Die Offenbarung des Johannes - Teil 26/40 - Offenbarung 15, 1-8

 

 

Roger Liebi

24.01.2016

Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde

ID 29021

 

 

Wir kommen jetzt zu Kapitel 15. Darf ich jemand bitten, uns dieses kurze Kapitel von 8 Versen vorzulesen.

1 Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: Sieben Engel, die sieben Plagen hatten, die letzten; denn in ihnen wurde der Grimm Gottes vollendet. 2 Und ich sah (etwas) wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und (sah) die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meer stehen, und sie hatten Harfen Gottes. 3 Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar (sind) deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig (sind) deine Wege, o König der Nationen! 4 Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein (bist) heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind. 5 Und nach diesem sah ich: Und der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet. 6 Und die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, kamen aus dem Tempel hervor, bekleidet mit reinem, glänzendem Leinen und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln. 7 Und eines der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, voll des Grimmes Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. 8 Und der Tempel wurde mit Rauch gefüllt von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Macht; und niemand konnte in den Tempel eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.

Danke. Wir waren also in Kapitel 14 auf der Erde. Wir haben das Gericht des Menschensohnes über die Erde gesehen. Wir haben das Gericht gesehen über diese 300 km von Nordisrael bis in die Negevwüste hinunter, die Linie über Jerusalem, und jetzt Kapitel 15 Vers 1 Johannes sieht in der Vision ein anderes Zeichen im Himmel. Da sieht er diese sieben Engel, die die sieben letzten Plagen bringen sollten. Das ist der Inhalt eben der siebten Posaune. Wir hatten ja die siebte Posaune gefunden in Kapitel 11 Vers 15, wo es heißt: Und der siebte Engel posaunte und es geschahen laute Stimme in dem Himmel, welche sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus, das heißt seines Messias, ist gekommen. Und er wird herrschen in die Zeitalter der Zeitalter. Jetzt erstaunt es, jedes Mal wenn wir von einer Posaune gelesen haben, da kam sofort das Gericht über die Welt. Aber hier bei der siebten Posaune geschieht eigentlich nichts. Und dann kam eben dieser lange Einschub, den wir betrachtet haben in Kapitel 12, 13, 14 – der weitergeht bis Kapitel 15 – und jetzt wird erklärt: Sieben Engel werden den Inhalt des siebten Posaunengerichtes bringen, das sind diese sieben Schalen, die dann in Kapitel 16 der Reihe nach vorgestellt werden.

Also wir sind da oben im Himmel. Er sieht diese Engel, die diese Opferschalen …, und zwar goldene Schalen sind es, wie wir gelesen haben in Vers 7: Und eins der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen. Also einer dieser vier Cherube um die Bundeslade her im Himmel, im Aller­heiligsten, gibt diese Opferschalen und dieser Engel bereitet sich. Und bevor dann beschrieben wird eben wie das Gericht kommt, sieht Johannes noch eine weitere Szene, Vers 2. Gehen wir der Reihe nach: Wen sieht er im Himmel? {die Überwinder} Die Überwinder, und zwar Überwinder – über was? {über das Tier} Über das Tier, weiter. {und ein Bild …} Genau. Also wen haben wir da vor uns? Wir haben ja in Kapitel 13 ausführlich gesehen die ganze Sache mit dem Bild und mit der Zahl und mit dem Tier. Also das Tier, wenn einfach 'das Tier' genannt wird, nicht die beiden Tiere, 'das Tier', dann ist immer gemeint das Tier aus dem Meer, der kommende Diktator. Den haben sie überwunden, das Tier. Und sein Bild – wir haben gesehen Kapitel 13, der Antichrist, das Tier aus der Erde, wird ein Götzenbild konstruieren, herstellen, das ein Bild sein wird, eine Abbildung, von diesem kommenden Diktator. Und dieses Götzenbild, haben wir gesehen, wird sprechen können Die Götzenbilder die können nicht sprechen.

Das erlebt man auf der ganzen Welt, wo man Götzen sehen kann, die haben zwar einen Mund, aber sie können nicht sprechen. Aber der Antichrist wird die Verführung auf die Spitze treiben: Sein Götzenbild wird sprechen können und – wir haben gesehen Offenbarung 13 – es wird verlangen, dass alle getötet werden, die dieses Bild nicht anbeten.

Aber jetzt heißt es von diesen Überwindern, die sind auch Überwinder über sein Bild. Das heißt, das sind solche, die weigern sich: Wir beten kein Bild an. Wir verehren keinen Menschen als Gott. Und solche sind im Himmel? Ja, die haben keinen Platz auf der Erde. Die werden umgebracht. Das sind also Märtyrer, die dann in den Himmel gehen, weil sie eben sich diesem Götzen­dienst nicht unterwerfen wollten. Und sie sind Überwinder über die Zahl seines Namens. Wir haben gesehen in Offenbarung 13, das Bargeld wird abgeschafft werden und ein neues Zahlungssystem wird eingeführt, bei dem man nur noch mit Code bezahlt: das Zeichen auf der rechten Hand oder auf der Stirn und so kann man alles abwickeln. Und wer das nicht annimmt, der kann nicht mehr kaufen und nicht mehr verkaufen – so haben wir das in Kapitel 13 ausführlich gesehen. Also ein Zahlungssystem, das heute perfekt vorbereitet ist über die digitale Technik. Aber man wird bei diesem Zeichen eben den Namen des Diktators in Buchstabenform oder die Zahl seines Namens – das haben wir ausführlich damals angeschaut, wie das geht, wie man die Zahl eines Namens errechnen kann – 666 muss man annehmen. Aber die Annahme dieses Zei­chens bedeutet gleichzeitig die Bereitschaft, den Führer göttlich zu verehren. Und diese Überwinder werden sich weigern. Die werden also lieber beten 'unser tägliches Brot gib uns heute' anstatt diesen Code anzunehmen. Und dann hat das natürlich schon eine ganz besondere Bedeutung, mehr als wenn man zu Hause alles schon bereit hat für ein paar Wochen in Büchsenform und tiefgefroren und … ja, es gibt da verschiedene Möglichkeiten. Ja, die werden also ruiniert sein, aber da beugen sie sich nicht und darum gehen die in den Himmel.

Und was machen sie dort? {Sie singen das neue Lied.} Sie singen. Muss man sich vorstellen: Die sind umgebracht worden und dann singen sie im Himmel. Das, das ist Sieg, das ist überwinden. Die singen im Himmel, und zwar kein Trauerlied, sondern wir haben gesehen, was sie singen. Sie sagen zu Gott: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Das ist schon grandios.

Wir haben heute Morgen in der örtlichen Gemeinde in Hunzenschwil haben wir das Thema in der Predigt gehabt: Schaphan, dieser Schreiber zur Zeit von König Josia, der – nachdem man die Bibel neu entdeckt hat im Tempel – diese 1000jährige Rolle von Mose vorlesen konnte. Das war ein Spezialist und darum konnte er die 1000 Jahre alte urhebräische Schrift noch lesen. Hat der König vorgelesen. Das hat eine Erweckung ausgelöst in Juda. Und der hat vier Söhne gehabt, die haben wir auch angeschaut, wo die vorkommen. In Jeremia werden die erwähnt und in Hesekiel. Drei sind wirklich ganz treue Männer geworden wie der Vater. Einer Jaasanja, wurde ein Götzendiener. Aber zwei dieser treuen Söhne, die hatten wieder je einen Sohn und die sind auch treu den Weg gegangen. Die werden auch in Jeremia erwähnt. Aber einen möchte ich speziell erwähnen. Das war Gedalja. Gedalja, also ein Enkel von Schaphan, sein Name heißt 'groß ist der Herr' – Gedalja. Und der wurde umgebracht. Wir haben gesehen in der Predigt, muss man sich vorstellen: Da ist ein treuer Mann, dieser Schaphan und löst eine Rückkehr zur Bibel aus, hat treue Söhne und dann – ein Enkel wird ermordet. Furchtbar. Und das war ein treuer Mann, dieser Gedalja. Also man kann wirklich ganz schreckliche Dinge erleben als Gläubiger. Ich hab dann auch das Beispiel noch erwähnt: Der Schwager von meinem Schwager ist Missionar in Brasilien. Und einer seiner Söhne wurde erschossen, weil er ungewollt zwischen 2 Gangs kam in Sao Paulo. Kann man sich das vorstellen: ein Missionar und sein Sohn, den er adoptiert hatte, von einer Brasilianerin adoptiert hatte, wird erschossen. Unglaublich, wie ist das möglich? Und eben dieser Schaphan erlebt: Mein Enkel wird brutal ermordet

von einem bösen Gegner, Ismael hieß er, und sein Name heißt: 'Der Herr ist groß'.

Aber was haben wir hier in Offenbarung 15? Das sind Märtyrer. Und was singen sie im Himmel: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Die sagen genau das Gleiche. Gedalja – der Herr ist groß. Und es gibt Dinge im Leben, die können wir nicht verstehen und vielleicht nie richtig einordnen hier auf Erden, aber im Himmel schon. Dann sieht man die Zusammenhänge und was die höheren Gedanken Gottes dahinter waren. Und so ist das so eindrücklich: keine Spur von Bitterkeit. Liest nochmals jemand die Worte vor, das kann man ruhig nochmals vorlesen, also in der Mitte:

3 … Groß und wunderbar (sind) deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig (sind) deine Wege, o König der Nationen! 4 Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein (bist) heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.

Ja. Da ist wirklich keine Spur von Bitterkeit, keine Spur von Vorwurf gegenüber den Wegen Gottes, sondern im Gegenteil: Wahrhaft, gerecht und wahrhaftig sind deine Wege. Und das ist natürlich genommen aus welchem Kapitel im AT, gerecht und wahrhaftig? Oh, das sollte dann schon kommen. 5. Mose 32. Aber jetzt machen wir das zu einem Lieblingsvers. Ja, da haben wir das Lied Moses. Und dieser zentrale Vers 4, der Fels, Gott wird genannt:

4 Der Fels: Vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug. Gerecht und wahrhaftig ist er!

Also das ist von daher übernommen und darum sagt ja auch Johannes in 15 Vers 3: Sie singen das Lied Moses. Das ist das Lied von 5. Mose 32. {…} (Hebräisch: ...)

Ja, also wunderbarste Poesie, die gesungen wird im Himmel. Und ich habe gefragt: Was tun sie? Jemand hat gesagt: singen. Aber noch mehr {Gottesdienst feiern} Gottesdienst feiern, genau, und zwar Gottesdienst feiern, indem sie singen und spielen. Die spielen auch Instrumente. Sie hatten Harfen Gottes, also mit instrumentaler Begleitung. Und es wird von ihnen gesagt in Vers 3: Sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes. Was ist damit gemeint 'das Lied des Lammes'? Wo findet man das in der Bibel? {Das Lied der Erlösung} Das Lied der Erlösung, ja. Aber welches Lied der Erlösung? Es gibt ja in der Bibel verschiedene Lieder der Erlösung {2. Mose 15 …das Passahlamm …}. Das Passahlamm wurde ja geschlachtet in Ägypten und das Blut an die Türpfosten gestrichen. Und das hat Israel gerettet vor dem Gericht Gottes. Dann gehen sie aus Ägypten hinaus und schließlich durchs Rote Meer. Und nach dem Roten Meer singen sie ein Lied, 2. Mose 15. Und das sagt Andreas: Das ist das Lied des Lammes. Klar, das ist das Lied nach der großen Passahfeier mit dem Lamm, das Israel errettet hat aus Ägypten. Und – Johannes muss man sich vorstellen – der kannte natürlich den Gottesdienst im Tempel zu Jerusalem durch lebenslange Erfahrung. Er hatte sogar eine besondere Beziehung zum hohenpriesterlichen Haus, ja. Im Johannesevangelium wird ja gesagt, dass dieser Jünger dem Hohenpriester bekannt war. Ja, und Johannes kannte das natürlich alles im Detail und wenn er da im Himmel sieht, die singen hier das Lied Moses und das Lied des Lammes, dann wusste er sofort, was die tun. Welche Art von Gottesdienst ist das nämlich? {Sabbath} Wie kommst du auf Sabbath, wir haben kein Wort von Sabbath hier gefunden? {…} Ja und es ist eben so: In Jerusalem hat man immer bis ins Jahr 70 am Sabbath das Lied Moses und das Lied des Lammes gesungen. Also das ist ganz eindeutig die Situation vom Sabbath. Das ist die Sabbathmusik im Tempel. Und jetzt kommt eben genau das, was du sagst: Sie sind in die Ruhe Gottes eingegangen, in die Sabbathruhe Gottes.

Und das sagt uns ja Hebräer 4 so deutlich. Nicht wahr, im NT wird klar­gemacht: Die Gemeinde, das ist nicht das Gleiche wie Israel. Das muss man ganz klar unterscheiden. Wer das vermischt, der bringt alles, den ganzen Ratschluss Gottes, durcheinander. Die Gemeinde ist die Gemeinde und Israel ist Israel. Alles an seinem Platz. Die Gemeinde steht nicht unter dem Bund vom Sinai. Der Bund vom Sinai wurde nur mit Israel geschlossen. Und 2. Mose 31 sagt ausdrücklich von dem Sabbath, 2. Mose 31, 17:

17 Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel ewiglich; denn in 6 Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde gemacht und am siebten Tag hat er geruht und sich erquickt.

Also der Sabbath ist das Zeichen des Bundes vom Sinai, den Gott geschlossen hat mit Israel, nicht mit der Welt, nicht mit der Gemeinde. Also wer die Sabbathfeier für die Gemeinde einführt, der bringt alles durcheinander und stellt sich natürlich letztlich unter das Urteil des Galaterbriefes. Ein ganz hartes Urteil. Das ist Irrlehre. Und so ist es also wichtig, die Gemeinde steht nicht unter dem Sabbathgebot, darum finden wir im NT nirgends ein Gebot für die Gemeinde, den Sabbath zu beobachten. Es wird sogar ganz klar gesagt in Kolosser 2, dass niemand die Gläubigen der Gemeinde verurteilen darf im Blick auf Sabbathe und auch auf andere Feste, die zum Bund vom Sinai gehören. Aber nichts desto trotz sagt Hebräer 4 – wer liest uns Hebräer 4, 8-11?

8 Denn wenn Josua sie zur Ruhe gebracht hätte, so würde er danach nicht von einem anderen Tag geredet haben. 9 Also bleibt eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig; 10 denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch selbst zur Ruhe gelangt von seinen Werken, wie Gott von seinen eigenen. 11 Lasst uns nun Fleiß anwenden, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach dem selben Beispiel des Ungehorsams falle.

Jawohl. Also hier ist eine klare Verheißung neutestamentlich Vers 9: Also bleibt noch eine Sabbathruhe dem Volk Gottes übrig. Aber das ist eine zukünftige Sabbathruhe im Himmel. Und wenn hier gesagt wird, lasst uns nun Fleiß anwenden, in jene Ruhe einzugehen, dann wird damit gesagt: Unter den Hebräern, das waren also Juden, die an den Messias geglaubt haben, da gab es solche, die waren nicht wirklich bekehrt. Aber die waren die waren schon gläubig, aber die haben sich nicht wirklich bekehrt, die sind irgendwie einfach mitgegangen. Und der Hebräerbrief macht ganz klar: Ihr müsst euch richtig bekehren und wirklich ganz klar eure Schuld Gott bekennen und das Opfer Jesu Christi im Glauben voll in Anspruch nehmen, sonst ist die Gefahr, dass ihr das Ziel nie erreichen werdet. Und darum wird hier gesagt: Lasst uns Fleiß anwenden, in jene Ruhe einzugehen, auf dass nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle. So wie die Israeliten in der Wüste, die dann später nie ins Land gekommen sind.

 

Also diese Sabbathruhe bleibt. Und das ist ein Trost für die Gläubigen, zu wissen: Auf dieser Erde haben wir nie wirklich Ruhe. Nicht wahr, manchmal überlegt man sich: Wenn das Problem und das und das gelöst wäre, dann wär das Leben wirklich schön. Und dann wird das gelöst und das auch gelöst und das andere erkennen wir, das war gar kein Problem, das haben wir nur gemeint. Ja, das sagt ja Spurgeon: Von zehn Befürchtungen ist üblicherweise eine Befürchtung wirklich berechtigt und alles andere war einfach aus Angst, aus Befürchtung im Leben. Aber das, was noch bleibt, das können wir auf den Herrn werfen. Also das und das wird gelöst und das zeigt sich, das war gar kein Problem und dann kommen wieder neue Sachen. Und das durch die ganzen Jahrzehnte hindurch im Leben. Und manchmal kann es sein, dass ein Gläubiger wirklich müde wird. Aber dann darf man wissen: Die Sabbathruhe kommt. Ja und da werden wir wirklich zur Ruhe kommen.

Und so wird das uns eben vorgestellt in Offenbarung 15, diese Überwinder, die singen und spielen im Himmel und sind völlig zur Ruhe gekommen, kein Druck mehr durch das Tier, kein Problem mehr da mit diesem Bild und kein Problem mehr da mit der Zahl. Aber heute: Der Führer ist noch nicht da, sein Bild auch noch nicht, seine Zahl nicht. Aber mit wie vielen Dingen werden wir auch im Berufsleben konfrontiert, wo wir in Gewissensnöte kommen und sagen müssen: … kann ich das nicht. Das das das können Sie von mir nicht verlangen. Das gehört zu den schwierigsten Auseinandersetzungen. Oder auch in der Ausbildung, da gibt es Dinge, da wird man plötzlich zu irgendwelchen Handlungen gezwungen, da muss man sagen: Das kann ich nicht machen. Und da ist es eben schwierig, Farbe zu bekennen und ganz klar zu sagen: Das geht für meinen Glauben nicht. Und ich bin gerne bereit, alles das machen – sogar noch ein bisschen mehr – aber das, das geht nicht. Ja, das sind unglaubliche Herausforderungen. Aber wenn wir dann einmal droben sind – alles vorbei – wie diese Überwinder. Und dann bleibt einfach diese Ruhe im Herrn.

Aber das ist nicht Passivität, das ist nicht das Nirwana. Ja, Nirwana heißt ja einfach 'ausgelöscht' auf Sanskrit. Das ist Nirwana, eine Kerze, die ausgelöscht ist. Furchtbar. Das ist quasi die Auflösung des Ichs. Nein, sie sind wirklich als Individuen, als Personen, die gleichen Personen wie damals auf Erden im Himmel. Sie singen und können Gott preisen im Blick, was sie erlebt haben: Und groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Und dieser Druck ist vorbei.

Dieser Tag kommt. Der Herr weiß natürlich, wir können nicht immer … Eben ich hab ja gesagt, manchmal kann man als Gläubiger zu einem Punkt kommen, wo man sagt: Jetzt bin ich irgendwie müde. Aber dann können wir die Stimme des Herrn hören in Markus 7, schlagen wir mal kurz auf. Da waren die zwölf Apostel sehr sehr aktiv. Die haben sehr viel geleistet, sehr viel gemacht. Das war nicht immer einfach. Und dann lesen wir, in Markus 6 ist das, Vers 30:

30 Und die Apostel versammeln sich zu Jesu und sie berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten. 31 Und er sprach zu ihnen: Kommt ihr selbst her an einen wüsten Ort besonders und ruht euch ein wenig aus.

Also der Herrn will schon, dass wir eben auch aus Dauerbelastungen zur Ruhe kommen. Er lädt uns ein. Sie erzählen über ihre Aktivitäten. Er sagt: Kommt. Kommt auf die Seite. Aber die völlige Ruhe, die kommt in der himmlischen Herrlichkeit.

Und jetzt, wir haben kein Wort bisher verwendet auf das gläserne Meer. Nochmals, was ist das? Wir hatten das ja in der ersten Stunde schon ein bisschen angesprochen. {…} Ja, ich hör's, aber nur ganz undeutlich. {Waschbecken} Das ist das Waschbecken. Aber in meiner Bibel steht 'gläsernes Meer', wie kommt man auf 'Waschbecken'? 1. Könige 7, 23, Schriftwort erklärt Schriftwort, das ist ein Grundprinzip der Bibelauslegung. 1. Könige 7 Vers 23. Im ganzen Zusammenhang geht es um den Bau des Salomotempels. Liest uns jemand 7 Vers 23 vor.

23 Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem (einen) Rand bis zu seinem (anderen) Rand, ringsum rund und fünf Ellen seine Höhe; und eine Messschnur von dreißig Ellen umspannte es ringsherum.

Jawohl. Hm. Also das ist das Waschbecken. Und es wird genau beschrieben, in welcher Größe. Das fasste mehrere tausend Liter Wasser. Und das war also entsprechend diesem Waschbecken, das es schon in der Stiftshütte gab. Die Priester wurden aufgefordert in 2. Mose: Bevor sie ins Heilige gingen, mussten sie immer Wasser nehmen aus dem Waschbecken, und zwar Hände und Füße reinigen. Die Hände – das, womit wir etwas tun. Die Füße – mit denen wir an bestimmte Orte gehen. Und eben in beiden Zusammenhängen können wir eben Unrecht tun: Dass wir an falsche Orte gehen. Dass wir falsche Dinge tun. Und so können wir nicht in Gottes Gegenwart kommen. Der Gläubige muss immer wieder sich reinigen. Und dieser Gang durch diese Welt, das ist eine Welt voller Staub. Da werden unsere Füße eben sehr leicht beschmutzt. Darum müssen sie immer wieder gereinigt werden. Und das Waschbecken ist in der Bibel ein Bild des Wortes Gottes. Das sieht man sehr schön in Epheser 5 Vers 25, wenn das jemand bitte vorlesen könnte. Da geht es eben auch um Reinigung mit Wasser. Da geht es um ein Ritualbad. Wer liest uns Epheser 5, 25 vor?

25 Ihr Männer, liebt eure Frauen!, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, 26 damit er sie zu heiligte, (sie) reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort,

Ja. Also hier wird die Reinigung mit Wasser beschrieben und gleich wird erklärt, was symbolisch dieses Wasser bedeutet: durch das Wort. Also das Wort Gottes hat eine reinigende Wirkung wie Wasser. Und zwar geht das eben so: Wenn wir die Bibel lesen, dann deckt uns die Bibel Dinge auf im Leben, die nicht recht sind, Dinge, die uns vorher gar nicht bewusst waren. Aber die Bibel zeigt uns: Es gibt Vergebung für alles. Und 1. Johannes 1, 9 erklärt: Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt – das typische Wort auch für diese Wasserreinigung – reinigt von jeder Ungerechtigkeit. So wird das Wort Gottes eben zu reinigendem Wasser für uns.

Und nun spricht also dieses Meer im Himmel – dieses Waschbecken – von dieser täglichen Reinigung von Hände und Füße, damit wir Gemeinschaft haben können. Nicht wahr, ein Gläubiger, ein Mensch, der sich bekehrt hat, mit seiner Schuld zu Jesus Christus gekommen ist, der darf wissen: Gott hat alles gut gemacht, alles vergeben. Römer 5 Vers 1 sagt: Da wir nun gerechtfertigt worden sind durch Glauben, haben wir Frieden mit Gott. Das ist abgeschlos­sen. Gerechtfertigt worden, das heißt: Gott hat uns gerecht gesprochen. Als Menschen in Bezug auf einen Heiligen Gott ist alles geregelt. Aber als Kinder Gottes in unserer Beziehung zum Vater da gibt es Dinge, die im Alltag in unser Leben hineinkommen können: eben Verunreinigung der Füße, der Hände. Und das hindert unsere praktische Gemeinschaft mit Gott dem Vater. Und darum brauchen wir täglich eben diese Reinigung, wie die Priester, die sich täglich reinigen mussten durch das Waschbecken, damit die praktische Gemeinschaft mit dem Vater da ist und nichts Trübendes zwischen Gott dem Vater und uns ist.

Jetzt noch zu diesem Ausdruck 'Meer' in Offenbarung 15 Vers 2. Das Wort 'Meer' wird im AT also ganz klar für ein Waschbecken gebraucht 1. Könige 7, 23. Vielleicht noch sprachlich als Hinweis: Das Wort 'jam', das heißt Hebräisch 'Meer'. Das wurde auch im mittelalterlichen Hebräisch verwendet für z.B. riesige Behälter für Mehl. Das nennt man auch 'jam'. Nicht wahr, für uns ist das seltsam als deutsche Leser, wenn man liest eben 'gläsernes Meer', dann denkt man: Ach so, gibt’s da im Himmel irgend da einen Ozean. Und das ist auch schon in Kommentaren geschrieben worden: Im Himmel da gibt es einen Ozean, das gläserne Meer. Nein. Also wir können sicher sein, wenn wir in den Himmel kommen, sehen wir keinen Ozean da beim Tempel. Das Tempelhaus, wir haben gesehen, der Altar wurde erwähnt, der Brandopferalter vor dem Tempelhaus und wir haben gesehen, Geräte im Tempel werden erwähnt: dieser siebenarmige Leuchter, der goldene Räucheraltar, die Bundeslade im Allerheiligsten wird erwähnt. Und jetzt vor dem Tempelhaus draußen ist dieses Meer, also dieses riesige Waschbecken.

Aber es wird hier noch genauer beschrieben, nämlich {…} Ja. Und zusätzlich 'wie ein gläsernes Meer'. Nicht 'ein gläsernes Meer', sondern 'wie ein gläsernes Meer'. Was war das für ein Material des Waschbeckens in der Stiftshütte und beim Salomotempel? {…} Ja, ich höre Bronze, ich höre Kupfer und beides ist richtig. Bronze ist ja eine Kupferlegierung. Und Kupfer hat man im Altertum
auch eben normalerweise als Legierung verwendet eben in Form sehr oft von Bronze. Also es war aus Bronze.

Und woher hatte Mose das Material der Bronze für das Waschbecken? {Spiegel …} Ja. 2. Mose sagt uns, dass Frauen ihre Bronzespiegel abgegeben haben, damit der Rohstoff verwendet werden konnte, um dieses Waschbecken herzustellen. Also Spiegel sind schon wichtig und für Frauen noch wichtiger als für Männer, ich hoffe es wenigstens. Aber es gibt Frauen, die sagen: Wenn's jetzt drauf ankommt, der Rohstoff wird benötigt für das Haus Gottes, die Priorität ist das Haus Gottes. Es ist gewaltig, die haben zur Verfügung gestellt. Und jetzt ist doch interessant, jetzt haben wir schon gesehen: Das Waschbecken mit dem reinigenden Wasser ist ein Bild des Wortes Gottes Epheser 5, 25. Und jetzt haben wir hier noch den Gedanken der Spiegel. Die Bibel wird doch irgendwo mit einem Spiegel verglichen. {Jakobus} Jakobus 1. Ich geb die Stelle an, weil die Zeit eigentlich vorbei ist, wir sollten zum Schluss kommen. Also Jakobus 1, 23. In Vers 22 heißt es:

22 Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. 23 Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der ist einem Mann gleich, welcher sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. 24 Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen und er hat alsbald vergessen, wie er beschaffen war. 25 Wer aber in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, nahe hineingeschaut hat und darin bleibt, indem er nicht ein vergesslicher Hörer sondern ein Täter des Werkes ist, dieser wird glückselig in seinem Tun.

Also das Wort Gottes wird verglichen mit einem Spiegel. Da sehen wir eben alles, was nicht in Ordnung ist. Dafür ist ja der Spiegel da. Man muss sich dem Spiegel stellen – jeden Tag. Aber nicht einfach, damit man so bleibt wie man ist. Ich hab grad auf dem Weg hierhin – es war nicht geplant – habe ich im Radio ein Lied gehört: Alle andern sollen sich verändern, doch du bleibe so, wie du bist. Du bist toll so, wie du bist. Das ist unglaublich diese Dummheit im Radio. Das ist ja gerade der Punkt, dass wir nicht so bleiben wie wir sind. All das, was falsch ist, das soll doch korrigiert werden. Also der Spiegel zeigt uns, was korrigiert werden soll, und das Wasser ist da, um uns zu reinigen. Und es ist eben so, es heißt 'wie ein gläsernes Meer'. Perfekter als ein Bronzespiegel ist natürlich ein gläserner Spiegel. Aber diese himmlische Bronze ist so perfekt gearbeitet, dass sie eben wie ein gläsernes Meer ist. Man sieht sich förmlich da drin.

Und wenn das himmlische Licht eben da hinein strahlt und je nach dem, in welchem Winkel man in dieses Waschbecken, das ja so kugelartig gebildet ist, hinein schaut, gibt das eben so ein Wechselspiel von Licht und Schatten. Dann wirkt das wie Feuer ineinander schlingend. Darum heißt es 'wie ein gläsernes Meer mit Feuer gemischt'. Nun, das gläserne Meer spricht davon: Das Wort Gottes ist der Spiegel und dieser Spiegel führt uns eben dazu, dass wir uns selber richten, wie Paulus sagt in 1. Korinther 11 im Zusammenhang mit dem Abendmahl. Wir müssen die Dinge, die in unserem Leben nicht in Ordnung sind, die müssen wir im Gebet vor Gott verurteilen und so bekommen wir Vergebung. Und Feuer ist eben ein Bild des Gerichts, des Selbstgerichts.

Und jetzt verstehen wir dann auch besser, warum diese Menschen Überwinder werden können über den Diktator, über sein Bild, die Zahl seines Namens. Da denkt man: Wie kann man ein so großer Überwinder werden? Nun, schwere Sünde überwinden können wir, indem wir unser Leben täglich ordnen und nicht sagen: Ja, das ist eine Kleinigkeit und auf das kommt es jetzt auch nicht so drauf an, sondern sorgfältig sind mit unserem eigenen Leben und Dinge auch schon in der Wurzel erkennen und verurteilen. Und wenn wir so ein gesundes Christenleben führen, wo man im täglich Selbstgericht lebt und auch Dinge eben sofort ordnet, nicht denkt: Ja, da kann ich ja vielleicht am Samstag Abend noch das dann bereinigen. Nein, die Gemeinschaft mit dem Vater ist getrübt. Und wenn wir das eben im täglichen Selbstgericht leben, dann können wir dann auch Überwinder werden über schwere Sünde. Man fragt sich manchmal: wie kommt das, dass jemand in ganz schwere Sünde fällt? Und normalerweise ist das ein Weg. Das kommt nicht von einem Tag auf den andern. Und wenn man eben Dinge nicht verurteilt in den Anfangspunkten, auch in unserer Gedankenwelt, … Die Welt sagt: Gedanken sind frei. Das gilt für Christen nicht. Und wir sollen mit unseren Gedanken nicht einfach spielen. Und wenn wir das eben so täglich in Ordnung bringen, dann kann der Herr uns auch vor dem Fall in schwere Sünde bewahren.

Und das lernen wir hier von diesen Überwindern: Die singen und spielen genau da beim gläsernen Meer. Denn das ist der Schlüssel für ihr Überwinden. Und das sind Menschen, die haben mit dem Herrn in Gemeinschaft gelebt hier auf Erden und jetzt leben sie das im Himmel. Wie gesagt, keine Bitterkeit. Sie geben Gott die Ehre für alles, was geschehen ist in ihrem Leben.

Ja, da wollen wir doch hier enden, schöner Schluss, denke ich. Und dann fahren wir nächstes Mal weiter mit Kapitel 15 Vers 5.

 

 

{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament

 

 

Wir wollen noch zusammen beten.

 

Herr Jesus, wir sind dir so dankbar, dass dein Wort so reich ist, und es hat auch so einen direkten Bezug zu unserem Leben. Und wir bitten dich für uns alle: Du siehst, in was für einer Gesellschaft wir leben, in was für einer Zeit und wie die Ernte hier auf Erden wirklich überreif geworden ist. Das Böse hat sich so entfaltet und wir sind so herausgefordert Herr. Du siehst eine Welt, wo wir ständig Hände und Füße verunreinigt bekommen. Und so bitten wir dich, dass du uns allen hilfst, in diesem täglichen Selbstgericht zu leben und wirklich mit deinem Wort, mit der Bibel, leben und das auf unser Leben übertragen, so dass wir in Gemeinschaft mit dir glücklich den Weg vorangehen können im Bewusstsein, diese Sabbathruhe, die kommt noch. Amen.