Das Buch Joel: Finsternis über Juda und Jerusalem – Teil 1/2

Roger Liebi

29.06.2019

ID: 31610

 

Guten Tag, ich möchte alle ganz herzlich begrüßen. Wir haben ein wunderbares Thema vor uns heute Nachmittag und zwar wollen wir durch das ganze Buch Joel hindurchgehen. Ich hoffe, alle haben ein Skript bekommen und die, die uns jetzt über den Livestream zugeschaltet sind, die können auf der Videobeschreibung unter dem Titel dieses Skript herunterladen. Da habe ich einige Notizen aufgeführt, die ganz grundlegend wichtig sind, um das Buch zu verstehen und ab S. 2 habe ich das Buch Joel auf Deutsch übersetzt und zwar noch wörtlicher als die Elberfelder und dabei die Verszeilen berücksichtigt. In der Elberfelder ist das, wie in vielen anderen Übersetzungen, einfach als Fließtext übersetzt, aber Joel ist in Gedichtform geschrieben, wie das meiste in den kleinen Propheten, wie übrigens auch das meiste in Jesaja und manches in Jeremia und manches in Hesekiel. Also das ganze Buch Joel ist ein Gedicht und da sieht man die Verszeilen. Es ist so, wenn man die Poesie beachtet, hilft das einem enorm, den Text noch besser zu verstehen.

Im Verlauf des Ganges durch das Buch Joel werde ich ein paar Bemerkungen machen, wie hebräische Poesie funktioniert und die hat sogar besondere Eigenschaften, die eben auch bleiben, wenn das Buch übersetzt wird. Nicht wahr, wenn man ein französisches Gedicht hat und das übersetzt, dann ist es nicht gerade attraktiv auf Deutsch, es ist kein Gedicht mehr. Aber die hebräische Poesie ist so beschaffen und das, weil Gott von Anfang an einen Plan hatte, dass sein Wort einmal in möglichst alle Sprachen übersetzt werden sollte, hat er eine Poesieform benutzt, von denen manche Eigenschaften in der Übersetzung erhalten bleiben und die gilt es zu beachten, man versteht den Text viel besser.

Nun, ich möchte ein paar Verse aus Kapitel 1 lesen. Zuerst einfach den Titel und dann ab Vers 2 beginnt das Gedicht:

1.      „Das Wort des HERRN, das geschah zu Joel, dem Sohn Pethuels.

2.      Hört dies ihr Ältesten,
ja, nehmt es zu Ohren alle ihr Bewohner des Landes!

Ist solches in euren Tagen geschehen,
oder in den Tagen eurer Väter?

3.      Erzählt davon euren Kindern,
und eure Kinder ihren Kindern,
und ihre Kinder der folgenden Generation!

4.      Was der Abnager übrig ließ fraß der Vermehrer,
und was der Vermehrer übrig ließ, fraß der Hüpfer,
und was der Hüpfer übrig ließ fraß der Vertilger.

5.      Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint,
und heult, alle ihr Weintrinker
über den neuen Wein, weil er abgeschnitten ist von eurem Mund.

6.      Denn eine Nation ist heraufgezogen über mein Land,
stark und ohne Zahl.
Ihre Zähne sind Zähne eines Löwen,
und sie hat das Gebiss einer Löwin.

7.      Sie hat meinen Weinstock zu einer erschreckenden Wüste gemacht,
und meinen Feigenbaum zu einer Zerknickung.
Sie hat ihn völlig abgeschält und hingeworfen,
seine Ranken sind weiß geworden.

8.      Wehklage wie eine Jungfrau, mit Sacktuch umgürtet,
über den Verlobten ihrer Jugend!

9.      Abgeschnitten sind Speisopfer und Trankopfer
vom Haus des HERRN.
Die Priester trauern,
die Diener des HERRN.

10.  Verwüstet ist das Feld,
der Erdboden vertrocknet,
denn verwüstet ist das Korn,
zu Schanden geworden ist der neue Wein,
verschmachtet das Olivenöl.

11.  Seid beschämt, ihr Bauern,
heult, ihr Winzer,
über den Weizen und über die Gerste,
denn zu Grunde gegangen ist die Ernte des Feldes!

12.  Der Weinstock ist verdorrt
und der Feigenbaum verwelkt,
Granate, auch Palme und Apfelbaum,
alle Bäume des Feldes sind verdorrt,
ja, verdorrt ist die Freude,
weg von den Menschenkindern.

13.  Gürtet euch und wehklagt, ihr Priester,
heult, ihr Diener des Altars,
kommt übernachtet im Sacktuch,
ihr Diener meines Gottes,
denn entzogen sind dem Haus eures Gottes
Speis- und Trankopfer!

14.  Heiligt ein Fasten,
beruft eine Festversammlung ein!
Versammelt die Ältesten,
alle Bewohner des Landes,
zum Haus des HERRN, eures Gottes,
und schreit zu dem HERRN!

15.  Ach über den Tag,
denn nahe ist der Tag des HERRN,
und gleichsam als eine Verwüstung von dem Allmächtigen wird er kommen.

16.  Ist nicht vor unseren Augen
abgeschnitten die Speise,
von dem Haus unseres Gottes,
Freude und Frohlocken?

17.  Trocken sind die Saatkörner
unter ihren Schollen,
verödet sind die Vorratshäuser,
eingerissen die Kornhäuser,
denn zu Schanden geworden ist das Getreide.

18.  Wie stöhnt das Vieh?
Die Rinderherden irren umher,
denn es gibt keine Weide für sie.
Auch die Kleinviehherden gehen zugrunde.

19.  Zu dir, HERR, schreie ich,
denn Feuer hat verzehrt
die Weideplätze der Wüste,
und eine Flamme hat verbrannt
alle Bäume des Feldes.

20.  Auch die Tiere des Feldes
lechzen zu dir,
denn vertrocknet sind
die Wasserbäche,
ja, Feuer hat verzehrt
die Weideplätze der Wüste.

Das war bereits das Kapitel 1, nun, bevor wir uns diese Verse im Einzelnen anschauen, habe ich im Skript auf S. 1 zuerst versucht zu erklären, wann das Buch entstanden ist. Diese Frage sollte man sich immer stellen, wenn man an ein neues Bibelbuch herangeht und hier ist es ein bisschen schwierig, denn es steht einfach im Titel „Wort des HERRN, welches geschah zu Joel, dem Sohn Pethuels.“ Joel kommt außerhalb des Buches mit Namen nirgends mehr vor. Sein Name Joel, Sohn Pethuels kommt nicht vor. Wie können wir ihn einordnen? Manche andere Prophetenbücher sind genau datiert, das war unter dem König... (Tondatei fehlt).

Wir können grob einteilen, assyrische Zeit, babylonische Zeit und persische Zeit. Nun, Joel ist unter den frühen Propheten eingeordnet und kann darum etwa in die Zeit des 8. Jahrhundert v. Chr. eingeordnet werden. Aber die Tatsache, dass er zeitgeschichtlich nicht ausdrücklich an ein Ereignis angebunden ist, ist ganz wichtig. Das zeigt auch, dass diese Prophetie nicht eine Kurzzeitprophetie war, die von Bedeutung damals war, als die ersten Menschen die Botschaft hörten, sondern wir werden sehen, es ist eine wirkliche Endzeitprophetie, die sogar für uns noch zukünftig ist. Aber wir werden sehen, wir leben in der Epoche, in der sich Joel schließlich erfüllen wird.

Das Thema kann man ganz grob überschreiben mit „Aus der Finsternis zum Licht“. In Psalm 112,4 finden wir folgenden wunderbaren Vers: „Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis.“ Dieses Motto aus diesem Vers war übrigens das Motto der Hugenotten, die eine so schwere und schreckliche Verfolgungszeit durchgemacht hatten, nicht wahr. Allein in der Bartholomäusnacht wurden etwa 30.000 Hugenotten umgebracht, einfach weil sie glaubten an das Evangelium „Rettung allein durch Glauben“. Dann gab es ja diese Jahrzehnten langen Verfolgungen gegen die Hugenotten und da sind Abertausende umgebracht worden. Aber sie hatten einen Wahlspruch „Post tenebras lux“ – Nach der Finsternis das Licht! Das entspricht genau Psalm 112 Vers 4 und das passt so gut zum Buch Joel.

Unter „Aufbau des Buches“ im Skript haben wir zuerst den Titel, das ist der erste Vers und dann kommt der erste Teil von Kap 1,2 bis Kap 2,17: Finsternis über Juda und Jerusalem. Dann kommt der zweite Teil von Kap 2,18 bis zum Schluss des Buches: Licht über Juda und Jerusalem. Aus der Finsternis zum Licht. Da wird der Weg der Befreiung für Israel beschrieben aber wir können das natürlich auf unser Leben übertragen. Denn dieses Prinzip war nicht nur für die Hugenotten gültig, sondern in allen Zeiten, wo Gläubige durch Finsternis hindurchgehen mussten durften sie wissen, aber danach wird das Licht kommen. Nicht einfach, weil wir ein bisschen Optimisten sind und denken am Schluss eines Tunnels kommt wieder ein Licht. Nein, das ist unbegründeter Optimismus. Aber weil wir diesen Gott kennen, der Ps 112 Vers 4 inspiriert hat, nach der Finsternis das Licht.

Wenn man das Buch zusammenfassen müsste in ein paar Sätze, dann so, wie im Skript in der Zusammenfassung: In der „großen Drangsal“ (Math 24,21 – das sind die 3 ½ letzten Jahre bevor der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit kommen wird) wird eine immense feindliche Koalition von Norden her das Land Israel überrennen und durch Feuer verwüsten. In dieser Zeit wird das Land mit einer katastrophalen Trockenheit geschlagen werden. Im Tempel zu Jerusalem wird man nicht mehr Opfer darbringen können. Opfertiere, Wein, Öl und Mehl stehen nicht mehr zur Verfügung. In einer eindrücklichen Bußversammlung auf dem Tempelberg wird der HERR um sein Eingreifen angerufen werden.

Das ist die Zusammenfassung des ersten Teils und jetzt die Zusammenfassung des zweiten Teils: Der Ewige wird selber kommen und eingreifen. Er wird die Feinde Israels vernichten und den jüdischen Überrest befreien. Der Regen wird wieder fallen. Israel wird in den Segen des 1000-jährigen Friedensreiches hineingeführt werden. Der Heilige Geist wird über alles Fleisch ausgegossen werden. Aus dem Tempelberg wird ein Segen bringender Quell Wasser ins Tote Meer ergießen lassen. Israel wird von seiner Blutschuld gereinigt werden.

Das zum Inhalt. Es ist ja so ähnlich wie beim Fremdsprachenlernen. Man lernt eine Fremdsprache und geht dann ins Land und ist schockiert, enttäuscht, frustriert, dass man fast nichts versteht, weil die Leute zu schnell sprechen. Aber dann gibt es solche Momente, da sind ein paar Leute zusammen und man weiß genau, worüber sie sprechen, da denkt man, plötzlich verstehe ich. Aber so auf der Straße und so habe ich fast nichts verstanden, jetzt verstehe ich. Oder man geht in eine Predigt und weiß genau, was das Thema ist, wow, ich habe praktisch alles verstanden. Ja, warum? Weil man schon wusste, wovon die Rede ist. Und vielleicht ist das dem ein oder anderen schon so gegangen, ich habe zwar nicht auf Hebräisch aus Joel 1 vorgelesen und trotzdem ist die Frage, worum geht es hier? Darum diese Zusammenfassung, damit man weiß, worum es überhaupt in diesen Abschnitten geht. Dann wird alles viel, viel einfacher und klarer.

Also, das Buch Joel konzentriert sich ganz besonders auf die kommende große Drangsal von 3 ½ Jahren vor dem Wiederkommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit. Nicht wahr, 7 Jahre vor dem Kommen des Herrn Jesus spielen eine ganz grundlegende Rolle in der Prophetie. Das ist die sog. 70. Jahrwoche von Daniel. Ich erkläre ganz kurz: In Daniel 9 wird ein Überblick über die Prophetie gegeben und Daniel wird erklärt, von dem Moment an, wo Jerusalem, die Stadt, die zu seiner Zeit zerstört worden war durch die Babylonier, durch einen offiziellen Erlass wieder aufgebaut werden soll, kann man rechnen bis der Messias kommt, das sind 69 x 7 Jahren, 69 Jahrwochen. Und tatsächlich, man kann das nachrechnen, von dem Erlass von König Artaxerxes von Persien in Nehemia 2 bis zum Kommen des Herrn Jesus am Palmsonntag auf dem Esel, als er als König nach Jerusalem einritt, da sind genau 69 x 7 Jahre vergangen. Wobei man natürlich betonen muss, die prophetischen Jahre sind immer Jahre von 360 Tagen. Wenn man jetzt drum von 445 v. Chr. bis 32 n.Chr. rechnet, das ist ja weniger als 483 Jahre. Aber es sind 483 Jahre à 360 Tage, es geht genau auf. Dann wird aber in Dan 9,26 gesagt, der Messias wird dann getötet werden, dann kommt ein Volk, das wird die Stadt und das Heiligtum zerstören und von da an wird es eine Kette von Krieg und Verwüstung geben bis in die Endzeit. Dann wird in der Endzeit der kommende Fürst mit Israel einen Bund schließen für sieben Jahre. Da haben wir es! Also 69 Jahrwochen sind schon längst vergangen bis zum ersten Kommen des Messias aber dann kommt dazwischen hinein eine lange Kette von Krieg und Verwüstung über das jüdische Volk. Das hat sich ja nach der Kreuzigung des Messias erfüllt, es kam das Römische Volk und hat Jerusalem und den Tempel zerstört und von da an durch all die Jahrhunderte hindurch wurde Jerusalem ständig verwüstet und wieder bekriegt und wieder verwüstet und wieder bekriegt, bis in die Endzeit. Die Endzeit ist die Zeit, in der das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung heimkehrt. Das, was wir heute bereits als Erfüllung sehen. Dann wird eben mit Israel ein Bund für sieben Jahre geschlossen werden. Dan 9,27, nachdem in Vers 26 gesagt wird, „...bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen“ heißt es in Vers 27: „Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Jahrwoche; und zur Hälfte der Jahrwoche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen.“ Jetzt sehen wir, dieser Bund wird geschlossen werden, das ist noch zukünftig. Ein Bund wird mit Israel für sieben Jahre geschlossen werden aber zur Hälfte dieser Jahrwoche, also nach 3 ½ Jahren, werden Schlachtopfer und Speisopfer aufhören. Nun, das beinhaltet bereits einiges! Das müsste ja bedeuten, in Israel müsste wieder ein Tempel gebaut werden, da müssten Opfer dargebracht werden. Und die werden dann nach 3 ½ Jahren aufhören. Ja, das alles geschieht ja heute. Seit der Eroberung von Ostjerusalem im Sechstagekrieg wurde das Tempelinstitut gegründet. In der Zeit danach werden da Tempelgeräte für den nächsten Tempel vorbereitet. Die meisten sind bereits fix fertig! Der goldene Leuchter, der goldene Schaubrottisch, der goldene Räucheraltar, der Brandopferaltar, usw, es ist alles bereit. Die Steine des Brandopferaltars z.B. habe ich aufgeschichtet gesehen auf dem Nachbarhügel für den Moment, wo der Tempelplatz frei wird und man den Altar aufschichten kann. Dann wär‘s im Prinzip möglich, mit den Opfern loszulegen. Das muss also wiederkommen.

Nach 3 ½ Jahren wird das aber gestoppt werden und zwar wie Herr Jesus deutlich macht in Math 24,15. Ich lese es vor, denn es ist ganz wichtig, dass wir den Rahmen für Joel haben. In Math 24 sagt der Herr Jesus in der Endzeitrede in Vers 15: „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, vom dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es -, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen“. Jetzt müssen wir nochmals zurück zu Dan 9, aber Math 24 offen lassen. In Dan 9 habe ich in Vers 27 nur den Anfang gelesen, dass er einen festen Bund mit den Vielen schließen wird. Der Ausdruck „die Vielen“ kommt in Daniel mehrmals vor und bedeutet immer die Masse des jüdischen Volkes. Das ist ein fixer Ausdruck in Daniel, „harabi“ auf Hebräisch, die Vielen, die Masse Israels. Vers 27: „Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Jahrwoche [also für sieben Jahre] und zur Hälfte der Jahrwoche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. [Also nach 3 ½ Jahren werden die Opfer gestoppt.] Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“

Es ist sehr konzentriert, und wenn jemand denkt, das ist schwierig, ja, es ist sehr, sehr schwierig. Aber wir knacken die Nuss! Der Vers 27 sagt, "wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen...“ und der Herr Jesus sagt in Math 24,15 „wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist [nämlich in Daniel 9,27] stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es -, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen.“ Nun, ich muss erklären: Gräuel heißt sehr oft ein Götzenbild, gerade in Daniel kommt der Ausdruck in Kap 11 in einem Vers vor, der schon längst erfüllt ist. Die Erfüllung war, dass Antiochus Epiphanes ein Götzenbild auf dem Tempelplatz aufgestellt hatte. Das war der Gräuel der Verwüstung. Ich gebe den Vers an für die, die aufschreiben, Dan 11, Vers 31. Es ist nämlich so, aufschreiben ist sehr hilfreich. An der Uni, alle, die gerne etwas lernen wollen, die schreiben sich auf, machen sich Notizen. Es gibt aber auch solche, die schreiben nichts auf. Das sind dann die Genies, die wissen das einfach auch so. Und natürlich auch noch die Vatersöhne, also die, die studieren, weil der Vater zahlt.

Dan 11,31 spricht von dem „verwüstenden Gräuel“, das hat sich dort so erfüllt, ein Götzenbild auf dem Tempelplatz. Das hilft uns eben, diesen gleichen Ausdruck für das zukünftige Ereignis zu verstehen. Math 24,15: „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung [...] stehen seht an heiligem Ort...“, auf dem Tempelplatz in Jerusalem wird nämlich der Antichrist, der kommende falsche Messias in Israel, ein Götzenbild aufstellen, das sprechen kann. Also das Götzenbild von Off 13,11f. Weil dann der kommende dritte Tempel verunreinigt sein wird, darf man nicht mehr opfern. So werden die Opfer gestoppt werden, aber in der Zeit davor wird bereits geopfert werden. Dann sagt der Herr Jesus, das wird der Auslöser sein für die große Drangsal, für den letzten schrecklichsten Weltkrieg. Er sagt den jüdischen Gläubigen in dieser Zeit in Math 24, ab Vers 16: „dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen; wer auf dem Dach ist, steige nicht hinab, um die Sachen aus seinem Haus zu holen; und wer auf dem Feld ist, kehre nicht zurück, um sein Oberkleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter stattfinde noch am Sabbat; denn dann wird große Drangsal sein, wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch errettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.“ Sehen wir, die große Drangsal, das wird die schrecklichste Zeit der ganzen Weltheitsgeschichte sein. Für uns ist jetzt klar, schrecklicher als der erste und der zweite Weltkrieg mit 18 Millionen und 50-70 Millionen. Aber das wird so schrecklich sein, der Herr Jesus sagt, so war es nie von der Schöpfung an und es wird sich auch nie mehr wiederholen, was da geschehen wird. Das ist die große Drangsal, ausgelöst durch diesen Stopp der Opfer und Aufstellen des Götzenbildes durch den Antichristen.

Jetzt gehen wir nochmals zurück zu Daniel 9, halten aber Math 24 offen, da heißt es in Vers 27: „...Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen...“. Wer ist dieser Verwüster? Das wird uns ausführlich im Buch Joel beschrieben! Das ist dieser Angriff vom Norden, der das ganze Land Israel verwüsten wird. Das Land, das werden wir gleich noch sehen, wird vor ihm sein wie ein Garten Eden, wenn die Armee durch ist, ist alles verbrannt! Der Verwüster, das ist dieser Feind vom Norden aus dem Buch Joel. Sehen wir, im Buch Daniel so ganz knapp beschrieben und im Buch Joel dann ausführlich erklärt. Aber warum wird dieser Verwüster kommen? Wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen. Es wird so sein, die große Masse in Israel wird den Antichristen als den großen, starken Mann, der endlich Befreiung bringt, akzeptieren. Die Lösung für alle Nahost-Fragen, die Mr. Obama nicht lösen konnte und auch Mr. Trump trotz guten Absichten nicht lösen kann. Den Palästinensern ein gutes Leben ermöglichen, Wohlstand und er ist bereit Milliarden zu investieren, damit die Wirtschaft im Nahen Osten angekurbelt wird, das wird alles nichts nützen. Dann kommt eben dieser starke Mann und da denkt die Masse Israels, das ist er! Der wird nun den Frieden und die Lösung aller Probleme bringen. Sie werden dieses Götzenbild akzeptieren, denn er wird sagen, das ist nicht Götzendienst. In der Bibel steht ja in Psalm 115, dass die Götzen einen Mund haben aber nicht sprechen können, aber dieses Bild, das lebt. Wenn man ein totes Bild anbetet, das ist Götzendienst, aber dieses Bild lebt, das darf man anbeten. Und die Masse wird den Antichristen akzeptieren und das ist „die Beschirmung der Gräuel“. Das heißt, die Masse wird sagen, nein, das ist schon gut, das mit dem Götzendienst, das ist okay. Deswegen wird diese Verwüstung vom Norden kommen!

Israel wurde am 14. Mai 1948 als unabhängiger, selbstständiger Judenstaat gegründet. Nach fast 2000 Jahren Staatenlosigkeit, Zerstreuung unter aller Nationen und ständiger Verfolgung ist der Staat wieder da. Gleich am nächsten Tag, das heißt in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai gab es einen totalen Krieg der Araber rund um Israel her, um Israel auszulöschen. Israel ging als Sieger mit Landgewinn hervor, obwohl es schlecht bewaffnet war gegenüber einer Übermacht von neun Armeen. Dann hat man es 1967 nochmals versucht, jetzt hochgerüstet mit modernen Waffen der Sowjetunion, Israel zu vernichten. Nach sechs Tagen waren alle Feinde geschlagen, Israel hatte überlebt und den Tempelberg erobert. Das war die Grundlage, damit ein dritter Tempel gebaut werden kann. Aber dann haben die Araber gesagt, wir müssen es ein drittes Mal versuchen, aber als totaler Überraschungsangriff, ohne Ankündigung. Dann kam der Überraschungskrieg 1973, der Jom-Kippur-Krieg. Es war wirklich etwas ganz Schreckliches, weil es sehr viele Tote gab aber schließlich waren alle Feinde wieder geschlagen. Man sieht, Gottes Hand war auf dieser Nation. In all diesen Vernichtungskriegen hat Gott seine Hand über Israel gehalten und diese schützende Hand wird weggehen, sobald die Massen den Götzendienst des Antichristen akzeptieren wird. Dann wird Gott erlauben, dass vom Norden her Israel total überrannt wird. Davon haben wir bereits in Joel gelesen, aber jetzt können wir das immer mehr einordnen.

Noch ein feines Detail, ich weiß nicht, wem das aufgefallen ist. Der Herr Jesus sagt doch in Math 24,15 „wenn ihr nun den Gräuel...“, das ist Einzahl, nicht wahr, der Gräuel. Aber in Dan 9, 27 ist es Mehrzahl, „wegen der Beschirmung der Gräuel...“. So ist es ganz präzise in der alten Elberfelder und der Elberfelder CSV Hückeswagen übersetzt. Es werden auf dem Tempelplatz tatsächlich zwei Gräuel vorhanden sein. Nämlich dieses sichtbare Götzenbild im Vorhof, darum sagt der Herr Jesus „wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung... stehen seht...“, aber es gibt auch einen weiteren Gräuel, den können sie gar nicht sehen und der wird in 2. Thes 2,4 beschrieben. Dort heißt es von dem Antichristen, dem Menschen der Sünde, dem Gesetzlosen, er wird sich in den Tempel Gottes, also ins Tempelhaus hineinsetzen und sagen, er sei Gott. Das sind die beiden Gräuel, das Götzenbild und der Antichrist, der sich als Gott verehren lässt. Weil die Masse das akzeptieren wird, beschirmen wird, wird der Verwüster kommen und wird alles überrennen. So wird das knapp in Dan 9,27 beschrieben: „ein Verwüster wird kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden.“ Es wird beschrieben wie Wasser, das über Israel hereinbricht, ausgegossen wird und alles kaputt macht.

Ausführlicher beschreibt Daniel diesen Angriff in Dan 11. In den Versen 36-39 wird der Antichrist beschrieben, eben dieser zweite Gräuel, der sich über alles erhebt, was Gott heißt und auch auf den Gott seiner Väter nicht achtet. Er wird ein Jude sein, der den Gott Abraham, Isaaks und Jakobs nicht achtet. Dann liest man in Dan 11,40, da ist es auch wieder nützlich, wenn man eine genaue Übersetzung hat: „Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen...“. Ihm ist der Antichrist, der in den Versen 36-39 als König beschrieben wird. Da wird die Armee Israels im Süden abgelenkt sein, denn der König des Südens ist in der erfüllten Prophetie in Daniel 11 immer Ägypten gewesen. Dann heißt es weiter in Vers 40: „...und der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen; und er wird in die Länder eindringen und wird sie überschwemmen und überfluten.“ Der König des Nordens – wir können ganz genau sagen, was das ist, weil in Daniel 11, 1-35 alles schon längst erfüllt ist. In meinem Buch „Weltgeschichte im Visier des Propheten Daniel“ behandle ich das alles im Detail mit der Geschichtsliteratur, wo man das nachprüfen kann. Ich habe nachgezählt, allein in diesen Versen gibt es über 150 erfüllte Prophezeiungen und alles in der richtigen Reihenfolge. Da kommt ständig der König des Südens vor, das ist Ägypten, und der König des Nordens, und das ist – man halte sich fest – Großsyrien! Nicht das kleine Syrien von heute, sondern Großsyrien. Das war in der erfüllten Prophetie das Gebiet von Libanon, Syrien, über Gebiete der heutigen Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, bis nach Afghanistan und Pakistan, auch Iran und Irak. Das alles ist der König des Nordens. Und dieser König des Nordens wird dann gegen Israel unter dem Antichristen vom Norden anstürmen und das ganze Land überrennen. Jetzt merken wir, was so in den letzten Jahren geschehen ist. Diese Bemühung, einen islamischen Staat aufzubauen, das bedeutete alle Muslime im Nahen Osten zu vereinen und schließlich gegen Israel. Aber wo ist der Islamische Staat jetzt? Das sind jetzt nur noch Überreste, aber nicht weil die Gegner gegen einen Islamischen Staat wären, sondern Erdogan, aus der Türkei, er möchte der Chef eines Islamischen Staates sein. Er möchte nicht, dass dieser selbsternannte Führer des IS der Führer ist, sondern er möchte es sein. Aber die Führung von Iran, die wollen der wahre Islamische Staat sein und darum ist ihr Staat ein Islamischer Staat und sie wollen die ganze islamische Welt unter ihre Herrschaft bekommen. Darum möchten sie auch eine Atombombe, damit sie wirklich auch die Stärksten sind. So bekämpfen sie sich. Natürlich kann man sagen, sie werden nie eine Einheit bekommen, denn sie sind ja gespalten in Schiiten und Sunniten. Die Iraner sind Schiiten, aber das ist nicht unmöglich, die zu vereinen. Der Iran arbeitet doch heute zusammen mit Hamas im Gazastreifen, das sind Sunniten und die Zusammenarbeit funktioniert. Also das geht schon, wenn das höhere Ziel das gemeinsame ist: die Vernichtung Israels. Jetzt muss man sich vorstellen, wenn all diese, die IS sein wollen, zusammentun, dann kommt es zu dieser riesigen IS-Koalition: der König des Nordens! Jetzt lese ich weiter in Daniel 11, 40:

40. „... und der König des Nordens wird gegen ihn (den Antichristen) anstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen (also auf dem Landweg und auf dem Seeweg übers Mittelmeer); und er wird in die Länder eindringen und wird sie überschwemmen und überfluten.
41. Und er wird ins Land der Zierde eindringen (das ist nicht die Schweiz, das ist in der Bibel das Land Israel), und viele Länder  werden zu Fall kommen; diese aber werden seiner Hand entkommen: Edom und Moab und die Vornehmsten der Kinder Ammon.“

Edom ist in Südjordanien, Moab Mitteljordanien auf der anderen Seite des Toten Meeres und Ammon ist nördlich in Jordanien. Der Städtenamen Amman kommt von Ammon. Interessant ist, wir haben schon gelesen, der Herr Jesus sagte den gläubigen Juden in Mat 24, wenn sie den Gräuel sehen, sollen sie auf die Berge fliehen. Die werden auf die Berge fliehen, die sind heute vornehmlich im Westjordanland und dann werden sie nach Jes 16 über den Jordan nach Moab hinübergehen und dort in der Wüste wird Gott sie für 3 ½ Jahre schützen und versorgen. Jetzt versteht man, warum Moab von diesem Angriff verschont wird, weil die dort in Sicherheit gebracht werden. Moab wird verschont werden, Edom auch und die Vornehmsten der Kinder Ammon, also nur die Oberschicht im Norden.

42. „Und er wird seine Hand an die Länder legen, und das Land Ägypten wird nicht entkommen; (das wird ein innerislamischer Konflikt sein)
43. Und er wird die Schätze an Gold und Silbe und alle Kostbarkeiten Ägyptens in seine Gewalt bringen, und Libyer (auch islamisch) und Kuschiter werden in seinem Gefolge sein.“

Kusch wird auch mit Äthiopien übersetzt. Kusch bedeutet in der Bibel zunächst einmal das Land südlich von Ägypten, heute sagen wir nicht mehr Äthiopien, sondern Sudan und Nordsudan ist auch islamisch. Also die werden verbündet sein, Ägypten kommt in die Knute, Libyen und Sudan wird mit diesen Angreifern vom Norden verbunden sein und dann heißt es:

44. „Aber Gerüchte von Osten und von Norden her werden ihn erschrecken; und er wird ausziehen in großen Grimm, um viele zu vernichten und zu vertilgen.
45. Und er wird seine Palastzelte aufschlagen zwischen dem Meer (dem Mittelmeer) und dem Berg der heiligen Zierde (das ist der Tempelberg). Und er wird zu seinem Ende kommen, und niemand wird ihm helfen.“

Das heißt also, die Armee wird Israel überrennen, das Land vernichten, Jerusalem wird dabei erobert werden, dann geht die Armee weiter, erobert Ägypten (zusammen mit Libyen und Sudan) aber dann kommen eben diese Gerüchte aus dem Norden und aus dem Osten, darum wird die Armee wieder zurückkehren und den Stand festigen zwischen dem Tempelberg und dem Mittelmeer. Dort werden sie ihre Schlussfront aufstellen und dann sagt Daniel einfach und dann wird er zum Ende kommen. Andere Stellen, und gerade das Buch Joel erklären, dass dann der Herr Jesus kommen wird in Macht und Herrlichkeit! Und er wird diese Armee vernichten und zwar wird er auf den Ölberg kommen, der gegenüber vom Tempelberg ist und da ist ja diese Koalition des Königs des Nordens: vom Mittelmeer her das ganze Gebiet. Wenn Sie das nächste Mal vom Flughafen Ben Gurion mit dem Bus auf der Hauptstraße Nr. 1 nach Jerusalem rauffahren, dann können Sie wirklich das anschauen. Da wird diese Armee versammelt sein, vom Mittelmeer bis nach dem Tempelberg. Aber der Herr Jesus wird dann auf dem Ölberg kommen und er wird diese Armeen, die dort versammelt sind, vernichten. Dazu lese ich noch Sach 14 und dann wird man sehen, es hat sich gelohnt, die ganze Stunde etwas anderes zu behandeln als Joel und zwar, weil man jetzt plötzlich Joel durchlesen kann und man versteht eigentlich Vers für Vers, automatisch, weil man weiß, wovon die Rede ist. Sach 14,3:

3. „Und der HERR wird ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie an dem Tag, da er kämpft, an dem Tag der Schlacht.
4. Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tal, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen.
5. Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Und kommen wird der HERR, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.“

Da werden alle Gläubigen des AT den Herrn Jesus begleiten und aus dem NT wissen wir, alle Erlösten der Gemeinde werden den Herrn Jesus begleiten, die werden auch zu dieser Schar der Heiligen gehören, das alles miterleben, wenn er eingreifen wird.

Jetzt schauen wir uns Joel nochmals an, Vers 1:

1.      Das Wort des HERRN, das geschah zu Joel, dem Sohn Pethuels. (Er ruft die Führer des Volkes auf, diese ganz ganz schreckliche aber wichtige Botschaft zu vernehmen.)

2.      Hört dies ihr Ältesten, (und dann die nächste Verszeile, man nennt das synonymen Parallelismus, d.h. also, zwei Verszeilen drücken dasselbe aus mit anderen Worten oder das ähnliche aus mit anderen Worten)
ja, nehmt es zu Ohren alle ihr Bewohner des Landes! (Also die Führer und auch alle gewöhnlichen Leute aus Israel sollen diese Botschaft vernehmen. Jetzt kommt in der nächsten Zeile eine Frage.)

Ist solches in euren Tagen geschehen, (also gibt es etwas aus eurer Lebenszeit, das vergleichbar wäre mit dem, was jetzt beschrieben wird)
oder in den Tagen eurer Väter? (Sehen wir, das ist auch etwas Ähnliches. Es wird gefragt in eurer Generation oder in der Generation davor. Und dann wird Folgendes gesagt.)

3.      Erzählt davon euren Kindern, (also wenn ihr das erleben werdet, dieses Schreckliche aus dem Buch Joel, das müsst ihr den späteren Generationen mitteilen, zuerst euren Kindern.)
und eure Kinder ihren Kindern, (Da haben wir schon zwei Generationen nachher.)
und ihre Kinder der folgenden Generation! (Das soll dann durchs ganze Tausendjährige Reich allen Generationen erzählt werden, was da in der Großen Drangsal geschehen ist, was Israel auf dem Höhepunkt der Leiden erlebt haben wird.)

Jetzt wird ab Vers 4 diese Armee beschrieben wie eine Heuschreckenarmee, die über ein Land herfällt. Und was geschieht bei einer Heuschreckenplage? Heuschrecken, die fressen wirklich alles radikal weg! Ein fruchtbares Land ist nach dem Durchzug von Heuschrecken, das können Milliarden von Exemplaren sein, alles ratzekahl weggefressen. Das geschieht nicht so oft. Normalerweise sind Heuschrecken nicht so gefährlich, aber es gibt einen Prozess, und der ist noch nicht erklärt, plötzlich kann sich in Heuschreckengehirnen etwas ändern und die haben nur noch zwei Impulse: vermehren und fressen. Dann werden sie plötzlich zu Scharen von Milliarden und dann gehen die los über einen Landstrich und verwüsten alles. Sie gehen weiter, verwüsten alles. Aber wichtig, sie kommen immer vom Süden, wenn es um das Land Israel geht. Dieser biologische Vorgang geschieht nämlich in Ostafrika, dann kann es vorkommen, dass eine solche Plage weiterzieht über die Sinaiwüste und dann kommt sie vom Süden ins Land Israel und dann ist die Katastrophe da.

Jetzt merkt man, im Buch Joel geht es nicht um eine wirkliche Heuschreckenplage, sondern eine bildliche. Wir werden sehen, in Kapitel 2 wird betont, sie kommt vom Norden, eben wie der König des Nordens. Sie verwüstet das Land nicht durch Abfressen, sondern durch Feuer, alles wird verbrannt werden. Das werden wir gleich sehr, sehr eindrücklich sehen. Jetzt wird das hier im Gedicht wie eine Heuschreckenplage beschrieben und es werden vier verschiedene Wörter für Heuschrecken verwendet. Ich habe das einfach übersetzt, der erste Ausdruck wird in der Fußnote auf hebr. angegeben (gazam) und heißt übersetzt Abnager. So kann man gazam als Heuschreckenname ausdrücken. Und dann gibt es einen anderen Namen (arbeh), bedeutet auch Heuschrecke, aber wörtlich übersetzt heißt es vermehren. Wenn die eben so durchdrehen und nur noch vermehren sagen können.

4.      Was der Abnager (gazam) übrig ließ fraß der Vermehrer (arbeh),
und was der Vermehrer (arbeh) übrig ließ, fraß der Hüpfer, (weil diese Tiere eben nicht nur sich vermehren und fressen, sondern sie hüpfen auch noch)
und was der Hüpfer (jeleq) übrig ließ fraß der Vertilger (chasil).

Nicht wahr, die Eskimos, die haben ganz viele Namen für Schnee. Das ist für uns komisch, aber für sie ist es ganz wichtig, dass man für jeden Art von Schnee einen Begriff hat. Das ist für uns nicht so wichtig, dass wir das genau unterscheiden können, vor allem in Freiburg in Preisgau nicht, in den Alpen schon eher. Aber die Eskimos haben ganz viele Ausdrücke und das Land Israel, das in der Geschichte zu tun hatte mit Heuschreckenplagen, die haben auch mehr Wörter für Heuschrecke als wir. Das kann Joel, inspiriert durch den Heiligen Geist, zu einem schönen Gedicht machen.

Jetzt werden Menschen angesprochen, die gerne Wein trinken:

5.      Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint,
und heult, alle ihr Weintrinker
über den neuen Wein, weil er abgeschnitten ist von eurem Mund.

Das heißt also, wenn diese Armee vom Norden kommt, wird sie die Landwirtschaft der Traubenkulturen in Israel vernichten. Vielleicht wissen manche unter uns, dass das ein ganz wichtiger Aspekt der israelischen Landwirtschaft heute ist. Das hat damit zu tun, als 1882 die erste Einwanderungswelle von Juden zurück ins Land der Vorfahren losging, man nannte es damals einfach Palästina, das war ganz schwierig für diese Siedler. Vor allem aus Russland kamen sie, viele waren Intellektuelle, und die sahen, das Land ist kaputt, eine Wüste. Was kann man damit machen? Dann hat ihnen Baron de Rothschild von Bordeaux gesagt, ihr müsst einfach Weinstöcke aus Frankreich mitnehmen und dieser Boden würde sich eignen, um das aufzubauen. Wieso von Frankreich? In der Bibel liest man ganz oft von Weinbergen und von Wein und von Traubensaft und von der Frucht des Weinstocks. Auch im NT, wenn der Herr Jesus spricht, „Ich bin der wahre Weinstock“ und im Gleichnis von den Weingärtnern usw. Ja, das war einmal, aber ab dem Jahr 70 n.Chr. wurden die Juden immer mehr aus dem Land vertrieben und im 7. Jhd kamen die Muslime und die sagten, Wein trinken auf Erden darf man nicht, nur im Paradies. Darum gingen die ganzen Überreste dieser Landwirtschaft zu Grunde. Als diese russischen Juden kamen gab es nichts Vernünftiges, was man hätte anpflanzen können und darum mussten sie es aus Frankreich holen. Später hat man es aus Kalifornien geholt und hat so erfolgreich eine Landwirtschaft im Zusammenhang mit Weinbau aufgebaut, Israel hat ganz viele Goldmedaillen für Weinproduktion auf höchstem Niveau gewonnen. Da ist der Golanwein zu nennen, dann der Galiläawein, aber auch der Wein der Berge Judäas usw. Jetzt wird hier gesagt, die werden alles kaputt machen! In Vers 5 muss ich noch erklären, der „neue Wein“ ist der Traubensaft. Das Wort Wein wird in der Bibel auch für Traubensaft gebraucht, aber der ist natürlich nur so lange Traubensaft, so lange er neu ist. Es gab noch nicht Louis Pasteur, der das pasteurisieren im 19. Jhd eingeführt hat, wie man Traubensaft durch das ganze Jahr haben kann und so gab es in Israel natürlich nur eine gewisse Zeit wirklich Traubensaft, dann wurde es Sause und dann Wein. Hier geht es darum, der „neue Wein“ wird abgeschnitten, also jetzt gibt es auch keinen Traubensaft mehr und warum wird in Vers 6 erklärt:

6.      Denn eine Nation ist heraufgezogen über mein Land, (übrigens, Gott sagt „arzi“, mein Land. Damit ist klar, wem das Land gehört. Es gehört Gott, das müsste man der UNO auch einmal mitteilen.)
stark und ohne Zahl. (Wenn man sich nur überlegt, die Anzahl von Raketen, die Hisbollah im Südlibanon stationiert hat, um Israel vollkommen zu verwüsten. Nicht wahr, die UNO hatte nach dem Libanonkrieg versprochen, sie würden da im Südlibanon eine Friedenstruppe stationieren und die sorgen dafür, dass Hisbollah entwaffnet wird. Und es ist gar nichts geschehen, sondern das Gegenteil! Iran hat Hisbollah aufgerüstet, es ist ein Arsenal da! Absolut verrückt, Tausende von Raketen. Und zwar nicht diese Raketen wie im Gazahstreifen, sondern wirklich Raketen, die eine Katastrophe sein werden, wenn die eingesetzt werden. Das ist nur Etwas, wenn dieser Norden sich zusammensetzen wird zu dem König des Nordens, beinhaltet wird.)
Ihre Zähne sind Zähne eines Löwen,
und sie hat das Gebiss einer Löwin.

7.      Sie hat meinen Weinstock zu einer erschreckenden Wüste gemacht,
und meinen Feigenbaum zu einer Zerknickung.
Sie hat ihn völlig abgeschält und hingeworfen,
seine Ranken sind weiß geworden.

Hier wird betont, die ganzen landwirtschaftlichen Bemühungen auch mit Fruchtbäumen, alles, was die Kibbuzim-Bewegung und die Moschavim-Bewegung jahrzehntelang aufgebaut hat, sie machen alles kaputt.

8.      Wehklage wie eine Jungfrau, mit Sacktuch umgürtet,
über den Verlobten ihrer Jugend!

Der Schmerz hier wird verglichen mit dem Schmerz, den eine junge Frau, die verlobt ist und gerade vor der Heirat steht, erlebt, wenn sie dann den Bräutigam verliert. Das ist etwas Fürchterliches! Alle die, die so etwas erlebt haben, die können genau nachfühlen, was das sein wird für Israel, wenn das geschehen wird.

9.      Abgeschnitten sind Speisopfer und Trankopfer
vom Haus des HERRN.
Die Priester trauern,
die Diener des HERRN.

Jetzt wird hier plötzlich gesagt, dass die Landwirtschaft Israels zerstört wird, ist natürlich nicht nur für die, die die Erzeugnisse des Weinstocks trinken und die Früchte essen eine Katastrophe, sondern dann ist es auch nicht mehr möglich, aus Weizenmehl Speisopfer zu machen. Trankopfer ist ja auch Wein, der z.B. am Ende des Brandopfers beim Altar ausgegossen wird. Also vom Tempel sind diese Opfer weggenommen, weil man die Rohstoffe für die Opfer nicht mehr haben wird.

Aber wenn wir das lesen, dann heißt es, es wird einmal einen Tempel geben in Israel! Und dann wird es Opfer geben, Speisopfer und Trankopfer! Und die sind dann nicht mehr möglich. Jawohl! Die sind dann aus zwei Gründen nicht mehr möglich: Erstens wird der Tempel verunreinigt durch den Antichristen und die Erzeugnisse der Landwirtschaft sind dahin. Aber hier wird ganz klar über das Haus des HERRN, über den Tempel in Jerusalem gesprochen. Wichtig, was wir lesen in Joel 1 und 2 das hat sich nie irgendwo in der Vergangenheit einmal erfüllt! Es gibt kein Ereignis, das sich so erfüllt hätte. Das ist zukünftig! Aber für die Zukunft wird ganz klar gesagt, das „Haus des HERRN“. Und dann wird gesagt, „die Priester trauern“. Also dann werden sie wieder Priester haben! Und tatsächlich, gerade Leute, die „Kohen“ heißen, das heißt Priester auf Hebräisch, die haben durch die Familiennamen erhalten, dass sie Nachkommen von Aaron,dem ersten Hohenpriester, sind. Solche werden heute ausgebildet für den Priesterdienst im kommenden Tempel.

Nochmals wird betont:

10.  Verwüstet ist das Feld,
der Erdboden vertrocknet,
denn verwüstet ist das Korn,
zu Schanden geworden ist der neue Wein,
verschmachtet das Olivenöl.

11.  Seid beschämt, ihr Bauern,
heult, ihr Winzer,
über den Weizen und über die Gerste, (nicht einfach nur heulen, weil Weizen und Gerste als Nahrungsmittel weg sind)
denn zu Grunde gegangen ist die Ernte des Feldes!

12.  Der Weinstock ist verdorrt
und der Feigenbaum verwelkt,
Granate, auch Palme und Apfelbaum,
alle Bäume des Feldes sind verdorrt,
ja, verdorrt ist die Freude,
weg von den Menschenkindern.

Jetzt wird das wieder in Zusammenhang mit dem Tempel und den Opfern gebracht:

13.  Gürtet euch und wehklagt, ihr Priester, (also die Priester müssen ihre Priestergürtel anziehen und die sind ja ganz speziell. Priestergürtel werden um die Brust getragen und zwar sind die Dutzende von Metern lang und werden sehr fest angezogen. Die Rabbiner haben erklärt, das bedeutet, die Priester müssen konzentriert sein bei ihrer Arbeit, wenn sie dem Herrn dienen, da darf man nicht in so oberflächlicher Stimmung sein, sondern ganz ernsthaft und der enge Gürtel soll sie daran erinnern. Das Gürten hat eine ganz besondere Bedeutung von Ernsthaftigkeit.)
heult, ihr Diener des Altars, (sieht man, hier wird der Altar erwähnt)
kommt übernachtet im Sacktuch,
ihr Diener meines Gottes,
denn entzogen sind dem Haus eures Gottes
Speis- und Trankopfer!

Wieder wird gesagt, dieser Angriff und die Verwüstung des Landes ist eine Katastrophe für den Gottesdienst, denn könnte man den Tempel wieder reinigen und die Opfer wieder einführen, man hätte ja nichts zum Opfern! Dann wird in Vers 14 aufgerufen:

14.  Heiligt ein Fasten,
beruft eine Festversammlung ein!
Versammelt die Ältesten,
alle Bewohner des Landes,
zum Haus des HERRN, eures Gottes,
und schreit zu dem HERRN!

Also hier werden die Gottesfürchtigen aufgerufen, sich auf den Tempelplatz in Jerusalem zu versammeln, um dort eine ganz besondere Bußversammlung durchzuführen. Wir werden sehen, in Kap 2 wird das noch ausführlicher beschrieben. Sie müssen Buße tun und zum Herrn um Hilfe schreien, damit dann der Herr Jesus kommen wird, um Israel aus dieser Dunkelheit der Drangsal herauszuführen. Aber da sind alle aufgerufen, nicht nur die Führer, die Ältesten, alle Bewohner des Landes, alle sollen kommen, die Buße tun wollen und dort zum Herrn schreien.

15.  Ach über den Tag,
denn nahe ist der Tag des HERRN,
und gleichsam als eine Verwüstung von dem Allmächtigen wird er kommen.

Der Tag des HERRN, was ist das? Dieser Ausdruck kommt an ganz vielen Stellen im AT vor. Überall bezeichnet der Tag des HERRN die Zeit des Gerichts, wenn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit kommen wird, um die ganze Welt zu richten. Aber jetzt ganz wichtig, wenn man alle Beschreibungen über den Tag des HERRN zusammennimmt (in Joel, Zephanja, Sacharja, Jesaja,...) dann wird klar, die 3 ½ Jahre der Drangsal gehören bereits zum Tag des HERRN und der Höhepunkt ist erreicht mit dem, dass dann der Herr Jesus auf dem Ölberg erscheint. Nicht wahr, wenn die Sonne aufgeht, dann sieht man das Licht schon über dem Horizont, aber die Sonne noch nicht. In diesem Sinn gehören diese 3 ½ Jahre der Drangsal dazu und wenn dann der Herr Jesus auf dem Ölberg kommt, das ist ja der Ort wo jeden Tag in Jerusalem die Sonne erscheint. Das Wiederkommen des Herrn Jesus wird in Maleachi 3,20 als die Sonne der Gerechtigkeit beschrieben, die aufgehen wird mit Heilung in ihren Flügeln. So gehört also der Tag des HERRN dazu, aber es ist ein schrecklicher Tag des Gerichts „gleichsam als eine Verwüstung von dem Allmächtigen wird er kommen“.

Jetzt noch etwas, das helfen wird viele andere Stellen besser zu verstehen. In Vers 15 heißt es „nahe ist der Tag des HERRN“. Joel lebte im 8. Jhd v. Chr. und jetzt könnte jemand sagen „seht ihr, der meinte ja schon, wir seien schon in der Endzeit.“ Warum sagt er, „nahe ist der Tag des HERRN“? Es ist so, wenn ein Prophet eine Offenbarung Gottes bekam, wurde er in diese Zeit jeweils versetzt. Joel wurde als Prophet in die Zeit des Endes versetzt, in die Endzeit. Da gilt „nahe ist der Tag des HERRN.“ So gibt es viele andere Stellen, z.B. Jakobus 5,1-3, wieso sagt Jakobus über die Reichen, sie haben Schätze gesammelt in den letzten Tagen. Meinte Jakobus, er sei schon in den letzten Tagen? Nein. Paulus sagt z.B. zu Timotheus in 2. Timotheus 3,1: „Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden, denn die Menschen werden selbstsüchtig sein...“ Das ist der letzte Brief von Paulus, 67 n.Chr. und das war nach dem Jakobusbrief und er sagt „in den letzten Tagen werden schwere Zeiten sein“. Er sagt nicht, Timotheus, wir leben ja schon längst in der Endzeit und jetzt in der Endzeit sind schwere Tage. Nein, er sagt „in den letzten Tagen werden schwere Zeiten sein“, zukünftig! Und wie ist es in Jakobus zu verstehen? Der Prophet wird versetzt in die Endzeit und spricht speziell die Reichen aus dem jüdischen Volk in der Endzeit an, denn der Jakobusbrief geht ja an die 12 Stämme Israels und er sagt in Kap 5,1 heult über euer Elend, ihr Reichen. Ihr habt in den letzten Tagen Schätze gesammelt. Oh, wem gehört Facebook? Und wem gehört das und wem gehört das? Und für welche Zwecke wird das Geld eingesetzt? Das ist ganz aktuell, diese Endzeitprophetie, aber zu verstehen, der Prophet wird versetzt in die Endzeit und dann sagt er aktuell, ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen aber euer ganzer Reichtum wird zu Rost werden. So ist es auch mit Joel, wir werden versetzt in die Endzeit und da gilt:

15.  Ach über den Tag,
denn nahe ist der Tag des HERRN,
und gleichsam als eine Verwüstung von dem Allmächtigen wird er kommen.

16.  Ist nicht vor unseren Augen
abgeschnitten die Speise,
von dem Haus unseres Gottes, (da wird der 3. Tempel wieder erwähnt!)
Freude und Frohlocken?

17.  Trocken sind die Saatkörner
unter ihren Schollen,
verödet sind die Vorratshäuser,
eingerissen die Kornhäuser,
denn zu Schanden geworden ist das Getreide.

Das hat natürlich auch alles Auswirkungen auf die Tiere:

18.  Wie stöhnt das Vieh?
Die Rinderherden irren umher,
denn es gibt keine Weide für sie.
Auch die Kleinviehherden gehen zugrunde. (Und damit auch die Opfertiere für den Tempel.)

19.  Zu dir, HERR, schreie ich,
denn Feuer hat verzehrt
die Weideplätze der Wüste,
und eine Flamme hat verbrannt
alle Bäume des Feldes. (Merkt man, das sind keine normalen Heuschrecken, das ist eine Armee, die mit Feuer kämpft und alles mit Feuer zerstört.)

20.  Auch die Tiere des Feldes
lechzen zu dir,
denn vertrocknet sind
die Wasserbäche,
ja, Feuer hat verzehrt
die Weideplätze der Wüste.

In Israel wird eine furchtbare Trockenheit einsetzen, übrigens schon während der ersten 3 ½ Jahre. Der Überrest, also die Juden, die nach der Entrückung zum Glauben kommen, in Judäa, die werden auf die Berge nach Moab fliehen. Aber der Überrest in Jerusalem bleibt auch in der Drangsal zurück. Aber noch vor der Drangsal, in den ersten 3 ½ Jahren werden zwei aus den 144.000, die sich nach der Entrückung bekehren, einen besonderen Dienst haben. Das sind die zwei Zeugen aus Offenbarung 11 und die werden 3½ Jahre weissagen, bevor das mit Joel in Erfüllung geht. Von ihnen heißt es, sie werden die Gewalt haben wie Elia, dass sie den Himmel schließen können, sodass kein Regen mehr fällt. Das wird nicht nur in den ersten 3 ½ Jahren so sein, sondern auch in den zweiten 3 ½ Jahren wird eine Trockenheit in Israel sein und diese Dürre wird beschrieben. Die Dürre und die Armee, die vom Norden kommt und alles kaputt macht, das spielt zusammen.

Jetzt gehen wir noch zu Kap 2:

1.      Stosst ins Schophar-[Horn] auf Zion,

und blast Lärm auf meinem heiligen Berg!

Erzittern sollen alle Bewohner des Landes,

denn es kommt der Tag des HERRN,

ja, er ist nahe!

2.      Ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit,

ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels.

Wie die Morgenröte ausgebreitet ist über den Bergen,

[tritt auf] ein zahlreiches und starkes Volk.

Seinesgleichen ist nicht gewesen

Von Ewigkeit her,

und nach ihm wird keines fortfahren, [so zu sein]

bis in die Jahre der Generationen und Generationen.

3.      Vor ihm frisst das Feuer,

lodert eine Flamme.

Wie der Garten Eden ist das Land vor ihm,

und nach ihm eine Wüste des Entsetzens.

Und auch keine Entronnenen hat es.

Also hier wird im 1. Vers gesagt, man muss auf dem Tempelberg ein Signal geben. Der Berg Zion ist in der Bibel das gleiche wie der Berg Morija, der Tempelberg. Da muss das Schopharhorn als Signal geblasen werden. Übrigens heißt es „stosst ins Schopharhorn“ und „blast Lärm“. Das sind zwei verschiedene Signale, die man im Judentum beim Schopharhorn benutzt. Und alle im Land Israel sollen zittern. Warum? Weil jetzt der Tag des HERRN kommt und das ist übrigens entsprechend mit der Offenbarung das 7. Siegel. Das 1. Siegel bedeutet, der Antichrist kommt auf dem weißen Pferd, das ist gerade nach der Entrückung. Diese ersten sechs Siegel werden sich erfüllen in der Zeit nach der Entrückung und der ersten 3 ½ Jahre. Das 7. Siegel eröffnet dann die Große Drangsal. Wobei zu sagen ist, das 7. Siegel besteht aus sieben Posaunengerichten und die 7. Posaune besteht aus sieben Schalengerichten. Also das Schrecklichste wird geschehen in dieser Zeit und darum heißt es hier

1.      ...,

Erzittern sollen alle Bewohner des Landes,

denn es kommt der Tag des HERRN,

ja, er ist nahe!

2.      Ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit,

ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels.

Und da kommt diese Armee gegen Israel, so mächtig, wie man das noch nie in der Geschichte sonst gesehen hat. Es wird alles Frühere in den Schatten stellen. Wir haben gesehen, es kommt mit Feuer, das Land ist wie der Garten Eden und danach eine Wüste des Entsetzens.