Die Offenbarung des Johannes - Teil 30/40 - Offenbarung 18, 1-24
Roger Liebi
29.05.2016
Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde
ID 30617
Wir kommen heute zu Offenbarung 18. Wir sind mitten in dem Thema 'die Hure Babylon', in dem Thema, das ausführlich dargelegt wird in Offenbarung 17 + 18. Darf ich jemand bitten, uns Kapitel 18 vorzulesen am Mikrofon:
1 Nach diesem sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herabkommen, der große Gewalt hatte; und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet. 2 Und er rief mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung von Dämonen geworden und ein Gewahrsam jedes unreinen Geistes und ein Gewahrsam jedes unreinen und gehassten Vogels. 3 Denn von dem Wein der Wut ihrer Hurerei haben alle Nationen getrunken, und die Könige der Erde haben Hurerei mit ihr getrieben, und die Kaufleute der Erde sind durch die Macht ihrer Üppigkeit reich geworden. 4 Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht empfangt von ihren Plagen! 5 Denn ihre Sünden sind angehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. 6 Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat, und verdoppelt doppelt nach ihren Werken; in dem Kelch, den sie gemischt hat, mischt ihr doppelt! 7 Wie viel sie sich verherrlicht und Üppigkeit getrieben hat, so viel Qual und Trauer gebt ihr! Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht, und Trauer werde ich nicht sehen. 8 Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer und Hungersnot, und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat. 9 Und es werden über sie weinen und wehklagen die Könige der Erde, die Hurerei und Üppigkeit mit ihr getrieben haben, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen; 10 und sie werden von fern stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe! Die große Stadt, Babylon, die starke Stadt! Denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen. 11 Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft: 12 Ware von Gold und Silber und wertvollem Stein und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach und alles Thujaholz und jedes Gerät aus Elfenbein und jedes Gerät aus kostbarstem Holz und aus Kupfer und Eisen und Marmor 13 und Zimt und Amom und Räucherwerk und Salböl und Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen und Vieh und Schafe und von Pferden und Wagen und von Leibeigenen und Menschenseelen. 14 Und das Obst der Begierde deiner Seele ist von dir gewichen, und all das Glänzende und das Prächtige ist dir verloren gegangen, und man wird es nie mehr finden. 15 Die Kaufleute dieser Dinge, die an ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von fern stehen, weinend und trauernd, 16 und werden sagen: Wehe, wehe! Die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen! 17 Denn in einer Stunde ist der so große Reichtum verwüstet worden. Und jeder Steuermann und jeder, der an irgendeinen Ort segelt, und Schiffsleute und so viele auf dem Meer beschäftigt sind, standen von fern 18 und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sprachen: Welche Stadt ist gleich der großen Stadt? 19 Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd und sprachen: Wehe, wehe! Die große Stadt, in der alle, die ihre Schiffe auf dem Meere hatten, reich wurden von ihrer Kostbarkeit! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden. 20 Sei fröhlich über sie, du Himmel, und ihr Heiligen und ihr Apostel und ihr Propheten! Denn Gott hat euer Urteil an ihr vollzogen. 21 Und ein starker Engel hob einen Stein auf wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer und sprach: So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht niedergeworfen werden und nie mehr gefunden werden. 22 Und die Stimme der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler und Trompeter wird nie mehr in dir gehört werden und nie mehr wird ein Künstler irgendwelcher Kunst in dir gefunden werden und das Geräusch der Mühle wird nie mehr in dir gehört werden, 23 und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen und die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nie mehr in dir gehört werden; denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde; denn durch deine Zauberei sind alle Nationen verführt worden. 24 Und in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden und von allen denen, die auf der Erde geschlachtet worden sind.
Vielen Dank. Wir haben gesehen, dass die Hure Babylon den Kontrast darstellt in der Offenbarung zu der Braut des Lammes, das neue Jerusalem. Dieses Thema 'das neue Jerusalem' werden wir in Offenbarung 21 genau behandeln. Aber wir haben schon vorweggenommen, dass die Braut des Lammes, deren Hochzeit übrigens dann im nächsten Kapitel beschrieben wird, Kapitel 19, dass das die Gemeinde ist. Die Gemeinde, das ist die wahre Kirche, die besteht aus allen wahren Gläubigen von Pfingsten, Apostelgeschichte 2 Ausgießung des Heiligen Geistes, bis zur Entrückung, der Wiederkunft des Herrn Jesus für die Gläubigen. Ein echter Gläubiger ist jemand, der wirklich seine Schuld Jesus Christus bekannt hat im Gebet und die Vergebung im Glauben angenommen hat, im Glauben, dass der Herr Jesus selber am Kreuz alles gutgemacht hat durch deinen stellvertretenden Opfertod. Aber wir haben dann gesehen: Der Kontrast zur wahren Kirche ist in dem Fall die falsche Kirche. Aber hier geht es um eine falsche Kirche, von der man also schon damals in der Zeit von Johannes um 94/95 n. Chr. herum hätte wissen können, dass diese falsche Kirche einmal entsteht, und zwar mit Sitz in Rom. Wir haben gesehen Kapitel 17 Vers 18 sagt: Und die Frau, die du sahst, ist die große Stadt, welche das Königtum hat über die Könige der Erde. Und die große Stadt, die das Königtum hat über die Könige der Erde, das war eben Rom, und auch gerade in der Zeit schon von Johannes. Und weiter haben wir gesehen, diese Frau wird beschrieben in Vers 9 sitzend auf sieben Hügeln, sieben Bergen. Und Rom ist ja von alters her bekannt als die Sieben-Hügel-Stadt. Also es war klar: Dort wird eine Kirche entstehen, die eigentlich eine Gegenkirche ist zur wahren Kirche. Und man hätte also auch wissen können: Einmal wird diese Kirche so mächtig werden, dass sie das römische Reich beherrscht, denn wir haben die Hure sitzend gesehen auf dem Tier mit den zehn Hörnern. In welchem Vers? {…} Kapitel 17 {…} Ja Vers 12 spricht über die zehn Hörner und ihre Bedeutung. Aber dass sie eben auf dem Tier sitzt, das sehen wir in den früheren Versen, Vers 3, wer liest nochmals:
3 Und er führte mich im Geist hinweg in eine Wüste; und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voller Lästernamen war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.
Ja, sie sitzt auf dem Tier als Reiterin, also sie dirigiert das Tier, so, wie ein Reiter das Pferd lenkt. Nun, von dem Tier, das haben wir ja ausführlich behandelt, das Tier mit den zehn Hörnern, wird in Offenbarung 13 ganz detailliert beschrieben. Es nimmt das vierte Tier von Daniel wieder auf. Daniel beschreibt ja die vier großen Weltreiche in einer Abfolge von vier Tieren und das vierte ist das römische Reich. Das erste war das babylonische Reich, dann folgt das medo-persische, dann das griechische Reich und dann kam das römische Reich. Aber in Daniel sah man nichts von einer Frau, die auf dem Tier sitzt. Da war einfach klar, das vierte Reich, das wird dieses römische Reich sein. Aber in der Offenbarung wird uns jetzt diese Reiterin vorgestellt. Und das war eben ein Geheimnis im AT. Drum heißt es ja in Kapitel 17 Vers 5, wer liest das:
5 und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde.
Jawohl. Also Geheimnis Babylon. Und Geheimnis im NT bezeichnet eine Wahrheit, die im AT verborgen war und jetzt erst im NT enthüllt ist. So wird das in Epheser 3 ganz klar gemacht: Dinge, die in den früheren Generationen, in den früheren Zeitaltern verschwiegen waren, aber jetzt durch den Geist Gottes den Aposteln im NT mitgeteilt worden ist. Und so war eben im AT die Gemeinde ein Geheimnis. Nirgends wird die Gemeinde direkt prophezeit im AT. Epheser 3 sagt, das war ein Geheimnis, war verborgen.
Und darum war eben auch die falsche Gemeinde auch ein Geheimnis. Das ist eben das Geheimnis Babylon. Und wir wissen, dass die Kirche von Rom durch die Jahrhunderte hindurch das römische Reich voll im Griff hatte, das Heilig Römische Reich, später genannt europäischer Nation, ja. Und dann ist es eben so, dass die Kirche in Rom die Kaiser einsetzte und je nachdem konnten sie auch abgesetzt werden, ja. Und das ist also etwas völlig Verblüffendes, wenn man denkt, in der Zeit, als Johannes die Offenbarung geschrieben hatte, da waren die Christen verfolgt unter Domitian. Und die Christenverfolgung ging weiter unter verschiedenen Kaisern, bis Diokletian. Das war ja die schrecklichste Verfolgung während 10 Jahren und in großen Teilen des römischen Reiches. Dann 311 war fertig. Und dann kam die konstantinische Wende. Aber bis dahin waren die Christen wirklich betrachtet als Nichtse. Aber in der Offenbarung hätte man wissen können: Oh, aber einmal die Gemeinde in Rom, an die ja das NT sich auch richtet ausdrücklich, wo? {Römerbrief} Im Römerbrief, natürlich, da wird einmal was grundsätzlich anders werden. Das wird ein System werden, das sogar das römische Reich reitet und dirigiert und führt. Und es wird eine Kirche werden, die sogar massenhaft die Gläubigen umbringen wird. Wo steht das {Vers 6} Liest du das nochmals Vers 6. Also die Hörer übers Internet, die danken sehr dafür ausdrücklich für alle, die da am Mikrofon etwas lesen.
6 Und ich sah die Frau berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; und ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah.
Ja. Also betrunken. Und wir haben letztes Mal gesehen, dass Hunderttausende wurden umgebracht. Alleine in der Waldenserverfolgung nimmt man an, dass etwa 800 000 ihr Leben verloren haben, und zwar einfach, weil sie glaubten, so, wie es im Römerbrief steht: Man wird gerettet nur durch Glauben an Jesus Christus ohne eigene Leistung. Und dafür wurden sie umgebracht. Oder denken wir nur so an ein Einzelschicksal. Es kam ja dann auch die ganze Hugenottenverfolgung. An dem Auftakt, die Bartholomäusnacht, da und in den folgenden Tagen da wurden vielleicht etwa 30 000 umgebracht. Aber dann ging das weiter in den sogenannten Hugenottenkriegen. Und in dieser Zeit Marie Durand, ein 17jähriges Mädchen, wird in Tour de la Constance in Südfrankreich eingesperrt und die hätte nur sagen müssen '... jure', dann wäre sie draußen gewesen. 'Ich schwöre ab.' Aber mit ihren Fingernägeln hat sie eingeritzt in den Stein und man kann es heute noch im Tour de la Constance – also eine Reise dorthin lohnt sich alleweil – kann man das sehen, wie sie geschrieben hat: 'résister' – 'widerstehen'. Also nur hätte sie sagen müssen: Ja, ich schwöre diesem Glauben, dass man allein durch Glauben gerettet wird, ab und dann wäre sie draußen gewesen. Aber ist das nicht eindrücklich, dass der Geist Gottes Paulus inspiriert hat, den Römerbrief zu schreiben, nicht nach Korinth, nicht an die Gemeinden in Galatien oder an die Thessalonicher, sondern an die Gemeinde von Rom, das später zur Hochburg werden sollte mit der Lehre: Nein, Menschen werden nicht gerettet durch Glauben allein. Man muss selber leisten und man muss sogar dafür bezahlen und man muss Messen bezahlen usw. Und man muss auch Maria anrufen als die, die da mitbeteiligt ist an der Erlösung. Nicht nur Jesus Christus ist allein an der Erlösung beteiligt.
Und wir haben gesehen, dass diese Hure Babylon einen goldenen Becher in der Hand hat, 17 Vers 4, voll Gräuel und Unreinigkeit ihrer Hurerei. Das bedeutet, wir haben das letzte Mal gesehen, dass das AT schon den Begriff 'Hurerei' in Verbindung bringt mit Götzendienst. Und wir haben gesehen, dass die Messe eigentlich die Verkörperung ist von dem ganzen Kultus, der eben beinhaltet Anrufung von Heiligen, Anrufung von Maria. Und das ist nichts anderes als eine Vergötterung von Menschen. Warum? Ja, die offizielle Lehre würde ja nicht sagen, das sind Götter, aber man kann sie anrufen. Ja, wer kann sie anrufen? Jeder. Das heißt also, man könnte sie anrufen in Québec in einer römisch-katholischen Kirche oder zu Hause, man könnte sie anrufen in Australien und man könnte sie anrufen in Südafrika, man kann sie anrufen in Rom, von überall. Ja, und die hören das. Ja, aber Menschen können das nicht. Also das sollten ja Wesen sein, die alle Menschen, wo sie auch immer sind, hören. Das kann nur Gott, also ist das eine Vergötterung. Und die Bibel sagt ganz klar in den zehn Geboten: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir und im zweiten Gebot: keine Statuen und Bilder herstellen und die verehren. Und genau das wurde in großem Maße gemacht, und zwar weltweit verbreitet. Und darum heißt es auch 17 Vers 2, dass die auf der Erde wohnen sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei. Diese Lehren haben alle 5 Kontinente erreicht. Das war alles da im Jahr 95 klar.
Und jetzt sehen wir aber: Während in Kapitel 17 mehr beschrieben wird die Frau, haben wir in Kapitel 18 mehr die Stadt. Es geht natürlich um das gleiche System, aber es ist ein Unterschied: Im Zusammenhang mit der Frau, sehen wir mehr das religiöse System und in Verbindung mit der Stadt mehr das wirtschaftlich-politische System. Also das war auch schon klar zur Zeit von Johannes: Diese Kirche von Rom, die wird eine religiöse Macht sein, aber auch eine politische und wirtschaftliche Macht. Und diese Wirtschaftsmacht wird am Schluss zusammenbrechen. Das haben wir gerade in diesem Kapitel gelesen. Am Schluss als Wirtschaftsmacht zusammenbrechen. Und wir haben das letzte Mal schon angedeutet, dass die Kirche von Rom ist eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt. Also die ist eine der Institutionen weltweit, die am meisten Wertpapiere besitzt. Und es ist so, dieser Reichtum wurde aufgehäuft durch die Jahrhunderte hindurch, eben durch Immobilien, Goldschätze, Wertpapiere. Und 2002 wurde der Besitz der Kirche allein in der Bundesrepublik Deutschland auf 270 Milliarden Euro geschätzt – nur in Deutschland. Jetzt können wir weiterfahren mit der Schweiz, mit Italien, mit Spanien, mit Frankreich – weltweit in allen Ländern. Dann sieht man, was das für eine Macht ist. Und das wurde auch durch den Ablasshandel, durch die Jahrhunderte hindurch wurde dieser Reichtum gesammelt gesammelt gesammelt gesammelt und dann wieder in Wertpapieren angelegt. Und darum ist das ein so großes Machtsystem, so dass man in der Weltpolitik den Vatikan nicht einfach auf der Seite lassen kann. Der hat überall mitzusprechen. Das ist keine 'contite negligare' also eine vernachlässigbare Kleinigkeit.
Und jetzt haben wir aber gesehen in Offenbarung 17 letztes Mal, dass dieses römische Reich, dass es drei Phasen haben würde. Das römische Reich war, ist nicht mehr und wird wieder heraufkommen. Können wir das nochmals kurz lesen, das ist Vers 8:
8 Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben;
Danke. Also drei Phasen: Es war. Wir haben letztes Mal gesehen, das römische Reich war ohne Unterbruch eine wichtige politische Größe in dieser Welt über das Heilig Römische Reich, dann über das Heilig Römische Reich Deutscher Nation, bis 1806 der letzte Herrscher des römischen Reiches seine Krone abgelegt hatte, weil er Angst hatte, die Franzosen könnten die Macht übernehmen. Aber es war eben so, die Franzosen unter Napoleon haben die Macht übernommen schon 1804. Und dann kamen diese napoleonischen Kriege bis nach Russland, die sollten eben das römische Reich nochmals zur größten Entfaltung bringen, aber eben unter den Franzosen, unter Napoleon. Und dann 1814 war aber fertig. Ganz entscheidend war ja die Völkerschlacht von Leipzig, die eine Katastrophe war für Napoleon. 1814 – es gibt kein römisches Reich mehr. Und dann haben wir letztes Mal gesehen, dann kam die Zeit des Nationalismus, der Europa so zersplittert hat, dass dadurch letztlich der 1. Weltkrieg daraus hervorgegangen ist und als Fortsetzung der 2. Weltkrieg. Aber nach dem 2. Weltkrieg begann Europa sich wieder zu vereinigen, in vielen einzelnen Schritten von der Gründung der EGKS an über die Römischen Verträge 1957 usw. bis hin zur EU und ihren 28 Staaten, die sie heute umfasst. Da sehen wir also, dass es hier wieder aus dem Abgrund heraufkommt. Und in Vers 15 + 16 sehen wir, dass dieses römische Reich in der Schlussphase diese Hure hasst. Kann das jemand lesen 15 + 16:
15 Und er spricht zu mir: Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerscharen und Nationen und Sprachen. 16 Und die zehn Hörner, die du sahst, und das Tier, diese werden die Hure hassen und werden sie öde und nackt machen, und werden ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen.
Ja. Also das römische Reich in seiner letzten Form hasst diese Kirche und wird sie als religiöse Institution schließlich liquidieren, kaputtmachen. Jetzt haben wir aber ein Problem: In Kapitel 18, da haben wir ja gesehen, wie diese Wirtschaftsmacht Babylon zusammenbricht und dann werden die Könige der Erde wie reagieren? 18 Vers 9 liest das nochmals jemand:
9 Und es werden um sie weinen und wehklagen die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht getrieben haben und üppig gewesen sind, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen; 10 und sie werden aus Furcht vor ihrer Qual weitab stehen und sagen: Wehe, wehe! Die große Stadt, Babylon, die starke Stadt! Denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen. [und dann noch Vers 11] 11 Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern um sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft:
Ja, eigenartig. Da wird gesagt von den Königen des römischen Reiches, also diesem letzten Zehner-Gremium, das sind die zehn Hörner, die die zehn Könige bedeuten nach Kapitel 17 Vers 12. Die werden diese Hure hassen und sie vernichten. Es sind sogar diverse Stadien: das erste ist, sie hassen sie, dann machen sie sie öde und nackt und dann fressen sie sie auf, betreiben Kannibalismus, ja, und dann wird sie noch kremiert. Ja, das ist Kremation, sie verbrennen sie.
Aber jetzt in Kapitel 18 da sieht man, da ist ja die ganze Welt traurig darüber, dass Babylon zusammenkracht. Wie bringt man das zusammen? {…} Ja, ja, ja, das ist der Schlüssel. Nur ein bisschen mehr. {…} Ja, also es sind eigentlich zwei Gerichte, zwei Phasen. Eine Phase wird das neue Europa – kann man sagen – ausführen und wird die religiöse Institution kaputtmachen. Aber dann wird sie weiterbestehen als eine Wirtschaftsmacht, wirtschaftliche Institution. Und die wird erst ganz am Schluss der großen Drangsal zusammenbrechen. Wir haben ja die siebte Schale betrachtet in Kapitel 16. Das ist das letzte Gericht unmittelbar, bevor der Herr Jesus selber persönlich als Richter wieder erscheint. Und da heißt es ja in Offenbarung 16, kann das noch jemand lesen 17 – 21:
17 Und der siebte Engel goss seine Schale aus in die Luft; und es ging eine laute Stimme aus vom Tempel des Himmels, vom Thron her, die sprach: Es ist geschehen! 18 Und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze, und ein großes Erdbeben geschah, wie es dergleichen noch nie gegeben hat, seit es Menschen gab auf Erden, ein solch gewaltiges und großes Erdbeben. 19 Und die große Stadt wurde in drei Teile [zerrissen], und die Städte der Heidenvölker fielen, und Babylon, der Großen, wurde vor Gott gedacht, damit er ihr den Becher des Glutweines seines Zornes gebe. 20 Und jede Insel entfloh, und es waren keine Berge mehr zu finden. 21 Und ein großer Hagel mit zentnerschweren Steinen kam aus dem Himmel auf die Menschen herab, und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil seine Plage sehr groß war.
Es ist unvorstellbar, was hier beschrieben wird: das größte Erdbeben seitdem es Menschen gibt. Muss einem eigentlich klar sein: Was war die Sintflut? Nach der Bibel war das eine derartige geologische Katastrophe, so dass dadurch die ganze Topologie der Erde vollkommen verändert wurde. Und am Schluss der Sintflut floss ja das Wasser wieder ab. Die ganze Erde war ja bedeckt in der Sintflut. Und es ist ja so, dass wir auf unserem Planeten genügend Wasser haben, um den Planeten fast 3 km zu decken, wenn Berge und Täler und die Meeresbecken ausgeglichen wären. Dann reicht das für fast 3 km. Also das Wasser der Sintflut, das ist da. Auf dem Mars hätte man ein bisschen ein Problem, um an eine Sintflut zu denken. Auf Venus auch, funktioniert nicht. Aber auf der Erde ist das Wasser da. Und wie ging das Wasser zurück? Das erklärt uns Psalm 104. {…} Ja, das reicht noch nicht. Wind war auch da, natürlich. Und das hat schon seine Bedeutung. Aber ganz entscheidend war folgender Prozess. Wir lesen Psalm 104 Vers 6. Da wird die Sintflut beschrieben im Zusammenhang mit der Tiefe 't'hom' auf Hebräisch meint 'Ozeantiefe':
6 Mit der Tiefe hattest du sie [die Erde] bedeckt wie mit einem Gewand; die Wasser standen über den Bergen.
Und jetzt kann jemand lesen nächster Vers:
7 Vor deinem Schelten flohen sie, vor dem Schall deines Donners wurden sie fortgetrieben. 8 Die Berge erhoben sich, es senkten sich die Täler an den Ort, den du ihnen bestimmt hattest. [ja und dann noch Vers 9] 9 Du hast eine Grenze gesetzt, die überschreiten sie nicht. Sie werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken.
Jawohl. Das macht klar, dass es hier um die Sintflut geht. Nicht wahr, schon in der Schöpfung lesen wir ja, dass die Erde am Anfang am ersten Tag, zweiten Tag, dritten Tag war die Erde vollkommen mit Wasser bedeckt. Und am dritten Tag erschien das Festland. Und das wird genannt in der Bibel 'das Trockene', ja, 'jabbaschah'. Übrigens, das ist noch heute im modernen Hebräischen sagen wir 'jabbaschah' für 'Kontinente'. Also das sind die Kontinente. Der Kontinent wurde gebildet. Das heißt, der Meeresboden wurde aufgefaltet und so erschien das Trockene. Aber in der Sintflut wurde ja alles wieder überschwemmt. Und erst nach der Sintflut hat Gott die Verheißung gegeben in 1. Mose 9, dass das Wasser nie mehr zurückkehren wird, um die ganze Erde zu bedecken. Und das wird genau hier gesagt. Also die Erde ist bedeckt und das Wasser geht zurück und Gott sagt hier in Psalm 104, 9, dass da eine Grenze gesetzt ist, die wird nicht mehr überschritten. Es gibt nur noch lokale Überschwemmungen, aber nie mehr eine weltweite Überschwemmung. Also das macht klar: Da geht es nicht um die Schöpfung, sondern es geht um die Sintflut. Und das Wasser der Sintflut ging also zurück, indem die Berge sich erhoben und die Täler senkten sich.
Und das ist auch noch interessant, festzustellen: Im Altertum in der Wissenschaft kannte man das nicht diese Überlegung, dass Erdschichten gefaltet werden, dass Platten … Nicht wahr, die ganze Erde kann man einteilen in Kontinentalplatten, nicht nur die Kontinente, sondern die Kontinentalplatten umfassen auch den Meeresboden, ja, weltweit. Diese Platten sind leicht beweglich ineinander. Und je nachdem, wenn sie drücken, können dann Gebirge aufgefaltet werden. Und das ist in der Wissenschaft eine relativ neue Entdeckung. Früher im Altertum hat man gemeint, Berge werden gebildet durch Vulkane. Natürlich, da haben wir einige Beispiele da in der Nähe, nicht wahr, um Singen herum. Da sind Berge, die wurden nicht durch Faltung gebildet, sondern durch Vulkane, in der Zwischenzeit wieder erodiert, so dass eigentlich nur noch der gefüllte Schlot da ist, ja. Alles rundherum ist wieder erodiert worden, wegrasiert worden. Das stimmt also für gewisse Gebirge. Ararat übrigens, auf dem die Arche landete, ist auch ein vulkanisches Gebirge. Aber für die meisten Berge gilt das nicht. Und so sind die Alpen, kann man sehr schön zeigen, die sind aufgefaltet worden. Man kann auch zeigen, wie die Erdschichten so gefaltet worden sind. Auch Himalajagebirge, Pamirgebirge und die Anden usw., alles durch Faltung. Aber das konnten wir eigentlich schon immer wissen aus der Bibel: Die Berge hoben sich, es senkten sich die Täler. Im Koran kann man lesen: Allah hätte die Berge auf die Erde geworfen, um die Erde zu stabilisieren. Das geht nicht. Aber das, was die Bibel sagt, das ist wirklich so. Für den Mond würde das nicht stimmen, was da in Psalm 104 steht. Die vielen Berge auf dem Mond, die sind entstanden durch Meteoreneinschläge, ja. Also das Gesicht des Mondes wurde in der Vergangenheit furchtbar beschädigt und geschlagen. Dadurch ist diese interessante Bergwelt entstanden, aber nicht durch Faltung. Auf der Erde haben wir diese Besonderheit der Platten, die beweglich sind, und da ist das möglich durch Faltung.
Aber jetzt stell man sich vor, auf diesen Punkt wollte ich ja hinaus, wollte ja nicht einfach das Thema wechseln: Welche Erdbeben das ausgelöst hat im Zusammenhang mit der Sintflut und all diesen geologischen Bewegungen, die eben nicht in langen Zeiten von Millionen von Jahren, sondern sehr kurz während des Sintflutjahres und in der Folge. Man muss sich vorstellen etwa während rund 500 Jahren war eine ganz starke geologische Aktivität da und das hat sich dann mit der Zeit beruhigt. Man findet im Buch Hiob, das ja die Zeit eines Mannes beschreibt, der gerade in den Jahrhunderten nach der Sintflut gelebt hatte, da findet man ganz eindrückliche Stellen von furchtbaren Katastrophen, Naturkatastrophen, die ganz üblich waren in dieser Zeit, weil die ganze geologische Aktivität aus der Sintflutzeit, die kam nicht einfach plötzlich so schnell zur Ruhe. Das ging weiter. Und im Buch Hiob lesen wir von Bergen, die einstürzen, in einem Nu umgekehrt werden. Und wir lesen auch von dem Problem von Tsunamis, so dass man Wächter aufstellen musste gegen das Meer. Und die dann warnen mussten, sobald das Meer sich zurückzieht, weiß man: Oh, jetzt könnte ein Tsunami kommen. Ja, das findet man alles im Buch Hiob.
Also es gab Zeiten von unvorstellbaren
Erdbeben. Aber jetzt sagt Offenbarung 16 bei der letzten Schale: ein Erdbeben so
schrecklich, wie es noch nie eines gegeben hat, seitdem es Menschen gibt. Und in
einem kurzen Satzteil wird so etwas Gewaltiges gesagt: Die Städte der Nationen fielen,
Vers 19. Alle Städte werden fallen. Berlin wird fallen, Moskau, Kiew, Zürich, New
York. Alles wird fallen, alle Städte der Welt. Und in dieser Zeit der siebten Schale
haben wir gelesen, dass die große Babylon ins Gedächtnis vor Gott kommt, um ihr
den Kelch, d.h. das genau zugemessene Gericht Gottes eben über sie zu bringen. Das
ist jetzt aber interessant, hier steht: Die große Babylon, hier steht nichts von
der Hure. Das bezieht sich jetzt eben auf das Gericht von Offenbarung 18, wo die
Wirtschaftsmacht in einer Stunde, also in einem Nu wird dieser Zusammenbruch kommen.
Und die ganze Welt wird heulen. Sobald's mit dem Geld Probleme gibt, dann heult
die Welt. Sie können so viel Falsches ertragen, aber wenn's ums Geld geht, dann
heult man. Und das müssen wir jetzt also unterscheiden, wenn das neue Europa, das
wiedererstandene römische Reich, die Hure hasst, sie nackt und öde macht, sie auffrisst
und dann noch kremiert, dann freuen sie sich darüber. Das ist also das Gericht über
diese Kirche durch
die Menschen und das, was wir in Kapitel 18 haben, das wird ein Gerichtsschlag Gottes sein.
Und man kann sagen: zwei verschiedene Phasen. Und gerade dieser Punkt, dass eben das Tier die Hure hasst, das ist interessant. Ich meine, auf dem politischen Parkett, da wird diplomatischer Umgang gepflegt und alle Freundlichkeiten ausgetauscht usw. Nicht wahr, ich erinnere mich an die Beerdigung des letzten verstorbenen Papstes. Ja also, der letzte Papst ist ja nicht gestorben, der wurde einfach im richtigen Moment 'ersetzt' durch einen Jesuiten. Weil der Jesuitenorden wurde ja gegründet im 16. Jahrhundert, als die Reformation entstand, um die Reformation zu zerstören. Das war der Auftrag dieses Ordens, die Reformation zu vernichten. Dann war aber nie ein Papst als Jesuit an der Macht. Und genau jetzt kommt ein Jesuit für die Feier 1517 bis 2017, 500 Jahre Reformation. Im richtigen Moment kommt der Richtige und der wird auch mitfeiern. Das wird eine gemeinsame Feier werden. Natürlich. Und man wird da eben auch erklären, dass Luther einiges nicht richtig verstanden hat. Also das mit der Rechtfertigung aus Glauben und so, das war eben auch nur ein Kind seiner Zeit. Stichwort: neue Paulus-Perspektive. Da haben Theologen aus verschiedenen Lagern, die haben in den vergangenen Jahren eine neue Paulus-Perspektive entwickelt. Und was ist das Ziel? Die wollen die Lehre von der Rechtfertigung aus Glauben allein, so, wie das der Römerbrief darstellt, die wollen das kaputtmachen. Aber nicht mehr mit Waffen und mit Kanonen. Das macht man heute auf ganz andere Art und auf sehr charmante Art kann man das machen. Man feiert diese Feier und wird – wir werden das sehen – man wird erklären: Luther hat auch halt vieles nicht so verstanden und überhaupt der Luther, was der alles falsch gemacht hat! Ja gut, ich will keinen einzigen falschen Punkt irgendwie zudecken, aber der Mann war ein Werkzeug Gottes, ein herausragendes Werkzeug Gottes, dass eine der größten Erweckungen der Kirchengeschichte überhaupt stattfinden konnte. Und dass natürlich ein solcher Mann ein besonderes Ärgernis ist für Satan und dass er ihn dann eben auch in Dinge hineinbringen will, die alles wieder kaputtmachen könnten, unglaubwürdig machen könnten, das ist klar. Aber das ändert nichts daran, dass dieser Martin von Gott erwählt war, um eine der größten Erweckungen auszulösen. Und so wird also im richtigen Moment jetzt einer eingesetzt, der zu dem Orden gehört, der das Ziel hatte, Gründungsziel hatte, die Zerstörung der Reformation und der Rechtfertigung durch Glauben allein. Ja, wie sind wir darauf gekommen? Ich wollte ja sagen, eben der letzte verstorbene Papst, ich kann mich noch erinnern: Ich hab meinen Augen nicht getraut, da war Bush, Mr. Bush am Grab. Der Präsident kommt persönlich. Der hätte doch irgendeinen tollen Minister senden können. Da gibt’s genügend in Amerika. Und dann: Nein, das gibt’s ja nicht, Assad, der Diktator aus Syrien, ein Muslim, geht nach Rom an die Feier. Wie ist das möglich? Die ganze Welt ist da. Ja, die wissen eben schon, was das für eine Macht ist. Und da wird eben hofiert und gemacht.
Aber diese führenden Politiker in Europa, die auch wirklich ein Anliegen haben für die Konstruktion, auch weitere Konstruktion des neuen Europas, die wollen mit Gott nichts zu tun haben. Wenn man eine Verfassung machen würde von Europa, da würde man Gott auch gar nicht nennen wollen. Das wurde ja in der jüngeren Vergangenheit klar gemacht. Und finden die Rom irgendwie toll? Nein, da kann man dann merken, was für ein Hass da ist auf diese Institution, aber aus anderen Gründen. Weil die halt eben immer noch durch das christliche Erbe verschiedene Punkte haben, die wir in der Bibel finden. Und die wollen wir nie nie bestreiten und wegmachen, ja. Aber die hassen eben gerade diese Punkte: Recht auf Leben von der Zeugung an usw. Die hassen diese Institution – aus ganz verschiedenen Gründen. Und darum werden sie sie am Schluss kaputtmachen. Und das ist schon eindrücklich, wenn man denkt dann, ja 94/95 wurde uns diese Prophetie eben gegeben und zeigt die ganze Entwicklung Europas und der Christenheit in Europa bis hin zur Wiederkunft Christi und auch bis zum Untergang dieser Institution in Rom.
Ja und dann wird eben dieser ganze Welthandel, in dem dieses System eine wichtige Rolle spielt, wird bis ins Detail beschrieben. Nicht wahr, da werden zuerst die Luxusgüter erwähnt, Vers 12, wer liest nochmals die Luxusgüter:
12 Ware von Gold und Silber und Edelgestein und Perlen
Jawohl. Und dann spielt natürlich die ganze Bekleidungsindustrie eine wichtige Rolle, ja:
12 … und feiner Leinwand und Purpur und Seide und Scharlachstoff
Jawohl. Da kommen auch die Luxusgüter an Möbeln und Kunstgegenstände dazu, ja, aus besonderem Holz.
12 … und alles Thujaholz und jedes Gerät von Elfenbein und jedes Gerät von kostbarstem Holz und von Erz und Eisen und Marmor
Da kommen also auch die ganzen Baumaterialien, jawoll.
13 und Zimt und Haarbalsam und Räucherwerk und Salböl und Weihrauch
Da sind wir schon im Bereich der Kosmetik angelangt, ja. Und weiter.
13 … und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen
Da sind wir natürlich im Bereich der Nahrungsmittel, ja. Das ist ein riesiger Welthandel, wo Milliarden umgesetzt werden, ständig, ja.
13 … und Rinder und Schafe und von Pferden
Also die ganzen Güter der Landwirtschaft.
13 … und von Wagen
Ah Wagen? Wagen, ja da sind wir eben auch bei den Autos, natürlich, die ganze Autoindustrie. Übrigens, das war ja schon vor Jahren bekannt, dass ein großer Teil der Aktien von Fiat dem Vatikan gehört. Aber man weiß ja sowieso nicht alles. Auch vor Jahren dieser Banco-Ambrosiano-Skandal, falls man sich noch daran erinnert, hat ja gezeigt: Ach so, das gehört auch dem Vatikan. Das war gedeckt über Mittelsorganisationen. Nicht wahr, wenn man so Nachforschungen macht ... Übrigens, ihr könnt mal nachschauen auf Wikipedia, der deutschen Wikipedia, unter Römisch-katholische Kirche. Dort gibt es eine Sammlung auch grad über die Reichtumseinschätzung mit Literaturangaben. Die sind wichtig, nicht wahr, auf Wikipedia da kann ja im Prinzip alles stehen. Aber muss man dann schauen, wenn Fachliteratur angegeben wird und auch weitere Links, dann findet man eben diese Infos, die ich da so ein bisschen angetönt habe. Und wie gesagt, bei dem Banco-Ambrosiano-Skandal, da wurde klar: Ach so, das war über Mittelsorganisationen gedeckt. Das konnte man nicht so erkennen, dass das dem Vatikan gehört. Und so ist es eben möglich, dass vieles, was auch heute noch nicht bekannt ist, auch dazu gehört. Weil es aber gedeckt ist, kann man das nicht nachweisen. Ja und dann:
13 … und von Leibeigenen und Menschenseelen.
Jawohl. Das geht eben in dieses schreckliche Thema, das einen der größten Milliardenumsätze macht jährlich. Der Welthandel ist auch mit dem Menschenhandel engstens verknüpft. Das wird hier vorgestellt. Da denkt man: Ja, die Sklaverei ist doch schon längst abgeschafft. Ja, natürlich, glücklicherweise. Und das waren Evangelikale, die aufgrund der Bibel dafür gekämpft haben über Jahre hinweg, bis endlich dieses Übel der Sklaverei abgeschafft wurde, nicht wahr. Aber die Sklaverei heute weltweit ist zahlenmäßig so riesig, dass das, was man mit den Schwarzen gemacht hat früher, zahlenmäßig wirklich – ich möchte das Wort 'gering' niemals verwenden – aber im Vergleich ist das deutlich weniger. Unsere Welt ist so verrückt, was da ab geht. Und wir wissen, die Staaten im Allgemeinen machen viel zu wenig gegen diesen Gräuel des Menschenhandels weltweit. Ja, da haben wir's. Also dieser ganze Welthandel bricht zusammen im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von dieser Institution, genannt Babylon.
Ja und interessant ist dann in Vers 21, da sieht Johannes einen Engel, der nimmt einen riesigen Mühlstein, wirft ihn ins Meer und sagt: Also wird Babylon die große Stadt mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden. Nie mehr gefunden werden. Und wie viel Mal kommt der Ausdruck 'nie mehr' vor in dem weiteren Text? Ja, wenn ich so frage, kann man's wahrscheinlich grad auf Anhieb beantworten. {mehrfach} Ja. aber noch schöner. {…} Es sind sieben Mal. Ja 'nie mehr' gefunden in Vers 21 am Schluss. Und dann: die Stimme der Flötensänger und Musiker und Flötenspieler und Trompeter wird 'nie mehr' in dir gehört werden. 'Nie mehr' ein Künstler. Und ein bisschen weiter: Das Geräusch des Mühlsteins 'nie mehr', Licht einer Lampe 'nie mehr', Stimme des Bräutigams und der Braut 'nie mehr'. Und haben wir nur sechs? Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs und dann ist noch Vers 14: und alles Glänzende und Prächtige ist dir verloren und du wirst es 'nie mehr' finden. Ja, sieben Mal 'nie mehr' 'nie mehr' 'nie mehr'. Es ist wirklich fertig. Also diese Institution wird ein Ende nehmen. {… es hat ja die Säkularisierung gegeben bei der katholischen Kirche … } Ja, das war schon eine Beschneidung, das, was im 19. Jahrhundert geschehen ist, ja, und nimmt etwas vorweg von diesem Hass, der in 17 Vers 16 beschrieben wird, ja. Aber das war nur eine relativ kleine Vorstufe, ja. Das, was in 17, 16 angedeutet ist, das ist wirklich, was in der Zukunft noch kommen wird, also in der Zeit nach der Entrückung der Gemeinde. {…} Ja und … natürlich. Also Kapitel 18 macht klar, das wird eine Katastrophe sein, die niemand erwartet und plötzlich wie ein Schlag über Babylon kommen wird. Ja, vielen Dank.
Und eben Vulkane und seismische Aktivität, Erdbeben, das hängt natürlich auch ganz eng zusammen. Ja und woran denken wir da, wenn dieser Engel den Mühlstein ins Meer wirft als Symbol, so wird Babylon fallen. Kommt einem da eine andere Stelle in den Sinn? {…} Oh, Mühlstein um den Hals? Wenn man was macht? {…} Kinder verführt. Z.B. Pädophilie? Genau. Matthäus 18. Ich wollte noch darauf kommen. Sehr gut, dass da so der Link gemacht wurde. Der Herr Jesus nimmt ja ein kleines Kind auf den Arm in Matthäus 18. Und er zeigt, wie viel Wert die kleinen Kinder für ihn haben. Und dann macht er klar in Vers 6, das ist eine ganz überraschende Aussage aus dem Mund des Erlösers, der so viel Gnade gebracht hat. Wer liest:
6 Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Anstoß [zur Sünde] gibt, für den wäre es besser, dass ein großer Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.
Ja, das ist gut. Und jetzt ist es so: Der Mühlstein hier, das ist nicht irgend so ein Handmühlstein, den jeder drehen kann, sondern die Alte Elberfelder wenigstens hat hier die Fußnote 'eigentlich ein Eselsmühlstein'. Das heißt: ein Mühlstein, der durch einen Esel getrieben wurde. Das sind riesige Steine und das kann ein Mensch nicht einfach so drehen. Da braucht man einen Esel, der dann im Kreis rundherum geht und diesen riesigen Mühlstein in Bewegung versetzt. In Kapernaum, bei den Ausgrabungen der biblischen Stadt Kapernaum, wo man auch die Synagogenüberreste aus der Zeit Jesu gefunden hat, da, wo der Herr Jesus gepredigt hat, da hat man eine solche Mühle mit einem Eselmühlstein gefunden, grad so ein paar Meter vom See Genezareth entfernt, ja. Wenn man sich dort mal überlegt, wenn man den dort als Halsschmuck anziehen würde, der beste Schwimmer kommt nicht mehr hoch. Und der Herr sagt damit, dass, wenn man Kinder verführt zu etwas, zur Sünde verführt, dass man das verdient hat. Und das ist natürlich ein ganz aktuelles Wort heute in der ganzen Gesellschaft. Und da sind ja so viele Dinge einfach versteckt, ja. Aber so spricht der Herr. Nur muss man sagen: Wenn aber jemand einsichtig wird und wirkliche Umkehr erlebt, dann wissen wir natürlich, dass es auch da Gnade gibt. Das wollen wir betonen. Aber es geht einfach grundsätzlich um zu sehen, wie schwerwiegend das in den Augen des Herrn ist. Und darum ist interessant, jetzt in den letzten Jahren all diese Pädophilie-Skandale in Verbindung mit Rom. Und in jüngerer Vergangenheit wurden also für Gerichtsfälle ganz allgemein im Zusammenhang mit Missbrauch von Priestern usw. durchgeführt, 1 Milliarde Dollar etwa eingesetzt. Die Kirche hat das bezahlt: 1 Milliarde, stelle man sich vor. Also dieser Link ist sehr bedeutsam.
Aber wenn ich gefragt habe, welche Stelle kommt einem da in den Sinn, da hab ich noch an etwas anderes gedacht, nämlich an die Prophetie über Babylon in Jeremia 50/51. Ja, wer wollte was sagen? In Jeremia 50/51 wird Babylonien in der Endzeit beschrieben, also nicht nur die Stadt, es geht da nicht einfach um die Stadt, sondern um das Land Babylonien, das in der Endzeit von Gott gerichtet wird. Und es ist so: Babylonien war in der Antike ein Reich im heutigen Südirak mit Ausdehnung nach Norden bis etwas über Bagdad hinaus, also der Südirak. Und ein großer Teil von den Prophezeiungen in Jeremia 50/51 ist in der jüngeren Vergangenheit erfüllt worden in den Golfkriegen seit 1991. Zusammen mit der Parallelstelle in Jesaja 13/14, hab ich mal ausgezählt, da kommt man auf fast 60 prophetische Einzelpunkte, die sie sich in unserer Zeit erfüllt haben. Aber noch nicht alles, es ist nicht fertig, es geht noch weiter. Jeremia 50/51 und auch Jesaja 13/14 erklären, dass schließlich dieses Gebiet so verwüstet werden wird, dass man es nicht mehr bewohnen kann. Und es wird auch gesagt, dass der Araber mit seinen Herden wird nicht mehr durch dieses Gebiet hindurchziehen. Es wird aber vollkommen verseucht sein. Das steht noch bevor. Und dann lesen wir in Jeremia 51 … Diese 2 Kapitel hatte Jeremia speziell auf eine gesonderte Rolle geschrieben, nur diese 2 Kapitel, und zwar grad in der Zeit, als die Juden in die babylonische Gefangenschaft gehen mussten. Und dann hat er einem Mann diese kleine Rolle mit Ausschnitt aus Jeremia, eben Jeremia 50/51, mitgegeben nach Babylon. Wer liest Jeremia 51, 59 ff:
59 Das Wort, das der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, gebot, als er mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahr seiner Regierung nach Babel zog; und Seraja war Reisemarschall. 60 Und Jeremia schrieb in ein Buch all das Unglück, das über Babel kommen sollte, alle diese Worte, die gegen Babel geschrieben sind. 61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies alle diese Worte 62 und sprich: HERR, du hast gegen diesen Ort geredet, dass du ihn ausrotten wirst, so dass kein Bewohner mehr darin sei, weder Mensch noch Vieh, sondern dass er zu ewigen Wüsteneien werden sollte. 63 Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat 64 und sprich: So wird Babel versinken und nicht wieder emporkommen wegen des Unglücks, das ich über es bringe; und sie werden erliegen. – Bis hierher die Worte Jeremias.
Danke. Ja, sehen wir die Parallele. Also dieser Seraja, von dem man übrigens ein Siegel gefunden hat bei den Ausgrabungen in Israel. Das persönliche Siegel, also ein Siegelabdruck von Seraja, dem Sohn Nerijas. Der musste also diese zwei Kapitel im Südirak öffentlich vorlesen, dann band er sie an einen Stein und warf das in den Euphrat. Das ist natürlich eine Parallele zu Offenbarung 18. Da ist es aber nicht Seraja, sondern ein Engel. Da ist es nicht ein Stein und eine Rolle, sondern in Offenbarung da ist es ein riesiger Mühlstein. Und bei Seraja war es der Euphrat, in den das geworfen wurde, und in Offenbarung 18 ist es das Meer. Es ist ähnlich, aber es ist nicht dasselbe. Genauso wie man beim Lesen von Jeremia 50/51, da findet man viele Ähnlichkeiten zu Offenbarung 17 + 18, aber es ist nicht dasselbe. Das Babylon im AT, das ist das wirkliche Babylon im Südirak. Wobei ich noch erklären muss: Babylon kann bedeuten die Stadt oder auch das Land. Und in Offenbarung 17 + 18, da ist es eben nicht der Südirak, sondern da ist es eine Gegenkirche, ja. Und das gilt genauso für Jerusalem. Im AT findet man manche Parallelen im Zusammenhang mit Jerusalem, die Parallelen sind zum neuen Jerusalem in der Offenbarung. Aber das Jerusalem im AT ist eben die Stadt in Israel, die israelische Hauptstadt heute, während das neue Jerusalem eben die Gemeinde ist. Und so kann man sagen: Das Babylon im AT ist ein Bild von der falschen Kirche in Rom, im NT dargestellt, so wie Jerusalem im AT ein Bild ist von der wahren Gemeinde im NT. Aber man darf das nicht miteinander verwechseln. Und es hat Ausleger gegeben, die haben gesagt: Ja, ja, Offenbarung 17/18, das bedeutet, dass im Irak die Stadt Babylon wird ein Wirtschaftszentrum werden für die ganze Welt usw. Seht nur mal, ihr müsst dann gut schauen, wie sich das alles entwickelt. Das stimmt überhaupt nicht. Das ist eben ein religiöses System, das ein Geheimnis ist, das Geheimnis Babylon, etwas, das im AT gar nicht mitgeteilt war. Es geht hier eben um das Problem der Namenschristenheit. Und übrigens hatten wir ja bei den 'nicht mehr, nicht mehr, nicht mehr' noch Folgendes gesehen, was beinhaltet das alles Vers 22: Die Stimme der Harfensänger, Musiker, Flötenspieler, Trompeter wird nie mehr gehört werden. Und es ist natürlich so, dass in der Kirchengeschichte von 2000 Jahren hat natürlich die Kirche von Rom eine ganz entscheidende Rolle gespielt in der ganzen Entwicklung der Kunst und auch der Musik, der Musik und dann eben der Kunst, die wird ausdrücklich erwähnt: Und nie mehr wird ein Künstler irgendwelcher Kunst in dir gefunden werden. Die größten Künstler der ganzen Menschheitsgeschichte haben da gewirkt. Man muss nur mal sehen, was Michelangelo und andere, was die da alles geleistet haben. Die größten Leute, die haben da gearbeitet. Und da wird also auch diese ganze kulturelle Errungenschaft, die eine Tatsache ist, wird hier vorgestellt. Aber das wird alles, alles zusammenbrechen: nie mehr gefunden werden.
Und nun etwas ganz Schönes. Kommen wir zu Vers 4. Da ruft eine Stimme aus dem Himmel, liest das jemand vor nochmals:
4 Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! 5 Denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. 6 Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat, und verdoppelt ⟨es ihr⟩ doppelt nach ihren Werken;
Ja, das reicht. Wen ruft Gott hier heraus?
{…} Ja, mein Volk. Also das zeigt: Dieses System, das wir sehr scharf beurteilt
haben im Licht der Bibel, ist ein System, in dem unzählige wahre Gläubige, die zur
wahren Kirche gehören, drin sind und Gott sieht das. Er sagt: mein Volk. Also er
sieht jeden echt bekehrten Menschen in diesem System. Das ist ganz wichtig. Und
übrigens, Martin, Mönch Martin, der hat eine ganz klare Bekehrung erlebt, als er
noch im System drin war. Der hat sich nicht erst nachher bekehrt, als er draußen
war. Das zeigt: In diesem System kann man sich wirklich bekehren, seine Schuld Gott
bekennen und die Vergebung von Jesus Christus durch seinen Opfertod im Glauben in
Anspruch nehmen. Und die anerkennt Gott als die Seinen. Aber was wir hier sehen,
ist, Gott ruft dieses Volk auf: Geht aus ihr hinaus! Und dieser Ruf wurde eben schon
früh gehört, schon im Mittelalter, ja. Aber die größte Auswirkung kam eben mit diesem
31. Oktober 1517. In der Folge gingen Abertausende von Nonnen und Mönche gingen
aus den Klöstern hinaus und die waren einfach dankbar: Wir dürfen wissen, wir brauchen
gar nicht diese Askese und all diese Mühen, um vielleicht einmal gerettet zu werden,
sondern es ist alles gut gemacht durch das Opfer des Herrn Jesus. Das hat in Europa
damals eine solche Explosion ausgelöst, unzählige Menschen haben das erkannt und
sind richtig glücklich geworden durch das Evangelium und gingen raus. Und wenn man
sich jetzt überlegt, 1994 in den USA haben eine ganze Reihe führende Evangelikale
ein wichtiges Dokument unterschrieben, zusammen mit dem Vatikan: Wir wollen jetzt
einander als Gläubige gegenseitig anerkennen und nicht mehr Mitglieder voneinander
abwerben, so, wie wir das früher gemacht haben. Wie bitte? Die Evangelikalen, die
würden ja unter sich nicht einfach alle als Christen anerkennen, nur die, die bekehrt
sind, nicht wahr. Nicht weil man Baptist ist, ist man ein Christ oder weil man irgendeiner
Kirche angehört ist man Christ, nur wenn man bekehrt ist, ja. Aber wenn die sagen,
jetzt wollen wir uns gegenseitig als Christen anerkennen, das würde ja heißen, dass
man diese über 1 Milliarde Katholiken pauschal als Christen anerkennt. Das geht
doch nicht nach der Bibel. Man kann doch nur jemand als echten Christen anerkennen,
der sich bekehrt hat. Also das geht ja schon nicht im Papier, das ist ja in sich
ein Widerspruch. Und die haben sich also verpflichtet: Wir wollen – ich sag das
mit meinen Worten – wir wollen uns nicht mehr an Offenbarung 18, 4 halten. Wenn
sich in einer evangelikalen Evangelisation ein Katholik bekehrt, dann sagen wir:
Schön, dass du dich bekehrt hast, jetzt geh wieder zurück, werden nie sagen: Schau,
da gibt’s eine bibeltreue Gemeinde, da könntest du hingehen, da wirst du weitergeführt
im Glauben. Das ist vorbei.
Und da muss man sagen: Aber das ist ein Bruch mit Gottes Wort, denn Gott sagt: Geh aus ihr hinaus mein Volk!
Aber jetzt machen wir Pause.
Also wir sind stehengeblieben bei dem Ruf Gottes an sein Volk Offenbarung 18, 4: Geht aus hier hinaus mein Volk! Und da sehen wir auch eine ganz interessante Parallele zu Babylonien im AT. Und zwar ist es ja so: Babylon unter Nebukadnezar hatte ja das judäische Königreich zerstört 586 v. Chr. und die Juden wurden in die Gefangenschaft nach Babylon geführt und damit war das irdische Volk Gottes gefangen in Babylon, also wie hier das Volk, 'mein Volk' sagt Gott, in Babylon. Aber wir wissen, dass nach dieser babylonischen Gefangenschaft Gott sein Volk herausgerufen hat und sie durften unter König Kyrus dann im Jahr 539 wieder zurückkehren in ihr Land und den Gottesdienst wieder so wie früher nach der Bibel einrichten. Also da haben wir eine Parallele: das Volk Gottes gefangen in Babylon. Und eines der vielen Bücher von Luther hatte den Titel 'Die babylonische Gefangenschaft'. Und das war auch genau die Vorstellung eben in der Reformation: Die Gläubigen waren durch Jahrhunderte hindurch in Babylon gefangen und jetzt ist der Moment gekommen, wo wir hinaus können. Und so kann man sagen, wurde dieser Ruf in ganz besonderer Weise ab der Reformation gehört – schon vorher – aber da war der große Aufbruch: Geht aus ihr hinaus mein Volk! Nun ist aber Folgendes: Natürlich gingen damals unter Serubbabel – beschrieben in Esra 1, 2, 3 – Zehntausende von Juden wieder zurück ins Land. Aber viele Juden blieben in Babylonien und blieben in der babylonischen Gefangenschaft. Und das ging so weiter über die Jahrhunderte und als dann später der Messias im Land Israel von der Masse seines eigenen Volkes verworfen worden war und dann kam ja als Konsequenz davon die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 und des Tempels durch die Römer, dann gab es riesige Fluchtwellen der Juden aus dem Land, und zwar möglichst in ein Gebiet, das außerhalb des römischen Reiches stand. Und das war noch einmal so beim zweiten Aufstand der Juden gegen die Römer unter Bar Kochba 132 – 135 n. Chr., da kamen ja im Krieg, wie damals im Jahr 70, wieder etwa 1 Million Juden ums Leben und Überlebende flohen, so schnell es ging, außerhalb des römischen Reiches. Und das führte dazu, dass um 70 und 135 n. Chr. schließlich etwa 1 Million Juden nach Babylonien flohen. Und so ging quasi die Zeit der Juden in Babylon weiter durch die folgende Jahrhunderte. Und das wichtigste rabbinische Buch im Judentum, dass ist der Babylonische Talmud. Der wurde in Babylonien geschrieben, drum heißt es der Babylonische Talmud. Und es gab also eine jüdische Gemeinschaft in Babylonien kann man sagen – im Irak – bis ins 20. Jahrhundert. Und als dann 1932 der moderne Irak gegründet wurde, da gab es immer noch 150 000 Juden im Irak. Aber es war ja so, dass in der Nazizeit gab es eine Verknüpfung zwischen Irak und dem Nazireich. Und das führte zu einer Abschlachtung der Juden in Bagdad in großer Zahl. Und von da an haben Juden begonnen, zu fliehen aus dem Irak hinaus. Und es gab dann aber einen Moment, 1950 – 52, da hat der Präsident im Irak dieser ganzen Fluchtwelle ein Ende setzen wollen und hat gesagt: So, alle Juden, die wollen, können gehen. Aber sie verlieren die irakische Staatsbürgerschaft. Sie werden also staatenlos. Er dachte, dann gehen vielleicht ein paar Tausend und dann haben wir endlich Ruhe. 104 000 melden sich an: Wir gehen. Aber Bedingung war, 1952 ist fertig, alle müssen draußen sein. Und man hatte damals in Israel nicht die Möglichkeiten, mit Flugzeugen die in solcher Zahl herauszuholen. Aber man hat gemacht, was man konnte. Und plötzlich 1952 – es ging weiter. Niemand wusste wieso, es ging weiter. Schließlich waren alle draußen, die gehen wollten. Und dann gab es aber immer noch ein paar Tausend Juden, die zurückgeblieben sind. Und in der Zeit von Saddam Hussein und so, als die Baath-Partei an die Macht kam, sogar vor Saddam Hussein, wurden die Juden wieder verfolgt und dann begannen wieder Fluchtwellen usw. Am Vorabend des Golfkrieges 1991 gab es vielleicht noch 150 Juden im Irak. Alle waren gegangen und heute sind es vielleicht noch etwas mehr als 20, alles alte Leute. Also man kann sagen: Die babylonische Gefangenschaft der Juden, die ist jetzt zum Ende gekommen. Und jetzt dazu aus Jeremia 50/51 ein paar Verse. Wer liest Jeremia 50, 8:
8 Flieht aus Babel hinaus und zieht aus dem Land der Chaldäer
Ja, das reicht. Zwei Befehle, du kommst aber schon noch mehr dran. Der erste Befehl ist: fliehen aus Babylonien. Also Babel und Babylonien das ist auf Hebräisch dasselbe. 'Babel' auf Hebräisch bedeutet die Stadt oder das Land Babylonien. Jedes Mal, wenn 'Babel' steht, kann man entweder Babylonien einsetzen oder die Stadt. Aber hier geht’s im Zusammenhang um das Land. Also flüchtet aus Babylonien hinaus. Und das haben sie gemacht seit der Nazizeit geflohen, geflohen, geflohen bis 1950, dann kam diese Auszugszeit. Ja und das ist der zweite Befehl: und zieht aus dem Land der Chaldäer aus. Das sind zwei Befehle: flüchten und ausziehen. Und wir haben gesehen: Es gab die Zeit der Flucht und es kam die Zeit des Auszugs und dann wieder die Zeit der Flucht bis 1991. Und jetzt Kapitel Jeremia 51, 45-46 bitte:
45 Zieht aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet euch, jeder sein Leben, vor der Zornesglut des HERRN! 46 Und dass euer Herz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fürchtet vor der Nachricht, die im Land vernommen wird! Denn in dem einen Jahr kommt diese Nachricht und in dem Jahr danach jene Nachricht. Und Gewalttat ist im Land, Herrscher ⟨folgt⟩ auf Herrscher.
Ja, danke. Also hier steht nicht 'flieht',
sondern 'zieht' aus ihm hinaus mein Volk. Die Zeit des Auszugs war klar historisch
1950 – 1952, ja: Zieht hinaus mein Volk! Merken wir, wie in Offenbarung 18: Geht
aus ihr hinaus mein Volk! Und dann heißt es: rettet ein jeder sein Leben vor der
Glut des Zornes des Herrn. Also 'geht aus diesem Land hinaus', weil nachher ein
schreckliches Gericht über dieses Land kommen wird. Das war dieser fürchterliche
Golfkrieg, der ja völlig unter Zensur war damals 1991, und dann dieser weitere schreckliche
Golfkrieg 2003. Aber die sollten also ausziehen noch vorher. Und dann heißt es:
Dass euer Herz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerücht,
welches im Land vernommen wird! Denn in einem Jahr kommt dieses Gerücht, in dem
Jahr danach jenes Gerücht. Jetzt war das so: 1950 am Purimfest, dem Fest der Befreiung,
kam plötzlich die Botschaft in die Synagogen im Irak: Ihr könnt alle gehen. Der
Präsident hat uns die Erlaubnis gegeben, alle Juden dürfen gehen. Das war eine gute
Botschaft, nicht wahr. Und das war also ein Enthusiasmus, unglaublich. Aber einige
Zeit später kam ein Umsturz. Said Nuri konnte diesen Präsidenten, der die Erlaubnis
gegeben hatte, stürzen. Und der war bekannt als erklärter Judenhasser. Der hatte
sogar den Plan, Konzentrationslager zu errichten in der irakischen Wüste, um die
Juden zu vernichten. Das war ein Schrecken im Irak. Plötzlich jetzt dürfen wir gehen
und wir haben die Staatsbürgerschaft aufgegeben, aber sind noch nicht draußen, und
jetzt kommt der Said Nuri. Und es ist wirklich so, ich hab das nachgerechnet mit
dem jüdischen Kalender: Die gute Nachricht kam im einen Jahr und dann im nächsten
jüdischen Jahr – also da 50 – 52 – kam der Umsturz und die Nachricht: Ihr könnt
gar nicht mehr gehen. Aber am Schluss konnten trotzdem alle gehen. Die wussten nicht,
wieso. Es war trotzdem möglich. Und hier steht: dass euer Herz nicht zaghaft werde
und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerücht, welches im Land vernommen wird; denn
in dem einen Jahr kommt dieses Gerücht und in dem Jahr danach jenes Gerücht. Es
war genauso. Und eben, es war kein Grund, Angst zu haben, denn am Schluss konnten
sie sowieso alle gehen. Und weiter sagt der Text: und Gewalttat im Land, Herrscher
gegen Herrscher oder Herrscher folgt auf Herrscher. Und so war das, eben auf den
ersten Herrscher kam der Said Nuri. Aber in dieser gleichen Zeit konnte die Geheimpolizei
im Irak diese Untergrundorganisation der Juden, die half über Jahre hinweg, dass
die Juden fliehen konnten aus dem Irak, die wurde aufgedeckt und blutig, brutal
niedergeschlagen. Und Gewalttat ist im Land. Herrscher folgt auf Herrscher. Sieht
man: All die einzelnen Punkte, die in diesen zwei Versen drin sind, ja, und die
haben sich genauso erfüllt und in der ganzen Geschichte nur zu diesem Zeitpunkt.
Also man sieht hier nicht eine Parallele was früher bei Kyrus usw. Bei Kyrus war
es ja sowieso anders. Die Perser und Meder die hatten Babylon erobert und dann sagten
sie den Juden: Jetzt könnt ihr heimgehen, Esra 1. Aber hier steht: Geht hinaus,
bevor das Gericht kommt über Babylonien. Merken wir, also man kann diese Verse
nicht beziehen auf die alte Zeit, als die Juden aus der Gefangenschaft kamen, sondern
nur auf die moderne Zeit, wo das genauso geschehen ist.
Und so ist also schließlich das ganze jüdische Volk – kann man sagen – nun draußen aus Babylon. Und die letzte Phase: Ein Volk wird noch kommen von Norden her und wird dann den ganzen Südirak verwüsten, so dass man ihn nicht mehr bewohnen kann. Das ist noch zukünftig. Aber die Juden sind draußen, verschont vor dem Gericht.
Und die Parallele ist also hier in Offenbarung 18: Geht aus ihr hinaus mein Volk, damit ihr nicht mitteilhaftig werdet ihrer Sünden. Ihr sollt nicht von diesem Gericht betroffen werden, das Babylon einmal treffen wird. Geht hinaus. Sehen wir: Die Parallelen sind da, aber es ist nicht dasselbe. Also Babylon in der Offenbarung darf man nie mit dem Irak gleichsetzen, aber die Parallelen, die sind da, ganz frappant. Und davon können wir eben lernen. So, wie die Reformatoren eben davon gelernt haben: Die babylonische Gefangenschaft des Volkes Israel, das ist ein Bild der babylonischen Gefangenschaft, dass die wahren Gläubigen über Jahrhunderte hinweg in einem System gefangen waren. Aber Gott hat sich schließlich erbarmt und hat die Türen geöffnet und das eben in ganz besonderer Weise seit der Reformation. Und wir sind heute so gewöhnt, dass wir einfach frei die Bibel lesen können, die Bibel verbreiten können, unseren Glauben frei leben können. Das war alles bis zur Reformation nicht möglich. Das war nicht möglich. Diese Freiheit, die wir heute haben, das ist alles ein Erbe aus dieser Erweckung der Reformation, wo Gott so die Türen für sein Volk geöffnet hat. Ja? {…} Ja, genau. Ganz genau. Ganz genau. {…} Ja es ist so: 17/18, das muss man sehen, da wird eben die Hure Babylon als System betrachtet, aber da wird die ganze Existenzzeit ist da drin enthalten. Wenn die Hure reitet und das Tier beherrscht, das sind all diese Jahrhunderte, wo das Heilig Römische Reich durch die Kirche von Rom geritten und wirklich strickt gesteuert wurde, es ist alles mit drin enthalten. Aber die Prophetie geht eben bis in die Endzeit und umfasst alles und beschreibt dann eben, wie am Schluss die zehn Könige die Hure hassen und zerstören werden. Also es ist – man kann sagen – ein Abriss über das Gesamte. Der ganze Bogen durch die 2000 Jahre wird hier gemacht. Und dieser Ausruf, geht aus ihr hinaus mein Volk!, das hat sich dann auch in der Reformation ganz besonders dort bewahrheitet, aber dieser Ruf ist immer noch heute da und wie du sagst, bis zur Entrückung. {…} Ja es ist ja so … {…} Genau. Vielleicht können wir nächstes Mal nochmals auf diesen Punkt zurückkommen. Wir müssen jetzt zum Schluss kommen. Aber gut, dass du das noch erwähnst. {…} Das Gericht kommt auch in der gleichen Epoche. Und zwar hatten wir das im Zusammenhang mit den Sendschreiben schon behandelt. Das Sendschreiben an Sardes, dort haben wir die Reformation gesehen prophetisch dargestellt. Und dort sagt der Herr, dass er kommt wie ein Dieb in der Nacht als Richter. Und das bezieht sich auch auf dieses Kommen am Ende der großen Drangsal. Und es ist eben so: Einmal hat jemand einem katholischen Priester gesagt: „Eure Kirche ist die Hure Babylon.“ Der Mann war sehr intelligent und er hat gesagt und das war so eine gute Antwort: „Ja, aber sie hat auch Töchter.“ In Vers 5 Geheimnis Babylon die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde. Und tatsächlich: Alles, was aus der Kirche ab der Reformation herausgekommen ist und schließlich den gleichen Charakter von Abfall und Untreue gegenüber dem Wort Gottes erreicht hat, das sind Töchter. Die Reformation hatte bedeutet Freiheit und darum entstanden dann auch ganz ganz ganz viele verschiedene Kirchen. Und wenn man jetzt da durchgehen würde und schauen würde die Entwicklung all dieser, die herausgekommen sind, wo stehen die heute? Die verwerfen die Bibel als Gottes Wort. Die sind genau relativistisch geworden. Homosexualität ist in der Kirche möglich. Das und das ist alles keine Sünde mehr. Wo sind die hingekommen? Ja, dann ist natürlich das eine ganz wichtige Sache, wenn man sich überlegt: Wo sind die Töchter? Und in Hesekiel 16 heißt es: Wie die Mutter so die Tochter, ja. Das macht natürlich das Ganze noch brisanter. Und da muss man eben auch in jeder Freikirche sich fragen: Wo sind wir heute angekommen? Sind wir wirklich das Volk Gottes, das rausgegangen ist: Geht aus ihr hinaus mein Volk!, oder sind wir zu einer Tochterfirma geworden? {…} Abraham ging als Stammvater aus dem Südirak raus, Ur in Chaldäa. Genau. Und da war er eben im Götzendienst. Er war ein Götzendiener, sagt Josua 24. Aber der wahre Gott erschien ihm, er hat sich bekehrt. Dann ging er ins verheißene Land. Und seine Nachkommen dienten diesem einen wahren Gott, aber später fielen sie ab und begannen, falsche Götter zu verehren und dann mussten sie als Strafe nach Babylon in die Gefangenschaft. Und so ist der Kreis geschlossen. Da, wo der Stammvater ausgegangen ist, da gingen die Nachkommen wieder zurück. Und das ist ein Drama, das sich eben erstreckt bis in unsere Zeit, bis ins 20. Jahrhundert, wo die babylonische Gefangenschaft der Juden quasi zum Ende gekommen ist. Das ist also schon großartig, wenn man dieses Panorama sieht von Abraham an bis in die heutige Zeit.
{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}
AT = Altes Testament
NT = Neues Testament
Ja, aber wir müssen zum Schluss kommen und wollen noch beten.
Herr Jesus, danke, dass du uns dein Wort gegeben hast, das uns nicht schmeichelt, aber es zeigt uns die Wahrheit und es zeigt uns auch den Weg, auf dem wir als die Deinigen heute noch gehen können. Danke für diese Befreiung, die du geschenkt hast in der Reformation in der Rückkehr zu dem Wort Gottes allein und diese Gewissheiten des Evangeliums, dass wir allein durch den Glauben an dich für Zeit und Ewigkeit gerettet werden können. Danke, dass wir diese frohe Botschaft in der ganzen Welt bis heute verbreiten dürfen. Und danke Herr Jesus auch für das Wissen, dass du bald kommst und dass wir in dieser Zeit des Endes sind. Und da bitten wir dich: Halte du uns in deiner Nähe, erhalte uns treu als deine Zeugen, bis du wiederkommst. Amen.