Die Offenbarung des Johannes - Teil 22/40 - Offenbarung 12, 3 - Offenbarung 13, 11

 

 

Roger Liebi

23.08.2015

Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde

ID 29017

 

 

Heute kommen wir eigentlich zu Offenbarung 13, aber es sind ein paar Verse in Kapitel 12, die wir letztes Mal noch nicht besprochen haben. Und deshalb würde ich vorschlagen, dass wir trotzdem nochmals in Kapitel 12 lesen, und zwar ab Vers 3. Aber wir kommen dann schnell durch diese Verse hindurch und können dann weitergehen mit Kapitel 13. Oder vielleicht grad von Vers 1, dann haben wir wirklich alle den Zusammenhang, auch die, die letztes Mal nicht da waren. Darf ich jemand bitten, deutlich und laut vorzulesen.

1 Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: Eine Frau, bekleidet mit der Sonne, und der Mond (war) unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen. 2 Und sie ist schwanger und schreit in Geburtswehen und in Schmerzen (und soll) gebären. 3 Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: Und siehe, ein großer, feuerroter Drache, der sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Diademe hatte; 4 und sein Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels fort, und er warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor der Frau, die im Begriff war, zu gebären, um, wenn sie geboren hätte, ihr Kind zu verschlingen. 5 Und sie gebar einen Sohn, ein männliches (Kind), der alle Nationen hüten soll mit eisernem Stab; und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron. 6 Und die Frau floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, damit man sie dort ernährte 1 260 Tage. 7 Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel; 8 und sie bekamen nicht die Übermacht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. 9 Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen. 10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn (hinab)geworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. 11 Und sie haben ihn überwunden wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod! 12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er (nur) eine kurze Zeit hat. 13 Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die das männliche (Kind) geboren hatte. 14 Und es wurden der Frau die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliege, an ihre Stätte, wo sie ernährt wird eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, fern vom Angesicht der Schlange. 15 Und die Schlange warf aus ihrem Mund Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, um sie mit dem Strom fortzureißen. 16 Und die Erde half der Frau, und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Mund warf. 17 Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, Krieg zu führen mit den Übrigen ihrer Nachkommenschaft, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.

Danke, bis dahin. Also wir haben in den vergangenen Bibelklassen gesehen, diese Frau mit der Sternenkrone, das ist Israel. Das stellt Israel dar. Und aus Israel ist der Erlöser gekommen, der Messias. Darum haben wir in Vers 5 gelesen, diese Frau, die gebiert einen Sohn, ein männliches Kind, der alle Nationen weiden soll mit eiserner Rute. Das ist ein ganz direkter Zusammen­hang mit Psalm 2, haben wir damals gesehen, ein messianischer Psalm, der eben den Messias beschreibt als den kommenden König, der die Nationen mit eiserner Rute weiden wird. Also das ist der Messias, der aus der Nation Israel hervorgekommen ist. Und wir haben gesehen, der Drache, der Satan, dieser feuerrote Drache, der ab Vers 3 beschrieben wird mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, der versucht, gerade anlässlich der Geburt den Messias zu ermorden, zu verschlingen, Vers 4 am Schluss: Und der Drache stand vor der Frau, die im Begriff war zu gebären, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind verschlänge. Das bezieht sich auf Herodes, den Kindermörder von Bethlehem (Matthäus 2), der versucht hatte, den Messias umzubringen. Aber hier wird deutlich, was für ein Geist hinter ihm stand. Das war der Drache, der Satan, der ihn dazu bewegte, den Messias zu töten. Dann haben wir gesehen, die Methode der Zeitraffung wird angewendet in Vers 5, der am Schluss sagt: und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. Das ist das ganze Leben Jesu zusammengefasst von der Geburt in Bethlehem bis zur Himmelfahrt. Dazwischen liegt sein ganzes Leben in Nazareth bis 30, dann sein Dienst von 3 Jahren im ganzen Land Israel und darüber hinaus. Und dann schließlich Kreuzigung und Auferstehung. Aber dann die Himmelfahrt wird beschrieben hier als eine Entrückung zu Gott und zu seinem Thron. Und jetzt sitzt der Messias zur Rechten Gottes auf dem Thron – sagt uns Markus 16 am Schluss. Und dann wird nochmals eine Zeitraffung vorgenommen, denn mit Vers 6 springt die Prophetie in die Endzeit. Die Frau flieht in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat. Sie soll dort 3½ Jahre – das entspricht eben 1260 Tagen – ernährt wird. Und da sind wir also ganz in der Endzeit. Es geht hier um diese letzten 3½ Jahre vor der Wiederkunft Christi als König der Welt. Und das entspricht übrigens auch der großen Drangsalszeit in Matthäus 24 und es entspricht in der Offenbarung dem siebten Siegel. Das siebte Siegel, das haben wir gesehen, wird geöffnet in Kapitel 8 und besteht dann aus sieben Posaunengerichten, wobei die siebte Posaune wiederum besteht aus sieben Schalengerichten. Das sind die schwersten und schrecklichsten Gerichte der Offenbarung. Die kommen über diese Erde und danach kommt Jesus Christus wieder. Und nun: Hier diese Frau flieht in die Wüste. Da haben wir letztes Mal gesehen, das bezieht sich auf den Überrest aus Israel, der sich bekehren wird nach der Entrückung der Gemeinde. Das sind 144.000 Israelis oder man kann sagen Israeliten. Nach Offenbarung 7 haben wir das schon ausführlich gesehen: Aus allen 12 Stämmen bekehren sich 12.000 und die werden in den ersten 3½ Jahren werden sie evangelisieren. Aber dann kommt die große Drangsal. Und die beginnt damit – haben wir letztes Mal gesehen Matthäus 24: – Der Antichrist wird ein Götzenbild aufstellen auf dem Tempelplatz. Das ist der Gräuel der Verwüstung an heiligem Ort. Und der Herr Jesus sagt den gläubigen Juden in Matthäus 24, dass die, die in Judäa sind, dann auf die Berge fliehen sollen, weil dann große Drangsal kommt. Und so wird dieser Überrest – hier eben diese Frau – fliehen auf die Berge. Aber dann – das haben wir auch schon gesehen – nach Jesaja 16 werden sie dann über den Jordan hinübergehen nach Moab. Das ist das Gebiet in Jordanien, jenseits des Toten Meeres. Und dort in der Wüste von Moab wird Gott sie in der schrecklichsten Zeit dieser 3½ Jahre, wird er sie durchbringen. Und das wird nun eben hier so beschrieben, damit man sie dort ernähre 1260 Tage.

Und jetzt – haben wir auch letztes Mal schon gesehen – zu diesem Zeitpunkt entsteht im Himmel ein Kampf zwischen Michael, dem Erzengel Michael, und dem ihm unterstellten Kontingent von Engeln und die kämpfen im Himmel mit dem Drachen. Und der Drache kämpft mit seinen Engeln. Das sind die Dämonen. Und wer gewinnt? Michael. Und das haben wir auch letztes Mal gesehen. Das ist sehr eindrücklich, weil es zeigt: Der Teufel ist nicht eine Art Gegengott. Er ist ein Engel, ein gefallener Engel, der durch seinen Fall übrigens einen Drittel der Engelwelt mitgezogen hat. Das haben wir gesehen in Vers 4: und sein Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels mit sich fort. Die Engel werden ja oft als Sterne bezeichnet. Und er warf sie auf die Erde. Er selber wurde bei seinem Sturz auf die Erde geworfen, sagt und Jesaja 14, 12. Aber diesen Drittel der Engel, die mit ihm gefallen sind, die wurden auch mitgerissen. Und das übrigens hat beim ersten Schöpfungstag ausgelöst Vers 2: und die Erde wurde 'hajdah' muss man dort übersetzen mit 'wurde' wüst und leer 'tohu wa bohu'. Und Finsternis lag über der Tiefe. So wurde die Erde – die eben erschaffene – am ersten Tag erschaffene Erde ins Verderben gerissen. Aber Gott lässt dann sein Licht hineinleuchten und erneuert alles in den weiteren Tagen als Wohnort für den Menschen. Aber hier haben wir also den Satan eben als ein gefallener Engel, nicht ein Gegengott, und zweitens ein Engel, der von einem anderen Engel besiegt werden kann. Michael ist stärker als er. Michael gehört zu den auserwählten Engeln, wie die genannt werden in 2. Timotheus 4. Die Engel, die nicht gefallen sind, die werden genannt 'die auserwählten Engel'. Michael gehört zu denen. Und er besiegt ihn also und wirft ihn aus dem Himmel hinaus, und zwar definitiv. Bis heute – wissen wir – hat der Satan immer noch Zutritt in den Himmel und darum im Buch Hiob – das haben wir auch letztes Mal besprochen – da sehen wir, wie alle Engel vor Gottes Thron – also im Allerheiligsten des himmlischen Tempels – erscheinen. Auch der Satan erscheint. Er hat immer Zugang – auch heute noch – aber das wird das letzte Mal sein. Er wird da hinausgeworfen und dann kommen die letzten 3½ Jahre. Und es wird uns hier erklärt, warum das eben die schrecklichste Zeit der Weltgeschichte werden wird, die große Drangsal. Liest noch jemand Vers 12?

12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er (nur) eine kurze Zeit hat.

Ja. Oder, dass er wenig Zeit hat. Gott hat es geoffenbart. Es wird 3½ Jahre dauern. Und dann wird er selber gekettet werden und in den Abyssos gebunden werden. So steht das in Offenbarung 20. Also er wird hier noch seine allerletzte totale Wut entfesseln in dieser kommenden Drangsalszeit, in der ein Großteil der Menschheit umkommen wird. Wir haben ja gesehen allein im Zusammenhang mit der 6. Posaune, kann das nochmals jemand wiederholen, Kapitel 9 Vers 15? Vielleicht 14 und 15. Da geht es um die 6. Posaune während der großen Drangsal:

14 zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte, sagen: Löse die vier Engel, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind. 15 Und die vier Engel wurden losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr gerüstet waren, den dritten Teil der Menschen zu töten.

Ja, das reicht. Also hier allein in diesem Gericht wird der dritte Teil der Menschheit umkommen. Das stellt alles in den Schatten, was es je gegeben hat. Im 1. Weltkrieg kamen etwa 18 Millionen Menschen ums Leben, im 2. Weltkrieg 50 bis 70 Millionen. Aber hier wird gesprochen von einem Drittel der Menschheit. Und sehen wir: Das wird ausgelöst dadurch, dass vier Dämonen, die dort am Strom Euphrat gebunden sind, dass die dann gelöst werden. Und durch diese Entfesselung des Bösen kommt es zu dieser welt­weiten Katastrophe. Und interessant ist ja, dass der IS genau dort ist – am Euphrat. Das lässt uns also ahnen, dass das, was an dunklen Wolken sich zusammenballt, das wird sich wirklich entfesseln in der Zukunft. Und das hängt also damit zusammen, dass dann der Satan aus dem Himmel geworfen wird, dann wird das Götzenbild aufgestellt, dann wird der Überrest fliehen und dann geht die Katastrophe los. Aber wir haben gelesen: Die Frau flieht. Und was versucht der Drache? {Einen Strom Wasser hinter ihr herzuschicken.} Also er verfolgt sie die Frau Vers 13. Und dann versucht er eben noch einen Strom hinter sie herzuwerfen, dass sie mit dem Strom fortgerissen wird. Aber – wer hilft? {die Erde} Die Erde verschlingt diesen Strom. Jetzt ist es wichtig, dass man die Symbolsprache der Offenbarung gut versteht. Und wie können wir das verstehen? Da muss man nicht zu einem Tiefenpsychologen gehen und fragen: Was bedeuten in Träumen das Symbol von Strom, von Erde. Nein, dann muss man die Bibel lesen. Und was der Strom bedeutet, sehen wir sehr eindrücklich in Jesaja, und zwar grad in Verbindung mit Endzeitprophetie. Schlagen wir auf Jesaja 8. Liest jemand die Verse 5 bis 8.

5 Und der HERR fuhr fort, weiter zu mir zu reden: 6 Weil dieses Volk die  Wasser von Siloah verworfen, die still dahinfließen, und Freude hatte an Rezin und dem Sohn des Remalja: 7 darum, siehe, lässt der Herr die mächtigen und großen Wasser des Stromes über sie heraufsteigen – den König von Assur und all seine Herrlichkeit. Er wird heraufsteigen über all seine Betten und über all seine Ufer gehen. 8 Und er wird über Juda dahinfahren, (alles) überschwemmen und überfluten; bis an den Hals wird er reichen. Und die Spanne seiner Flügel wird die Weite deines Landes füllen, Immanuel!

Ja. Also hier wird wer verglichen mit einem Strom, der alles überschwemmt und überflutet? Ja, der König von Assur, von Assyrien. Und in der Endzeit­prophetie ist das das Gleiche wie in Daniel 11 Verse 40 bis 45, der König des Nordens. Der König des Nordens war in der erfüllten Prophetie immer das Gebiet von Libanon/Syrien bis nach Pakistan, über Gebiete der heutigen Türkei, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Afghanistan – bis nach Pakistan, inklusive Irak – Iran und Irak. Und der König von Assyrien in Jesaja und in Daniel der König des Nordens, das ist dasselbe. Das ist der Todfeind Nr. 1, der Israel in der Endzeit, und zwar in der großen Drangsal, überrennen wird. Und dieses Überrennen wird beschrieben als eine Überflutung des Landes. Schlagen wir nur kurz nochmals auf Daniel 11, 45. Ich habe ja diese Dinge auch schon erklärt, aber einfach so, um das besser einordnen zu können. Daniel 11. Wer liest uns Vers 40? Es geht zuerst um den Antichristen und dann in der Endzeit wird der König des Südens, Ägypten, mit dem Anti­christen zusammenstoßen und dann kommt der König des Nordens und überflutet das Land Israel. Wer liest?

40 Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen, und der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen. Und er wird in die Länder eindringen und wird (sie) überschwemmen und überfluten.

Und jetzt kommt's:

41 Und er wird in das Land der Zierde eindringen, wobei vieles stürzen wird. Diese aber werden seiner Hand entrinnen: Edom und Moab und die Besten der Söhne Ammon.

Jawoll. Also er dringt ein, indem er Länder eben überschwemmt. Auch da ist wieder der Strom, dieser Strom, der alles überschwemmt und alles überflutet. Und dann dringt er ein ins Land der Zierde. Das ist das Land Israel. Das wird er überrennen und schließlich werden zwei Drittel aus Israel umkommen. Das sagt uns Sacharja 13, 8. Aber ein Drittel wird sich dann in dieser Not bekehren. Aber wir lesen gleich eben hier in Vers 41, dass Edom – das ist Südjordanien – und Moab wird seiner Hand entrinnen. Moab, das ist genau das Gebiet jenseits des toten Meeres, wo der Überrest hinflieht. Und da bleibt er verschont. Und Nordjordanien, da wird nur die Oberschicht davonkommen: die Vornehmsten der Kinder Ammon. Ammon ist immer das Gebiet nördlich des Toten Meeres in Jordanien, da wo die Stadt Amman zu finden ist. Amman kommt von Ammon. Ja, also das ist dieser Strom. Da versucht also dieser Todfeind von Norden jetzt speziell diese 144.000, die da fliehen, die zu vernichten. Aber die Erde hilft. Jetzt: Wer ist die Erde? Vielleicht hilft es, wenn wir zuerst sehen: Wer ist das Meer? Das ist die Erde im Kontrast zum Meer, Jesaja 17. So lernt man die Bildersprache der Bibel kennen. Jesaja 17, 12 und 13. Wer liest?

12 Wehe, ein Getöse vieler Völker; wie das Tosen der Meere tosen sie; und ein Rauschen von Völkerschaften; wie das Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie. 13 Völkerschaften rauschen wie das Rauschen vieler Wasser.

Ja, das reicht. Also wovon ist das unruhige Meer ein Bild hier? Von den Nationen, von den Völkern dieser Welt, die in Unruhe sind: sozial, wirtschaft­lich, militärisch usw. Ständig aufgewühlt. Und der Kontrast zu den Nationen, das wäre dann eben die Erde im Kontrast zum Meer. Das ist Israel, das Land Israel. Und das wird jetzt grad wichtig werden, drum war es notwendig, dass wir grad jetzt diese Verse gelesen haben, die die Bildersprache erläutern. In Kapitel 13 kommen wir dann zum Thema Vers 1: Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, welches zehn Hörner und sieben Köpfe hatte. Wir werden sehen: Das ist der kommende Diktator über das wiedererstandene römische Reich. Also man kann sagen: Der kommende Diktator über die EU und was sich alles noch damit verbindet, der wird beschrieben als das Tier aus dem Meer. Und wir werden dann gleich sehen heute in Vers 11 – liest das jemand?

11 Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen; und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm, und es redete wie ein Drache.

Ja. Wir werden sehen, dass ist ein weiterer Mann – Schlüsselfigur der Endzeit. Das ist der Antichrist, der falsche Messias, der in Israel aufstehen wird. Und die zwei werden Freunde sein: das Tier aus dem Meer in Europa und der kommende Antichrist, das Tier aus der Erde. Eben die Erde wieder im Kontrast zum Meer. Aber das kommt nachher.

 

Jetzt hier haben wir einfach die Tatsache, die Frau flieht in die Wüste. Der Drache will sie umbringen mit einem Strom, aber die Erde hilft der Frau. Die Erde tut ihren Mund auf und verschlingt den Strom Vers 16. D.h., dieser Angriff des Todfeindes von Norden auf den Überrest wird durch die israelische Armee vernichtet, neutralisiert. {Ich hab eine Frage: Da ist das eigentlich ja doppelt, dass da steht in Vers 16: Und die Erde half der Frau. Wir haben ja gehört, die Frau ist das Bild für Israel und die Erde ist auch ein Bild für Israel.} Ja. Und es ist ja so: dass Israel flieht und Israel hilft. Weil eben der Überrest, der wird jetzt ganz speziell beschrieben als diese Frau. Aber wir sehen: Eigentlich ist es doch nicht ganz vollständig, denn in Vers 17 steht sogar: Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens oder ihrer Nachkommenschaft. Ah, da gibt’s noch andere. Dann ist also die Frau nicht ganz Israel, sondern eben der Überrest, der in die Wüste flieht, aber es gibt noch andere. Die werden einfach gerechnet als als der Same, die Nachkommenschaft der Frau Israel und hier sogar von Gläubigen wird gesagt: welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben. Das heißt also mit anderen Worten: Es wird nicht der ganze Überrest aus dem Land Israel fliehen, gewisse bleiben zurück. Und das finden wir angedeutet in Matthäus 24. Schlagen wir mal auf. In Matthäus 24 da haben wir die Anweisungen zur Flucht für den Überrest. Liest jemand Vers 15 bis 16:

15 Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel den Propheten geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht (wer es liest, der merke auf!), 16 dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen ...

Usw. Und dann heißt es in Vers 21 oder Vers 20:

20 Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat! Beides wäre sehr hinderlich auf der Flucht, wenn's Schnee gibt auf den Bergen. Und wenn Sabbat ist, dann ist auch der ganze öffentliche Verkehr gelähmt. Man darf ja nicht mehr nach Hause gehen, das Auto holen. Wer auf dem Feld ist, sofort von dort aus fliehen. Also es soll nicht auf einen Sabbat fallen. Und weiter:

 

21 Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. 22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.

Jawoll. Also hier wird erklärt, dass dann die große Drangsal folgen wird. Bei mir ist übersetzt Vers 21, alte Elberfelder:

21 Denn alsdann wird große Drangsal sein.

Von daher kommt der Ausdruck 'die große Drangsal' für die letzten 3½ Jahre. Und der Herr Jesus erklärt, dass wird so schrecklich sein, wie es von Anfang der Welt bis zu dem Zeitpunkt nie gewesen ist, also schrecklicher als alle Kriege zuvor. Schrecklicher als der 1. und 2. Weltkrieg, das können wir aus der heutigen Sicht sagen. Und dann sagt er: Und es wird nie mehr wieder so sein, noch je sein wird. Und weiter erklärt der Herr Jesus: Wenn Gott in seinem Ratschluss diese Zeit nicht verkürzt hätte – nämlich auf wirklich 3½ Jahre – dann würde die Menschheit nicht überleben. Es steht da: würde kein Fleisch gerettet werden. Es heißt nicht 'keine Seele gerettet werden', sondern 'kein Fleisch'. Das heißt: Kein Mensch würde überleben. Die Menschheit würde sich selber vernichten. Aber Gott hat das ganz klar festgelegt auf 1260 Tage. Dann kommt der Herr, greift ein und verhindert die Selbstvernichtung der Menschheit. Also da sehen wir Gottes Souveränität: Er hat alles in seiner Hand bis zum letzten Moment, jeder Tag, auch jeder Tag in unserem Leben ist ganz in seiner Hand.

Und nun haben wir eben diese Stelle gelesen, weil der Herr sagt, wer soll fliehen, Vers 16? Ja, die aus Judäa. Und jetzt müssen wir das vergleichen mit Lukas 21. Das klingt ganz ähnlich und ist etwas ganz anderes. In der Endzeit­rede sagt der Herr Jesus in der Parallelstelle zu Matthäus 24, nämlich Lukas 21 Folgendes. Wer liest Vers 20:

20 Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt seht, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe gekommen ist! 21 Dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, und die, die in seiner Mitte sind, daraus entweichen, und die, die auf dem Land sind, nicht dort hineingehen. 22 Denn dies sind Tage der Rache, dass alles erfüllt würde, was geschrieben steht. 23 Wehe aber den Schwangeren und Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird auf der Erde sein und Zorn gegen dieses Volk. 24 Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden.

Ja. Also die beiden Stellen sind ganz ähnlich. In beiden Stellen geht es um eine Flucht auf die Berge. Aber das Zeichen ist nicht dasselbe. Was ist das Zeichen hier für die Flucht? Belagerung von Jerusalem, also Armeelager sind aufgestellt rund um die Stadt. Was ist das Zeichen in Matthäus 24? Gräuel. Und Gräuel bezeichnet in der Bibel wiederholt – und gerade im Buch Daniel, wo dieser Gräuel der Verwüstung auch schon erwähnt wird, – ein Götzenbild. Also ein Götzenbild auf dem Tempelplatz ist in Matthäus 24 der Anlass für die Flucht. Aber in Lukas 21 sind es Armeelager rund um Jerusalem. Und dann sehen wir: In beiden Fällen kommt große Not. Aber während es in Matthäus 24 die große Drangsal ist, so schrecklich, wie es nie war und nie mehr sein wird, und dann wird in den weiteren Versen gesagt und dann kommt Jesus Christus als der Menschensohn auf den Wolken des Himmels wieder. Aber hier ist es anders. Da wird nicht gesagt, dass es so schrecklich sein wird, wie es noch nie war und nie mehr sein wird, sondern wird einfach gesagt, es wird große Not in dem Lande sein Vers 23 und Zorn über dieses jüdische Volk. Und dieses jüdische Volk wird fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen. Und dann wird Jerusalem zertreten werden, zertreten werden von den Heiden bis in die Endzeit, bis dann die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden. Und das in Lukas 21 hat sich wann erfüllt {70 n. Chr.}. Wir wollen ganz genau sein, nicht 70, sondern um 70, aber wann genau? 68. Im Jahr 68 – das war mitten in dem Aufstand der Juden gegen die Römer – da wurde der Krieg gestoppt von Vespasian dem General, weil Kaiser Nero Selbstmord begangen hatte. Und er wollte Nachfolger werden. Und das war grad in dem Moment, als die Armee, die römische Armee, bereits Galiläa und auch Judäa erobert hatten und sie hatten ihre Armeelager nun um die Hauptstadt aufgestellt. Das Ziel war die Vernichtung der Hauptstadt. Aber genau das wurde gestoppt durch den Suizid, durch den Selbstmord, von Kaiser Nero. Und deshalb konnten dann die jüdischen Christen damals erkennen, jetzt kommt die Zerstörung Jerusalems. Das hat der Herr gesagt, da Lukas 21: Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt seht, alsdann erkennt, dass ihre Verwüstung nahe gekommen ist; dass alsdann die in Judäa sind auf die Berge fliehen und jetzt noch was: und die in ihrer Mitte sind – das ist in Jerusalems Mitte – daraus entweichen. Also die in Judäa fliehen und die aus Jerusalem fliehen. Und niemand soll mehr in die Stadt Jerusalem zurück. Und so haben sich alle messiasgläubige Juden damals im Jahr 68 retten können. Die sind dann geflohen auf die Berge, über den Jordan nach Pella, heute in Jordanien. Und dort wurden sie von König Agrippa aufgenommen. So haben sie dann die Zerstörung Jerusalems eben nicht selber miterleben müssen. Im Jahr 70 wurde dann der Belagerungsring endgültig geschlossen und in 140 Tagen Krieg wurde Jerusalem dem Erdboden gleichgemacht und über 1 Million Juden kamen ums Leben. Aber von keinem messiasgläubigen Juden ist bekannt, dass er ums Leben gekommen wäre. Lukas 21 hat ihnen das Leben gerettet.

Aber wichtig war: Damals gingen die aus Judäa und die aus Jerusalem, aber in der Zukunft geht nur der Überrest aus Judäa, geht rüber. Und der Überrest in Jerusalem bleibt zurück. Und das sind eben in Offenbarung 13 die übrigen ihres Samens, die die Gebote Jesu halten. Also wenn ich gesagt habe, die 144.000 werden fliehen, müsste man präzisieren: Also der große Teil der 144.000 die gehen rüber und ein Überrest bleibt in Jerusalem zurück.

Ja. Und gehen wir zurück zu Offenbarung 12. Das haben wir also gesehen: Die Erde. Israel hilft Israel. Ja. Also Israel hilft dem gläubigen Überrest, der in die Wüste flieht und dort werden sie dann auch vor den weiteren Ereignissen verschont. Aber dieser Strom kommt dann eben in voller Wucht über das ganze Land Israel, wie wir das gelesen haben in Daniel 11, 40 + 41. Und da werden schließlich zwei Drittel in Israel ums Leben kommen. Aber in der Not im Land wird sich dann ein weiterer Drittel bekehren. Können wir das kurz nochmals lesen, damit das ganz klar ist für alle, möglichst für alle, Sacharja 13 Vers 8 + 9:

 

8 Und es wird geschehen im ganzen Land, spricht der HERR: Zwei Teile davon werden ausgerottet werden und verscheiden, aber der dritte Teil davon wird übrig bleiben. 9 Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und sie prüfen, wie man das Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten; ich werde sagen: Es ist mein Volk; und es wird sagen: Der HERR ist mein Gott.

Jawoll. Also da wird ein Drittel in der größten Not zur Bekehrung kommen, aber gewissermaßen wie Gold im Feuer.

Und nun müssen wir aber noch in Offenbarung 12 etwas ganz Praktisches anschauen, und zwar haben wir gesehen: Der Satan hat also bis heute Zugang in den himmlischen Tempel im Himmel. Das ist schon verrückt. Wir sind ja grad zurück aus Thailand. Und in den buddhistischen Tempeln – das ganze Land ist ja voller Tempel – was so auffällt ist immer dieser rote Drache in den Tempeln. Und die Tempel, die haben ganz frappante Übereinstimmungen mit dem Tempel Gottes im Himmel. Das hängt aber jetzt damit zusammen, dass Satan das Original kennt und er wollte ja bei seinem Aufstand sein wie Gott. Darum hat er auch Menschen inspiriert weltweit, ein Abbild vom himmlischen Tempel zu machen, aber eben zu seiner Verherrlichung. Und darum findet man welt­weit eben Tempel, die ganz frappante Parallelen aufweisen zu dem Tempel Gottes. Aber eben grade in Thailand ständig dieser rote Drache im Tempel. Und für die Thailänder bedeutet der Drache – was? Schutz, ja. Bei den Chinesen, was bedeutet er dort? Dort wird ja der Drache auch verehrt – als? Glücks­bringer, genau. Der, der Glück bewirkt. Aber Offenbarung 12 zeigt uns, wer der Drache ist. Das ist so klar. Wenn die Menschen dort wüssten, was sie eigentlich da verehren und anbeten … Also da wird jetzt deutlich gesagt in Vers 9, 12 Vers 9: und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, welche Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt. Also es ist ganz klar, wer die Identität des Drachen ist. Und eben das Frappante ist, da sehen wir den Himmel – den originalen Tempel im Himmel. Übrigens Kapitel 11, 19 spricht ja ausdrücklich davon: und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel gesehen. Dann kommt Kapitel 12 auch mit dem Zeichen im Himmel Vers 3, dieser große feuerrote Drache und dann wie der Drache aus dem Himmel geworfen wird Vers 8. Aber eben der ist nicht da, um den Tempel zu schützen, sondern der ist da, hat immer noch Zugang, als das Böse, das aber eigentlich nicht in den Tempel gehört, und endgültig dann aus dem Tempel Gottes hinausgeworfen wird. Also so könnte man eben mit Buddhisten einen Zugang finden über das, was ihnen ganz vertraut ist, indem man ihnen erklärt, wer der Drache ist. Und das hab ich gesehen mehr als an einem Ort. Da z.B. in Hua Hin, in Khao Tao dort gibt es ein buddhistisches Kloster und dort einen riesigen Drachen mit sieben Köpfen. Und was beschützt er mit seinen sieben Köpfen? Eine riesige goldene Buddhastatue. Und die Menschen denken: Ja, der Drache ist der Schützer und der Buddha, das ist der Inbegriff des höchsten Zieles des Nirwanas, wo man ausgelöscht wird. Das ist der Satan selbst. Und da sieht man, wer auch hinter diesen Ideen des Buddhismus steht. Also so muss man die Dinge aufdecken anhand der Bibel.

Und nun sehen wir also: Der Teufel hat bis heute Zugang vor den Thron Gottes und was tut er dort Vers 10, liest das nochmals jemand vor:

10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn (hinab)geworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. 11 Und sie haben ihn überwunden wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!

Jawoll. Also der Teufel ist dort beschäftigt – womit? {mit verklagen] Mit Verklagen. Ich muss noch erklären: Das Wort für 'Teufel' in Vers 9, wie heißt das auf Griechisch, das ist bekannt. Wie? {diabolos} Diabolos. Und was heißt das? Das kommt von diaballo {durcheinanderbringen} Ja, durcheinander­bringen, aber es ist eigentlich nicht ganz korrekt, wenn man 'Teufel' übersetzt mit 'Durcheinanderbringer', das ist einfach die Wortherkunft. Aber eigentlich 'diabolos' im Altgriechischen bedeutet ein 'Verleumder', eben einer, der Dinge sagt und dann ein paar Worte noch umstellt, es ist fast die Wahrheit und doch nicht ganz. Und was richtet das an? Das wissen wir aus dem täglichen Leben. Das bewirkt in den Verhältnissen der Menschen Durcheinander, Chaos – genau dadurch: mit ein paar Wörtern und ein bisschen anders betonen usw. Das ist so etwas Übles. Das kommt von dem Teufel. So verbreitet im Zusammensein der Menschen, aber das ist eben direkt vom Teufel. Und dann das Wort 'Satan' Vers 9, das ist Hebräisch. Was heißt das? {widerstehen} Ja, 'widerstehen'. Ja, 'widerstehen', aber das ist eigentlich das spezielle Wort für 'widerstehen vor Gericht'. Also der Ankläger vor Gericht, das ist auf Hebräisch 'der Satan'. 'saataan', mit 2 langen 'A's. Und 'sataan', kurzes 'A', langes 'A', das ist das Verb. Das heißt eben 'widerstehen', 'anklagen'. Aber der Satan, das ist der Ankläger vor Gericht, der Widersacher, der den Wunsch hat, dass man richtig dran kommt, ja. Und jetzt sehen wir, warum eben hier beide Namen genannt werden 'Verleumder' und 'Widersacher', weil es darum geht, dass er eben die Gläubigen vor Gott anklagt, und zwar in berechtigten Dingen und auch indem er uns eben auch schlecht macht. Ja, beim Verleumden steckt eben nicht nur, dass man das Negative sagt, das wahr ist, sondern eben gerade auch das Negative noch verdreht. Bei Satan nicht unbedingt verdreht, aber einfach feindlich. Er möchte, dass Gott uns irgendwie doch noch bestrafen muss und klagt die Gläubigen an: Da, das hat er gemacht. So hat er gehandelt und sich demgegenüber so benommen. Und da in der Firma und das ist ein Kind Gottes. Ha, und was sollen wir dann? Die Antwort ist in 1. Johannes 2 zu finden. Wer liest uns 1. Johannes 2, 1 und 2 vor:

1 Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. 2 Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.

Ja, also hier wird Jesus Christus – wie genannt? {Beistand} 'Beistand'. In meiner Übersetzung heißt es 'Sachwalter', in der Fußnote 'Fürsprecher', 'Vertreter'. Ist also auf Griechisch wirklich das typische Wort 'parakletos', das ist der 'Advokat' vor Gericht, der Fürsprecher. Und was ist ein Advokat? Ein Advokat ist jemand, der das Gesetz bestens kennt und der sich mit der angeklagten Person identifiziert, als wäre er die Person, und eben sich einsetzt, dass die Person wirklich – gemäß dem Gesetz – gerecht behandelt wird. Und jetzt wird uns hier also gesagt: Der Herr Jesus ist der Advokat für uns beim Vater im Himmel. Warum brauchen wir einen Advokaten dort? Weil wir ständig angeklagt werden – zu Recht und zu Unrecht. Und der Teufel steckt auch hinter all den Menschen, die uns zu Recht und zu Unrecht angreifen. Ja. Aber wir haben den Advokaten. Und das ist eben so etwas anderes als – nein ich will das jetzt nicht zahlenmäßig ausdrücken – aber sagen wir mal als so viele der Advokaten heute. Er ist Jesus Christus, der Gerechte, und nicht, wie ein Advokat, der versucht, eben einfach – auch gegen die Wahrheit – das Beste rauszuholen. Das ist nicht der Gerechte. Und beste Anwälte sind solche, die die Schlimmsten frei kriegen, ja. Und die werden auch am besten bezahlt. Aber so etwas anderes: Jesus Christus, der Gerechte. Aber was eben auch eine Parallele ist, die wieder stimmt und passt: Ein Advokat, der setzt sich nicht nur ein für den, den er vertritt, sondern er spricht auch mit ihm und er gibt ihm auch Tipps, wie er sich verhalten soll: So, so geht das auf keinen Fall. Das kannst du jetzt so nicht machen. Also er sagt ihm auch, was eben gut ist für ihn. Und das macht der Herr Jesu eben auch, indem er, wenn wir gesündigt haben, – nicht wahr, wir haben hier gelesen: und wenn jemand gesündigt hat, wir haben einen Sachwalter bei dem Vater – ist er bemüht, dass er uns zurecht bringt und uns zur Umkehr leitet. Und darum haben wir das grad vorher in 1. Johannes 1, 9. Kann das jemand vorlesen:

9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

Jawoll. Da haben wir den Schlüssel, wie wir zurecht kommen können, wenn wir gesündigt haben als Gläubige und im Himmel angeklagt werden. Der Herr führt uns dazu, dass wir die Sünden erkennen und dann eben auch bekennen. Und das bedeutet auch, dass wir sie bereuen. Und das Schöne ist: Im griechischen Text ist es wichtig, auf die Verben zu achten. Im Griechischen kann man nämlich ausdrücken, ob eine Handlung sich wiederholt oder fortgesetzt ist, oder ob sie gesehen wird als ein Punkt, als ein Akt in einem Moment. Solche unter uns, die Russisch können oder Kroatisch, irgendeine slawische Sprache, die kennen das ja. Da hat man diese Möglichkeit auch, eben ein Durativ, etwas, das sich repetiert, auszudrücken, oder etwas, was jetzt eben grad als Punkt geschieht, abgeschlossen, das auszudrücken. Ja, und im Griechischen ist das ständig so. Alle Schreiber des Neuen Testamentes, die mussten sich bei jedem Verb überlegen, wie soll ich das beschreiben als Durativ oder als Punkt? Oder man kann sagen als eine Schlangenlinie oder als ein Punkt. Da gibt’s noch eine dritte Form, aber die will ich jetzt nicht noch einführen, das ist der Resultativ. Und das ist so reich, wenn man das beachtet bei den einzelnen Wörtern. Und jetzt hier haben wir den Durativ. Der Sinn ist der: Wenn wir unsere Sünden immer wieder bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden immer wieder vergibt und uns immer wieder reinigt von aller Ungerechtigkeit. Das ist die einzige Hoffnung, die wir als Gläubige haben, sonst wären wir alle weg vom Fenster, dass es Wiederherstellung gibt, dass es Vergebung gibt. Aber – sehen wir, das wird nicht irgendwie so leichtfertig hier vorgestellt: Ja, meine Kinder, sündigen tut ja jeder Gläubige. Ja. Sondern er sagt: Meine Kinder, ich schreibe euch dieses, auf dass ihr nicht sündigt. Ha. Das wär das Ziel. Und dann sagt er: Und wenn jemand gesündigt hat – da braucht er übrigens den Punktual. Nicht, wenn jemand dauernd sündigt. Wenn jemand gesündigt hat. Jemand hat das ganz überspitzt mal so ausgedrückt: Der Ungläubige sündigt fahrplanmäßig und wenn der Gläubige sündigt, dann ist es ein Zugunglück. Ja, es ist ja überspitzt. Denn niemand von uns behauptet, dass er so ein weitgehend sündenfreies Leben führt. Jakobus sagt: Seid nicht viele Lehrer, denn wir alle straucheln oft (Jakobus 3, 1). Aber nie in dem Gedanken: Ja ja gut, eigentlich sündigen ja alle. Das ist ein bisschen normal und so. Nein, das ist der biblische Maßstab: Ich schreibe euch dieses, auf dass ihr nicht sündigt. Und wenn jemand gesündigt hat, dann muss man eben als Gläubiger nicht verzweifeln. Aber dann haben wir 1. Johannes 1, 9. Wirklich aufrichtig bekennen, bereuen und wissen: Auch wenn das jetzt schon so oft das schon mal war, nicht denken: Jetzt darf ich nicht mehr. Auch jetzt wieder die Vergebung in Anspruch nehmen. Und dazu ist eben auch der Sachwalter da, der parakletos im Himmel, der uns zur Umkehr führt und eben auch zur

Einsicht und eben uns auch die Gewissheit wieder gibt: Es ist vergeben. Es ist in Ordnung. Wir dürfen den Weg vorwärts gehen.

Und das steckt natürlich mit da drin, wenn wir in Offenbarung 12 lesen (12 Vers 12): Sie haben ihn überwunden, um des Blutes des Lammes willen. Das ist es. Es wäre aussichtslos für uns, aber das Blut des Lammes ist da, für jede Sünde, auch des Gläubigen. Nicht nur bis zur Bekehrung, nicht nur bis heute, sondern für das ganze Leben hat das Blut des Lammes alles gut gemacht.

Ja, jetzt ist Zeit für Pause, 20 Minuten. Und dann gehen wir weiter mit Kapitel 13.

Darf ich bitten, uns das Kapitel vorzulesen.

1 Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. 2 Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie die eines Bären und sein Maul wie eines Löwen Maul. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht. 3 Und (ich sah) einen seiner Köpfe wie zum Tode geschlachtet. Und seine Todeswunde wurde geheilt, und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her. 4 Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich? Und wer kann mit ihm kämpfen? 5 Und es wurde ihm ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete; und es wurde ihm Macht gegeben, 42 Monate zu wirken. 6 Und es öffnete seinen Mund zu Lästerungen gegen Gott, um seinen Namen und sein Zelt (und) die, welche im Himmel wohnen, zu lästern. 7 Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden; und es wurde ihm Macht gegeben über jeden Stamm und jedes Volk und jede Sprache und jede Nation. 8 Und alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, (jeder,) dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an. 9 Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er! 10 Wenn jemand in Gefangenschaft (geht), so geht er in Gefangen­schaft; wenn jemand mit dem Schwert getötet wird, so muss er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist das Ausharren und der Glaube der Heiligen. 11 Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen; und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm, und es redete wie ein Drache. 12 Und die ganze Macht des ersten Tieres übt es vor ihm aus, und es veranlasst die Erde und die auf ihr wohnen, dass sie das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde. 13 Und es tut große Zeichen, dass es selbst Feuer vom Himmel vor den Menschen auf die Erde herabkommen lässt; 14 und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurde, und es sagt denen, die auf der Erde wohnen, dem Tier, das die Wunde des Schwertes hat und (wieder) lebendig geworden ist, ein Bild zu machen. 15 Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, sodass das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. 16 Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt; 17 und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. 18 Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres! Denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666.

Jetzt werden 2 Tiere beschrieben: das Tier aus dem Meer (Vers 1) und das Tier aus der Erde (Vers 11). Eigentlich müsste man eben Kapitel 12 und 13 zusammen sehen. Dann merkt man, dass die Kapitel eigentlich sprechen über 3 Tiere, nämlich das erste Tier {der Drache}. Das ist der Drache. Und die Übereinstimmung ist ja frappant: Der Drache hat sieben Köpfe und zehn Hörner (12 Vers 3). Und dieses Tier aus dem Meer wird auch beschrieben mit zehn Hörnern und sieben Köpfe, also hat einen sehr deutlichen, satanischen Bezug, ja. Nun, dieses Tier aus dem Meer mit zehn Hörnern, das kennt man aus dem Buch Daniel schon längst. In Daniel 7 haben wir eine uralte Prophetie über die 4 Weltreiche. Schlagen wir auf Daniel 7. Das war im Jahr 549 v. Chr. Als Daniel in der babylonischen Gefangenschaft war, da bekam er diesen Traum. Liest uns jemand vor Daniel 7, 2 + 3:

2 Daniel fing an und sprach: Ich schaue in meinem Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde des Himmels wühlten das große Meer auf. 3 Und vier große Tiere stiegen aus dem Meer herauf, jedes verschieden vom anderen.

Ja, also er sieht das Weltmeer, das große Meer. Und dann sieht er ein Tier nach dem andern aus dem Meer heraufsteigen. Nun, wir kennen die Symbolik von dem Meer (Jesaja 17, 12-13) – die Nationen. Also es geht hier um diese Tiere, die heraufsteigen aus den Nationen. Und später im Kapitel wird gesagt, dass diese Tiere Königreiche seien. Also wird klar: Es geht hier um 4 Reiche, die aus dem Völkermeer hervorkommen, und zwar Vers 4, wenn du den Anfang liest:

4 Das erste war wie ein Löwe und hatte Adlerflügel; ich sah (hin), bis seine Flügel ausgerissen wurden und es von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf seine Füße gestellt und ihm das Herz eines Menschen gegeben wurde.

Jawoll. Das ist das Weltreich zur Zeit von Daniel, und zwar das babylonische Weltreich, verkörpert in einer Person: Nebukadnezar. Das war – kann man sagen – das majestätischste Reich aller Zeiten in der Geschichte von damals bis heute. Darum wird es hier so majestätisch beschrieben als ein Löwe. Aber das ist immer noch zu wenig majestätisch, ein Löwe mit Adlersflügeln, Flügeln von diesem höchst majestätischen Vogel. Und dann sehen wir: Dieses Tier wird zwar nicht vernichtet, aber es wird ihm ein Menschenherz gegeben. Und wie ist ein Menschenherz im Vergleich zu einem Löwenherz? Ängstlich. Vorher hatten die Babylonier gemacht, was sie wollten, sie haben eine Nation nach der anderen unterworfen, erobert, überwältigt und dann war das eben nur 70 Jahre. 609 kamen die Babylonier an die Weltmacht, das assyrische Reich war besiegt, alle letzten Reste vernichtet. Aber im Jahr 539 v. Chr. eroberten die Perser und Meder das babylonische Reich. Aber die haben es nicht vernichtet. Babylon, die Stadt Babylon, wurde nicht mal zerstört. Das war ein Coup. D.h., die Armee von Kyrus drang ein in die Stadt. Sie waren verbündet mit babylonischen Priestern. Die haben die Türen geöffnet und dann wurde Belsazar bei seiner letzten Party mit einem Schwertstreich beseitigt. Und da hat sich auch Daniels Deutung eben bewahrheitet: Mene, mene, tekel upharsin. Dein Reich wird geteilt werden und eben den Persern und Medern gegeben. Und das ist dann eben das nächste Reich hier, Vers 5:

5 Und siehe, ein anderes, ein zweites Tier, war einem Bären gleich. Und es war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul drei Rippen zwischen seinen Zähnen. Und man sprach zu ihm so: Steh auf, friss viel Fleisch!

Jawoll. Also ein Bär ist einfach nicht so majestätisch wie ein Löwe. Das ist uns allen klar. Stark, aber nicht majestätisch. Und die Perserkönige die waren ganz anders. Die waren an ihre Gesetze gebunden. Im Buch Esther lesen wir davon: Wenn ein Perserkönig etwas beschlossen hatte, konnte er das nachher nicht mehr rückgängig machen, während Nebukadnezar war völlig souverän. Der konnte beschließen, wieder rückgängig machen, wie er wollte. Und darum wird das eben dargestellt als ein Bär, aber ein Bär, der sehr gefräßig ist, sehr gefräßig. Und es wird ihm auch gesagt, er soll viel Fleisch fressen. Und wenn man auf der historischen Karte nachschaut, das persische Weltreich, das war dann viel größer als das babylonische Reich. Das ging von Ägypten über den ganzen Nahen Osten inklusive Türkei bis nach Pakistan, bis zum Indus, alles alles eingeschlossen. Und das persische Reich hat sich in drei Himmels­richtungen speziell ausgedehnt. Das entspricht diesen 3 Rippen im Maul. Wirklich, jedes Detail in der Beschreibung passt dann historisch, nicht. Ja und noch etwas: Der Bär richtet sich auf einer Seite mehr auf als auf der andern. Was bedeutet das? {…} Warum war das persische Reich höher? Ja. Es war ja ein Doppelreich – Perser und Meder. Und die Perser waren immer die Oberkönige im Reich. Und z.B. Darius der Meder, den wir kennen wegen der Geschichte mit der Löwengrube, Daniel 6, das war ein Unterkönig des persischen Königs Kores. Ja und darum richtet er sich so auf der Seite auf. Und dann kommt das schnellste Tier unter allen Tieren, Vers 6:

6 Nach diesem schaute ich, und siehe, ein anderes, wie ein Leopard: das hatte vier Vogelflügel auf seinem Rücken. Und das Tier hatte vier Köpfe, und Herrschaft wurde ihm gegeben.

Jawoll. Dieses schnelle Tier – der Leopard ist viel schneller als der Löwe und natürlich viel viel schneller als der Bär – und so war es, Alexander der Große stand an der Spitze des dritten Weltreiches. 336, 20jährig mit einer Armee von 10.000 Soldaten, von Griechenland, von Europa, herkommend hat er das ganze persische Reich bis nach Pakistan erobert in der sagenhaften Zeit von 13 Jahren. So schnell, der Leopard. Aber dann starb er, es scheint an Malaria, als er in Babylon den Turm von Babel wieder aufbauen wollte. Und dann haben sich seine Generäle gestritten um die Nachfolge. Und so wurde nach langen Bürgerkriegen das Riesenreich von Alexander, das effektiv also europäische Teile, große asiatische und auch afrikanische Teile … in 3 Kontinenten präsent war, das wurde in 4 große Blöcke auseinandergerissen. Und das wird hier dargestellt. Das ist eben ein Leopard mit 4 Köpfen. Das ist nicht sehr positiv. Also ich bin echt dankbar, dass ich nur einen Kopf habe. Ja, man hätte natürlich 4 Festplatten. Aber besser nur eine. Ja und was macht man mit 4 Mäulern? Wenigstens beim Essen müssen wir schweigen, nicht wahr. Aber da könnte man sogar beim Essen schwatzen. Ja oder mindestens beim Runter­schlucken, dort geht’s dann gar nicht mehr, ja. Also das ist eben der Leopard, das griechische Weltreich von Alexander, das dann auseinanderfiel. Und dann kommt Vers 7:

7 Nach diesem schaute ich in Gesichtern der Nacht: Und siehe, ein viertes Tier, furchtbar und schreckenerregend und außergewöhnlich stark, und es hatte große eiserne Zähne; es fraß und zermalmte, und
den Rest zertrat es mit seinen Füßen. Und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm waren, und es hatte zehn Hörner.

Da haben wir's: ein Tier mit zehn Hörnern. Und was war das in der Geschichte? Das nächste Reich, das war das römische Reich. Und zwar das Alexanderreich zerfiel ja fortschreitend und Rom hat die letzten Reste des Alexanderreiches in der Schlacht von Actium 40 v. Chr. beseitigt. Dann gab's gar nichts mehr von einem Alexanderreich, nur noch das römische Reich, das sich schon vorher langsam, stetig ausgedehnt hatte. Aber dann war es unangefochten alleinige Weltmacht. Und jetzt sieht Johannes wieder dieses vierte Tier von Daniel, das römische Reich, also das Tier mit den zehn Hörnern. Und jetzt ein ganz wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Prophetie Offenbarung 17: Da wird Daniel etwas erklärt bzgl. dieses Tieres. Liest jemand Verse 7 und 8:

7 Und der Engel sprach zu mir: Warum wundertest du dich? Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt und die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat. 8 Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben; und die Bewohner der Erde, deren Namen nicht im Buch des Lebens geschrieben sind von Grundlegung der Welt an, werden sich wundern, wenn sie das Tier sehen, dass es war und nicht ist und da sein wird.

Ja. Also da wird erklärt: Das Tier mit den zehn Hörnern, da gibt es ein Geheimnis. Ja, es wird ja hier gesprochen von dem Geheimnis der Frau. Das behandeln wir später bei Kapitel 17. Und dann: und des Tieres, das Geheimnis des Tieres mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern. Und ein Geheimnis ist in der Bibel etwas, das im AT nicht mitgeteilt war, aber im NT enthüllt ist. Das kann man nachschauen, z.B. Epheser 3, 4 wird über das Geheimnis des Christus gesprochen. Da geht es um die Gemeinde als Leib Christi, bestehend aus Juden und Nichtjuden, die zusammen eine Einheit bilden. Das war alles im AT verborgen. Aber – sagt Paulus – jetzt ist es geoffenbart worden den Aposteln im NT. Und hier haben wir jetzt das Geheimnis des Tieres. Da wird erklärt, es gibt 3 Phasen: Phase a) Das Tier war, b) ist nicht, c) wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen. 3 Phasen.

Die werden vorgestellt entsprechend den 3 Zeiten der Grammatik, ja: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Das ist für uns sehr vertraut, nicht wahr für Deutschsprachige. Das ist nicht in allen Sprachen so selbstverständlich. Nicht wahr, z.B. auf Chinesisch hat man keine Zeitform. Im Thailändischen ist es auch so. Die Verben sind einfach Blöcke, die werden nicht verändert. Also: Ich gehe nach Zürich. Aber wenn das eben vor 2 Jahren war, dann muss man eben sagen: Ich gehe nach Zürich vor 2 Jahren. Und ein Übersetzer in Thailand hat mir gesagt: „We don't worry about time.“ Also wir machen uns da keine Sorgen über Zeit. Aber, wenn man dann eben Bibelauslegung macht, muss man oft gerade solche Dinge erklären: Das ist Vergangenheit. Das ist Gegenwart: Das ist Zukunft. Und da kommt uns das Deutsche natürlich sehr entgegen. Eben wir sind es so gewohnt, seit der Volksschule wissen wir genau: Es gibt Vergangenheitsform. Es gibt Gegenwart. Es gibt die Zukunftsform.

Ja und hier wird das also absolut genommen 3 Phasen des römischen Reiches: War. Ist nicht. Kommt wieder und geht dann gleich ins Verderben. Und das hat noch einen besonderen Grund, denn wir sehen ja in Kapitel 13, dieses Tier aus dem Meer, d.h. der Herrscher, der das verkörpert, wird angebetet, also göttlich verehrt. Dieses Reich gibt sich göttlich, als letzte Instanz. Ja, das ist natürlich die Konsequenz: Europa ist ein Kontinent heute, der sich entschieden hat, dass Gott keine Rolle spielt. Auch in einer Verfassung von Europa, da braucht es – sagt die Class Politic – braucht es keinen Hinweis auf Gott. Gott ist draußen. Ja und wenn der Bezug zum Höchsten nicht mehr da ist, dann macht sich der Mensch zum letzten Bezugspunkt. Und da ist der Weg zur Vergöttlichung eben nicht mehr weit. Aber das ist natürlich Ironie, wenn Gott sagt von diesem Tier: Es war, ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen. Denn Gott wird ja in der Offenbarung beschrieben in Kapitel 4 Vers 8, wer liest das vor. Die Cherubim im Himmel, diese Engel mit sechs Flügeln, die beten, Tag und Nacht sagen sie am Schluss von Vers 8, wer liest das:

8 … Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!

Jawoll. Also Gott, der Allmächtige, wird hier beschrieben als: der da war und der da ist und der da kommt.

Das ist eine Umschreibung des hebräischen Gottesnamens Jahwe. Das heißt 'der Seiende', der, der derselbe ist in der Vergangenheit, in der Gegenwart, in der Zukunft. Jahwe, auf Hebräisch schreibt man nur 'Jhwh'. Man schreibt nur die Konsonanten. Und die hebräischen Wörter sind so durchsichtig. Man kann sofort die Wurzel erkennen. Die Wurzeln im Hebräischen sind normalerweise Wörter aus drei Konsonanten. Also hier ist die Wurzel 'hwh'. 'J' ist nur ein Buchstabe, der hier ein Hauptwort bildet, ja. Die Wurzel 'hwh'. 'hawah' heißt 'sein'. Das Gleiche wie 'haja', 'hawah' ist eine Nebenform, 'sein'. Also Jahwe heißt 'der Seiende'. Und Gott erklärt diesen Namen gegenüber Mose in 2. Mose 3 im Dornbusch: Ich bin, der ich bin [Hebräisch …]. Und im Hebräisch ist das eben anders mit den Zeitformen als auf Deutsch, aber komplizierter als auf Thai. Aber es ist so [Hebräisch …] bedeutet sein fortdauernd. Aber man kann effektiv übersetzen korrekt: Ich bin, der ich bin. Aber [Hebräisch … ] könnte auch benutzt werden für Vergangenheit: Ich war fortdauernd. Also [Hebräisch …] kann man übersetzen: Ich war, der ich war. Aber [Hebräisch …] kann man auch in der Gegenwart übersetzen: Ich bin jetzt der fortdauernd Seiende. Oder in der Zukunft: Ich werde fortdauernd sein. Und darum kann man das auf 9 Arten übersetzen: Ich war, der ich war. Ich war, der ich bin. Ich war, der ich sein werde. Und natürlich kann man auch übersetzen: Ich bin, der ich war. Ich bin, der ich bin: Ich bin, der ich sein werde. Und man kann natürlich auch übersetzen: Ich werde sein, der ich war. Ich werde sein, der ich bin. Ich werde sein, der ich sein werde. Und dann wird klar, was wirklich drin steckt: Ich bin der, der immer derselbe ist, der ewig Unveränderliche. Jesus Christus ist der derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.

Das ist auch eine Umschreibung des Namens Jahwe: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist werden in der Bibel Jahwe genannt. Darum in Sacharja 2 liest man davon: Jahwe sendete Jahwe in die Welt. Wie geht das? Es gibt nur einen Gott. Natürlich. Aber in der Gottheit gibt es drei Personen.

Und nun ist es also so: Die Umschreibung in Offenbarung 4, 8: Gott ist, der da war und der da ist und der da kommt. Und jetzt dieser Pseudogott: Das Tier war – oh es klingt ganz gleich ja. Ist nicht – was ist das für ein Gott, der aufhört, Gott zu sein, das geht ja gar nicht. Gott kann man nur sein, wenn man von Ewigkeit her ist – ohne Anfang – und in alle Ewigkeit ist – ohne Ende.   Sonst ist man nicht Gott. Also man kann nicht sein in der Vergangenheit und dann plötzlich aufhören. Das ist peinlich oder da steckt die Ironie drin. Und die Ironie geht weiter: Das Tier war, ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen. Das entspricht 'der da kommt'. Aber der Satz geht gleich weiter: und ins Verderben gehen. Oh. Was ist das für ein Gott, der am Schluss eine Götterdämmerung erlebt. Das sind keine Götter. Götter, die eine Götter­dämmerung erleben, das sind keine Götter. Darum waren die germanische Götter, die waren Nichtse, wie die Bibel das nennt, die Götzen der Heiden.

 

Also das ist eben so: Dieses Reich wird eine Götterdämmerung erleben, einen Untergang der Götter, des Pseudogottseins. Götterdämmerung ist im Zusam­menhang mit der germanischen Mythologie der Untergang der Götterwelt. Ja. Spielt in dem Opernwerk von Richard Wagner eine wichtige Rolle. Das ist ein sehr finsteres, düsteres Werk. Die Musik kann sehr beängstigend sein. Da merkt man, da ist etwas ganz Finsteres drin.

Ja, also jetzt wieder zurück zum Tier. Die Erfüllung in der Geschichte war die: Eben das römische Reich ab 40 v. Chr. war absolute Nr. 1. Und dann kam 476 der Untergang des weströmischen Reiches durch die Invasion der Barbaren von Norden und von Osten. Aber der Osten, das oströmische Reich, hat weiter existiert, Jahrhundertelang, bis 1453. Und dann fiel es unter dem Sturm der Türken. Darum ist auch für die Türkei heute dieses Jahr 1453 nach wie vor ein ganz wichtiges Jahr. Das war das Jahr, als der Islam das christianisierte ost­römische byzantinische Reich zum Zusammenbruch geführt hatte mit Gewalt damals. Heute würde man das mit Immigration machen. Ja. Immigration und fehlende Integration, ja, so geht das. Ja, jetzt schauen wir: Das war nicht das Ende des römischen Reiches, denn im Westen hatte Karl der Große um 800 das römische Reich wieder rehabilitiert, wieder aufgestellt, und zwar unter dem Namen das Heilige Römische Reich. Später in der Geschichte wird es üblicher­weise genannt, dieses Reich, das über Jahrhunderte hinweg große Teile von Europa zusammenhielt: das Heilig Römische Reich Deutscher Nation. Warum Deutscher Nation? Weil der Kaiser immer eingesetzt wurde von dem Papst in Rom – Notabene – in Rom, aber die Kaiser waren immer Deutsche. Das ist der Punkt. Und das ging bis 1806, als Joseph die Krone ablegte. Und dann war aber das immer noch nicht fertig, denn 2 Jahre vorher hatte Napoleon sich selber gekrönt und ganz Europa mit Kriegen verheert bis nach Russland. Aber 1814 Völkerschlacht von Leipzig, da war klar: Jetzt ist es vorbei mit Napoleon. Im nächsten Jahr 1815: Das französische Parlament beseitigt Napoleon von der Macht weg. Ja. Und dann gab es kein römisches Reich mehr. Das war dann eben diese Phase: ist nicht.

Ja? {…} Ja, das waren die Besten. Ja das sind machtpolitischen Verhältnisse in Europa gewesen. Das nur nebenbei, aber das ist nicht unser Thema. Deutschland hat eben für die Geschichte Europas eine ganz ganz entschei­dende Bedeutung. Und das beginnt mit der Germanenmission und hat sich eben so weiter fortgesetzt. Und so war es dann auch Deutschland schließlich, das den Durchbruch gab, dass es zu einer Reformation kam, dass die Bibel wieder neu entdeckt wurde und dann den andern Ländern Freiheit im Glauben brachte. Das ging von Deutschland aus. Aber dann kam eben die Aufklärungszeit, die Philosophie, die die Bibel zerriss und alle Ansprüche des christlichen Glaubens in Frage stellte. Und da waren auch wieder ein Großteil der ganz führenden Philosophen, die kamen aus Deutschland. Also Segen kam aus Deutschland, aber auch Fluch kam aus Deutschland. Aber nur, um zu sagen, jetzt könnte man die Geschichte noch weiterziehen bis heute, bis zur Bedeutung Deutschlands für die EU heute. Das ist auch ganz zentral. Die EU ohne Deutschland wäre ein Nichts. Denn wer arbeitet und hat eine solche Maschinenindustrie wie Deutschland? Ja, ihr, ihr müsst bezahlen, damit die andern mitmachen können, mitspielen können. Also Deutschland hat eine ganz große Bedeutung. Das hab ich jetzt aber gesagt, ohne zu bewerten, ja, was das jetzt eben moralisch bedeutet, dass dieses Gebilde so erhalten wird. Aber Deutschland ist wirklich sehr bedeutsam, und zwar ebenso wohl im Blick auf Segen wie auf Fluch. Und da muss man nicht irgendwie jetzt frustriert sein. Das Gleiche gilt auch für das auserwählte Volk Israel. Aus dem Volk Israel, da kommt der Segen für die ganze Welt. Von dort her hat Gott den Retter gebracht und er hat überhaupt die Bibel uns Menschen gegeben durch das jüdische Volk. Deutschland hat die Bibel auf Deutsch gebracht, ja, die Bibel so geöffnet, aber die bestehende Bibel. Die Juden, das jüdische Volk, hat die Bibel überhaupt der Welt geben dürfen. Aber aus diesem selben Volk wird einmal der Antichrist kommen, der die Welt verführt, in den Abgrund bringt. Aus demselben Volk kann Segen und Fluch kommen. Und so muss man eben niemals denken: Ja, ich bin Deutscher … Bitte, das, was die in der Vergangenheit gemacht haben, das ist nicht die neue Generation. Jede Generation entscheidet sich selber. Und es geht darum, dass mein Leben eben ein Segen ist und nicht ein Fluch. Das ist individuell. Da sind wir nicht irgendwie durch die Geschichte in einen Rahmen in eine Schublade gepresst – nie und nimmer. Ja aber eben, das war die Frage: Warum immer Deutsche? Es ist ein besonderes Volk.

Jetzt haben wir aber gesehen: Das ging bis 1815 und dann gab's kein römisches Reich mehr. Das war dann die Zeit des Nationalismus, wo man begann, stolz zu sein auf eine bestimmte Nation: dass man Franzose war, dass man deutsch war, dass man Engländer war usw. Und Nationalismus ist an sich nicht etwas Schlechtes, wenn man einfach dankbar ist für das Vaterland, das Gott uns geschenkt hat. Dann kann man eine schöne Hymne singen. Und schlecht wird der Nationalismus dann, wenn man auf andere runterschaut und sich besser fühlt als andere Völker. Aber es gibt einen positiven Nationalismus, einen negativen. Aber in Europa hat dieser Nationalismus sich so entwickelt, dass daraus eben Europa immer gespaltener wurde, bis schließlich als Frucht davon 1914 der 1. Weltkrieg losging. Das war der erste und schrecklichste Krieg bis dahin. Und dann war der eben nicht fertig 1918. Der 2. war die Fortsetzung des 1. Weltkriegs. Und schließlich 1945 im Frühjahr, als die Glocken läuteten, war Europa am Boden zerstört, zerstückelt. Und dann kam Winston Churchill nach Zürich im nächsten Jahr 1946, hielt an der Uni Zürich einen Vortrag, in dem er sagte: „Let Europe arise.“ „Lasst Europa aufstehen. Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa schaffen. Der Weg dahin ist nicht schwer. Es braucht nicht mehr, als dass 300 Millionen Männer und Frauen Segen statt Fluch ernten.“ usw., hat er erklärt, wie das geht. Ein paar Jahre später, 1957, in Rom wurden die Römischen Verträge geschlossen. Da haben sich 6 Nationen aus Europa in ganz wichtigen Bereichen, die für die Rüstungsindustrie sehr wichtig sind, haben die sich zusammengetan. Dann begann diese Entwicklung über Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, Europäische Gemeinschaft bis hin zur Europäischen Union mit heute 28 Mitgliedern. Und die haben nicht genug. Die wollen eigentlich schon noch größer werden. Und der Blick nach Ukraine. Das darf man nicht unterschätzen, was das bedeutet. Das gäbe einen Zugang auch zum Nahen Osten. Das ist sehr entscheidend, wer die Krim hat usw.

Ja, aber nur, um zu sagen, was dieses Gebilde, das nach dem 2. Weltkrieg raufkam, das entspricht genau dem, was hier gesagt wird: Das Tier wird c) aus dem Abgrund heraufkommen. Aus dem Abgrund. Und da steht in Offenba­rung 17 Vers 8 auf Griechisch 'Abyssos'. Und der Abyssos, der Abgrund in Römer 10 bezeichnet das Totenreich. Tatsächlich, die EU ist raufgestiegen aus dem Totenreich, man kann sagen dem größten Massengrab der Geschichte, dem 2. Weltkrieg, mit 70 Millionen Toten. Die ganze Welt war an diesem Krieg beteiligt. Alle 5 Kontinente waren betroffen. Es ist unglaublich. Und aus der Asche dieses schrecklichsten Krieges kam die EU hoch, wie es hier steht: wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen. Also das sagt uns schon, was dann bald kommt für das Reich.

Aber jetzt in Offenbarung 13 wird dieses Reich beschrieben in den letzten 3½ Jahren vor der Wiederkunft Christi. Sieht man das? Wer liest nochmals Vers 5:

5 Und es wurde ihm ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete; und es wurde ihm Macht gegeben, 42 Monate zu wirken.

Ja. 42 Monate, das sind? 3½ Jahre. Das entspricht wieder diesen 1.260 Tagen von Kapitel 12 Vers 6. Ja, das sind also die letzten 3½ Jahre vor der Wiederkunft Christi. Also Offenbarung 13 betrifft noch nicht das Heute. Ja, wir sehen, wie dieses Reich aus dem Abgrund hervorgekommen ist in einem historischen Wachstum von Jahren, Jahrzehnten. Und wir sehen auch, wie sich das entwickelt als ein Reich, das mit Gott nichts zu tun haben will. Aber hier sehen wir die letzte Ausartung. Und in Kapitel 13 wird also ein Reich beschrieben, das römische Reich der Zukunft. Aber es wird auch ein Mensch beschrieben. Denn dieses Tier wird vorgestellt in der Offenbarung als ein Mann. Z.B. in Offenbarung 19 Vers 19+20, da sieht man: Jesus Christus kommt wieder als Richter der Welt:

19 Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Heer. 20 Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, welche das Malzeichen des Tieres annahmen und die
sein Bild anbeteten – lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.

Da sieht man: Das Tier und der falsche Prophet, zwei Männer, die dann in die Hölle geworfen werden – lebendig. Also wie soll man das verstehen? Einerseits ein Reich, andererseits eine Person. Ja, so war das immer. Der Löwe mit den Adlersflügeln, das war das babylonische Reich, aber verkörpert in einem Mann. Und das war Nebukadnezar. Der Bär, das war ein Reich, das medo-persische Reich, aber verkörpert speziell in dem ersten Mann, der besonders heraus­ragend war, Kores, Kyrus. Und der Leopard war eben speziell verkörpert in einer Person und das war Alexander. Und so wird dieses Reich der Zukunft eben auch verkörpert sein in einem starken Mann, der kommen wird. Und wir sehen, wenn es dann soweit ist, dann verwundert sich die ganze Welt darüber. Das haben wir so gelesen in Vers 3, 13, 3: Und die ganze Erde verwunderte sich über das Tier. Ich mag mich noch erinnern: Das war so in der Jugendzeit. Da hatte ich mit einem Schulkollegen diskutiert, da hab ich gesagt: Das römische Reich wird wieder entstehen und Europa vereinigt sich so zu einem Großreich. Da hat er gesagt: Das glaub ich nicht, dass so was kommen wird. Ja, das war vor ein paar Jahren. Ja, sagen wir vor rund 40 Jahren. Und im Nachhinein muss man sagen: Ja, natürlich ganz genau, so ist es gekommen. Und es war auch interessant, das war in der gleichen Epoche. Unser Biologielehrer der sagte: „Was wir brauchen in Europa, das ist ein starker Mann.“ Da waren aber meine Mitschüler schockiert über diese Ansicht 'einen starken Mann'. Ja, einen starken Mann, der alles aus dem Schlamassel herausführt. Das ist eben der Punkt: Die ersten Siegelgerichte, die nach der Entrückung kommen werden in Offenbarung 6, die bringen ein totales Chaos über Europa mit Blutvergießen. Und das wird die Menschen dazu bringen, dass sie sagen: „Wir brauchen einen, der uns aus dem Schlamassel herausführt.“ Und der starke Mann wird kommen. Und der wird jetzt eben in Offenbarung 13 beschrieben. Ja. {…} Ja, ich meine, dass ist ja nur eine Frage auch der Symbolik. Ich meine, man kann in Europa irgend eine Stadt aus symbolischen Gründen wählen. {…} Ja, also es ist ja auch nicht so, dass jetzt Offenbarung 13 sagt, dass dieser Mann in der Stadt Rom residieren muss. Es ist das römische Reich, das wiederkommt und in einem Mann vereinigt sein wird. Dann kommt ja auch dann die Frage: „Und was ist mit Amerika?“ Aber Amerika ist ja – das haben wir immer wieder mal besprochen – ist ja nichts anderes als eine Expansion von Europa. Das waren unsere Gottesfürchtigen, die hier verfolgt wurden, die Mennoniten usw., die gingen rüber und die Kriminellen auch. Und dann entstand Amerika, ein Land von Gottesfürchtigen und Kriminellen. Ja, jetzt kann ja jeder selber dann einsetzen, auf welche Seite er gehört. Aber das ist es: ein Land, das so christlich ist. Ich meine, ich genieße das, dass man einfach mit den Leuten auch im Laden und so, da kann man so schnell über Glauben und christlich sprechen und niemand schaut einen komisch an. Und hier bei uns diese Gesichter. Die sprechen über alles und auch über die Dinge, über die man eigentlich nicht spricht miteinander, ja. Aber sobald man über Jesus Christus … So steif und so verkrampft. Oh. Aber das ist in Amerika schon ganz anders. Aber auf der anderen Seite sieht man: Dort sind enorme Kräfte am Werk, um alles, was christlich ist, zu zerstören. Und Obama spielt da eine ganz wichtige Rolle. Das ist ein ganz gefährlicher Mann. Ja aber eben, dass ist diese Doppelgesichtigkeit. Und nun, eben Amerika ist auch nur eine Expansion von Europa. Also das römische Reich ist nicht in der Prophetie festgelegt auf ganz bestimmte Grenzen. Es gab ja nie die Grenzen des römischen Reiches. Das römische Reich war immer in Bewegung, ja. Und unter Trajan ging's bis nach Mesopotamien. Das war viel weiter als zur Zeit von Augustus. Ja, aber es gibt nicht das römische Reich, aber was man sagen muss: Wenn in der Prophetie ein Reich oder ein Land erwähnt wird mit dem gleichen Namen wie früher im AT, dann muss da eine Beziehung da sein, nicht wahr. Wenn z.B. über Ägypten gesprochen wird in der Prophetie für die Zukunft, dann ist Ägypten nicht in der Ukraine. Also wenn einer plötzlich: „Ja, so die Prophezeiung über Ägypten das ist eigentlich heute in der Endzeit die Ukraine.“ Wie bitte? So geht das nicht. Ja, da muss ja ein Zusammenhang bestehen, ja. Und so ist es auch mit dem römischen Reich. Das römische Reich in der Zukunft ist nicht plötzlich das islamische Reich, sondern das ist das römische Reich. Das heißt also: Das Kerngebiet muss übereinstimmen, aber es kann deutlich größer sein. Das ist wichtig. Das hilft, weil es gibt manche Leute, die bringen die Christen durcheinander, die die wildesten neuen Theorien bringen. Das wussten die Christen immer: die vier Weltreiche Babylon, Persien, Griechenland, Rom. Und jetzt haben wir das römische Reich in der Offenbarung. Das römische Reich kommt wieder usw. Plötzlich kommen Leute, die sagen: „Nein, das ist der Islam.“ Warum wollen die das? Ja, weil sie plötzlich merken, der Islam ist wichtig und jetzt wollen sie doch irgendwo denn Islam in der Bibel finden. Ja, aber bitte dann am richtigen Ort. Da muss man eben schauen, was sagt die Bibel über Ägypten, über Libyen, über Sudan, über Ismael, das Gebiet von Saudi-Arabien. Was sagt die Bibel über Babylonien, Irak, Assyrien, Nordirak, über die Aramäer in Syrien usw. Da findet man natürlich die Länder des Islam. Und da sieht man: Die bilden tatsächlich einen endzeitlichen Machtblock, der zu unterscheiden ist vom römischen Reich. Und das muss ja sein, denn die müssen ja am Schluss aufeinander knallen. Und die werden aufeinander knallen. Der Clash der Zivilisationen, wie das vor Kurzem ein berühmt gewordenes Buch im Titel ausgedrückt hat, das wird wirklich kommen. Aber da könnte einer sagen: „Da steht doch, dass ist eine One-World-Regierung – Eine-Welt-Regierung.“ Es heißt doch von diesem Tier, von diesem kommenden Diktator in Vers 7b: Und es wurde ihm Gewalt gegeben über jeden Stamm und Volk und Sprache und Nation. Ja, Gewalt hat er weltweit, aber es ist nicht die ganze Welt, die ein Reich bildet. Und wir werden nächstes Mal dann sehen im Zusammenhang mit dem neuen Zahlungsverkehr, den der Freund des kommenden Diktators einführen wird, das Tier aus der Erde: Man muss ein Zeichen haben auf der Hand, das Zeichen des Tieres. Vor Kurzem war ich im Zoo in Sidney und da mussten wir einen Stempel kriegen auf die Hand und da waren 2 Tiere drauf, 2 Zootiere, einfach damit man weiß, dass die Leute eben ein Ticket haben. Die können raus und wieder rein. Aber das war eben nicht das Zeichen des Tieres, ja. Das war unbedenklich. Und es waren erst noch keine solchen schrecklichen Tiere wie da. Aber eben das Zeichen des Tieres und nur mit diesem Zeichen kann man noch zahlen und kaufen und verkaufen. Das heißt also: Alles wird in eine neue Schiene gehen, kein Bargeld mehr. Und wenn natürlich ein solches Zahlungssystem eingeführt wird, hat das auf die ganze Welt Einfluss. Und über Geld kann man die ganze Welt erpressen. Und so kriegt er natürlich Macht über jeden Stamm und Nation, aber es ist nicht ein Weltreich. Ich betone das darum, weil das wird ständig behauptet. Aber das sagt die Bibel nicht. Und sonst geht das auch gar nicht auf, sonst gäbe es ja diesen großen Clash nicht. Aber es wird das mächtigste Reich sein und nicht deshalb, weil Griechenland so viel Geld hat oder so viel Geld bekommt. Ja, die Macht wird erklärt und das wollen wir noch zum Schluss anschauen, in Vers 4 heißt es: und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Gewalt gab. Und in Vers 2 heißt es sogar: und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt. Das heißt also: Dieser kommende starke Mann, der macht die Stärke aus, weil er von Satan direkt seine Macht bekommt. Aber eben, es ist kein Gegengott, das ist ein gefallener Engel und er ist sogar schwächer als Michael. Das muss man klar vor Augen haben. Aber es ist die Macht des feuerroten Drachens, das ist der Menschenmörder von Anfang, wie der Herr Jesus den Teufel nennt in Johannes 8. Und er nennt ihn dort auch: Er ist der Lügner, der Lügner von Anfang an. Und so wird eben dieses Reich ein Reich sein, das aufgebaut ist auf Lüge und eben aufgebaut auf Blut und auf Gotteslästerung. Das ist der nächste Punkt. Eben dass man Gott ignoriert ist eines, aber die weitere Entwicklung ist, es heißt in Vers 1: auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Namen, die Gott beleidigen, angreifen. Und da sehen wir auch diese Entwicklung heute, wie die Gottlosen in Europa, die fordern ein Recht auf Gotteslästerung und wollen auch alle Gesetze ändern, die Gotteslästerung bestrafen. Ja, also wir sehen, das ist hochaktuell, was hier als ein plastisches Bild vor uns steht und darum nächstes Mal haben wir dann ein ganz spannendes Thema.

 

 

{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament

 

 

 

Wir wollen noch beten zusammen:

Herr Jesus, danke, dass wir dein Wort haben, das die Wahrheit ist, und dass  uns auch zeigt, was kommen wird über diese Welt und auch über unseren Kontinenten. Es tut uns eigentlich so weh, zu sehen, wie dieser Kontinent, der so viel von der Bibel hören durfte und auch so stark durch die Bibel Prägung erfahren hat, wie das heute zerstört wird in der Gesellschaft und auch von manchen verhöhnt. Aber Herr Jesus, danke, dass wir wissen dürfen, in welcher Zeit wir stehen und dass du bald kommen wirst und das letzte Wort über diese Welt sprechen wirst. Und so bitten wir dich, dass du uns allen hilfst, diese Zeit, die uns bleibt, auszufüllen, dass aus unserem Leben Segen ausgeht für andere Menschen, mit denen du uns zusammenführst. Herr Jesus, schenke du Gnade, dass wir in dieser Zeit, wo wir so viel Fluch erleben, dass wir da Segen durch dein Evangelium verbreiten dürfen, dass wir auf dich und auf deine Rettung und auf dein Werk am Kreuz hinweisen dürfen. Amen.