Die Offenbarung des Johannes - Teil 33/40 - Offenbarung 19, 11 - Offenbarung 20, 6

 

 

Roger Liebi

06.12.2016

Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde

ID 30620

 

 

Wir stehen nach wie vor in Offenbarung 19. Wir kommen zu den letzten Versen  in diesem Kapitel. Ich würde aber vorschlagen, dass wir des Zusammenhangs wegen doch nochmals lesen ab Vers 11. Bis wir ein zweites Mikrofon haben, dass man dann eben auch auf der Aufnahme hören kann, werde ich mal von hier aus die Lesung vornehmen. Offenbarung 19 Vers 11:

11 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. 12 Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst; 13 und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. 14 Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand. 15 Und aus seinem Mund geht hervor ein scharfes zweischneidiges Schwert, auf dass er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen. 16 Und er trägt auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren. 17 Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmel fliegen: Kommt her, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes, 18 auf dass ihr Fleisch von Königen fresst und Fleisch von Obersten und Fleisch von Starken und Fleisch von Pferden und von denen, die darauf sitzen, und Fleisch von allen, sowohl von Freien als Sklaven, sowohl von Kleinen als Großen! 19 Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer. 20 Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet – der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, welche das Malzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten –, lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. 21 Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd saß, welches Schwert aus seinem Mund hervorging; und alle Vögel wurden von ihrem Fleisch gesättigt.

Zunächst mal bis dahin. Wir fahren dann weiter mit Kapitel 20, wo das 1000jährige Reich beschrieben wird, das auf die Wiederkunft Christi in Herrlichkeit, wie hier beschrieben, folgen wird. Nun haben wir letztes Mal schon einiges betrachtet ab Vers 11. Eben es geht hier nicht um die Entrückung der Gemeinde, das ist in der Offenbarung schon längst vorbei. In der Zwischenzeit sind all die Gerichte aus dem Buch der sieben Siegel, die nach der Entrückung erst einsetzen werden, vorübergegangen und nun wird diese Gerichtszeit abgeschlossen durch die Wiederkunft von Jesus Christus.

Und wir haben eigentlich schon ein bisschen begonnen, die verschiedenen Namen zu sammeln, wie wird Jesus Christus hier in diesem Abschnitt genannt. Können wir das kurz noch vollständig zusammentragen. {Vers 11 treu und wahrhaftig} Ja, Vers 11 genannt treu und wahrhaftig. Es ist ja so, es gibt hunderte von Namen Gottes in der Bibel und jeder Name sagt etwas über Gottes Wesen aus. Und dann empfiehlt es sich z.B., wenn man in der Bibel mit einer bestimmten Farbe – ich mach das bei mir orange – mit einem Farbstift all die Namen Gottes anzeichnet. Dann findet man die sofort wieder, wenn man die Bibel nur durchblättert. Und das ist ein gewaltiger Reichtum, der da einem entgegentritt, nur schon was durch diese Namen über das Wesen ausgesagt wird, das Wesen Gottes. Ja, dritte Bezeichnung {das Wort} Jawoll, bzw. noch ein bisschen vollständiger {das Wort Gottes} Das Wort Gottes in Vers 13. Und schließlich {König der Könige, Herr der Herren}. Jawoll. Also König über alle Könige, heißt das König der Könige, der König über alle Könige der Erde und der Herr über alle, die eben Autorität haben auf dieser Erde. Der Herr über alle Herren. {in Vers 12 ein Name, der nur ihm bekannt ist} Genau Vers 12: Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Darüber haben wir ja schon gesprochen ausführlich letztes Mal, aber das gehört auch dazu. Das zeigt, dass in der Person Jesu ein Geheimnis bleibt in alle Ewigkeit und dass er der Unerschöpfliche ist und die Gläubigen werden in der Ewigkeit auch immer noch tiefer in die Geheimnisse der Gottheit und der Herrlichkeit Gottes eindringen. Darum dieser Name, den niemand kennt als nur er selbst.        

In den Versen 17 – 18 haben wir das große Mahl, und zwar für die Raubvögel – was sage ich Raubvögel – für die Aas fressenden Vögel. Also der Herr Jesus wird kommen und wird alle Feinde auf dieser Welt in verschiedenen Phasen richten. Jetzt, wenn Johannes sagt, ich sah den Himmel geöffnet und da kommt einer auf dem weißen Pferd, das ist die Wiederkunft Christi. Aber diese Wiederkunft wird dann verschiedene Phasen haben. Einerseits wird der Herr Jesus erscheinen in {Harmagedon} Harmagedon. Darüber haben wir ja schon gesprochen in Kapitel 16, wo die Schlacht von Harmagedon kurz erwähnt wird. Können wir das nochmals nachlesen? Offenbarung 16 dieser kurze Einschub zwischen die sechste und die siebte Schale. Jetzt könnte das jemand lesen am Mikrofon bitte. Offenbarung 16 , 13-16:

13 Und ich sah aus dem Mund des Drachen und aus dem Mund des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten drei unreine Geister (kommen), wie Frösche; 14 denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, die ausziehen zu den Königen des ganzen Erdkreises, sie zu versammeln zu dem Krieg des großen Tages Gottes, des Allmäch­tigen. 15 – Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt umhergehe und man nicht seine Schande sehe! – 16 Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmagedon heißt.

Danke. Das haben wir ja damals angeschaut. Harmagedon ist dasselbe wie die Ebene Jesreel in Galiläa, in Nordisrael, und zwar grad im Hinterland von Haifa. Und wenn eben die Kriegsschiffe des Westens, des wiederhergestellten römischen Reiches, nach Israel kommen müssen, dann müssen sie automatisch in Haifa anlegen, denn dort ist der große Militärschiffshafen Israels in Haifa. Zu biblischen Zeiten war der große Hafen unten in Jaffo, südlich von Tel Aviv. Aber in der Endzeit wurde Haifa gegründet und dort ist der große Hafen und das hat Johannes vorausgesagt: In Harmagedon, im Hinterland von Haifa, wird der große Aufmarschplatz sein. Und wenn man oben auf dem Karmel steht, sieht man unweit in der Ebene Harmagedon einen der größten Militärflughäfen, also auch bereit für die Luftwaffe, um dort aufzumarschieren. Also Harmagedon wird ein Aufmarschplatz sein, und zwar nicht für die ganze Welt. Das wird oft falsch dargestellt. Wir sehen: Hier kommt das Tier, das ist der kommende Diktator über Europa bzw. das römische Reich, das natürlich alle verbündeten Alliierten, Nordamerika usw. mit umfassen kann. Aber eben es geht um diesen kommenden Diktator, das Tier, in Offenbarung 13, 1: das Tier aus dem Meer. Das wird ein nichtjüdischer Herrscher sein über das wiedervereinigte Europa. Dann haben wir zweitens den falschen Propheten. Wer ist das, nur zur Wiederholung? {Antichrist … } Das ist der Antichrist. Was sagt jemand hier? {Antichrist} Alle ein Antichrist. Das ist erstaunlich die Antwort, denn in der Literatur über Bibelauslegung, da wird so oft gesagt, das Tier aus dem Meer sei der Antichrist. Aber man muss verstehen, woher diese Verwirrung kommt: Das Wort 'Antichrist' kommt in der Offenbarung gar nie vor. Das kennen wir nur aus den Briefen von Johannes. Und dort sagt Johannes 1. Johannes 2, 18: Kindlein, es ist letzte Stunde und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt. Dann erklärt er: Schon jetzt gibt es viele Antichristen. Aber er sagt dort 'der Antichrist kommt'. Und dann spricht er über seine Vorläufer. Und diese Vorläufer, die dann weiter beschrieben werden, das sind falsche Lehrer, falsche Propheten. Auch in 1. Johannes 4: Der Geist des Antichristen, das ist der Geist der falschen Propheten. Und da wird klar: Ach so, der Antichrist, dieser Name bezieht sich nicht auf den kommenden politischen Führer des neuen Europas, sondern bezieht sich eben auf den falschen Propheten, der in Israel aufstehen wird als falscher Messias. Antichrist heißt eben nicht nur 'der gegen Christus ist', sondern auch 'der sich an die Stelle von Christus setzt'. 'Anti' heißt 'gegen' oder 'an Stelle von'. Und so ist der Antichrist ein falscher Messias. Und wir wissen: Der wahre Messias wurde genannt schon im Judentum 'der Prophet', der kommen soll aufgrund von 5. Mose 18 Vers 15. Und darum ist eben der falsche Messias 'der falsche Prophet'.

Ja und, da geht es also um diese beiden, die ja durch einen Bund für 7 Jahre offiziell zusammengeschlossen sein werden: das Tier in Europa und der Antichrist/der falsche Prophet in Israel. Übrigens kennen wir eigentlich in diesem Vers 13 da insgesamt 3 Tiere, nämlich: Tier Nr. 1 {der rote Drache) Der rote Drache, das ist der Satan, Offenbarung 12, so wird er dort genannt. Und dann das Tier hier bezeichnet eben das erste Tier aus dem Meer, Offenbarung 13 Vers 1. Und der falsche Prophet wird in Offenbarung 13 Vers 11 genannt: das Tier aus der Erde, eben der kommen wird aus Israel im Kontrast – das Land im Kontrast zum Meer. Das Meer ist oft ein Bild der Völker im allgemeinen. Jesaja 17, 12-13 macht das klar. Also sind es eigentlich drei Tiere, wobei eben dieses Tier aus dem Meer, der kommende Diktator, der wird sich verehren lassen als eine Art Vatergott. In Daniel 11, 36–39 da wird der Antichrist beschrieben im Land Israel als der König, der sich über alles erhebt, was Gott heißt. Und eine Ausnahme gibt es: Den Gott der Festungen wird er ehren, den Gott, den seine Väter nicht gekannt haben. Der Gott der Festungen, was ist das? Nun, im Altertum war das ein fester Begriff 'Jupiter Capitolinus'. Das ist Jupiter, der oberste Gott der griechisch-römischen Religion, aber eben Jupiter von der Capitolsfestung in Rom, das ist der Gott der Festungen. Und so wird dieser kommende Führer, wird sich verehren lassen als Jupiter, der als Vatergott verehrt wurde. Und jetzt sehen wir im Kontrast: Der Antichrist, der falsche Prophet, der falsche Messias in Israel der wird sich ausgeben als {Messias} Messias und damit als Gott, der Sohn, ja. Und die Kraft im Hintergrund, das ist der rote Drache, unsichtbar. Und das ist eine Imitation des Heiligen Geistes, der nicht gesehen wird aber wirkt.

Und sehen wir, es gibt Leute, die sagen: Ach ihr mit eurer Trinitätslehre, das ist alles ganz falsch und das ist unbiblisch. Ach wo. Das lehrt die Bibel, es gibt nur einen Gott. Aber Gott der Vater wird Gott genannt und der Sohn wird Gott genannt [Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott] und der Heilige Geist wird Gott genannt. Als Ananias den Heiligen Geist belogen hat in Apostelgeschichte 5 sagt Petrus: Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott. Ja, es gibt nur einen Gott, aber sowohl der Vater, als der Sohn, als der Heilige Geist wird in der Bibel ganz klar als Gott bezeichnet. Es gibt nicht drei Götter. Aber Gott ist eine Einheit von drei Personen. Und all diese Verächter – und das sind immer mehr und auch im Internet verbreiten sie ihre Irrlehren – da muss man sich im Klaren sein: Die glauben nicht an die Dreieinheit Gottes, aber der Teufel glaubt dran, sonst würde er nicht versuchen, das zu imitieren, indem er dann eben diese zwei Männer, das Tier aus dem Meer und das Tier aus der Erde, mit sich verbindet und so die Dreieinheit Gottes schändlich, teuflisch imitieren, nachahmen will.

Und nun, das ist grad der Punkt, der eben dann zu Harmagedon führt. Wir haben gesehen, da kommen Dämonen aus dem Mund des Drachen, des Tieres, des falschen Propheten. Und jetzt gehen die aus und versammeln die Könige – von wo? {des ganzen Erdkreises} Des ganzen Erdkreises Vers 14. Und dort ist es ganz wichtig, weiß jemand, was im Griechischen steht für Erdkreis? {Oikumene} Oikumene. Und das heißt ganz genau übersetzt? {… das bewohnte Festland von Europa } Ja, es bezeichnet effektiv das römische Reich ganz speziell, damit eben Europa, aber alles, was zum römischen Reich gehört. Und zwar in der Weihnachtsgeschichte Lukas 2 heißt es, dass ein Erlass ausging von Kaiser Augustus, den ganzen Erdkreis einzuschreiben. Und das ist das Wort 'Oikumene'. Das heißt wörtlich 'die behauste, die bewohnte Erde'. Aber es ist ein Fachausdruck spezielle für das römische Reich. Nicht wahr, Kaiser Augustus hat ja nicht die Indianer von Kanada eingeschrieben und gezählt, sondern es ging um das römische Reich. Oikumene ist ganz speziell das römische Reich. Jetzt haben wir diesen Ausdruck: Die Könige des ganzen Erdkreises, das sind diese zehn Könige, die wir in Kapitel 17 gefunden haben, die an der Spitze des neuen Europas stehen werden. Jetzt ist es noch nicht so. Also die Kommission ist anders aufgebaut heute. Aber da muss noch einiges …  Das Schiff wackelt und ist überhaupt nicht leistungsfähig, ja, weder innen- noch außenpolitisch. Das ist eine Katastrophe, aber diese Katastrophe muss sein, damit die Menschen schließlich den starken Mann wollen. Also was heute geschieht, ist alles eine ganz wichtige Vorbereitung, dass diese Diktatur überhaupt kommen kann. Und eben es wird dann der Tag kommen, da wird man ein Zehner-Gremium, das sind diese zehn Könige, von denen Kapitel 17 Vers 12 sagt, die haben Macht wie Könige, aber die haben kein Königreich. Das ist eine oberste Kommission. Aber dann haben wir in Kapitel 17 weiter gesehen: Die werden dann dem Tier, diesem kommenden Diktator, ihre Macht abgeben und mit ihm zusammenarbeiten. Das sind die Könige der Erde, also diese oberste Kommission, könnte man sagen. Und die versammeln dann eben die Armee und führen sie nach Harmagedon. Und dort wird der Herr Jesus erscheinen und sie richten. Aber die Bibel spricht eben darüber, dass die Wiederkunft Christi an verschiedenen Orten geschehen wird – in Phasen nacheinander. Wo erscheint der Herr auch noch, außer in Harmagedon? {auf dem Ölberg} Auf dem Ölberg, wo steht das? {Sacharja} Ja, wir glauben nur, was in der Bibel steht. Sacharja 14 schlagen wir auf. Darf ich jemand bitten zu lesen Verse 3 bis 4:

3 Aber der HERR wird ausziehen und gegen jene Heidenvölker kämpfen, wie [damals] am Tag seines Kampfes, am Tag der Schlacht. 4 Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem nach Osten zu liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin zu einem sehr großen Tal, und die eine Hälfte des Berges wird nach Norden zurückweichen, die andere nach Süden.

Danke. Also hier wird klar gesagt: Seine Füße werden auf dem Ölberg stehen, der grad östlich von der Altstadt von Jerusalem steht. Also das ist ein ganz anderer Ort bei Jerusalem als Harmagedon im Hinterland von Haifa. Da wird der Herr auch Nationen vernichten, aber das sind wieder andere Feinde, die sich dort versammeln werden. Das sind die Armeen des Königs des Nordens aus Daniel 11, 40–45. Der König des Nordens, dieser Begriff, umfasst in der erfüllten Prophetie das Gebiet von Syrien/Libanon über Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Afghanistan bis nach Pakistan und auch Iran, Irak. Also das wird ein tödlicher Machtblock sein, der Israel angreifen wird von Norden und eben Jerusalem belagern wird und dann wird der Herr kommen auf dem Ölberg. Aber wo erscheint der Herr auch noch ausdrücklich? {…} Wo steht das? {…} Ja, Edom ist das Gleiche wie Seir. {…} Jesaja 63 und ich höre noch Habakuk. {…} Ja, dann schlagen wir beides auf. Jesaja 63, wer liest am Mikrofon Verse 1 – 6:

1 Wer ist dieser, der dort von Edom kommt, von Bozra in hochroten Kleidern; dieser, prächtig in seinem Gewand, der einherzieht in der in der Größe seiner Kraft? »Ich bin es, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten!« 2 Warum ist rot an deinem Gewand und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? 3 »Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war niemand bei mir; und ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meinem Grimm und ihr Saft spritzte auf meine Kleider und ich besudelte mein ganzes Gewand. 4 Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen und das Jahr meiner Erlösung war gekommen. 5 Und ich blickte umher, und da war kein Helfer; und ich staunte und da war kein Unterstützer. Da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm, er hat mich unterstützt. 6 Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meinem Grimm, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen.

Jawoll. Das ist gleich auch die Antwort auf die Frage zu Offenbarung 19, warum steht da in Vers 13: Er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand. Das ist beantwortet durch dieses Gericht in Edom. In Edom werden verschiedene Völker zusammenspannen und werden Edom vernichten. Edom liegt wo heute? {Jordanien} In Jordanien, und zwar wie kann man sich das gut merken? {…} Im Süden, und zwar das Gebiet südlich des Toten Meeres da runter gegen Elat das ist Edom. Das ist ein Gebirge, das ganz markant rötlich aussieht. Und darum, der Name Edom heißt rot. Und merkt man, wie das ein Wortspiel ist: Wer ist dieser, der von Edom, von Rotland, kommt, von Bozra – das ist eine Ortschaft in Rotland – in hochroten Kleidern, ja. Und dann erklärt er, wieso die Kleider rot sind. Und zwar das Buch Obadja beschreibt, wie ehemalige Bundesgenossen von Edom werden sich gegen ihren Freund wenden und Edom vernichten. Also in der Sprache von heute heißt das: Arabische Nationen werden gegen ihren einstigen Bundesgenossen Jordanien vorgehen und eine Katastrophe anrichten. Und dann kommt der Herr und richtet diese Völker, die so gegen Edom gehen werden.

Und dann wurde bereits genannt Habakuk 3. Das ist dieses bewegende Lied von Habakuk, wo er die Wiederkunft Christi ganz dramatisch beschreibt. Und da steht in Vers 3:

3 Gott kommt von Teman her. [Das ist auch eine Ortschaft wie Bozra in Rotland, eben in Edom.] Gott kommt von Teman her, ja der Heilige vom Gebirge Paran.

Paran ist ein Gebirgsland unten im Negev eben grad bei Edom zu. Wenn man auf der Wüstenhauptstraße vom Toten Meer her runter fährt entlang der jordanischen Grenze auf israelischem Gebiet Richtung Elat, kommt man dann eben an den Ort, da steht: Paran, ja. Und ich weiß noch, wie ich da durchgefahren bin und habe wirklich gedacht an diese Stelle, wo der Herr dann von Paran her kommen wird. Und dann heißt es:

3 … Seine Pracht bedeckt die Himmel und die Erde ist voll seines Ruhmes.

Und Vers 6:

6 Er stand und machte die Erde schwanken, er schaute und macht aufbeben die Nationen und es zerbarsten die Berge der Vorzeit und es senkten sich die ewigen Hügel.

Also da werden auch geologische Katastrophen stattfinden. Und das ist in Übereinstimmung mit dem, was wir gerade in Sacharja 14 gelesen haben, dass der Ölberg – als ein Beispiel – sich spalten wird, ja. Und zwar ist dieser Spalt bereits geologisch vorgezeichnet. Man sieht also die Spuren eines Bruches in den geologischen Schichten, der dann ganz vollzogen werden wird.

Ja, nun sehen wir also: Das Gericht des Herrn wird in Phasen vonstatten gehen. Und vielleicht dazu noch eine Stelle: Jesaja 19 Vers 1. In diesem gan­zen Kapitel geht es um Ägypten und ganz speziell, nicht alles, gewisse Verse haben sich schon im Altertum erfüllt. Aber ein großer Teil geht auf die Endzeit und dieses ganze Kapitel wird gewissermaßen überschrieben mit Vers 1:

 

1 Ausspruch über Ägypten. Siehe, der HERR fährt auf schneller Wolke und kommt nach Ägypten.

Er wird also auf den Wolken des Himmels kommen, wie das Daniel 7 sagt von dem Menschensohn, der Messias. Und er wird eben nicht nur auf den Ölberg kommen, nicht nur nach Harmagedon, nicht nur nach Edom, Bozra und Teman und zum Gebirge Paran, sondern auch nach Ägypten. Und so in Phasen wird aller Widerstand der Welt gegen die Herrschaft Gottes gebrochen werden und erst dann kommt der Friede. Und nun sehen wir: Wenn eben diese Nationen gerichtet werden, dann werden die Aas fressenden Vögel kommen. Das ist dieses große Mahl in Offenbarung 19 Vers 17, wo ein Engel sagt: Kommt her, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes, auf dass ihr Fleisch von Königen fresst, Fleisch von Obersten usw.

Und dann – das haben wir noch nicht angeschaut – Verse 19 – 21. Was sieht Johannes? {die Könige der Erde und ihre Heere} Und noch genauer, wer führt diese Könige? {das Tier} Das Tier. Und? {… falsche Prophet} Der falsche Prophet in Vers 20. Also wir haben letztes Mal gesehen: In Sacharja 11 wird ja Jesus Christus vorgestellt als der gute Hirte, der von seiner eigenen Herde verworfen wurde, für 30 Silberschekel verkauft. Und dann in den letzten Versen von Sacharja 11 haben wir letztes Mal angeschaut, da heißt es, dass Gott als Gericht gewissermaßen über Israel einen törichten Hirten bringen wird, weil der gute Hirte verworfen worden ist. Und dieser törichte Hirt, das ist der Antichrist, dieser falsche Messias, der die Herde eben zerreißen wird. Und dann haben wir gelesen, das Schwert über – können wir vielleicht nochmals aufschlagen? Wiederholung ist die Mutter des Lernens. Sacharja 11. Ab Vers 15 wird der Antichrist beschrieben als der nichtige, törichte Hirte. Und könnte jemand lesen Vers 17:

17 Wehe dem nichtigen Hirten, der die Schafe verlässt! Das Schwert über seinen Arm und über sein rechtes Auge! Sein Arm verdorre, ja, verdorre, und sein rechtes Auge erlösche, ja, erlösche!

Danke. Also es ist ein Gericht über den Antichristen in zwei Phasen: Sein Arm soll gänzlich verdorren, das ist seine Macht als Herrscher, und sein rechtes Auge völlig erlöschen, das ist dann quasi das endgültige Gericht über ihn. Und das wird so erfolgen: Der Antichrist wird ja in der Mitte dieser sieben letzten Jahre – das sind die sieben Jahre, wo ein Bund bestehen wird zwischen dem römischen Reich und Israel unter dem Antichristen – nach 3½ Jahren wird der Antichrist sich selber in den Tempel setzen, in den kommenden dritten Tempel in Jerusalem, und er wird das Götzenbild, das eben seinen Freund darstellt, den Gott der Festungen, das wird er im dritten Tempel aufstellen, um den Tempel unrein zu machen. Dadurch werden die Opfer gestoppt werden. Das wird der Moment sein, wo der gläubige Überrest, der in der Zeit nach der Ent­rückung zum Glauben kommen wird, die 144 000 aus Offenbarung 7, die werden diesen Gräuel sehen. Und der Herr Jesus sagt ja in Matthäus 24, 15: Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung sehet an heiligem Ort … und dann in den weiteren Versen: dann sollen sie flüchten auf die Berge, denn alsbald wird große Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist seit Anfang der Welt an. Das ist die große Drangsal und die wird dadurch beginnen, dass der König des Nordens – ich habe schon erklärt, was das ist, – der König des Nordens wird Israel überrennen und das Land verwüsten, das Land verbrennen. Joel 2 beschreibt auch diesen vom Norden Kommenden, beschreibt: Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden und nachher ist alles verbrannt. Und der Antichrist wird dann, wenn er sieht, jetzt kommt dieser König des Nordens, wird er flüchten zu seinem Freund nach Rom. Er verlässt die Herde. Er ist nicht wie der gute Hirte, der sein Leben lässt für die Schafe (Johannes 10), sondern er wird die Herde verlassen, wird fliehen. Aber dadurch wird er seine Macht verlieren in Israel: das Schwert über seinen rechten Arm. Aber am Schluss der großen Drangsalszeit, wenn eben die Heere des römischen Reiches sich nach Haifa verschieben werden, um in Harmagedon aufzumarschieren, da wird er auch wieder dabei sein. Und nun das, was wir hier gelesen haben, ist also genau das Gericht in Harmagedon. 19, 19 liest das nochmals jemand:

19 Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um den Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer. 20 Und das Tier wurde ergriffen und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, womit er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten – lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. 21 Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd saß, dem Schwert, das aus seinem Mund hervorging; und alle Vögel wurden von ihrem Fleisch gesättigt.

Jawoll. Also: Die Hölle ist ja leer – bis zum heutigen Tag. Aber das werden die allerersten sein, die in die Hölle geworfen werden, und zwar das Spezielle wird sein eben das Tier, der kommende Diktator, und sein Freund der Antichrist, die sind da zusammen versammelt. Das heißt also: Der Antichrist wird dann wieder aus dem Westen zurückkehren mit der Armee. Und das Ziel wird ja sein, den König des Nordens zu bekämpfen. Europa wird nicht nach Harmagedon kommen, weil sie denken, ja, jetzt ist dann bald die Zeit der Wiederkunft Christi, ja. Wir haben da immer drauf gewartet. Nein, unsere Kultur verspottet uns, die wir an die Wiederkunft Christi glauben.

Es ist ja so: Etwa 1915 bis 1917 kam ja in Amerika eine Bücherserie heraus, die hieß 'The Fundamentals'. Und diese Serie wurde geschrieben von einigen sehr besorgten Brüdern in Nordamerika, z.B. Dick Wilson, ein großer Gelehrter, der gegen die Bibelkritik gekämpft hatte, und Sirach Robert Anderson, der ja jahrelang der Chef von Scotland Yard war in London, u.a., die haben diese Bücher geschrieben. Und es ging ihnen darum, zu zeigen: Was sind die Fundamente des christlichen Glaubens, die wir nie aufgeben dürfen, auch nicht in einer modernistischen Zeit. Und da haben sie betont die Wiederkunft Christi, das ist eine absolute Grundlage des Glaubens. Aber davor noch, dass Jesus Christus gestorben ist für unsere Sünden und wirklich am dritten Tag auf­erstanden ist. Und weiter: Die Bibel ist Gottes Wort und sie ist absolut zuverlässig usw. Das führen sie aus in diesen Artikeln. Und deswegen wurden Christen dann genannt 'Fundamentalisten'. Da entstand überhaupt der Begriff 'Fundamentalist'. Das gab's im 19. Jahrhundert, gab's den Ausdruck gar noch nicht. Und die Leute benutzen das, das ist in aller Leute Mund: Fundamentalisten. Was sind Fundamentalisten? Das sind Christen, die heute noch das glauben, was eigentlich Christen früher durch alle Jahrhunderte geglaubt haben, aber was eine modernistische Welt absolut nicht mehr akzeptiert: Zu glauben, dass Jesus Christus für unsere Sünden gestorben ist am Kreuz und dass er wirklich körperlich am dritten Tag auferstanden ist und wiederkommt – unmöglich, das sind Fundamentalisten.

Ja und – der langen Rede kurzer Sinn – wenn diese europäische Armee, diese weltliche Armee mit allen Alliierten nach Harmagedon kommt, dann wird das nicht sein, um jetzt die Wiederkunft Christi zu erwarten, sondern die kommen, um den König des Nordens zu bekämpfen. Die werden dort ihre Front aufstellen, während nach Daniel 11, 40–45 der König des Nordens seine Front aufstellt zwischen dem Mittelmeer und dem Tempelberg Jerusalem, ja. Da haben wir zwei Fronten, die klar getrennt sind durch ein Territorium dazwischen. Also da unten Tel Aviv bis Jerusalem. Das nächste Mal, wenn Sie mal mit dem Bus vom Flughafen her nach Jerusalem rauffahren über die A1, die Hauptstraße, dann denken Sie daran: Das ist das Aufmarschgebiet des König des Nordens. Genau in dem Gebiet wird die Front sein. Ja, und dann wird das eine völlige Überraschung sein, dass der Nazaräer eben doch lebt und er kommt und er wird eben diese Heere dort vernichten in Harmagedon. Aber das Tier und der Antichrist, die werden nicht sterben, die werden lebendig in die Hölle geworfen werden. So gibt es also 2 Menschen, die wurden nicht geboren, sind aber gestorben. Das waren Adam und Eva, nicht wahr. Die wurden nicht geboren, die wurden von Gott erschaffen, aber sind beide gestorben. Und das sind 2 Menschen, die werden zwar geboren werden, aber die werden nie sterben, die gehen grad lebendig in die Hölle, um eben das Gericht noch mehr zu unterstreichen, sofort direkt in die Hölle – ohne noch vorher ein Gericht zu erleben. Wir werden sehen: Nach dem 1000jährigen Reich wird das Gericht über alle verlorenen Menschen der Menschheit stattfinden. Und das wird zuerst vor dem Richterthron von Jesus Christus wird das alles geklärt werden. Aber die kommen direkt in die Hölle.

Ja, gibt es Fragen bis dahin? Gut. Vielleicht noch etwas: Wo lebte Jesus Christus die meiste Zeit, als er vor 2000 Jahren hier auf Erden war? {Nazareth} In Nazareth. Und wo liegt Nazareth? {… Galiläa, Norden …} In Galiläa, im Norden. Aber noch genauer in Verbindung mit unserem Thema {… oben … am Abhang, dass man die Ebene sieht} Also Nazareth liegt auf dem Bergland, grad am Rand der Harmagedon-Ebene. Also wenn man in Nazareth ist, hat man einen wunderbaren Blick in die Ebene Harmagedon. Das heißt, der Herr Jesus, als er das erste Mal kam und in Nazareth aufwuchs, er wusste: Ich bin gekommen als der Retter der Welt – das erste Mal. Aber das zweite Mal werde ich kommen – wieder hier in Harmagedon – als der Richter der Welt. Also das erste und das zweite Kommen Christi sind geographisch durch Nazareth und die Harmagedon-Ebene so miteinander verknüpft. Und übrigens, Carmine hat das ein bisschen angedeutet, es geht also steil runter, nicht wahr, hast du gesagt, in die Harmagedon-Ebene. Und wirklich, da gibt es einen ganz steilen – wirklich sogar für einen Schweizer – eindrücklichen Felsabsturz, ja. Und der spielte ja eine Rolle in den Evangelien.

Nicht wahr, in Lukas 4 lesen wir, wie der Herr Jesus in der Synagoge in Nazareth gepredigt hatte über Jesaja 61 und erklärt hat, dass jetzt die Zeit der Gnade gekommen ist, wie das in Jesaja 61 vorausgesagt ist. Und dann erklärt er in der Predigt, dass Gottes Gnade die Grenzen von Israel sprengt. Das ist ein Grundsatz, der war schon im AT sichtbar, denn zur Zeit von Elia da gab es viele Witwen in Israel, aber der Prophet Elia wurde nur zu dieser Witwe in Sarepta geschickt. Das war eine Libanesin. Und dann sagt er: In der Zeit von Elisa, da gab es viele Aussätzige in Israel, aber der Prophet Elisa hat nur den Syrer, Naaman den Heerführer von Syrien, geheilt. Gottes Gnade für Syrien. Und das haben diese engstirnigen Leute in der Synagoge gar nicht gemocht. Sie sahen sich als die Auserwählten. Ja, aber das ist ein falsches Verständnis der Erwählung Israels: Gott hat Israel nicht erwählt, um damit die anderen Völker zu verwerfen, sondern er hat ja Abraham gesagt in 1. Mose 12, 1-3: Und in dir sollen gesegnet werden alle Stämme oder Familien der Erde. Und die Erwählung Israels bedeutet nicht die Verwerfung der anderen, sondern die Erwählung Israels bedeutet die Chance und die Gnade für alle Völker. Und das hat sie so geärgert und dann haben sie ihn hinausgeführt. Wer liest Lukas 4, 27–30:

27 Und viele Aussätzige waren zur Zeit des Propheten Elisa in Israel, und keiner von ihnen wurde gereinigt als nur Naaman, der Syrer. 28 Und alle in der Synagoge wurden von Wut erfüllt, als sie dies hörten. 29 Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn so hinabzustürzen. 30 Er aber schritt durch ihre Mitte hindurch und ging weg.

Ja, und dieser Felsabsturz ist wirklich auch heute noch deutlich außerhalb der Stadt. Also wenn Sie das nächste Mal nach Nazareth reisen, unbedingt dann aus der Stadt hinaus zu diesem Felsabsturz und das führt direkt nach Harmagedon runter. Da wollten sie den Heiland der Welt töten, indem sie ihn nach Harmagedon hinabwarfen. Aber das war nicht der Plan Gottes. Der Messias sollte sterben als Opfer (Jesaja 53), aber nicht in Harmagedon sondern auf einem der Berge im Land Morija. Nicht wahr, Abraham bekam ja in 1. Mose 22 den Aufruf, seinen Sohn zu opfern. Er sollte hingehen ins Land Morija, um ihn auf einem der Berge dort, den Gott ihm sagen würde, zu opfern. Da ging er ins Land Morija. Morija war der bekannte Berg, denn auf dem Südabhang war das Städtchen, die Königsstadt Salem von Melchisedek. Aber Gott sagte nicht: Opfere ihn auf dem Morija, der später der Tempelberg wurde in der Bibel, sondern auf einem der Berge, den ich dir sagen werde. Und Abraham ging an diesen Ort und war bereit, seinen Sohn hinzugeben, weil er glaubte, Gott würde ihn auch wieder auferwecken. Aber es war nur ein Gehorsamstest. Isaak wurde verschont, weil er nicht für unsere Sünden sterben konnte. Er war selber ein Sünder. Aber es sollte ein Hinweis sein darauf, dass Gott, der Vater, einmal seinen Sohn als Opfer geben würde. Und 1. Mose 22 sagt, dass Abraham dann diesem Ort, diesem Berg, den Namen gab 'Adonai Jireh' – der Herr wird ausersehen das wahre Opfer. Und so erklärt Mose: Darum heutigen Tages gesagt wird: Auf dem Berg des Herrn wird ausersehen werden. Und so wusste man, der Messias wird einmal sterben als Opfer für unsere Sünden, und zwar im Land Morija auf einem der Hügel dort. Und tatsächlich, Golgatha liegt auf dem Nachbarhügel von Morija, auf dem heutigen Südwesthügel der Altstadt von Jerusalem. Und zur Zeit Jesu war das noch außerhalb der Stadtmauer, heute ist der Ort innerhalb. Außerhalb – dort sollte er sterben, nicht in Harmagedon. Aber schon eindrücklich: Die Menschen, die den Erlöser hassten, ihn runter in die Harmagedon-Ebene werfen wollten.

 

Wir gehen jetzt weiter und kommen zu Offenbarung 20. Liest uns jemand die ersten 10 Verse vor:

1 Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrunds und eine große Kette in seiner Hand hatte. 2 Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre 3 und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden. 4 Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre Hand. Und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. 5 Die Übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. 6 Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre. 7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden 8 und wird ausgehen, um die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, um sie zum Krieg zu versammeln, deren Zahl wie der Sand des Meeres ist. 9 Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt; und Feuer kam von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie. 10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier ist als auch der falsche Prophet; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Vielen Dank. Die Offenbarung ist ja grundsätzlich in chronologischer Reihenfolge geschrieben. Wir haben in Kapitel 2 + 3 gesehen die sieben Send­schreiben an sieben Gemeinden und habe gesehen, dass in prophetischer Hinsicht diese sieben Sendschreiben die ganze Kirchengeschichte darstellen, eingeteilt in sieben verschiedene Epochen. Und das hat sich auch in der Kirchengeschichte bis heute genau in der Reihenfolge, wie die Sendschreiben vorkommen – zuerst Ephesus, Smyrna, Pergamus usw. – erfüllt. Und diese sieben Epochen stellen also das Zeugnis der Gemeinde hier auf Erden dar. Und das soll dauern eben von der Zeit der Apostel, die im ersten Sendschreiben noch vom Thema her eine Bedeutung haben, denn es geht dort um falsche Propheten, die man prüfen muss, – im Kontrast eben zu den wahren Aposteln – geht das von der Apostelzeit eben bis zur Entrückung. Und dann ab Kapitel 4: Johannes wird entrückt in den Himmel und dort sieht er, wie Jesus Christus, das Lamm Gottes, das Buch mit den sieben Siegeln nimmt. Das ist das Buch der Gerichte Gottes über die Welt, die nach der Entrückung erfolgen sollen, bis Jesus Christus als Richter der Welt kommen wird. Und der Ablauf ist wieder ganz streng chronologisch. Es geht in der Reihenfolge: Erstes, nicht zuerst siebtes und dann viertes und dann fünftes, sondern erstes, zweites, drittes, viertes, fünftes, sechstes, siebtes Siegel. Und wir haben gesehen: Das siebte Siegel wird die große Drangsalszeit, die letzten 3½ Jahre eröffnen. Aber das siebte Siegel besteht aus sieben Posaunengerichten, wobei der Inhalt des siebten Posaunengerichts wird bestehen aus sieben Schalengerichten. Und dann kommt Jesus Christus wieder Offenbarung 19 Vers 11. Also ganz strenger Ablauf.

Aber – und das ist eben ganz wichtig und das hab ich immer wieder mal erklärt – es gibt Einschübe in diesen strengen Ablauf. Und diese Einschübe, die erklären den Hintergrund dieser ganzen Gerichtszeit. Und da gibt es auch Flash back, also wie im Film, wenn man zeitlich zurückgeht, ist das Flash back und wird zurückgeblendet in die Vergangenheit bis 2000 Jahre zurück. Offenbarung 12 plötzlich wird die Geburt Christi dort erläutert. Und dann haben wir auch Flash forward, was wir auch im Film haben, wenn man plötzlich zeitlich nach vorne springt. Und diese Einschübe, die den Hintergrund erklären, sind ganz systematisch eingefügt: Immer vor Nr. eins und zwischen Nr. sechs und sieben, also vor dem ersten Siegel, zwischen dem sechsten und dem siebten Siegel, vor der ersten Posaune, zwischen der sechsten und siebten Posaune und dann vor der ersten Schale und zwischen der sechsten und der siebten Schale und dann nach sieben, da wo wieder eine eins käme, ja. Und dann gibt das sieben Einschübe. Und nun geht eben diese strenge Chronologie weiter. Wir haben jetzt in Offenbarung 19, 11 bis zum Schluss gesehen die Wiederkunft Christi als Richter der Welt.

Und jetzt kommt Kapitel 20. Was ist das Thema der ersten Verse? {…} Oder noch gröber gesagt, das gehört alles zu einem größeren Thema. Was ist das Thema. {…} Ja, aber das gehört eben noch in ein größeres Thema. {…} Ja, und das gehört in welches größeres Thema. {das 1000jährige Reich} Das 1000jährige Friedensreich wird hier beschrieben. Wie viel Mal ist das Wort 1000 erwähnt worden, hat das jemand gezählt? Also nicht nur einmal, ja. {…} Wie? {fünfmal} Ich komm sogar auf sechs. Ja, also das erste Mal – wo? {Ende Vers 2} Ende von Vers 2. Dann in – wie? {…} Vers 3. Dann Vers 4, 5 und wo noch? {…} 6 und dann 7, wenn die 1000 Jahre vorüber sind, ja. Sechsmal wird betont, dass dieses Reich 1000 Jahre geht. Nun, was hat das für Konsequen­zen? Es gibt viele Christen, die sagen, das 1000jährige Reich das ist jetzt, das ist das Reich Gottes seit Jesus Christus gekommen ist. Und das ist sehr verbreitet, und zwar auch unter Evangelikalen, die sehr betonen, sie hätten die reformatorische Lehre. Und die sieht so aus, dass eben das Reich Gottes heute ist und dann ganz am Ende wird Jesus Christus kommen und das ist dann das Ende der Welt. Aber das stimmt nicht überein mit dem, was in der Bibel steht. Und es ist so, dass wir sehen: Jesus Christus kommt zuerst als der Richter der Welt und dann kommt das 1000jährige Reich. Also wenn ich mal so fragen darf: Wer ist schon echt konfrontiert worden mit dieser Auseinander­setzungsfrage: Ist das 1000jährige Reich heute oder erst in Zukunft? Erstaunlich wenige. Ihr bewegt euch wahrscheinlich in guten Kreisen. Ja also, aber dann ist es für die Zukunft. Das kann immer wieder sein, dass man damit konfrontiert wird, und zwar wirklich von Gläubigen, die man als bibeltreu bezeichnen muss, die also sagen: Die Bibel ist Gottes Wort, aber das ist ein falsches Verständnis ein zukünftiges 1000jähriges Reich. {woher weiß man jetzt, dass die 1000 Jahre nicht symbolisch gemeint sind …} Ja. Also das müssen sie natürlich erklären, weil die Zeit seit Jesus Christus gekommen ist bis heute ist nun doch deutlich mehr als 1000 Jahre, ja. Aber jetzt versteht man auch, warum es im Mittelalter beim Jahr 1000 eine solche Hysterie gegeben hat: Jetzt kommt das Ende der Welt, 1000 Jahre sind vorbei. Und dann kommen gute Leute und die sagen: Ja seht ihr, diese Hysterie von Endzeit, das hat's ja schon immer gegeben, auch schon damals im Jahre 1000. Ja, aber was war die Überlegung? Ja, das 1000jährige Reich ist jetzt und jetzt sind 1000 Jahre vorbei, jetzt kommt das Ende der Welt. Aber das war ja gar nicht, was der Bibeltext sagt. Der Bibeltext sagt: Jesus Christus kommt zuerst als der Richter der Welt, Gericht in Harmagedon, das Tier und der falsche Prophet werden in den Feuersee geworfen und dann kommt das 1000jährige Reich. Also diese Hysterie hätte es gar nie geben müssen, hätte man die Bibel wirklich so genommen, wie sie da steht. Und ich muss sagen: In den ersten Jahrhunderten haben die Kirchenlehrer, da war das ganz verbreitet und normal unter Kirchenlehrern zu sagen: Das 1000jährige Reich ist erst in der Zukunft. Die große Wende diesbezüglich kam ab dem 4. Jahrhundert, als die Christen­verfolgungen ein Ende nahmen mit der konstantinischen Wende, ab 311 n Chr. Das Christentum wurde zuerst erlaubte Religion und bald darauf Staatsreligion. Und plötzlich gab es eine Verbindung zwischen Staat und Christenheit und plötzlich bekam die Kirche Macht. Und dann sagte man sich: Ach so, ist zwar nicht ganz so wörtlich, wie es da steht, dass Christus wiedergekommen ist, aber jetzt können wir herrschen. Und es war wirklich so: Es war politisch ein Vorteil, ein Christ zu sein. Davor gehörte man automatisch zu den Dummen. Nur dumme Leute wie Sklaven usw., die glauben an das Evangelium, aber gebildete Römer niemals. Und so gehörte man also so zu den Dummen und plötzlich kam die Wende: Es war ein Vorteil, wenn man Christ war, dann konnte man leichter sogar in hohe Ämter aufsteigen. Und dann kam die Idee auf: Ach so, heute herrscht Christus durch die Kirche, jetzt ist das 1000jährige Reich. Und so kam also diese Idee auf und hat dazu geführt, dass die Kirche des Mittelalters wirklich die Macht voll beansprucht hat, Könige einzusetzen, Könige abzusetzen. Aber nach der Bibel ist das nicht die Zeit des Herrschens. Nicht wahr, schon der Apostel Paulus sagt in 1. Korinther 4, können wir das kurz aufschlagen. Kann jemand lesen ab Vers 9, auch den Vers davor noch dazu nehmen bitte:

8 Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr seid ohne uns zur Herrschaft gelangt! O dass ihr doch wirklich zur Herr­schaft gelangt wärt, damit auch wir mit euch herrschen könnten! 9 Es scheint mir nämlich, dass Gott uns Apostel als die Letzten hingestellt hat, gleichsam zum Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als auch Menschen. 10 Wir sind Narren um des Christus willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr in Ehren, wir aber verachtet.

Ja. Also der Apostel Paulus sagt diesen Korinthern, die nach Anerkennung in der Welt gestrebt hatten, sagt er: Ihr seid schon jetzt zur Herrschaft gelangt, ohne uns. Aber wir Apostel, wir sind die Allerletzten, die Verachtetsten. Und ihr seid quasi schon am Herrschen. Also ganz ironisch, um ihnen klarzumachen, dass das jetzt noch nicht die Zeit ist des Herrschens. Aber die Zeit des Herrschens wird kommen und das ist eben erst im 1000jährigen Friedensreich. Natürlich könnte jetzt jemand sagen: Aber das Reich Gottes, das ist doch in den Briefen des Apostels Paulus eine gegenwärtige Angelegenheit, z.B. schlagen wir mal auf Römer 14. Wer liest Römer 14, 17:

17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. 18 Denn wer in diesem dem Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt.

Jawoll. Also da wird über das Reich Gottes gesprochen als eben etwas, was Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist ausmacht, also heute schon. Ja, wie geht das jetzt? Das Reich Gottes heute oder erst in der Zukunft? Und die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Wir müssen drei Phasen des Reiches Gottes unterscheiden: Phase A – der Messias Jesus Christus kam in diese Welt als König und er hat Israel das Königreich angeboten. Matthäus 4, 17 liest das jemand vor. Da haben wir grad die Zeit, wo der Herr Jesus begann, öffentlich zu predigen und seine Predigt wird in einem Satz von Matthäus so zusammengefasst:

17 Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen!

Jawoll. Und in der Parallelstelle in Markus 1, da sagt er: Das Reich Gottes ist nahe gekommen. {und in Lukas 17, 21 sagt er: Denn siehe das Reich Gottes ist mitten unter euch} Ja. Also ich geb noch die Stelle an, die Parallelstelle Markus 1 Vers 15:

15 … Jesus kam nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und Glaubt dem Evangelium.

Also er sagt: Das Reich Gottes ist jetzt nahe gekommen. Und die Stelle, die Andreas erwähnt hat in Lukas 17 Vers 21:

21 … das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Er, der König, war da. Und in seiner Person war das Reich Gottes da. Aber, wenn man jetzt im Matthäusevangelium Kapitel 4, 5, 6, 7, 8 weiterliest, wird immer mehr deutlich, dass die Masse den König ablehnt. Und es kommt in Kapitel 12 zu einem Höhepunkt. Die Führer des jüdischen Volkes sagen, er treibe die Dämonen aus durch die Kraft des Teufels, durch den Beelzebul. Und dann kommt eine Wende. Das war wirklich der Ausdruck der totalen Verwerfung: Sein Werk wird dem Teufel zugeschrieben. Ab Matthäus 13 beginnt der Herr Jesus in Gleichnissen zu sprechen und sagt: Das Reich Gottes ist gleich geworden. Können wir das kurz mal aufschlagen. Matthäus 13 da haben wir 7 Gleichnisse, da kommt diese Wende. Und zwar liest jemand Matthäus 13, 24:

24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. 25 Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg. 26 Als aber die Saat aufsprosste und die Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut.

Jawoll, bis dahin. Jetzt, deine Übersetzung ist ein bisschen vereinfacht, und zwar heißt es ganz wörtlich und das findet man z.B. in der alten Elberfelder so, wörtlich steht im griechischen Text: das Reich der Himmel. Himmel ist übrigens ein Ersatzname für den Gottesnamen Jahwe. Die Rabbiner nannten, um den Namen nicht auszusprechen, Gott 'Adonai' – Herr oder auch 'schamajim' - Himmel. Also das Reich der Himmel, das ist das Reich des Herrn, das Reich Jahwes, das Reich Gottes. Und jetzt heißt es aber hier ganz wörtlich: Das Reich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf seinen Acker säte. Da ist etwas geschehen. Da hat eine Veränderung stattgefunden. Das Reich Gottes verändert sich. Und ab Matthäus 13 erklärt der Herr Jesus, dass er der König, weggehen wird in ein anderes Land, in den Himmel, und er wird das Reich seinen Knechten überlassen. Und grad das Gleichnis mit dem Weizen, der die Gläubigen darstellt – der Herr erklärt das deutlich in Matthäus 13 nachher in der Auslegung Vers 37:

37 … Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen [Also er ist der Sämann.], 38 der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber, dies sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; 39 der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. 40 Gleich wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. 41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die das Gesetzlosigkeit tun; 42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen: Dort wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.

Also dieses Gleichnis macht klar, das Reich Gottes wird jetzt so sein: Da gibt es die wahren Gläubigen, das ist der gute Weizen. Und dann hat der Feind aber dazwischen Unkraut gesät. Und das griechische Wort ist nicht irgendein Unkraut, sondern ein ganz bestimmtes: Lolch. Lolch ist nicht mehr so bekannt heute – glücklicherweise. In früheren Zeiten war das in Europa ein echtes Problem in der Landwirtschaft. Lolch ist ein Unkraut, das sieht am Anfang beim Aufwachsen aus wie Weizen. Man kann ihn nur klar unterscheiden, wenn die Frucht ausgereift ist, also ein dem Weizen ähnliches Unkraut. Jetzt kommen die Knecht zum Herrn und sagen: Ja, was sollen wir jetzt machen? Sollen wir den Lolch ausreißen? Nein, lasst alles zusammen wachsen. Erst in der Ernte dann kommt die Trennung. Und das nennt der Herr Jesus die Vollendung des Zeitalters. Also wenn die gegenwärtige Zeit zum Ende kommt und wenn Jesus Christus als König wiederkommen wird, das wird geschehen in der Vollendung des Zeitalters. Ja also wird eine Phase B stattfinden: eine totale Vermischung, und zwar weltweit. Der Acker ist die Welt. Da werden echte Christen sein und falsche Christen. Aber niemand hat ein Recht, die falschen irgendwie auszureißen. Sehen Sie, was in der Geschichte geschehen ist, in der Kirchen­geschichte, da wurden eben nicht nur Ketzer, sondern auch Hunderttausende angebliche Ketzer wurden getötet. In der Waldenserverfolgung wurden 800.000 Waldenser umgebracht, weil sie glaubten, dass man durch Glauben allein – ohne das eigene Zutun – gerettet wird. Dass man als Christ so leben muss nach der Bibel, das war für sie schon klar, aber sie haben gesagt: Dadurch werden wir nicht gerettet, nur durch den Glauben. 800.000 Tote. Das geschieht, wenn man den Lolch ausreißen will. Aber der Herr sagt: Nein. Lasst das bis zum Schluss stehen. Und in dem Gleichnis in Matthäus 25, liest jemand Verse 1 ff:

1 Dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleichen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. 2 Fünf von ihnen aber waren klug und fünf töricht. 3 Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. 4 Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mitsamt ihren Lampen. 5 Als nun der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. 6 Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm entgegen! 7 Da erwachten alle jene Jungfrauen und machten ihre Lampen bereit. 8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen! 9 Aber die klugen antworteten und sprachen: Nein, es würde nicht reichen für uns und für euch. Geht doch vielmehr hin zu den Händlern und kauft für euch selbst! 10 Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. 11 Danach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! 12 Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht! 13 Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.

Danke. Jetzt wird auch hier in Vers 1 gesagt: Alsdann wird das Reich der Himmel, das Reich Gottes, gleich geworden sein, so wörtlich: gleich geworden sein. Also auch da wird das Reich Gottes verändert sich. Diese Phase A kommt in eine veränderte Phase. Und da wird die ganze Christenheit verglichen mit zehn Jungfrauen, die ausgehen, um dem Bräutigam … Das ist ein Bild des Messias, bekannt aus dem Judentum aus dem Hohelied, der Bräutigam ist der Messias, bedeutet der Messias. Sie gehen ihm entgegen. Jetzt ist es aber so: Fünf sind gescheit und fünf sind töricht. Und plötzlich – nach langer Zeit – kommt dieser Ruf: Hier der Bräutigam! Wird verkündigt: Jetzt kommt Jesus Christus! Und fünf waren bereit und fünf waren nicht bereit. Und für die Törichten geht die Türe zu, die kommen zu spät und können nicht in das Fest eingehen. Und das symbolisiert auch wieder diese Phase B: Der Bräutigam ist nicht da, aber die zehn Jungfrauen warten, bis der Bräutigam kommt. Also Jesus Christus geht weg in der Phase B. Und das wird im nächsten Gleichnis noch deutlicher gemacht, können wir gleich soweit springen. Geht ein bisschen schnell vorwärts, aber das wird helfen, das Ganze besser einordnen zu können. Liest jemand ab Vers 14. Das schließt direkt an, um zu zeigen, was das Reich der Himmel nun sein soll.

14 Denn so wie ein Mensch, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: 15 Und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, jedem nach seiner eigenen Fähigkeit; und sogleich reiste er außer Landes. 16 Der die fünf Talente empfangen hatte, ging hin und handelte damit und gewann weitere fünf. 17 Ebenso gewann der mit den zweien weitere zwei. 18 Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn. 19 Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält Abrechnung mit ihnen. 20 Und der die fünf Talente empfangen hatte, trat herzu und brachte weitere fünf Talente und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, weitere fünf Talente habe ich gewonnen. 21 Da sprach sein Herr zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn. 22 Aber auch der mit den zwei Talenten trat herzu und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, weitere zwei Talente habe ich gewonnen. 23 Da sprach sein Herr zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn. 24 Aber auch der das eine Talent empfangen hatte, trat herzu und sprach: Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist. Du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast. 25 Und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine. 26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 27 So hättest du nun mein Geld den Wechslern geben sollen, und bei meinem Kommen hätte ich das Meine mit Zinsen zurückerhalten. 28 Nehmt nun das Talent von ihm weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat; 29 denn jedem, der hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst das, was er hat, weggenommen werden. 30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.

Danke. Also hier geht es um einen reichen Herrn und der geht in ein anderes Land. Vers 14: Denn gleich ein Mensch, der außer Landes reiste. Das symbolisiert Jesus Christus. Er wurde verworfen von der Masse seines Volkes und ging weg – in den Himmel zurück. Und seinen Knechten gibt er einen Auftrag hier auf der Erde. Er übergibt Geldwerte. Talente das sind ein Gewichtsmaß, grob gesagt ca. 40 Kilo. Und zwar geht es hier um Silbertalente in diesem Gleichnis. Also, wer 1 Talent bekommt, 40 Kilo Silber, einer bekommt 10 Talente, das wären dann 400 Kilo Silber – nicht gerade wenig, ja. Und sie bekommen alle den Auftrag, damit zu handeln, und zwar bis dass der Herr wieder zurückkommt. Und jeder auf seine Art tut etwas damit. Und dann haben wir gelesen entscheidend in Vers 19: Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält Rechnung mit ihnen. Also das weist darauf hin: Der Herr Jesus wird wiederkommen. Und was hier auch noch angedeutet wird: nach langer Zeit, nicht so schnell schnell wieder. Nach langer Zeit kommt der Herr zurück. Und wirklich, auch in 2. Petrus 3, da sagt Petrus: In der Endzeit werden Spötter kommen und die werden sagen: Wo ist jetzt die Wiederkunft Christi? Seit Urzeiten bleibt alles immer gleich und es ist ja nichts geschehen. Also 2. Petrus 3 macht klar: Die Wiederkunft Christi wird so lange ausbleiben, dass die Spötter einen Grund sehen werden, um zu sagen: Seht ihr, das sind alles nur Märchen, der kommt ja sowieso nicht. Also nach langer Zeit kommt er aber zurück. Und dann wird abgerechnet. Die, die treue Knechte waren, werden belohnt und dürfen in die Freude des Herrn eingehen. Und das ist eben das 1000jährige Friedensreich, das als Phase C dann folgen wird.

Also nochmals A Matthäus 1 – 12: Der König kommt in diese Welt, wird geboren in Bethlehem, tritt auf als Verkündiger: Das Reich der Himmel ist nahegekommen, das Reich Gottes ist nahe, wird aber von der Masse verworfen. Und dann verändert sich das Reich Gottes und wird ein Reich, das wohl auch hier auf Erden ist, aber das aus einer Vermischung besteht: Weizen und Unkraut, weise Jungfrauen und törichte, kluge und törichte Jungfrauen, gute Knechte und hier haben wir einen bösen Knecht, der seinen Herrn gar nicht kennt, der sagt: Ich wusste, dass du ein harter Herr bist und du nimmst dir das, was dir gar nicht gehört. Das ist kein echter Christ, der ist ein Namenschrist. Aber das Reich Gott macht also die ganze Christenheit aus. Alle, die sich irgendwie zu Christus bekennen, gehören dazu, eben zu einer Gruppe: Weizen oder Unkraut, kluge oder törichte Jungfrauen, gute Knechte, böse Knechte.

Aber diese Zwischenzeit, die lange dauern würde, wird dann abgebrochen: Der Herr kehrt zurück und macht Abrechnung bzw. die Jungfrauen gehen aus, warten und warten und warten und warten und – was ist der Punkt? Sie schlafen ein, weil es so lange geht, viel länger, als erwartet. Und dann plötzlich kommt der Weckruf: Siehe der Bräutigam! Und das entspricht eigentlich der Erweckung im 19. Jahrhundert. Nach Jahrhunderten, wo das Thema 'Wiederkunft Christi' kein großes Thema mehr war in der Christenheit, kam durch das Bibellesen wieder die Entdeckung: Ja, es steht ja tatsächlich, Jesus Christus wird wiederkommen und es steht sogar auch etwas von einer Entrückung der Gemeinde. Diese Dinge hat man wieder ganz neu entdeckt und die waren bekannt in der alten Kirche, in der frühen Kirche, aber gingen in Vergessenheit. So sind sie alle eingeschlafen. Und dann der Weckruf im 19. Jahrhundert: Jesus Christus kommt. Und alle wachen auf, alle entwickeln Aktivismus, aber für die Törichten ist es schließlich zu spät, die Türe ist geschlossen. Also alle diese Gleichnisse von Matthäus 13 bis zum Schluss des Evangeliums zeigen diese Phase B. Und die Phase C wird beginnen eben, wenn der Herr Jesus zurückkehrt und das 1000jährige Friedensreich aufrichtet. Also der langen Rede kurzer Sinn, wir hatten am Anfang uns gefragt, ja Römer 14 spricht vom Reich Gottes heute: Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. Ja, natürlich, das ist Phase B, in der wir leben.

Natürlich leben wir im Reich Gottes heute. Aber es bleibt trotzdem Matthäus 5: Unser Vater, der du bist in den Himmeln. Und dann kommt bald die Bitte: Dein Reich komme. Nicht: Danke, dass dein Reich da ist. Also die Erwartung eines künftigen Reiches, ist in 'unser Vater' schon festgeschrieben. Und das meint die Phase C: Er wird kommen. Also in der Zwischenzeit – Phase B – da hat die Gemeinde, da haben die Gläubigen nicht den Auftrag, die Weltherrschaft zu übernehmen und die Welt zu beherrschen und die Welt zu verbessern. Nein, sie haben den Auftrag, ein Licht zu sein, das Evangelium zu verbreiten, so, wie die Jungfrauen ihre Lampen hatten. Dieses Licht sollten sie in einer dunklen Welt verbreiten und warten, bis der Bräutigam kommt.

Und jetzt in Offenbarung 20 sehen wir: Aha, nachdem in Kapitel 19 die Wieder­kunft Christi als Richter beschrieben wird, dann kommt das 1000jährige Reich. Das ist die Phase C. Aber jetzt ist noch etwas: Eigentlich überrascht uns, wie kurz das beschrieben ist, nicht wahr, Verse 1 – 10 und fertig. Warum ist das so kurz beschrieben, hat jemand eine Antwort? {vielleicht weil die Propheten im AT schon vieles beschrieben haben?} Genau das. Die Propheten haben das im AT so ausführlich beschrieben. Also wenn man liest in Jesaja, Jeremia, Hesekiel die Schlusskapitel 40 – 48, alles über das 1000jährige Friedensreich und dann auch in den kleinen Propheten. Das Thema vom Friedensreich ist so ausführlich behandelt im AT. Und die Offenbarung, ist eben eine Enthüllung – das heißt Offenbarung – speziell für die Gemeinde geschrieben, um all das noch zu ergänzen, was Gott den Propheten im AT nicht mitgeteilt hatte. Nicht wahr, die Gemeinde war ja im AT ein Geheimnis, sagt Epheser 3. Und in der Offenbarung werden uns eben solche Geheimnisse, die im AT nicht bekannt waren, mitgeteilt. Darum haben wir das Geheimnis der Sterne, das Geheimnis des Tieres, das Geheimnis Babylon, die Hure. Das sind alles Dinge, diese Mittei­lungen findet man im AT nicht. Und das hängt alles zusammen mit der Gemeinde. Und auch das Buch mit den sieben Siegeln, das finden Sie nicht im AT. Und dann in der Entfaltung, was bei jedem Siegel geschieht, und dann das siebte Siegel, das besteht aus sieben Posaunengerichten, nirgends im AT. Und die siebte Posaune besteht aus sieben Schalengerichten, nirgends im AT. Die Offenbarung enthüllt uns wirklich das Restliche, was alles noch gesagt werden musste, um die alttestamentliche Prophetie zu vollenden. Und darum steht dann auf der letzten Seite: Wehe, wer jetzt zu diesem Buch, das Gottes Offenbarung abschließt, noch etwas hinzufügt, dem wird Gott von den Plagen hinzufügen. Und wehe, wer etwas davon wegnimmt. Jetzt ist alle komplett. Und das 1000jährige Reich muss nur ganz kurz erklärt werden, weil das weiß man schon längst aus dem AT. Und darum ist dieser Abschnitt so kurz.

Was aber im AT nicht gesagt worden war, ist die Länge des Reiches. Und darum findet man in der Literatur der Rabbiner ganz verschiedene Spekulationen über die Länge des messianischen Königreiches, das einmal kommen wird, das zukünftige Zeitalter. Aber es gibt unter den Rabbinern die Auffassung von 1000 Jahren, aber eben, das konnte eine Spekulation sein neben anderen. Und jetzt in der Offenbarung – inspiriert durch den Heiligen Geist – sagt uns dort ja: 1000 Jahre wird das dauern. Und während diesen 1000 Jahren wird der Teufel gebunden sein. Und jetzt muss man doch diesen Geschwistern sagen, die behaupten allen Ernstes, wir leben heute im 1000jährigen Reich, dann wäre ja der Teufel gebunden, aber der Teufel ist los. Also wer das nicht sieht, der ist doch nicht gebunden. Und es wird ausdrücklich gesagt, er werde gebunden, damit er nicht mehr die Nationen verführe, nicht wahr, in den ersten 3 Versen. Aber wir sehen ja Verführung weltweit im schlimmsten Maß durch alle mög­lichen Ideologien und Irrlehren und Religionen. Also der Teufel ist los, das 1000jährige Reich ist nicht heute. Aber das wird in der Zukunft kommen und darum wird es einfach, um es richtig zeitlich einzuordnen, ganz kurz hier geschildert. Und was noch nicht gesagt worden war, wie lange es dauert. Und darum wird es sechs Mal gesagt: 1000 Jahre 1000 Jahre 1000 Jahre usw. Das ist der große Punkt hier. Aber eben, damit wir's zeitlich klar einordnen können: zuerst die Wiederkunft, dann die 1000 Jahre und erst danach gibt es eine neue Schöpfung, einen neuen Himmel und eine neue Erde. Darum glaubt also niemand von uns an einen baldigen Weltuntergang, denn das 1000jährige Reich muss ja vorher kommen.

Aber das war eben der Irrtum der Reformatoren noch. Aber da muss man gutes Verständnis haben. Die Reformatoren die haben durch das Bibellesen viele Dinge, die in den Jahrhunderten vorher verschüttet worden sind, wieder neu entdeckt, z.B., dass nur die Bibel wirklich Autorität hat und nicht Menschen, nur die Bibel. Sie haben gesagt: Allein die Schrift. Und sie haben entdeckt: Nur durch den Glauben an Jesus Christus können wir gerettet werden, wir können nicht selber etwas beitragen. Er hat am Kreuz alles getan, er hat gesagt: Es ist vollbracht. Und darum: Wer an dieses Werk glaubt, der wird gerettet. Und darum haben sie gesagt: Allein durch Glauben und eben ohne eigene Leistung, allein durch Gnade. Und sie haben auch erklärt: Nicht durch irgendwelche Mittler. Es gibt nur einen Mittler und das ist Jesus Christus. Darum haben sie gesagt: Solus Jesus Christus. Und die haben so vieles wieder neu entdeckt, was einfach in der Bibel stand. Aber was Prophetie anbetrifft, das haben sie noch nicht entdeckt. Also das sieht man z.B. bei Calvin. Ich habe alle alle Werke von Calvin und auch alle seine Bibelauslegungen übers AT so viele Bände, NT. Der hat wirklich ganz fleißig gearbeitet. Aber bei den Propheten ist alles so ganz kurz zusammengefasst, ja. Auffällig. Und im NT ist alles da bis Judas, nichts über die Offenbarung. Warum? Ja, weil die mussten ja zuerst mal die Grundlagen des Glaubens wieder neu entdecken. Und erst in der weiteren Zeit, besonders ab dem 19. Jahrhundert, haben Christen wieder begonnen, auch die Prophetie zu studieren und ganz neu zu entdecken. Und darum ist eben das Verständnis für die Prophetie auch viel mehr gewachsen. Und Luther hat immer noch in der Tradition seit der konstantinischen Wende – hab ich ja erklärt, wo man gedacht hat: Ah, jetzt ist die Kirche zur Macht gekommen, jetzt ist das 1000jährige Reich. – hat er gesagt: „Der jüngste Tag ist dann, wenn Jesus Christus zurückkommt, dann ist das Ende der Welt.“ Der hat nichts gelehrt von einem 1000jährigen Reich, das nach der Wiederkunft Christi erst kommen wird. Und darum war er also noch ganz in der alten Tradition. Und es brauchte einfach noch weiteres Bibelstudium. Und das ist ja interessant: Luther selber und die Reformatoren haben gesagt: „Ecclesia semper reformada est.“ - Die Kirche, die Gemeinde, muss ständig reformiert werden. Nicht wahr, Luther wollte ja nicht die Kirche zerstören. Er wollte wieder zurückkehren zur Bibel, zum ursprünglichen Christentum. Aber es war ihm klar: Wir haben nicht einfach jetzt das Endgültige erreicht. Wir müssen ständig erneuert werden nach der Bibel. Und das gehört eben auch dazu zur ständigen Erneuerung der Kirche, dass eben auch die Prophetie wieder neue entdeckt wurde und dass es wieder ganz klar wurde: Natürlich, das 1000jährige Reich das kommt nach der Wiederkunft Christi. Heute ist der Teufel los, aber dann wird er gebunden sein.

Ja, dann fahren wir da nächstes Mal weiter, also nächstes Mal heißt dann nächstes Mal, wenn wir im nächsten Jahr weiterfahren mit dem Offenbarungs­thema. Und das wirklich nächste Mal ist ja erst am 11. Dezember. Aber da wird dann jemand noch etwas dazu sagen, dem Spezialthema. Und im November gibt es leider keine Bibelklasse, weil ich wieder weiterreise, ich bin ja nur ganz kurz nach Europa gekommen. Am Dienstag bin ich aus Brasilien zurück und morgen fliege ich nach Thailand und dann nach Neuseeland. Und im Dezember werde ich dann wieder da sein, so Gott will.

 

{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament

Ja, wir wollen noch beten.

 

Unser Gott und Vater, wir danken Dir, dass wir dein Wort haben. Es ist so kostbar und wunderbar und so vollständig und abgeschlossen. Wir danken Dir, dass wir darin Deine Pläne finden, Deine Ratschlüsse mit der Welt, mit uns Menschen und auch ganz besonders mit den Gläubigen, mit den Erlösten. Und schenke Du uns Gnade, dass auch das, was wir studiert haben, uns anspornt, wirklich nach vorne zu schauen im Bewusstsein, dass Du diese ganze Welt, die im Chaos ist, trotzdem in der Hand hast. Und Du wirst das letzte Wort sprechen. Danke, dass wir diese Hoffnung haben dürfen, dass Dein Reich kommen wird und dass wir Anteil haben dürfen, wie wir durch den Glauben an Deinen Sohn gerettet und Kinder Gottes geworden sind, und dass wir all diese künftigen Herrlichkeiten einmal miterleben werden in Deiner Gegenwart. Gepriesen sei Dein Name. Amen.