Roger Liebi – Das Buch Josua
Teil 06/15 - Josua 7, 1-26 und Josua 8, 1-35
Audioabschrift – Radolfzell 14.06.1998
Wir kommen heute zu Kapitel 7 im Buch Josua. Wir lesen zunächst einmal das Kapitel und dann werde ich noch einmal einige Überblickserklärungen geben. Kapitel 6 war die Eroberung und Zerstörung Jerichos. Jetzt lesen wir also Josua Kapitel 7:
„Und die Kinder Israel begingen Untreue an dem Verbannten; und Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamme Juda, nahm von dem Verbannten; und der Zorn Jehovas entbrannte wider die Kinder Israel. - Und Josua sandte Männer von Jericho nach Ai, das bei Beth-Awen, östlich von Bethel, liegt, und sprach zu ihnen und sagte: Gehet hinauf und kundschaftet das Land aus. Und die Männer gingen hinauf und kundschafteten Ai aus. Und sie kehrten zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Es ziehe nicht das ganze Volk hinauf; bei zweitausend Mann oder bei dreitausend Mann mögen hinaufziehen und Ai schlagen; bemühe nicht das ganze Volk dahin, denn ihrer sind wenige. Da zogen von dem Volke bei dreitausend Mann dort hinauf; aber sie flohen vor den Männern von Ai; und die Männer von Ai erschlugen von ihnen bei 36 Mann, und sie jagten ihnen nach vor dem Tore bis Schebarim und schlugen sie am Abhange. Da zerschmolz das Herz des Volkes und wurde wie Wasser. Und Josua zerriss seine Kleider und fiel vor der Lade Jehovas auf sein Angesicht zur Erde bis an den Abend, er und die Ältesten von Israel, und sie warfen Staub auf ihre Häupter. Und Josua sprach: Ach, Herr, Jehova! warum hast du denn dieses Volk über den Jordan ziehen lassen, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, uns zu Grunde zu richten? O hätten wir es uns doch gefallen lassen und wären jenseits des Jordan geblieben! Bitte, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden den Rücken gekehrt hat? Und hören es die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes, so werden sie uns umzingeln und unseren Namen von der Erde ausrotten; und was wirst du für deinen großen Namen tun?
Da sprach Jehova zu Josua: Stehe auf! warum liegst du denn auf deinem Angesicht? Israel hat gesündigt, und auch haben sie meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe; und auch haben sie von dem Verbannten genommen und auch gestohlen und es auch verheimlicht und es auch unter ihre Geräte gelegt! Und die Kinder Israel werden vor ihren Feinden nicht zu bestehen vermögen; sie werden vor ihren Feinden den Rücken kehren, denn sie sind zum Banne geworden. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht den Bann aus eurer Mitte vertilget. Stehe auf, heilige das Volk und sprich: Heiliget euch auf morgen; denn so spricht Jehova, der Gott Israels: Ein Bann ist in deiner Mitte, Israel; du wirst vor deinen Feinden nicht zu bestehen vermögen, bis ihr den Bann aus eurer Mitte hinwegtut. Und ihr sollt am Morgen herzutreten nach euren Stämmen; und es soll geschehen: der Stamm, welchen Jehova treffen wird, soll herzutreten nach den Geschlechtern; und das Geschlecht, welches Jehova treffen wird, soll herzutreten nach den Häusern; und das Haus, welches Jehova treffen wird, soll herzutreten nach den Männern. Und es soll geschehen: wer mit dem Banne getroffen wird, der soll mit Feuer verbrannt werden, er und alles, was er hat; denn er hat den Bund Jehovas übertreten und eine Schandtat in Israel begangen.
Und Josua machte sich des Morgens früh auf und ließ Israel herzutreten nach seinen Stämmen; und es ward getroffen der Stamm Juda. Und er ließ die Geschlechter Judas herzutreten; und er traf das Geschlecht der Sarchiter. Und er ließ das Geschlecht der Sarchiter herzutreten nach den Männern; und es ward getroffen Sabdi. Und er ließ sein Haus herzutreten nach den Männern; und es ward getroffen Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamme Juda. Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib doch Jehova, dem Gott Israels, Ehre und lege ihm ein Bekenntnis ab; und tue mir doch kund, was du getan hast; verhehle es mir nicht! Und Achan antwortete Josua und sprach: Fürwahr, ich habe gegen Jehova, den Gott Israels, gesündigt, und so, und so habe ich getan: Ich sah unter der Beute einen schönen Mantel aus Sinear und zweihundert Sekel Silber und eine goldene Stange, fünfzig Sekel ihr Gewicht, und mich gelüstete danach, und ich nahm sie; und siehe, sie sind im Innern meines Zeltes in der Erde vergraben und das Silber darunter. Und Josua sandte Boten hin, und sie liefen zum Zelte; und siehe, er war in seinem Zelte vergraben und das Silber darunter.
Und sie nahmen es aus dem Innern des Zeltes und brachten es zu Josua und zu allen Kindern Israel, und sie legten es vor Jehova hin. Da nahm Josua, und ganz Israel mit ihm, Achan, den Sohn Serachs, und das Silber und den Mantel und die goldene Stange, und seine Söhne und seine Töchter, und seine Rinder und seine Esel und sein Kleinvieh, und sein Zelt und alles, was er hatte, und sie brachten sie hinauf in das Tal Achor. Und Josua sprach: Wie hast du uns in Trübsal gebracht! Jehova wird dich in Trübsal bringen an diesem Tage! Und ganz Israel steinigte ihn, und sie verbrannten sie mit Feuer und bewarfen sie mit Steinen; und sie errichteten einen großen Steinhaufen über ihm, der bis auf diesen Tag da ist. Und Jehova wandte sich von der Glut seines Zornes. Darum gab man jenem Orte den Namen Tal Achor {Trübsal, Unglück} bis auf diesen Tag.“
Also auf dem ausgeteilten Blatt habe ich noch einmal ein paar einführende Bemerkungen zum Buch Josua vermerkt. Wir können das zunächst durchgehen, bevor wir dann auf Kapitel 7 näher eingehen. Das Buch Josua ist also die geschichtliche Fortsetzung der fünf Bücher Mose. Das haben wir alles schon längst gesehen. Aber weil doch eine längere Unterbrechung da war, wollen wir das noch einmal in Erinnerung rufen. Im 5. Buch Mose finden wir Israel am Eingang zum verheißenen Land und im Buch Josua finden wir die erfolgte Landnahme danach. Also das Buch Josua schließt die fünf Bücher Mose ab und steht damit am Beginn der langen Geschichte Israels im Land. Das Buch Josua ist die Erfüllung der vielen Landverheißungen in den Mosebüchern. Ich habe da einige aufgeführt, zum Beispiel 1. Mose 12, 7 und 17, 8 und 2. Mose 3, 8 und 5. Mose 6, 18-19. Und so können wir sagen, die Mosebücher stehen auf der einen Seite zum Buch Josua genau so wie Altes Testament zu Neuem Testament, da im Alten Testament geht es um die Verheißung, das Neue Testament zeigt uns die Erfüllung. Und so sind die fünf Bücher Mose die Verheißung und das Buch Josua die Erfüllung. Wir haben auch schon gesehen, nicht Mose war es, der Israel in den Segen Kanaans hineinführte, sondern Josua. Mose verkörpert das Gesetz vom Sinai, Josua weist hin auf Jesus Christus. Der Name Josua lautet auf griechisch ja Jesus. In Hebräer 4, 8 ist die Rede von Josua, aber im griechischen Text steht wörtlich Jesus. Und das alles beinhaltet einen bildlichen Hinweis auf die Wahrheit, dass durch das Einhalten der Gebote Gottes niemand Gottes Gunst und Segen erreichen kann, sondern es zeigt, dass wir allein durch Jesus Christus in Gottes Segen hineinkommen können. Das finden wir hier auch so bildlich in Josua dargestellt.
Dann ein wichtiger Punkt, den wir bisher vielleicht noch zu wenig betont haben, ist folgender. Das Buch Josua ist das Buch des Krieges und des Sieges. Hier lernen wir Gott, den Herrn, kennen als den Kriegsmann. Wir können das mal lesen aus 2. Mose 15. Das ist im Danklied nach dem Durchzug durch das Rote Meer. 2. Mose 15, 3: „Jehova ist ein Kriegsmann, Jehova sein Name.“ Der Herr ein Kriegsmann, interessanter Titel. Und weiter, die andere Stelle, die ich angegeben habe, Josua 10, 14. Ich mache das beim Bibellesen jeweils so, wenn ich einen Namen Gottes entdecke, dann streiche ich den in einer besonderen Farbe an. Nach einiger Zeit Bibelstudium hat man dann hunderte von Namen Gottes so beieinander und auch schnell griffbereit. Man sieht sie auf einen Blick, wenn man durchblättert. Jeder Name sagt etwas aus darüber, wie Gott ist. Und solche Sammlungen sind also höchst wertvoll, um Gott zu kennen und Gott kennen zu lernen. Also Josua 10, 14: „Und es war kein Tag wie dieser, vor ihm und nach ihm, dass Jehova auf die Stimme eines Menschen gehört hätte; denn Jehova stritt für Israel.“ Also da geht es mir jetzt nicht um einen Namen, sondern um den Ausdruck: Der Herr stritt für Israel. Das zeigt eben Gott als Kriegsmann, der für Israel kämpft und sich einsetzt.
Wir sehen weiter, dass er in Josua 5, 14 den Titel hat: Fürst über das Heer des Herrn. Wir haben in Kapitel 5 diese eigentümliche Erscheinung gefunden. Eine Erscheinung wie ein Mensch sieht Josua, aber es entpuppt sich als eine Gottesoffenbarung. Josua 5, 14: „Und er sprach: Nein, sondern als der Oberste des Heeres Jehovas bin ich jetzt gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und huldigte ihm und sprach zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knechte?“ Also dieser geheimnisvolle Mann in Josua 5 bezeichnet sich hier als der Oberste des Heeres des Herrn. Es war Gott selber, hier in Menschengestalt erschienen, um Israel zu zeigen, dass sie nicht alleine kämpfen mussten. Nun eine Frage. Wir haben ja grad hier diesen Ausdruck: Das Heer des Herrn. Das ist das Wort tseva’, die Mehrzahl davon ist tsevaot. Der Herr Zebaoth (alte Elberfelder), das ist der Herr der Militärheere, der Herr der Heerscharen, im Sinn von Militärtruppen. Das ist ein Name, der sehr oft im Alten Testament vorkommt. Nun, was sind diese Heere? Wir können unterscheiden: Einerseits wird Israel in der Bibel als Heerschar bezeichnet, zweitens werden die Engel als Heerscharen bezeichnet, drittens die Armeen der Völker und viertens werden auch die Sterne als Heerscharen bezeichnet. Und der Name «der Herr der Heerscharen» – übrigens man findet ihn ganz besonders häufig, nur als Beispiel, im Buch Haggai, ich denke 14mal in diesen drei Kapiteln. Aber auch im Buch Sacharja und anderen. – hat also vier Bedeutungen. Es kann bedeuten er ist der Herr der Heerscharen Israels, er führt die Armee Israels. Zweitens ist er der, der über die Armee der Engel regiert und die Engelmächte für seine Zwecke einsetzen kann. Drittens ist er auch der Herr, der die Armeen der Völker dieser Welt, also auch der heidnischen Völker, gebrauchen kann für seine Ziele. Denken wir zum Beispiel daran, wie Israel selber von Gott durch die babylonische Armee gezüchtigt wurde. Also auch das, was in der Welt geschieht, ist letztlich in Gottes Hand. Und viertens haben wir noch gesehen, dass er auch der Herr der Sternenwelt ist. Der Herr der Heerscharen würde dann bedeuten, dass er der Herr über die ganze Schöpfung ist, über den ganzen Kosmos. Der Herr des Kosmos könnte man also sagen, der alle Sterne, alle Elemente und Mächte der Schöpfung in seiner Hand hat und führt.
Gut, dann gehen wir weiter. Also wenn wir diese zwei Titel haben «der Herr als Kriegsmann» und «der Fürst über das Heer des Herrn», dann sehen wir, dass der Kampf in Kanaan, der Kampf des Herrn war. Das ist ganz wichtig. Das war also nicht, wie unzählige Armeen in dieser Welt für ihre eigenen, eigensüchtigen, oft bösartigen Absichten Krieg führen, sondern hier ging es um den Kampf des Herrn. Und es war nicht Israels Privatangelegenheit. Darum sehen wir, nur wenn Israel von Gott abhängig blieb, war ihnen der Sieg gewiß. In Jericho war das ein totaler Sieg. Und jetzt haben wir gelesen von diesem Kampf gegen Ai und es gab eine schlimme Niederlage. Also, nur wenn Israel von Gott abhängig war, war der Sieg gewiß. Und dann können wir weiter in diesem Buch, als Erlöste heute, viel Belehrung über den Kampf des Glaubens erfahren. Unser Kampf heute als Christen richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, also wir kämpfen nicht gegen Menschen, aber laut Epheser 6, 10ff gegen die Mächte der Finsternis. Und dabei, sagt die Bibel, sind unsere Waffen geistlicher Art. Das sehen wir ganz deutlich in 2. Korinther 10, 3-6. Und unser Sieg ist uns gewiß, solange wir in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und im Gehorsam ihm gegenüber, den guten Kampf des Glaubens kämpfen. Und wenn wir eben nicht in seiner Abhängigkeit sind, dann haben wir Niederlagen auch in unserem Glaubensleben.
Und dann noch ein letzter Punkt. Das Land Kanaan gehörte Israel aufgrund der Zusagen Gottes, bevor sie eingetreten waren. Und dennoch musste das Land Schritt für Schritt erobert werden. Und so ist es auch für uns. Den Erlösten heute gehört der ganze Reichtum des Glaubens aufgrund des Werkes des Herrn Jesus am Kreuz. So steht es in Epheser 1, 3: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus.“ Aber die Bibel zeigt uns, dennoch müssen wir die einzelnen Segnungen in Christus nach und nach im Glauben ergreifen. Und erst dann können wir diese Dinge konkret erfahren und als Realität in unserem Glaubensleben erleben. Ansonsten ist alles nur reine Theorie. Es gibt viele Christen, die empfinden, wenn man über den Reichtum in Christus spricht, das alles als Theorie, aber das ist dann ein Hinweis darauf, dass sie diese Dinge noch nicht konkret für sich im Glauben ergriffen haben, so dass sie die Realität davon auch erlebt haben. Also das gehört mit zum Wachstum des Glaubens. Und darum ist das Buch Josua auch für das praktische Wachstum im Glauben ein so wichtiges Buch. Ist bis dahin eine Frage?
Teilnehmer: Wird außer diesen 36 Toten in der Schrift noch etwas berichtet, wie viele Verluste Israel bei der Einnahme des Landes Kanaan insgesamt hatten? Liebi: Nein, eine gesamte Bilanz gibt es nicht. Und dann ist sowieso noch zu fragen: Bis wohin rechnest du die Eroberung des Landes? Denn es geht ja einerseits im Buch Josua bis zu dessen Tod, aber im Buch der Richter geht die Eroberung dann ja weiter nach dem Tod Josuas. So beginnt Richter 1. Da sehen wir, wie Teilerfolge noch da waren, aber wie es dann auch immer wieder zu Rückschritt und Verlust kam. Eine Gesamtbilanz gibt es nicht. Aber was wir allgemein sagen können, im Buch Josua wird der Sieg im Glauben betont, während das Buch der Richter dann die Niederlage im Glauben zeigt. Es wird uns im Buch Josua gezeigt, wie wir siegen können, wie wir siegreich im Glauben sein können. Und das Buch der Richter zeigt uns, wie wir Niederlagen, Verlust und auch Niedergang erleben können. Also die Rezepte sind in beiden Büchern gegeben, das eine, um befolgt und das andere, um vermieden zu werden.
Jetzt gehen wir zur Einteilung des Buches. Wir haben jetzt eben bisher sechs Kapitel so einzeln durchgenommen. Wir wollen uns auch eine Übersicht verschaffen über dieses Buch des Krieges. Es lohnt sich, wenn man sich solche Übersichten auch auswendig einprägt. Also man braucht ja nicht so lange, bis man sich zum Beispiel einen Titel für jedes Kapitel einprägt. Das ist nur so ein Tipp, so kann man sich die Kenntnis der Bibel antrainieren, dass man das für sich einfach repetiert, bis man das kann mit jedem Kapitel. Dann vergisst man es wieder, dann repetiert man es nochmals, und dann vergisst man vielleicht wieder die Hälfte und dann repetiert man eben noch einmal, aber dann hat man es für das ganze Leben. Und es ist doch gut, wenn man dann weiß, Josua 13 ist das und das und Josua 11 ist die Eroberung Nordkanaans. Also, wir können das Buch in zwei Teile teilen. Die Kapitel 1-12 beschreiben die Eroberung Kanaans und die Kapitel 13-24 die Verteilung des Landes. Also nach der Eroberung, nach dem Kampf wurde das eroberte Land unter die zwölf Stämme verteilt. So, das ist die Grobeinteilung des Buches.
Der erste Teil, die Eroberung des Landes Kanaans, können wir unterteilen, und zwar in die Kapitel 1-5 und 6-12. In den Kapiteln 1-5 werden die Vorbereitungen zum Kampf beschrieben und in den Kapiteln 6-12 der eigentliche Kampf ums Land. Und jetzt haben wir Jerichos Eroberung gesehen und dann in Kapitel 7 die Niederlage vor Ai. In Kapitel 1 hatten wir die Auftragserklärung: Nimm das Land ein! und zweitens den wichtigen Vers: Du sollst Tag und Nacht über das Gesetz, das Wort Gottes, sinnen und weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. Das ist also die Auftragserklärung: Vorangehen im Glauben, die Schrift eifrig studieren und davon weder nach Rechts noch nach Links abweichen. Das ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Kampf im Glauben. Kapitel 2 war die Auskundschaftung Jerichos. Und wir haben gesehen, diese Spione waren nicht nur einfach zur Aufklärung dort, sondern sie hatten auch noch eine Rettungsaktion in den letzten Stunden durchgeführt. Durch diese Spionage wurde nämlich die Hure Rahab und ihre Familie vor dem Untergang gerettet. Also ein wichtiges Kapitel für die Frage, wie Menschen noch vor dem Gericht Gottes herausgerissen werden können. In letzter Minute gewissermaßen und hier in diesem Fall sogar ein Mensch tief im Schlamm der Sünde. Interessant, es waren zwei Männer, die gingen, nicht nur einer. Also für solche Rettungsaktionen ist es nicht gut, wenn ein Mann allein geht. Also das waren so verschiedene Dinge, die wir gesehen haben.
Die Kapitel 3 und 4 handeln von der Überschreitung des Jordanbettes. Wir haben gesehen, der Jordan ist der Todesfluss. Wenn wir im Glauben die Tatsache ergreifen, dass der Herr Jesus für uns in den Tod gegangen ist, dann können wir das Auferstehungsleben wirklich leben. Darum war das die Voraussetzung, sie mussten hinüber durch den Todesfluss. Die Beschneidung, das Passah und die Erscheinung des Heerobersten, das sind alles Vorbereitungen für den Kampf. Und jetzt kommt der eigentliche Kampf, in Kapitel 6 der Fall Jerichos, in Kapitel 7 die Niederlage vor Ai, aber wir werden sehen, aus dieser Niederlage wird letztlich ein Sieg. Und das ist ganz interessant, wir werden später sehen, dass die Niederlage letztlich sogar die Taktik war für den Sieg nachher. Da sehen wir etwas über die Gnade Gottes. Die Niederlage war dann der taktische Ausgangspunkt, um den Sieg nachher zu erringen. Aber zuerst wurde alles geordnet vor Gott und dann konnte Gott die Niederlage in Sieg verwandeln. Kapitel 9, die List der Gibeoniter. Kapitel 10 beschreibt die Eroberung von Südkanaan, Kapitel 11 Nordkanaan. Und dann haben wir eine Kriegsliste, eine Liste der besiegten Könige in Kanaan.
Nun zu der Verteilung Kanaans. In Kapitel 13 finden wir, wie Josua das Ostjordanland verteilt, also im heutigen Jordanien. Und in den Kapiteln 14-19 wird das Land westlich des Jordans verteilt. In den Kapiteln 20 und 21 geht es um die levitischen Zufluchtsstädte, diese sechs Städte werden eingesetzt. In Kapitel 22, nach erfolgtem Kampf, dürfen dann die Ostjordanstämme heimkehren in ihr Gebiet, also ins heutige Nordjordanien. Und das Buch wird geschlossen mit Josuas Abschiedsreden und dem Bündnis in Sichem, Kapitel 23-24. Und interessant ist, das Buch Josua endet mit Tod Josuas und beginnt mit dem Tod Moses. Also zwischen diesen beiden Toden ist das Buch des Sieges eingebettet. Sind bis dahin Fragen?
Gut, gehen wir zu Josua 7. Sind Fragen zum Text von Josua 7? Teilnehmer: In den Kapiteln 13-24 da interessiert mich dann schon: Was bedeutet für uns Christen heute überhaupt die Verteilung des Landes? Was kann ich damit konkret eigentlich anfangen? Liebi: Also vorab schon eine Antwort. Du kannst im Glauben etwas erobern. Sagen wir, du liest die Bibel und es gehen dir neue Dinge dabei auf. Du freust dich darüber, du hast erobert. Aber die Verteilung ist dann, jetzt gehen die Stämme wirklich dorthin und wohnen dort. Also so vieles kann man irgendwie so momentan ergreifen und man freut sich darüber, aber dann vergisst man es doch wieder und es kommt in den Hintergrund. Aber die Verteilung des Landes ist parallel zu dem, dass das, was du in der Bibel erkannt hast, auch ein Teil in deinem Alltagsleben wird. Also man kann sich über etwas freuen, weil man am Sonntag in einer guten Predigt etwas gehört hat und dann am nächsten Montag: Was bedeutet es dir in der konkreten Situation im Alltag? Das ist dann die Verteilung des Landes, wo man dann wirklich dorthin geht und dann in diesen Dingen zu Hause ist. So wie es in 1. Timotheus 4 heißt: Lebe in diesen Dingen. Da hat das nichts mehr mit Theorie zu tun. Lebe in diesen Dingen. Das soll Teil des Lebens und Denkens im Alltag sein.
Teilnehmer: Jetzt hab ich doch noch eine Frage. Er (Achan) hat doch seine Sünde bekannt, dass er gesündigt hat. Warum muss er dann noch sterben? Liebi: Ja, das ist eine sehr wichtige Frage. Also Achan hat ja schließlich bekannt. Aber wann hat er bekannt? Da war schon mal durch das Los der Stamm Juda getroffen, da war die Wahrscheinlichkeit schon mal 1:12. Er hätte sich ja entschließen können, zu diesem Zeitpunkt etwas zu sagen. Aber nein, er wartet. Es könnte ja nur Zufall sein. Und dann wird gelost unter den verschiedenen Familien des Stammes Juda. Und die richtige Familie wird getroffen. Jetzt hätte er es ja sagen können. Aber nein, er schweigt. Dann wird die Familie im engeren Sinn getroffen und er sagt immer noch nichts, bis das Los ihn selber trifft. Also ein Sündenbekenntnis, das durch die perfekte Überführung geschieht, ist nicht gerade Vertrauen erweckend in dem Sinn, dass hier echte, tiefe Reue vorliegt. Ich meine, es gibt Schwerstverbrecher, total abgebrüht ohne irgendein Gewissen, oder wie ein nigelnagelneues, so als ob es noch nie gebraucht worden wäre. Und wenn die dann durch Kriminologen überführt werden, vom Richter eindeutig überführt werden, dann geben sie es zu. Aber das ist ja keine Buße. Und ein wichtiger Vers hierzu, 2. Korinther 7, 10: „Denn die Betrübnis Gott gemäß bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod.“ Jawohl. Schmerz steht bei Ihnen? In der Elberfelder wörtlicher steht Betrübnis. Also man kann Schmerz, Betrübnis empfinden über eine begangene Tat, aber es gibt hier zwei verschiedene Arten. Die Betrübnis Gott gemäß bewirkt eine Buße zum Heil. Und dann gibt es die Betrübnis die der Welt entspricht und die führt zum Tod.
Das geht ja noch weiter. Es geht ja nicht nur darum etwas zuzugeben, sondern auch darum Betrübnis zu haben. Und das finden wir genau bei Judas. Plötzlich, er erschrickt, was habe ich getan, ich habe den Herrn überliefert. Und jetzt wird die Gerichtsverhandlung durchgeführt und er (Jesus) kann sich gar nicht mehr befreien. Er hätte sich ja befreien können wie schon viele Male vorher. Und Judas wird innerlich so sehr aufgewühlt, dass ihm vor dem Geld, das er so liebte, ekelte und er es gar nicht mehr in Händen haben mochte und so bringt er es zum Tempel und erklärt: Ich habe unschuldiges Blut überliefert. Aber die Priester sagen ihm: Was geht uns das an. Sieh du zu. Der hat doch Betrübnis erlebt. Aber was geschieht? Es war offenbar keine Gott gemäße Betrübnis, denn sie führte zum Selbstmord. Und der Herr Jesus nennt ihn in Johannes 17 den Sohn des Verderbens. Im Hohepriesterlichen Gebet sagt er: Ich habe niemanden verloren, als nur den Sohn des Verderbens, auf dass die Schrift erfüllt würde. Judas konnte gar nicht mehr anders. Es war also keine echte Reue und das führt letztlich zu seiner Zerstörung. Und das finden wir noch häufiger in der Bibel. Wo zum Beispiel? Saul. Saul hat auch gesagt: Ich habe gesündigt. Und wie endet er? Also auch wieder Selbstmord. Das ist erschütternd.
Und dann noch weiter? Teilnehmer: Simson, der dachte er käme raus wie immer. Aber er kam nicht raus. Liebi: Ja, aber noch deutlicher. Wo man Betrübnis sieht. Teilnehmer: Eine göttliche Betrübnis gab es zum Beispiel bei David. Liebi: Ja, aber da ist es positiv. Ich meinte jetzt noch ein negatives Beispiel. Teilnehmer: Simon, der Zauberer, der beten sollte und nicht konnte. Liebi: Ja, interessant. Und übrigens, dieser Simon, der Zauberer, wurde schließlich einer der schlimmsten Feinde des Christentums. Denn die Gnosis, diese schlimme Irrlehre, die sagt, dass Christus nicht im Fleisch gekommen ist, die führt man zurück auf Simon, den Zauberer. Dort bei ihm hat die Gnosis angefangen, diese schreckliche Irrlehre, die eine der größten Gefahren der Christen in den ersten Jahrhunderten war. Also auch dort ein Beispiel. Noch weitere, noch dramatischere? Esau, ja. Teilnehmer: Elia auch oder? Liebi: Ja, und wie endet es bei ihm? Ja, Israel bringt ihn schließlich ums Leben. Und dann Esau, Hebräer 12, 16-17: „dass nicht jemand ein Hurer sei oder ein Ungöttlicher wie Esau, der für eine Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte, denn ihr wisset, dass er auch nachher, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde (denn er fand keinen Raum für die Buße), obgleich er ihn mit Tränen eifrig suchte.“ Jawohl. Was suchte er eifrig mit Tränen? Den Segen, also nicht die Buße. Er merkte, jetzt habe ich doch etwas verloren, ich hätte doch mehr haben können. Es war doch dumm von mir. Aber er hat keine Reue empfunden. Gut, bei ihm finden wir nicht, dass sein Leben mit Selbstmord geendet hat. Aber wir haben einige Beispiele, wo das tatsächlich mit Selbstmord geendet hat. Und noch ein Beispiel haben wir nicht genannt, wo jemand sagt: Ich habe gesündigt, und bald darauf im Tod endet. Teilnehmer: Eli. Liebi: Ja gut, aber sagt er: ich habe gesündigt? Ja gut, bei ihm sieht man irgendwie die Unfähigkeit wirklich das zu ordnen, was in seinem Leben falsch gewesen war und er endet dann dramatisch, dass er sich das Genick bricht. Also auch noch ein interessantes Beispiel in dieser Liste, vielleicht deshalb noch dramatischer, weil es sich um einen Gläubigen handelte. Aber sonst noch? Fällt euch das nicht ein? Keine Buße und auch kein Sündenbekenntnis. Aber eben, obwohl es ihm aufgedeckt wird. Gott sagt ihm: Was hast du getan? Teilnehmer: Kain hat Angst vor der Strafe. Liebi: Ja, genau. Und dann floh er vor Gott. Und dann der Pharao von Ägypten. Der sagt auch plötzlich: ich habe gesündigt, aber er endet im Roten Meer. Gut, also eine ganze Reihe von Menschen haben die Gelegenheit gehabt, den Weg Gottes zu erkennen, haben es aber abgelehnt. Sie haben sich durch ihre Lüste und durch ihre Begierden drängen und leiten lassen und haben dann katastrophal geendet. Also auch hier, keine echte Buße und das führt letztlich zum Tod. Ja, das war als Antwort auf eine Frage. Sonst noch eine Frage?
Teilnehmer: Also generell: Was kann denn eigentlich das Volk dafür, dass Achan gesündigt hat. Warum werden denn sie bestraft? Und zweitens: Warum werden die Familienangehörigen von Achan auch bestraft? Liebi: Also das Volk wird bestraft. Eigentlich sind es ja nur 36 gewesen, die bei der Niederlage zu Ai umgekommen sind. Nur, ich meine, wenn ein Zugunglück geschieht und es sind 36 Tote, dann ist das eine Katastrophe. Aber man muss sich überlegen, in einem Krieg, wo eine Armee mit 600.000 Leuten beteiligt sind, sind diese 36 eigentlich ein relativ kleiner Schaden im Vergleich zu anderen Kriegen. Jetzt kann man sich natürlich fragen: Warum genau die 36? Und wir wissen nichts über das Leben dieser 36 Leute. Aber eins können wir wissen, das war kein Zufall, dass es genau diese 36 traf. Das sehen wir noch häufiger in der Bibel, wie auch im Krieg nicht der Zufall entscheidet, denn Gott hat auch da alles in der Hand. Zum Beispiel in 2. Chronik, in der Geschichte von Josaphat. Josaphat hat sich verbündet mit dem König von Nordisrael und sie ziehen gemeinsam in den Kampf. Der König von Nordisrael verkleidet sich, damit die Feinde nicht merken, dass er der König ist. Dann gehen die Armeen auf Josaphat los, den gläubigen König. Es scheint also, der richtige König hat den Sieg errungen. Und in der Not schreit er zu Gott und Gott macht es, dass die Armeen plötzlich von ihm wegkommen. Und dann heißt es, ein Mann in seiner Einfalt spannt den Bogen, also ohne groß zu zielen und zu denken, zieht ab und trifft den König von Nordisrael genau zwischen Rüstung und Panzeranhang. Und am Abend stirbt er. Ich meine, ein totaler Volltreffer. Von der Wahrscheinlichkeitsrechnung her geht das gar nicht. Das heißt also, auch da bei diesen 36 darf man nicht denken, dass das keinen tieferen Grund hätte, dass gerade sie getroffen wurden. Es wird uns darüber in der Bibel nichts gesagt, darum können wir auch nichts weiter darüber aussagen. Aber aus anderen Stellen können wir die Überzeugung entnehmen, dass Gott auch da einen Plan hatte. Also im Prinzip ist das Volk als Ganzes von der Sache verschont geblieben.
Aber dennoch sagt Gott, Israel hat gesündigt. Und das hängt damit zusammen, dass Gott das Volk Israel als eine Einheit ansieht und sie sind daher füreinander verantwortlich. So ist es auch unter dem Volk Gottes heute. Wir haben gegenseitig füreinander eine Verantwortung. Dazu ein Vers aus Hebräer 10, Verse 24-25: „und lasst uns aufeinander achthaben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet.“ Also dieses aufeinander achthaben ist interessant. Das ist ein christliches neutestamentliches Gebot. Lasst uns aufeinander achthaben, nicht ein Polizeistaat, sondern zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken. Also die Christen haben füreinander eine Verantwortung in dem Sinn, dass der eine den anderen motiviert, stimuliert zum Guten. Das ist Anreizen und nicht: Geh! Mach!, nein motivieren. Und was am meisten motiviert ist ein überzeugtes mutiges Beispiel. Aber in dem Maße, in dem wir im Motivieren versagen, hat das auch wieder Einfluss auf unseren Nächsten. Also haben wir in dem Sinn immer eine Mitverantwortung. Und wir sehen im Fall von Achan, seine direkten Angehörigen hatten auch die allerdirekteste Verantwortung. Und offensichtlich sah Gott in ihrem Fall klare, konkrete Mitschuld. Es ist nicht so, dass Gott einfach ein Pauschalgericht ausübt.
Wir haben das auch gesehen bei Kanaan. Kanaan kam wegen der vorhandenen Gottlosigkeit und wegen des dauernden Kindermordes dort unter das Gericht Gottes, aber Rahab und ihre Familie konnten im letzten Moment noch gerettet werden. Aber niemand aus der Nachkommenschaft Achans konnte gerettet werden. Wir haben aber ein anderes Beispiel, die Rotte Korahs. Da sagte Gott, alle müssen sich von ihnen abwenden. Und die Rotte Korahs und ihre Angehörigen wurden von der Erde verschlungen. Und man denkt so, wenn man in 4. Mose 16 liest, jetzt sind alle umgekommen. Aber später liest man in der Bibel von den Söhnen Korahs, diesen Liederdichtern im Tempel. Das waren Nachkommen noch von Korah und die sind gerettet worden.[1] Die haben also Gnade gefunden und deshalb konnten sie später ein Lied singen davon. Also wir sehen, wir brauchen nicht zu fürchten, dass Gott ungerecht gehandelt hätte, weil sie mit Achan gestorben sind. Und in dem Sinn muss man das verstehen: Israel hat gesündigt, denn eine Mitverantwortung trifft alle. Und so ist das auch, wenn in einer Gemeinde schwere Sünde vorkommt. Da muss sich jeder darüber klar sein, dass, auch wenn keine ganz konkrete Mitschuld da ist, – das gibt es auch, es gibt konkrete Mitschuld – es doch etwas gibt, das man nicht genau greifen kann, wie zum Beispiel dass ich meine Geschwister nicht genügend angespornt habe im Glauben, ab das doch zu diesem Versagen beigetragen hat oder beigetragen haben könnte. Dann gibt es aber wie gesagt auch ganz konkrete Mitschuld. Man hat zum Beispiel jemanden zu etwas Negativem verleitet. Das muss man ganz deutlich unterscheiden. Aber selbst dann, wenn keine konkrete Mitschuld vorliegt, haben wir doch Grund, uns darüber zu beugen, dass wir nicht mehr bieten konnten und nicht mehr Anreiz zur Liebe und zu guten Werken. So ist es wichtig, dass wenn in einer Gemeinde eine schwere Sünde vorkommt, sich die ganze Gemeinde darüber beugt. Und so wird es gewissermaßen zu einer Sache der Gemeinschaft. Israel hat gesündigt, aber die konkrete Schuld fand Gott bei Achan und seiner Familie vor, und die müssen dann sterben.
Teilnehmer: Wenn ein Glied leidet, dann leiden alle Glieder mit. Liebi: Das zeigt wieder, aus 1. Korinther 12 in Verbindung mit dem Leib Christi, dass eben die Zusammengehörigkeit der Gläubigen eine organische Zusammengehörigkeit ist. Teilnehmer: Ich habe noch eine Frage. Könnte es nicht sein, dass diese Lieder von den Söhnen Korahs aus einer Zeit stammen bevor die Rotte Korahs ausgerottet wurde? Liebi: Nein. Die Söhne Korahs sind Musiker in der Zeit von David. Das sind Nachkommen aus der Linie von Korah, die Jahrhunderte später lebten, die aber offensichtlich ein Bewusstsein von der Gnade Gottes besonders bewahrt haben. Deshalb sind diese Lieder, diese Psalmen der Söhne Korahs ganz besonders wertvoll.[2]
Also wir fahren weiter. Wir müssen jetzt versuchen diesen Fall von Achan im Licht des Neuen Testaments zu deuten. Und da hilft uns 1. Korinther 5 weite. Und zwar haben wir dort ein Beispiel von Gemeindezucht. Da geht es nicht um irgendetwas, sondern wirklich um schwerwiegende Dinge. Dort ist jemand in Unzucht gefallen, also er hatte eine sexuelle Beziehung außerhalb der Ehe. Und da lesen wir 1. Korinther 5, 1: „Überhaupt hört man, dass Hurerei unter euch sei, und eine solche Hurerei, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet: dass einer seines Vaters Frau habe. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf dass der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan würde.“ Also da haben wir einen Fall in Korinth, der wirklich in eine schwere Sünde hineingekommen ist. Und der Apostel Paulus macht der Gemeinde den Vorwurf: Ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen. Und da sieht man wieder die Mitverantwortung der ganzen Gemeinde. Und er sagt, ihr beugt euch nicht über diese Sache und das zeigt, dass ihr nicht richtig steht. Ihr seid aufgeblasen. Und er zeigt ihnen dann, dass sie in einem solchen Fall mit einem Ausschluss aus der Gemeinschaft reagieren müssen. Und da lesen wir in Vers 9: „Ich habe euch in dem Briefe geschrieben, nicht mit Hurern Umgang zu haben; nicht durchaus mit den Hurern dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist, oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen selbst nicht zu essen. Denn was habe ich [auch] zu richten, die draußen sind? Ihr, richtet ihr nicht, die drinnen sind? Die aber draußen sind, richtet Gott; tut den Bösen von euch selbst hinaus.“
Und das ist der Schlüsselbegriff am Schluss: Tut den Bösen von euch selbst hinaus. Das ist ein Zitat aus dem Alten Testament. Und zwar stammt das aus dem 5. Buch Mose, wo das mehrmals vorkommt bei Sünden, die Todesstrafen verlangten. Da heißt es in 5. Mose, zum Beispiel in Kapitel 17: Du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. Das bedeutet immer Todesstrafe. Jetzt wird das im Neuen Testament zitiert und hier heißt es: Tut den Bösen von euch selbst hinaus. Da wird es auf Gemeindeausschluss bezogen. Also das hilft uns auch, den Fall von Josua 7 neutestamentlich besser einordnen zu können. Das was alttestamentlich Todesstrafe war, das gibt es im Neuen Testament nicht, da gibt es nur den Gemeindeausschluss. Und der Gemeindeausschluss geschieht im Blick darauf, dass der Betreffende später zur Umkehr und Einsicht kommt, dass er wieder voll in die Gemeinschaft hineinkommt. Das ist also eine erzieherische Maßnahme. Und da sieht man auch wieder den Unterschied, wie die Gnade so deutlich aufleuchtet hier im Neuen Testament, wo die Strafe vorher definitiv war, ist sie nun erzieherisch, gerade um jemanden wieder auf den guten Weg zu bringen.
Teilnehmer: Aber es gibt auch noch Apostelgeschichte 1, 5. Liebi: Ja, sehr gut, Apostelgeschichte 5. Da haben wir das Beispiel von Ananias und Saphira. Aber da muss nicht der Mensch steinigen, Gott lässt sie sterben. Übrigens, dort ist noch folgendes interessant. Die haben ja vorgetäuscht als hätten sie alles Geld gebracht und der Gemeinde geschenkt, dabei war es nur ein Teil. Sie hätten das ja behalten können, aber sie wollten einen Teil des Geldes behalten, aber dennoch die volle Anerkennung von der Gemeinde erhalten und so haben sie eine Freizügigkeit vorgetäuscht, die sie gar nicht hatten. Als Ananias mit dem Geld zur Gemeinde kam, hat Petrus ihm diesen Betrug vorgehalten und er ist auf der Stelle tot umgefallen. Als einige Zeit später seine Frau Saphira kommt, die von nichts wusste, fragte Petrus sie, ob das die Summe sei, die sie für den Verkauf bekommen hatten. Da hätte sie die Wahrheit noch sagen können. Aber im Fall des Mannes gab es diese Möglichkeit nicht. Sie hatte aber die Möglichkeit, die Wahrheit zu sagen. Aber sie tat es nicht und sagte stattdessen, dass dies die Summe sei. Und dann ist sie gestorben. Es ist also auch interessant, dass in dieser ganzen Sache, es geht ja hier um ein Ehepaar, der Mann der Hauptverantwortliche war. Die Frau war auch verantwortlich, denn sie waren ja unter der gleichen Decke in dieser Sache. Aber hauptverantwortlich war der Mann. Und so hat die Frau noch die Möglichkeit gehabt, die Sache klar zu stellen. Aber sie hat diese Chance nicht wahrgenommen. Also das zeigt auch wieder, wie Gott Verantwortung tatsächlich deutlich abstuft. Und wenn man jetzt zum Beispiel aus Josua 7, Israel hat gesündigt, macht, dass man sagt, jeder in Israel hätte eine gewisse Schuld auf sich geladen, dann geht man deutlich über die Belehrung der Schrift hinaus. Das sagt die Bibel nämlich nicht.
Teilnehmer: In 1. Korinther 5, 10 steht: und zwar nicht mit den Unzüchtigen dieser Welt überhaupt, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Liebi: Er sagt also, wenn jemand, der sich Bruder nennt, also jemand der bekannt ist als Christ in der Gemeinde, wenn der in solch schwere Sünden fällt, dann soll er mit ihm keinen Umgang pflegen. Eben um ihm zu zeigen, dass es ganz schlimm ist, was er tut und dass er umkehren muss, so dass er wieder Gemeinschaft mit uns haben kann. Und dann sagt er, dass sich das natürlich nicht auf Ungläubige bezieht, da wir ja sonst aus der Welt hinausgehen müssten. Wir haben doch in unserem Alltag ständig mit solchen Leuten zu tun, die in schwersten Sünden leben. Das heißt, wir sollen nur den Umgang mit solchen vermeiden, die als Christen in solche schweren Sünden fallen, als Gemeindezucht.
Gut, wir haben vorher das Beispiel von Ananias und Saphira angeschaut. Aber es gibt noch mehr Beispiele in der Bibel, wo die Sünde zum Tod geführt hat. Aber nie macht das der Mensch, sondern immer nur Gott. Das ist ein gewaltiger Unterschied. In 1. Korinther 11, dort in Verbindung mit dem Abendmahl, das die Korinther auf schändlichste Art entwürdigt, entweiht hatten. Die haben da Wein im Übermaß getrunken und aus dem Abendmahl gewissermaßen ein Gelage gemacht. Und da hat Gott eingegriffen. Lesen wir Verse 30-31: „Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen. Aber wenn wir uns selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet.“ Also schwach und krank und ein gut Teil entschlafen, das heißt gestorben. Also ein Teil der Korinther war gestorben. Und Paulus sagt, das ist wegen der Entweihung des Abendmahls. Lesen wir weiter, Verse 32-34: „Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, auf dass wir nicht mit der Welt verurteilt werden. Daher, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommet, um zu essen, so wartet aufeinander. Wenn jemand hungert, der esse daheim, auf dass ihr nicht zum Gericht zusammenkommet. Das übrige aber will ich anordnen, sobald ich komme.“ Also Vers 32 ist in der Hinsicht ganz deutlich. Es geht jetzt um ein Gericht Gottes und nicht um eine Zuchtmaßnahme der Gemeinde. Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt und das Ziel ist: auf dass wir nicht mit der Welt verurteilt werden. Das heißt also, die gläubigen Korinther, die gestorben sind, die sind nicht einfach verloren gegangen. Sondern die Stelle erklärt ja gerade, die werden vom Herrn gezüchtigt, damit sie nicht einmal mit den Ungläubigen vor dem großen weißen Thron erscheinen müssen zum endgültigen Gericht. Also dieser Unterschied ist wieder ganz wichtig. Der zeitliche Tod bedeutet nicht automatisch ewige Verdammnis.
Man kann sich zum Beispiel im Fall von Achan fragen: Ist der für ewig verloren gegangen? Und dann müssen wir sagen: Das wissen wir nicht, denn wir wissen gar nicht, ob er überhaupt jemals wiedergeboren war. Im Alten Testament ist es sowieso sehr schwer zu wissen von den einzelnen Personen, ob es echte Gläubige waren. Von einigen können wir es ganz klar wissen: Mose, Josua, David und so weiter. Aber vom größten Teil, wenn es um das Volk Israel geht, wissen wir es nicht. Denn zum Volk Israel gehörte man ja durch natürliche Geburt, nicht durch Bekehrung und Wiedergeburt. Und darum kann man das im Fall von Achan gar nicht entscheiden. Es kann sein, dass auch das ewige Gericht folgen wird, aber wir wissen es nicht. Was klar ist, ist, dass es ein Verkürzung der Lebensdauer gab. Das war das Gericht. Teilnehmer: Bei Lot hätte man das aus dem Alten Testament auch nicht gesehen. Aber im Neuen Testament wird ausgesagt, dass er seine gerechte Seele gequält hat, also dass er ein Gläubiger war. Liebi: Ja genau, da wird gesagt, dass er ein echter Gläubiger war. Teilnehmer: In Jakobus 5, 19-20 geht es ja auch wieder um den Tod. Liebi: Ja, willst du das lesen? Jakobus 5, 19-20: „Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt, und es führt ihn jemand zurück, so wisse er, dass der, welcher einen Sünder von der Verirrung seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tode erretten und eine Menge von Sünden bedecken wird.“ Ja, also auch da kann man an den natürlichen Tod denken, wo jemand zurückgehalten wird, wenn er auf einem falschen Weg geht. Die Frage, ob es da grundsätzlich um Wiedergeborene geht, kann man nicht so klar beantworten, denn der Jakobusbrief richtet sich ja an die zwölf Stämme Israels in der Zerstreuung. Also auch da ist der Blickwinkel sehr weit gefasst.
Aber wichtig ist noch 1. Johannes 5, dort haben wir nämlich den Begriff der Sünde zum Tode. Also 1. Johannes 5, 16: „Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so wird er bitten, und er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tode sündigen. Es gibt Sünde zum Tode; nicht für diese sage ich, dass er bitten solle. Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; und es gibt Sünde, die nicht zum Tode ist.“ Also Sünde zum Tode, da muss man nicht an eine ganz bestimmte Sünde denken. Denn bei Ananias und Saphira war es Vertäuschung, Betrug und in Korinth war es eine massive Entweihung des Abendmahls. Da sehen wir also, es hängt sehr stark ab von den Umständen. Ich meine, wer von uns könnte sagen, dass er noch nie etwas vorgetäuscht hätte. Und wir haben überlebt. Wir können also nicht sagen, eine bestimmte Sünde führt immer zum Tod und andere nicht. Bei Ananias und Saphira war es das erste Mal, dass in der Geschichte der Gemeinde Gottes ein so schweres Vergehen offenbar wurde. Und da hat Gott so eingegriffen, aber um uns gewissermaßen den Heiligkeitsstatus für die Gemeinde vorzugeben am Anfang. Aber wenn man sich die Kirchengeschichte ansieht, dann hätten ja abertausende sterben müssen, die viel schlimmere Dinge getan haben. Aber sie haben überlebt. Also es hängt ab von den Umständen und der Verantwortung des einzelnen Menschen, ob Gott nun eingreift oder nicht. Aber prinzipiell kann man sagen, dass Gott auch heute noch so eingreifen kann. Also man muss nicht denken, dass das nur in biblischen Zeiten so war, das kann auch heute noch geschehen. Aber wichtig ist: Bitte, bitte vorsichtig mit irgendwelchen Beurteilungen, denn damit können wir so leicht jemandem schlimmes Unrecht zufügen. Wichtig ist nur, dass wir prinzipiell wissen, dass es so etwas gibt und dass es uns eine heilige Scheu gibt. Dass uns bewusst ist, dass wir es mit einem heiligen Gott zu tun haben, der Sünde nicht duldet. Gut, dann gehen wir zurück zu Josua 7.
Teilnehmer: Darf ich noch eine Frage stellen? Wir haben grad gesagt, in Korinther 11, dass Gott die Leute gezüchtigt hat, die dort am Abendmahl unwürdig teilgenommen haben, damit sie nicht mit der Welt gerichtet werden. In 1. Korinther 5 heißt es bezüglich Gemeindezucht ganz ähnlich, einen solchen dem Satan zu überliefern, auf dass der Geist errettet werde am Tag des Herrn. Jetzt kann man sich die Frage stellen: Wenn das versäumt wird, heißt das dann, dass der Geist nicht errettet wird? Liebi: Aha, jawohl, gute Frage. Nein, die Umkehrung ist nicht die richtige Logik. Es will einfach zeigen, Gott geht diesen Weg, um diesen Menschen zur Umkehr zu bringen und das ist das Mittel, um ihn an das richtige Ziel zu bringen. Aber eine Umkehrung, also zu sagen, wenn das nicht geschieht, dann wird das Gegenteil die Folge sein, ist nicht möglich. Es gibt manche Dinge in der Logik, die man nicht einfach umdrehen kann. Es gibt in der Philosophie so lustige Spiele mit logischen Sätzen. Zum Beispiel: Alle Schwarzen sind Menschen. Aber kehrt den Satz mal um. Alle Menschen sind Schwarze. Das stimmt nicht. Das ist eine logische Aussage, die nicht umgekehrt werden kann. Da gibt es ganz interessante Spielereien. Oder zum Beispiel sagt der Richter zu dem Angeklagten: Würden Sie Ihre Frau noch einmal schlagen? Wenn er Ja sagt, dann sagt der Richter: Ja, dann haben wir Sie. Und wenn er Nein sagt, dann sagt der Richter: Aha, dann haben sie es aber getan, aber jetzt würden Sie es nicht mehr tun. Also es gibt Aussagen, die kann man nicht einfach drehen und machen, was man will. Und das ist so eine Aussage: Er wird zum Verderben des Fleisches gezüchtigt, damit sein Geist gerettet wird. So geht Gott vor, aber man kann diese Aussage nicht umdrehen, also dass wenn das nicht geschehen würde, er auch nicht gerettet würde.
Gut, Josua 7. Wichtig ist die Sache, wie Achan seine Sünde aufdeckt. In Vers 21 sagt er: „Ich sah unter der Beute einen schönen Mantel aus Sinear und zweihundert Schekel Silber und eine goldene Stange, fünfzig Schekel ihr Gewicht, und mich gelüstete danach, und ich nahm sie; und siehe, sie sind im Innern meines Zeltes in der Erde vergraben und das Silber darunter.“ Drei Verben kann man sich besonders anstreichen. Mit dem Sehen beginnt es: Ich sah. Und dann wird innerlich die Lust geweckt: und mich gelüstete danach. Und wenn die innere Lust da ist, dann folgt die Handlung: und ich nahm sie. Das erinnert uns an die Situation des Sündenfalls. In 1. Mose 3 sehen wir Eva, wie sie zur Sünde gekommen ist. Wir lesen Vers 6: „Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Manne mit ihr, und er aß.“ Also die Frau sah und es war eine Lust für die Augen. Also es beginnt mit den Augen. Der zweite Punkt: dass der Baum begehrenswert wäre, da kommt da innere Verlangen zur Geltung. Und drittens: Und sie nahm. Also genau die gleiche Reihenfolge. Gut bei ihr geht die Kette noch weiter: Und sie gab. Und damit brachte sie noch andere mit ins Verderben. Also ein ganz wichtiges Prinzip, das uns zeigt, wie sehr man gerade auf die Augen aufpassen muss.
Teilnehmer: 1. Johannes 2, 16. Liebi: Ja, lies uns das vor. 1. Johannes 2, 15-17: „Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“ Was also auffällt: Die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens. Man kann das als das Dreipunkte-Programm Satans bezeichnen. Hochmut des Lebens ist gewissermaßen der Stolz in der Lebensführung. Für das Wort Leben steht im griechischen Text Bios, das bezeichnet speziell die Lebensführung. Es gibt im Griechischen noch andere Worte für Leben, aber hier ist die Lebensführung gemeint, der Hochmut im Leben. Das alles finden wir auch bei Eva; der Baum war begehrenswert eben um Einsicht zu bekommen, so zu sein wie Gott. Das war der Stolz, der Hochmut. Und das ist ganz aktuell heute, wenn man denkt, wie viele Menschen in unserer Gesellschaft auf das Angebot der Selbstverwirklichung eingehen, auf transzendentale Meditation, auf Yoga und so weiter. Und um was geht es letztlich? Um zu höherer Erkenntnis zu kommen, um sich mit dem göttlichen eins zu machen. Wie auch immer das im Einzelnen genannt wird, geht es letztlich doch immer darum, so zu sein wie Gott. Das ist der Hochmut des Lebens.
Teilnehmer: Satan sagt ja selber, als er noch ein Engelfürst war: Ich will meinen Thron über die Sterne setzen. Liebi: Ja, mich dem Höchsten gleichmachen. Teilnehmer: Kommt das nicht auch bei der Stelle, wo der Herr Jesus sagt, das wird von den Dornen erstickt? Die Sorgen und der Hochmut des Lebens, der Reichtum des Lebens? wie heißt es denn da noch? Liebi: Ja, wir können das gleich aufschlagen, Matthäus 13. Der Ausdruck ist ein bisschen anders, nämlich: die Sorge dieses Lebens. Das meinst du, oder? Teilnehmer: Nein, ?? Ausdruck dazu. Ich habe das bloß nicht richtig im Kopf, wie es genau heißt. Liebi: Also du meinst Matthäus 13, 22? „Der aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge dieses Lebens und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.“ Meintest du das? Ja. Also der Hochmut des Lebens oder der Stolz der Lebensführung das äußert sich bei manchen in einem hochtrabenden Lebensstil in finanzieller Hinsicht. Dort kann sich zum Beispiel der Hochmut des Lebens äußern. Aber das ist nur eine Form, es gibt noch viele andere.
Also dann können wir zurück zu Josua 7. Oder ist noch eine Frage? Es gibt einen Steinhaufen über Achan. Das ist ein Thema, dem man nachgehen könnte, das gebe ich nur so als Anhaltspunkt mit: Steine im Buch Josua. Was haben wir schon für Steine gehabt? Oder was kommt euch in den Sinn, welche Steine in Josua noch eine Rolle spielen? Teilnehmer: Die zwölf Steine die in den Jordan reingestellt und aus dem Jordan rausgeholt wurden. Liebi: Also zwölf Steine mussten im Jordan aufgestellt werden und zwölf dann aus dem Jordan heraus und daneben aufgestellt werden. Das war Kapitel 3 und 4. Weiter? Teilnehmer: Du hast uns doch mal einen Stein erklärt, wo die Araber heute noch ihre Schrift drauf haben. Liebi: Ja, der Bundesstein von Sichem in Josua 24, der ja dort heute wieder sichtbar ist in Sichem bei Nablus. So endet das Buch Josua, wieder mit einem Stein. Dann haben wir hier den Steinhaufen über Achan. Am Ende von Kapitel 8 werden wir wieder Steine finden. Dort baut nämlich Josua einen Altar aus Steinen. Das ist Josua 8, 30-31. Und dann wird dort auf Steinen eine Abschrift des Gesetzes Mose eingeschrieben. Interessant, oder? Nochmals ein Denkmal. Also als Anregung kann man mal das Buch Josua auf die Steine hin untersuchen. Die Steine sind ein ganz spezielles Kennzeichen dieses Buches. Teilnehmer: Was ist mit Jericho, die Steine von der Mauer? Liebi: Ja natürlich, das ist nochmals ein Beispiel. Und diese Steine sind auch heute noch da. Ich habe ja mal gezeigt, wie diese Steine, diese Tonziegel nach außen runtergefallen sind und wie man die gefunden hat. Also diese Steindenkmale finden wir das ganze Buch Josua hindurch. Und gewisse Steindenkmale, wie der Gedenkstein von Sichem oder die Mauern von Jericho, die sprechen heute noch deutlich ihre Sprache.
Teilnehmer: Gibt es eine Verbindung zu dem Steinhaufen, den der Laban aufgerichtet hat, den der Jakob aufgerichtet hat gegen den Laban? Hat das damit was zu tun? Liebi: Ja gut, das sind natürlich auch Denkmale. Man muss im jeden einzelnen Fall schauen, was die Bedeutung dieses Steines ist. Man kann sagen, bei den Patriarchen spielt das auch eine Rolle. Wir finden nämlich bei den Erzvätern vier Steine als Denkmäler, und übrigens auch vier Altäre. Das sind nur so Anregungen fürs Bibelstudium. Man sucht sich die heraus und schaut in welchem Zusammenhang die vorkommen und entdeckt wunderbare Zusammenhänge. Eben drum wollte ich das auch als Hinweis geben für das Buch Josua.
Gut wir gehen weiter zu Kapitel 8, nicht das ganze Kapitel, aber wir wollen jetzt den Kampf sehen gegen Ai. Teilnehmer: Wie ist das zu verstehen, ist die Familie Achan gesteinigt und dann verbrannt worden, oder nur gesteinigt? Liebi: Ja es ist so, dass man einfach einen großen Steinhaufen gemacht hat. Teilnehmer: Ja wurden die nun verbrannt oder gesteinigt? Liebi: Ach so, ja jetzt ist es klar. Vers 25 am Schluss. Er wurde gesteinigt und dann hat man sie kremiert und dann hat man einen Steinhaufen darüber gemacht. Also Tötung nicht durch Feuer, sondern durch Steinigung. Aber dann Kremation. Das ist ganz ungewöhnlich, denn Gott will ja nicht die Verbrennung des Körpers. Gott sagt: Staub bist du und zum Staub sollst du zurückkehren. Aber in bestimmten Fällen in der Bibel werden Menschen verbrannt und das hat schon seine ganz besondere Bedeutung, denn das Verbrennen ist dann ein Gericht Gottes und weist hin auf das ewige Feuer. So wird es nämlich auch gesagt von Sodom und Gomorra im Judasbrief, dass sie als Beispiel vorliegen für das ewige Feuer. Die wurden ja alle kremiert in Sodom und Gomorra. Und das wird im Judasbrief ganz deutlich in Verbindung mit dem ewigen Feuer gebracht. Also dieses Verbrennen hat schon einen ganz, ganz schwerwiegenden Grund. Und deshalb ist Kremation eigentlich völlig unchristlich, denn ein Christ, der weiß, dass er zum ewigen Leben geht und befreit ist vom ewigen Feuer, der sollte sich nicht kremieren lassen. So ist es auch interessant in der Archäologie, wenn man eine Kultur ausgräbt, dann merkt man plötzlich, die kremieren ihre Toten nicht mehr. Und dann hat man hier einen Hinweis darauf, dass das Christentum bereits dorthin kam.
Teilnehmer: Ich habe immer noch Probleme mit dem ersten Satz aus dem ersten Vers: Und die Kinder Israel begingen Untreue an dem Gebannten. Also ich verstehe das so, dass das nicht nur Achan war. Liebi: Doch, es war Achan und das kann man daran sehen, dass die anderen ja gar nichts davon wussten. Es wurde ja erst offenbar gemacht. Josua wusste ja gar nicht davon und darum ist er vor dem Herrn niedergefallen und hat gefragt: Warum hast du uns hinüberziehen lassen? Das ist ja zur Unehre deines Namens. Der wusste wirklich gar nichts. Also Josua trifft nicht irgendwie eine konkrete Schuld. Aber weil Israel eine Einheit ist, sagt Gott, Israel hat gesündigt, weil eben Achan mit dem ganzen Volk verbunden war. Das kann man vielleicht so vergleichen: Wenn die Muslime über die Christen nachdenken, dann sind das lauter unmoralische Leute. Für sie ist Christentum identisch mit der westlichen Kultur und diese ist gleichzusetzen mit der Unmoral. So sehen sie uns. Ja, trifft uns dabei eine konkrete Schuld, dass Europa so ist und dass das Abendland eine christliche Kultur ist? Also wir haben keine konkrete, greifbare Schuld. Und dennoch kann gesagt werden, die Christen sind von Unmoral gekennzeichnet. Das hängt eben damit zusammen, dass wir zu dieser Kultur gehören und das ist eben noch stärker beim Volk Israel. Es ist das auserwählte Volk und Gott sieht es als eine Einheit und darum sagt er, Israel hat gesündigt. Aber es heißt eben nicht, dass zum Beispiel Josua eine tatsächliche, handgreifliche Schuld auf sich geladen hätte.
Ja gut, gehen wir noch zu Kapitel 8. Dann sehen wir nämlich den Zusammenhang zwischen der Niederlage und dem neuen Sieg. Also Josua hatte richtig erkannt in Josua 7, 8-9: „Bitte, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden den Rücken gekehrt hat? Und hören es die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes, so werden sie uns umzingeln und unseren Namen von der Erde ausrotten; und was wirst du für deinen großen Namen tun?“ Als guter Militärmann wusste Josua, jetzt mit der Niederlage von Ai ist der Mythos der Unbesiegbarkeit Israels zerbrochen. Das ist schlimm, oder? Das kennt man auch aus der jüngeren Geschichte Israels. Das gab es den Sechstagekrieg, einen Blitzkrieg, wie die Militärgeschichte das noch nie gesehen hat. Also selbst die Atheisten hatten den Mund offen. Und dann kam der Jom-Kippur-Krieg und es war eine Katastrophe. Und von da an war gewissermaßen der Mythos der Unbesiegbarkeit – Gut Israel hat letztlich doch gesiegt, aber mit einem schweren Verlust. Die kamen ja an dem höchsten Feiertag, als kein Fernsehen und kein Radio lief, nichts, und so konnte man die Armee nicht mobilisieren. – war gebrochen. Und hier war es genauso. Und Josua sagt: Jetzt hören das die Kanaaniter und jetzt kommen sie auf uns los und sie rotten uns aus. Die merken plötzlich: Israel ist gar nicht so unbesiegbar, wie wir geglaubt haben, die können wir dem Erdboden gleich machen. Eine schreckliche Situation. Aber jetzt benutzt das Gott im nächsten Kapitel, um damit Israel zum Sieg zu verhelfen.
Josua 8, 1-23: „Und Jehova sprach zu Josua: Fürchte dich nicht und erschrick nicht! Nimm alles Kriegsvolk mit dir und mache dich auf, ziehe hinauf nach Ai. Siehe, ich habe den König von Ai und sein Volk und seine Stadt und sein Land in deine Hand gegeben. Und du sollst an Ai und an seinem König tun, so wie du an Jericho und an seinem König getan hast; jedoch seine Beute und sein Vieh dürft ihr für euch plündern. Lege dir einen Hinterhalt gegen die Stadt, in ihren Rücken. Da machte sich Josua mit allem Kriegsvolk auf, um nach Ai hinaufzuziehen. Und Josua wählte 30000 Mann aus, streitbare Männer, und sandte sie ab bei der Nacht. Und er gebot ihnen und sprach: Sehet, ihr sollt den Hinterhalt bilden gegen die Stadt, im Rücken der Stadt; entfernet euch nicht allzu weit von der Stadt, sondern seid alle bereit. Und ich und alles Volk, das bei mir ist, wir wollen uns der Stadt nähern; und es soll geschehen, wenn sie herauskommen, uns entgegen, wie das erste Mal, so wollen wir vor ihnen fliehen. Und sie werden herausziehen hinter uns her, bis wir sie von der Stadt abgerissen haben; denn sie werden sagen: Sie fliehen vor uns wie das erste Mal! und wir wollen vor ihnen fliehen. Dann sollt ihr euch aus dem Hinterhalt aufmachen und die Stadt in Besitz nehmen; und Jehova, euer Gott, wird sie in eure Hand geben. Und es soll geschehen, wenn ihr die Stadt eingenommen habt, so sollt ihr die Stadt mit Feuer anzünden; nach dem Worte Jehovas sollt ihr tun. Sehet, ich habe es euch geboten. –
Und Josua sandte sie ab, und sie zogen in den Hinterhalt und hielten zwischen Bethel und Ai, westlich von Ai. Und Josua brachte jene Nacht in der Mitte des Volkes zu. Und Josua machte sich des Morgens früh auf und musterte das Volk; und er zog hinauf, er und die Ältesten von Israel, vor dem Volke her nach Ai. Und alles Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf und rückte heran, und sie kamen der Stadt gegenüber; und sie lagerten sich nördlich von Ai, und das Tal war zwischen ihm und Ai. Er hatte aber bei fünftausend Mann genommen und sie als Hinterhalt zwischen Bethel und Ai gelegt, westlich von der Stadt. Und so stellten sie das Volk auf, das ganze Lager, das nördlich von der Stadt war, und dessen Hinterhalt westlich von der Stadt; und Josua zog in selbiger Nacht mitten in das Tal. Und es geschah, als der König von Ai es sah, da eilten die Männer der Stadt und machten sich früh auf und zogen hinaus, Israel entgegen zum Streit, er und all sein Volk, an den bestimmten Ort, vor der Ebene. Er wusste aber nicht, dass ihm im Rücken der Stadt ein Hinterhalt gelegt war. Und Josua und ganz Israel ließen sich vor ihnen schlagen und flohen des Weges zur Wüste. Da wurde das ganze Volk, das in der Stadt war, zusammengerufen, um ihnen nachzujagen; und sie jagten Josua nach und wurden von der Stadt abgerissen. Und es blieb kein Mann in Ai und Bethel übrig, der nicht hinter Israel her ausgezogen wäre; und sie ließen die Stadt offen und jagten Israel nach.
Da sprach Jehova zu Josua: Strecke den Spieß, der in deiner Hand ist, gegen Ai aus; denn ich will es in deine Hand geben. Und Josua streckte den Spieß, der in seiner Hand war, gegen die Stadt aus. Und der Hinterhalt machte sich eilends von seinem Orte auf und lief, als er seine Hand ausstreckte, und sie kamen in die Stadt und nahmen sie ein; und sie eilten und zündeten die Stadt mit Feuer an. Und die Männer von Ai wandten sich um und sahen, und siehe, der Rauch der Stadt stieg gen Himmel empor; und sie hatten keine Kraft, dahin noch dorthin zu fliehen. Denn das Volk, das nach der Wüste hin geflohen war, wandte sich um gegen die Nachjagenden. Denn als Josua und ganz Israel sahen, dass der Hinterhalt die Stadt eingenommen hatte, und dass der Rauch der Stadt emporstieg, da kehrten sie um und schlugen die Männer von Ai. Jene aber zogen aus der Stadt ihnen entgegen, so dass sie mitten zwischen Israel waren, die einen von hierher und die anderen von dorther. Und sie schlugen sie, bis ihnen kein Entronnener oder Entkommener übrigblieb. Und den König von Ai griffen sie lebendig und brachten ihn zu Josua.“
Also wie gesagt, die Einwohner von Ai waren überzeugt davon, dass Israel gegen sie keine Chance haben würde. Jetzt hat Josua das ausgenützt. Er hat in der Nacht einen Truppenteil hinter die Stadt gesetzt und dann kam er mit der Hauptarmee am Tag gegen die Stadt. Und die Bewohner denken, dass sie sie jetzt schlagen werden und die israelische Armee flieht, so dass die Bewohner aus der Stadt herausgelockt werden. Und es gab die Abmachung, dass der kleine Truppenteil zu diesem Zeitpunkt die Stadt erobern und anzünden sollte und dies wiederum sollte das Zeichen für die Hauptarmee sein umzukehren. Und das war natürlich eine totale psychologische Demoralisierung der Leute von Ai und so waren sie eingeschlossen. Also nach der Strategie kämpft man auch heute noch. Ich habe hier ein Buch mitgenommen von Chaim Herzog und Mordechai Gichon Battles of the Bible: A Military History of Ancient Israel. Das sind zwei israelische Militärspezialisten, die zu den großen Strategen Israels gehören. Und die haben die Kriege der Bibel auf die Kriegstechnik hin studiert. Die sagen, das ist unglaublich. Das ist genau so, wie wir strategisch noch heute kämpfen, kämpfen müssen, also die gleichen Prinzipien. Und die sagen, die Bibelkritiker, die sagen, dass das alles nur erfundene Geschichten sind, die haben überhaupt keine Ahnung. Denn erstens kann so ein Schreiberling gar nicht so ein militärisches Wissen haben, das nur Spezialisten haben. Also der kann gar keine Geschichten von so perfekter Kampfführung erfinden. Und zweitens haben die Bibelkritiker keine Ahnung von der Bodenbeschaffenheit des Landes Israel. Denn die Kriege sind genau so beschrieben, wie das Land Israel aufgebaut ist. Und das spielt ja auch heute noch im Krieg eine ganz wichtige Rolle. Man kann gewisse allgemeine Schemen haben, aber dann muss man sie anwenden auf die spezielle Situation. Also gibt es da ein Tal, wie liegt die Stadt, liegt sie oben auf dem Berg? All das muss man berücksichtigen. Und das ist so perfekt in der Bibel, das muss echt sein. Und diese zwei Autoren sind nicht unbedingt überzeugte Gläubige. Aber sie sagen, das ist perfekt, das muss echte Geschichte sein, was man da in der Bibel vorfindet. Also auch dieses Beispiel von Josua. Und worauf sie auch hinweisen ist die Gefahr, auf die schon so viele Feldherren reingefallen sind: Wenn man einen großen Sieg errungen hat – Josua 6 mit Jericho – dann beginnt man die Fähigkeiten des Feindes zu unterschätzen. Und die Spione, die nach Ai gingen, sagten zu Josua: Ach, du musst nicht das ganze Volk bemühen, 2000-3000 Mann reichen aus, es sind ja nicht viele. Und dann kam die Katastrophe. Also nach dem großen Sieg kam die Selbstüberschätzung.
Und das ist auch das, was uns als Christen immer wieder droht. Wenn wir irgendeinen Erfolg erlebt haben, dann kommt der Hochmut und die Unterschätzung des Feindes. Dazu noch ein Vers aus 1. Korinther 10, Verse 12-13: „Daher, wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, dass er nicht falle. Keine Versuchung hat euch ergriffen, als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt.“ Also wie Josua sind wir dauernd im Kampf, aber es ist so leicht zu erleben: Daher, wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, dass er nicht falle. Also wenn man erlebt hat: Ach, jetzt ist es gut gegangen, schön. Und dann hat man das Gefühl: Ich stehe im Glauben. Und gerade dann ist man anfällig zu fallen. Und das lernen wir aus dem Buch des Sieges, wo uns eben auch über Niederlagen berichtet wird.