Die Offenbarung des Johannes - Teil 39/40 - Offenbarung 22, 1-21

 

 

Roger Liebi

20.08.2017

Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde

ID 30626

 

 

Wir wollen zusammen beten.

Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass Du uns diesen Nachmittag schenkst, dass wir zusammen Dein Wort studieren dürfen. Danke, dass Du da bist, dass Du uns auch durch Deinen Geist hilfst, Dein Wort zu verstehen. Du hast damals den Jüngern an dem Vorabend der Kreuzigung angekündigt, dass der Heilige Geist kommen würde, um sie in alle Wahrheit zu führen. Und so bitten wir Dich auch, dass Du uns Dein Wort öffnest an diesem Nachmittag. Wir preisen Deinen Namen. Amen.

 

Wir stehen in Offenbarung 22, betrachten das letzte Kapitel der Bibel. Das ist natürlich ein besonders feierliches Kapitel, das Schlusswort der Bibel. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man das Ende von Maleachi studiert. Das war das Schlusswort des Alten Testamentes. Und dann kam das große Schweigen der Schriftpropheten von 400 Jahren bis dann der Messias kam. Und mit dem Abschluss des Neuen Testaments und mit der Offenbarung kam eben der Abschluss der Schrift, keine Schriftpropheten folgten mehr. Und sie werden auch gewarnt durch das letzte Kapitel, überhaupt zu kommen, diese zusätz­lichen Propheten. Und so haben wir hier wirklich das Abschlusswort für Altes und Neues Testament, und zwar definitiv. Liest uns jemand Offenbarung 22 das ganze Kapitel.

1 Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes. 2 In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen. 3 Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein; und seine Knechte werden ihm dienen, 4 und sie werden sein Angesicht sehen; und sein Name wird an ihren Stirnen sein. 5 Und Nacht wird nicht mehr sein und kein Bedürfnis nach einer Lampe und dem Licht der Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. 6 Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig, und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. 7 Und siehe, ich komme bald. Glückselig, der die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt! 8 Und ich, Johannes, bin der, der diese Dinge hörte und sah; und als ich sie hörte und sah, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir diese Dinge zeigte. 9 Und er spricht zu mir: Sieh zu, tu es nicht. Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, die die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an. 10 Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches; denn die Zeit ist nahe. 11 Wer unrecht tut, tue noch unrecht, und wer unrein ist, verunreinige sich noch, und wer gerecht ist, übe noch Gerechtigkeit, und wer heilig ist, sei noch geheiligt. 12 Siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist. 13 Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. 14 Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Recht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen! 15 Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. 16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern. 17 Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst. 18 Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buch es hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben sind; 19 und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen von dem Baum des Lebens und aus der heiligen Stadt, wovon in diesem Buch geschrieben ist. 20 Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen; komm, Herr Jesus! 21 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit allen Heiligen!

Danke. Wir haben letztes Mal noch das neue Jerusalem genauer studiert und auch die Bedeutung all der Edelsteine, die da erwähnt werden in Kapitel 21. Und wir sollten uns nochmals vor Augen führen: Die Offenbarung endet eigent­lich in ihrer prophetischen Zusammenstellung bei Kapitel 21 Vers 8. Da sind wir in der Ewigkeit mit dem neuen Himmel und der neuen Erde. Nach dem 1000­jährigen Reich, das im Kapitel zuvor, Kapitel 20, beschrieben wird. Und alles, was wir dann weiter haben in Kapitel 21, 9 bis zum Schluss ist eigentlich ein Anhang. Aber ein Anhang bedeutet nicht, das ist weniger wichtig, ja. Es gibt Leute, die, wenn sie ein Buch lesen, die denken, ein Anhang ist nicht so wichtig. Dabei können dort manchmal die ganz entscheidenden Dinge erklärt werden, ohne die man das Buch gar nicht versteht. Und es gibt auch viele, die lesen Bücher ohne die Fußnoten. Aber die Fußnoten sind manchmal in einem Buch das Wichtigste. Also manchmal interessieren mich in einem Buch speziell nur die Fußnoten und nicht der Rest, weil dort die ganz entscheidenden Dinge, die man sucht, zu finden sind, die entscheidenden Belege. Also das soll uns nicht verleiten zu denken, der Anhang ist nicht so wichtig. Der Anhang ist ganz wichtig. Und wir haben hier eben sogar das Schlusswort der Bibel vor uns. Aber wir haben gesehen in Kapitel 21 Vers 9, da wird zunächst das neuer Jerusalem erläutert. Warum? Das geht bis Kapitel 22 Vers 5. Weil das neue Jerusalem eben erwähnt in dem prophetischen Panorama, kann man sagen, in Kapitel 21 Vers 2. Wer liest da nochmals?

2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.

Und noch Vers 3 dazu.

3 Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.

Ja. da wird also – bleib noch, du bekommst grad noch einen Vers dazu – da wird das neue Jerusalem erwähnt, das auf die neue Erde herabkommen wird aus dem Himmel. Und es ist dann da inmitten der Menschen, die auf der neuen Erde wohnen werden. Und da stellt sich natürlich die Frage für den Leser: Was ist denn das, das neue Jerusalem? Und wir hatten eben auch schon früher in der Offenbarung einen kleinen Hinweis auf dieses neue Jerusalem. Darum, das wollen wir noch dazu lesen, nämlich schon in den Sendschreiben. Also schlagen wir auf Offenbarung 3. Im Sendschreiben an die Gemeinde von Philadelphia an diese treue Gemeinde, die an dem Wort Gottes festgehalten hat, da wird gesagt in Kapitel 3 Vers 11 + 12:

11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz nimmt! 12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

Ja, danke. Das reicht. Also hier sehen wir: Der Herr erwähnt in der Verheißung für die Überwinder von Philadelphia ganz besonders diese Stadt, das neue Jerusalem. Und das muss etwas ganz Besonderes sein, wenn das eine Ehre ist, dass auf diese Säule der Name dieser Stadt geschrieben wird. Aber eben, es ist nicht klar beim Leser. Was ist das das neue Jerusalem? Was soll man darunter verstehen? Und darum dieser Anhang in Kapitel 21, 9 bis 22, 5 bezüglich des neuen Jerusalems. Da wird erklärt, was das ist. Und wie ist die Antwort? {die

Gemeinde} Die Gemeinde. Und woraus kannst du das sehen jetzt in diesem Anhang? {Vers 11} Ja. Liest jemand nochmals 21, 9 + 10.

9 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm her! Ich will dir die Braut, das Weib des Lammes, zeigen. 10 Und er führte mich im Geist hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie aus dem Himmel von Gott herabkam, 11 und sie hatte die Herrlichkeit Gottes.

Ja, das reicht. Genau. Also hier wird gesagt, dass das neue Jerusalem identisch ist mit der Braut, der Frau des Lammes. Ja, also Johannes wird gesagt: Ich zeige dir – sagt der Engel – die Braut, die Frau des Lammes. Und das ist schon bekannt aus den Briefen von Paulus. Das ist die Gemeinde. 2. Korinther 11 Vers 2 wird zu Korinth gesagt, zur Gemeinde in Korinth, dass sie verlobt sind mit Christus, mit dem Messias, die Verlobte des Messias. Und Epheser 5, 22 bis 33 in diesem langen Abschnitt über die Ehe, wird erläutert, dass das große Vorbild für die Ehe ist, was Männer und Frauen, also Ehemänner und Ehefrauen, ständig vor Augen haben müssten, ist das Verhältnis zwischen Christus, dem Messias, und der Gemeinde. Und es wird dort erläutert: Die Männer sollen ihre Frauen so lieben wie Christus die Gemeinde geliebt und sich selber für sie hingegeben hat. Es werden dort sieben Handlungen des Messias für die Gemeinde ausgedrückt. Eine davon ist, er hat sie geliebt und noch eine, und sich selber für sie hingegeben in den Tod. Also da wird ganz klargemacht: Die Gemeinde ist die Braut des Lammes, die Frau des Lammes. Und nun geht also Johannes da auf diesen hohen Berg. Dieser hohe Berg macht deutlich: Jetzt kommt ein ganz ganz erhabenes Thema. Aber dann sieht er keine Frau, sondern er sieht eine Stadt, die herunterkommt. Und das bedeutet: Diese Stadt ist dasselbe wie die Gemeinde, die Braut Christi. Und so wird also klar: Hier haben wir eine rein symbolische Beschreibung der Gemeinde als Stadt. Und eben, das kann manche enttäuschen, die vielleicht schon als Kind gedacht haben: Oh, diese Stadt ist so wunderbar beschrieben, diese goldenen Gassen, wenn ich da einmal im Himmel in diese Stadt eingehen werde. Und jetzt kommt da die Bibelklasse und da wird erklärt: Das neue Jerusalem ist nicht eine wirkliche Stadt, sondern das ist nur eine symbolische Beschreibung der Gemeinde. Aber gleich eine gute Nachricht: Das neue Jerusalem ist eine symbolische Beschreibung der Gemeinde. Aber es gibt eine Stadt im Himmel und die heißt ein bisschen anders. {…} Das himmlische Jerusalem oder das Jerusalem droben. Und davon haben schon die Rabbiner gesprochen. In den rabbinischen Schriften im Judentum liest man von 'Hebräisch …'. Das ist 'Jerusalem oben'. Aber das sollte doch im Judentum gar nicht bekannt sein, denn Epheser 5, 22–33 sagt ja: Das Geheimnis ist groß. Ich sage es aber in Bezug auf Christus und die Gemeinde. Dieses Verhältnis Christus und die Gemeinde ist ein Geheimnis. Und wir wissen gleich: In den Paulusbriefen findet man acht Geheimnisse. Das sind alles Wahrheiten, die man im AT null mal findet, verborgen, war nie geoffenbart. Erst mit dem Kommen des Herrn Jesus und dann mit dem Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten wurden diese Dinge den Aposteln und Propheten im NT vollumfänglich geoffenbart. Also im Judentum ist dieses Geheimnis, die Gemeinde, die Braut Christi und die Gemeinde, das neue Jerusalem, vollkommen unbekannt. Aber trotzdem: Die wissen von Jerusalem oben. Und auch schon Abraham wusste von dieser Stadt. Wo steht das? {…} Im Hebräerbrief. Also schlagen wir den Hebräerbrief auf, ein Brief speziell für Juden, für Hebräer. Und da lesen wir in Hebräer 11, könnte uns jemand vorlesen einige Verse ab Hebräer 11 Vers 8:

8 Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme. 9 Durch Glauben hielt er sich in dem Land der Verheißung auf wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; 10 denn er erwartete die Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.

Jawoll. Also da wird ganz klar gesagt, dass Abraham hier eine Stadt erwartet hat. Und noch mehr erfahren wir über seine Erwartungen, lies du noch weiter in Vers 13:

13 Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheißungen nicht empfangen, sondern sahen sie von fern und begrüßten sie und bekannten, dass sie Fremde und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien. , 14 Denn die, die solches sagen, zeigen deutlich, dass sie ein Vaterland suchen. 15 Und wenn sie an jenes gedacht hätten, von dem sie aus­gegangen waren, so hätten sie Zeit gehabt, zurückzukehren. 16 Jetzt aber trachten sie nach einem besseren, das ist himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.

Also auch da wird von einer himmlischen Stadt gesprochen, wie schon zuvor in Vers 10, eine Stadt, die Grundlagen hat. Und wir haben auch gerade gelesen von dem neuen Jerusalem von den zwölf Grundlagen, geschmückt mit verschiedenen Edelsteinen. Und auch von dieser Stadt, die Abraham erwartete, werden die Grundlagen so speziell erwähnt. Aber bis jetzt in diesen Versen haben wir noch keinen Namen gefunden. Nur, eine Stadt hat Abraham erwartet und das kann ja nicht die Gemeinde sein. Die Gemeinde war alttestamentlich ein Geheimnis. Niemand, kein Prophet und auch kein Engel, wusste davon. Es war verborgen in Gott, sagt Epheser 3. Und noch etwas hat Abraham erwartet außer einer Stadt? {ein Vaterland} Ein Vaterland. Wir leiten ab: Es gibt im Himmel eine Stadt, die Gott bereitet hat, und es gibt ein Vaterland. Und jetzt gehen wir zu Kapitel 12 im Hebräerbrief und dort wird den gläubigen Juden, die zur Gemeinde gehören, erklärt in Vers 22:

22 sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden von Engeln, der allgemeinen Versammlung; 23 und zu der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten; 24 und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes; und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als Abel.

Ja. Also da gäbe es vieles zu erklären. Aber es geht uns einfach darum zu sehen, dass die neutestamentlichen Gläubigen, die werden da in Verbindung gebracht mit dieser Stadt des lebendigen Gottes, die jetzt genannt wird das himmlische Jerusalem, nicht das neue Jerusalem. Das himmlische Jerusalem. Und dann können wir noch dazu lesen aus dem Galaterbrief. Andreas, wenn du uns auch noch dazu lesen könntest in Galater 4, da spricht der Apostel Paulus über das Jerusalem droben. Das ist genau der rabbinische Ausdruck 'Hebräisch …' – 'das Jerusalem oben'. Und zwar in Galater 4 am Schluss. Auch da gäbe es dann wieder zu erklären, aber es geht uns um den Hauptpunkt 4 Vers 25:

25 Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern in Knechtschaft; 26 das Jerusalem droben aber ist frei, welches unsere Mutter ist.

Ja bis dahin. Danke, das reicht. Also hier haben wir das Jerusalem droben Vers 26. Und von diesem Jerusalem wird nicht gesagt den gläubigen Galatern, die zur Gemeinde gehören: Ihr seid das himmlische Jerusalem da droben, sondern 'das ist unsere Mutter'. Das ist das Gleiche: Das ist unsere Mutter. Und dann wird hier übrigens noch der Kontrast gemacht 'das Jerusalem droben'. Und wir haben in Vers 25 den Ausdruck 'das jetzige Jerusalem'. Das ist die Stadt Jerusalem in Israel. Und jetzt verstehen wir: Also Gott hat im Himmel eine Stadt gebaut. Er ist der Schöpfer und Baumeister dieser Stadt, sagt Hebräer 11. Das ist das neue Jerusalem. Jerusalem auf Erden, beginnend mit Salem in 1. Mose 14, wo König Melchisedek, der seinerseits ein Hinweis war auf Jesus Christus, sagt Hebräer 7, König war. Salem, Kurzform von Jerusalem, die Stadt, die eigentlich von großer Bedeutung ist durch das ganze AT hindurch bis ins NT, das ist das irdische Abbild dieses himmlischen Urbildes. Aber jetzt verstehen wir: Das Urbild und das Abbild auf Erden, also das himmlische Jerusalem und das jetzige Jerusalem, beide haben eine symbolische, geistliche Bedeutung, Botschaft, sie weisen auf etwas hin. Und zwar weisen sie hin auf die Gemeinde. Die Gemeinde ist eben das neue Jerusalem. Und so ist es auch: Im Himmel gibt es ja nicht nur diese Stadt, sondern im Himmel gibt es auch einen Tempel. Schauen wir mal in Offenbarung 11 Vers 19. Das ist alles noch Repetition von früher. Da kann uns jemand vorlesen. Wer liest Offenbarung 11, 19:

19 Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel gesehen; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel.

Ja. Also da wird ausdrücklich gesagt: Der Tempel Gottes, der im Himmel ist. Und da wird sogar die Bundeslade, die himmlische Bundeslade, ausdrücklich erwähnt. Wir verstehen: Gott hat einen Tempel gebaut im Himmel und auf Erden war schon die Stiftshütte in der Wüste Sinai – ein Abbild dieses Tempels im Himmel, allerdings ein ganz schlichtes Abbild, auf wenige Linien reduziert bei der Stiftshütte, weil nur so ein Zelttempelhaus mit einem Vorhof darum herum, extra konzipiert, um leicht abgebrochen und wieder aufgebaut zu werden für ein wanderndes Volk, das auf dem Weg zum verheißenen Land war. Und dann erst später in Jerusalem musste König Davids Sohn Salomo den ersten Tempel aus Stein bauen in Jerusalem. Und dieser Tempel war eben ein detaillierteres Abbild dieses himmlischen Originals. Und später in der Bibel finden wir den zweiten Tempel, der sogar in den Jahren vor Christi Geburt massiv ausgebaut wurde auf die doppelte Größe, gerade für die Zeit, wenn der Messias in Bethlehem geboren werden sollte. Und dieser Tempel hatte mehr als nur 2 Vorhöfe, wie Salomos Tempel, sondern da kam noch mehr dazu und ein ganz massiver Heidenvorhof. Da waren noch mehr Details vereinigt von diesem himmlischen. Und der dritte Tempel nach Hesekiel 40 bis 48, der im 1000jährigen Reich in Jerusalem stehen wird, der ist noch größer. Der ist 17 x größer als der zweite Tempel, der doppelt so groß war wie der salomonische Tempel. Also wenn man das ausrechnet, der dritte Vorhof ist ca. 1½ auf 1½ km, also gigantisch. Und dort hat man noch mehr Details von dem himm­lischen Tempel. Aber wir müssen natürlich immer bedenken: Hebräer 8 sagt, dass der Tempel auf Erden nur ein Schattenbild von dem Original im Himmel ist. Und ein Schatten ist natürlich zweidimensional im Kontrast zu einem Körper, der den Schatten wirft, der dreidimensional ist. Also mit anderen Worten, so steht es in der rabbinischen Literatur: Wer den Tempel in Jerusalem, und zwar den Tempel zur Zeit Jesu, noch nie gesehen hat, der hat noch nie ein schönes Haus gesehen. Also der war unbeschreiblich. Und darum verstehen wir auch, dass wir in Markus 11 z.B. lesen, dass der Herr Jesus am Tag vom Palmsonntag, als er dann nach der Stadt einritt und in den Tempel ging, hat er sich überall – heißt es in Markus 11 – umgeschaut und die Gebäude betrachtet. Und am Dienstag in dieser Passionswoche war der Herr auch tagsüber mit den Jüngern in diesem Tempel und am Schluss sagen sie ihm, als er hinausgeht: Siehe, welche Steine. Und wirklich, ich meine, einen der größten Bausteine kann man heute noch sehen an der Westmauer im rabbinischen Tunnel, 580 Tonnen, also gigantisch. Und die haben ihm gesagt: Siehe, welche Steine. Der war so wunderbar, aber auch das nur ein Schattenbild von den Originalen. Und warum beschreib ich das so ausdrücklich? Ich möchte einfach sagen für die, die vielleicht schon bald heimgehen werden. Ja, es sind ja einige ältere Geschwister unter uns. Und man sollte auch Vorfreude haben. Die werden dann den originalen Tempel sehen. Und selbst wenn sie schöne Reproduktionen mit Modellen von Computern gesehen haben vom zweiten Tempel, die werden nur noch staunen, wenn sie den originalen Tempel sehen. Und auch die Stadt, dieses neue Jerusalem, wenn sie dann durch die Tore einziehen werden in diese Stadt. Also das muss etwas ganz Unerhörtes sein. Aber eben das war ja alles nur ein Trostwort für die, die gedacht haben 'oh schade, ist also nichts mit diesen goldenen Gassen'. Natürlich ist das mit diesen goldenen Gassen. Und wenn wir eben in Offenbarung 21 gelesen haben in dieser symbolischen Beschreibung: Die Stadt ist quadratisch, und zwar 2300 km auf 2300 km und auf 2300 km hoch, ein Kubus. Da fragt man sich: Warum dann diese Maßangaben, wenn alles symbolisch ist? Ja das kommt eben von einer wirklichen Struktur, die dahinter steht. Das sind eben Angaben, die wirklich zu tun haben mit dieser himmlischen Stadt. Und das sind nicht einfach Zahlen so symbolisch und da haben sie keine wirkliche Bedeutung. Die wirkliche Stadt, die ist ja eben quasi die Vorausschattung auf die Gemeinde. Und wenn jemand sagt 'na gut, aber da steht von Stadien und da steht von Ellen, das hat doch mit dem Himmel nichts zu tun'. Wer hat ein gutes Argument, dass das sehr viel mit dem Himmel zu tun hat? Ja, wenn nichts kommt, dann sag ich's selber. Also die Frage war ja sehr suggestiv, aber man kann sie doch nicht einfach so beantworten, ja. Das ist eine Frage, die beantwortet wird in Vers 17: Und er maß ihre Mauer 144 Ellen, eines Menschen Maß, das ist des Engels. Was heißt das? Das heißt: Dieses menschliche Maß, Ellen, ist ein Maß, das auch die Engel verwenden, das also nicht nur einfach menschlich ist. Es ist die Königselle mit 52, 5 cm, die man in biblischen Zeiten benutzt hat speziell für den Tempel. Das ist nicht einfach eine menschliche Erfindung, da steckt mehr dahinter. Und die Stelle sagt: Das ist ein Menschenmaß, aber es ist auch Engelmaß, ja. Die Engel benutzen dieses Maß auch. Übrigens: Eine ähnliche Stelle in 1. Korinther 13 Vers 1: Wenn ich in den Sprachen … und der Engel rede und keine Liebe habe, das heißt nicht, dass die Engel andere Sprachen hätten als die Menschen, sondern wenn ich in den Sprachen rede, eben die Menschen und Engel sprechen. Wir wissen ja aus der Bibel, dass Engel, wenn der Engel Gabriel zu Daniel kam Daniel 9, hat er mit ihm Hebräisch gesprochen, ja. Und als der Engel Gabriel viel später in Lukas 1 im Tempel dem Priester Zacharias erscheint am goldenen Altar und sagt 'ich bin Gabriel, der vor Gott steht', da hat er mit ihm Hebräisch gesprochen. Und wenn wir denken an die Geschichte in Apostelgeschichte 10, wo ein Engel dem römischen Hauptmann Kornelius erscheint und mit ihm spricht, dann können wir davon ausgehen, dass er mit ihm die Sprache der Besatzer gesprochen hat, im Ostteil war das Griechisch. Also: Engel können Griechisch, Engel können Hebräisch. Die sprechen die gleichen Sprachen. Ich meine nicht, dass die Engel viele Sprache hätten, sonst müsste man denken, hat es schon mal einen Turmbau zu Babel gegeben im Himmel und eine Sprachenverwirrung. Nein. Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, also wenn ich alle möglichen Sprachen kann, die Menschen und Engel sprechen, aber keine Liebe, dann bin ich nichts. Das muss man als kleiner Hinweis für die denken, wenn man lallt, dann sind das Engelsprachen und wenn man wirkliche Sprachen, die man versteht, spricht, dann sind das Menschensprachen. Nein. Lallen, das sind keine Engelsprachen. Sprachen sind immer kompliziert konstruierte Systeme, die Gott erfunden und geschaffen hat und den Menschen gegeben hat, aber auch den Engeln gegeben hat. Ja und so haben wir eben nicht nur im Bereich der Sprachen so einen Berührungspunkt zwischen Engelwelt und Menschenwelt, sondern sogar bei den Maßen. Und das lohnt sich, das mal auszurechnen: Wenn also diese Maße, das Quadrat ist 12000 Stadien auf 12000 Stadien und die Höhe auf 12000 Stadien, also rund 2300 km auf 2300 km, kann man mal auf Nordamerika einpassen. Oh, es passt nicht in die USA rein, man muss noch Kanada dazu nehmen. Und dann eben, die Stadt ist nicht nur einfach zweidimensional, sondern es geht nochmal so hoch hinauf. Sie ist ein Würfel. Und da kann man sich mal ausrechnen, wie viel Leute da Platz haben. {…} Nein, also bei dem himmlischen Jerusalem, bei der wirklichen Stadt, sind diese Maße wirklich. Aber jetzt in Offenbarung werden diese Maße benutzt, um die Gemeinde symbolisch zu beschreiben. Und da in der Offenbarung haben diese Dinge eine symbolische Bedeutung, aber für die himmlische Stadt ist das eben wirklich so. Und da wird man auch sehen: Da hätten bei weitem alle Menschen Platz, die je gelebt haben seit Erschaffung der Welt. Nicht wahr, so viele Menschen gleichzeitig auf der Erde wie heute 8 Milliarden, das hat es nie gegeben früher. Man nimmt an, vor 2000 Jahren zur Zeit des Herrn Jesus, da gab es weltweit vielleicht 2 bis 300 Millionen Menschen, ja. Und wenn man weiter zurückgeht bis zur Sintflut, ganz am Anfang waren es nur 8. Aber es reicht übrigens 4500 Jahre ohne Probleme, um von 8 Menschen auf ganz natürliche Weise mit nicht allzu hoher Wachstumsrate in 4500 Jahren auf 8 Milliarden zu kommen. Und davor gab es noch die vorsintflutliche Zeit. Aber wenn man alles zusammenrechnet, dann sieht man: So unglaublich viele Milliarden Menschen hat es gar nie gegeben in der Menschheitsgeschichte. Und die Situation, dass jetzt 8 Milliarden, also muss man sagen ein bedeutender Teil der ganzen Menschheit, die je gelebt hat, ist das. Ich sag jetzt bewusst nicht einen Prozentsatz, wie viel das ist von der ganzen Menschheit. Aber eben es ist jedenfalls ein bedeutender Prozentsatz der Menschen, die je gelebt haben, die leben heute. Und wenn man alle zusammennimmt, die könnten alle bequem Platz finden im himmlischen Jerusalem. Es müsste keiner verlorengehen, weil es keinen Platz hat. {…} Ja natürlich. Natürlich eine richtige gigantische Stadt. Also wer Singapur noch nie gesehen hat, es lohnt sich. Ah, eine unglaubliche Stadt. Das ist ein Land das zugleich eine Stadt ist. Und die haben wirklich – hat man den Eindruck – die allerbesten Architekten aus der ganzen Welt hergeholt, auch jüdisch aus New York. Und die haben diese Stadt konzipiert. Also etwas ganz Gewaltiges. Und Singapur ist auf Platz 3 der Bevölkerungsdichte. Nur so nebenbei gesagt, ist gut zu wissen: Die Bevölkerungsdichte ist natürlich höher als der Gazastreifen. Weil immer gesagt wird Gazastreifen. Das ist eine Katastrophe diese Bevölkerungsdichte. Ja was, die sollen mal nach Singapur gehen und sehen, wie man etwas Schönes daraus machen kann. Wirklich, die Stadt ist schön. Und wie die das kombiniert haben mit höchster Leistung in Architektur, verbunden mit Natur, mit Bäumen, mit Grün, also gewaltig, die Stadt ist einfach schön. Aber eben die muss natürlich auch ziemlich hoch hinaufbauen, weil man versucht schon, die Insel vergrößern zu vergrößern künstlich und hat neues Land dazugewonnen. Aber das ist begrenzt und drum müssen sie halt hinaufbauen. Aber das ist natürlich nichts im Vergleich zum himmlischen Jerusalem, das eben ein Kubus ist, da geht's rauf. Es gibt für alle Platz. {… ich kann mir das nicht vorstellen …} Ja, er beschreibt ja auch nur teilweise, nicht wahr, nicht in allen Details. Aber er gibt uns die Maße an und macht deutlich: Diese Maße sind Engel- und Menschenmaß, also das ist etwas Wirkliches. Und diese Stadt hat eben diese Größe im Himmel, aber eben – was mir jetzt wichtig war zu zeigen – die Stadt hat Platz für alle Menschen, die je gelebt haben. Und das ist ganz wichtig, denn Gott hat nie den Plan gehabt, nur einen Teil der Menschheit zu retten, wie das der Calvinismus lehrt, sondern Johannes 3 Vers 16 sagt: Also hat Gott die Welt geliebt – die Welt geliebt – dass er seinen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Also Gott hat sein Heil durch Jesus Christus der ganzen Menschheit angeboten. Und 1. Timotheus 2 Vers 4 sagt: Unser Heilandgott, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Und in 2. Petrus 3 Vers 9 sagt ja Apostel Petrus von Gott: der nicht will, dass irgendwelche verlorengehen, sondern dass alle zur Buße kommen. Und so wird das sein, wenn Menschen einmal vor dem großen weißen Thron von Offenbarung 20 stehen werden und da wird der Herr Jesus sagen: Wie oft habe ich dich gerufen, du hast nicht gewollt. So wie er das zu Jerusalem sagt in Matthäus 23: Ihr habt nicht gewollt. Aber niemand muss denken, es hätte wahrscheinlich nicht genug Platz für alle. Nein, es hat Platz für alle. Und diese Stadt war also von Gott geschaffen im Blick auf jeden, der errettet wird und er wird einmal in diese Stadt eingehen. Und so also bleibt diese Freude auf diese Stadt. Aber die jetzt natürlich so schwärmen von dem Moment, wenn Gläubige heimgehen und dann in diese Stadt hineingehen und 'ha' und nur noch so staunen, ja dann musste ich natürlich sagen: Diese Freude ist natürlich nichts im Vergleich dazu, dass man den Herrn Jesus sehen wird, ja. Wie Petrus sagt, und zwar in 1. Petrus 1: Den ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, liebet. Das ist natürlich das Zentrum. Es gibt ein Lied, das sagt: Was wär der Himmel und all seine Herrlichkeit eben ohne den Herrn Jesus? Nichts also bei all dieser Schönheit und Herrlichkeit. Aber wenn wir eingehen in diese Gassen des himmlischen Jerusalems, dann ist es eben so, das Zentrum, das Schönste werden wir sehen und das ist der Herr Jesus.

Und das führt uns jetzt gerade zu Kapitel 22, wo wir gelesen haben. Liest nochmals jemand Vers 1:

1 Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes.

Ja. Nicht wahr, klar beginnt hier ein neues Kapitel. Aber die Kapiteleinteilungen sind ja nur eine Hilfe, um sich im Bibeltext zurechtzufinden. Ursprünglich gab's das nicht – weder im Alten noch im Neuen Testament. Die Handschriften waren einfach so geschrieben ohne Kapitel. Das hat man erst später dazugesetzt. Die sind hilfreich, aber sie sind auch ein bisschen gefährlich. Aber man kann diese Gefahr umgehen, indem man sich immer wieder mal sagt: Achtung, das ist ja alles nur als Hilfe hinzugefügt, eigentlich müsste ich da achten, wie ist der Übergang. Und da ist kein Unterbruch des Themas. Es wird in Kapitel 21 beschrieben alles, was im Zusammenhang steht mit dem neuen Jerusalem, und dann geht es direkt weiter: Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens und eben der Thron Gottes. Und dieser Thron Gottes ist eben in dieser Stadt. Also damit wollte ich eben sagen: Das Zentrum, das, was die eigentliche Herrlichkeit ausmacht, das ist eben Gott, Gott und das Lamm auf dem Thron. Wenn steht 'das Lamm', dann ist die Betonung auf den Herrn Jesus als Mensch, der gekommen ist, um als Mensch für uns zu sterben. Und wir haben ja schon gesehen in Offenbarung 5, wo Johannes in den himmlischen Tempel geht und dort den Thron Gottes sieht, kann das noch jemand dazu lesen Offenbarung 5 Vers 6:

6 Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen wie geschlachtet, das sieben Hörner hatte und sieben Augen, die die sieben Geister Gottes sind, die gesandt sind über die ganze Erde.

Jawoll. Also er sieht den Thron Gottes im Allerheiligsten im Himmel und da sieht er inmitten des Thrones das Lamm, der Herr Jesus als Mensch im Himmel. Und es heißt: ein Lamm wie geschlachtet. Das heißt ein Lamm mit der Schächtungswunde. Aber das bedeutet auf den Herrn Jesus als Mensch bezogen, dass man im Himmel noch sehen wird seine Wundmale in den Händen, in den Füßen, in der Seite, wie er sie noch sichtbar trug, auch nach der Auferstehung Johannes 20, also ein Lamm wie geschlachtet. Wie, es sind einfach noch die Zeichen seines Todes. Aber eben wo ist er: inmitten des Thrones. Er ist das Zentrum. Und da sehen wir nun in Verbindung mit dem neuen Jerusalem, da wird der Thron Gottes in dieser Stadt vorgestellt: Gott thront in dieser Stadt. Der Herr Jesus, das Lamm Gottes, thront in dieser Stadt und bildet das Zentrum. Und nun eine praktische Übertragung. Wenn man sich überlegt: Also diese Stadt stellt die Gemeinde dar. In dieser Gemeinde ist der Thron Gottes. Jesus Christus das Lamm ist im Zentrum auf dem Thron. Ja wie ist das in meiner örtlichen Gemeinde, hat hier Jesus Christus wirklich alle Autorität oder sind es menschliche Autoritäten und menschliche Statuten und menschliche Meinungen und menschliche Vorschriften, die eine Rolle spielen? Wird die Inspiration und Autorität der Bibel hundert Prozent anerkannt und damit eben die Bedeutung des Thrones Gottes? Das ist dann die praktische Übertragung. Und nebenbei gesagt: Jetzt mach ich da ein praktische Anwen­dung und das können wir bei der ganzen Beschreibung des neuen Jerusalems machen und immer wieder fragen: So ist die Gemeinde nach Gottes Ratschluss und so wird sie auch der Ewigkeit einmal vollendet dastehen. Aber diese Bürde verpflichtet uns natürlich schon heute, dass eben das, was diese Stadt ausmacht, uns als Gemeinde prägt, eben dass die Autorität und Herrschaft und Führung wirklich so ist, dass Gott und das Lamm auf dem Thron sind.

Und dann wird hier gesagt: Es kommt ein Strom von Wasser des Lebens heraus. An welches Kapitel erinnert uns das im AT? {…} An Hesekiel, und zwar in welchem Zusammenhang? {…} Genau. Hesekiel 47. Dort wird beschrieben, wie aus dem zukünftigen Tempel in Jerusalem, der im 1000jährigen Reich stehen wird, eben das ist der eine Meile auf eine Meile, der dritte Vorhof, 1½ auf 1½ km. Also dieser Tempel wird dort beschrieben und dann heißt es, dass aus dem Tempelhaus eine Quelle entspringt und das Wasser rieselt da über die Schwelle des Tempelhauses, geht dann weiter am Altar vorbei und geht weiter und geht aus dem Tempel raus und in einem Abstand von 1000 Ellen, 450 m, da wird das Wasser viel höher. Und in verschiedenen Etappen beschreibt Hesekiel, wie das Wasser immer höher wird, bis schließlich ein Fluss, der nicht zu durchgehen war, Wasser zum Schwimmen. Und dann wird beschrieben, wie dieser Fluss sich teilt, ein Doppelfluss wird er, und zwar so, dass ein Fluss geht ins Mittelmeer und der andere Fluss geht ins Tote Meer und das Tote Meer wird dann gesund werden, so dass es Fische geben wird im Toten Meer im 1000jäh­rigen Friedensreich. Und entlang dieses Flusses in Hesekiel 47 werden Bäume beschrieben, die Frucht bringen und die uns genau daran erinnern, was wir hier lesen, da lesen wir nämlich eben nicht nur von einem Strom von Wasser des Lebens Vers 1, sondern wir haben da Vers 2: In der Mitte ihrer Straße und des Stromes diesseits und jenseits war der Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen. Das wird in Hesekiel auch gesagt von diesen Bäumen hier auf Erden, die entlang diesem Fluss stehen werden, dass die eben zur Heilung benutzt werden können. Und jetzt wird das hier eben auch im Blick auf die Gemeinde so gesagt. Die Formulierung ist ein bisschen kompliziert. Es ist so zu verstehen: Also die Straße dieser Stadt, in der Mitte dieser Straße gibt es diesen Strom und auf beiden Seiten dieses Stromes gibt es wie eine Allee die Bäume, ja. Und nun, was hat das alles zu bedeuten? Da gehen wir der Reihe nach. Was bedeutet dieses Wasser des Lebens? {…} Der Heilige Geist. Würdest du einfach das ableiten Wasser des Lebens gleich Heiliger Geist oder wie würdest du das begründen? {…} Ja, genau. Schlagen wir das genau auf diese Stelle. Da wird die symbolische Bedeutung erklärt von 'Wasser des Lebens'. Könnte jemand Johannes 7, 37 bis 39 vorlesen:

37 An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! 38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. 39 Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.

Ja. Sehen wir, so entschlüsselt man die Symbolsprache der Bibel. Die Bibel gibt den Schlüssel. Was bedeutet 'lebendiges Wasser/Ströme lebendigen Wassers'? Und Johannes erklärt Vers 39: Dies aber sagt er von dem Geist. Also ist ganz klar: Ströme lebendigen Wassers das bedeutet der Heilige Geist, der durch sein Wirken erfrischt. Und Johannes 16 der Herr Jesus sagt: Der Heilige Geist wird mich verherrlichen. Der Heilige Geist erfrischt die Gläubigen, indem er unsere Blicke und unsere Gedanken auf den Herrn Jesus richtet und seine Herrlichkeit uns aus dem Wort deutlich macht. Das ist dieses erfrischende Wasser. Aber ich möchte zuerst noch wörtlich dabei bleiben. Der Ausdruck 'lebendiges Wasser' {…} Genau, schon dort haben wir diesen Ausdruck. Aber als der Herr davon gesprochen hat von lebendigem Wasser, dass er der Samariterin geben würde, die am Jakobsbrunnen schöpfen wollte, dann hat diese Frau gemeint: Ja aber, wie willst du das, du hast ja nicht mal ein Schöpfgefäß? Also die hat an wirkliches Wasser gedacht. Und manche europäische Bibelleser denken: Die Frau war ein bisschen, ja, ich meine, wenn er sagt 'lebendiges Wasser' und sie sagt du hast kein Schöpfgefäß. Nein, das Problem liegt bei den Europäern. Wie sagt man Quellwasser auf Hebräisch?: lebendiges Wasser. Das ist das normale Wort 'Hebräisch …' Also wenn man in Israel Quellwasser möchte, dann muss man sagen 'Hebräisch …', also lebendiges Wasser. Das ist der normale Ausdruck für Quellwasser. Aber der Herr Jesus meinte, wenn er von diesem lebendigen Wasser sprach das übertragen: der Heilige Geist. Und das wurde eben dann erst später im Gespräch klar. Und hier sagt er auch wieder lebendiges Wasser, Ströme werden von dem Leib der Gläubigen fließen. Und Johannes erklärt: Er spricht da, meint da den Heiligen Geist, den die Gläubigen dann an Pfingsten empfangen werden. Und das ist aber interessant, der Herr Jesus sagt hier: aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wasser fließen. Woher kommt dieser Vergleich? Das geht zurück auf den Hesekieltempel. In Hesekiel 47 wird beschrieben: Eine Quelle im Tempelhaus wird sich öffnen und da kommt dieses Wasser raus, wird zu einem Strom und dann zu einem Doppelstrom. Und sehen wir, der Herr Jesus sagt: aus dessen Leib werden Ströme – Plural, nicht ein Strom, – Ströme lebendigen Wassers fließen, ein Doppelstrom aus Quellwasser. Und das ist eine ganz direkte Anspielung auf den Hesekieltempel. Und sehen wir, der Herr macht schon eine Übertragung. In Hesekiel wird der wirkliche, dritte, Tempel im 1000jährigen Reich in Jerusalem beschrieben. Aber wir wissen natürlich, dass der Tempel in Jerusalem in der Vergangenheit und auch in der Zukunft eine symbolische Bedeutung hat und hinweist auf jeden einzelnen wahren Gläubigen heute. Und darum sagt der Apostel Paulus in 1. Korinther 6 Vers 19: Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Und der Herr Jesus macht genau diese Übertragung, das gleiche Bild vom Tempel überträgt er gleich auf den Gläubigen und sagt: Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Da sehen wir das Symbol und das ist der Tempel in Jerusalem, der eine symbolische Bedeutung hat und eben auf die Gemeinde, auf jeden einzelnen Gläubigen hinweist. So hat es der Herr selber angewendet. Und so betrachten wir das jetzt in Offenbarung 22: Eben die Gemeinde als die Stadt Gottes, der Thron Gottes ist in dieser Stadt und aus diesem Thron kommt Quellwasser, ein Strom. Und das bedeutet eben, dass die Gemeinde den Heiligen Geist empfangen hat. Der Heilige Geist wohnt in der Gemeinde und ist dieser Strom, der da ausgeht. Und es wird dann nicht weiter berichtet, was dieser Strom alles tut hier. Aber gehen wir zu dem Bild oder zu diesem Beispiel in Hesekiel 47. Ich habe schon gesagt: Das Wasser geht aus dem Tempelhaus raus, wird ein Doppelstrom und ein Strom geht runter ins Tote Meer, der andere Strom ins Mittelmeer. Was ist die symbolische Bedeutung von 'Meer'? {…} Die Völker. Jesaja 17, 13-14 dort wird erklärt, die Völker, die Nationen, sind wie das unruhige Meer. Ja und jetzt muss man sich vorstellen: Der Fluss geht ins Meer. Das heißt: Dieser Segensstrom des Heiligen Geistes geht aus in die ganze Welt. Und so ist es ja geschehen mit der Gemeinde. An Pfingsten wurde der Heilige Geist ausgegossen über diese 120, die beieinander waren. Das entspricht in Hesekiel 47: Siehe, Wasser rieselte von der Schwelle her. Aber dann haben wir eine nächste Phase, wo das Wasser bis zu den Knöcheln kommt. Ja, an Pfingsten predigt Petrus in der Kraft des Heiligen Geistes, 3000 Juden kommen an einem Tag zum Glauben und erhalten den Heiligen Geist. Das Wasser bis an die Knöchel. Und dann später geht Philippus zu den Samaritern, predigt und ganz viele bekehren sich. Und als Petrus und Johannes kommen und dann bekommen die Samariter den Heiligen Geist. Das ist Wasser bis an die Knie – nach Hesekiel. Und wenn wir in der Apostelgeschichte weiterlesen, dann wird Petrus zu den wirklichen Heiden – die Samariter waren ja noch ein Mischvolk, das auch israelitisches Blut hatte, – aber Petrus wird in Apostelgeschichte 10 zu Kornelius, einem römischen Hauptmann, geschickt. Und er hört mit allen in seinem Haus das Evangelium, bekehrt sich und die bekommen den Heiligen Geist. Das ist Wasser bis an die Hüften nach Hesekiel 47. Und wenn man in der Apostelgeschichte weiterliest eben von diesem Strom der Gemeinde, dann kommen wir zu Apostelgeschichte 13 und da spricht der Heilige Geist in der Gemeinde von Antiochia: Sondert mir nun aus Paulus und Barnabas zu dem Werk, zu welchem ich sie berufen habe. Und dann geht Paulus auf die erste Missionsreise mit Barnabas. Und wo er hinkommt, bekehren sich Heiden und bekommen den Heiligen Geist. Und da haben wir nun eben die nächste Phase in Hesekiel 47. Der Prophet geht weiter und dann sagt er: Und da war kein Durchgehen mehr, Wasser zum Schwimmen, ein Strom eben, der nicht zu durchgehen war. Und da haben wir ab Apostelgeschichte 13 mit den Missionsreisen des Apostels Paulus diesen Strom und das geht bis zum Ende der Apostelgeschichte. Aber die Apostel­geschichte hat eigentlich gar keinen Abschluss, nicht. Am Ende heißt es: Paulus ist in Rom zwei volle Jahre, wartet auf den Prozess und dann ist das Buch fertig. Ja die Frage: Und jetzt, was, wann kommt der Prozess und was kommt dabei raus? Keine Antwort, um zu zeigen, die Geschichte dieses Stromes und lebendigen Wassers ist nicht fertig im Jahr 62 in Rom, sondern diese Geschichte geht weiter durch die ganze Kirchengeschichte bis 2017 – und auch das wäre ein abruptes Ende, ja, ohne Entrückung. Es geht noch weiter. Das ist die Geschichte der Gemeinde, eine Geschichte eines Stromes, der ausgeht in alle Welt und aus allen Nationen sind bis heute Menschen zum Glauben gekommen an das Evangelium. Das ist dieser Strom, der so schön eine Allee bildet mit diesem Baum des Lebens. Und überall, wo eben dieser Fluss hinkommt, wird ewiges Leben gebracht: auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern ewiges Leben bekomme. Also wir sehen, natürlich hat dieses neue Jerusalem, die Gemeinde, etwas zu tun mit der neuen Erde, dort wird die Gemeinde dann auf die neue Erde kommen und mit Christus über die neue Schöpfung regieren. Aber es hat schon eine Bedeutung für uns heute, denn die Gemeinde ist schon das neue Jerusalem.

Ja, jetzt wollen wir aber Pause machen.

Ja, wir fahren weiter in Kapitel 22. Ich habe gesagt, der Thron Gottes ist in der Mitte dieser Stadt. Das wird gesagt in Vers 3: und keinerlei Fluch wird mehr sein und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, also in dieser Stadt, die – wie gesagt – einen Kubus bildet. Das entspricht der Form des Allerheiligsten in der Stiftshütte. Das Allerheiligste war ein Kubus von 10 x 10 x 10 Ellen. Und diese Stadt ist eben ein Kubus, um zu zeigen: Der Charakter der Gemeinde entspricht dem Allerheiligsten, der Gegenwart Gottes. Der Thron Gottes eben in dieser kubischen Stadt entspricht wie in der Stiftshütte die Bundeslade dem Thron Gottes. Gott thronte zwischen den Cherubim über der Bundeslade. Das war der Thron Gottes in diesem Kubus. Und hier haben wir auch wieder den Thron innerhalb der Stadt, die eben dem Allerheiligsten im Charakter entspricht.

Und dann wird gesagt, dass diese Blätter zur Heilung der Nationen sind. Und das überrascht, weil in Offenbarung 21, 1–8 wird ja der neue Himmel und neue Erde beschrieben und es ist alles perfekt. Es gibt keine Tränen, es gibt kein Geschrei, es gibt keine Trauer, es ist alles vollkommen, alles vollendet. Wie kann es sein, dass hier plötzlich steht 'zur Heilung der Nationen'. Nun, der Punkt ist der, ab 21, 9 haben wir ja einen Anhang, der erläutert, beantwortet die stillschweigende Frage: Was ist denn das dieses neue Jerusalem, das auf die neue Erde herabkommen wird? Und dann wird hier erklärt, das ist die Gemeinde, eine symbolische Beschreibung der Gemeinde. Aber in diesem Anhang wird die Gemeinde beschrieben nicht auf der neuen Erde sondern im 1000jährigen Reich. Also zeitlich wird in diesem Anhang zurückgegriffen auf das 1000jährige Reich, das wir ja kennen aus Offenbarung 20. Und das 1000jährige Reich wird zwar weitgehend vollkommen sein, aber es ist so, im 1000jährigen Reich wird Gottes Gerechtigkeit herrschen. Das heißt, es gibt auch da noch Auflehnung und es kann auch da Sünde geben, aber Gottes Gerechtigkeit wird weltweit durchgesetzt werden. Im Psalm 101 heißt es am Schluss: Jeden Morgen werde ich die Gesetzlosen hinwegraffen. Gott wird eine direkte Regierung haben und wird seine Gerechtigkeit sofort durchsetzen, was heute nicht der Fall ist und die Menschen sagen: Wo ist Gott? Warum lässt er das zu? Alles nur eine Frage der Zeit. Heute hat Gott eine indirekte Regierung und da greift er eben nicht automatisch sofort ein, aber im 1000jährigen Reich schon. Da wird die Gerechtigkeit Gottes herrschen. Aber in 2. Petrus 3 sagt der Apostel Petrus vom neuen Himmel und der neuen Erde, dass dort Gerechtigkeit wohnen wird, dort wird sie zu Hause sein, dort ist alles perfekt. Aber eben in diesem Anhang wird das neue Jerusalem gezeigt im 1000jährigen Reich und da werden diese Blätter nötig sein zur Heilung der Nationen. Da gibt es noch Dinge, die geheilt werden müssen. Und damit wird klar: Aha, dieses neue Jerusalem, die Gemeinde, wird ihre Funktion haben auf der neuen Erde in der Ewigkeit, aber auch schon im 1000jährigen Reich. Und dann nächste Frage: Ja und wie ist es heute? Und das hab ich eigentlich schon ein bisschen angedeutet: Natürlich ist die Gemeinde schon heute das neue Jerusalem und sollte eben diesen Charakter, diese moralischen Züge des neuen Jerusalems schon heute offenbaren. Und es sollte auch schon heute so sein, dass durch die Gemeinde das Licht Gottes, des Evangeliums ausgestrahlt wird, so wie wir das gefunden haben in 21 Vers 10. Liest jemand. Vers 11 meine ich. Kann jemand 21, 11 vorlesen?

11 und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr wertvollen Stein, wie ein kristallheller Jaspisstein;

Jawoll. Und dazu noch Vers 23

23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm.

Jawoll. Wir hatten damals gesehen, dass der Jaspisstein im NT der Diamant ist, dieser kristallhelle Jaspisstein das ist der Diamant. Und die Stadt hat also die Herrlichkeit des Diamanten, die ganze Stadt, ja. Wir haben gesehen: die Grundlagen – sag ich – zwölf verschiedene Edelsteine, aber die Stadt selber ist wie ein Diamant und leuchtet. Aber natürlich dieses Licht kommt nicht von der Stadt selbst, sondern dieses Licht kommt von Gott, von dem Lamm. Und so ist es die Aufgabe der Gemeinde, die Herrlichkeit Gottes, das Licht Gottes zu reflektieren so wie Diamanten reflektieren. Und diese Aufgabe haben wir schon heute. Wir sollten das Evangelium in einer orientierungslosen Welt von Finsternis inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, wie Petrus das sagt in Apostelgeschichte 2, – Verdreht ist so und dann noch verkehrt ist noch auf dem Kopf. So ist die Gesellschaft: verdreht und verkehrt, ja. – jetzt dieses Licht, das Orientierung gibt, ausbreiten. Der Herr Jesus hat gesagt: Ich bin das Licht der Welt. Aber in Matthäus 5 sagt er den Jüngern: Ihr seid das Licht der Welt, indem wir eben sein Licht ausstrahlen und weitergeben.

Und diese Stadt hat eben zwölf Tore in alle Himmelsrichtungen, haben wir gesehen. Ja und so muss die Gemeinde ausgerichtet sein auf weltweite Mission. Das muss das Anliegen sein. Die Völker, die Menschen, die Stämme, die einzelnen Menschen eben weltweit mit dem Evangelium zu erreichen. Aber die Stadt hat auch Mauern, und zwar ganz gigantische. Die Gemeinde muss abgesondert sein vom Bösen, sich nicht mit dem Bösen in der Gesellschaft verbinden, keine Kompromisse eingehen, sondern sich ganz klar abgrenzen. Offenheit einerseits 12 Tore, aber die kann man schließen, und die Mauern, die ganz klar sagen: nein zur Sünde, nein zur Finsternis.

Und so wird eben deutlich, warum hier steht, dass es da noch Heilung braucht. Jemand hatte eine Frage noch stellen wollen. Ja, bitte. {Meine Frage ist ja, ich wollte mir persönlich erklären: Die Offenbarung eigentlich fängt von Kapitel 1 bis 4, betrifft die Gemeinde. Und dann von Kapitel 4 bis 22, das ist jetzt die Trübsal. Und in der Trübsal ist eigentlich die Gemeinde nicht betroffen, sondern das Volk Israel. Das wird eigentlich betroffen von der Trübsal. Und meine Bitte heute ist die Frage oder Sie haben erläutert erst mal über die sieben Geister Gottes. Wer sind die sieben Geister Gottes, ja? Dann kam jetzt die andere Erläuterung in Offenbarung über verschiedene Frauen: Die Hure wird es genannt, ja, und dann die Braut und dann jetzt noch einmal über die Frau, die das Kind bekommt. Sind jetzt 3 Frauen in Offenbarung. Vielleicht mal eine Erläuterung, ja. Das sind alles Fragen eigentlich, ja. Und dazu kommt jetzt eine Frage für mich ganz persönlich, ja, und zwar im 1. Buch Mose in Kapitel 3 Vers 15 ist das Gericht angefangen, Gott hat das Gericht gesprochen, ja, über die Strafe. Und dann Johannes 19 Vers 30 Jesus sagte: Es ist vollbracht. Und dann gibt es jetzt das 2. Buch Mose Kapitel 19 Vers 5 + 6, das ist eigentlich jetzt die Verheißung für das Volk Israel. Und dann kommt jetzt Kapitel 22, was wir heute haben. Das heißt ja: Jesus macht alles neu. Das ist auch ein 'vollbracht', ja. Was hat jetzt das erste 'vollbracht' mit diesem 'vollbracht' zu tun? Das sind jetzt mehrere Fragen.} Also eins ums andere korrekt: Offenbarung 2 + 3 mit den sieben Sendschreiben, dort haben wir die ganze Kirchengeschichte von der Zeit der Apostel bis zur Entrückung. Und dann ab Kapitel 4 haben wir die Zukunft von der Entrückung an weiter. Aber da wird gezeigt: Die Gemeinde ist im Himmel Offenbarung 4 + 5, dargestellt durch die 24 Ältesten und wir sehen: Israel, die 144 000 aus Israel, und auch ein Überrest aus allen Völkern, der dann zum Glauben kommen wird nach der Entrückung, weil sie das Evangelium noch nicht gehört haben, die werden durch die Drangsal hindurchgehen. Aber bereits in Kapitel 19 kommt der Herr Jesus zurück, und zwar mit allen Heerscharen aus dem Himmel. Und da wird auch die Gemeinde den Herrn Jesus begleiten, wenn er wiederkommt als König, um dann in Kapitel 20 das 1000jährige Reich aufzurichten. Also die Gemeinde wird das 1000jährige Reich miterleben und wird hier mit Christus zusammen auf der Erde regieren. Und dann Offenbarung 21 neue Himmel und neue Erde. Auch da, die Gemeinde wird dann, das neue Jerusalem, aus dem Himmel runterkommen und mit Christus über die neue Schöpfung regieren. Und dann haben Sie gefragt die sieben Geister Gottes, die erwähnt werden in Offenbarung 1 Vers 4 und dann auch wieder in Kapitel 4, was bedeutet das? Es wird erklärt in Kapitel 4: Das sind diese sieben Flammen an der Menora, die bedeuten die sieben Geister Gottes. Und das ist einfach der Heilige Geist in seiner vollkommenen Fülle und Vielfalt. Denn der Heilige Geist wird in Jesaja 11, 1 – 2 beschrieben mit sieben Namen, und zwar entsprechend dem siebenarmigen Leuchter. Sein Name ist: der Geist Gottes. Und dann werden immer zwei weitere Namen , wie die zwei Arme, die aus dem Hauptleuchter herausgekommen, miteinander verbunden sind, immer zwei Namen erwähnt und das sind dann die sieben Namen des einen Heiligen Geistes. Epheser 4 sagt: Da ist ein Geist. Die Offenbarung sagt: die sieben Geister. Das bedeutet der Heilige Geist in seiner vollkommenen Fülle. Und dann haben Sie gefragt, es gibt verschiedene Frauen in der Offenbarung: die Hure Babylon, die Braut des Lammes und auch diese Frau mit dem Sternenkranz in Offenbarung 12. Die Braut des Lammes – haben wir gesehen – das ist die Gemeinde. Der Kontrast die Hure Babylon, das ist die falsche Gemeinde mit Sitz auf einer Stadt mit 7 Hügeln. Das ist Rom, haben wir damals gesehen. Also manches jetzt von diesen Fragen könnte man wieder nachhören unter bibelklasse.de, weil wir das auch schon ausführlich dann behandelt haben, wer ist die Hure Babylon. Und da könnte man auch nochmal zurückgehen zu Kapitel 12. Und dort haben wir damals gesehen mit der Frau mit der Sternenkrone, die den Messias hervorbringt, das ist Israel. Und so sehen wir, die verschiedenen Akteure haben eben in der Heilsgeschichte ihre Bedeutung: die Gemeinde, die falsche Kirche Israel usw. usf. {…} Nein, die Drangsalszeit, übrigens nicht ab Kapitel 4, sondern ab Kapitel 4 und 5 da haben wir dann den Beginn der Gerichte über die Erde, aber das ist zuerst die Stunde der Versuchung, wenn der Antichrist auftritt, und erst dann die letzten 3½ Jahre werden in der Bibel genannt 'die große Drangsal'. Und da muss Israel hindurch, da müssen die Völker der Welt hindurch. Und bei Israel wird eben auch der gläubige Überrest hindurchgehen, zusammen mit den Ungläubigen. Und bei den Nationen wird auch der Überrest aus den Nationen, der sich bekehrt, zusammen mit allen Ungläubigen durch die große Drangsal hindurchgehen. Die Gemeinde wird verschont bleiben, weil der Herr sagt in Offenbarung 3 Vers 10:

10 Ich werde dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommt, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen. Halte fest, was du hast, auf dass niemand deine Krone nehme. Ich komme bald.

Ja. Und so hat die Gemeinde die Verheißung, noch vor der Stunde der Versuchung, wenn der Antichrist kommt, wegzugehen. Aber zusammen mit

dem Herrn wird sie zurückkehren nach der großen Drangsal und alles mit dem Bräutigam, dem König, teilen.

Ja, jetzt wollen wir versuchen, ob wir noch fertigwerden heute. Und zwar gehen wir jetzt zu Vers 5. Da wird noch betont:

5 Es wird keine Nacht mehr sein. Der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten. [Es geht immer noch um die Stadt. Und dann wird gesagt:] Und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Und das ist nun wichtig: Das macht deutlich, dass die Herrschaft nicht beschränkt ist auf das 1000jährige Reich, denn das wäre nicht von Ewigkeit zu Ewigkeit, das wäre 1000 Jahre. Aber in 2. Petrus 1 spricht der Apostel über das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ein ewiges Reich. Und so wird eben nach dem 1000jährigen Reich Gott das Universum auflösen und einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen. Und da wird auch Christus mit der Gemeinde, in dem neuen Jerusalem, über die neue Schöpfung regieren. Und darum wird hier gesagt: Sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das geht weiter. Und Gott hat ein Programm für die Ewigkeit. Es wird nie langweilig werden. Und das wird in einem Vers so schön beschrieben in Epheser 2. Könnte uns jemand vorlesen unser Programm für die Ewigkeit. Epheser 2 Vers 7:

7 damit er in den kommenden Zeitaltern den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus.

Ja. Das ist Hochkonzentrat: auf dass er in den kommenden Zeitaltern. In Epheser 1, 21 spricht Paulus über das zukünftige Zeitalter, das ist das 1000jährige Reich. Auch die Rabbiner haben von dem Reich des Messias, wenn er kommt als König, gesprochen 'Hebräisch …' – das kommende Zeitalter. Aber hier geht Paulus darüber hinaus und sagt: auf dass er in den kommenden Zeitaltern – in der Mehrzahl. Das heißt also auch, was kurz beschrieben wird in der Offenbarung 21, 1 – 8 neue Himmel und neue Erde, vollkommener Zustand, alle Tränen abgewischt und kein Geschrei, keine Trauer, kein Tod wird mehr sein. Aber da hat Gott ein Programm: In den kommenden Zeitaltern wird er den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweisen in Christus Jesus. Und dieser Ausdruck 'kommenden Zeitaltern' zeigt uns, dass da eben eine Dynamik bleibt. Viele meinen – und das kommt eigentlich aus dem Mystizismus – Himmel ist so schwebend, ein bisschen Nebel, ja, und eigentlich so Totenstille-Zustand. Drum hat sich auch dieser Ausdruck eingebürgert in Bezug auf neue Himmel und neue Erde: der ewige Zustand. Aber ich glaube, Sie haben diesen Ausdruck nie gehört in der Bibelklasse von mir. Und wenn, dann war es ein Versprecher. Es suggeriert etwas Falsches, eben als wäre das ein Zustand. Und dann kann man verstehen, dass jemand denkt: Wird das nicht langweilig die Ewigkeit? Und grad vor Kurzen hat mich jemand gefragt: Was hat Gott gemacht in der Vergangenheit vorher, war das nicht irgendwie langweilig? Nein. Gott, der unendliche Gott, wird uns in Ewigkeit in die Tiefen der Gottheit hineinschauen lassen und das wird kein Ende nehmen. Und auch das Staunen wird kein Ende nehmen. Und Gott hat einen Plan und die Gemeinde hat den Auftrag, dann dieses Licht auszustrahlen, ja, der Diamant, der die Herrlichkeit Gottes ausstrahlt. Wir werden staunen und Gott hat offensichtlich einen dynamischen Plan in den kommenden Zeitaltern. Es ist so etwas anderes als Buddhismus. Gut, wenn man eben in buddhistischen Ländern ist, dann stellt man auch fest, die meisten Leute kennen ihre Religion gar nicht richtig. Die wissen gar nicht, was jetzt das ist nach dem Tod und was da geschieht und Nirwana. Ich meine, man muss mal mit Thai sprechen, die wissen gar nicht recht, was Nirwana sein soll. Und da hat so ein bisschen jeder seine Idee. Aber es ist eine schreckliche Idee. Nirwana – oder wie die Buddhisten sagen in der Pali-Sprache Nibbana – bedeutet das Gleiche. Nirwana ist Sanskrit, Nibbana ist Pali. Und das bedeutet: ausgelöscht, wie eine Kerze. Und Buddha hat gesagt: Das Nirwana, man kann nicht sagen, dass man ist, aber man kann auch nicht sagen, dass man nicht ist. Und der Buddhismus lehrt: Die Vorstellung von einem 'Ich', das ist nur Einbildung, das gibt es gar nicht. Also das 'Ich' wird dann quasi als Illusion aufgelöst werden. Ja und dann, was bleibt, wenn ich nicht mehr 'Ich' bin? Das ist furchtbar, das ist eigentlich die Auflösung schlechthin.

Wie anders ist das Evangelium, das eben ausgeht von einem Gott, der gesagt hat: Ich bin der ich bin. Ja, da haben wir ganz klare Identität. Und Gott hat den Menschen geschaffen in seinem Bild und er hat uns geschaffen als Persönlichkeiten. Und wir werden das bleiben in Ewigkeit und es wird in Ewigkeit auch eine Beziehung geben von uns Menschen zu Gott, den wir als 'Ich' mit 'Du' ansprechen können. Und so ist das so etwas vollkommen anderes, also nicht irgendwie so ein Zustand der Auflösung und der Totenstillen. Nein, Gott hat ein wunderbares Programm und es wird einfach weitergehen mit dem Staunen. Und heute schon ist es, wenn wir die Bibel wirklich studieren, immer entdecken wir wieder neue Dinge, die uns erfreuen. Und auf diese Weise kann man das erleben, wie die Emmaus-Jünger in Lukas 24, die sagen nach dem Spaziergang nach Emmaus: Brannte nicht unser Herz, als er uns die Schriften öffnete auf dem Weg. Die waren überwältigt, wenn der Herr diese Herrlichkeit in seiner Person ihnen aus dem AT gezeigt hat auf diesem etwa 2½stündigen Spaziergang. Also das geht weiter in Ewigkeit. Und der unendliche Gott wird sich uns zeigen und es wird kein Ende geben.

Ja. Darum Offenbarung 22 Vers 5: Sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und dann wird nochmals betont, dass diese Worte gewiss und wahrhaftig sind. Das ist wirklich so, das ist keine Ideologie, das ist kein Wunschdenken. Das ist wirklich so und wir können wissen, was kommt. Und es ist die Wahrheit.

Und dann schließt sich der Kreis, nochmals wird gesagt, dass eben Gott seine Engel gesandt hat,

6 … um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss.

Das haben wir doch ganz am Anfang der Offenbarung schon gelesen, der Kreis schließt sich. Also Gott wollte diese Dinge mitteilen, nicht einfach den Gläubigen, sondern seinen Knechten. Natürlich, jeder Gläubige sollte ein Knecht sein. Aber die Frage ist, ob wir wirklich dem Herrn dienen wollen mit unserem Leben oder ob wir unseren eigenen Weg gehen und selber so ein bisschen Spaß haben möchten am Leben. Um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. Wenn wir ihm dienen wollen, ihm nachfolgen wollen, ihm gehorchen wollen, dann macht er uns die Offenbarung Schritt für Schritt immer klarer, damit wir verstehen, was kommen muss.

Und dann wird betont nochmals:

7 … siehe, ich komme bald

Und das ist ein Leitmotiv, das wiederkommt. Wo haben wir das das letzte Mal gefunden? Ja, ich hab's vorhin grad zitiert. Sendschreiben Offenbarung 3 Vers 10: Ich komme bald. Die Verheißung an die Gemeinde von Philadelphia. Und jetzt wieder: Siehe, ich komme bald.

Und das geht weiter Vers 12:

12 Siehe, ich komme bald,

Und es geht weiter Vers 20:

20 Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald.

Und dann die Antwort der Gemeinde:

20 … Amen; komm, Herr Jesus!

Und dann wird nochmals betont in Vers 7:

7 Glückselig, der die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt.

Das Rezept, um wirklich innerlich glücklich zu werden, wird hier gesagt: Die Worte dieses Buches muss man im Herzen bewahren.

Jetzt haben wir so viele Bibelklassen verwendet, um dieses Buch zu studieren und all das, was wir aufnehmen konnten im Herzen, das bewahren, das macht echt innerlich, geistlich glücklich. Und das ist auch wieder ein Leitmotiv, denn in Kapitel 1 haben wir es auch schon gehabt, dass glückselig ist, der da liest – vorliest – und die da hören die Worte der Weissagung dieses Buches. Ich habe damals erklärt, das zeigt übrigens, dass die Offenbarung auch für Analphabe­ten ist, ja. Viele Leute denken – Intellektuelle – das Buch versteht man nicht. Gut, sie sind eben intellektuell und verstehen es nicht, aber das Buch ist sogar für Analphabeten verständlich, wenn sie Knechte sind. Darum heißt es: Glückselig, der liest – also der vorliest – und die da hören – das sind die, die nicht selber lesen können, – und die trotzdem das verstehen können. Das hab ich auch so schön erlebt in Thailand, wo ich über die Offenbarung gelehrt habe und da sind Leute je nachdem mit so wenig Schulbildung und trotzdem die können das verstehen. Wenn die Bereitschaft da ist, eben dem Herrn zu gehorchen, ihm nachzufolgen, dann ist das nicht eine Frage der Schulbildung und des Intellekts schlechthin. Also nochmals wird hier betont: glückselig.

Und dann Vers 8. Johannes ist einfach so überwältigt von all diesen Dingen und plötzlich kommt er auf die Idee, er könnte da zu den Füßen des Engels, der ihm das alles zeigt, fallen. Und der Engel reagiert sofort. Wer liest uns bitte vor Vers 9:

9 Und er spricht zu mir: Sieh zu, tu es nicht. Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, die die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an.

Ja. Schon eindrücklich, dass der Engel sofort reagiert, akzeptiert keine Verehrung. Und man muss wissen, in der katholischen Katechetik wird gelehrt, dass man Schutzengel anrufen kann. Und die Anrufung endet mit 'Amen'. Ganz klar ist das ein Gebet, ja. Und die Bibel sagt uns ganz klar: keine Verehrung von Engeln. Und in Kolosser 2 am Schluss wird von Irrlehrern gesprochen und eines ihrer Kennzeichen ist: Verehrung von Engeln. Ja, das hängt zusammen mit Irrlehre. Und der Engel selber lehnt es vollkommen ab, geht nicht.

Und dann wird in Vers 10 gesagt, er soll dieses Buch nicht versiegeln, denn die Zeit ist nahe. Jetzt könnte jemand sagen: Ja, aber die Zeit ist nahe, jetzt haben wir 2000 Jahre gewartet und all diese Dinge, diese Gerichte die sind ja jetzt noch in der Zukunft. Ja natürlich. Alles ab Kapitel 4 ist noch in der Zukunft. Aber Offenbarung 2 + 3 die Sendschreiben sind eben auch prophetisch und die haben sich erfüllt genau ab der Zeit von Johannes. Da war keine Wartefrist von Johannes. Das, was wir finden mit den Sendschreiben von Ephesus und Smyrna, Pergamus, Thyatira, Sardes, Philadelphia, Laodizäa, das hat sich alles erfüllt zusammenhängend durch 2000 Jahre Kirchengeschichte hindurch. Also da war kein Grund da, das zu versiegeln, weil das für spätere Zeiten ist. Es wird gesagt: Die Zeit ist nahe. Das heißt nicht, Jesus Christus hätte eigentlich schon vor 2000 Jahren wiederkommen sollen. Nein. Aber das prophetische Panorama, das uns gezeigt wird in der Offenbarung, das begann damals unmittelbar.

Und dann kommt ein eigenartiger Vers, Vers 11. Wer liest?

11 Wer unrecht tut, tue noch unrecht, und der Unreine verunreinige sich noch, und der Gerechte übe noch Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich noch!

Ja. Da ist man überrascht, das ist ein Imperativ: Tue noch Unrecht! Ja. Aber es gibt in der Grammatik verschiedene Imperative. Und einer der Imperative ist der permissive Imperativ. Das ist ein Imperativ nicht, der sagt: Oh ja, mach das unbedingt!, sondern: mach es, mach's halt! Ja. Da wird jemand fallengelassen. Mach's, weil du diesen falschen Weg gehen willst. Und das ist permissiv. Gott lässt den Sünder, der nicht umkehren will, seinen verkehrten Weg gehen. Aber die Konsequenzen sind in diesem Buch ganz klar geschildert. Aber die, die eben bereit sind, umzukehren, die werden ermutigt, indem gesagt ist: Wer gerecht ist, übe noch Gerechtigkeit. Und wer heilig ist, sei noch geheiligt. Aber Gott hält die Welt nicht zurück, ihren falschen Weg zu gehen. Aber die Konsequenzen, die sind ganz klar angezeigt.

Und dann eben nochmals Vers 12: Siehe, ich komme bald, und auch eben der Lohn. Und da stellt sich Gott wieder vor als das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Von ihm geht alles aus und er wird auch das allerletzte Wort sprechen. {Ich hab noch eine Frage: Dieses Permissive oder Lassen, kann man das vergleichen mit diesem dem Weizen ähnlichen Unkraut, wo der Herr sagt 'lass es bis zur Ernte'?} Ja, auch dort in Matthäus 13, dass eben diese Vermischung der Christenheit von echten Gläubigen und unechten Gläubigen, Gott hat das nicht verhindert, hat das so gelassen. Genau. {die indirekte Regierung, die jetzt Gott ausübt} Ganz genau. Ganz genau.

Und dann wird nochmals ein 'glückselig' ausgesprochen im Blick auf die Erlösten Vers 14. Übrigens: 7 Mal steht im Buch der Offenbarung 'glückselig'. Also wer ein bisschen traurig ist, der soll sich einmal alle sieben Stellen raussuchen. Und wenn das immer noch nicht reicht, dann die Psalmen studieren. Und dann findet man 25 Mal 'glückselig' in den Psalmen. Haben wir schon mal 32 Stellen, oder. Und dann aber noch weiter in der Bibel. Also so viele Stellen, die uns zeigen: Wie kann man echtes inneres geistliches Glück bekommen? Aber als Kontrast zu diesen Glückseligen wird gezeigt, dass die Verlorenen, die Hunde, die Zauberer. Das Wort 'pharmakos' meint auch den, der Drogen nimmt. Hunde und solche, die Drogen nehmen, Hurer – da ist jede Art von sexueller Perversion darin enthalten. Und dann Mörder, Götzendiener und wer die Lüge liebt und tut, die sind draußen, die haben keinen Anteil an all dem, was Glückseligkeit bedeutet für die Erlösten, Vers 14.

 

Und dann kommt so etwas Eindrückliches: Jesus Christus spricht nochmals, und zwar: Ich, Jesus. Sehen wir: Buddha hat gesagt, das Ich ist Einbildung, ja. Und hier hören wir den Sohn Gottes, der sagt: Ich, Jesus. Nein, das Ich ist Wirklichkeit und ist in Gott begründet, der unser Schöpfer ist. Und nun hier der Herr Jesus:

16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge zu bezeugen

Wo? In den Gemeinden. Das ist doch der Hammer. Jetzt muss man mal so herumschauen: Wo ist das letzte Mal in der Gemeinde über die Offenbarung gepredigt worden? Und dann stellt man fest, es gibt ganze Reihen von Gemeinden, die predigen nicht über die Offenbarung. Und wenn, vielleicht noch über die Sendschreiben. Aber sobald eigentlich das Hauptthema kommt ab Kapitel 4, fertig. Aber die Offenbarung ist für die Gemeinde geschrieben, ja. Und da gibt es auch noch die Lehre, die Offenbarung sei eigentlich gar nicht für die Gemeinde. Wie bitte? Die ist direkt für die Gemeinde geschrieben. Und der Herr Jesus sagt nochmals eindrücklich in den letzten Zeilen der Bibel: Ich, Jesus … gesandt, diese Dinge zu bezeugen in den Gemeinden. Und dann stellt er sich vor als die Wurzel und das Geschlecht Davids. Was bedeutet 'das Geschlecht Davids'? Der Messias, der Herr Jesus als Mensch, ist ein Nachkomme von David – über Maria, die von David abstammt. Aber der Herr Jesus ist der ewige Sohn Gottes, der Schöpfer. Wer hat die Menschheit erschaffen? Wer hat die Familie Davids erschaffen? Er. Und darum ist er die Wurzel, also der Urheber. Er hat die Königsfamilie von David und seine ganze Abstammungslinie, die hat er erschaffen. Er ist die Wurzel, aber auch das Geschlecht von David. Das ist ein wunderbarer Vers, der sein Gottheit und  Menschheit in einer Person darstellt.

Und dann der 'glänzende Morgenstern'. Und das ist wieder etwas sehr Kostbares, denn die Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit als König wird in Maleachi 3 beschrieben: Die Sonne der Gerechtigkeit wird aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln. Der Herr Jesus wird kommen auf den Ölberg als die Sonne der Gerechtigkeit. Übrigens in Jerusalem: Morgens früh, wenn man den Sonnenaufgang sehen will, wo muss man hingehen? Zum Ölberg, rüber­schauen und dort geht die Sonne auf. Ja, über dem Ölberg im Osten der Stadt. Ja, und der Herr Jesus wird kommen als die Sonne der Gerechtigkeit. Aber hier nennt er sich 'der glänzende Morgenstern'. Und das ist also dieser Stern, den man sehen kann in der Nacht, noch bevor die Sonne über dem Ölberg erscheint. Und das ist sein Kommen für die Gemeinde, das eben nicht das Gleiche ist wie sein Kommen in Macht und Herrlichkeit. Das ist die Entrückung, die sehr unbemerkt von vielen … Das Aufgehen des Morgensternes, das wird von manchen übersehen. Dass die Sonne aufgeht, das realisiert schon jeder, ja. Und hier stellt der Herr sich vor als der, der eben bevor er kommt als der Richter der Welt, wird er kommen als der glänzende Morgenstern. Und in 2. Petrus 1, wenn wir das noch kurz aufschlagen können, da heißt es in Vers 19:

19 Und so besitzen wir das prophetische Wort umso fester, auf das zu achten ihr wohltut als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.

Ja, hier wird über das Anbrechen des Tages gesprochen und auch über das Aufgehen des Morgensternes in Verbindung mit dem prophetischen Wort. Und das ist eben der Tag, der anbricht mit der Sonne, das ist sein Kommen als die Sonne der Gerechtigkeit. Und das Aufgehen des Morgensternes das ist die Entrückung. Und hier wird gesagt: der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Das bedeutet, dass das eine Wahrheit ist – die Entrückung – in den Herzen der Gläubigen, die ganz kostbar ist. Und wenn er kommt, dann wird eben der Morgenstern aufgehen in den Herzen.

Und grad darauf heißt es:

17 der Geist und die Braut sagen: Komm!

Der Heilige Geist, der in der Gemeinde wohnt, der Braut, die beiden rufen: Komm! Und bei der Entrückung wird dann eben der Heilige Geist zusammen mit der Gemeinde weggehen. Aber gleich wird noch hinzugefügt evange­listisch:

17 … wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.

Die Offenbarung weist nochmals daraufhin, aber jetzt für die, die verloren sind: Jetzt ist noch Gelegenheit, jetzt könnt ihr noch kommen und auch dieses lebendige Wasser bekommen.

Und dann Vers 18 + 19 der Herr warnt: Wer jetzt noch etwas hinzufügt – prophetisch – die Offenbarung ist wirklich der Abschluss der göttlichen Offen­barungen, jetzt ist fertig. Und wer aber trotzdem weitergehen will und etwas bringen will, der wird gewarnt: Wer etwas hinzufügt, wird von diesen Plagen bekommen aus diesem Buch. Wer etwas wegnimmt, dem wird Gott auch den Segen wegnehmen. Also hier wird wirklich klargemacht: Prophetie ist jetzt fertig. Wir brauchen also keine Prophetie-Konferenzen, wo wir neue Offen­barungen hören, können wir grad abschreiben. Die brauchen wir gar nicht, aber wir müssen die Bibel studieren. Es ist ja eigenartig, Leute, die an solche Konferenzen gehen mit neuen Propheten, wenn man sie fragen würde: Und wie ist das, was sagt dir das Buch Zephania? Zephania? Noch nie richtig studiert. Ja, die wollen neue Prophetie und haben nicht mal die alte gelesen und wirklich studiert. Das ist ein Schatz, mit dem wir das ganze Leben nicht fertig werden. Da müssen wir dranbleiben. Und schließlich Vers 20, der Herr Jesus spricht nochmals ganz persönlich:

20 Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald.

Jetzt das vierte Mal wird das gesagt. Und ich muss erklären 'bald' wird in der Elberfelder in der alten und in der CSV Hückeswagen in der Fußnote erklärt: 'Schnell, eilends'. Das ist eigentlich ein adverbialer Ausdruck. Das heißt nicht, dass er ein paar Jahre nach der Offenbarung kommen würde, sondern er kommt schnell. Das heißt: Sein Kommen wird völlig überraschend sein. Paulus sagt: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis. Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick bei der letzten Posaune, den posaunen wird es. Das wird alles ganz plötzlich geschehen. Und manchmal frage ich mich: Oh, ich kriege wahrschein­lich fast einen Herzinfarkt. Ja, man kann schon überzeugt sein, der Herr könnte jeden Tag kommen, aber wenn dann wirklich die Posaune Gottes tönt, also Adrenalinspiegel, ja, schießt vielleicht zum letzten Mal noch ein in den alten Körper und wir sind schon verwandelt. Ja, es wird plötzlich, überraschend – obwohl wir's erwarten – geschehen. Ich komme schnell, eilends. Und die Gemeinde antwortet:

20 … Amen [ja, so sei es]; komm, Herr Jesus!

Und dann der letzte Wunsch, mit dem die Bibel aufhört. Das ist das, was wir brauchen, auch wenn wir nach Hause gehen:

21 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit allen Heiligen! Amen.

 

{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}

 

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament

 

 

Ja, wollen wir noch zusammen beten.

 

Herr Jesus Christus, danke, dass wir Dich kennen dürfen als die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern, als den, der alle diese Dinge, von denen wir gelesen haben, bezeugt, dass sie gewiss und wahrhaftig sind diese Worte. Herr Jesus, danke, dass wir Dich kennen dürfen als der, der gesagt hat 'ja, ich komme schnell, eilends'. Und wir möchten Dir entgegenrufen: Amen. Komm Herr Jesus! Hilf uns, dass wir alle bereit sind, wenn Du kommst – und es könnte jederzeit sein – dass wir wirklich alle Frieden mit Gott haben und so mit Freude auf diesen Moment warten dürfen. Und schenke uns Gnade, die Zeit, die bleibt, bis Du kommst, auszunutzen und wirklich nicht mehr für uns selber, sondern für Dich zu leben. Danke für all diese Reichtümer, die wir zusammen in diesem Buch der Offenbarung entdecken durften. Und wir möchten uns jetzt Dir und Deiner Gnade anbefehlen, dass Du mit uns gehst auf unserem weiteren Weg. Du kennst den Weg von jedem einzelnen von uns, wir sind in ganz unterschiedliche Umstände hineingestellt. Aber überall brauchen wir Deine Gnade und darum bitten wir Dich. Amen.