, 18. qApxk L, M. kApg. L, SI- Ps. is, 11. SAML 10, 40. Rötth s, st- tAva. m. 40. vJoh. 20, IS. xAvg 10, sit. yAvg 1, s. zAvg 1, b. zMarL 10, IS. heb. I, Z. Jn solcher Weise hat der eingeborne Sohn Gottes gelitten, ist nach dem b Fleische c gekreuzigt und getödtet nvorden, aber nach dem Geiste wieder verherrlicht und lebendig gemacht, und hat seine vorige, göttliche (l Herrlichkeit 1ind die e Gleichheit sei- nes Vaters in der Vollkommenheit wiedererlangt Er wird auch nicht mehr f sterben, noch wird der Tod einige Gewalt mehr über ihn haben, sondern er wird, als ein gHeitrscher, I! König aller Kljiiige und» Herr aller Herren, über den Berg Zion und das Haus Jakob herrschen und leben von Ewigkeit zu Ewigkeit. Von« dem unfträflicheii Leben und Wandel Christi, und wie er seinem Vater und seiner Mutter untertänig gewesen ist, leset: Luk. L, 40. Joh 8, M. Apostg 1, 1. Und« nachdem seine Zeit ersiillt war, wie er habe sein ihm auferlegtes Amt angetreten und in seines Vaters Namen viele herrliche Taten verrichtet, leset: Mark. l, 15, Matth 8, 16 u. S, 35, u. 11.,5 u. 1L, 15. Joh.-10. Apostg. 10, 38.» Jes 53, 7. l. Pet. L, L4. » Und« wie er in der Welt als ein Licht von ihren finstern, bosen Werken gezeugt habe und dadurch in der Sünder Hände gefallen sei, leset:« Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber hasset sie, denn ich zeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind. Joh. 7, 7, u. 1, 5 u. Z, 19. Matth L7, 18. Wie« Christus seinem himmlischen Vater, zur Zeit seines erniedrigten Fleisches, gehorsam gewesen sei, leset: Er hat sich selbst erniedrigt, und ist gehorsam worden bis zum Tode, ja zum Tode des Kreuzes. Phil. L, 8. Und ob er wohl Gottes Sohn war, so hat er doch an dem, das er gelitten hat, Gehorsam erlernt. Hebr. 5, 11. Von« Christi Leiden, Tod und Begräbnis, leset: Pf. LL, 17 und 60, 9, L1. Jes 58, 7 und 63, Z. Apostg 8, 31. Mattlx L7. Mark. 15. Luk. L8. Joh 19 durchaus. Apostg Z, L5. 1. Coin 15, 4. Matth. L7,.57. Jes 15, Z, 1L. Von« der Auferstehung Christi lesets Matth L8, 7. Mark. 16,«6. Luk. L4, 7. 1. Cor. 15, 4, L0. Llpstg Z, L4 u. 10, 40. Wiew Christus seine verlasse1ie göttliche Herrlichkeit und Gleichheit wieder empfangen habe, und wie er gen Himmel ge- fahren sei, leset: Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Matth L8, 18. Psalm 8, 7. Mußte nicht Christus solches leiden, und« also zu seiner Herrlichkeit-eingehen? Luk. L4, 6, 7. · Du hast ihn eine kleine Zeit der Engel mangeln lasse1i, mit Preis und Ehre hast du ihn gekrönet, und hast ihn gesetzt über die Werke deiner Hände, alles hast du untertan zu seinen Füßen. Hebr. L, 19. Joh 17, 5. Eph. L, s. Der Gott unserer· Väter hat Jesum auferweckt, welchen ihr erwiirgt habt, und an das Holz gehangen. Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zu einem Fürsten und Heiland. Apostg. Z, 31. Phil. L, 9. Apostg. L, 33, 36. Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen weg, und als sie ihm gackkisghleikgeii Himmel« fahre1i: Apstg 1, 9. EILZark 16, 19. u · , . 1- Von dem unsträslichen Leben und Wandel Cbristhund wie er seinem Vater und Mutter nntertcinia gelbem. I« Wie er den ihm auferlegten Dienst anne- treten habe und» viele herrliche Taten in seines Vaters Namen verrichtet. T« Wie er als ein Licht in der Welt von ihren finstern bosen Werken bezeugt habe und dadurch in der Sünder Hande gefallen sei. 10 Wie» Christus seinem iimmlisZen Vater in der Zeit seines erniedrigten Fleisches gehorsam gewesen sei. I« ok- Christi Leiden, Sterben Find Vegrabnisk UVon der Auferstehung Christi, I« Wie Christus seine verlaisene gottliche Herrlichkeit und Gleichheit wieder ange- nommen habe. und wie er gen Himmel nefabren sei. ePhili L, s. di. Bei. Z, IS. cAiIQ l, b. list-h. 17, s. ZLUL l, W. Pf. 4s, 7. liApg. 19, 16. fRöm. S, S. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gesinnten. 317 Artikel 17. Von! dem Amte Christi und der eigentIichen Ursache seiner Ankunft in diese Welt wird bekannt, daß Christus der wahre verheißene 8 Propbet, b Hohepriester und c König sei, von wel- chem Moses und d alle Propheten geweissagt und verkündigt ha- ben, und auf welchen die vorigen Priester und Könige, als Bil- der und e Schatten, gewiesen haben. Die« eigentliche Ursache seiner Ankunft in diese Welt ist aber gewesen, um die kWerke des Teufels zu zerstören, g das Verlorne zu suchen und das gan- ze menschliche Geschlecht aus dem 11 Gefängnisse der Sünden und der i Macht des Teufels zu l( erlösen, und mit Gott feinem Vater zu versöhnen und also die 1 Sünder selig zu machen. In« Betreff feines prophetischen An1tes, so ist er von ttsGott ausgegangen, und in die Welt gekommen, um den Menschen den vollkommenen Rat und r! Willen Gottes, der vom Anfange der Welt her 0 verschwiegen war, durch’s Evangelium zu Verkündi- " gen, und also den p Gefangenen die Erlösung, den Armen die fröhliche Botschaft und ein angenehmes Jahr des Herrn zu pre- digen, wonach, als der letzten gsStimme und des letzten Willens Gottes, alle Kinder des neuen Bandes, als nach einer vollkom- menen tRichtschnur des Glaubens, zu leben und zu wandeln verbunden find, was auch bis an der Welt Ende s bestehen wird. Was« sein hohenpriesterliches Amt betrifft, so hat er das levitische Priestertum terfüllt und verändert, und durch sein v einiges Opfer am Stamme des Kreuzes vollbracht, den X ver- schlofsenen Eingang zum Allerheiligsten im Himmel eröffnet, und durch dieses sein eigenes Opfer, welches an Würde ewig ist, hat er das Opfer des Gesetzes erfüllt und vollendet, und eine J« ewige Erlösung gefunden. Nachdem er auf diese Weise das menschliche Geschlecht mit dem Vater 2 versöhnt hatte, hat er sich s selbst zur Rechten der Majeftät im Himmel gesetzt, und ist der Gläubigen b einziger Advokat, Mittler, Hoherpriester und Für— sprecher bei Gott einem Vater geworden, und c lebt ewig, um für dieselben zu baten. Wast sein königliches Amt betrifft, so ist er mit vollkom- mener d Gewalt seines allmächtigen Vaters vom Himmel ge- kommen, um als ein gewaltiger e König aller Könige und k Ge- bieter der Völker g Recht und Gerechtigkeit wieder aufzurichten auf Erden, und ist das b Ende und die Erfüllung aller Könige in Jsrael gewesen. Da aber sein i Reich nicht von dieser Welt, sondern ein geistiges und himmlisches Königreich gewesen ist, so« hat Er auch alle irdischen Reiche dieser Welt kgeflohen, und allein ein geistiges himmlisches Reich begehrt und aufgerichtet, hat auch unter diesen seinen Reichsgenossen die Gebote, Rechte und Sitten, welche Moses gegeben, reformirt, verbessert und lerfülltz bei den Seinen, als ein gebietender König, gegen alle 111 Rache, es sei mit Worten oder Werken, gelehrt, und dieselben verboten, und daß sie ihre 11 Schwerter zu Pflugschaaren und ihre Spieße zu Sensen und Sicheln machen und nicht mehr krie- gen lernen, sondern vielmehr nach« Christi, ihres Obersten, eige- nem Beispiele, ihre Feinde 0 lieben, und für diejenigen« bitten sVon dem Amte Christi und der Ursache seiner Ankunft in die Welt. »Von seinem provhetischen Amte. sVon seinem priesterlichen Amte. sVon seinem königlichen Amte. SEr hat kein irdisches, sondern himmlisches Reich aufgerich- tet. «« Also muß man nach dem Exempel Christi seine Feinde lieben. sen-g. 7, 37. h« ev. io ei. Heut. i, is. setz-g. io it. seen. i0, i und s, s. Kot. e, i7. i. sah. s, s. Zeus. 19. 10.. hart. i, s. -i. g» . e, e. kecpki es. is. 11. Tini. i, is. used. is, so. »Ich. e, es. ps v . s, e. paar. i, is. Je( ei, i Motiv. n, s «; . e. icon-no. es, eo. se. Stirn. 6 14 cH vHebc 10, 14. xOffkn S, s· Hebt. . , ev! 7, it! ie und a, ias 10, 10. essen. e, je. z i. Jud. e, e. di. Um. e, s. sah. e, 1 Z· CHOR 7, 24. dMccUL 28, IS· eZllch. 9 9 eh i, Sohnes? II. . . iJeL bis, 4. XII-r. Z, 85 und As, IS. dRöm. 10, 4 Qui. 1, W. iJoh. 18, sc. « lcJoh. C, 19. lMattlx s, 17. mMattlx 10, W. "1. Pet. s, 19. iiJes. S, 4. Mich. 4,.1. oMatth. s, 44. Ader. spie-m. ie, 19. is, 14. sollten, die ihnen Leiden antun und sie verfolgen würden; wobei er überall nicht davon redet, daß sie ihre Feinde pmit fleischliclseii Wassen hätten; bekriegen sollen; denn Christus hat fein Volk ge- gen die Feinde einzig und allein mit dem c: Harnische Gottes und dem Schwerte des Geistes, welches Gottes Wort ist, gewaffnet, um damit das Fleisch und Blut, die t Welt und Sünden, und die mancherlei Anschläge desTeufels zu sbestreiten nnd zu iiberwindew und dadurch endlich von diesem ewigen Könige, zum Solde und7 tsehr großen Lohne, die Krone V des ewigen Lebens aus Gnaden zu empfangen. · « Wie« Christus der von Gott verheißene Prophet sei, dem man, als dem vollkommenen Lehrer des Willens Gottes Gehör geben und folgen müsse, leset: Einen Propheten, gleichwie mich, wird der Herr, euer Gott aus euch und aus euren Brüdern er- wecken, den sollt ihr hören. Z. Moses 18, 15. Apostg 7, 37 und Z, 22. Matth. 17, 5. . Wir haben ein festes prophetisches Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf merket, als auf ein Licht, welches in einem dun- keln Orte scheinet. Z. Petr. 1, 19. Nachdem vor Zeiten Gott manchmal und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er am letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Heb. s, I. Von« seinen Weissagungen leset Matth. 24 ganz aus, Lukc 17, 20 und 19, 21. Von« seinem priesterlichen Amte leset: Und haben einen Hohenpriesterüber das Haus Gottes, so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in vollem Glauben. Hebu 10, 20. Denn wo das Priestertnm verändert toird, da muß auch das Gesetz verändert werden. Hebr. 7, 13, und 8, 7 und 10, 9. Christus aber ist gekommen, ein Hoherpriester der zukünfti- gen Güter. Hebr 9, 11. Von« seinen Predigten leset: Matth. 9, 85. Mark. 1, 14. Matth 5, 1 und 11, 1. Luk. 4, 15. Von« seinem königlichen Amte leset: Freue dich, «du Toch- ter Zion und du Tochter Jerusalem, sei fröhlich, siehe dein König kommt zu dir. Zach. 9, 9. - Matth. 21, 5. Siehe es kommt die Zeit, spricht der Herr, daß ich dem Da- vid ein gerecht Gewächs erwecken will, und soll ein König sein, der wohl regieren wird, und Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichten. Jerem. 23, 5 und 8»3, 15. Jef 32, 1. Rabbi, sdsu bist der Sohn: Gottes, du bist ein König in Js- rael. Joh 1, 49. Apoftg. 10, 36. 2. Cur. 4, 5. Phil. L, 11. Von« seinem geistigen Reiche und Herrschaft leset: Und « Gott der Herr wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben, und er soll ein König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein. Luk. 1, 29. " Denn er ist der« Herr über alle Herren, und der König aller Könige, und mit ihm die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen Offenb. 17, 14. Jhr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum 1. Bett. L, 9. 2. Moses 19, 6. Offenb. 5, 10. Joh 18, 37, 38. Pf. 22, 29. Von« seinem Regimente leset: Siehe, ich habe ihn den Leuten zum Zeugen gestellt, zum Fürsten und Gebieter den Völkern. Jef 55, 4. Es ist ein einiger Gesetzgeber, der da selig machen und ver- da1nmen kann. Jae 4, 12. 1. Cor. 9, 22. Matth. 12, 8 u. 28, 19. Jac. 1, 25. sVon dem roßen Lohne der Diener Christi. IWie Christus der von Gott verheißene Prof) et sei, den man als den vollkommenen Lehrer des Willens Got- tes hören nnd ihm folgen müsse. VVon seinen Weissagungen.» «» Von seinem vriesterlichen Amt. 11 Von seinen Predigtew »Von seinem königlichen Amt. II Von seinem geistigen Reich und Herrschaft. I« Von seinem Regiment p2. Kot. 10. ask-h. 6 8 ei. seh. s, 4. s L. Tini. 4, 7. t I. Mose IS, , 1 . l. v2. Tini. L, S. it. Esdid 2,48. U. 318 Artikel 18. Von! der Gemeine Gottes und der Gemeinschaft der Gläu- bigen wir-d· geglaubt und bekannt: Da die Menschen wegen der natürlichen Geburt des Fleisches, wenn sie zu Verstand kommen, der sSünde und Bosheit nachfolgen, und dadurch Von Gott, ihrem Schöpfer, abweicl)en, so« hat der hohe und heilige Gott, vor welchem die Sünder und Gottlosen nicht bestehen mögen, vom Anfange der Welt her aus allen ungläubigen Völkern der Erde ein« b eigenes und besonderes Volk gerufen, auserwählt und von allen andern Völkern c abgesondert; dies« sind alle diejeni- gen, die ihre Ohren nach der d rufenden Stimme Gottes kehren und sich deshalb von der Welt mit allen O ihren sündlichen Lüsten und allem falschen Gottesdienste abgeschieden, sich wie-der mit Christo vereinigt und sich als gehorsame Glieder und kSchafe Jesu Christi unter sein gHaupt und seine gebietende Stimme gebeugt haben, und alles Fremdewasdagegen streitet, fliehen. Diese sind es, die an dem inwendigen Menschen erneuert und -«durch den Geist Gottes 11 beschnitten, verändert und umgekehrt sind, und nach dem i Geiste leben. Diese« Gemeine Gottes hat zuerst aus Erden mit I( Adam und Eva in dem Paradiese, dann mit l E-noch, m Noah und allen denen, die mit ihnen» den hohen Namen Gottes geehrt und s! an- gerufen haben, ihren Anfang genommen, welches die erste Zeit vor dem Gesetze gewesen ist. Darauf« hat Gott »der Herr seinen Bund und seine Gemeine mit 0 Abraham und seinem Samen aufgerichtet, und ihnen zum Zeichen des Bundes außer vielen andern Gesetzen, Ceremonien, Rechten und Sitten die Beschneidung gegeben, welche bis auf die Zukunft Christi anhielten, welches die zweite Zeit, als unter dem Gesetze Moses, gewesen. Zuletzt p hat Gott seinen Sohn gesandt, der, indem ihm qalle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben, ein neues vollkommenes Testament mit den l· Bürgern Jsraels aufgerichtet und dazu alle s Heiden und Völker der Erde, und alle diejenigen eingeladen hat, welche ihr siindhaftes Leben bessern und ihren Leib in Gehorsam unter dieses Testament beugen. Mit« solchen allen hat Christus seine Gemeine und t Versammlung aufgerichs tet, welches die dritte und letzte Zeit ist, sdie ohne Veränderung im Glauben, Wandel und Gesetzen bis zur V Wiederkunft Christi vom Himmel beständig anhalten wird. Und7 obschon das Volk Gottes in diesen drei Zeiten ver- schiedene und besondere Gesetze und Ceremonien gehabt hatte, wonach sie leben und wansdeln mußten, so ist solches doch der Wille Gottes gewesen, und sie sind gleichwohl auch nur ein eini- ges X Volk Gottes gewesen, welches von einem J« Geiste getrieben und geführt wurde. Diese« Gemeine oder Versammlung der Gläubige-n ist nicht stets vor den Augen aller Menschen sichtbar gewesen, sondern ist oft der sündlichen und blutdürstigen Welt, welche ihrer nicht wert war, aus den Augen entwichen, wie an Noah mit seiner Haushaltung in der 2 Arche, welche sich vor der ganzen Welt ver- ! Von der Gemeine Gottes und der Gemeinschaft der Gläubigem « Gott hat sich von Anfang ein Voll! versammelt. sWelch ein Vol! sich Gott ver ammelt habe. ODieE Gemeine hat mit Adam angefangen. es) bat Got einen Bund mit braham erneuert. lIChristus hat sich eine Gemeine aus allen Völkern der Welt versammelt. 7Die Gemeinen Gottes vor dem Gesein in u. nach dem Gesetz, ob sie schon ver chiedene Gottesdienste gehabt haben, find äleichlvobleine Ge- meine und ein olt Gottes gewe en. sDiese Gemeinde altes, ob sie schon käme, sbo tift Die dor? nicht allezeit chtbar gewesen, vor eines jeden Augen, son- ern a o t erbergen müssen. ei. ofe 6 s und S, 21. s. s, s. b s. Mose 7, 7. 4. Esdr. 4, 27. c L. Kot. s, 17. Offb. 18, L. d Matt . It, II« Jes. 1, II. e Eins. s, U. ist-b. IV, 27. gibt-h. s, 23. hKoL 2,. 11. iRom S, 1. 1e1. Mose I, 27. U. Mose s, 22. m1. ose S, S. n l. Mose 4, W. at. Muse 17, Z. U. III-eh. l, L. Matth. 21, 37. Mund. 28, 18. kJer. St, As. eh. S, s. est-h. 2, 12. Mark. IS, 1s. »Es. so, s. v1. Tini. d, u. Jedes-U, 14 und 12, 22. : I. Pet 1, U. z1. Mose 7, 18. « Der blutige Schauplatk borgen hatten, ferner an dem Volke Jsrael im s roten Meere, hie und da in der vierzigjährigeii Wüste, und endlich an den Frommen in Judäa, welche sich verborgen hielten vor dem bluti- gen Schirerte des b Manasses, und an allen Gottesfürchtigen »in cJsrael, die sich vor den grausamen Bedrohungen Jsabels ver- steckt hatten, zu ersehen ist. Ebenso hat sich auch die Braut des Stammes, die Gemeine Jesu Christi, vor dem grausamen Tiere des Antichrists 42 Monate oder drei Zeiten» und eine halbe in der d Wüste verbergen müssen, welcher sich mit seinem tyrannis schen Schwerte und Bra11de über alles erhoben hatte, was Gott genannt und geehrt wird; sie ist aber nachher wieder zum Vor- schein gekommen, durch Gottes Gnade, und auf den ersten alten apostolisclsen Grund, gebaut worden. Und« gleichwie der Tempel des Solomon verwüstet wor- den ist, in seiner e zweiten Auferbauung aber bis zur ersten Zu- kunft Christi in’s Fleisch Stand gehalten hat, so« halten wir da- für daß die Gemeine Jesu Christi, welche abermals auf den Grund der Apostel und Propheten k gebaut ist, eben so wohl bis zurzweiten Zukunft Christi vorn« Himmel öffentlich im Lichte stehen bleiben soll. Alle« gläubigen Menschen, welche die Gemeine Gottes sind, sind gleichsam Glieder eines Leibes, die durch den Glauben und das Band der Liebe zusammen verbunden und unter einander einmütig nach b Christo Jesu gesinnt sind, nach i einer und der- selben Regel des göttlichen Wortes leben und mit »k gleicher Liebe sämmtlich an einander gebunden sind, und daher unter einander Gemeinschaft haben. Diese hat Gott mit geistigen Gaben gesegnet, die damit ihren Nächsten aus Liebe an der Seele 1 dienen, und- die Gott mit m zeitlicher Habe versehen hat, die damit ihrem Nächsten in leiblicber Notdurft dienen, damit sie an den Tag legen, daß sie ihre geitlichen und zeitlichen Güter v gemein haben, und weder an geistkigen noch zeitlichen Gaben Mangel leiden. Diese Gemeine Gottes ist vom Anfange der Welt her auf Erden gewesen, es sei nachher in geringer oder großer Anzahl, heimlich osder öffentlich, und« wird auch bis ans Ende derselben bleiben bei welcher Christus mit seinem Geiste alle O Tage sein wird. Von« der christlichen Gemeine, das sind alle gläubig wie- dergebornen Menschen, welche durch den heiligen Geist versam- melt und gereinigt sind, leset Dich hat Gott der Herr erwählt zum Volke des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. 5. Moses 7, 7, und 14, L. und 26,"18. 1. Petr. L, 9. Und aus großen Völkern hast du dir gesammelt ein Volk, und demselben Volke, daran du einen Gefallen hast, hast du ein Gesetz gegeben, so Jedermann wohlgefallen hat. 4. Esdr. 5, 27. Wie« die Gemeine Gottes, welche auf Christum gegründet ist, müsse untertänig sein, als die Glieder dem Haupte. Lefet: Unsd auf diesen Stein, nämlich Christum, will ich meine Gemeine bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht iiberwältigen. Matth 16, 28 und 28, 20. i Jhr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeine, und hat sich selbst für sie gegeben, auf EIN-erstehe, eine Zeit für ein großes Jahr sind so viele Jahre als drei und ein Jahr Tage ausmachen, namlich un efahr 1260 ahre. Lese von derglei- . e . 4, s. 10 er leichung des zweite Tempels mit der Gemeine Christi. 11 Von ihrer Gemein chaft unter einander. UDiese Gemeine Gottes wird bleiben»bis an der Welt Ende. »Von der christ- lichen Gemeine, das ist von allen glaubigen wiedergeborenen Menschen, welche durch den heiligen Geist versammelt und gereinigt sind. ICWie die Gemeine Gottes. die auf Christum gegründet ist, als Glieder dem Haupte ihre untertä- nigkeit erweisen musse. s e. Muse 14, 22. d e. neu. ex, is. ges. e, 25 und u, is. «: 1. neu. 1o, i. Kaki. es, 4. is. costs. je, 19 und u, is. Dass. 7, s und is, n. dies. d, i. . , . Herd. 2,19. girrt-te, so und i, s. does-m. is, d. Lade. I, o. sehn. e, e. »Von. s, is. n. Ver. 4 10 und s, e. cui. trink. e, 18. e. nor. e, 14. drum. e, 44 und i, se. dxsxskattrx es, ed. Jud. 18. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 319 daß er sie heilige, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Worte, auf daß er sie ihm selbst darstellte, eineGemeine die herr- lich sei, die nicht habe einen Flecken o-der RunzeL oder des etwas, sondern daß sie heilig sei und unsträflich Ephes 5, 24, 25, 29, 32. Ephes 1, 22. Auf daß du wissest, wie du wandeln sollt in dem Hause Gottes, welches ist die Gemeine des lebendigen Gottes, ein Pfei- ler und Grundveste »der Wahrheit. und 4, 16. Hebt. 12, 22. Von« der Gemeinschaft der Gläubigen, leset: So wir aber im Lichte wandeln, wie er im Lichte ist, so haben wir Gemein- schaft unter einander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von allen Sünden. 1. Joh. 1, 7. Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft. Apostelg L, 42 und 4, 84. 1. Cor. 12, 12. Gal. Z, 28. Joh 17, 21. 1. Tun. Z, 14. Eph L, 15 Artikel 19. Voni den Kennzeichen »der Gemeine Gottes, wodurch sie von allen Völkern zu unterscheiden sei, wird das Nachfolgende be- kannt: Erstens, alle wahren Christen werden an dem einigen seligmachenden Glauben erkannt, welcher durch die s Liebe wirkt, die durch Gottes Gnade in des Menschen Herz, durch das b Ge- hör des Wortes Gottes bewirkt wird, und deshalb auf keine menschliche Schlüsse, sondern allein auf das Wort O Gottes ge- gründet und gebaut ist, und so d kräftig wirkt, dass man da- durch von allen e sichtbaren Dingen und siindlichen Lüsten dieser Welt zu dem unsichtbaren Gotte und« feinen himmlischen Reich- tümern gezogen uind getrieben wird. Zweitens: Man« kennt alle wahren Kinder Gottes an der zweiten Geburt oder k Wiedergeburtt vo11 oben aus Gott, welche Gottes Geist an den inwendigeii Sinnen des Herzens g durch die Ablegung der sündlicheii Lüste des Fleisches wirkt, denn gleich- wie ein Mensch durch seine erste Geburt aus dem Fleische seine menschliche Natur und Eigenschaft erlangt, so wird man durch die Wiedergeburt der göttlichen b Natur teilhaftig, wodurch man, auch göttliche und geistige Früchte und den Sinn iJesu Christi hervorbringen soll. . Drittens: Man« kennt die Gemeine oder Gläubigen an den guten Werken« die sie aus ihrem Glauben als k Früchte der Dankbarkeit an den Tag legen, welche nicht nach den I Menschen- saszungeti in sich selbst erwählter Heiligkeit geschehen sollen, son- dern man folgt hierin M Christus und seinen Aposteln, wie uns dieselben vorgeschrieben und n vorgewandelt haben. Und mit diesen göttlichen Tugenden müssen alle wahren Gläubigen be- kleidet sein, damit sie als ein 0 Licht auf dem Leuchter und eine Stadt auf einem Berge alle Menschen übertreffen, scheinen und· hervorleuchteth und dabei als ein p guter Baum an seinen guten Früchten erkannt uind unterschieden werden mögen. Viertens: Man7 kennt die Gemeine Gottes an ihrem herr- lichen Beinamem womit sie von dem heiligen Geiste als eine cs Stadt nnd tTempel des lebendigen Gottes beschrieben »und ge- ehrt wird, isn roelchemGott wohnen und wandeln will; die 17- Von der Gemeinschaft der Gib-obigen. 1Von dem Kennzeichen der Gemeine Gottes, wodurch sie von allen an- dern Menschen unterschieden wird. Das erste Kennzeichem Ehergenommen von den Gliiubigem « Das zweite Kennzeichen. sHergenommen von der Wieder- gebt-it. »Das dritte sfennzeichein Uiiergenommcn von den guten Werken. 7Das vierte Kennzeichen; hergenommen von dem Namen, womit sie genannt w . Gut. Z, S. bRöm. 10, 17. cJ l. Kot. L, Z. Cl. Theil! Z, « KoL 2, 11. PhiL s, Z. h 2. . lcMattkn 7, 17. Z. Pet. 1, Z. l. . I. Tini. . til. Jokx 2, 6.- l. Bei. Z, 21. oMatth. E, 16. PhiL . 12. pMatth 7, So. qMattbs s, 14. r2. Flor. S, 16. 1. Kot. Z. 16. s Braut des Lammes, und t Tochter Zion; eine V reine Jung- sum, welche durch den Glauben mit Christo verehelicht wird. Gleichwie nun alle Städte daran, dasz sie ihres Herrn und Königs Gebote unterworfen sind, eigentlich erkannt werden mö- gen, unter wessen Macht und Herrschaft sie gehören, so erkennt man auch die Gemeine« Gottes daran, weil sie Christum Jesum als ihr einziges x Oberhaupt und König in allen Glaubenssachen anerkennt, ihm gehorsam ist und seine Gebote hält. Und gleich- ivie eine reine Jungfrau und J! Braut Vater, Mutter und alle fremde Gesellschaften verläßt, und sich nun unter den Willen und Gehorsam ihres einigen Bräutigams begiebt, so miissen alle wahren Kinder Gottes sich auch von allen falschen Gottesdiensten s« absondern, die fremden Stimmen fliehen und sich wieder mit Christo vereinigen, seine 8 Stimme durch die Predigt seiner ans- gesandten Diener allein hören, und in Gehorsam folgen. Fünftensx Man» kennt das Volk Gottes an seinen getreuen Dienern, welche nach der Lehre b Pauli in Lehre und Leben un- sträflich sind, die Schafe Christi nicht um der c Milch und Wolle willen, sondern aus einem d zugeneigten Gemüte, mit e Lehre und Weisheit speisen; nicht ihr k eigenes, sondern ihres Herrn Wort reden und sein Werk treiben, das Wort Gottes g recht zer- schneiden und teilen, und damit bFrüchte bringen, auf daß durch diese gute von dem Herrn gesandte Votschaft die Menschen nach dem Rate und Willen Gottes von ihren i bösen Wegen sich bekehren und Gott gewonnen werden möchten. Sechstensr Man« erkennt alle wahren Jünger Jesu Christi an der ungefärbten göttlichen Liebe, welche selbst von unserem Seligmacher zum Zeichen gesetzt ist, woran man insbesondere seine Jünger I( erkennen soll; dies umfaßt, daß man den Herrn, Gott unsern Schöpfer von ganzem Herzen und Vermögen iiber lalle Dinge lieben soll, und besteht« hauptsächlich darin, daß man M seine Gebote hält; daneben besteht es darin, daß man seine Brüder oder Nächsten I! wie sich selbst liebt, nicht nur mit O Wor- tenoder Zungen, sondern mit der Tat in der Wahrheit, so daß diejenigen, welche Gott mit geistigen Gaben begabt hat, ihrem Nächsten« damit aus Liebe an der Seele dienen, und das; die- jenigen, welche Gott mit zeitlichem Vermögen gesegnet hat, da- mit ihrem Nächsten in der p zeitlichen Notdurft dienen, damit also unter dem wahren Israel Gottes keine e Bettler noch ein Mangel an geistiger und zeitlicher Lebensnahrung gefunden werden möge. Endlich muß« man auch sallen Menschen eine allgemeine Liebe erweisen, s selbst wenn es auch unser offenbarer tFeind träte, der uns verfolgte und tödtete; auch diesem soll man keineswegs mit fleischlichen Waffen V Widerstand tun, son- dern, gleichwie Christus gegen seine Verfolger seinen XMund zur Rache nicht aufgetan, sondern als ein demütiges, stummes Lämmleiii fiir sie gebeten hat, so musz man auch hierin diesem nnbetriiglichen yBeifpiele folgen; und gleichwie alle Kriegs- leute ihre eigene zLebensnahrung verlassen und ihres Herrn nnd Königs Livree tragen, zum Zeichen, daß sie von allen an- dern fremden Dienern unterschieden, und ihrem Hauptmanne SDie Gemeine erkenne Christum für ihr Haupt, gleichwie alle Städte oder Einwohner derselben ihren Herrn und König erkennen. « Das fünfte Kennzetchem hergenommen von den treuen Dienern. 10 Das sechste und letzte Kennzeichen, hergenommen von der Liebe. UDie Glieder der Gemeine Christi dienen ihrem Nächsten aus Liebe. sJoh. s, 29. Ofsln 21, Z. tMcitth 21, Z. Sols. s, S. v2. Kot. U, 4. xEplx S, W. KoL L, 19. YPIX 45, 11. Ehh. Z, 24· z2. Kot. s, 17. Offln 18, 4· aJokx 10. 4. 1. Jolx L. S. sub. IS, 37. b1. Tim- 3, L. Tini. l, S. Tit. 1, S. c Les. 34, s. d l. Bot. S, 2. essen S, sit. tJeL 68, 1«3. g2. Tini. L, 15. tiJeL Es. It. iJer. 2s, 22. IeJoh. II, As. is. Mose S, 4. Mark· 12, M. tnJolx 14, 21. n,1. Ich. 4, 20. o1. Ich. S, is. PJUL Z, 16. as. Mose 15, 4. k2. Bei. 1, «7. sGaL S, 12. Röm. 12, 17. 20. tMattlz Z, so. 44. But. S, 2«7. vMarL s, TO. xJes ö3, 10. List. 23, As. Ist. Pct. Z, 21· Loh. 13, IS. PhiL Z, Z. 1.·Joh. 2, C· -2. Am. 2, 4. . 320 Der blutige Schaut-kais, bis in den Tod verbunden seien, so müssen? alle wahren Diener Jesu Christi mit. dem erwähnten Kennzeichen auch gewaffnet sein, damit man sie daran unter allen andern Volkern kennen und unterscheiden möge. Wenn man nun also von Herzen an den Vater, Sohn und heiligen Geist und an die Menschwerdung Rechtfertigung oder Erlösung, Leiden, Sterben, Auferstehung und Himmelfahrt Je- su Christi, san die Auferstehung der Todten und das ewige Gericht glaubt, und dabei die Ordnung des Herrn, als: Taufe, Abendmahl, Absonderung und dergleichen nach Anweisung der heiligen Schrift recht beobachtet, und in denselben Christo in der reinen Gottesfurcht und der b Wiedergeburt nachfolgt: dci ist die Stadt und die Gemeine des lebendigen Gottes eine c Saule und Grundseste der Wahrheit, deine Hütte Gottes unter den Menschen, in welcher Gott mit seinem Geiste wohnen und wan- deln will; ein solcher Leib hat Christum zum e Haupte, Erretter und Heilande; wo« aber diese angegebenen Kennzeichen nicht vorhanden sind, und nach Vienschensatzungen gehandelt wird, da isstibkeine Gemeine Gottes, sondern ein k leerer Ruhm von der« e en. Wie« man den rechten Glauben erkennen soll, leset: So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch. das Wort Gottes. Röm. 10, 17. Wer an mich glaubet, wie die Schrift sagt, vo.n dessen Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen. Joh. 7, 38. Aus daß euer Glaube bestehe nicht auf Yien-schentoeisheit, sondern auf Gottes Kraft. l. Cor. L, 5. Denn in Christo Jesu gilt weder Befchneidung noch Vor haut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Gal. 5, 6. Hebt. 11, l. Hab. L, 4. Hebt. 10, 38. Röm. l, 17. Wie« man die Kinder Gottes an der zweiten Geburt oder Wiedergeburt erkennen soll, darüber leset: Als die da wiederge- boren sind nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergängli- chem Samen, nämlich aus dem lebendigen Worte Gottes, das da ewiglich bleibet. l. Petr. l, L3. Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch, daß ihr, die ihr mir seid nachgefolgt in der Wiedergeburt, da des Menschen Sohn wird sitzen auf dem Stuhle seiner Herrlichkeit, werdet ihr auch sitzen auf zwölf Stühlen, und richten die zwölf Geschlechter Jsraels Matth. 19, L8. « Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch Vor- haut etwas, sondern eine neue Creatur. "Gal. 6, 15. sah. Z, s. L. Cor. 5, 17. Wie« man die wahren Glieder Christi an dem gottseligen Wandel erkennen soll, leset: Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen und in's Feuer geworfen. Da- rum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht Alle, die zu mir sagen: Herr, Herr, in das Himmelreich kom- men, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Matth 7, 19; 5, l6; .1L, 50. Ich. l5, l4. Sir. 19, L4. Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, auf daß ihr seid ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehren Geschlechte, unter wel- chen ihr scheinet als Lichter in der Welt, damit daß ihr haltet ob dem Worte des Lebens. Phil. L, l4. Kindlein, lasset euch Niemand verführen, wer recht tut, der O« Wie man das Volk Gottes daran erkennen soll, dasz es sich von allen an· dern Völkern abgesondert hat, und sich allein unter ihr Haupt Christum bege- ben, seine Stimme hört und seine Gebote hält» DWie man die salschen Pro- pheten bor den aufrichtige« Dienern Jesn Christi erkennen und unterscheiden soll. N Wie die Christen an der Liebe erkannt werden müssen. lVon der Einsennung der Gemeine Gottes und der Sendung oder Wahl der Diener. Gleichnis von einem Haus, Land, Stadt sc. a l. Kot. 12, 14. b L. Kot. 12, AS. Nötth 12, s. Eph L, l1. ist gerecht, gleichwie er gerecht ist. Wer Sünde tut, der ist vom Teufel. l. Joh Z, 7. Wie« man das Volk Gottes daran erkennen soll, daß es sich von allen andern Völkern abgesondert und unter Chritum sein Haupt begeben hat, seiner Stimme allein gehorcht und eine Gesetze beobachtet, leset: Darum, meine Liebstenl fliehet vor dem Götzendienste Jhr könnet nicht zugleich trinken des Herrn Kelch und des Teufel:- Kelchz ihr könnet nicht zugleich teilhaftig sein des Herrn Tisches und des Teufels Tisches. l. Cor. 10, .l4, 21. Und ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen, denn was hat die Gerechtigkeit für Genieß mit der Ungerechtig- keit. Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an. L. Cor. 6, l4, 17. Offenb. 8, 4. Jes 5L, 1l. Jerm. 15, 19 und 5l, S. » Als ich euch gesagt habe: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm, denn sie ken- nen des Fremden Stimme nicht. Joh. 10, 5, L7. Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Matth. L8, L0. L. Thess L, l5. Joh. 8, Eil, und 14, Ll und 15, 10. Matth. 11, L9. l. Joh. 3, Z. Wie« man die falschen Propheten von den aufrichtigen Dienern Jesu Christi erkennen und unterscheisden soll, darüber leset: Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafs- kleidern zu euch kommen, aber inwendig sind sie reißende Wölfe, km ihgeii Früchten sollt ihr sie erkennen. Matth 7, l5. 5. Mo- es l , . Wer von ihm selber redet, der suchet seine eigene Ehre, wer aber suchet die Ehre des, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig und ist keine Ungerechtigkeit an ihm. Joh. 7, 18. Denn welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Wort. Joh. Z, 34 und 8, 8l. l. Petr. 4, l1. Denn wo sie bei meinem Rate geblieben wären und hätten meine Worte meinen; Volke.gepredi«gt, so hätten sie dasselbe von— ihrem bösen Wesen und von ihrem bösen Leben bekehrt. Jerem. L8, LL. 3l. Jes 55, 1l. Matth L3, durchaus. Col. l, 5. 6. Tit. l, s. l. Tim. Z, durchaus. Wie« die Christen an der Liebe erkannt werden sollen, dar- über leset: Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch unter ein- ander liebet, wie ich euch geliebet habe . Daran wird Jeder-« mann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe unter einander habt. Joh 13, 34. l. Joh Z, L3. Daran wird’s» offenbar, welche die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels sind; wer nicht recht tut, der ist nicht von Gott, und wer nicht seinen Bruder lieb hat. l. Joh. Z, 10. 15, lL. Matth. LL, 38. Eph. Z, L. 1. Bett. l, LL. L. Petr. l, 7. Artikel 20. Von! den Satzungen der Gemeine Gottes und der Aussen- dung oder Erwählung der Diener wird bekannt: Gleichwie ein tsdaus, eine Stadt oder ein Land nicht bestehen kann, wenn sie keine Gesetze und Satzungen haben, nach welchen sie regiert und unterhalten werden, und wie eines Menschen Leib nicht bestehen kann, wenn nicht die s Glieder ihren ihnen von Gott zugeordnes ten Dienst zur Notdurft des menschlichen Leibes erfüllen, so hat auch Gott der Herr in seiner b Gemeine verschiedene Verordnun- »Die vorgemeldeten Kennzeichen müssen notwendig an der Gemeine gesehen werden, wenn man lie für eine Gemeine Jesu Christi erkennen soll. Wo diese Kennzeichen gefunden werden, da ist an der Gewißheit nicht zu zweifeln. DWo ie aber nicht gesunden werden, da ist es das Gegenteil. I« Wie man den rechten lauben erkennen soll. IIWie man die Kinder Gottes an der zweiten oder Wie« dergeburt erkennen soll. I« Wie man die wahren Glieder Christi an dem gottse- ligen Wandel erkennen soll. chen S, Z. hMatth. 18. W. ei. Tim. s, ist. ciOffb. 21, s. stät-h. b, 23. Eph. l, 22. tOffb. Z, L. D. 22 und s, s. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. geii, Gesetze und Gebote gestellt, sdurch welche dieselbe auferbaut, gestärkt und gebessert werden kann; und« gleichwie ein Leib zii seiner Notdurft der c Augen, des Mundes, der Hände und Füße (als der wichtigsten und notwendigsten Glieder) bedarf, um für den Leib zu sehen, zu reden und zu arbeiten, damit dadurch der« selbe ernährt und erhalten werden; so« hat auch Christus, der Herr, in seiner Gemeine als notwendig verordnet, und zuerst durch seine eigene gegenwärtige besehlende Stimme seine Apo- stel d ausgefandt, um das Evangelium unter allen Völkern zu predigen und sie zu lehren, seine Gebote e zu halten, und hat solches mit Zeichen und Wundern befestigt. Solches« haben die Apostel zdurch den heiligen Geist nachher ihren Nachfolgern anbefohleir daß sie nämlich ganz in derselben Weise in der Gemeine f Hirten, Lehrer, Helfer und Regierer g erwählen sollten, welche als tüchtige leuchtende l·- Sterne mit ihrem guten Wandel und ihrer s· heilsamen Lehre an dem geisti- gen Himmel erbaulich scheinen, nnd als k friedsame Boten durch das Evangelium die gute neue Botschaft überall« verkündige1i sollten, damit -durch diese die Menschen von ihren 1 argen Wegen bekehrt, mit der Gemeine vereinigt und dadurch der Leib Christi tssgebessert und auferbauet werden möchte. Und« weil man weiß, daß der -Mangel getreuer Diener, und daß die Schafe Christi um des Mangels guter 11 Lehren willen in« Irrtum geraten, hauptsächlich aus des Volkes O Un- würsdigkeit entstehe, so soll das Volk Gottes, welches dergleichen bedarf, sich nicht zu allen solchen Menschen wenden, welche in den hohen Schulen nach pmenschlicher Weisheit qunterrichtet sind, welche schwatzen und disputiren können und diese ihre I· ge- kaufte Gabe wiederum für zeitlichen s Gewinn zu verkaufen suchen und Christo iiichtlauter in der Erniedrigung der t Wie- dergeburt nachfolgen, wie es bei der Welt gewöhiilich der Fall ist, sondern« die wahren Glieder Christi sollen sich (iiach dem Rate Gottes) mit demütigem vFasteii und xBitten zu dem Vater der Ernte, welcher der wahrhafte Aussender ist, wenden, das; er durch seine göttliche WeisheitMänner :- erwecken wolle, um sie als 2 getreue unid s weise Haushälter über seine Haus- genossen zu setzen, indem sie ihnen zur rechten Zeit ihre b ge- bührliche Speise geben, sie mit seinem Geiste im Herzen ent- zünden und feurig machen, und sie in seine Ernte c aussendew damit sie die Schafe Christi nicht um der d Milch und Wolle willen, sondern aus E Herzensgrunde mit Lehre und Weisheit speisen, und sie auf dem k rechten Wege nach dem Reiche Gottes gleiten mögen, unddadurch ihren von Gott anbefohlenen Dienst durch die von Gott verliehene h Kraft ausführen. · Deshalb7 sollen die Gläubigen, denen es hieran mangelt, nachdem sie mit feurigen I Gebeten das Angesicht Gottes gesucht haben, ihre Augen nach einem k gottessürchtigen Bruder wen- den, der seinen eigenen 1 Leib im Zaume hält und bezwingt und in welchem die mFrüclite des heiligen Geistverfpurt und erse- hen werden. Diesen» wenn er sdurch v gemeine Stimmen dazu sGleichnis von einem Leib. sAlso hat es auch Christus in seiner Gemeine verordnet ·Solches haben die Abostel auch befohlen. Lehrer entsteht aus des Volles Unwürdigieit isDaruiii muß Gott, oder der Va- ter der Ernte angerufen werden. 7 Von der Weise, die Lehrer zu erwählen. s Wie man die erwählten Lehrer tin Glauben untersuchen müsse. cL. Kur. L, St. dMarL IS, IS. eMatth. L8, 19. Mark. to, is. Abg. 14, s. iKoL IL, List. Ebh. e, 1L. gTir 1, s. L. Tini. L, L. APQ o, i. bOffb. 1,- So. Mit. i. o. know. 10, is. ges. se, 7. End. e, is. mer. es, se. m End. 4, .12. u Richter L. U. Kot. L, 4. q1. Kur. l, IS. Les. II, II. Tit. 1, I0. rL. Kur. L, 19. L. Kur. 4, L. sTih I, U. L. Tini. o, s. tMatt. 19, W. vAbg. IS, L. xMattlx s, 2S. List. 1o, o. y Abg. 13, LL. Jede. I, v. : Luk. IL, 4L. at. Kot. 4, L. Tier. s, Io. dGal. o, 1L. sub. L, IS. cMattlx LL, s. ck Des. 34, Z. c 1. Bei. s, L. iJer. Z, to. Jes. so, 4. gJes. 48, I7. h I. Bei. it, 11, iAbg o, o. leAbg to, L. I. Tini. s, 7. It. Kur. o, M. m Ost-Z, W. aL. Kur. s, 19. sDer Mangel treuer . 321 erwählt worden ist, soll von dem Aeltesten und Sorgeträger der ilseiisieiiie im 0 Glauben untersucht werden, ob er in alleii Stücken nach der Regel des Wortes Gottes, mit der Gemeine überein- stimme, damit er also tüchtig sei, einen andern deii Weg der Wahrheit zu lehren, welchen er p selbst versteht und kennt; die- ser aber, wenn er qtüchtig befunden worden, soll iniNamen des Herrn austreten, dem Volke den Willen Gottes zu verkündi- gen. Wenii nun wahrgenommen wird, das; ihm das Evangeli- um zu predigen von Gott t anvertrauet worden sei, so daß er das Wort Gottes s recht teile und mit demselben t Frucht schaffe, so kann die Gemeine, wenn sie solches bedarf, unsd er nach der Untersuchung mit der Gemeine in dem Glauben nach dein Wor- te Gottes einstimmig zu sein befunden wird, denselben durch r gemeine Stimmen zum Aeltesten und Lehrer in den vollen Dienst erwählen, die» Aeltesten X durch Auslegung der Häiide es bestätigen unid ihn in des Herrn y Llckerwerk arbeiten und wir- ken lassen, auch die christliche Taufe und des Herrn Abendmahl init dem, was dazu gehört, bedienen und ausrichten lassen. — Auf« gleiche Weise soll die Gemeine die z Diener der Ar- men durch gemeine Stimmen erwählen, und solches die Aelte- sten mit Auslegung der Hände, nachdem sie im Glauben s unter- sucht und b tüchtig befunden worden sind, zu c Helfern und Auf- seherii befestigen lassen. Diesen sollen die gutwilligen Gebet ihre Gaben einhändigen, damit sie mit denselben den d armen Mitgliedern Christi, welche mit ihren Händen nach ihren Kräf- ten fleißig wirken und arbeiten und sich gleichwohl nicht ernäh- re1i können, ihren Mangel O ersetzen möchten, damit unter dem Volke Gottes kein k Bettler unid kein gMangel zeitlicher Not- durft gefunden werde, und dabei des Gebers gute Gabe vor den Menschen 11 verborgen sein möge, aber vor Gott offenbar werde, nach der Lehre Christi. Und« wenn Jemand von den erwähnten Dienern in dem i Glauben oder Wandel von dem angenommenen Wege der Wahrheit abweichen würde, so soll die Gemeine, die ihn erwählt hat, wenn sie anders fromm und gottselig ist, denselben-strafen oder absetzen, je nachdem sein Verbrechen es verdient hat. Von« den Ordnungen der Gemeine Christi, leset: Jch freue mich, und sehe eure Ordnung und euern festen Glauben an Christum. Kol L, Z. 1. Kur. 11, 33; 14, 40. L. Kur. 8, 19. Wie« man Gott, welcher allein aussendet, um getreue Ar- beiter bitten soll, leset: Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige, darum bittet »den Herrn der Ernte, dasz er Arbeiter in seine Ernte seiide. Matth. 9, 37. Luk. 10, L. Matth. L3, Eis. Luk. 11, 49. Joh. 13, L0. Matth. 10, 40. Luk. 10, 16. Matth. 25, 14, Luk. 19, 12. Joh. 20, 21. Wie« notwendig diese Diener seien, und wie sie Gottes Wort lehren und tüchtig sein sollen, leset: Der Herr, der Gott über alles lebeiidige Fleifckl wolle einen Mann setzen über die Gemeine, der vor ihnen her-, aus- und entgehe, und sie aus- und einführe, das; die Gemeine sdes Herrn nicht sei wie die Schafe ohne Hirten. 4. Moses 27, 1»6. Jch will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen mit Lehre und Weisheit. Jerm. Z, 15. oL. Bei. L, L. Hof. Z, L. Sei. L4, sl. pl. kti ·« Von der Bestätigung der Ae!testeii. 10 Von der Wahl der Diener. u Wie man untilchtige Diener a seyen soll. »Von den Ordnungen der Gemeine Chri- . . n Wie man Gott um treue Arbeiter bitten soll, als von welchem sie allein zu erwarte» sind. «« Wie notwendig diese Diener seien, und wie sie Gottes Wort lehren müssen und tüchtig seien. at. Tini. Z, Io. pMattb. 15, It. Les. o, IS. qTit I, S. kGal. L, 7. s L. Tit. L, is. tJesX IS, II. Kot. l, o. vL. Kur. s, 19. x1. Tini. 4, It. L. Tini. I, s. Abg. 13, s. z« I. Kur. s, S zAbg o, s. S. l. Tini. s, s. a l. Tun. s, 10. bTit. l, s. c l. Kot. 1L, Ls. GENUS. S, L. eL. Kur. O, is. Muse IS, 4. g L· Kur. S, It. h Matth. S, 4. iMatth IS, A. l. Tini. L0. L. Eint. L, I7. 1L. l, 322 34Welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Wort. Joh. s, ; 7, 18. — So Jemand redet, daß er’s rede als Gottes Wort. So Je- mand ein Amt hat, daß er’s tue, als aus dem Vermögen, das Gott -darreichet, auf daß in allen Dingen Gott gepriesenswerde durch Christum Jesum Z. Bett. 4, 11. - Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Wille1n hervorgebracht, sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem heiligen Geiste. Z. Petr. 1, 21. Derohalben ließ ich dich in Creta, daß du solltest vollends anrichten, da ich’s gelassen habe, und besehen die Städte hin und her mit Aeltesten, wie ich dir befohlen habe. Wo einer ist Unta- delich. Tit; 1, 5. Von« ihrer Tüchtigkeit, unsd wie sie dienen sollen, nachdem sie untersucht worden, leset: l. Tim. Z, durchaus. 1. Kor. 12, 28. Rönr 12, 7. Eph. 4, 11. Von« der Weise, wie sie erwählt wurden, leset: Wir haben aber einen Bruder mit ihm gesandt, der das Lob hat am Evan- gelium durch alle Gemeinen; nicht allein aber das, sondern er ist auch verordnet von den Gemeinen zu unserem Gefährten in dieser Wohltat, welche durch uns ausgerichtet wir«d. L. Kot. 8, 18. Apostelg 1, 23. Da sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der hei- lige Geist: Sendet mir aus Paulus und Barnabas zu dem Werke, dazu ich sie berufen habe. Da fasteten sie und beteten und legte11 die Hände auf sie, und ließen sie gehen. Apostelgesch 13, 2;« 20, 28. Was du von mir gehört hast -durch viele Zeugen, das be- fiehl treuen Menschen, die da tiichtig sind, auch Andere zu leh- ren. 2. Tim. L, Z. Weidet die Heerde Christi, so euch befohlen ist, und sehet wohl zu, nicht gezwungen, sondern williglich, nicht um schändlis chen Gewinnes willen, sondern von Herzens-Mund, nicht als die über das Volk herrschen, sondern werdet Vorbilder der Herde. 1. Petr. 5, L. - Von« der Wahl und Bestätigung der Diener, leset: Es taugt nicht, daß wir das Wort Gottes unterlassen, und zu Tische dienen; darum ihr lieben Brüder, sehet unter euch nach sieben Männern, die ein gutes Gerücht haben und voll heiligen Geistes nnd Weisheit sind, welche wir bestellen mögen zu sdieser Not- dnrft. Diese stellten sie vor die Apostel, und beteten und legten die Hände auf sie. Apostelgesch. S, Z. S. 1. Tim. Z, 8. 10. Artikel 21. Von! der christlichen Taufe wird bekannt, daß sie eine gött- liche, evangelische Verhandlung, Gebrauch und Einsetzung sei, welche szuersts der Mann Gottes Johannes der Täufer durch den b Rat und Willen Gottes angefangen, unds der hochgeach- tete Sohn Jesus Christus (der sich selbst als ein gerechtes Vor- bild erniedrigt hat) c empfangen hat, auf welchen als den wah- ren Täufer mit dem dHeiligen Geiste und Feuer der gedachte Johannes mit seiner Lehre und Taufe hingeführt und gewiesen hat. Dieser ist mit vollkommener e Gewalt im Himmel und auf Erden von kGott ausgegangen und erschienen, und hat seine Apostel mit dem Befehle ausgesandt, g allen Völkern das Evan- gelium zu predigen, und alle diejenigen, welche es anhören nnd wahrhaftig daran glauben würden, im Namen des Vaters, I« Von» ihrer Tüchtigkeit, und wie sie noch ihrer Durchforfchung dienen sol- len. lIOD1e«Ordnung, wie sie erwablt werden. 17 Von der Wahl und Bestäti- gung dec Diener. W; Issgftx gsxspllkkszifteltitctlztsficllnzetslåtiltähbes Wie dieselbe angefangen bat. »Wie Ebri- aMarlc 1, 24. bLulc 7, so. cMatth· Z, t6. dMattlx s, tt. eMattlx W, 18. iJolx 16, so. gMattlx W, 10. Mark. t6, II. Rönr. t0, its. Der bIUtkgc Schåtcpccih l. . des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen, und dieselbdli sowohl vor als« auch nach der Taufe zu b lehren, alles dasjenige zu halten, was er ihnen befohlen hatte. Diesem« allen sind die Apostel« Christi als igehorsame Die- ner Gottes nachgekommem sie haben zu kJerusalem den Anfang gemacht, und die 1 Länder hin unsd wieder mit der Pre- digt des Evangeliums erfüllt; auch sind alle diejenigen, welche diese himmlische Lehre gehört, geglaubt und s« gern aufgenom- men haben, zu Jüngern und Nachfolgern gemacht, im Namen des dreieinigen Gottes mit Wasser getauft, und dadurch mit llzshristo verbunden worden, zu v halten, was er ihnen befohlen atte. Da« nun -die Lehrenund Gebote Christi nicht für eine ge« - wisse Zeit eingeführt, sondern verordnet sind, daß sie bis zur O Erscheinung Jesu Christi vom Himmel gehalten werden sollen, gleichwie er auch mit seinem Geiste I) bei denen, die denselben nachfolgen, bis an der Welt Ende bleiben will, so sind alle Gläu- bigen und Nachfolger Christi fchuldig, solche Lehren und Gebote, welche aus göttlichem Besehle herkommen, keineswegs« durch menschliches Gutdünken zu verändern oder zu verachten, sondern nach der Weise und Einsetzung Christi und dem Gebrauche seiner hocherleuchteten Apostel beständig darnach zu leben und sie zu halten: deni Menschen sollen sie das I« Evangelium predigen, und alle, die an dasselbe glauben, Buße und Bekehrung beweisen und ihren Willen Gott unterwerfen, sollen von« einem sdazu ver- ordneten unsträflichen Diener einmal mit Wasser in dem Namen s des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes getauft werden. " . Diese« auswendigeWassertaufe macht eigentlich nicht den t Eingang zum Reiche Gottes, auch hat dieses sichtbare Element des Wassers keine V Kraft oder Heiligkeit in sich, vermag auch nicht einige Gnade oder Seligkeit zu geben: denn gleichwie das Wasser des XJordans undrSiloa eigentlich weder den Aus- satz noch die Blindheit heilte, sondern nur die 2 Kraft Gottes, welcher sie hierin untertänig und gehorsam waren, so hat auch« aleichfalls das Wasser mit der Taufe keine Gewalt, uns die Sünden zu vergeben, und uns von unseres Fleisches sUnreinigs keit zu reinigen, sondern sie ist nur ein Zeichen und Beweis der Gnade und des Blutes Christi in der Abwaschung von den Sün- den, welche der Mensch durch den Glauben und die Wiederge- burt aus Gnaden c vor -der Taufe durch d Ablegung des fündli- chen Leibes des Fleisches, trelches in der Taufe verkündigt wird, ins Herz empfangen hat: und ohne diese inwendige Taufe mit dem eheiligen Geiste und Feuer ist die auswendige, sichtbare Wassertaufe wie ein Siegel an einem k leeren Briefe, nichtig und ohne Wert. « » Da nun die christliche Taufe sobeschaffen ist, daß sie von Christo allein auf den g Glauben, auf sdie Buße und Besserung verordnet und befohlen ist, auch von seinen hohen Apostelm wel- che diesem nachgefolgt sind, auf keine andere Weise bedient und gelehrt worden ist, so« wird die Taufe der jungen, 11 unwissen- den, fprachlofen Kinder mit allem Rechte verworfen, welche wir « für eine iMenschensatzung 2c. halten, die billig kausgerottet und verworfen. werden soll. Die hervorragendsten Begründer « Daß die Leute vor und nach der Taufe unterrichtet werden trunken. « Wie die Apostel solches verrichtet haben. »Das; dasselbe Gebot bis ans nde unter· halten werden mixsse 7 Daß es nicht verändert werden möge. sDurch wen und in wessen Namen die Taufe geschehen müsse. IG eichwobl at das elementarb sche Wasser keine Heiligkeit oder Kraft. I« Berwe ung der indes-taufe- hMattb. Es, 20. it. Kot. 4, t. 7. EIN. 24, 47. Abg. I, it. lRönu . wills-g. 2, e. aMattb. 28, 20. at. Tini. B, t4. pMattln W, 20. as. Mose 12. S und 4, Z. kApg. to, 41 und Z, ZS und S, sit. sMattlx 28, zldi ; Gar-di. s, IS. sit. Pet. t, 21. x 2. An. S, t4. z· Job. O, O. est-l. S, 46. u . , . — at. Bei. s, 22.» bAhg. 22, is. oGcL s, W. ob. l, IS. dKoL 2,« 11. eMattlx s, 11. i Rom. s, Es. gMarL IS, te. Matt . 28, tO. Abg. L, 38 und 36 und ts- st. las. Mose t, IV. iMatth t5, 18. l. Kot. s, 11. kMattb. II, 4 . Mart. 7, O. oder Märtyrer-Spiegel der Jovis-Ermatten. der Kindertaufe gründen dieselbe auf den Fall Adams« und sa- gen, daß durch denselben alle Menschen in einem unseligen und verdammlichen Stande in diese Welt gesetzt werden, und daß sie wiederum durch Kraft der Wassertaufe aus diesem unseligen und verdammlicheii Stande in einen seligen und Gott wohlge- falligen Stand versetzt und. verändert werden. Auf diese Weise binden sie nicht allein der Kinder Seligkeitund Verdammnis sondern auch Christi seligmachende Gnade, dessen Tod und Ver- söhnu1ig an den Willen oder Unwillen des Menschen und das schwache Element des Wassers, sodaß ein Kind, welches jemand taufen läßt, sofort selig ist, wenn solches aber jemand versäumt oder sich dessen weigert, ein solches Ki1id, wenn es istirbt, ver- dammt ist. . . . . . l «« Dieses ist ein Ausdruck von der papistischen Lehre, welche die Vergebung der Sünden un-d die Seligkeit auf das auswendige Tauf- wasser bindet. s· Die sterben, sagt der Schreiber. Wer sollte wohl, der Gott fürchtet, auf irgend eine Weise solche menschliche Kindertaufe mit gutem Gewissen, als der Ordnung Gottes gemäß annehmen können, da doch in dem gan- zen Neuen Testamente weder von— Christo noch von seinen Apo- steln das geringste davon geboten oder I beschrieben worden ist· Und die Kinsdertäufer selbst gestehen rund heraus, daß, als die Apostel in die ganze Welt ausgesandt worden sind, um zu m lehren und zu taufen, die Kindertaufe von Christo nicht be- fohlen worden, oder in deren Schriften begriffen sei: auch ist niemand unter denen, welche sie behaupten, der den Urheber« und den ersten Grund der Kindertaufe in dem Worte Gottes zei- gen kann, indem ja jede göttliche Verordnung ihren Anfang hat, wo sie zuerst von Gott geboten worden ist: wie soll denn dieses Gebäude der Kindertaufe vor Gott bestehen, wovon kein Grund zu finden ist? Aber« mit der Kindertaufe wird in der Tat nichts ande- res getan als die wahre Taufe Christi 11 verachtet und unter die Füße getreten, weil sie in vielen Stücken gegen dieselbe streitet: denn Christus hat die Taufe mit der 0 Lehre des Evangeliums; Glauben und Buße, als Siegel und Zeichen derselben, ver- knüpft, und« gleichwie die Kindertaufe mit der Taufe Christi iiicht übereinkommh sondern gegen dieselbe streitet, so. kommt sie auch nicht mit der Beschneidung der Juden überein, welche nicht den Kindern, sonden den p Alten und. Bejahrten geboten worden, alles, was männlich unter ihnen ist, bei Strafe des Ausrotteus am« achten Tage zu beschneiden. Anders verhält es sich jedoch mit der Taufe Christi, indem den Eltern kein Befehl geworden ist, ihre Kinder zu taufen, viel weniger jemand an- » ders zu taufen oder taufen zu lassen: denn« die Taufe ist eine Veror-dnung Christi, zum Teil dem Abendmahl gleich, welches niemanden befohlen ist, an einem andern verrichten zu lassen, sondern es muß ein jeder diese christliche Verordnung mit seinem s! eigenen Glauben begehren und empfangen; aus diesem Gru1i- de paßt sie gar nicht auf die neugeborenen Kinder. « Und« so untüchtig die Kinder zum Gebrauche des Abend- mahls sind, gleichwie alle Verständigen mit uns bekennen, eben so untiichtig sind sie auch zum Gebrauche der christlichen Taufe, 17 Daß weder desselben Urheber noch den könne. »Was die Kindertaufe in der . der Beschneidun der Juden nicht übereintomme I« Die Taufe nung Christi un wird mit dem Abendmahle verglichen. IS Daß die Kinder, die zum Abendmahl untlichtig sind- auch zur Taufe untiichtig sind, weil zu dem einen nicht weniger als zu dem andern erfordert wird. l2. Pet. L, Z· mMati. W, 19. Mark. is, is. n Sol. I, O. oMatth. AS, 19. Abg. 22, 16. Abg. , S. pl. Mose 11, 17 und U, 4. «s. Mose IS, s. L. Mose 4, 24. Jos. s, Z. qAdg. s, Eis. Abg. 2, s7. Abg. 6 und 10,3S und 16, 33 und 18- s. Grund aus Gottes Wort gezeigt wer« Tat sei 18 D 323 und gleichwie die Kindertaufe, weil hierin die Zeugnisse aus göttlicher Schrift ermangeln, nur mit Gründen und uusichern Folgerungen erwiesen wird, so kann man auch mit denselben und dergleichen Folgerungen den Kindern das Abendmahl zu- eignen, wie auch vor Zeiten in der römischen Kirche geschehen ist; und« gleichwie man auf diese menschliche Folgerung die Kinder keineswegs zum Gebrauche des heiligen Abendmahls zulassen soll, ebensowenig soll man auch auf diese Folgerungen die Kin- der zum Gebrauche der Taufe zulassen; s sondern man soll in diesem allen notwendig bei der Lehre Christi und seiner Apo- stel bleiben, wenn man nicht verführt und betrogen sein will. Aber gleichwie die Juden unveränderlich, ohne irgend ihrem Gutdünken zu folgen, bei der Beschneidung am achten Tage ge- blieben sind, so müssen auch alle Christen unveränderlich bei der Lehre Christi bleiben und die Taufe allein auf die Buße und den Glauben an Christum, wie es verordnet ist, bedienen. Aber« es ist allen Christenmenschen befohlen, und sie sind schuldig, ihren Kin-dern mit ihrem guten Beispiele voranzugehen und sie mit guter Lehre und Unterweisung in der s Furcht des Herrn aufzuziehen, ohne an ihnen die Taufe, das Abendmahl oder sonst andere Zeremonien zu bedienen, indem man weiß, daß es unmöglich ist, daß jemand einen t andern gegen seinen Willen und Wissen mit dem Herrn sollte verbinden können. Aberss sobald als die Menschen aufwachsen und zu ihrem Verstande kommen, findet man, daß sie, wegen ihrer angebore- nen sündlichen v Natur, nach dem X Fleische leben- und dadurch aus der Gnade fallen, worin sie mit dem Blute Christi Js erkauft waren, weshalb ihnen alsdann an der Seele das 2 Gehör des göttlichen Wortes nötig ist, woraus der Glaube und die Wiedergeburt und folglich auch die Taufe herkommt, welche von dem Herrn Jesus Christus dem Glauben und der Wieder- geburt beigefügt wird, und davon nimmermehr geschieden wer- den mag. Darum wird dieselbe als ein s Grab dargestellt, wor- in der Menschen eigene abgelegte wirkliche Sünden begraben werden, das: sie dadurch mit Christo in einem neuen Leben auf- erstehen und nach dem Geiste wandeln mögen. Und« gleichwie bei einem Ungeborenen kein Bad gebraucht werden kann, um des Leibes Unreinigkeit abzuwascheiy es sei denn, daß zuvor ein Kind geboren und zur Welt gebracht sei, so soll die christliche Taufe, welche mit einem b Bade der neuen Ge- burt verglichen— wird, nach dem HWillen Gottes niemanden ge- geben werden, als nur denjenigen, die durch den Glauben wie- dergeboren und c der Sünde d abgestorben sind, auch solche selbst begehren, und die von dem Tode der Sünden e a1iferstehe1i, in einem neuen Leben wandeln f und alles halten, was ihnen von Christo befohlen ist. Deshalb« kann bei der Gemeine Christi niemand für einen Bruder oder für eine Schwester erkannt werden und -an irgend christlichen Verordnungen Teil haben, der nicht zuvor die hier- gedachte christliche Taufe, welche die gerste Verordnung und Aufnahme in die christliche b Gemeinschaft ist, womit man sich unterwirft und verpflichtet, um alle Gebote und Verordnungen Gottes wirklich zu halten, nach Gottes Wort auf ihren Glauben empfangen hat. Isssiann man ihnen nun das Abendmahl nicht geben, weil sie dazu un- fähig ltnd. so muß man sie auch um dieser Ursache willen nicht taufen. Jn die- ser Sache muß man allein beider Lehre Christe und seiner Aboftel bleiben. »Die Christen nküssen ihren Kindern mit einem guten Exenibel vorangehen. T« Die Erwackfenen müssen auch Sorge tragen. »Das Bad der Wiedergeburt lann an niemand als an Wiedergeborenen bedient werden. 20 Es lönnen keine Ungetausten für Glieder der Gemeine Christi gehalten werden. rEdh 6,84. sHakh Z, 4· Röuh I, «17. Sieb. 10, As. » t Erd. e, d. vJoh Rom. . i. xi. nor. e, so. you-m. m, 17. s, s» Hotaru» es, in. Mark! 1e,1e . ankam. e, i. i- Tir s, s. cui-g. as. ·« Rom. e, e. einst. e, m. ixoisittkx es, so. geizig. e, «. di. nor. m, is. - Erd. e, s. 324 Der blutige Und« gIeichwie nur ein Glaube und ein Gott ist, so gibt es auch nur eine christliche Taufe, und wenn man dieselbe ein- mal auf den wahren Glauben nach der Einsetzung Christi emp- fangen hat, so ist es nicht erlaubt, sich noch einmal taufen zu lassen oder die Taufe zu erneuern. Von« der Taufe Johannes und wie er als ein Vorläufer und Bote vor Christo hergesan-dt worden sei, die Taufe der Bu- ße Verkündigt und auf Christum hingewiesen habe, leset: Jo- hannes, der war in der Wüste, taufte und predigte von der Tau- fe der Buße zur Vergebungder Sünden. Mark. 1, 4. Matth. Z,»6. 11. Jch taufe euch mit Wasser, es kommt aber ein Stärkerer nach mir, dem ich nicht genugsam bin, daß ich die Riemen seiner Schuhe auflöse, der wird euch mit -dem Heiligen Geiste und mit Feuer taufen. Luk. Z, 16. Joh. 1, 31. Wie« Christus Jesus seinen Jüngern befohlen, das Evan- gelium zu predigen und geboten, keine sprachlosen Unwissenden Kinder zu taufen, sondern nur —solche, die es hören und daran glauben würden, leset: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel nnd auf Erden; darum gehet hin und lehret alle Völker, und taufet sie in dem Namen— des Vaters, des Sohnes und des Hei- ligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende. Mai-Eh. 28, 19. Prediget das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubet nnd getauft wird, -der wird selig« werden, wer aber nicht glaubet, der wird verdammet werden. Mark. 16, 16. Wie« die Apostel nach diesem hohen Befehle das Evangeli- unc gepredigt nnd nur diejenigen getauft haben, die es gehört, geglaubt, selbst begehrt und angenommen haben, leset: Da sie aber das höreten, ging’s ihnen durch’s Herz, und sprachen zu Petrus und zu den andern Apostelnt Jhr Männer, lieben Brü- der, was sollen wir tun? Und Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und lasse sich ein jeder taufen auf den Namen Jesu Chri- sti zur Vergebung der Sünden. Die nun- sein Wort gerne an- 11ahmen, ließen sich taufen. Apg. 2, 37. 41. Und der Kämmerer sprach: Siehe, da istWasseu was hin- dert das; ich mich taufen lasse? Philippus aber sprach: Glaubest du von ganzem Herzen, so mag’s wohl sein. Er ant- wartete und sprach: Jcl) glaube, daß Jesus Christus Gottes Sohn ist, und er ließ den Wagenhalten und sie stiegen hinab in das Wasser, Philippusund der Kämmereu und er taufte ihn. Apg. 8, Z5. Wie« nachdiesem Grunde die Apostel einigeHäuser unter- richtet und getauft haben, nachdem sie das Wort Gottes ge- hört. und geglaubt haben, und mit dem Heiligen Geisteerfiiljit worden sind, leset: Apg. 10, Z7 und 16, 15. Z2. 1. Kot. 16, 15. Apg. 18, 8. « Wie-« die Apostel in ihren Briefen die christliche Taufe als eine Begrabung der Sünden in den Tod Christi und eine Auf- erstehung und Wandel in einem neuen Leben, eine Anziehuiig Christi, ein Bad! der Wiedergeburt, eine Taufe durch einen Geist E! Die wahren Getauften soll man nicht ioicdertaufem 22 Bon der Taufe Jo- hannes und wie er als ein Borlcifer vor Christo hergesandt worden sei, die Taufe der Buße gepredigt und au Christum gewiesen habe. SWie Christus Jesus scincsn Jüngern das Cdangizium zu predigen geboten habe: desgleichen, wie er befohlen habe. allein die derer, die solches glauben und nicht die stum- men Unwissenden Kinder zu taufen. YWie die Apostel nach diesem hohen Beichte das Evangelium gepredigt und allein die getauft haben, die es ge- boiet, eglaubt und selbst begehrt haben, es anzunehmen. Es Wie die Avoftel nach d esem·» Grunde einige Hause: gelehrt und getauft haben, nachdem sie das Lizort Gottes gehort und geglaubt haben, auch mit dem Heiligen Geiste erfüllt sind, zum Dienste te: Heiligen verordnet und alsojfolgsich für Gläuhige gehalten worden find. E« Wie die Apostel inibren Bricten die christliche Tauf haben, als eine Begrabung der Sünden in den Tod Christi, eine Auferstehung und einen Wandel n einem neuen Leben, eine Anziehung Christi, ein Bad der Wiedergeburh ein Getaust werden von einem Geiste zu einem Leibe, ein Bund eines guten Gewissens mit Gott. O e beschrieben 4 4 Schauptatz zu einem Leibe, und einen Bund eines guten Gewissens mit Gott beschrieben haben, darüber leset Röm. 6, Z. Kol. L, 12. Gal Z, 27. Tit. Z, 5. 1. Kot. 12, 13. 1. Pet. Z, 21. Artikel 22. Von! des Herrn Abendmahl oder dem Brotbrecheii wird ge- glaubt und bekannt: Gleichwie die Taufe eine Cinsetzung und Verordnung des Herrn ist, durch welche die Gläubigen unter einander durch s einen Geist mit Christo, als in b Gemeinschaft verbunden werden, so« ist gleichfalls das Abendmahl eine wur- dige Cinsetzung und Verordnung Christi, wodurch diejenigen, welche glauben, nach der Ciiisetzung Christi getauft sind, gelehrt und ermahnt werden, in Christo zu leben und czu wandeln, gleichwie sie ihn durch den d Glauben in der Taufe angenom- men haben und ihrem Nächsten mit ebrüderlicher Liebe ver- bunden zu sein, mit welchem sie in der kEinigkeit des Gei- stes nach einer g Regel des göttlichen Wortes leben und wandeln sollen, dabei sie denn des bittern Leidens nnd 11 Todes des Herrn mit andächtigens Betrachtungen gedenken sollen. · Um« nun den Menschen solches ins Gedächtnis zu bringen, hat der Herr Jesus Brot und Wein dazu gebrauchen wollen, nzelche Dinge den Menschen wohl bekannt sind, um durch diesel- ben die himmlischen und verborgenen Dinge den Gläubigen in’s Herz einzupflanzen, wobei er sie gelehrt zu bedenken, daß gleich-· wie« das Brot aus vielen zermahlenen Körnlein zu einem Brote bereitet, und der Wein aus vielen Beerlein zu einem Tranke ge- preßt wird, welche deshalb dem menschlichen iLeibe als Speise und Trank sowohl nötig wie nützlich und dienlich sind, so hat auch Christus aus feuriger Liebe sich am Stamme des Kreuzes zerbrechen und sein Blut vergießeii lassen, und hat die Kelter des Leidens allein getreten, wodurch er den Yienschen mit seinem lFleische und Blute zu ihrer Seelen notwendigen Speise und Trank gedient hat. Dabei« wird ferner gelehrt, daß gleichwie das Brot von vielen Körnlein gemahlen und zn einem Brote zubereitet, und der Wein aus vielen Beerlein zu einem Tranke gekeltert wird; so sind auch viele Gläubigen aus mancherlei Plätzen durch den eigenen Glauben wie zu einem Brote oder zn einer Gemeine getoordeii und unter einander in Gemeinschaft verbunden, damit alle, die solches Brot und solchen Wein mit dem Munde mwiirdig empfangen und genießen, dabei durch den 11 Glauben -im Geiste Christum mit allen seinen- himmlischen Gütern empfangen und dessen teilhaftig werden; und dadurch irerden sie im Glauben gestärkt, an der Seele 0 gespeist nnd in brennender Liebe mit Gott nnd ihrem Nächsten wie Glieder ei- nes Leibes pverbunden Es sollen aber die Gläubigen keinestregs irgend Vertrauen auf diese sichtbaren Denkzeichen setzen, als ob sie in fiel) selbst hei- liger und würdiger als andere dergleichen gemeine Speise und Trank sein« sollten, oder als ob sie den Menschen Gnade und Losfprechung von den Sünden zu geben vermöchten. Wer dies aber tun würde, der würde mit dem c! Herzen von seinem Schöps fer abfallen und Gnade bei dem t Geschöpfe suchen, wo sie doch nicht zu finden ist :· die Gläubigen sollten vielmehr diese Zeichen nicht anders als Brot u. Wein empfangen, und mit festem Ver- trauen des Herzens sich allein an dasjenige halten, was dadurch gelehrt nnd abgebildet wird, und sollen diese Zeichen als Bilder IVon des Herrn Abendmahl oder dem Brotbrechem TWas das Abend- stahl sei und vorstellte. sDie äuszerliche Wesenheit davon ist Brot und Wein. «Vo»n der Natur des Brotes und Weines. durch die Natur des Brotesund Weines elehrt wird. CDasZ man kein Vertrauen auf die auswendigeu sichtbaren Zeichen eben müsse, ohne dasjenige, was sie bedeuten. is. dA»i-g. Z, 42. cKol. 2, s. dGaL s, 26. eKoL S, Ist. l . . 10. gPhil. s, is. h I. Kot. U, 25. i Matth. , , Weiskx 16, W. IcJeL BE, s. lJolx S, sit. teil. Kot. U, IS. »·nJoh. S. .,.. . oJoh. s, Es. pEvh. 4, s. Kot. Z, 15. gJer. 17, s. kRom. 11. 15 und 7. 17. - 7Die Zeichen haben den Namen von demjenigen, was sie bedeuten. sDen Kelch selbst nennt Christus das Neue Testament :c.; also sind auch die andern oder Märtyrer-Spiegel der Tattfd-Gesiititten. 325 ansehen und achten, gleichwie’ der Heilige Geist in der Heili- gen Schrift den Zeichen den s Namen der bezeichneten Sachen beizulegen pflegt, und« wie auch Christus in der Cinsetzung des Abe11dmahls den tKelch das Neue Testament in seinem Blute nennt, welcher Kelch das Neue Testament nicht wirklich ist, son- dern nur bildlicher Weise genannt wird, weil das Blut Christi, welches er für der Welt Sünde Vergossen hat, uns durch das Neue Testament Verkündigt und ansgeprieseti wirds Hierbei deutet er an, daß gleichwie Jemand, der v sein Testament macht, seine Güter den Erben durch dasselbe zuschreibt, welche sie nach seinem Tode empfangen und genießen sollten, so habe auch Chri- stus seinen Freunden, und Nachfolgerm weil er nicht bei ihnen X bleiben konnte, in seinem letzten Abendmahle seinen letzten und vollkommenen Willen mit allen seinen himmlischen Gütern im Neuen Testamente zugeschriebem damit alle diejenigen, welche in diesem Testamente als Kinder Gottes und Miterbeii Christi insbesondere bezeichnet und genannt werden, alle seine herrli- chen Reichtümer genießen sollten, worauf« sie in dem Abend- mahle mit dem Munde nur gewöhnliches Brot und Wein emp- fangen, durch den Glauben aber Christi Fleisch und Blut dem Geiste nach empfangen, welches er zur Versöhnung an das menschliche Geschlecht dahin gegeben hat, wovon das natürliche Brot und der Wein im Abendmahle Figuren, Zeichen und Ab- bildungen sind. s Deshalb sollen die Gläubigen unter einander sich dieser würdigen Einsetzung Christi bedienen, wobei ein verordneter unsträflicher Diener mit großer. Ehrerbietung das bittere Lei- den und den Js Tod des Herrn verkiindigen soll. Wenn man nun mit demütigem Herzen Gott für seine grenzenlose Gnade und Barmherzigkeit 2 Dank gesagt hat, und mit brünstigem s Gebete Jhn angerufen. so sollder Diener das Brot brechen, den Wein einschenken, und« alle Gläubigen und alle nach der Ordnung Christi Getauften sollen es empfangen und ein jeder soll sich mit gründlicher Betrachtung des zerbro- chenen Leibes und vergossenen Blutes ·des Herrn Jesu b selbst prüfen, und in solcher Weise dasselbe gebrauchen und sich zu nut- ze machen. Soches soll beständigbis zur c Ankunft Jesu Chri- sti -vom Himmel, wie es die Zeit und der Ort mit sich bringt, bei den Gliiubigen gehalten werden. Von« dieser Verordnung nnd Einseizung Christi lesetr Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s, und gab’s »den Jüngern und sprach: Nehmet esset, das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus, das ist mein Blut des Neuen Testamentä welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Jch sage euch. ich werde von nun an nicht mehr von diesem Ge- wächse des Weinstocks trinken, bis an den Tag, da ich’s neu trin- ken werde mit euch in meines Vaters Reich. Matth. W, 25. Mark. 14, 22. Luk. 22, 19. Wie« die Apostel vermöge dessen solches auch in einerlei solches tut zu meinem Gedächtnis· Desgleichen auch den Kelch nach dem Abendmahla und sprach: Dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blute, solches tut, so oft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis. Denn so oft ihr von diesem Brote esset und von diesem Kelche trinket, sollt ihr des Herrn Tod verkün- digen, bis daß er·"ko1in-nt. Welcher nun unwürdig von diesem Brote isset, oder von dem Kelche des Herrn trinket, der ist schuldig an dem Leibe und Blute des Herrn. Der Mensch aber prüfe sich selbst, und also esse er von diesem Brote und trinke von diesem Kelche Denn wer unwürd«ig isset und trinket, der isset und trinket ihm selber das Gericht, damit daß ersnicht un- terscheidet den Leib des Herrn. 1. Kot. 11, 23. Apg. 2, 42 und 20, 7. 11. - Wie« im Abendmahle Brot und Wein nicht der wesentliche Leib nnd Blut Christi, sondern ein Zeichen seiner Gemeinschaft mit den Gläubigen sei, leset: Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, welches wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist’s, so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes teilhaftig sind. Sehet an den Jsrael nach dem Fleische: welche die Opfer essen, sind die nicht in der Gemeinschaft des Altarss l. Kur. 10, 16. Merkt wohl, wie die Jsraeliten nicht den Llltar, sondern allein die Opfer aßen, unsd dadurch mit dem Altare Gemeinschaft hatten, so essen und trinken die Christen nicht den wesentlichen Leib und Blut Christi mit dem Munde, sondern nur Brot und Wein, aber vor- bildender Weise, und nach.der Seele empfangen sie durch den - Glauben Jesum Christum mit allen seinen Wohltaten und sind also in Gemeinschaft dieses wahrhaftigen Altars Jesu Christi. Leset hierüber: Jch bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürften. Der Geist ist’s, der da lebendig macht, das Fleisch ist kein nütze. Die Worte, die ich rede, sind Geist und Leben. Joh. 6, 35. 63. Artikel 23. Von! dem Fußwaschen der Gliiubiaen wird bekannt: Als unser Vorgänger Christus Jesus das Abendmahl mit seinen Llpostelii gehalten hatte. hat er noch vor seinem Leiden eine an- dere Verordnung bei ihnen eingeführt und befohlen. dieselbe untereinander zu beobachten: er« ist vom s Abendmahle aufge- «standen. hat sich mit einem Schürze umgürtet, dann W sser in ein Becken genommen. und hat seinen Jüngern die Füe gewa- schen und dieselben mit dem Schutze getrocknet, wobei er zu sei- nen Jüngern gesprochen: bJhrs heißt mich Herr und Meister, und sagt recht daran, denn ich bin’s auch: so nun ich, euer Herr und Meister. euch die Füsse— gewaschen habe, so sollt ihr euch un- tereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gege- ben, dos ihr tut, wie ich euch getan habe, wobei er noch die Er- klärung hinzufügt: So ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr’ss Form und Gestalt mit Brot und Wein gebraucht und gehalten tut haben, leset: Jch habe es von dem Herrn empfangen, das ich euch gegeben habe. Denn der Herr Jesus, in der Nacht, da er ver- raten ward, nahm das Brot, dankte und brachs und sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für euch gebrochen— wird, ns rten unei entli . « n dem Abendmable empfängt man mit dem Munde Ists-»Ist— und Wetim agr des! Geiste nach das Fleisch und Blut» Christi, nämlich die Versöhnung, die dadurch aescheben ist. I» Alle wahren Glaubtqen nnd ge- tauften Christen müssen das Abendmahl mit aründlicher Betrachtung( genießen. u Von Christ! Einselzung und Ordnung. »Wie die Apostel detmooe dessen das- selbe auch in einerlei Form und Gestalt mit Brot und Wein gehalten haben. aJolx 10, 9 und 14.S und 15, L i. Kot. 10, 4. Gab 4. 24. tMattkk III. 1. Kot. 11, 24. vHed S, 17. xJob. 16, s. y 1. Kot. 11, 25. 2Kol. seyn. e, is. di. nor. 11, 27. ei. Tun. e, 14. Von« allen solchen· c Verordnungen Christi findet man, das; sie von den Aposteln genau beobachtet worden seien, welche diese Cinseizutig Christi ( als eine b Bedienung der Heiligen) auch mit unter den guten Werken beschrieben und den Gläubigen abge- fordert haben. Darum« soll diese Einsetzung Christi von den »»- Dnfs dasivroi und der Wein im Abendmable nicht der eigentliche-Leib Häs Blut Jesu Christi seien, »fondern Zeugen von feine: Gemeinschaft mit den ·n gen. « 1 No» tmm Fufzwaschen der Gläubigem Wann Christus solches eingesedt ha- Ocshristus ist vom Adendmable ausgestanden und bat angefangen seinen Jüngern die Fiisie zu waschen. sVerschiedene Reden worin der Herr diese Ord- nnna befohlen bat. sDie Apostel haben solckies unterhalten. sDarum mlliien solches die Frommen in Demut unterhalten. ask-h. 18,«4. b Jvkx is. is. est-h. is, 17. di. Tini. b, I. be. 326 Der blutige Gläubigen (als e Nachfolger Christi und seiner Apostel) wie es die Gelegenheit der Zeit« und des Ortes mit sich bringt, ge- braucht und beobachtet werden, wenn sie von. ihren Glaubensges nosseii aus Liebe besucht werden, so sollen sie· dieselben niit de- mütigem Herzen und mit einem k Kusse der. Liebe und des Frie- dens in ihren gHäusern aufnehmen, und ihnen (nach« der Er- niedrigung Christi) die b Füße wafchen, als eineii Dienst des Nächsten Dabei’ sollen sie von Grund des Herzens» betrachten, wie der hochgelobte Sohn Gottes sich selbst erniedrigt und klein gemacht habe, nicht nur darin, daß er seinen Aposteln die Fuße gewaschen, sondern deshalb, kreil er unsere Seelen u1id Gewis- sen mit seinem kostbaren Tode und Blute von den Flecken der ewigen Verdammnis igewaschen und gereinigt hat. Solches alles sollen unterdessen billig die Frommen mit einem demuti«- gen Herzen überlegen. · · Wie« Christus bei seinen Aposteln sich dieser Einsetzuiig be- dient, und dieselbe zu halten befohlen habe, leset: Joh.« 13, 4i bis.17. » Und« daneben, wie »die Apostel dieselbe unter den guten Werken den Gläubigen abgefordert haben, leset: Laßt keine Witwe erwählt werden unter sechzig Jahren, und die da ge- wesen sei einesMannes Weib; und die ein Zeugnis habe guter Werke, so sie Kinder aufgezogen hat, so sie gastfrei gewesen ist, so sie der Heiligen Füße gewaschen hat. 1. Tim. 5, 9. Wie« die gottesfürchtigen Altväter gleichfalls diese Ver- ordnung bei dem Empfange ihrer Gäste gebraucht haben, leset: 1. Muse 18, 4 und 19, Z; und ferner Luk. 7, 38. Joh. 11, 2. Am. «16, 33. Llrtikel 24. Von! den guten Werken wird geglaubt und bekannt, daß es den wahren Christen nicht genüge, das; man sden Glauben in allen Teilen nach der Anweisung der Schrift mit dem Munde recht bekenne und Jesum Christum für sein einziges Haupt, sei- nen Erlöser und Seligmacher halte, sondern« man muß außer- dem auch b tugendsanie Werke (als eine Frucht der Dankbarkeit) aus seinem Glauben notwendig an den Tag lege1i; ferner ist es auch nicht genug, daß man alle Overdamnilichen Werke des "Fleisches ablege, und sie durch die d Taufe in den Tod Christi Christi zu begraben suche, sondern nian muß auch wieder von diesem Tode« der Sünden e auferstehen und in einem neuen Leben, welches mit guten Werken geziert ist, nach dem Geiste le- be1i und wandeln, und deshalb nicht nur den kalten Menschen xnit seinen bösen Werken ausziehen, sondern man ist auch schul- dig, den neuen Menschen mit seinen guten Werken in grecht-" schaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit wiederum anzuzieheih u. das b Licht dergestalt vor den Menschen leuchteii zu lassen, das; man die guten Werke sehen, und unsern Vater im Himmel prei- sen könne, daniit dadurch« alle Gläubigen an ihren guten Wer- ken (wie ein iVaum an seinen guten Früchten) vor allen un- fiuchtbaren ungläubigen Pienschen erkannt und von denselben unterschieden werden mögen. Diese guten- Werke miisseii nicht durch einen auswendigen heiligen Schein, um damit irgend einem k sterblichen Menschen sMan muß sich nicht »ste»llen als wie ein Heuchler. sUnsere Werle müssen uiit der Heiiigen Schrift übereinkommen. 7Solches muß man von Herzen tun. sMit einem demütigeni Geiste. »Noch dem Vorbild Christi. 10 Den Geiz musz maii ablegen und die Liebe anziehen. 11 Liebe und Barmherzigkeit sind Opfer, die Gott Iooblgefalltsn UUnreine Lüste niüssen fern von uns sein. DDen Weg der Sünder soll man meiden. »Mit den Frommen aber soll man Umgang ba- TI Nach allein Vermcgen soll man Gottes Geboten geborsam lcMatth S, 2. Maul. es, 4. 1Kol. 2, IS. at . o2. Bei. l. S. v l. Bei. Z, 17.. 1. Bei. Z, 17." qMattb. 11, W. . 4, W. Sie. te, is. san-ins. is, 1o. s, . vPhir. e, s. l. Poet. R, S. set. Tini. S, 10. yMa , »· 4 askos I) Föäiaäzsskziszt c Eistsög . Yes-Pf« 1, I, kEpk is« « got·- —· - - - i . m. ·m. L, 7.1eMart. m, is. iinoin g, o. insect. e, ed. ben. , . suchen. Schaut-laß, zu gefallen, verrichtet werden, auch« muß man hierin nicht der verstellten eigenen Gerechtigkeit der IPharifäer und anderer folgen, deren Werke hauptsächlich in ihrer eigenen Wahl und selbst erdichteten Geboten bestehen, welches doch alles (nach dem Zeugnisse der Heiligen Schrift) nur ein m nichtiger und 11 ver- geblicher Gottesdienst ist, sondern« man muß aus seinem Glau- ben alle solche göttliche Tugenden sich aneignen, wie die Heilige Schrift solche uns abfordert und 0 lehrt, wovoii man Christum und seine Apostel zu eineni p Vorbilde hat, dessen Fußstapfen nachzufolgen uns auf’s eindringlichste anbefohlen ist; alles die- fes soll man von Herzen zur Ehre dessen tun, der uns erschaf- sen hat. Und dadurch sollen wir von Christo lernen, g demütig niid von Herzen sanftmütig zu sein, und daher alle Hoffart able- gen, trelche ein rAnfang alles Verderbens ist, die aus dem fundliche1i s Herzen des Menschen entspringt, u. sich äußerlich in aufgeputzter t Kleidertrachh Haushaltung, Worten und Werken sehen laßt; dagegen soll man sich inwendig mit« einem demüti- gen Geiste schmücken, der sich selbst nicht hoch stellt, sondern durch V· Demut feinen Nächsten höher achtet als sich selbst, und äußer- Iich in unserm Wandel sollen wir uiis nachs unserm erniedrigten Haupte und Vorbilde Jesu Christo schmücken; ferner« soll man auch den· Geiz ablegen, welcher eine X Wurzel alles Uebels ge« nannt wird, aus welcher viele sündliche Begierden u. Werke der Ungerechtigkeit, entspringen, dagegen aber die« Liebe und y Barmherzigkeit unseres himmlischen Vaters anziehen, und sol- ches an unsern Nächsten und allen Menschen mit Werken der Barmherzigkeit beweisen, indem es das größte Opfer ist, Z Liebe und Barmherzigkeit auszuüben, womit man unserem Schöpfer auch in dieser Zeit gefallen kann. Dann« soll man auch alle unreinen Lüste nnd Begierdem s Hurerei und alle Unreinigkeit ablegen und ein jeder soll seinen Leib» keusch, heilig und rein bewahren, auch sich aller Schwel- gerei, b des Saufens, Prassens und Ueberflusses in Speise und Trank enthalten, dagegen aber nüchtern, mäßig, c sittsam, ge- recht und gottselig in dieser Welt mit demütigem Fasten und be- standigem Gebete in demallmächtigen Gotte leben, und nicht nach des d Fleisches Sinne, um seine Lüste zu befriedigen. Auchls soll man nicht auf dem Wege der sSünder wandeln,- und keine Gemeinschaft mit leichtfertigen Leuten haben, die mit eiteln kunnützen Worten und Lügen umgehen, sondern« man soll sich zu den Frommen halten, wo man von der Gottseligkeit handelt und mit wahrhaftig beschnittenen Zungen redet und gerne in der Versammlung der Gläubigen erschei1ien, wo nian des Herrn Lob verkündigen hört; ferner« soll man nach Kräf- ten die Gebote und Verordnungen des Herrn halten, nnd auf solche Weise mit 11 Geduld in guten Werken das ewige Leben suchen, berücksichtigend daß der allmächtige Gott auf einen sol- chen Glauben, welcher durch die iLiebe tätig ist, das ewige Le- ben verbeißen habe, irogegeii auf den kUnglauben mit seinen bö- sen Werken der ewige Tod wartet, und der vortrefflichfte Glaube ohne gute Werke tot ist in ihm I selbst, gleich einem Leibe m ohne . sAllbier muß man Zeit. Ort und Personen aninerlem »Was bei dieser Sache betrachtet nnd erwogen werden muß. SWie Christus diese Ordnung bei seinen Aposteln bedient und dieselbe zu unterhalten befohlen habe. DWie ot- ssiskgssgesse-essen;ksgsxidmiigksiesssziigii Glis-krieg ssssssssssss Des«- bei ihren Gästen gebraucht haben. g g e a s zum Wimommen eEvh s. Lieb. S. 12. ists-it. te, 1s. 2. Kot. is, 12. 1. Eben. s 16 i.P.t.s. PiI.12,17.Mtt.104. s. . . . «« «« Hm« 64·i;»·hö-f1fib» L s. a b - Jvb i, o hi Tini. s, to. lVon guten Wer! n. EM di T d s d · spie« »in »i- knskpkkikkisziiäiää qiiskskäcix««««k-iäi-b«ik-s«’i2ä.k.’ikif2k ben wandeln. tDadurch müssen die wahren Glöubigen erlannt und von den klnalkitjbkgsn unterschieden werden, gleichwie ein Baum an seinen Früchte« ek- llllll l) c . a Tal. - 14. b2. t kKol. Z. O. PS Erd 4 2 eGaL b, 19 . seid-n s, 4. s, is. non-its. disk 7, TO. e o 2, . i, s. n Motiv. » sen durch gute Werke. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. Geist. Es sollen aber alle Frommen, -die auf solche Weie ihren Glauben in göttlichen Tugenden tätig erweisen und sich in gu- ten Werken zu üben suchen, nicht meinem« daß sie durch ihre guten Werke ihre Seligkeit zu verdienen vermögen, oder daß ih- nen Gott für dieselben etwas schuldig sei, sondern es sollen sich alle wahren Christen für nichtige 0 unnütze Knechte halten, die durch sich selbst nicht i) Gutes können, und daß der allmächtige Gott durch seine Gnade das Gute zu a wollen und zu vollbrin- gen in ihnen wirke, daß sie mit dem Leibe der s Sünden, welcher gegen den s Geist gelüstet, umgeben seien, wogegen sie bestän- dig streiten, bis der letzte Feind (welcher ist der Tod) überwun- den sein wird. DarUmU reichen die guten Werke aller From- men lange nicht aus, und sind sehr unvollkommen und mangel- haft; deswegen sind sie schuldig, täglich vunij Vergebung und Erlassung der Sünden mit demütigem Herzen zu dem allmächti- gen Gotte zu beten, und ihm« für seine seligmachende Gnade, die er an uns erwiesen hat, von Herzen-Lob, Ehre und Dank zu sagen; wir hoffen daher nur durch die unverdiente J« Gnade und Barmherzigkeit unseres Herrn und Seligmaehers Jesu Christi, 2 nicht aber durch unsere 2 guten Werke, selig zu werden. Von« den tödlichen Werken der Finsternis, welche den Menschen von Gott absondern, und die man durch den Glau- ben ausziehen und ablegen muß, leset: Ziehet den alten Men- schen mit seinen Werken aus und ziehet den neuen an· Kol LesetY ferner von den dreiundzwanzig Sünden, die des ewigen Todes schuldig sind. Röm. l, 29. Von« zehn Werken der Ungerechtigkeit, welche das Reich Gottes nicht besitzen sollen. l. Kot. 6, 10. Und« von siebenzehn Werken des Fleisches, welchen das Reich Gottes abgesagt ist. Gal. 5, 16. 1. Pet. 1, l2. Von« den guten und tugendsamen Werken, welche die Gläubigen als Früchte der Dankbarkeit aus ihrem Glauben be- weisen sollen, leset: Lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, daß sie eure guten Werke sehen. Matth. 5, l6. l. Pet. Z, 12. Preis und Ehre und unvergängliches Leben allen denen, die mit Geduld in guten Werken nach dem ewigen Leben trach- ten. Röm 2, 7. Joh 8, 39. .Jak. L, 22. Gal. Z, 6. » Wie sich’s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit bewei- l. Tim. 2, 10. Daß sie Gutes tun und reich werden an guten Werken. l. Am. S, 16. Von« den neun seligen Werken leset: Matth. 5, l. Von« den sechs Werken der Barmherzigkeit leset: Matth.» 25, 35. Von« den neun Früchten des Geistes leset: Gal. 5, 22. Von« den sieben Haupttugendem die man-aus dem Glau- ben erweisen soll, u. daß man blind sei, wo solche nicht zu finden, leset: L. Pet. l,·6. Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist; also auch der-Glaube ohne Werke ist tot. Jak. L, 26. 16 Gleichwohl soll man sich nicht einbilden, dtß die guten Werke die Selig- keit verdienen, denn dieselben sind wir Gott so uldig. « Alle Frommen sind in ihren guten Werken unvollkommen· DMcin st schuldig, Gott sur seine se- ligmachende Gnade zu danken. »Von den tödxlichen Werken der Finsternis. welche die Menschen von Gott absondern, und die man durch den Glau ziehen und ablegen muß. »Von den dreiundzwanzig Sünden welche den en Tod verdienen. 21 Von den zehn ungerechten Werken, welche nicht in Gottes Zieich eiäsehen werden. 22 Siebenzehn Werke des leisches welchen das Reich Gottes gesagt ist. YVon den guten und tugen samen Werken, welche die Gläubi en als Früchte der Dankbarkeit aus ihrem Glauben erweisen sollen. »Von en neun seligen Werken. »Von den sechs Werken der Barmherzigkeit. OVon den neun Früchten des Geistes. UVon den sieben Hauvttiigendeiu die Handaus dem Glauben erweisen soll, und wo solche nicht zu finden, da ist man n · Tit· Z. s. L l. 17, 10. . l5, S. U. 2, II· RZ . 7. IS. 24. I J l. Hi. 12. FOR-lich. 19- S. SUCH. Is- 4. l. ·Ml1se L. 24. EVE soc-P. s. n. cis-»F« is, es. Eins-Xb. s, is. III-· 4, se. Zins? i, m. F. Hi» YHatsciE;zi. «» Hi- s, Es» »11eosr».»l7.3ioå»-Z; gez. z, l1. kT»-zh.7s.13. » . - · . . , . II . , . - , · · - « O . . «AszZ«iZ1Fi3.«3,«FIY"7.10" « «« «« «« p1. Ums. 7, se. wen. is, 4. i. nor. i, is, kein; s, so, seien. s,’ es« 327 Und das Meer»gab die Toten, die darinnen waren, und der Tod und die Holle gaben die Toten, die drinnen waren, und sie wurden gerichtet, ein Jeglicher nach seinen Werken. Offb. 20, 13. S. Kot. 5, 10. Wie« man nicht durch einige getane Werke, sondern nur durch die Gnade Gottes selig werde, leset: Aber wir glauben durch die Gnade des Herrn Jesu Christi selig zu werden. Abg. l5, l1. Nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit macht er uns selig. Tit. Z, Z. Eph. 2, 4. S. Tim. 1, 9. Luk. l7, 10. Abg. d, 12 und l5, 1l. Artikel 25. »Von1 dem Ehestande wird bekannt, das; s derselbe ehrlich und— eine Einsetzung Gottes sei, welcher diesen Stand anfäng- lich bei den beiden ersten, nach seinem Bilde erschaffenen Men- schen b eingesetzt, sie zusammengefügt und gesegnet hat. Nachs « dem« nun diese göttliche Einsetzung durch« des Herzens Verstockt- heit und durch die böse Lust des Menschen in eine große Un- ordnung geraten, so daß die Menschem wegen der Lüste des Fleisches, sich mit wem O sie wollten, verehelicht und zugleich auch viele Weiber genommen, dieselben aber nachher aus mancherlei Ursachen mit einem d Scheidebrief von sich gelassen und andere geheiratet haben, so hat Christus, als ein vollkommener Gesetzgeber, den Scheidebrief und die Zulassung Moses mit allen Mißbräuchen verworfen und abgeschafft u. alle, die ihn hörten und ihm glaubten, wieder auf die erste g Verordnung sei- nes himmlischen Vaters, welche mit Adam und Eva im Para- diese gemacht worden ist, gewiesen. Solchergestaltt hat er die Ehe wieder auf einen Mann und eine Frau gegründet und den Ehestand mit einem unzertrennlichen Bande zusammengeknüpfh sodaß dieselbe aus keiner Ursache als nur durch den Ehebruch und den Tod geschieden werden, und mit einem andern sich vereheli- chen mögen. » Deshalb« -sollen alle Gläubige, die sich in den Ehestand be- geben wollen, dieser Lehre Christi und dem angeführten Exem- pel nachfolgen, sich nur mit einer Person ehelich verbunden, wel- che gleichfalls, durch eben denselben iGlauben, von k oben aus Gott geboren, erneuert und nach dem IVilde Gottes erschaffen ist. Und alle solche Personen, wenn sonst ihre m Eltern und die Gemeine darein willigen, sollen vor der Gemeine mit eifrigem « Gebete zu Gott von einem 0 Diener zusammengegeben werden. Von allen solchen halten wir, daß sie den Ehestand im p Herrn angefangen haben, welchen Gott selbst gestiftet und sie zusam- mengefügt hat; dagegen« halten wir von allen Unwiedergebore- nen, welche durch den Glauben an Christum Jesum noch nicht geheiligt worden sind und auf solche Weise in sden Ehestand tre- ten, daß ihr Ehestand ehrlich sei, aber nicht in dem Herrn. Und gleichwie Christus niemand als seine Braut und als ein r Gleid seines Leibes annimmt, der nicht durch den Glauben mit ihm vereinigt ist, so’ können auch die Gläubigen nicht ihre NDasz man nicht selig werde durch eigene getane Werke, sondern allein durch die Gnade Gottes. 1 ion dem Eise tat-de· »Das; die’es eine Ordnung Gottes sei, welche init den zäiei ersten Mtxnschen angefangen hat. sDiese gute Ordnun Gottes ist nnclilter durch die bosbattesi wies-schen in eine Unordnung derwan elt worden· 4 Doch hat der Herr Christus den Verfall verbessert und die Menschen auf die erste Einse ung gewiesen. SDaran sind aiJe Gläubigen gebunden, die sich vorgenom- men sabem in den Ehestand zu treten. IWas es let. in» dem Herrn trauen, und was es sei, nicht in dem Herrn trauen. «« Daß die Glaubigen sich nicht mit den Ungläubigen in die Ehe begeben sollen. acsebiz is, it. b l. Mose L. IS. Mattlx w, S. c l. Mose s, S. as. Mo- 328 Der blutige Leiber, die Gott geheiligt und aufgeopfert sind, als Glieder Christi und Tenipel des Heilige1i«Geistes, Christo tentziehem dieselben durch den Ehestaiid mit Ilnwiedergeborenen verbinden, u. dadurch mit den Ungläiibigeii an einem fremden Joche ziehen, welche von der Gemeine diirchsden Glaubeiruiid die christliche Taufe 1ioch nicht als Brüder und Schwestern— in ihrer X Gemein- schaft erkannt worden sindydenii die Taufe« ist i1i der Gemeine die erste christliche Einsetziing worauf alle Ordnungen Gottes fol en. g Daher» ist der Ehestaiid, um Z» Ehebruch und alle Uiireinig- keit zu vermeiden, von dem Heiligen Geiste angeraten worden. Wenn« aber hierzu jemand die Not nicht treibt-daß er ohne die- ses sich rein und unbefleckt in einem jungfriiiiliclien Stande er- halten kann, um dem Herrn desto besser und ungehinderter zu dienen, so wird das niehr gepriesen; demnach« ist die Ehe ein Stand, welcher einein jeden Afreigelasseiy nicht aber als ein Gebot liorgefchriebeii n:ird. · Wie« Gott der Herr im Anfange den Ehestand eingesetzt habe, leset: Und der Herr sprach: Es ist nicht gut. das; der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Und Gott der Herr baute ein Weibaus der Rippe, die er von dem Menschen nahm »und brachte sie zu ihm. Darum wird ein Mann seinen Vater iind Mutter verlassen und seinemWeibe aizhangem und sie werden ein Fleisch sein. 1. Mose L, is. 22. 2 Wie« Christus alle Mißbräuche des Ehestandes verworfen, 1ind seines Vaters Einsetzuiig erneuert habe, leset: Habt ihr nicht gelesen, daß der im Anfange den Menschen gemacht hat, der machte, daß ein Mann und ein Weib sein sollte? und sprach: Darum wird der Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei ein Fleisch sein: so sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch. Was« nun Gott zu- sammen gefiigt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Matth. 19, 4. 8. 1. Kot. 7, 10. Die Ehe soll ehrlich gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt. Die Fsurer aber und Ehebrecher wird Gott richten. Lieb. is, 4. i. Kot. 7, 2. Ein Weib ist gebunden an das Gesell so lange ihr Mann lebet: so aber ihr Mann entschliift, ist sie frei, sich zu verheira- ten mit welchem sie will, allein daß es in dein Herrn geschehck I. Kot. 7. 39. l. Mose l, 26. 4. Moses sit, 6. Ei. Mose 7, B. Ton. 7, 15. « Von denen, welche dieses übertretem und von ihrer Strafe leset: I. Mose 6, 2 und 34, 15. 4. Mose Mose 25, 1. L. Esdr. Z, 26. 27. 3. Kön. 11, 1. Llrtikcl W. « Von! dem Eidschnsiire wird bekannt, daß im Lllteii Testa- mente dem Volke zugelassen« worden sei. auf verschiedene Weise bei dem Namen des Herrn szu schwören, sei es, daß sie ihre Tkcsand gen Himmel erhoben, oder dieselbe Jemanden auf die «« Lüfte gelget haben; diess ist denn aus mancherlei Weise gesche- hen, wobei aber viele Ntißbräuclie um des Menschen Falschheit willen, sich eingeschlicheiy so daß sie bei dem dHimmel, der Erde, «« Anmerkung don der Taufe, daß dieselbe die erste christliche Ordnung in der Gemeine sei te» worauf die Glaubigen Achtung geben müssen. »Es kann auch jemand ausserdem ebelichen Stande dein Herrn dienen. I« Der Ehestand ist eine freie Aulassuncy aber sein Gebot. 11 Wie Gott der Herr ini Anfange den ebelichen S«and eingeledt habe. I« Wie Christus« allen Mißbrauch der Ehe verworfen und seines-Vaters Ordnung erneuert habe. "t 1. Korb, M. v2. Kot. S. 14. XVI-g. L, U. 47. y1. Kot. 7, L. l. Theil. it, 4. End. 4. 19 und l. A. :·1. Kot. 7. Es. at. Kot. 7,-6. »1 Von dem Eidschwörenz den Llltbätern war es zugelassen, bei dem Herrn zu schweren. sjDieses Eidschworen ist auf verschiedene Weise geschehen, woraus viele Mlßbrauche erfolgt sind. as. Mofe S, 13 und 18, 10. b1. Mose 14, 23. 47, 20. dMattb. 23, is· Mattd b, Ist. Schanplaty Jerusalem, ihrem Haupte, dem Tempel, und dem Golde des Tempels, dem Altare und Opfer geschworen haben, weshalb« hat der Herr Christus, der einige eGesetzgeber, welcher von Gott s gekommen und ausgesandt war, um auf Erden gRecht und Gerechtigkeit wiederum anzurichtem alle jene getan haben, vernichtet und b verboten, und an deren Stelle alle seine Zuhörer und Nachfolger allein auf Ja und Nein, welches mit der Wahrheit übereinkommh gewiesen. Wirt bemerken zugleich, daß die hohen Apostel Christi, als gehorsame Schafe ihres einigen Hirten, der Lehre Christi hierin inachgefolgt sind. Darum sind alle Gläubigen schuldig, dieser Lehre Christi und dem Betragen seiner Apostel in Gehorsam nachzufolgen, Icalle Liigen abzulegen, nur mit der— Wahrheit umzugehen. und also alles, was wahr ist, es mag nun beider. Obrigkeit sein. oder bei wem es auch sonst sein möge, allein« mit Ja zu bekrästigein nämlich: Was ja ist, und was Nein ist, ·auch allein nur mit Ia oder Nein zu bezeugen, ohne letwas mehr. Dadurch sollen sie auf solche Weise sich erweisen, daß sie gehor- same Nachfolger Christi und seiner Apostel sind, indem« sie sol- che kleine Wörter (welche zwar. irenn man sie anhört, klein, aber in ihrer Bedeutung groß und wichtig sind) unverbriichlich, wie "einen aeschnsorenen Eid, m halten. Wie’ der alte Gebrauch des Eidschwurs verworfen und ab- aeschafft worden sei, undwie Christus an dessen Statt Ja und Nein geboten habe, leset: Jhr habt weiter gehört, daß» zu den gssschssschidszspkxss se» ers« «— e.«5 aerageeu,aira.er in- ae nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Got- tes Stuhl. noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße SchemeL noch bei Jerusalem. denn sie ist eines großen Königs Stadt. Llurb sollst du nicht bei deinem Haupte schwören. denn du ver- maast nicht ein einziges Haar weiß oder» schwarz zu machen. Eu- re Rede aber seszi Ja, ja; Nein, nein: war darüber ist, das ist vom Uebel. Matth 5, 33 und 23, 21. Vor allen Dingen aberxmeine Brüder, schwöret nicht, we- der bei dem Himmel; noch bei der Erden. noch mit keinem an- dern Eide Es sei aber euer Wort« Ja, das» Ja ist, und Nein, »das Nein. ist. auf das; ihr nicht in Heuchelei fallet. Jak 5, 12. Hab irb aber eine Leichtfertigkeit aebraucht, da ich solches aedachteP oder sind meine Afnschliiae fleischlichs nicht also, son- dern bei mirist Ja· ja nnd Nein ist nein. Denn alle Verheißun- geiil sind 1a in Jhm und sind Amen in Ihm. 2. Kot. Artikel N. » Von! dem obrigkeitlichen Amte und der weltlichen Macht nsiisd bekannt: Das; das obrigkeitliche Amt eine s Verordnung injd Einsetiung Gottes sei, welcher solche Gewalt» über balle Lander gesetzt nnd verordnet hat-damit dadurch Länder »und eotadte durch gute Polizei und Gesetze, zur c Strafe den Bösen und zum Schuhe der Frommen, in einem guten und bürgerli- chen Leben iin Ruhe und Frieden regiert und erhalten werden mögen, ohne« welche Macht der Obrigkeit die Welt, welche näm- IAls aber. Christus erschienen. so bat er alles Eidschwörein wie es auch aeaasssst werden rann, verboten. Osolcheg haben alelckifalls die Apostel gelehrt. »Das Ja muß nur mit Ja und das Nein mit Nein befestigt werden. ssisik«"’iis"’s.ilsmxsßkl« Eli ERSTE Si?- Essålli »Es-Of« N II« s«7ch3"""««s« E« .e.. etc-u. ren erornun w sei. ignd wie an dessen Statt Christus Ja und Nein sieboten ba afst Ade« esse. n, 42 weis. en. rast· es. s und so, is. gJqr. 4, is. isten-tin. n« d28,21. Jk.s.12.«2.n .1. ·Ji.5,12. an. . . 4, 2s."".noi. a, o. ihm-no. s, 37. "T-Pi.«15,«4. «« w« «« kSvb 1 T d b i kitli A t d d - alletnl ssiioisktderfimgdbrlgleltencklobticordtiijes. Mk! Ohbb Idoieelskelicktlieeszlvitfljkszlgilitii dixhältltelkaikislilt wen. . s Rom. 1s,2. Weist-« a, g. i- Pcen 17, u. «: Rom. is, 4. d i. Tau. e, e. e1. Mose 24, 9 uiid bei Eids · schwiire, welche sie entweder aus Zulassung oder aus Falschheit · Dieses « lich in der e Bosheit ertränkt ist, nicht bestehen mag. Darum sind alle Gläubigen verbunden, nicht allein der Strafe, sondern auch des k Gewissens wegen, sich dieser Gewalt zu unterwerfen nnd mit Furcht und Ehrerbietung ihnen als gute Untertanen gehorsam zu sein, alle menschlichen g Verordnungen und Gesetze, es sei soll, 11 Schatzung oder Accise gutwillig ohne Murren zu geben, auch fiir deren Leben urd Wohlfahrt mit denciitigem tHerzeii zu bitten und dadurch den Wohlstand des Landes und der k Stadt, wo sie wohnenx mit aufrichtigem Herzen zu suchen. Wenngleich es auch vorkommen mag, daß sie wegen des Wortes Gottes von der Obrigkeit! Verfolgung« Raub der Giiter und den Tod selbst ertragen zu müssen, so darf man dieselbe doch nicht m lüstern, oder auf irgend eine Weise mit Waffen und Ge- genwehr sich ihr II widersetzem sondern man soll Gott die Rache anbefehlen und den Trost bei O ihm nach diesem Leben erwarten. Wenn« nun die Obrigkeit aus christlicher Billigkeit Freiheit gibt, in allen Stücken nach dem Glauben zu leben, so ist man derselben um so mehr zu untertänigem Gehorsam verpflichtet; insofern aber die Obrigkeit das Amt, welches ihr auferlegt ist, und sich nur auf zeitliche Beherrschungen der Menschen in zeit- lichen Dingenbezieht mißbraucht und das Llnit Christi p anta- stet, welcher über den q Geist und die s Seele der Menschen allein die Gewalt hat, um durch ihre menschliche Gesetze die Menschen zu zwingen7 und sie zu drängen, gegen das Wort Gottes zu han- deln, so muß man ihr hierin nicht folgen, sondern man muß Gott mehr gehorchen als den Pkenschem denn es ist Christus von seinem Vater über alle Obrigkeit und Gewalt in seiner Gemeine zun1 Haupte gesetzt worden, und zu· diesem Vater der V Geister werden wir in allem, Tscas den Glauben betrifft gewiesen, um ihm zu gehorsamen. Unds weil das Reich Christi X geistig und nicht von dieser Welt ist, so hat er auch allen seinen Dienern und Nachfolgern alle weltliche Hohheit und Regierung abgeraten und y verboten, und in seiner Gemeine mancherlei Aemter, 2 als Hirten, Lehrer, s Helfer und Regierer eingesetzt, wodurch die Heiligen zusam- men gefügt werden können, um b den Leib Christi zu bauen; er hat auch das weltliche Amt in dem weltlichen Regimente ge- lassen, unter welchen sich die Nachsolger Christi, als cFremd- linge und Pilger, die hier kein d Reich und keine Gewalt oder «- bleibende Stätte haben, aufhalten müssen und nur mit geisti- gen« Waffen, nämlich dem Worte Gottes streiten; denn es hat weder Christus noch seine Apostel den Gläubigen Gesetze oder Regeln vorgeschriebem wonach sie die Welt regieren sollten, auch haben sie dieselben nicht aus der Juden Gesetze, vielweniger aus die Gesetze der römischen Kaiser oder der Heiden angexoiesem um sich nach ihnen zu richten, sondern sie haben den Gläubigen nur gute kLehren vorgeschrieben, wie sie sich unter der Ne- gierung der Obrigkeit als gehorsame Untertanen in alle-r christ- lichen Bescheidenheit ausführen sollten, er hat sich ihnen zum CMaU muß i r gehocsam ein, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens wi en. S Wenn ie uns auch verfolgte und uns un ere Güter raub- te. OWie viel mehr soll man dann der Obrigkeit gehorsam ein, welche uns reiheit gibt, nach uns zu leben. TWenn sie uns aber gegen das ort Gottes zwingt, so müssen wir Gott und nicht ihr gehorsam sein. Reis) Christi st geistig, darum sollen seine Reichsgenossen kein weltliches Amt bedienen. ODie Christen müssen allein mit geistigen, aber keineswegs mit leib- lichen Waffen streiten. 19. fRöuh is, Z. Tit. s, 1 erm Glauben J h. s, l. P t. Z, 13· bRöm. 13 7. Matt; B, 24 g e und 22, 21. i. Um. 2, Z. lesen M, 7. Bat· 1, II. 1»Matth. s, 44. mTit s, 2. nMatth. s, se. a Rönn 18, 29. heb. 10, so. pRöm 1s, 1· cis-ed. 12, O. kMatth. 10, 2s. List. 12, 4. sAvg 5 80 und 4, is· tE h. 1, 21. Heb 12, 9 Matth 17 6 2. Pet 1, 19. »Ja-h. is, se. yMatt . 20, 26. Brust! 10, us. nur· se, He. " z End. 4«, je. at. Kot. 12, W. b Eph. 4, l. est. Bei. Z, U. clJvh. Its, 36 und s, 15. Töhekß Its, U· f Rö1t1. is, I. Tit. Z, 1. 1.. Bei. Z, 18. gMutt. 20, W. Mark. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinntcn. «Das- 329 gBeispiele aufgestellt, als ein solcher, welcher vor der Hohheit dieser Welt 11 geflohen ist, und hat sich wie ein geringer Diener ansgeftihrt. Deshalb« müssen auch alle seine Nachfolger kei- neswegs das obrigkeitliche Amt mit allem, was dazu gehört, be- dienen, und auch hierin der Vorbilde Christi und seiner Apostel nachfolgeih unter deren Gemeine diese LlernterÆ wie solches al- len Verständigen wohl bekannt ist, nicht bedient worden sind. Aber gleichwie es keinem Christen erlaubt, sondern sogar von Gott scharf verboten ist, jenianden, der außer ihrer Gemein- schast steht, zu ilästern, zu I( urteilen oder verdammen, so« wol- len wir mit diesem allem die Obrigkeit« auch nicht gelästert, oder derselben zu nahe geredet haben; sondern hoffen zu dem allein guten Gott, welcher alles Gute, was der Mensch tut, als einen ISiegelring bewahrt, und die guten Werke als seinen Augapfeh und welcher dem eine Belohnung verheißen, der nur einen m Be- cher kalten Wassers in eines Jüngers Namen mitteilt, daß er, der Gesegnete, allen Obrigkeitenfs insbesondere, die ihr Amt recht verwalten, nach der Ordnung Gottes, welches vorzugswei- se darin besteht, , daß sie die guten, unschuldigen und wehrlosen Menschen II beschützen und die Bösen.strafen, auch gnädig sein und ihre Wohltaten nicht unbelohnt lassen werde. Darum« sind alle Christen schuldig, die Obrigkeit für Gottes Diener zu 0 halten und für dieselbe mit brünstigem Herzen zu p bitten, daß ihr Gott gnädig sein und sie ewig selig machen wolle Wie« die Obrigkeit von Gott und zu welchem Ende sie ein· gesetzt sei, leset: Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott, wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verord11et. Wer sich nun wider die Obrigkeit setzet, der widerstrebet Gottes Ordnung, die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfahen. Denn die Gewaltigen sind nicht den guten Werken zu fürchten, sondern den bösen; willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes, so wirst du Lob von derselben haben, denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gute; tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, sie ist Gottes Dienerin, eine Rächeriii zur Strafe über diejenigen, die Böses tun. Röm. is, 1. Spr. 17, 18. Jesus antwortete Pilatus: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nichtwäre von oben herab gegeben. Joh. 19, II. Weish. s, 4. Don. L, 21 und 4 24 und Z, St. Jer. 27, S. Wie« Christus unter seinen Nachfolgern gegen das obrig- keitliche Amt gelehrt habe, leset: Aber Jesus rief ihnen nnd sprach zu ihnen: Jhr wisset, daß die weltlichen Fürsten herrschen, und die Mächtigen unter ihnen haben Gewalt; aber also soll es unter euch nicht sein, sondern, leelcher will groß werden unter euch, der soll euer Diener sein, und welcher unter euch will der Vornehmste werden, der soll euer aller Knecht sein. Denn auch des Menschen-Sohn ist nicht kommen, daß er ihm dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zur Bezahlung für Viele. Mark. 10, 42. Matth 20, 25. Luk. 22, 25. Merkt auf die Worte: »unter euch soll es nicht also sein." Solches mag keineswegs allein auf die Apostel bezogen werden, welche ja in ihrem Dienste einander gleich gewesen sind, und die sich auch bald zerteilt und das Evangelium überall verkiindigt 10 Sie müssen hierin dem Exempel Christi und seiner Apostel nachfolgem wel- che der Hohheit dieser Welt geflohen sind· u Solche Aemter sind in der Gemeine Christi nicht bedient worden. »Mit allen, was oben gesagt worden ist, das; man dieses Amt nicht bedienen soll, wollen wir die Obrigleiten nicht geschmäht haben. II« Anmerkungen wegen der Obrigkeit, die wohl re ierten. I« Unsere offnung ist, daß Gott den guten Obrigleiten ihrer guten Reg erung wegen gnad g sein wer· de. I« Wie die Obrigkeit von Gott sei, und zu welchem Ende sie eiageseht wor- den sei. 10 Wie Christus seinen Nachfolgern das obrigleitliche Amt abgeraten habe. hJoh. S, is. iTit Z, L. lcMatth. 7, 1. Röttk U, 4. I. Kur. S, U. 12. iSir. 17, 21· mMatth. 10, 42. n Rom. 1s, 4. o Rbnh is, S. I) I. Tini. L, 10. Tier. Ab, 7. Bat. 1, 11· 330 haben, weshalb sie sich auch unter einander diesen ihnen abgefor- derten knechtischen Dienst nicht erweisen konnten; darum miissen notwendig die Worte: »unter euch", von der ganzen Gemeine verstanden werden, indem Christus auch noch viele andere seiner wichtigsten Lehren und Gebote seinen zwölf Aposteln mitgeteilt hat, welche sich doch auf alle Gläubigen beziehen, wie sein eigener gesegneter Mund im Evangelium sagt: Und was ich euch sage, das sage ich allen. Mark. l3, 37. « Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener wurden darob kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen. »Joh. «l8, 36 und is, 15. Matth. s, 38. L. Kot. 10," 4. Eph. 6, 13. Jes L, l. Mich. 4, Z. Bach. s, 10. Pf. »76, 4. Leset ferner: Nicht, nach welchen Rechten die Gläubigen die Ungläubigeti beherrschen sollten, sondern allein, wie die Gemei- ne Christi sich der Obrigkeit gehorsam erweisen soll. Ein jeg- licher soll untertan sein der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat, darum muß man untertan sein nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. So gebet»nun jeder- mann, was ihr schuldig seid; Schoß, dem Schoß gebühret, Zoll, dem Zoll gebühret, Furcht, dem Furcht gebühret. Rom. l3, Z. 7. So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Matth. LL, L8. Mark. lL, 18. . Seid untertan aller menschlichen Ordnung, um des Herrn willen, es sei dem Könige, alssdem Obersten, oder den Haupt- leuten als den Gesandten von ihmzur Rache uber die Uebel- täter und zu Lob den Frommen. l. Pet L, is. Eriiiiiere sie, daß sie den Fürsten und der Obrigkeit unter- tan und gehorsam sein, niemandlasternz nicht hadern, sondern gelinde sein, alle Sanftinütigkeit beweisen gegen alle Men- schen. Tit.·3, l. l. Tim. L, l. Jer. L9, 7. Bar. l, 1l. Artikel 28. Von! der christlichen Strafe und vonderAbfonderung der ärgerlichen Glieder wird bekanntsGleichwie2 e»in Haus oder eine Stadt nicht bestehen können, wenn sie nicht Türen, Pforten und Mauern haben, durch welche die bösen Menschen ausgetrieben und ausgeschlossen, die guten und frommen aber eingenommen, behalten und bewahrt werden mogen,»so hat Christus (zur Er- haltung seiner Gemeine) ihr den Schlussel s des Himmels gege- ben (welcher sein Wort ist), damit sie durch und iiach demselben alle die,« welche unter ihre Gemeinschast gehören und in Lehre und Wandel ärgerlich erfunden werden, wenn sie nämlich gegen irgend ein Gebot und die Ordnung Gottes handeln, die er seiner Gemeine gegeben, nach der Wahrheit zu ihrer Besserung richten und strafen mögen, und dadurch die Ungehorsamen von ihrer b Gemeinschast absondern, damit die Gemeine durch ihre falsche c Lehre und ihren unreinen d Wandel nicht auch durchsäuert, be- fleckt und ihrer Sünden steilhaftig werde, und die Frommen sich deshalb kfürchten möchten, dergleichen Uebel zu tun. Und« gleichwie diese Strafe, welche Gott durch Moses gebo- ten hat, an den Uebertretern nach der Größe desspVerbrechens ausgeübt wurde, so daß diejenigen, welche« aus Unwissenheit, Schwachheit und dergleichen sich an einigen g Geboten des Herrn IVon der Kirchenzucht und der Absonderung der ärgerlichen Glieder. EDer Zustand der Gemeine Christi wird einem Hause oder einer Stadt verglichen, wel- che Türe, Pforte und Mauern bat. I Das; die enigen, welche in Lehre und Leben äraerlich sind, unter der Gemeine nicht geduldet werden müssen. « Die Strafe der Jsraeliten wird nach dein Gewichte ihrer Miisetaten gemäßigt. sDie unreifen· den Sünder wurden versöhnt, die mutwilligen aber mußten des Todes ster en. seitens. is, is, Motiv. is, in. For. ev, es. i- e. nor. io, g um) ie. o. c l. Kot. s, s. cisiom 16 is. ei. Kot. s, i. is. Mose is, U. l. Tini. s, ed. ge. giiose s, i7. c. tvtofe is, ei. Der blutige Samt-platz- i1i geringeii Sünden vergangen haben, durch mancherlei Opfer und Fiirbitten des Priesters mit Gott versöhnt worden sind, während die offenbaren großen Uebertreter des Gesetzes: durch sol- che Opfer nicht versöhnt werden konnten, sondern ohne 11 Barm- herzigkeit durch den Mund zweier oder dreier Zeugen sterben niußteih so« hat auch Christus im Neuen Testaniente gelehrt, die christliche Strafe nach der Größe der Missetat zu gebrauchen, jedoch nicht zum Verderben des Menschen, wie bei den Jsraeliteii durch die Todesftrafe wodurch die Gestraften der Buße und Bes- serung beraubt worden sind. »Li.ls nämlich iChristus erschienen ist, um des Pienscheiis Seele zu·kerhalten, so hat er solche Strafe zur Besserung7 der Sünder eingesetzt u. verordnet, daß wenn jemand feinen Bruder lsündigen sehen würde, so daß es zu be1vei-fen, daß es eine Sünde, diese aber nicht so groß sei, daß sie den Tod in ihni m geboren habe, man solchen« darauf zwischen» ihnen bei- den (aus christlicher Liebe, der nämlich seine 11 Seele liebt) mit Gottes Worte O anreden, ihm seine Sünden vor Augen stellen und ihn darüber strafen soll; gibt er solcher christlichen Ermah- nung Gehör, so hast du deinen Bruder gewonnen, und sollst aus i) Liebe diese seine Sünde verschweigen und ti zudecken; wenn er aber kein Gehör gibt, so muß man noch einen oder zwei zuziehen, damit alle Sache in dieser I· Zeugen Mund bestehen möge; höret er auch diese nicht, so muß man die Sache vor die Gemeine brin- gen; s hört er aber die Gemeine nicht, so« soll ihm von der Ge- nieine (unter welcher alle Glieder-L Richter sind) die Brüder- schaft aufgekündigt werden. Wenn aber jemand durch offenbare Werke des Fleisches zu Falle gekommen ist, woraus die v Gemeine bemerkt, daß er durch solche Sünde sich selbst von seinem Gotte X abgesondert und den s Zorn Gottes auf sich geladen habe, dem« soll (y ohne jene Er- mahnung und Anrede an den Sünder, der sich vergangen hat) seiner Sünde« wegen von der 2 Gemeine die Brüderschaft aufge- kündigt und« er auf Buße- und Besserung gewiesen werden, wo- durch» er bei Gott wieder Gnade finden kann, gleichwie er durch die bosen Werke des Fleisches sich von Gott abgesondert hat. Die Gemeine soll daher wissentlicl) niemanden in ihrer Genieinschaft dulden, der sich durch seine Sünden »von Gott b getrennt hat, und niemanden« von ihrer Gemeinschaft c absondern, der nicht schoii zuvor durch seine Sünden von Gott fiel) abgeschie- den, auch niemanden wieder d aufnehmen, e Leben und Friede zusagen, der nicht zuvor durch Glauben und wahre Buße von Gott in Gnaden aufgenommen worden ist. Es hat aber diese wahre Buße folgende Eigenfchaftem l. Daß« man vor Gott dem Allmächtigen wegen seiner vorbegan- genen Sündeii herzliche Reue trage» L. Daß nian seine Sünden vor Gott und den ENeiiscIJeU von Herzen g bekenne s. Daß man 11 ablasse und aufhöre, dergleichen Sünden wieder» zu begehen, und nach Kräften die begangene Uebeltat durch Wohltunzii ver- bessern suche, welche Buße« und Besserung wiederum den kEins sixhristus bat auch befohlen. die Strafen nach dem Gewichte der Missetaten zu mäßigen, welche-s sich aber nicht auf die Leibesstrase oder Den Tod beziebet «« Die Stra e soll zur Besserung und zum Leben dienen. SWie man mit dem ge- fallenen S nder umgeben soll und ihn zum besten erinahnen. Vsdesgleichen wie man mit ihm umgeben soll. in! er bei: guten Ermahnunaeii tein Gehört gibt. 10 Von der Weise, diejenigen zu strafen, welche offenbare Sünden begangen ba- den. ii Daß bier die Ermahnung keinen Platz habe, und warum, »Die Ge- meine soll unter sich niemandem olufenthalt geben, der durch feine Sünden hoc( Gott abgesondert ist. DAnweisung wie der gesallene Sunder Buße tun und sich· besser-n soll.« i« Dielie Buße» öffnet ihm wieder die Türe zur Gemeine, von toeicher er um keiner S nde willen abgesondert wurde. . ,8.4. «1s,80.s.LV« 7,10. ·. . m niiiäszhejboaksos Mo.e iose i4 Mose is, sc« kLuL S, iMatih is, e. i. sah. is, is. insect. i, is. ksSic 7, to. oSur i9. 2o. s. Mose is, i7. i) i. Ver. 4, s. qJar. s, 10. state-its. is, e. r. Moie i7. 11 sManh is, i7. e. Kot. in, e. te. nor. e, 7. »Gut. s, is. Hist. ro, e. z« i. nor. s, g. z2. nor. e, 79 ei. Flor. b, C. L. Kot. Its, A. b Sei. W, L. seit. L, 16. oJoh 1s 16 sie. nor. e, 7. Pbit i Je. wes. ia 19 und io, is. tMott . e, s. « « -8.«· gSpr es, is. Pf! ei, s. iiSirZsn s. b Mk« «« oder WiårtyrewSpiegel der TaufssGesinntew gang ins Reich Gottes öffnet, der ihm wegen seiner Sünden ver- schlossen worden ist, damit also die Gemeine Gottes in ihrer Ab- sonderung und Aufnahme der Absonderung und Aufnahme nachfolgen möge, welche schons zuvor von l( Gott im Himmel, nach seinem Worte geschehen ist, welches die Gemeine durch ihre Ver- handlung nur Verkündigt und an den Tag legt. Und« weil vor Gott kein lAnsehen der Person gilt, so soll die Gemeine diesen Schlüssel des göttlichen Wortes auch recht gebrauchen— und in dem Bestrafen Niemanden verschonen, er sei Diener oder Bruder, Mann oder Weib, ja sie soll den m Kleinen oder Großen nach einerlei Regel und Richtschnur des Wortes Gottes nach der n Wahrheit richten. Gleichwie man nun allen nngehorsamen Sündern, mit Bewilligung der O Gemeine, mit lszReue und Traurigkeit des Herzens -die Vrüderschaft aufkiins d1gt, und auf die Buße und Besserung verweist, so« sollen auch alle gehorsamen bußfertigen Sünder, mit Verwilligung und e Zustimmung der Gemeine, wiederum durch t den Aeltesten der Gemeine aufgenommen werden. Und« gleichwie man sich zu erfreuen pflegt, wenn das verlorene s Schaf» der verlorene Pfen- nig oder Sohn wieder gefunden wird, so sollen sich gleichfalls die Gläubigen über die Buße und Wiederkehr ihrer tverirrten Brüder oder Schwestern mit allen V Engeln Gottes freuen· Von« den kleinen Sünden, es sei durch Schwachheit oder Unwissenheit begangen, wie sie von dem Priester durch manchers lei Opfer versöhnt worden seien, leset: Z. Mose 15, 30. 4· Mose 5, 6 un·d 15, LL. « » Aber die offenbaren Uebertreter des Gesetzes sind ohne Barmherzigkeit nach dem Munde zweier oder dreier Zeugen mit dem Tode bestraft worden, leset: 4. Mose 15, 30. Z. Mose L4,» 14. 5. Mose 17, 11 und 19, 15. Hebt. 10, L8. Leset zugleich die Reden des Hohenpriesters Eli: Wenn jemand wider einen Menfchen fün-digt, so kann es der Richter schlichten, wenn aber jemand wider den Herrn sündigt, wer kann für ihn bitten. I. Sam. L, L5. Wie« Christus die kleinen Verbrechen und Sünden zwi- schen Bruder und Bruder zu strafen befohlen habe, leset: Sündis get aber dein Bruder an dir,- so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder ge- wonnen. Hört er dich aber nicht, so nimm noch einen oder zwei zu dir, auf daß alle Sache beftehe in zweier oder dreier Zeugen Munde. Hört er -die nicht, so sage es der Gemeine, hört er die Gemeine nicht, so halte ihn für einen Heiden und Zöllner Wahrlich, ich sage euch, was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel frei sein. Matth 18, 15. Luk 17, s. Gal. 6, l. Jak. 5, 19. - So jemand sieht seinen Bruder sündigen eine Sünde nicht zum Tode, der mag bitten, so wird angeben das Leben denen, die da sündigen nicht zum Tode. l. Joh. 5, 16· Offenbare und ärgerliche Glieder aber hat Christus abzu- schneiden und wegzuwerfen befohlen, ohne an sie vor der Abson- derung eine Ermahnung, Fürbitte oder Vergebung ergehen zu lassen, leset: Matth.18, s. Mark. 9, 4L. s Also sind die Apostel der Lehre Christi nachgefolgt, und ha- issukskiiikässkäskässVFF2EIPLE"Z2TT"-ZiL-JZ III» LF-Z"Z’D"Z-TEPFL XkP2’I·«s-3kk’-I-"Zä"si’ä5« erfreuen. kleinen Sünden, ie seien aus Schwachheit oder Unwissenheit be- gangen, sind durch mancherlei Ovsår durch des! Priesteä versöbnk ltsotiszxdench Lgber die offenbaren Uebertreter des esedes sin ohne« armberzgeu na Cem Munde zweie: oder dreier Zeugen mit dem Tode ges aft worden. Wie «l)ri- tus die kleinen Verbrechen oder Sünden zwischen Brüdern zu strafen befohlen "abe«i L. Bei. l, 1l. 1cL. Kot. l, lL. 4. Mo e 1L, 15. 1Röm. L, l1. s, Mose · . L. Kot. O, 's. m s. Mose l, 17. n oh. l7, l7 und l2, 48. o 1. Kot. Z, S. L. Kot. L, S. p l. Kot. , L· q L. Kot. L, S. r 1. Um. s, L2. Stint. 15, b. 8L. tJaL s, L0. vLuL ls, 10, 331 ben allen offenbaren Werken des Fleisches das ewige Leben ab- gesagt und ihnen den Tod zuerkannt, auch den Hurer zu Korinth mit den Worten und der Kraft unseres Herrn Jesu Christi in ihrer Versammlung dem Satan übergeben, ohne an ihn. die vor- gemeldete Ermahnung ergehen zu lassen. l. Kot 5, Z; leset ferner 1· Tun. l, L0 und 5, L0. L· Kot. l3, L· Es ist eine Sünde zum Tode, dafür sage ich nicht, daß je- mand bitten soll. 1. Joh. 5, 16. 4. Mose 15, 30, Hebt. 10, L8· 1. Kot. b, 1L. L. Kot. 13, L. Pf. l, S. L. Tim.-2, W. l. Kot. G, 9. Gal. Z, L1. Eph. 5, Z. Artikel 29. Von« der Entziehung und Meidung der abgefallenen und abgesonderten Glieder wird bekannt: Gleichwie die Absonderung von Gott geboten worden ist, um die Sünder zu s bessern und die Gemeine rein zu erhalten, so hat Gott gleichfalls geboten und verordnet, daß man des Abgesonderten zu b seiner Beschämung und Besserung sich c entziehenund ihn meiden soll· Diese« Ent- ziehung besteht aus der Absonderung, und ist eine Frucht und ein Beweis derselben, ohne welche die Absonderung nichtig uwd vergeblich ist. Darum sollen d alle Gläubigen diese Ordnung Gottes an den Abgesonderten unterhalten und beoba·chten; diese« Entziehung besteht darin, daß man ihnen die geistliche Gemein- schaft des e Abendmahls, des evangelischen i Gkußgz des, g Knif- ses des Friedens mit allem, was damit zufammenhängt, entzie- he; fernert soll man sich ihnen auch in allen leiblichen und zeitli- chen Dingen, als in b Essen, iTrinken, Kaufen und Verkaufem im täglichen Wandel und k Umgange mit allem, was dazu ge- hort, entziehen· Die« Gläubigen sollen sich daher den Abgesonderten in allen geistigen und evangelischen Sachen, desgleichen auch in allen leiblichen und zeitlichen Dingen, nach dem Jnhalte des Wortes Gottes entziehen; und« gleichwie in der Absonderung keine Per- sonen müssen l angesehen oder verschont, sondern mit m Zustim- mung von den wahren Gliedern ihres Leibes abgesondert wer- den, so soll auch in. der Meisdung, welche sich auf alle geistigen und leiblichen Sachen beziehen, niemand’ verschont oder aus· genommen werden, es sei Mann oder Frau, Eltern oder Kind, oder was für Blutsverwandte es auch sein mögen; denn es wird nirgendswo,.wos Gott seiner Gemeine ein allgemeines Gebot oder eine Ordnung gegeben hat, gelesen, daß einige Glieder der Gemeine von solchemBefehle ganz befreit und losgesprochen ge· wesen sein sollten; im Gegenteile, es ist an vielen Stellen zu erse- hen, daß die ganze Menge ohne Ausnahme sich nach. einer 0 Re- :- gel,- welche Gott vorgesetzt hat, richten müsse. Darum« muß.sol- che Ordnung Gottes von allen Gliedern des Leibes Christi, ohne Ansehen der Person in-der Furcht Gottes, zur p Beschämung der Sünder und ihrer Besserung beobachtet und unterhalten werden, bis derjenige, welcher gestraft worden, von-der Gemeine wie- der aufgenommen worden ist. GlseichwieIo aber alle Gebote Gottes mit christlicher und Meldung der abge ondert und abgefallenen Brüder. »Man soll den bgesonderten zu seiner esserung meiden: ob Meldung ist die Absonderung fruchtlos. sWorin die Meldung stens in den geistigen Dingen: zweitens, in zeitlichen und leibli en Dingen. sErmahnrinsY um dieses alles wohl zu beachten. « gilt Personen. Deshalb soll niemand, der schuldze ist, h sWenn Gott ein allgemeines Gebot gibt, o da man da keine Ausnahme ma- chen· »Diese Meldung sosll so lange gehalten werden, bi A de der Gemeine wiederum auf enominen worden ist. DB de dung soll man auch die chrstliche Freundlichkeit und Bescheidenbeit beobachten. . or. 10, 8 und IS, l0. l. Kot. b, 4. bL. Abels· s, l4· cscit Z, TO. L. TZIE E 15. d e. Theil. a, e. ern-g. ge, 7. k2 Ich. 1, la. know. la, 15. l. Kor. l6, M. til. Kot. s, l0. iJob· l, O. 1c2. Tini. l, 15. Tit· s, l0. tRöm. L. l1. s. Male l..l7. m l. Kot. s. L. or. L, s. n s. Mose is, a, L. Weis. s, O. OEVQ 4, L. Z. Mose 2s, U. bit. Z, l6. b. Muse l, n. Z. Mose l9, 15. Tal. L, S. pL. Tbest s, U. q . Mose L, II. Mart· v, as. Aal. it, 4. « I Von der« Entziehun 332 c: Freundlichkeit und Bescheideiiheit gemäßigt werden niiilsfsklspfg muß solches iii dei1 angegeben Fallen« der· »E1lkzIEhU1lg statthabeir « Deshalb sollen sich die GlaubigEll M« Tikskht §« Z: und Billigkeit in Ellnsehiinsg der »-.«lbges·oiiderteii« betrügest-» A» die Schriftgelehrteii und Pharisäer mit deiii Sahbatlh sie! »Es« wie es scheint, die Lllieiischeii lieber verloren gehen ließen, iien auf deiii Sabbathhelfeii loollteih in der M·ec1·1111,1g-·d«-1l5 list- dukch du: SzIlJImtlJ gebrochen wurde, obgleich sie selbst in solchen Umständen verschiedener» germgkkelj DIUSE Uislslkllx DCITFCJIZCIJ iibertreteii haben. »Aber« gleichwie die frcoiiiiiicii Nachfolger· le- clkesetzes nicht gesiindigt,·oder den Saboath gebrochen haben, wenn sie auf deiiiselbeii iiicht ihre eigenen, sondern die voii Gott ihnen anbgfolsleiieii Werke verrichtet haben, »so iibertreteii oder t siindigeii die Gläubigen auch iiiih»t, handeln auch nicht gegeii das Gebot der Nieiduiich wenn sie »nicht ihr eigenes, sUUdCTU da? ihnen von Gott anbefolileiie Geschaft bei denen-· DIE IU VIII! MU- dung sind, in der Not ausrichten, sie mit i! Speise und leiblicher Notdurft versehen und mit dem »F Worte« GottesjhllOl CZTEPGV Seele dienen; ferner sind alle Gaub1geii silnildig, in Gemaszyeit des Befehles Gottes, ihnen inWasserk und Feuersnotiiiid der- gleichen Nöten Beistand zu leisten; sie« sollteiualso dieBerlos renen mit großer Sorgfalt suchen, uiid die yszerirrteii wieder auf deii rechten Weg fuhren, dieselben 1iiit dein Worte Gottes bestrafen und unterweisem ob etwa solch christliche Ermahnung nach dein Exempel Christi bei ihnen E! Eingang findeirmochrsx aber i1i alleii- menschlichen eigenen b Werten sollen sich die Glau- bigen mit allem Fleisze denen Feiitziehem die in· der Meidung sing, bis sie fiel) bessern und mit der Gemeine wieder vereinigt ha en. Um« diese Sache wohl zu iiersteljeii musz inaii bemerken, daß das Volk Jsrael (zu Christi Mit) »der Romer Gewalt und Herrschaft unterworfen gewesen, und die Uebertreter nach dem Gesetze Moses nicht haben strafen dar-fein; darumhcibeii sie dieje- nigen, die von ihrem väterlichen Gexelze abgefallen und den Heiden, Samaritern oder offenbaren Sundern zugelaufen sind, von ihrer Genieiiischaft abgesondert und in die Meiduiig getan. Dieselben hielten sie für unrein, und hatten an ihnen einen Ab- scheu, verglichen sie den Heiden und Feinden, entsihlugeii und entzogen fiel) ihrer im Handel und Wandel, und verhinderxen sie in ihrem Gewinn. Leset: Joh. ,18, 21. Joh 4, 9. Apg 10, 28 iind U, Z. Gal. L, 12. WelcheiiU Gebrauch hat Christus gleichfalls beobachtet, und hat auch befohlen, die Ungehorsanien unter der Gemeine so·zu halten, indem er sagt: Höret er die Gemeine 11icht, so halte ih1i als einen Heiden und Zöllner Matth 18, 17. « Solchestlist vo-n den Aposteliy welche nämlich er Lehre Christi nachfolgten, auch auf diese Weise beobachtet und belebt« worden, leset: Jch habe euch geschrieben in dem Briefe dasz ihr nichts sollt zu schaffen haben mit den Hurernz das meine ich gar nicht mit den Hurern dieser Welt, oder von den Geizigem oder von den. Räubern, oder von den- Abgöttischeiu sonst inüsset ihr die Welt räumen. Nun aber habe ich euch geschrieben, ihr sollt «u Wiss; muß sich hierin vor der vharifäifchen Unbarmherzialeit hüten. UMan deii Abgefoiiderten in der Not verstehen nnd ihnen Speise und Notdurft . U« Desgleichen sie aisch mit Gottes Wort crmahnen und unterweisem I« Das Verlorene so·ll man mit Sorgfalt wieder suchen. 15 Wie die Kinder Israel zur Zeit Christi der Gewalt und Herrschaft der Römer untcrwor en gewesen fei- en, daher sle die Uebertreter nach dein Gesetze Moses nicht ha en strafen kön- nen, deshalb haben sie diejenigen, welche von ihrem väterliche« Gesetze abgefallen End, und »sich zu den Heiden Samaritrrn oder öffentlichen Sündern geschlagen oben, von ihrer Gemeinschaft ab est-Ubert, und dieselben til-meidet. 1 Diesen Gebrauch-hat anch Christus beoba tat, und der Gemeine befohlen, die ungehor- fameii also zu halten. 17 Solches haben die Apostel nach der Lehre Christi auch also beobachtet iind belebet kLuL is, 1 sah. E, . Matth 12, 1. sMattlx 12, s. S, 12. List. 10, 37. x2. Thess s, is. Mattlx s, 45. zJuL s, 1.9. 2. 10 und 9, 14 tJoh. 7, 23. vGaL aEhh 29. d1. Kot. b, 10. r2. Theil. Z, 16. Gal. L, U. YLUL W« 10 und 15. s: Dei« blutige Schaut-lag. iiiihts mit ihnen zu schaffen haben, nämlich so jemand ist, der sich lässt· einen Bruder iie1iiieii, und ist eins Hurer, oder ein Geiziger, oder ein Abgottischey oder ein Lästereiz oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, init demselben solIt ihr auch nicht essen. 1 Kur. S, s. Hier verbietet der heilige Apostel den Uingang »und das Essen mit den abgefalleneii Brüdern oder Schwestern, welches Verbot er von den Ungerechteii dieser Welt nicht verstanden ha- beii will, denn hierin ist Freiheit, sonst niiißte man die Welt räumen, ireil dieselbe in der Bosheit ganz ertränkt ist. Deshalb ninsz solches täglich vons einem täglichen Umgange, Essen, Kau- fen, Verkciufeii und dergleichen verstanden werden. ». Einen ket- zerischen Menschen, iveiiii er einmal oder abermals erniahnt ist, i1ieide. I. Tim B, 10. 2. Tini. L, 12 und 4, 15. 2. Joh 1, 10. So aber jeiiisxiid iiicht gehorsam ist unserem Worte, den zeigt an durch einen Brief nnd habet iiiclits mit ihm zu schaffen, auf daß er schamrot werde. 2. Thesf Z, 14. Wie» alle Gläubigen die Meidiiiig nicht allein an den Ab- gesalleiieir sondern auch an denen, welche unordentlich wandeln, ohne Lliiseheii der Person beachten müssen, leset: Wir gebieten euch aber, liebe Brüder, in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi, das; ihr euch entziehet von jedem Bruder, der da unor- deiitlich wandelt iind nicht iiach den Satzungen, die ihr von uns empfangen habt. L. Thesf V. 6. Verstehet diese Meidiiiig nach der Schrift. Gal. L, 12. P. Mach V. Ob, und nach dein Geiste des Evangeliums Chri- ti. Wie die Gläubigen das Verlorene suchen und den Abgesan- derten nicht fiir einen Feind halten, sondern wie einen Bruder ernkiahnen niiissen. 1. Thesf Z, 15. Jak. 5, 19. Luk. 19, 10 un 15. Artikel 30. Von! deni jüngsten Tage nnd der Wiederkunft Christi vom Himmel niird bekannt: Dasz der große Gott des Himmels, wel- cher im 8 Anfange Himmel iind Erde mit allen sichtbaren Din- gen aus iiichts erschaffen hat, abermals einen b Tag und eine Lseit bestimmt habe, welchen kein Engel Gottes im Himmel, viel- weniger ein sterblicher Meiisch wissen kann, sondern welcher die Menschen iinversehens wie ein dFallstrick den Vogel und ein E Dieb in der Nacht überfallen wird. Alsdann wird der große Gott alle diese Monarchien und sichtbaren« Reiche vernichten und mit ewigem f Feuer verbrennen, ausgenommen die Menschem gsie den Willen Gottes getan haben, diese werden in Ewigkeit le- en. « An« diesem großen iind jüngsten Tage des Herrn wird der Sohn Gottes, Jesus Christus, irelcher in 11 Gegenwart der Apo- stel in einer Wolke von der Erde gen Himmel ausgefahren ist, wieder vom Himmel kommen in den Wolken des Himmels, nicht aber in solcher niedrigen Knechtsgestalh wie fein« erstes Erschei- neii in dieser Welt zu k Bethlehem gewesen ist, sondern er wird sich in dieser seiner zweiten Ankunft als ein gewaltiger lKönig aller Könige und Herr aller Herren in den Wolken mit der Kraft« und Herrlichkeit seines allmächtigen Vaters und aller 121 Engel Gottes mit ihm offenbaren, iind wird also durch die I« Posaunen Gottes und« die Stimme des Erzengels ein unaus- NWie alle Gläubigen diese Meldung an den Aligefallenem die unordent- lich wandeln, ohne Ansehen dcr Person beobachten müssen. Idloni junasteti Tage iind der Wiederkunft Christi vom Himmel. sDieser Tag inird kommen wie eiii Dieb in der Nacht. « Alsdann wird der Sohn Got es kuini Gerichte herabkoxiimeip Ellltit den Engels! seiner Kraft iind mit Majestät i»iiid·1.czsifsäitiiäiilcit. »Die Stimme des Erzeugt-is wird gehort werden, samt einem zxcli ge irr. s at. Muse 1·, 7. heb. U, S. 2. Matt. O, 28. h2. Bei. Z, 10. Matth . cMatllx 13, AS. dLuL St. Z2. eOffb. s, Z. i2. Pet. S, 10. Mal. 4, 1. Si. oh. e, 17.- heilig. 1, s. pg· ei, 24. Arg. I, u. mild. i, 7. 1c Las. L, 7. Phii. 2, 7. Hob. 2, 7. V. lOffb. 19, 16 ud l, Z ud 17, U. g· Tini. Z, is. mMatth 25, II. a 1. Tbeff.s4, 16. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 333 fprechliches Geläute und Feldgeschrei machen, so daß Himmel und Erde, alle Berge und Eilande werden bewegt werden, 0Sonne« und Mond ihren Schein verlieren, die Sterne vom· Himmel fallen, und alle Geschlechter der Erde aus p Furcht und vor Erwartung der Dinge, die geschehen werden, g weinen und iiber sich selbst heulen werden, und7 es werden alle des Men- schen Sohn kommen t sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit. Von« diesem letzten Tage des Herrn leset: Und als er auf dem Oelberge saß, traten zu ihm seine Jünge besonders und sprachem »Sage uns, wann wird das geschehen und welches wird das Zeichen sein deiner Ankunft und der Welt Ende. Matth 24, Z. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht, in welchem die Himmel zergehen— werden mit großem Krachem die Elemente aber werden vor Hitze zerschmelzem und die Erde und die Werke, die darinnen sind, werden verbrennen. 2. Pet. Z, 10. Sir. 16, 18. Mal. 4, 1. Denn ihr selbst wisset gewiß, daß der Tag des Herrn kom- men wir-d wie ein Dieb in der Nacht Denn wenn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat-keine Gefahr, so wird sie das Ver- derben schnell überfallen, gleichwie der Schmerz ein schwangeres Weib. 1. Thess. 5, L. Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch nicht -die Engel im Himmel, ohne allein mein Vater. Matth 42, 35. Mark. 13,.31. Pf. 102, 27. Jef 51, S. Von· Christi Wiederkunft vom Himmel lefet: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr hier und sehet gen Himmel: Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird klommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren; Apg Denn er selbst, der Herr, wird mit einem Feldgeschrei und Stimme des Erzengels und mit -der Posaune Gottes hiernieder kommmen vom Himmel. 1. Thess. 4, IS. Siehe, er kommt in den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und die in ihn gestochen haben, und werden heulen alle Geschlechter der Erde. Offb. 1, 7. Matth. 24, 30. Qui. 21, 28. Lefetx l. Thess. 1, 10. L. Thess 1, 7. Dan. 7, IS. Judas 1, 14. Artikel 31. Von! dem leiblichen Tode und der Auferstehung der Toten wird bekannt, daß die Menschen im Anfange sunsterblich ge- schaffen worden seien, daß aber durch des b Teufels Neid und un- serer ersten Eltern c Sünde der Tod in die Welt gekommen sei, und gleichwie durch die Sünde Adams alle Menschen in ihm d siindhaft geworden, so« find auch alle Menschen durch ihn dem leiblichen Tode unterworfen worden. Aus diesem Grunde ist über den Menschen ein e einmaliger leiblicher Tod verhängt, dem das ewige Gericht nachfolgt, denn« dieses sündhafte, kveri gängliche Fleifch und Blut kann das ewige, unvergängliche Reich nicht besitzen, sondern muß durch die Kraft Gottes, durch den Tod und die Auferstehung g erneuert und verherrlicht wer· «Sonne und Mond werden ihren Schein verlieren. 7Alle Augen werden alsdann den Sohn Gottes sehen, auch die, welche ihn durchftochen haben. sVon dem letzten Tag des Herrn. ·Von Christ: Ankunft vom Himmel. oMatth 24, W. pLuL et, Je. aOffh 1, 7. rOffb. I, 7. T Von dem leiblichen Tode und der Auferstehung von den Toten. IAIIe Menschen sind durch und mit dem sterblichen Adam dem leiblichen Tode unter- worfen worden· dem Tode erneuert und unsterhlich gemacht werden. «Eine Vergleichung zwi- schen dem Schlafe und dem leiblichen Tode. aWeisb. I, IS. bWeish e, 24. et. Mofe Z, IS. Nil-ii. s, I2. I. Kur. II, 21. Sir. 25, II. cis-tönt. s, 12. eHeh. S, W. f l. Kot. IS, s0. gPhil. Z, 21. MADE. N. sc. sunsere vergänglichen Leiber werden durch Gottes Kraft nach 1 6 den. Und« gleichwie das Herz, die Seele und der Geist eines Mäuschen, der in einen tiefen Schlaf fällt, nicht ganz mit dem Leibe schläft, so eutfchläft oder stirbt der Geist oder die b Seele des Menschen nicht mit dem Leibe, sondern sie ift und bleibt ein unsterblicher Geist, weshalb der leibliche Tod ein iSchlaf und die Auferstehung der Toten eine kAufernseckuiig von diesem Schlafe des Todes in der heiligen« Schrift genannt wird. Und« gleichwie ein schlafender Mensch keine guten Gaben weder an der Seele, noch an dem Leibe, noch weniger aber Stra- fe, Pein und Tor1nente empfangen oder genießen kann, es sei denn, daß er zuvor von seinem Schlafe auferweckt werde, so kön- uens auch weder die Gläubigen das vollkommene hiinnilisilse We- sen, noch die Ungläubigen den ewigen Tod oder die Pein der Hölle an der Seele oder am Leibe empfangen, es sei denn, daß sie zuvor durch die lAnkunft Christi von diesem Todessrhlafe auf- erweckt worden und auferstanden sind. Diesen« letzten Gerichtstag erwarten die Seelen der Gläu- bigen in den M Händen- Gottes unter dem 11 Llltiire Christi, um die verheißene Belohnung an ihrer Seele und an ihrein O Leibe zu empfangen; ebenso7 aber werden die Seelen der Ungläubigen c» bewahrt, um nach dem gehaltenen Gerichtstage ais. ihrer See- le und an ihrem Leibe gestraft zu werden. Und gleichwie« durch g die Sünde und Uebertretung Adams der Tod über alle Menschen gekommen ist, so kommt auch durch den t Erlöser Christus Jesus, die s Auferstehung der Toten über alle Menschen; und gleichwie« die tSonne im Frühling durch ihren herrlichen Schein und Glanz nicht nur die roohli·ie- chenden Kräuter, sondern auch die Dornen und Disteln aus der Erde ziehtf welche verworfen sind und dem Feuer übergeben werden, so wir-d auch, in diesem großen letzten Tage und Stunde, Christus Jesus, die wahre v Sonne der Gerechtigkeit, durch seine herrlichste X» Ankunft und Erscheinung in den Wolken des Him- mels alle Menschen, böse und fromme, aus der Erde ziehen, sie erwecken und auferstehen lassen; so daß dieser große Gott, der durch seine Macht und gebietende Stimme im Anfang gespro- cl)en: y »Es werde Himmel und Erde« und durch dieses gespro- chene Wort sofort ein vollkommenes Werk darstellt, auch alle zsichtbaren Dinge aus »den unsichtbaren werden ließ, und den Menschen aus dem sStaube der Erde geschaffen hat, wieder durch seine unveränderliche Kraft und sein allmächtiges b Wort alle« Menschen, die hier zu Staub und Erde geworden und die vom Feuer, Vögeln und Fischen verzehrt worden sind, am jüng- sten Tage aus dem c Staube hervorrufen, sie auferwecken und sie auferstehen machen wird, einen jeden mit seinem d eigenen Leibe, Fleische, Beine, worin sie ihrem Schöpfer oder der Sünde gedient haben. Und gleichwie eine gebärende Mutter, wenn ihre Stunde gekommen ist, die Frucht, die in ihr verschlofsen liegt, nicht be- halten kann, sondern dieselbe schnell wiedergeben muß, so wird auch, in dieser letzten Stunde, der kTod, die Erde oder Hölle und die See eilen, um die große Anzahl— der Toten, welche in ih- öEin schlafender Mensch kann weder Gutes noch Böses empfangen, es sel denn, daß man ihn au wette. Ebenso verhält es fiel) auch mit den Verstorbenen. solange sie nicht von en Toten auferweckt nd. »Die Seelen der Gläubiger werden zur Belohnung bewahrt. 7Alfo au die Seelen der Ungläubigen · m Strafe. SEine Vergleichung zwischen der Kraft der Sonne und der Kraft C ri fti am lebten Tage. VDie Sonne ziehet Kraut und Unkraut aus der Erde a: sich: also wird auch Christus alle guten und bösen Menschen aufweclem I« All· ohne Unterschied, wie sie gestorben find. hMattlk IS, Es. Weish I, Z. i1. Kot. 15, s. I. Thesss 4, 14. Joh ii. ii. Motiv. o, e4. Heim. te, je. Ich. i1, ii. ii. Theil. i, is. Jov b, 29. mWeislx I, s. nOBb. s, O. o2. Kot. s, 10. p2. Pet. L, 4. O. Jud 18 Mal 4 I qI. ose s, 19. Röm. s, 12. i- nl 2, II et. Ko: iß. ei. Enteilt-Dis! packen. 4, e. Weise. s, e. . . , is, se. «. Jst-c. e, se. i. Muse i, i. »Der. ii. s. e. Mag-». 7, 28 ist-wie e, s. Arg. 17 es. rauh. s es. i. nor. o, ii. no .e s s, if. eins. so, s. eHiov is, es. Praxis, ii. ges. es, is. enåocf auf( ei. Eins. i, 42 usw s, s. Ich. is, ei. soffs. en, is. s. so, e. 334 Der blutige nen vergangen und zu Staub und Asche geworden ist, wieder herzugeben Diese alle werden wiederum auferweckt werden und g auferstehen unvergänglich mit ihren b eigenen Leibern, welche mit der Seele und dem Geiste, die durch den Tod von dem Leibe sabgeschieden waren und kunsterblich geblieben sind, wieder werden vereinigt wer-den; dann werden die Frommen, aus lsterblichen und vergänglichen, in unsterbliche und unvergängli- che, aus schwachen und gebrechlichen in starke und herrliche, als in der Gleichheit der s« Engel Gottes und des herrlichen Leibes Christi verherrlicht werden, und« es werden auch diejenigen, die in der schnellen Wiederkunft Christi vom Himmel überbleiben und lebendig erfunden werden, nach dem Ebenbilde Christi « verwandelt und verherrlicht werden. Von« dem ersten oder zeitlichen Tode, der durch die erste Sünde entstanden ist, leset: Denn du bist Erde und sollst zur Erde werden. l. Mose Z, 19. Pred. 25, 33. Und gleichwie dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, hernach aber das Gericht. Heb. 9, 28. z Denn gleichwie durch einen Menschen der Tod kommt, also kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. L. Kor. 15, 21. Denn Gott hat den Tod nicht gemacht, und hat nicht Lust am Verderben der Lebendigen. Weis-h. 1, 13. Aber durch des Teufels Neid ist der Tod in die Welt ge- kommen. Weish. 2, 24. Röm. Z, 12. Wie« in der Wiederkunft Christi die Toten durch Christum auferweckt und auferstehen werden, leset: Denn er selbst, der Herr, wird mit einem Feldgefchrei und der Stimme des Erzen- gels und mit der Posaune Gottes hernieder kommen vom Him- mel, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst. 1. Thess 4, 16. . Verwundert— euch des nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimmehös ren,- und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber Uebels getan haben zur Auf- erstehung der Vevdammnis Joh. Z, 28. Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken, und werde darnach mit die- ser meiner Haut umgeben werden, und werde in meinem Flei- sche Gott sehen; denselben werde ich mir sehen, und meine Au- gen werden ihn schauen. Hiob 19, 25. Leset ferner: Jes 26, 19. Dan. 12, 12. Matth AS, 31 utscd 20, 85. Joh S, 40 und 11, 25. 1. Kot. 15 durchaus. P. 90, Z. Wie« in der Auferstehung der Toten die nichtigen Leiber der Menschen verherrlicht werden, leset: Jn der Auferstehung werden sie weder freien, noch sich freien lassen, sondern sind gleichwie die Engel Gottes im Himmel. Matth 22, 30. Unser Wandel aber« ist im Himmel, von dannen wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des Herrn, welcher unsern nichtigen Leib verklären wird, daß er ähnlich werde seinem ver- klärten Leibe, nach der Wirkung, damit er auch kann alle Din- ge ihm untertänig machen. Phil. 3, So. I. Kot. 15, 42. 53. Artikel« 32. Von! dem letzten Gerichte, der Hölle und Verdammnis der Ungläubigen wird bekannt, daß am jüngstenTage, wenn sich 11 Von der Verwandlung derjenigen, welche den letzten Tag erleben werden. »Von dein ersten und dem zeitlichen Tode, welcher durch die erste Sünde gekom- men ist. 14 Wie in der Wiederkunft Christi die Toten durch Christum auser- wectt werden. I« Wie in der Auferstehung die Toten die nichtigen Leiber der Menschen werden berherrlicht werden. « sisJoh. S, W. liHiob IS, 26. Jek W, W. I. Eier. IS, 54. iHeb. 4, 12 lcMatlh. 10. W. II. Kot. 15, Es. Pb s 1. Kot. is, Es. 1 T r. s, ei. meJeqtth.-ee,8o. Post. s, ei! » . e . L, . sVon dem ledten Gerichte, der Hölle und Verdammnis der Ungläubigen. Schauplatp « Christus Jesus s in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit offenbaren wird, alle« Völker vor seinem Rich- terstuhle werden versammelt werden, b daß er sie von einander scheiden wird, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, nnd daß er die Schafe zu seiner rechten, die Böcke aber zu sei- ner linken Hand stellen wird. Ueber dieselben ist Christus Je· susvon Gott seinem Vater c als Richter über Lebendige und To- te gesetzt, welcher kein Ansehen der .c1 Person gelten lassen wird; er bedarf auch nicht jemandes e Zeugnis, denn es ist eines jeden Herz, Sinn und Gedanken wie ein kgeöffnetes Buch, vor ihm offenbar· Dieser ggerechte Richter wird den ganzen Erdkreis mit Gerechtigkeit richten, und als der II große Hirte« der Schafe über dieselben ein i ewiges, unwiderrufliches Urteil aussprechem und einen Jeden an seinem keigenen Leibe belohnen, wie er hier getan hat. Zussallen gläubigen wiedergeborenen Kindern Gottes, welche in diesem Leben als gehorsame Schäflein, die lStimme Christi gehört-haben und derselben nachgefolgt sind, wird er sprechenx m Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, besitzet das Reich, das euch zubereitet ist vom Anfange der Welt; und« zu allen n Ungläubigen, die in diesem Leben Christum und sein Wort nicht gewollt, sondern dasselbe, als ungehorfame und widerspenstige Böckesvon sich gestoßen haben, wird er sagen: f) Gehet hin, ihr»Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teu- fel und seinen Engeln bereitet ist. In« diesem letzten Tage i) des Herrn wir-d der gerechte Gott dieser Welt alle guten Gaben entziehen, denn es werden g Son- ne, Mond und Sterne ihren— Schein verlieren, und allesLicht und Herrlichkeit der Welt wird »in eine ewige t Finsternis ver- wandelt werden. Die« s Erde, das Wasser und die Väche werden alsdann in. brennendes Pech und Schwesel verwandelt werden, welches von Ewigkeit zu Ewigkeit brennen wird. Da nun diese t Erde an vielen Stellen der Schrift die—Hölle genannt und nir- gendswo einer andern Hölle gedacht wird, so’ wird dieselbe für die Hölle und den Platz der Verdammnis gehalten, in« welchem v« feurigen Pfuhle und äußersten Finsternis endlich alle Ungläu- bigen den Brand der Hölle und die ewige Verdammnis werden leiden müssen; und hier werden sie auch in und mit den sichtba- ren X Dingen, die sie hier in diesem Leben statt der ewigen, unsichtbaren )- erwählt, und die ihnen gedient haben, ge· straft und gepeinigt werden. An« diesen Ort der Finsternissund in diesen feurigen Pfuhl werden alle Ungläubigen nach der Auferstehung, da ihre Seelen mit ihrem eigenen Leibe vereinigt sein werden, von s Christo verwiesen werden. « Dann aber wird erfüllt werden, was von diesem letzten be· trübten Scheidetage geschrieben steht, daß« nämlich II einer aus zweien, die auf dem Felde, Bette und der Mühle sind, angenom- men und chingerückt werden soll in der Luft dem Herrn entge- gen, daß aber die andern werden hier gelassen und in jenen Pfuhl der Finsternis verwiesen werden, wo sie-« werden mit dem « Es werden alle Völker dor Christi Richterstu l verlsammelt und die Schale don den Böcken nnterschieden werden. DVoU der old eigen Anrede Christi an die Frommen und Oel-drinnen. «« Von der tren en nrede Christi an die Un· gläu Bei! und Ungehorsamern Von der ers rang der ges affenen Dinge. IDie mindern? der Erde und des Wassers. lVon dem seur gön Pfuhle he: Ierdammnis « ier werden die Gottlosen gegeinigt werden. « on dem Orte der Finsternis und der Qual des Leibes un der Seele. I« Von dem Unter- schiede derjenigen, welche aufgenommen oder hier gelassen werden. ZMIIUL 24, sc. OffE l, 7. DMCUQ 25, 32.» L. Kot. Z, IV. Rh in. ern-g. 10, 42. Loh. s, e7. A g. 17, ei. d Rom. e, n. s. Mo GIVE. 2, III. kOssT 20, D. OssL I, II. IS. YOU. . is« sziJ idxdbftidsesk 2ä«««esz"s1; · s «o· 24 M k ' ...0å.....,- .;. .8,· xgssggss k- ikssksps se« s— »Es-sei s. »Es; «? »Es? . . . e . . . , . g. , . v . , . , Jst. s, s. seien. in, is. ist-kund. to, es. «» M« «« IMCUL AS, U. hMctth. «, M. Stil. 17, sc. - Cl. Thesb C, 17. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. Teufel und seinen d Engeln gequält werden und e leiden wer· den in der Ewigkeit (welches der zweite Tod ist), und werden k in Ewigkeit aller g Gnade und Barmherzigkeit Gottes beraubt und davon geschieden sein. Von« dem letzten Gericht und wie das ganze menschliche Geschlecht vor dem Richterstuhle Christi erscheinen werde, damit ein jeder an seinem eigenen Leibe ein ewigwährendes Urteil empfange, leset: Und er hat uns geboten zu predigen dem Vol- ke, und zu zeugen, daß er ist verordnet von Gott ein Richter der Lebendigen un-d der Toten. Apg 10, 4L. Darum, daß er einen Tag gesetzt hat, auf welchen er richten will den Kreis des Erdbodens durch einen Mann, in welchem er es beschlossen hat. Apg. 17, 31. Pf. 7, U. Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richters stuhle Christi, auf daß ein jeglicher empfange, nachdem er ge· handelt hat bei Leibes Leben, es sei gut oder böse. L. Kot. 5, 10. Röm. 14, 10. Und ich sah die Toten beide klein und groß stehen vor Gott, und die Bücher wurden aufgetan, und ein ander Buch ward auf- getan, welches ist des Lebens, und die Toten wurden gerichtet iiach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken. Offb. L0, 1L. Dan. 7, 10. Wenn aber des Menschen Sohn kommen wir-d in seiner Herrlichkeih und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf demStuhle seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Völker versammelt werden, und er wird sie von einander schei- den, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Matth. L5, 31 und« 16, L? und L6, 6L. L. Thess. 1, 7. Von« der Hölle und dem Orte der Verdammten leset: Denn es ist der Tag der Rache sdes Herrn, und das Jahr der Vergeltung, zu rächen Zion. Da werden ihre Bäche zu Pech werden, und ihre Erde zu Schwefel, ja ihr Land wird zu ver- sbrennendem Pech werden, das weder Tag noch Tag- erlöschen wird, sondern ewiglich wird Rauch von ihr ausgehen. Jes M, S. L. Pet. Z, 10. Sir. 16, 18. Und als Moses diese Worte hatte alle ausgeredet, zerriß die Erde unter ihnen, und tat ihren Mund auf und verschlang sie mit ihren Häuserih mit allen Menschem die bei Korah waren, und mit aller ihrer Habe, und fuhren hinunter lebendig in die Hölle mit allem, was sie hatten. 4. Mose 16, 31. Lesetis ferner von Sodom und Gomorrha, wie sie umge- kehrt und verdammt worden, un-d zu einem Exempel gesetzt sei- en und wie die Erde die Hölle genannt werde. 1. Moses— 19, L4. Judas 1, 7. 1. Mose 37, 85 und 4L, 38 und 44, 49. Apg. L, 27. Si. Pf. is, ii. Auf daß sie erkennen, daß womit jemand sündigt, damit wird er auch geplagt. Weish. 1, 1·7. » Euer Golsd und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird euch zum Zeugnis sein, und wird euer Fleisch fressen wie ein Feuer. Hof. Z, Z. Wie« die Seelen der Ungläubigen von Gott bis zum letz- ten Gerichtstage behalten werden, um nach der Auferstehung mit ihren Leibern gepeinigt zu werden, leset: Denn nach dem Tode wird ein Gericht kommen, da wir werden wieder lebendig wer- den, alsdann werden der Gerechten Namen bekannt sein, und die Werke der Gotttlosen werden« offenbar werden. 4. Esdr. 14, 35. UVoii deni leis-ten Gerichte, und wie das menschliche Geschlecht vor dem Richterstuhle Christi erscheinen wird, auf daß ein jeder in feinem eigenen Leib eixi ewiges Urteil emvfange I·- Von der Hölle und dem Orte der Verdammten. »Von Sodom und Gomorrbm wie sie umgesehn, verdammt und zu einem Exempel gesetzt worden seien: und wie die Erde die Hölle genannt werde. die Seelen der Unglaubiiien von Gott behalten werden bis auf den legten Ra- clscstag, auf daß sie nach ihrer Aiiferstebun mit ihren Leibern gepeinigt werden. dMatth. Es, 42. eJud. 16, L5. rk. L, 47. Les. AS, 27. iOffb. So, is. EDUARD. 25, 10. 335 Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen, dawerden alle Verachter und Gottlosen Stroh sein, und der kunftige Tag wird sie anzündeii, spricht der Herr. » Der Herr weiß -die Gottseligen aus der Trübsal zu erlösen, die Ungerechteii aber zu behalten zum Tage des Gerichts zu pei- n1gen. L. Pet. L, 9. » Diese hat erbehalten zum Gerichte des großen Tages, mit ewigen Banden in Finsternis. Judas 1, 6. Röm. 14, 10. L. Kor. Z, 10. Lesetis ferner von der erschrecklichen u. unerträglichen Pein der Halle. Judith is, L5. Mark. 9, 46. Matth. LL, 13 und L4, 51 und L5, 30. 4L. Offb 19, L0 und L1, 8. Artikel 33. Von! dem Reiche der Himmel un-d dem ewigen Leben wird bekannt: Gleichwie ein sichtbares und vergangliches s Reich dieser Welt ist, welches durch die Sunde und Bosheit der Menschen in der bFinsternis ganz begraben ist, in« welcher Finsternis der Satan, ein F Geist der Bosheit, der sein Werk in den Kindern des Unglaubens hat, sder oberste Fürst ist, welcher endlich mit allen seinen Dienern zum ewigen Geschrei und Reue d bewegt werden und vergehen wird, so ist auch ein« ewiges e unbewegliches und unsichtbares »F Reich der Himmel, in welchem der g König Chri- stus Jesus ein Furst und Herr ist, und in welchem alle Gläubi- geii mit Gott iii einer immerwährenden b Freude ewig le· ben werden. Zu diesem herrlichen Reiche der Himmel hat Gott durch seine Gnade und Gute von k Anfang der Welt das gefal- lene menschliche Geschlecht eingeladen, erstlich durch seine Knechs « te, die lPropheten, und dann durch den Sohn selbst, welcher, nachdem er dieses sein M Reich eine Zeitlang verlassen, gekom- men ist, gepredigt und s! alle Menschen eingeladen hat, den Schatten dieser Welt zu verlassen und zu 0 eilen, in die ewige Ruhe einzugehen. Zu dem Ende ist das p Mastvieh geschlachtet, und diese herrliche Mahlzeit zubereitet; darum ist nun den Men- schen alle Entschuldigung, die sie wegen ciAcker, Ochsen und Weib vorbringen konnten, benommen, sowohl der sWeg aber als Türe und Pforte geöffnet und zubereitet. Dieses« herrliche Reich des Himmels wird uns -durch eine sStadt, voll« aller Güter, und durch das tneue Jerusalem« welches vom Himmel herniedergefahren und von Gott schön zu- bereitet worden, wie eine geschmückte Braut ihrem Manne, deren Straßen von lauter Gold, die Pforten und Mauern aber von mancherlei Perlen und Edelsteinen erbaut und schön geziert sind, vorgestellt und abgebildet. Jn dieser Stadt ist die v Klarheit u. Herrlichkeit des allmächtigen Gottes, welche weder Moses auf dem Berge J( Sinai, noch irgend ein sterblicher Mensch mit Au· gen hat anschauen können. Dieser Glanz und yewiges Licht wird in dieser Stadt bis in Ewigkeit scheinen und leuchten; hier’ wird aiieszeeid und Geschrei, Kälte, Nacktheit, xsuugek und Durst in eine ewig ersättigende Freude und Trost verwandelt werden. Diese Herrlichkeits und Freude wird so unermeßlich J« Von der schrecllichen und unleidlicheii Höllenpein. ITon dem Himmelreichs: nnd dem ewi L b . IV d R Welt, wo die Bösen ihre Strafe embfcingeisiclijverdeteikl sVolin delikt« Hiiktigglrrzeiietåieek Ælbdildung des Himmelreichs. sEine Stadt doll aller Güter. sDqg neue Jerusalem; ein schones Gleichnis. 7Hier wird alles Leid ein Ende haben. ssperrlichkcsit und Freude wird bier anfangen. um«-its. ges. i- 1. IF. s, is. c Erd. e, 2 uud e, 10. dir-durch. ei, es. l. Juli. L, 17 eheb 12, L8. L. Kot. 4, 18. iMatt . Hei-ais. es, 34 und 28, is Orfo. is, is Hieraus. es, 23 knxeighfgj II! Pf. 12s, i k2 o ist-es. i, i is, 28 ksMqttn i es. Les. its, 2L. aheb. it, II. pMattlx LL, 4 qLut U, 18. ils-ed. 10, 2o. Joh 10. 9 und u, e. Rom. s, e. s 4. Erst. 7, e. costs. ei, e und ei io Des« je. es. se. im« 3,«2o. s. Mose, i, te. i. Tun. e, is. xi. Los; m« Loh. i, is. yO b. ei, es. Sei. so, is. Offn 22, s. zOsfn 7, xsj 336 Der blutige- Schanplatz und unaussprechlich groß fein, wie kein s Auge gesehen und kein Ohr gehöret, es ist auch nicht in eines Menschen Herz gekommen, was Gott» daselbst für diejenigen bereitet, die ihn lieb haben, und in diesem allervortrefflichsten himmlischen Wesen werden alle Gläubigen und Gott angenehmen Menschen in der Aufer- stehung der Toten, wenn ihre II Seelen, welche durch den Tod von dem Leibe abgeschieden waren, und bis auf diese Zeit in den c Händen Gottes bewahrt worden sind, wieder mit ihren Leibern vereinigt, und dadurch aus dieser irdischen Finsternis dem Herrn entgegen in die Luft c! verzücket werden. Und« gleichwie eine e Braut von ihrem Bräutigam emp- fangen wird, also werden alle wahren Kinder Gottes alsdann von k Christo Jesu mit Leib und Seele aus Gnaden aufgenom- men und zu dieser herrlichen Freude eingelassen werden, wo sie Gott, g wie Er ist, in seiner unaussprechlichen Herrlichkeit mit allen himmlischen Heerscharen sehen und anfchauen werden. Alsdann wird ihnen das Trauerkleid, oder 11 der fterbliche Rock des Fleisches aus- u. der unsterbliche wieder angezogen werden, u. sie werden mit i weißen, glänzenden Kleidern angetan, u. mit allen I( Auserwählten Gottes von dem Sohne Gottes, den sie in dieser Welt bekannt haben, mit dem lverborgenen Himmelsbra- te gespeist werden, von dem m Holze des Lebens essen und aus dem IIBrunnen des lebendigen Wassers trinken, und werden, 0 gleichwie die Engel, mit I) frohen Zungen und Mund, in einem fröhlichen Getöne, dem Lamme, ihrem Bräutigam zu Ehren, das qneue Lied singen, mit I· unaussprechlicherherrlicher Freu- de, welche niemand von ihnen nehmen wird, denn sie werden t Könige und Priester Gottes sein, und mit Christo leben und re- gieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Gott« voller Gnade und Barmherzigkeit .und alles Troftes, der uns von Anfange zu diesem seinem himmlischen Reiche und Herrlichkeit berufen hat, wolle uns unwürdige Menschen mit sei- nem guten V Geiste begaben, uns feiner Gemeinschaft würdig machen und uns zu ihm x ziehen, damit wir diesem hohen Ehren- Kol 8 lohne J« nachjagen und 2 laufen und denselben aus Gnade durch aJesum Christum in der Ewigkeit empfangen und genießen mögen. Amen. " Von« dem ewigwährenden Reiche der Himmel und dessen Könige leset: Darum, dieweil wir ernpfangen ein unbewegliches Reich, haben wir Gnade. Heb. 1L, 18. DWer kann es begreifen, was Gott denen bereitet habe, die ihn lieben. I« Wie eine Braut -von ihrem Bräutigam ausgenommen wird, so werden auch die Gläubigen aufgenommen werden. LSie werden mit Christo leben und re- gieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. « ei. Kur. 2, O. bTolx 4, S. eWeish. s, 1. di. Tbess it, 17. eJet 16, 10. Svtx IS, 7. fMatth L5, LZ. Z4. Kol. Z, it. gl- oh. Z, L. 17. Hiob 19, L6. 111. Kot. is, Es. it. Eil-r. L, its. « 4Z. Ic4. Esdr.. L, 47. 10ffb. L, 17. taOsfb. L, 7. nO . . oMatth. LL. Z0. pJes. ZZ, 18. qOsflx 14, s. II. Bei. 1, S. sJoh. is, L2. il. Pet- 2, S. 4v El, 18. xHoheL I, Z. Loh. s, M. ! PbiL Z, 1L. z 1. Kot. s, U. » . . «s L. Tini. 4. s. Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, meineiDiener würden darob kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde, aber nun ist mein Reich nicht von dannen. Joh 18, 36. » Empfanget das vertraute Geschenke, seid fröhlich und saget Dank dem, der euch zu dem himmlischen Reiche berufen hat. 4. Efdr. L, 37. Col. 1, 1L. Pf. LL, L9. Leset ferner, wie« dieser ewige König Christus Jesus, bei feiner Wiederkunft vom Himmel, wenn die Toten ausgestanden und das ewige Gericht gehalten sein wird, alle seine Reichsges nossen in sein ewiges herrliches Himmelreich aufnehmen wird, wo sie Gott in unaussprechlicher Herrlichkeit anfchauen werden. Dann wird der König zu denen, die zu seiner Rechten sind, sa- gen: Kommt her, ihr Gefegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt her. Matth L5, 34. Aber die Gerechten werden ewiglich leben; und der Herr ist ihr Lohn, und der Höchste sorget für sie. Damm werden sie empfangen ein herrliches Reich und eine schöneKrone von der Hand des Herrn. Weish. Z, 16. 1. Pet 5, 1. L. Tim. 4, 8. 4. Esdr. Z, 43. Offb. L, 10. Jak 1, 1L. Darnach wir, die wir leben und überbleiben, werden zu- gleich mit denselben hisngerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft, und werden also bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet euch nun mit diesen Worten unter ein- g121der. 1. Thess 4, 17. 1. Kur. L, 9. 1. Petx 1, 8. Joh 16, Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder, un-d es ist noch nicht erschienen, was wir fein werden; wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden, denn wir ihn sehen wie er ist. 1. Joh Z, L. Ph. 3, L0. L1. Wenn aber Christus, euer Leben, fich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit sJhm in der Herrlichkeit. Deine Augen werden den König sehen in feiner Schöne; du wirst— das Land erweitert sehen, daß fich -dein Herz sehr verwun- dern wird. Jes 33, 17. Alles, die aus lauterem Glauben die erforderten geistigen Tugenden erweisen, und in diesem göttlichen Rufe bis ans En- de beharren. Denn« wo ihr solches tut, werdet ihr nicht strau- cheln, und also wird euch reichlich dargereicht werden der Ein- gang zudem ewigen Reiche unseres Herrn und Seligmachers Jesu Christi. L. Bei. 1, 10. 11. UVon dem ewi währenden R ich d s Hin: ls d d Kö i . I! tiefer ewige König gChristus Jesus-e be? sginer Eiiliiigdericrilnft Ich? Hist-Insel, wSeZcIiZ die Toten werden auferstanden, nnd das ewige Gericht wird gehalten fein, alle seine Reichsgenossen in dieses fein ewiges herrliches Reich des Himmels« aufnehmen werde, wo sie Gott in Unaussprechliche: Herrlichteit anschauen werden. » Barba wird umgebracht Inhalts - Verzeichnis; über das erste Buch. Von den Geschichten und qualvollen Martern, gleichwie auch von den verschieden-en Lehren und Streitigkeiten über das Taufen Je. A Ado Trevireusis ermahnt die Täuflinge . . . . . Adriianus Bischof, wird bestraft, weil er die Kindertaufevev woxfen . . . . . . Adrianus setzt sich gegen die Kindertaufe . . . . Aedäsius, Appheani Bruder, wird In Palästina in die Bergwer- ke verwiesen und nachher zu Alexandria in der See ertränkt Agapitns wird nebst anderen getötet ». . . . Agathoniea wird getötet . . · . . . . Agathopus und Theodulus werden bei Thessialonich ertränkt . Albanus ein Lehrer, wird um des Glaubens willen gemartert . Albertus aus Gallia, wird, weil er sich der römischen Kirche widersetzt, in den Bann getan und ist gestorben . . Albertus und Clemens werden, weil sie dem päpstlichen Aberglauben nicht nachfolgen wollten, gemarterth . . Albigeiiser werden in groszer Zahl verbrannt . « Lllbigensen ihr Bekenntnis . . . . . Albigensen 180, werden auf demSchlosse Minerva Albigenser und Walsdensey Unterschied . . Albiniis Lehre von der Taufe . . . . Alcibiades wird bei Lnon gemartert Alcimus Zeugnis von der Taufe . . · . . Alexander von Phrhgien wird mit dem Schwerte getötet . Alexander, ein Grieche, wird zu Lyon am Kreuze getötet . Alexander von Jerusalem wird nach vielen Tormenten getötet . Amantitts wird zu Tripolis getötet . . . . . Ammonaria samt Mkerciiria und Dionysia, werden zu Alexan- dria enthauptet . . . . . . . . . Andreas Geschichte . . . . . . ·. ; Andronicus wird zu Tfliarsis gepeinigt, den wilden Tieren vorgeworfen und durchstocben . . . . . . Llniaelomus Lehre von der Taufe Ansbertus Zeugnis von der Taufe . Anshelmits Lehre von der Kindertaufe Antbaritis verwirft die Kindertaufe . . . Antimus Bischof von Nicomediem wird enthauptet Antivas Geschichte . · . . . . Anvsia wird zu Lllerandria im Tempel getötet . . . Avollonia wird naskh vielen Tormenten zu Alerandria verbrannt Apostölicsi gewisse Bauersleute, getötet bei Toulouse . . Avostolici. ihre Lehre von der Taufe . · . . . Apphianus wird zu Cäsarea in der See ertränkt . . . Llqitilina wird zu Pialästina getötet · . · Arabiseher Könia Madv verfolgt die Christen Kindertaufe . . Aristarchits Geschichte Llrnaldus Lehre von der » . Arnaldus um der Kindertaisfe willen re. verbrannt . Llrnobiics Zeugnis von der Taufe . . . Afrnoldrcs wird in einem Walde bei Paris gemartert . Arnoldats und andere wer-den zu Köln und Bonn verbrannt . Athanasius Lehre von der Taufe . . . . . Llttalus wird in einem eisernen Stuhle gebraten . Llugicstiiius wird in seinem 30. Jahre getauft . Augustinus Lehre von der Kindertaufe . . . Anton. eine Jungfrau, wird zu Corduba getötet» Aurelianus Grausimnkeit . . . . . verbrannt · B Babvlas, Bischof zu Llsitixichiem wird samt Urbanus, Philidim nus und Epoloiiius Au Antiochien enthauptet . . . Bann über vier Personen, welche die Kindertaufe und den Bann nsicht annehmen wollten . . · · . Bann über Berengarius Nachfolger . Barbelius wird umgebracht . Barnabas Geschichte -. . Barsimäus wird umgebracht Bartholomäus Geschichte . . Basilius und andere im Feuer 2c. getotet . Bafilides welcher aus einem Scharfrichter ein rift geworden 196 138 142 ist, wird zu Alexsandria enthauptet . . . . . 47 Basilius wird überwiesen, eines Christen Sohn zu sein . . 101 Beda Zeugnis von der Taufe . . . . « . 152 Bedrohiungen Theodosius wegen der Nestorianer 118 Befehl der Papisten gegen die Waldenser . 242 Befehl des Papstes Licius gegen die Waldenser . 204 242 Befehl des Jlphonsus Königs von Arragoniew gegen die Wal- denser . . . . . . . . . 205 Befehl Friedrichs II. gegen die Albigenfer und Walsdenser 243 Befehl in England gegen die Gläubigen . . . 267 Befehl Heinrichs des Bierten gegen die Wiclefisten 279 Befchlszder Römischgesinnten in den Niederlanden . . . 286 Befehl des Theodosius und Honorius gegen die Wiedertiiiifer 112 Bekenntnis des Glaubens . . . . . . . 298 Benjmnim ein Diener, wird in Persien getötet . . . 113 Berengarius Nachfolger zu Trier und Ut·recht verbrannt . . 199 Berengarius mit seinen Nachfolgern verdammt . 190 191 199 Berengarius Lehre» von der Taufe . " . . . 196 Berobdus Buch von den Fiirchengebräuchen . . . 196 Bertramus und Walasridsus Lehrsätze gegen die Römischen . 170 Biblis Aquilina und Fortuna in Palästina getötet . . 89 Blandina wird an der Rhone gemartert . . . 37 Bru-no, Bischof von Augurs, und Berengarius werden wegen der K1n-dertaufe, Tvanssubstantiatiom verdammt . . . 190 Bruno Lehre von der Taufe · . . 195 C Carvus wird getötet ., . . . . . 35 Cassianius von seinen heidnischen Schülern getötet 82 Cassiodorus Zeugnis von der Taufe . · . . 131 Cath-arina, eine Jungfrau zu Alerandrim wiud enthauptet 88 Catharinsa von Thon wird zu Montpellier verbran 269 Ceremonien bei der Taufe gebräuchlich . . 136 Cerialtis wird zu Tripolis getötet . . 30 Christen zu Ciisarea in die Bergwerke verbannt 88 Christen von den Lombarden getötet . . 129 Christen Zu Goslar gemartert . . . 188 Christenverfolating unter Nero . 7 Chriltenverfolgiciig unter Traianus . . . . 27 Cbristenverfolssura unter M. Aurelius und L. Verus . . 32 Cbristenverfnlxxung im Z. Jiahrh unter Sevtimus Severus . 44 Christenstillstand unter Caracalla und Setzt. Geta . 48 Cbristenverfolaung unter Alexander Severus 48 Clsristennesfkilaung unter Mariminus 49 Cbristenverbrennsung durch Maximinus 49 Mristenverfolgung unter Decius 50 Csbristensserfolaitng unter Balerianus 66 Chriftenverfolaung unter Dioeletimius . 61 78 Cbristenverfolgunxn verschiedene . . 127 Mristenverfolgung nach Iustinus Maanus Zeit . . 127 Cliristenverfolaung durch einen jiidischen Tyrannen . 127 Ckliristenverfolaiing durch Alamariciis . . . 127 Christenverfolaunq durch die Samaridanisclyen Juden 127 Mristenverfolouna durih Tot-illa . . . . 127 Christen dursh die Lombarden den Götzen geopfert 139 Cliristenleiden in Persien . . . . 140 Chriftenverfolgungem acht schwere. . 140 Cbristenverfolgitng im Osten . . . . . 147 Christen von den Moshammedanern gemartert . . 147 Cbristenverfolgung durch den arabischen König Mlady . . 150 Christen durch den dänischen Tyrannen Regnerus gemartert . 159 Christenmiarter durch den bulgarischen König . . . 160 Cbristenverfolgung durch die Könige im Frankenlanb . 160 Cbristenverfolgitng idurch die Saracenen . . . . 1«60 Chriftenversammlrina zin- Zeit des Ludovicus und Lotharius. 170 Ebristenverfolgiing durch Vabdarhagman « . . . 175 Christenverfolgung durch den dänischen König Wurm . 177 Berzeichniß. Concilium zu Jlerden gegen Inhalts- Chritenverfolgung durch Udo . . . . s· . Chri tenverfolgung durch die« Bandalen . . Chri ten werden aus Wüetz getrieben Chri ten zu Toulouse verbrannt Chritenverfolgung in Deutschland . Chri tus am Kreuz; Zeit seiner Ankunft Chriti Geschichte . . . . C ««tus getauft . . . . . . Chrysostomus Lehre von der Taufe · . . . Claudius, Asterius und Neon werden gekreuzig . . . Clemens aus Schottlatid wird von den Römischen .verbrannt · Cointha zu Alexandria gesteinigt . . . . Concilium zu Agaishen . . . . . die Wiesdertäufer . Concilium wegen der Grbsünde und Gnadenwahl . . . Copiades Briefes Heinrichs des Sechsten an Joh Extor etc. . Cresconius und Andere werden als Wiedertäufer angeklagt Cyrillus Hierofollsniitanus Zeugnis von der Taufe Cyrillus Alexandrinus Lehre von der Taufe . Cyrillus Alexandrinus andere Glaubenslehren D Dadoes und Andere scheiden sich von der römischen Kirche Demetrius, ein Lehrer zu Alexandria wird getötet . . Derthuitnus Becherias, Anobertatä Hunoredus te. werden ab- ges . . . . . Diocletianus verfolgt— die Christen . · . Dionysius Areopagita wird bekehrt und gemartert . Dionysius -wird mit Petrus und Gajus vernziesen · O« H s—- 177 127 207 240 248 Dioscorus nachdem er gepeinigt, wird freigelassen . 62 Donatus Lehre . .. . . . . . 94 Dounina und Theonillawerden tot gepeinigt . . . 61 62 Dulcinus sammt seiner Frau und andern in Stücke zerrissen . 265 E Gcbertrts spottet mit den Märtyrern 203 Eid sder Ketzermeister gegen die Ketzer . . 238 Ennatha eine Jungfrau, wir-d verbrannt . . . 88 Enthymius behielt einige Getaufte vierzig Tage bei sich . 136 Epaphras Geschichte . . . . · . . 14 Ephrem Syrus Zeugnis von -der Taufe . . 99 Epipodius wird zu Lyon gemartert . . . 89 Gpiphanius Lehre von derTaufe . . 99 Eucherius Lehre von der Taufe . · . . . 122 Gucratis die Jungfrau, stirbt im Gefängnisse . . 83 csugenius, Auxeiitius und Mloadatius werden getötet . 91 Gugenia zu Corduba enthauptet . . . . 175 Eubalia wird mit Fackeln verbrannt 82 Gvodius Bekehrung . . . 109 Guplius wivd in Catana enthauptet 83 Faustina und Jacobita werden zu Brescien, und Eleutherus samt Anthia in Sicilien getötet . . . · · . 30 Faustus Regienfis Lehre von der Taufe . . 121 Felicianus samt Primus zu Numenta enthauptet . 85 Felicitas samt ihren sieben Söhnen zu Rom getötet 31 Felicitas wird in Mauritania getötet . . . 45 Felix, Bischof zu Tybaris, wird enthauptet . « 84 Esortunata wird in Palästina getötet · . . 89 Frortunatus Zeugnisse von der Taufe . . . . . 132 Fructuosuz Augurirus und Eulogius werden lebendig verbrannt 57 Fulgentius hat in einem blutigen Jahrhundert gelebt . . 16 Fusca wird getauft . . . . . . 98 G Gebet über die Täuflinge . 136 Glaube gehört zur Taufe . « . « · . 101 Gerhard de la Matt-e zu Borriens verbrannt · . . 242 Gerbardus samt dreißig Personen kommen durch Kälte um 201 Gerbardus Sagarellus zu Parma verbrannt . · 248 Germaniens wird zu Smyrna getötet 36 Gezoranes Grausamkeit . . . . . 111 Getuliens Syphorosa famtihren Söhnen getötet . . 30 Gifelbertus von der Taufe . . . . . 174 180 Golauduch eine persische Frau wird gemartert . . . 129 Gottesdienst in einem jämmerlichen Zustande . . Graf von Elzaten tötet viele Gläubige in Flandern Gratianus Lehre von der Gegenwehr . . . Grausamkeit des dänischen Königs Regnerus Grausamkeit des bulgarischen Königs . Gregorius Nazianzenus wird getauft . . Gregorius Nyssenus Zeugnis von der Taufe H Habdarhagmans Verfolgung der Christen Haimons Zeugnisse von der Taufe . . . . · Hermanus Andreas und Guillemette werden verbrannt . « Heinrich wird mit verschiedenen andern getötet . « . Heinrich und Alfuardus getötet · . . . . Heinrich von Toulouse und andere zu Paris umgebracht Heron, Alter und Jsidorus zu Alexandria verbrannt « . Hieronymus-wird in seinem 30. Jahre getauft ». Hieronymus Lehre von dem Glauben . . . Hilarius Taufe . · . . . Hilarius Syracusanus Lehre von der Taufe Hincmarus Zeugnis von« der Taufe . Honoricus Grausamkeiten . . Huß Lehre . Jacobus Zebedäus Geschichte Jacobus Alphäus Geschichte Jdioda Zeugnis von der Taufe . . . . Jgnatius von den wilsden Tieren zerrissen . . Jnqui«" «on gegen die Waldenser und Albigenser Jnquiiition in den Niederlanden . . Jnquiition in der Gegend bei Touloufe . Jnquiitionsweise . . . . Jnquisitionsregeln . . Jnquifition der Spanier . . Jnquisition gegen die Gläubigen . . . . Jnquisitions - Jnquifitoy ihre Regeln . . . Johannes Chryfostomus ließ sich im 21. Jahre taufen . Johannes, ein Kaufmann zu Corduba, wird gemartert . Johannes Grigena von seinen Schülern getötet . Johannes des Täufers Geschichte . . Johannes des Apostels Geschichte . . . . . . Johannes wird unter Julianus oder dem Abtrünnigem getötet Jrenewivd mit ihren zwei Schwestern verbrannt . . . Jrenus nach vieler Marter getötet . . . . . Judas Thadäus Geschichte · . . . . · .- Zulianus und Gunus werden egeiszelt und verbrannt . . ulitta von Jconien wird enthaauptet . . . . Juo CnrnotensisNachricht von der Kindertaufe Juftinus enthauptet ·206 Just-us Origelitanus Lehre« von »der Taufe « . K Zeugnisse des Bruno und Berengarius .. Rupertus. . · · . . von Adrianus verworfen . von Antsharitis verworfen Gregorius Lehre . . wivd von Vielen verworfen Anshelmus Lehre Algerus Lehre . . . Burchardus Wormatiensis Lehre . Lanfrancus Lehre . . . . . « nicht bekannt gewesen . ist vor Tertullianus Zeiten zur Zeit des Athanasius . . . wird zu Ambrosius Zeit verworfen . wann sie eingerissen . . . Eitelkeit und Unwahrheit . . . · . war in 400 Jahren nicht fest gegründet . . wird von Vine Victor angefochten gegen Augustinu Vicecomes Lehre . . . . . . Bictorinus Lehre . Lsvnustinus Lehre . . . . . Kindern-rufe, Hilarius Syracusanus Lehre « . . . . Kindertasufe war in 900 und 1000 Jahren nicht gemein bei den Römischgesinnten . · . . . . · . Kindern-rufe, ishr wird wmdersprochen 208 179 204 42 159 160 101 100 175 166 248 189 200 106 108 96 118 171 114 281 125 2 Inhalts- L Landesverweisung der Christen in Metz- Lanfrancus Lehre von der Taufe . Leonides wird getötet . . . . Leonidess Origenes Vater, wird enthauptet . Leonides, fünf seiner Jünger wenden getötet . . Leonides zwei Jüngerinnen werden lebendig verbrannt Lobgesang-e über die Neugetauften . . Langobarden töten 40 Christen Lukas Geschichte . « . . . Lucianus, ein Aeltester, wird umgebracht . Lucius wird zu Alexandria getötet . . M Msacar und Andere werden lebendig verbrannt . Mady, ein avabischer König, verfolgt die Christen Mohamsmedaner Grausamkeit gegen die Christen . . Matnas zu Cäsar-ca mit einem Schwerte durchstochen . Manichiier von den Papisten zu Goslar getötet . . Marcus Gefchichte . . . . . . Margaretha Baxter wsird in England umgebracht · Miarius Victorinus Zeugnisse von der Taufe . Märtyrer, Ursprung und Glaube . . Märtyrer, Ursprung und Glaube . Märtyrer Stephanus . . . . Martertum der Freunde des Paulus . Msartinus Bekehrung und Tauf Matthäus Geschichte . . Matthias Geschichte . . · . Maturus wird an der Rhone gemartert Msavilus von wilden Tieren zerrissen . Mtaurinus ein Ritter, wird enthauptet . Maximus wird zu Gphesus gesteinigt Wtaximus Lehre von der Taufe . . . . Mehrning und Montaiius Lehre von der Taufe . Metras mit Rohr durchstochen und gesteinigt Mdnica wird getauft . . . . . Mohr von Cansdaces getauft und gesteinigt . Morgenländer taufen durch Untertauchen « N Nectarius in seinem hohen Alter getauft Nemesiiis zu Alexsandria verbrannt New, Verfolger der Christen · Neugetauften werden weiße Kleiderund Geschenke gegeben· Nunilo und Alodia mit dem Schwerte getötet . O Onesimus zu Rom getötet und gesteinigt . Onesiphorus Geschichte . . . · : Optatus Milevitanus Lehre von der Taufe . Qrigenes gepeinigt und ins Elend verwiesen Origenis Adamsautius Lehre von der Taufe Papst tut den Waldensern Gewalt . Pamphilus Aeltester zu Cäsarea, gemartert Pancratius zu Rom enthauptet . Papylus getötet. . · . Paschcssius Lehre von der Taufe . Paulus, des Apostels, Geschichte Pelagius, ei » Perpetua wird in Mauritana getotet . . . Petrus Brusius zu St. Gillis verbran . Petrus Abelardus Lehre von der Kindertaufe Petrus Bekehrung . . . . . Petrus Waldus Nachfolger s . . Petrus Llpselamus zu Cäsareia verbrannt . . Petrus, Nilus und Mhthius in Cigypten verbrannt« . Petrus, Faustus Didius und Animonius wenden getötet . Petrus Abelardus wegen seiner Lehre eingesperrt Philippus des Apostels Geschiclite . «. . Phileas, Bischof zu Thmnis, wird enthauptet .» Philippus, Privatus, Florentius und Pontus getötet Phocas in einem Kalkofen getötet . · . · . . Photius ein alter Mann, ivird vor Gericht mißhandelt . Pionius Bischof von Summa, lebendigverbraiint . nem Knaben, werden» Arm und Bein abgehaueii . v Verzeichnis. P1OU1Us- gruiidliche Nachricht von seinem Tode 53 207 Plutarchus getotet . · . . . 39 195 Polycarpus zu Smhrna enthauptet . . . · 33 39 Polhoarpus mit ihm sind 12 Christen gemartert worden 35 46 Primasius Lehre· von der Taufe . . · , , . 124 43 Ysrimus und Felicianiiis gepeinigt und enthauptet . . 85 47 ;BtIsc11s, Malchus und Alexandrinusiion Tieren zerrissen 58 123 ;3riv-atus,·B«1schvf, unt Prugeln getotet . . . 60 129 Esrobus wird den Tieren vorgesworfen und durchstochen ». 63 19 Esrosperus Lehre von der Taufe» . . . » . 119 90 Btolomaus zu Alexandria getotet 31 31 Publius umgebracht . 30 R . Rabanus Maurus Lehre von den Glaubensartikeln . 169 lgz Regeln fur ·die Jnquisitoren . . . « » 254 146 Pmsfchek ·V1fchDf- lscdccnn er zum Papste erklart worden . 141 60 geomischgesinnten widersetzen sich der Tsaufe auf Fefttage 144 138 Rufuzund Zvsiknus sue-den zu Philipp: enthauptet 28 7 Ruper us Zeugnsisfe von·der Taufe . .s . » 209 274 utilus zerrissen und mit Feuer verbrannt . 45- 96 202 . . 203 Sabina wird zu Rom getötet . . . . 30 187 Salvianus Massiliensis Lehre von der Tauf S« . C 128 13 mson und Sydonius gemartert . . 149 98 Fanctus wirken-sen der Yihone gemartert 37 I; Sgottkinarniexa sit« sutlfxici gixoxitndertaufeabzuseki ff « 180 · « a en . 34 37 cglckceonier lagen sichtaufen .· . ·. . · . « 170 45 Sed eex en u·fgesinnten gleich, zur Zeit des Arrius .- 98 58 Se eine» Zeugnisse von der Taufe · . . . 117 54 ep . orens Tertull.·redet den Christen das Wort 48 120 Stevapion zu Lllexandria zerglicdert und getotet . 51 132 Simon Cleophas gekreuzigt . · . 27 50 Simon Petrus Geschichte ·. . . . 9 97 Simon Metasphrastesseugnisse von der Taufe 185 28 Simon Zelotcs Geschichte . .· . . 17 142 SgiixissxåsesgIgniiFuvålieIIII«dck sich kaufen« ließ · Stephanus Geschichte . . . . - . . . 3 101 Stephanus Marter . . . ·. . , 187 52 »Stephanus, Aeltester der Walsdensey zu Wien verbrannt . 276 » Stillstand der Verfolgung unter Caracalla . · . 48 136 Splas Ge·schichte . ·· . . , . , » 14 161 .Silvanus· amt andern Brudern und Schwestern getotet . . 87 Symphorianus zu JLlutun enthauptet . . . 60 Shmphorosa zu Trisvolis getötet ." . « 30 W Ssynesius Syrenus Taufe . 117 14 T 1gg Tau e, was Origenes Admantius davon lehrte etc. . 72 Tau e des Sosypus Cleosypus und Melosypus 72 Tau e der Kinder . ·. · . ·. . 70 Tau e, Warnung gegen Origenis Schriften· . . . 73 124 Taufe des Virianus Marcellinus und Jiistinus · . . 74 88 Taufe des Pianeratius der Jungfrau Basila, des Pontus und 34 s des Nemesius ·. .· . ·. - . . . . . 75- 33 Tau zeugnis des Chrillus Hierosolymitanus s . « 75 172 Tau zeugnis des Arnobius .— . . . 76, 93 10 Tau e der Fusca · .. . . 93 175 Taufe des Athanasius . · . . ·. · . 94 45 Tau e des Marius Victorius und des Hilariiis 96 200 Tau e der Monica . . . ». 97 g« Tairregeln .· . . .. . 97 213 Tau e des Martinus . . · ·. . . . 98 g« Tau zeugnis des zOpotatus Milevitanus ·. . . . 100 Tau e des Gregorius Pazianzenusy Nectarius u. des Theodosius 101 88 Tau e, Kraft und Wirkung· . . . . . . 104 g? Zu zezigngstzhzervon de; Jdiota . I« u e re e incmaru . . 71 200 Tau lehre des Paschasius . . . 172 5 Tau lehre des Anbertus und Smaragdus . 181 80 Tau lehre des Theophibactus . . . . .. . . . 182 59 Tau-zeugnis des Sim. Metaphrastes u. Fulbertus Carnotensis 185 30 Tau bekenntnis des T-h. Ambroek . . . . . . 291 38 Taufe des Sykiefius Syrenus . 117 53 Taufe, Sedulius Zeugnis hiervon 117 Tauflehre des Theodoretus . . . . Tauflehre des Prosperus . . . . . Tauflehre des Maximus und Cyrillus Alexandrinus Taufe san einem Juden . . . . Tauflehre -des Faustus Regiensis Taufleihre des Eucherius . « .· Tauflehredes Salvans Massiliensis Tauflehre des Primasius . . Tanflehre des Alcimus und Easiodorus Tauflehre des Fortunatus Mehrning und szMontanus « . Tauflehre des Justus Origelitanus . . Tauflehre des Theophilus Alexandrinus . Tauflehre des Albinus . . . - . Tauflehre des Angelomics Taufe der Innocentia . . . . . Taufe des Anthymius Sifinnius und Sociorus Taufe des Clodovius . . « . . Taufe des Earolus Magnus und der Gisla . Taufe ist eine Anziehung Christi «· . Taufauslegung hierüber . . Taufe auf Ostern und Pfingsten Taufe ist nötig Staufen, wie die Apostel diesen Befehl empfangen haben · c . . - . Täufer Johannes Geschick) . . Täufer Johannes, wen er getauft habe Täuffinge werden schsarf untersucht« . Taufe des ersten Jahrhundert . . Taufe Johannes . . . Taufe. derer Beding . . Taufzeugnis der Altväter hiervo Taufe, wie sie Dionysius bediente Taufe zu Justinus Zeit , . . . Tauflehre des Clemens Alerandrinus . . Taufe, genauere Anmerkung. in diesem Jahrhundert . Taufe, was hiervon zu Garthago beschlossen wurde Taufe des Ludaerits . . · . . Txauflehre des Beda . . . · Tergiandus schilt die Römifchnefivnketl - Tertitlliaiius Lehre von der Kindertaufe Tertullianus Ermahnung an« seine Frau . Tkhaboriten werden die Waldenser genannt Thaboritem ihr Bekenntnis . . . Thaddäus Geschichte Tharacus Probus und Andronieuk zu· Tharsen getötet · . t e . Theodoretus Lehre von der Tai . . T7heodor11s, Philemon unsd Cyrilla werden getotet . JTheodofia wird zu Cäsarea in der See erkrankt . Theodosiiis Thrannei . . . . . Theophiladtus Zeugnis von der Taufe . Isheophilus Alexaiidrinus Lehren . . » Thomas des Apostels Geschichte » . . . . Thomas von Jmkzroeh Bekenntms von der· Taufe . Tiinotheus Geschichte ·. . · . . . Transsubstanti «on, sdaruber wirdgestklkksn « . » u U-do, Fürst der Shavoniey verfolgt die Christen . Untergebaurht wird bei der Taufe . · . Ulpianus in der See ertränkt· Urticinus Geschichte . . IjthaltssV 118 119 120 . « 121 121 122 123 124 131 132 135 137 erzeichnisz. V Valens, der Kaiser shat Viele umgebracht Verbrennung der-Christen in Frankreich und England . · Verbrelijidnung von fünf Männern und drei Frauen in Cham u . Verfolgung der Christen durch die Vandalen . Verfolgung der Verordnungen der Päpste gegen die Waldenser Verteidigung gegen die Widersprecher . Verwerfung der Kindertaufe . . Vetius Pagaws getötet . . . Victorinus Lehre von der Kindertaufe . Vierzig Jünglinge in den Pfuhl geworfen . Vincentius Victorius Lehre von der Kindertaufe Vitalus zu Rom lebendig, begraben . . W Warnung, was Jigtinus mit Unrecht zugefchrieben . ZMFHWWI TFSPH · D kschke i- ase er- erogun in eu n . . Walden·er, ein Befehl gegen, ie « . Fängen er vernzehren sfi se r a- ener wer en verog Wsalden er werden befchulsdigt . . Walden er, päpstlicher Befehl gegen sie Waben er, deren Zeit . I Walde« ex, uutekschied zwischen ihkieu uiid desiurhikjeuserik Walden er werden um ihrer Lehre willen umgebracht . Walden er - Jnckuifition Walden er werden verbran Walden er Lehre . . . Wsalden er Herkunft . . . Walden er, Wisedertäufer genannt WaldenszewVerfolgung . . Walden er gemartert u Stie . . Walden er Lehre von er Taufe . . - . . Walden er, Verwersuiig der Kindertaufe . . Walden er, ihre Lehre von dem Amte der- Obrigkeit Walden er gegen den Krieg . . . . åziakgener gegen, dgiatzEg schwursch . . a enker -egen ie «« e er römi en Kir e Walden erådekenntnis . . . ch . Walden er Tugendlehrem tugendsames Leben zur Zeit des Theodosius . W zur Zeit des Cresconius leiden Gewalt vom Papste werden· Waldenfer genannt der Bvunchildis ». . . Willimn Torpe in England verbrannt . . · Willimn White und Andere zu Norwitz verbrannt . — Willimn Swinderby Lehre verglichen mit Wsalter Brute William Swinderby um des Glaubens willen verbrannt Worin, König der Dänen, verfolgt die Christen Z Zensobius samt Zenobia zu Aegea enthauptet · Zenobius Veronensis Anrede an die» Tiiuflinge Zosimus zu Philippi enthauptet . . . Zwei Schwestern werden in der See ertränkt Eh ·sten in Ungarn und klldecklenburg · . rigenis Schriften von der Taufe . · pagne 25i3, se, 21"7, gib, See.