Einführung in das Buch Jesaja (1 - 6) Roger Liebi 19.09.2009 Bibelstudientag: Herznach, Schweiz ID 23329 Bevor wir beginnen, wollen wir noch zusammen beten. Herr Jesus, wir preisen dich, den Sohn Gottes, dass du uns auch heute Nachmittag diese Gelegenheit schenkst, miteinander dein Wort zu studieren unter dem Schutz der Obrigkeit. Wir danken dir für diese Freiheit des Glaubens, die wir haben dürfen bis auf diesen Tag. Und so bitten wir dich, dass du diesen Nachmittag segnest, dass du uns Kraft schenkst, Konzentration und Spannkraft innere, damit wir deine Herrlichkeit, deine Größe in deinem Wort sehen dürfen. Wir danken dir dafür. Amen Wir haben uns mit allen zwölf kleinen Propheten in der Vergangenheit beschäftigt im Sinn einer Einführung. Gewisse haben wir detaillierter durchgenommen, andere mehr in der Übersicht. Jetzt möchte ich beginnen mit den großen Prophetenbüchern. Heute ein erster Teil, eine Einführung in das Buch Jesaja. Es handelt sich um das größte prophetische Buch in der Bibel überhaupt mit 66 Kapiteln. Und darum wollen wir uns heute auf die 12 ersten Kapiteln konzentrieren. Die bilden auch für sich einen geschlossenen ersten Block in dem Buch. Aber auch wenn wir nur einen Teil anschauen, müssen wir uns natürlich doch in der Übersicht mit den Einleitungsfragen zu dem ganzen Buch zuerst beschäftigen. Wir müssen uns ja immer wieder fragen, wenn wir uns an ein neues Bibelbuch heranmachen, wann wurde das Buch verfasst, in welchen Umständen? Und das erfahren wir gleich im ersten Vers. Jesaja 1 Vers 1: 1 Die Vision Jesajas, des Sohnes Amoz, die er über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen Ussijas, Jothams, Ahas', Jehiskias, der Könige von Juda. Diese Datierungsangaben sind sehr hilfreich, weil wir ja im AT eine durchgängige Chronologie vorfinden und nach strenger Chronologie ist also die Zeit von Ussija bis Hiskia die Periode 810 bis 698 v. Chr. In dieser Epoche drin hat Jesaja gewirkt. Das war die Blütezeit der assyrischen Weltherrschaft. Das Kerngebiet Assyrien ist der heutige Nordirak mit den Städten Ninive, Assur und Kalach. Aber dieses Kerngebiet hat sich durch militärische Aggression im 9./8. Jahrhundert v. Chr. über den ganzen Nahen Osten ausgebreitet. Alle Völker zitterten vor Assyrien. Und genau in dieser schwierigen und politisch sehr umwälzenden Zeit hat Jesaja gewirkt. Das Assyrer-Reich hat ja eine ganz besondere Bedeutung für Israel, in dem Sinn nämlich, dass das Nordreich der 10 Stämme Israels durch die Assyrer komplett am Boden zerschlagen wurde im Jahr 722 v. Chr. Und von diesem Ereignis sprich Jesaja eben auch schon im voraus. Nun, wir haben gesehen, der Autor dieses Buches ist Jesaja, der Sohn Amoz. Zuerst zum Namen: Jesaja, Hebräisch ausgesprochen jeschajahu. Das ist die Langform, es gibt auch die Kurzform jeschaja. Jeschajahu, wir kennen diese Endung natürlich auch aus der Zeitgeschichte: Netanjahu. Das 'jahu' ist auch die Langform, 'netanja' wär die Kurzform. Und so jeschaja/jeschajahu, das bedeutet so viel wie Heil/Rettung des Ewigen. Da steckt ja das Wort 'jascha' drin - 'retten' und das ist auch das Wort, das in dem Namen 'Jesus' auf Hebräisch 'jeschua' drin steckt. Und dieser Name Jesaja kommt 16 x vor im Buch, wie man hier sieht in Kapitel 1, 2, 7, 13, 20, 37, 38, 39. Aber was eben auch auffällt ist, wie oft Wörter wie retten, Rettung, Retter oder Heil, Heiland vorkommen. Die gehören alle eben in diese Wortfamilie mit 'jascha'. Und da sieht man: Das, was der Name des Propheten ausdrückt, das ist effektiv auch ein ganz zentrales Wort, eine zentrale Botschaft in dem ganzen Jesaja-Buch. Und nicht umsonst. Welcher Prophet schreibt am meisten über den kommenden Erlöser? Das ist eben Jesaja. Die Autorschaft wurde eindeutig überliefert: Das ist Jesaja. Kein Zweifel in der alten rabbinischen, jüdischen Tradition aus der Antike. Das wurde erst geleugnet durch die liberale Theologie in Europa in der - geschichtlich gesehen - jüngeren Vergangenheit. Und wie kam man auf die Idee, Jesaja stammt nicht von Jesaja sondern von mehreren Autoren? Nun, der Einstieg kam durch die Prophetie in Kapitel 44, 28 und f. Dort wird Kores erwähnt. Ich schlage kurz auf. Da heißt es von Gott: 28 der von Kores spricht: Mein Hirt und der all mein Wohlgefallen vollführt, indem er von Jerusalem sprechen wird: Es werde aufgebaut!, und vom Tempel: Er werde gegründet! 451 So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kores, dessen Rechte ich ergriffen habe, um Nationen vor ihm niederzuwerfen, damit ich die Lenden der Könige entgürte, um Pforten vor ihm aufzutun, und damit Tore nicht verschlossen bleiben. 2 Ich ich werde vor dir herziehen und werde das Höckerige eben machen; eherne Pforten werde ich zerbrechen und eiserne Riegel zerschlagen; 3 und ich werde dir verborgene Schätze und versteckte Reichtümer geben, auf dass du wissest, dass ich der HERR bin, der dich bei deinem Namen gerufen hat, der Gott Israels. 4 Um Jakobs, meines Knechtes, und Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen. Usw. Und dann erklärt Gott in Vers 5: 5 Ich bin der HERR, und sonst ist keiner, außer mir ist kein Gott; Ja und da hat man sich gesagt: Das geht doch nicht. Jesaja kann doch nicht von Kores sprechen, das ist ja ein König, der erst im Jahr 539 so bedeutungsvoll auf der Weltbühne der Geschichte aufgetreten ist mit der Eroberung Babylons. Ja, wenn Jesaja so viel früher gelebt hat, das wär ja Prophetie. Und Prophetie ist nicht möglich. Also muss das jemand geschrieben haben nachher, nach diesen Ereignissen. Folglich können diese Kapitel hier um 40 herum gar nicht eben von dem Jesaja stammen. Ja und überhaupt: Das Jesaja-Buch hat doch einen ersten Teil - so bis Kapitel 39 - und dann ab Kapitel 40 kommt ja so ein neuer Block. Dann muss das von einem anderen sein. Und später hat man dann noch gesagt. Ja und ab Kapitel 55 müssen wir noch einen dritten annehmen. Also es gibt Jesaja, dann den Deuterojesaja [das ist dieser unbekannte Fälscher ab Kapitel 40] und dann einen Tritojesaja [also nochmals einen Fälscher] ab Kapitel 55. Und später wurde das Ganze nochmal zerpflückt. Auch im ersten Teil ist natürlich nicht alles original. Und so hat man das Jesaja-Buch zersägt und zersägt. Aber wieso soll es keine Prophetie geben? Ja, das hat man in der Aufklärung hat man das erkannt, dass Prophetie und alles Übernatürliche gibt es nicht. Der mittelalterliche Mensch glaubt an Wunder und Übernatürliches. Aber der rationale Mensch, der nur wirklich glaubt, was man messen und sehen kann, der kann das nicht akzeptieren. Also Prophetie gibt es nicht. Ja gut. Und was ist dann mit der Prophetie, die sich heute erfüllt aus der Bibel: Die Rückkehr der Juden aus aller Welt ins Land der Väter, die Wüste, die wieder aufblüht, der Staat, der wieder gegründet werden sollte, die umliegenden Völker, die die Vernichtung Israels suchen usw. usf. In unserer heutigen Zeit können wir zeigen: Über 160 erfüllte Prophezeiungen. Ja da kann ja niemand sagen, die Bibel ist jetzt erst im Nachhinein geschrieben worden. Also wir sehen: Die Bibel hat echte Prophetie im Voraus geschrieben und darum ist natürlich dieses Argument, das kann nicht von Jesaja sein, völlig unsinnig, weil es nur aus der Philosophie herauskommt, Prophetie gibt es nicht. Ja, aber aus der Antike her, im Judentum, wo man ja noch viel näher bei den Ereignissen war, wurde einhellig überliefert, das ganze Buch ist von Jesaja. Also diese Teilung Jesajas in drei Jesajas ist eben nur allein aus dem Unglauben und dem Materialismus heraus gekommen. Aber am wichtigsten ist natürlich das Zeugnis des Neuen Testaments. In Johannes 12 Vers 39 zitiert der Herr Jesus aus Jesaja 6 Vers 10 und er sagt: Jesaja hat gesagt. Und da wird auch von dem Herrn Jesus in diesem Zusammenhang wird dann auch zitiert Jesaja 53, 1 - dort in Johannes 12 - und da wird gesagt: Das Wort Jesajas. Ja, das wär ja schon aus dem zweiten Jesaja. Und Paulus schreibt in Römer 10, 20, indem er aus Jesaja 65, 1 zitiert: Jesaja erkühnt sich. Das heißt, im NT wird ausdrücklich aus allen sogenannten drei Teilen von Jesaja zitiert und ausdrücklich Jesaja zugeschrieben. Also wer die Einheit Jesajas leugnet, greift den Sohn Gottes an. Das ist nicht so eine akademische Sache, sondern das geht ums Zentrum des Glaubens, des christlichen Glaubens. Nun, wir sind immer noch dran: Wer ist Jesaja? Aus seinem Buch erfahren wir: Jesaja war verheiratet (Kapitel 8, 3), und zwar mit einer Prophetin. Schönes Paar, ja. Und sie hatten Kinder. Zwei Söhne werden namentlich erwähnt, etwas ungewöhnliche Namen. Der ältere his 'Sche'ar Jaschuv' [ein Überrest wird umkehren]. Und wir werden sehen: Dieses Thema, dass Gott eben ein gerechter Gott ist, der das Gericht bringt über den Sünder, aber den, der umkehrt, rettet, bewahrt, das zieht sich ja durch das ganze Jesaja-Buch hindurch, und zwar sehen wir immer, dass Gott im Gericht einen Überrest für sich bewahrt, eine Minderheit, die treu ist, die umkehrt und dem Namen Gottes die Treue hält. Der zweite Sohn - so vielleicht als Anregung für jemand, der bald die Wahl hat - Kapitel 8 Vers 3: 'Maher Schalal Chaz Baz' [es eilt der Raub, bald kommt die Beute]. Doch davon später mehr. Gemäß der jüdischen Tradition wurde Jesaja unter dem gottlosen König Manasse schließlich zersägt. Zersägt. Also die rabbinische Tradition überliefert, dass Jesaja vor seinen Feinden geflohen ist, sich in einem hohlen Baum versteckt hat und dann haben die Feinde den Baum umgesägt und so Jesaja umgebracht. Da kann jemand sagen: Ja, das ist jüdische Überlieferung, da lesen wir ja nichts davon in der Bibel. Ja halt, schlagen wir mal auf Hebräer 11, das Kapitel über die Glaubenshelden. Und da steht dann in der Zusammenfassung ab Vers 33: 32 ... und den Propheten, 33 welche durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften [Daniel], 34 des Feuers Kraft auslöschten [die Freunde Daniels], des Schwertes Schärfe entgingen, aus der Schwachheit Kraft gewannen [Simson an den Säulen angebunden ohne Kraft und plötzlich bekam er wieder Kraft.], im Kampfe stark wurden, der Fremden Heerscharen zurücktrieben. 35 Frauen erhielten ihre Toten wieder durch Auferstehung [bei Elia und Elisa]; andere aber wurden gefoltert, da sie die Befreiung nicht annahmen, auf dass sie eine bessere Auferstehung erlangten. 36 Andere aber wurden durch Verhöhnung und Geißelung versucht und dazu durch Bande und Gefängnis. 37 Sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch den Tod des Schwertes, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, hatten Mangel, Drangsal, Ungemach; 38 deren die Welt nicht wert war, umher irrend in Wüsten und Gebirgen und Klüften und den Höhlen der Erde. Da haben wir den Hinweis auf Jesaja 'zersägt'. Und die liberalen Theologen konnten Jesaja nicht mehr zersägen, haben sie wenigstens sein Buch zersägt. Ja. Ja das ist es ist genau auf der gleichen Linie. Nun etwas zu den Handschriften in Qumran. Man hat ja in den Jahren 1947 bis 1956 Schriftrollen am Toten Meer in 11 Höhlen entdeckt. Und da findet man 21 Handschriften des Jesaja-Buches. Ganz besonders zu erwähnen in Höhle I, die 1947 entdeckt wurde, da hat man 2 Jesaja-Rollen gefunden. In Höhle IV: 18. Das ist die reichste Höhle. Ist übrigens die Höhle, die man ganz schön sieht, wenn man auf dem Plateau oben ist von der Qumran-Gemeinschaft mit den Ruinen. Da sieht man eine Höhle ganz in der Nähe. Das ist die Höhle IV. Dort hat man 18 Überreste von Jesaja-Rollen gefunden. Und dann noch in Höhle V: 1. Alle diese Rollen werden datiert von 125 v. Chr. bis 60 n. Chr. Nicht wahr, im Jahr 68 n. Chr. wurde die Qumran-Gemeinschaft zerstört. Und noch vor der Zerstörung hat man alle Rollen aus der Bibliothek in der Siedlung genommen und in den Höhlen verteilt, um sie vor den Römern zu retten. Die Siedlung wurde dann zerstört, verbrannt. Man hat die Ascheschicht gefunden. Und die Rollen konnten eben in dieser Weise überleben, wie das geschehen ist. Und die berühmteste Rolle ist natürlich die vollständige Jesaja-Rolle aus Höhle I. Ich habe die hier da ausgestellt da vorne, d.h. eine Kopie in Originalgröße. Kann man dann in der Pause bewundern und lesen. Also sie beginnt dort rechts, ja, mit Jesaja 1, 1. Und im Prinzip jedes Schulkind in Israel könnte das lesen [Hebräisch gelesen ...]. Und das versteht man. Das verstehen die Schulkinder, wenn man das ihnen vorliest. Es ist ja auch so: In den Gemeinden, in den Versammlungen in Israel wenn man predigt, hat man ja nicht eine moderne Ausgabe des ATs. Man liest nach wie vor als Bibeltext den Grundtext vor und predigt dann darüber auf modern Hebräisch. Aber es ist ja so, dass 90 % der Wörter aus dem AT die kommen auch in der modernen Sprache vor. Und die Grammatik im Neu-Hebräischen ist einfach ein bisschen einfacher gegenüber dem biblischen Hebräisch. Aber das ist interessant, die haben also keine 'Hoffnung für alle'. Mehr noch, die brauchen tatsächlich immer noch die Bibel Jesaja, jetzt 2700 Jahre alt. Und das funktioniert trotzdem. Ja, ich find das auch so toll, denn wenn man einfach so aus dem Grundtext vorlesen kann, darüber predigen kann, das zeigt, wie die Sprache der Bibel lebt in der heutigen Zeit. Ich hab das also ganz besonders genossen in Israel, wenn man das so machen kann. Und dann ist es weiter so: Die Länge dieser Rolle beträgt 7, 32 m, die Höhe 29, 9 cm, die Rechtschreibung, die Orthographie, ist etwas modernisiert, und zwar so, dass die Vokale z.T. angedeutet sind durch Konsonanten. Nicht wahr. Jeder weiß vielleicht, das Hebräisch wird nur mit Konsonanten, also mit Mitlauten r, l, m, n, geschrieben. Und die Vokale, die muss man sich denken beim Lesen. Aber weil die Sprache eben anders gebaut ist als Deutsch, sie ist aufgebaut auf einem Konsonantengerüst, ist das eigentlich ganz natürlich und nicht irgendwie so etwas Ungewöhnliches, dass man das dann auch lesen kann. Auch die Zeitungen heute in Israel, die sind nur mit Konsonanten geschrieben. Und das funktioniert. Aber wenn man eben nicht so sicher ist im Hebräischen, dann braucht man Hinweise für die Vokale. Und das hat man bereits da im 2. Jahrhundert v. Chr. gemacht, indem man gewisse Konsonanten, z.B. das 'jod', das ist unser 'j'. Das ist ja ein Konsonant, kein Vokal. 'I' ist ein Vokal, aber 'j', das ist der Konsonant. Im Hebräischen hat man den benutzt, um einen 'i'-Laut anzudeuten. Und 'aleph', das ist eigentlich nur ein Knacklaut 'eh', z.B. zu hören im Unterschied zwischen 'verreisen' und 'vereisen'. Merkt man, vor 'vereisen', da knackt es. Das hat man gehört im Hebräischen, das ist ein Konsonant. Wir schreiben das gar nicht auf Deutsch. Wir merken gar nicht, dass dort ein Konsonant ist, den wir beim Schreiben auslassen. Also das ist 'aleph'. Und das hat man auch oft verwendet, um eine 'a'-Laut anzudeuten. Ja und in dieser Rolle sind also viele solche Lesemütter - wie man sagt - eingefügt. Und das Erstaunliche war: Man hat ja bis dahin praktisch nur Handschriften aus dem Mittelalter. Und die Kritiker die haben gesagt: Ja, diese Handschriften aus dem Mittelalter, die sind sicher sehr verändert worden gegenüber dem früheren Text und so. Und jetzt wissen wir: Die Handschriften, die wir schon immer hatten, die masoretischen Texte aus dem Mittelalter, die sind in der Orthographie deutlich altertümlicher als die Jesaja-Rolle, die vollständige, aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Und heute sind wie so weit, heute wissen wir sogar, wann, in welcher Zeit man wie geschrieben hat die Orthographie. Und die Texte, die wir schon immer hatten, die haben die Orthographie aus der Zeit so 6./7. Jahrhundert v. Chr. Das heißt: also noch aus der Zeit der Propheten, die Autorität hatten, inspiriert den Text weiterzugeben. Und so konnten Propheten eben auch im Gesetz Mose die Orthographie ganz leicht anpassen. Aber die wurde nachher nicht mehr verändert nach Maleachi. Weil dort hat die Zeit der Propheten vollständig aufgehört. Das Wort Gottes war so vollständig abgeschlossen durch die Inspiration . Und das können wir heute nachvollziehen, das ist tatsächlich so. Jetzt aber noch eine gute Mitteilung: In Höhle I gibt es noch eine unvollständige, aber auch sehr umfangreiche Jesaja-Rolle. Und die ist nicht modernisiert. Die entspricht dem Text, wie wir ihn kennen aus dem Mittelalter, genau der gleiche Texttyp. Ja, das zeigt uns, wie genau das Wort Gottes überliefert worden ist und bestätigt, Jesaja 40 Vers 8. Ausgerechnet da drin steht das: 8 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit. Also das, was man zu recht immer geglaubt hat, das können wir den Kritikern heute auch mit ganz starken Argumenten demonstrieren, dass dem so ist. Also wie gesagt, die vollständige Jesaja-Rolle - etwas modernisiert in der Orthographie - sie besteht aus 17 zusammengenähten Ziegenhäuten. Sieht man, wie wertvoll das war? Also da brauchte man schon eine kleine Herde, um nur dieses Buch aufschreiben zu können. Und dann ist es so, hier auf der Kopie, wenn man sie anschaut, sieht man jeweils die Nahtstellen, wo die verschiedenen Häute zusammengenäht sind. Das lohnt es sich, die zu suchen. Also wie gesagt, der Anfang ist dort drüben, von euch aus rechts. Das Ende dann dort, links. Und man sieht: Das Buch ist natürlich ein bisschen früher fertig als der Raum der Ziegenhaut. Und darum gibt es am Schluss noch so einen Leerraum. Die erste Zeile von Kapitel 40 beginnt als letzte Zeile in der Kolumne des Textes von Kapitel 39. Also die Kapiteleinteilung gab's ja damals noch nicht, die kam ja erst viel viel später. Aber interessant, die Kritiker, die Liberalen, die meinten, sie wüsten - sagen wir 2 1/2 Tausend Jahre nach Jesaja - besser, wer geschrieben hat oder wer nicht, die sagen ja: Ab Kapitel 40 beginnt ein neuer Teil von einem anderen Propheten. Und dummerweise in dieser Rolle aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. beginnt das so, dass die erste Zeile von Kapitel 40 grad noch die letzte Zeile ist auf der Kolumne mit Kapitel 39. Das zeigt, dass völlig klar war, dass ist eine Einheit, die darf man nicht zersägen. Und dann noch etwas, eine schöne Beobachtung: Das Kapitel über den leidenden Messias, Jesaja 53, beginnt ja eigentlich schon in Kapitel 52, 13: 13 Siehe mein Knecht wird einsichtig handeln; er wird erhoben und erhöht und sehr hoch sein. 14 Gleich wie sich viele über dich entsetzt haben - so entstellt war sein Aussehen, und seine Gestalt mehr als der Menschenkinder. Dort beginnt eigentlich dieses Kapitel über den leidenden Messias. Und das beginnt auf eine neuen Kolumne als Zeile 1. Ich habe hier noch mitgebracht ein Buch mit dem ganzen Jesaja, also mit dieser Schriftrolle einfach Kolumne für Kolumne durchfotografiert. Da hab ich grad die Stelle geöffnet mit Jesaja 53. Und da sieht man also, wie da oben es genau beginnt mit: Siehe mein Knecht wird einsichtig handeln;. Und schon im alten Judentum haben die Rabbiner gesagt: Jesaja 53 spricht von dem Messias, der für unsere Sünden leiden würde. Ja, also das zur Jesaja-Rolle. Die vollständige nennt man '1QIsaa', also 1. Höhle von Qumran, englisch Jesaja und a. Das ist die erste Rolle. Und dann haben wir eine Rolle '1QIsab'. Das ist eben diese nicht vollständige, aber die den gleichen Text hat wie der masoretische Text aus dem Mittelalter. Und darum nennt man die protomasoretische Rolle, weil es der gleiche Text ist, aber einfach viel älter. Nun, wie gesagt, das Thema des Buches ist: Gottes Rettung für Israel und die Völker durch den Messias. Und so haben wir das Thema des Messias, der als Retter kommen wird, durch die ersten Kapitel schon und dann hindurch bis zum Schluss von Jesaja. Also nichts von einem ersten, einem zweiten Jesaja. Das ist das Thema, das sich schön gleichmäßig durchzieht. Unter Besonderheiten und charakteristische Ausdrücke habe ich noch erwähnt, dass Jesaja der im NT am meisten zitierte Prophet ist. 25 x wird Gott genannt 'der Heilige Israels'. Das beginnt ja schon in Kapitel 1. Ich habe Vers 1 bereits gelesen. Jetzt komme ich zu Vers 2. Da sehen wir, wir kommen sehr schnell voran mit diesen 66 Kapiteln. 2 Hört, ihr Himmel, und horche auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, aber sie sind von mir abgefallen. 3 Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn; Israel hat keine Erkenntnis, mein Volk hat kein Verständnis. 4 Wehe der sündigen Nation, dem Volk, belastet mit Ungerechtigkeit, dem Samen der Übeltäter, den verderbt handelnden Kindern! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verschmäht, sind rückwärtsgewichen. Nun, dieser Name 'der Heilige Israels' ist ein ganz typischer Name für Jesaja, eben er kommt 25 x vor. Habe hier alle Stellen aufgeführt auf dem Skript. Aber das Auffällige ist, es ist so ziemlich gleichmäßig verteilt auf den ersten Teil, Kapitel 1 bis 39 und 40 bis 66. Ja, wenn das verschiedene Autoren wären, dann würde man ja erwarten, dass so in auffällig typischen Gottesbezeichnungen für einen Autor, dass da ein Unterschied wäre. Aber nein. 'Der Heilige Israels'. Und das Thema zieht sich durch durch den zweiten Teil. 'Der Heilige Israels'. Gott ist heilig und er muss den Menschen richten. Aber Gott ist Liebe und darum will er retten. Und so zeigt Jesaja den Retter, den Messias, den Erlöser - aber für Israel und die Völker der Welt. Und darum beginnt das Buch auch so universell: Hört ihr Himmel und horche auf du Erde! Nicht: Höre Israel oder höre Jerusalem! Die ganze Welt wird da angesprochen. Und dann spricht aber Gott über sein Volk zunächst, das von ihm abgefallen ist, obwohl sie Gottes Wort hatten. Ja, dann noch ein paar Bemerkungen zum Aufbau des Buches (Seite 2). Also der Titel (Vers 1) ist der inspirierte Titel, der auch gleich sagt: Wer hat das Buch geschrieben und in welcher Zeit. Und dann kommt: I. Prophetie des Gerichts: Das sind die Kapitel 1 bis 39. Und dann: II. Prophetie des Trostes: Kapitel 40 bis 66. Also die Kritiker haben gesagt: Ja, man sieht doch, das ist ein ganz anderes Thema in den ersten 39 Kapiteln, da geht es um Gericht. Und eben der zweite Jesaja und dann eben auch der dritte, die sprechen mehr von Gnade. So ein Unsinn. Das ist ja wie die Nazis. Die haben doch auch gesagt: Der böse Gott, der ist der Gott des ATs. Und dann der gute Gott, das ist dann der Gott im NT. Aber alles, was mit dem AT und den Juden zusammenhängt, das ist böse und schlecht. Ja, das war ja die Zeit von Pfarrer Wilhelm Busch in Essen, Jugendpfarrer und Evangelist. Und da hat er mit jemandem gesprochen, dem hat Wilhelm Busch gesagt: "Ja, hören Sie mal, es steht in der Bibel 'Ja mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich fortdauern lassen meine Güte.'" Dann sagt der Mann: "Sehen Sie, das ist der Gott des NTs." "Guter Mann, das steht im AT, Jeremia 31." Und dann hat er ihm noch zitiert: "Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen." "Das ist AT." "Nein, das ist Hebräer 10." Ja. Natürlich ist es so, dass im AT ein starker Akzent liegt auf der Heiligkeit, Gerechtigkeit Gottes und dem Gericht, weil in der Vorbereitung auf den Erlöser hin musste dem Menschen bewusst gemacht werden: Du brauchst einen Erlöser. Sonst gehst du verloren. Du bist ein Sünder. Und das können wir nur sehen, wenn wir die Gerechtigkeit Gottes sehen. Und darum hat Gott das Gesetz Mose gegeben, um dem Menschen zu beweisen, er braucht einen Erlöser, er ist unheilig, er ist sündig. Und dann im NT wird gezeigt, wie eben Gott den Erlöser gesandt hat und gnädig jedem vergibt, der seine Schuld reuig im Gebet Gott bekennt und die Vergebung in dem Herrn Jesus annimmt. Aber das AT ist ja voll von der Gnade, weil eben auf den kommenden Erlöser hingewiesen wird. Und das NT ist voll von Gericht, weil gezeigt wird: Wenn der Erlöser abgelehnt wird, dann hat das ewige Konsequenzen. Und das wird im NT noch mehr betont - die ewige Verdammnis - als im AT. Also das kann man so ja überhaupt nicht sagen. Und bei Jesaja ist es auch so: Wir haben einen Akzent auf dem Gericht im ersten Teil, aber wir finden die Gnade Gottes - ständig. Wir werden es gleich sehen in den ersten 12 Kapiteln. Und im zweiten Teil ist es genauso: Dort finden wir auch das Gericht Gottes über den Gottlosen, aber dort ist ein Akzent auf der Gnade. Und so beginnt eben das Trostbuch in Jesaja 40 Vers 1 ganz auffällig: 1 (Hebräisch ...) Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Ja, das hat ja Händel auch schön vertont in seinem Messias. Gut, jetzt schauen wir diese Teile noch ein bisschen genauer an. Jetzt können wir den I. Teil Kapitel 1 bis 39 wieder unterteilen: 1. Prophetie über Juda und Israel (Kapitel 11 bis 12). Das wird uns heute beschäftigen. Dann: 2. Prophetie über die Heiden (Kapitel 13 bis 27). Da geht es also um die nichtjüdischen Völker. Und das Ganze beginnt übrigens mit Babylonien in der Endzeit. Das heißt also mit dem heutigen Irak und einer Invasion aus aller Welt, um das ganze Land zu verderben. Ja. 3. Israel in der großen Drangsalszeit (ein Block Kapitel 28 bis 35), wo ganz speziell auf diese 31/2 Jahre der größten Drangsal für diese Welt der Akzent gelegt wird. Diese 31/2 Jahre vor der Wiederkunft Jesu als Richter der Welt. Und: 4. Rettung von Assyrien als Bestätigung der Prophetie (Kapitel 37 bis 39) Da wird die Zeit beschrieben von König Hiskia, zu dessen Zeit ja Jesaja lebte. Das war dann noch der letzte König in seinem Dienst. Und in der Zeit von Jesaja wurde Jerusalem von den Assyrern angegriffen, belagert. Hiskia hat zum Herrn geschrien als treuer gläubiger König und Gott hat eingegriffen und Jerusalem befreit. Das können wir auch nachlesen in Chronika und in den Königsbüchern. Aber hier auch noch. Warum? Nun, wir werden sehen: Assyrien ist von ganz ausnehmender prophetischer Bedeutung in Jesaja und bezeichnet den großen Feind Israels in der Endzeit im Norden, der Israel von Norden her vollkommen überrennen und verwüsten wird. Und das entspricht in Daniel dem König des Nordens und in Prophet Joel dem von Norden Kommenden, eine Armee so groß, wie nie zuvor eine Armee gegen Israel gekommen ist. Und es ist noch hilfreich im Propheten Daniel: In der erfüllten Prophetie war der König des Nordens immer Syrien, aber Groß-Syrien, d.h. das Gebiet von Libanon, Syrien bis nach Pakistan. Das ist heute ein islamischer Block. Und dieser Assyrer der Endzeit unter der Führung dann von Syrien wird Israel in der großen Drangsalszeit - grad am Anfang - überrennen, das ganze Land verwüsten. Und am Ende davon wird der Herr Jesus kommen auf dem Ölberg und wird sein Volk befreien. Und die Geschichte von Hiskia ist ein kleiner Vorgeschmack, wie dort Gott eingegriffen hat und die Armeen, die gegen Jerusalem kamen, vernichtete und Jerusalem befreite, den Überrest befreite. Und so ist eben dieser Block 'Rettung von Assyrien als Bestätigung der Prophetie' (37 bis 39) ein ganz wichtiger historischer Teil, denn er ist gewissermaßen wie ein Pfand dafür, dass Gottes Verheißung, er werde Israel in der Endzeit von Assyrien retten, in Erfüllung gehen wird, genauso wie er in seiner Treue damals zur Zeit von Hiskia Jerusalem gerettet hat. Ja, und dann kommt ganz natürlicherweise eben der: II. Hauptteil 'Prophetie des Trostes' Aber auch da können wir einteilen, ich zähle jetzt weiter, dann kommt: 5. Trost durch Gottes Größe (Kapitel 40 bis 48) Eben das beginnt damit: Tröstet, tröstet mein Volk. Und der nächste Teil ist dann: 6. Trost durch Gottes Gnade (48 bis 57) Man beachte, unser berühmtes Kapitel Jesaja 53 ist genau da drin in diesem Teil: Trost durch Gottes Gnade. Man muss bedenken, es gibt ja heute möglicherweise mehr als 400 000 bekehrte Juden. Man sagt heute messianische Juden, früher Judenchristen, aber korrekt ist eigentlich beides, man muss nur das Richtige damit meinen. Und das sind also Juden, die haben sich bekehrt, die haben erkannt, dass der Herr Jesus der Messias ist und sie bekennen ihn als Gott und Mensch in einer Person. Und die gehören zur Gemeinde, so wie alle nichtjüdischen Gläubigen. Aber es ist so, dass wohl für die meisten dieser über 400 000 Juden spielte in der Bekehrungsgeschichte Jesaja 53 eine Schlüsselrolle. Das ist so eindrücklich. Und das ist eben dieses Kapitel aus dem Teil 'Trost durch Gottes Gnade'. Und dann: 7. Trost durch Gottes Herrlichkeit (Kapitel 58 bis 66) Nun hat der Heilige Geist selber eine Refrain eingefügt, der eben diese Kapitel 40 bis 66 schön in diese 3 Teile aufteilt. Und wir können das kurz nachlesen. Nicht wahr. Nach dem ersten Teil 40 bis 48 kommt der Refrain in Kapitel 48 Vers 22, etwas überraschend im Zusammenhang. Plötzlich heißt es: 21 Kein Friede den Gesetzlosen!, spricht der HERR. Dann kommt eben dieser neue Teil der Gnade durch den Messias. Und dann Kapitel 57, 21. Während noch in Vers 19 steht: 19 Die Frucht der Lippen schaffend, spricht der HERR: Friede, Friede den Fernen und den Nahen, und ich will es heilen. Und jetzt kommt der Refrain: 20 - Aber die Gesetzlosen sind wie das aufgewühlte Meer, denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf. 21 - Kein Friede den Gesetzlosen!, spricht mein Gott. Und dieser Refrain markiert das Ende dieses Teiles und dann kommt der neue Teil eben 'Trost durch Gottes Herrlichkeit'. Und so ergeben sich insgesamt 7 Teile für das Jesaja-Buch. Ja, jetzt sind wir aber vorbereitet, um eben die ersten 12 Kapitel - wenigstens in der Übersicht - etwas genauer anzuschauen. Ich habe schon gelesen bis Vers 4. Das jüdische Volk war abgefallen von dem wahren Gott in der Zeit von Jesaja. Und Gott sagt, sie sind eigentlich törichter geworden als Tiere. Ein Ochse kennt ja seinen Besitzer und ein Esel, der weiß, woher er das Essen bekommt. Nicht wahr. Kennt die Krippe seines Herrn. Aber mein Volk kennt mich nicht. Und sehen wir auch die Aktualität für uns heute. Wir müssen ja nicht nur sehen, was dieses Buch und in jedem Abschnitt prophetisch genau bedeutet im Speziellen, sondern wir müssen uns ja immer fragen: Was bedeutet das für uns? Denn in Römer 15 wird ausdrücklich gesagt, dass alles, was zuvor im AT geschrieben worden ist, zu unserer Belehrung geschrieben worden ist. Und nun, wir leben ja auch in einer Kultur des Abfalls. Denn so, wie das Volk Israel früher das Wort Gottes hatte und die Masse hat sich davon abgewendet, so leben wir in einem sogenannt christlichen Abendland, denn es gab einmal einen christlichen Konsens und die Bibel hatte eine ganz zentrale und bestimmende Bedeutung. Aber die Masse - Millionen - sind in unserer Zeit, besonders seit der 68er Revolution, völlig von allen biblischen Grundlagen weggegangen. Und heute haben wir genau dieses Problem, dass die Masse ist törichter geworden als ein Ochse. Denn der Ochse weiß noch, wer sein Herr ist. Aber die Menschen wissen nicht mehr, dass Gott unser Herr ist, der uns geschaffen hat. Und wenn sie essen, dann stürzen sie sich vielleicht irgendwie auf das Fleisch los und wissen nicht, woher die Nahrung kommt. Ja. In Deutschland war's ja so: Früher hatte man so, um 'guten Appetit' zusagen, hat man gesagt 'Gott segne die Mahlzeit'. Und später hat man nur noch gesagt: 'Mahlzeit'. Und dann kam wieder der Krieg und dann sagte man nicht mal 'Mahlzeit'. Ja, aber eben das ist so wichtig, dass wir wissen, woher wir unseren Lebensunterhalt haben. Und hier steht: 4 ... Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verschmäht, sind rückwärtsgewichen. Vers 5: 5 Warum solltet ihr weiter geschlagen werden, da ihr nur den Abfall mehren würdet? Das ist auch interessant. Hier zeigt es, dass Gott den Menschen schlagen kann, um ihn zur Buße zu führen. Aber Gott sieht auch, dass es geschehen kann, dass Gott den Menschen züchtigt und er geht noch weiter weg von Gott. Das hat mich so eigentlich mit dem Darwin-Jahr 2009 so beschäftigt, dass eigentlich bevor er seine Evolutionslehre herausgab 1859, da geschah etwas ganz Entscheidendes in seinem Leben 1851, als seine Tochter Annie starb als 10jähriges Mädchen. Und dort hat er den Bruch mit Gott vollzogen. Aber man könnte jetzt sagen: Das war Gottes züchtigende Hand, um ihn zur Buße zu leiten. Aber er hat genau das zum Anlass genommen, um Gott erst recht zu verleugnen. Und hier lesen wir: 5 Warum solltet ihr weiter geschlagen werden, da ihr nur den Abfall mehren würdet? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. 6 Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an ihm: Wunden und Striemen und frische Schläge; sie sind nicht ausgedrückt und nicht verbunden und nicht erweicht worden mit Öl. 7 Euer Land ist eine Wüste, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; eure Flur - Fremde verzehren sie vor euren Augen; und einer Wüste ist es, gleich einer Umkehrung durch Fremde. 8 Und die Tochter Zion ist übrig geblieben wie eine Hütte im Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt. Hier beschreibt Jesaja, dass nun, weil Israel die Zucht Gottes verwirft, unter das Gericht Gottes kommen wird. Das ist nicht dasselbe. Und Menschen verwechseln oft die Zucht Gottes mit dem Gericht Gottes. Wenn Gott uns züchtigt, ist es, weil er uns liebt und uns zu sich ziehen will. Aber es gibt dann auch das Gericht und das ist definitiv. Ich meine, der Unterschied ist ja auch ein bisschen im Jugendstrafrecht und dann wenn es geht um die erwachsenen Kriminellen: Der Jugendanwalt in der Schweiz ist ja zugleich auch der Richter. Das findet man im Ausland sehr komisch, wie das möglich ist, dass der Gleiche ist der Anwalt und der Gleiche ist der Richter, das geht doch nicht. Und es geht sehr gut in der Schweiz normalerweise. Der Jugendrichter verurteilt den Jugendlichen, aber nicht, um Gericht zu üben, sondern das Hauptziel ist, den Jugendlichen zurechtzubringen. Aber dann später im Strafrecht, beim Erwachsenen geht es nicht mehr in erster Linie um die Zurechtbringung, sondern es geht um die Vergeltung. Natürlich ist der Gedanke auch da. Man möchte, dass das jemanden zurechtbringt usw., aber der Gedanke der Vergeltung ist im Vordergrund. Und so können wir das auch vergleichen: Die Zucht Gottes in unserem Leben ist Ausdruck der Liebe Gottes, um uns zu sich zu ziehen. Aber es gibt das Gericht, das ewige Gericht. Und das ist nicht mehr um Wiederherstellung zu geben, sondern es ist definitiv. Und hier wird beschrieben in prophetischer Vergangenheitsform, ein ganz wichtiger Aspekt der biblischen Prophetie. Oft werden zukünftige Dinge beschrieben in der Vergangenheitsform: Euer Land ist eine Wüste. Aber die Leute zur Zeit von Jesaja, die konnten immer noch sehen: Das Land, das von Milch und Honig fließt. Nur waren sie sich nicht mehr im Klaren, woher das kommt. Und er beschreibt, wie das Land verwüstet wird. Und so kam es für die 10 Stämme im Jahr 722, als die Assyrer alles zusammenschlugen im Norden und dann kam es auch in der Zeit von Nebukadnezar, als die Babylonier um 600 alles zusammenschlugen im Süden. Aber später kam es wieder, als nach der Kreuzigung Jesu die Römer das ganze Land verwüsteten ums Jahr 70 und ums Jahr 135 n. Chr. Und so wird das Gericht auch wieder kommen in der Endzeit, wenn die Masse Israels den Antichristen annehmen wird nach der Entrückung der Gemeinde. Dann wird Gott zulassen, dass der zukünftige Assyrer, der König des Nordens, das Land verwüsten wird. Hier wird nicht spezifiziert. Es wird einfach gesagt: Euer Land ist eine Wüste, eure Städte sind mit Feuer verbrannt. Hier geht es einfach darum: Das abgefallene Volk kommt unter das Gericht Gottes. Aber in der Heilsgeschichte hat sich das an mehreren ganz ausgeprägten Zeitpunkten wiederholt. Aber der Grundsatz bleibt von Vers 9: 9 Wenn der HERR der Heerscharen uns nicht einen gar kleinen Überrest gelassen hätte, wie Sodom wären wir, Gomorra gleich geworden. Gott hat den Grundsatz in seiner Heilsgeschichte auf Erden, dass er im Gericht immer einen Überrest, der ihm die Treue hält, bildet. Und das war der Fall eben zu allen Zeiten, in all diesen Gerichten, die ich erwähnt habe. Und ganz besonders auch in der Zukunft, wenn der künftige Assyrer kommen wird, hat Gott in Israel nach der Entrückung einen Überrest, der umkehren wird. Und wir können ganz kurz aus Jesaja 37 etwas lesen über diesen Überrest. Der wird ja in den Prophetenbüchern so oft behandelt, dieser treue Überrest, der umkehren wird. 37 Vers 31: 31 Und das Entronnene vom Hause Juda, das übrig geblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. 32 Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und ein Entronnenes vom Berge Zion. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird solches tun. Also hier sehen wir: Es gibt einen Überrest. Der wird genannt 'das Entronnene vom Haus Juda'. Und dann weiter Vers 32 'ein Überrest'. Und drittens 'ein Entronnenes' nochmals vom Berg Zion. Das Interessante ist also, dieser Überrest geht aus von Jerusalem, und zwar vom Berg Zion. Das ist ja der Tempelberg in Jerusalem. Und heute ist das natürlich interessant, weil der Tempelberg von Israel erst im 6-Tage-Krieg geholt worden ist. Und heute plant man, dort einen Tempel zu bauen usw. Wir sehen also, dass gerade in diesem Umfeld, von dort wird der Überrest ausgehen, nicht von Amerika, wo heute die meisten bekehrten Juden sind. Die werden bei der Entrückung mitgehen. Aber dann im Land Israel, wo sich heute prozentual deutlich weniger Juden bekehren als im Ausland. Es ist einfacher als Diaspora-Jude sich zu bekehren als im Land Israel. Trotzdem, es bekehren sich viele und es ist ein großes Fragen im ganzen Land feststellbar. Aber diese große Bekehrung wird geschehen nach der Entrückung. Und das ist nicht das Verdienst des Menschen. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird solches tun. Gott tut das zu seiner Ehre. Ja. Das ist der Überrest. Aber wir kommen ja immer wieder auf dieses Thema zurück. Und dann Vers 10: 10 Hört das Wort des HERRN, Vorsteher von Sodom; horcht auf das Gesetz unseres Gottes, Volk von Gomorra! Nun, hier spricht Gott zum König damals von Juda und bezeichnet ihn als Vorsteher von Sodom. Das kann man wieder aktualisieren, könnte man ja auch von einigen Bürgermeistern sagen, ja, Vorsteher von Sodom, anstatt von B. oder was oder irgendwelchen Großstädten - gibt es ja sich outende Bürgermeister, nicht wahr. Also höchst aktuell. Man gibt den Schöpfergott auf und dann wird man zu Sodom und Gomorra. Und im Weiteren wird also der ganz verdorbene Charakter des jüdischen Volkes zur Zeit von Jesaja aufgezeigt. Aber dieser verdorbene Charakter steht auch da für den verdorbenen Charakter des Volkes zu allen Zeiten, wo Gott gerichtet hat. Eben dann auch bei Nebukadnezar. Dann später als die Römer Jerusalem zerstörten und dann auch eben in der Endzeit, ein abgefallenes Volk. Nun, es gibt Leute, die sagen: Ja ihr glaubt, dass das mit Israel heute mit der Prophetie zu tun hat, das ist doch nur menschliche Sache. Die meisten in Israel, das sind ja Atheisten und Agnostiker, etwa 80 %. Ja, ja, natürlich, Vorsteher von Sodom, Volk von Gomorra. Natürlich. Überall dasselbe. Aber hier wird gezeigt, wie Gott handeln wird im Gericht. Aber nachdem in den weiteren Versen Gott auch die ganze Religiosität verwirft, er sagt: Ihr müsst nicht Gottesdienst feiern, wenn euer Leben voll Sünde ist und ihr bringt es nicht in Ordnung. Gott sagt: Ich habe genug von euren Festen im Tempel. Kann man auch sehr aktualisieren: Heute wird auch gerne gefestet, auch unter Christen. Aber dann muss man sich fragen: Und wie sieht das Leben aus? Ist es geordnet vor Gott oder lässt man die Dinge einfach stehen? Und dann so schön Vers 18: 18 Kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden; wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden. 19 Wenn ihr willig seid und hört, so sollt ihr das Gute des Landes essen. 20 Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so sollt ihr vom Schwert verzehrt werden. Denn der Mund des HERRN hat geredet. Gott sagt zu Jerusalem, die er als Blutstadt hier vorstellt in Kapitel 1 ... Nicht wahr, ich hab ja auf dem Blatt Seite 2 den Titel zum Aufbau der Kapitel 1 - 12. Also der 1. Teil ist: Gott klagt Jerusalem und Juda an (Kapitel 1, 1 - 31). Ja. Da stellt Gott eben Jerusalem als eine Blutstadt dar, die Blutschuld auf sich geladen hat. Und darum sagt er: eure Sünden blutrot. Ich weiß noch, wie ich als Kind mich gefragt habe, warum steht nicht 'eure Sünden sind schwarz'. So haben wir es doch gelernt mit dem wortlosen Büchlein. War so toll, so eindrücklich. Wusste man, woran man ist. Kann man Kindern so gut erklären das Evangelium mit dem wortlosen Büchlein, einfach so mit den farbigen Seiten. Schwarz: Und dann hat die Kinderstundlehrerin erklärt: So ist unser Herz. Aber die nächste Seite Weiß: So kann es werden, wenn Gott uns vergibt durch das Blut Jesu usw. Aber hier sagt Gott: Eure Sünden sind rot wie Scharlach. Nun Scharlach, das ist im Hebräischen gemeint Karmesin, also eine Farbe, die durch das Zermahlen von Kermes-Würmern hergestellt wird. Und das gibt so ein Blutrot. Und das drückt eben aus: Ihr seid schuldig geworden, Blutschuld habt ihr auf euch geladen. Und Gott sagt: Aber es gibt Vergebung. Und das Eindrückliche ist: Aufgrund dieser Stelle hat man jeweils am Jom Kippur - der steht jetzt nächstens wieder bevor in Israel - am großen Versöhnungstag, da hat der Hohepriester dem Sündenbock, der in die Wüste gehen sollte mit der Schuld, hat er einen Karmesinfaden um die Hörner gebunden. Und nachdem der Hohepriester durch Handauflegung, -aufstützung die Sünden Israels bekannt hat vom vergangenen Jahr, wurde der Sündenbock aus dem Tempel hinausgeführt aus der Stadt und er ging hinüber auf den Ölberg. Und von dort aus hat man ihn in die Wüste gejagt, bis er schließlich über eine Klippe abgestürzt ist. Und im Talmud - man kann das nachlesen - im Traktat Sanhedrin 39b, da steht, dass dann immer wieder gesehen wurde, dass der Faden dann weiß geworden war. Und dann hat man das verkündet in Jerusalem: Gott hat unsere Schuld vergeben. Sollen weiß werden wie Schnee. Aber dort in der gleichen Stelle steht, in den 40 Jahren vor der Zerstörung des Hauses, also des Tempels, wurde die rot gefärbte Schnur nicht mehr weiß. Ja, also das kann ja jeder rechnen: Im Jahr 70 wurde der Tempel zerstört, 40 Jahre davor, ab dieser Zeit, ab dem Jahr 30 geschah das nie mehr in Jerusalem an jedem Jom Kippur. Es blieb rot. Man wusste: Wir haben Blutschuld auf uns geladen und Gott vergibt nicht. Ich meine, es gibt ja Leute, die sagen: Das ist ein Geschichtchen von den Rabbinern. Ach wo, die machen doch nicht Eigengoale oder? Das wäre ein Eigentor. Das schreibt: In diesen 40 Jahren vor der Zerstörung immer rot. Ja. Was hat die Volksmenge geschrien vor Pilatus: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! Und so blieb es rot. Aber hier wird erklärt, dass Gott bereit ist, seinem Volk zu vergeben - sogar bei Blutschuld. Und es ist so schön der letzte Vers. Wir mögen uns erinnern an die Betrachtung von Joel. Da wird der ganze Weg gezeigt durch die große Drangsal hindurch, wenn der von Norden Kommende alles verwüstet. Und dann kommt der Herr Jesus, befreit sein Volk und im letzten Vers heißt es: Und ich werde sie von ihrem Blute reinigen, von dem ich sie nicht gereinigt hatte. Dann werden diese Verse aus Jesaja in Erfüllung gehen: Gott wird all diese Schuld wegtun, wenn der Überrest, - ein Drittel - der umkehren wird in der großen Drangsal eben die Schuld bereuen wird. Und schließlich Sacharja 12 Vers 10: Und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben. Und der Vater sagt: Und sie werden über ihn wehklagen wie man klagt über den Erstgeborenen. Ja. Also ganz eindrückliche Verse. Und jetzt wieder ganz wichtig, dass man die Anwendung macht. Ich mag mich noch gut erinnern, vor vielen Jahren hab ich darüber gesprochen in Deutschland in einem Vortrag und dann kam eine Frau zu mir nachher und die hat mir gesagt: "Meine Schnur war auch blutrot. Ich habe abgetrieben. Aber ich habe Vergebung erlangt. Und heute arbeite ich unter Frauen, die mit der gleichen Schuld belastet sind, und ich zeige ihnen, wie sie frei werden können, dass ihr Faden weiß wird wie Schnee." Also dann bekommen solche Worte natürlich eine unglaubliche Bedeutung, wenn Menschen so eine Befreiung erleben, Dinge, die sie immer belasten und wo sie einfach nicht davon wegkommen. Aber das ist ein Tabu. Moderne Menschen haben Tabus, ja. Ist ein Tabu dieses Postabort-Syndrom, wenn man das so materialistisch sagt, dass Frauen, die abgetrieben haben, ganz schrecklich unter verschiedenen Dingen leiden. Und das gibt eine so völlige Befreiung. Also das müssen wir weitergeben. Ja. Also wir sehen auch in diesem 1. Kapitel, wo Gott die Schuld vorwirft, auch da finden wir auf Schritt und Tritt finden wir die Gnade Gottes und die Vergebung. Wir gehen weiter zu Kapitel 2 Vers 1: 1 Das Wort, welches Jesaja, der Sohn Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat. Jetzt sehen wir, das ist ganz klar ein neuer Teil, wieder eine Überschrift. Und wir haben hier auf dem Blatt 2. Gott widersteht dem Hochmütigen am Tag des Herrn (Kapitel 2, 1 - 5, 30). Das ist wieder ein Block für sich, der eine Einheit bildet. Aber es beginnt so: 2 Und es wird geschehen am Ende der Tage, Ha, das ist ja ein Ausdruck, der immer wieder vorkommt in der Prophetie. 'Am Ende der Tage' das ist die Endzeit. Aber übrigens nicht die Zeit des Weltuntergangs, sondern die Endzeit ist immer die Zeit am Ende dieser langen Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen des Messias. Die Endzeit ist die Zeit, wenn der Messias kommt, um zu herrschen auf dieser Erde. Und in der Prophetie ist das immer wieder ganz klar die Zeit, in der das jüdische Volk aus der weltweiten Zerstreuung heimkehrt ins Land der Väter, aber in unreinem Zustand. Und Gott wird dann einen Überrest herausbilden in der Not. Also es geht um die Endzeit. 2 Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und alle Nationen werden zu ihm strömen; Da hat man's wieder einfacher. Wenn man in Israel eine Predigt hält und das vorliest und da haben wir den Ausdruck 'der Berg des Hauses', das versteht sofort jeder richtig. 'Har ha-bajith' das ist der Tempelberg, ist der normale Ausdruck für Tempelberg. Und auf Deutsch muss man dann jeweils ein bisschen erklären: Also der Berg des Hauses, das ist eben der Berg Zion, auf dessen Gipfel der Tempel Gottes gebaut war. 2 ... alle Nationen werden zu ihm strömen; 3 und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort des HERRN von Jerusalem; 4 und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Also hier geht es um die Endzeit, wenn der Herr Jesus kommen wird als König des Friedens. Und da wird eben der Tempelberg erhaben sein. Das heißt: Der dritte Tempel wird kommen. Das ist der Tempel, der in Hesekiel 40 bis 48 beschrieben wird, der Tempel im 1000jährigen Reich. Und da werden alle Völker - der Überrest aus allen Völkern - der durch die große Drangsal hindurchgehen wird, das ist die unzählbare Schar in Offenbarung 7, die werden dann regelmäßig nach Jerusalem kommen. Und der Herr Jesus wird ja König sein auf dem Thron Davids. So steht es auch in Lukas 1. Der Engel Gabriel sagte Maria: Er wird auf dem Thron seines Vaters David sitzen und regieren. Und so wird der Herr Jesus eben regieren in Jerusalem. Wo? Vom Berg Zion wird die Weisung ausgehen. Auf dem Südabhang, der ja so weit erstreckt ist, auffällig weit erstreckt ist in Jerusalem, dort war am oberen Ende der Davidsstadt, dort war einst der Palast von David. Den hat man ja vor ein paar Jahren nun tatsächlich archäologisch feststellen können, Überreste gefunden. Und da wird der Herr Jesus regieren. Und so: Oben wird der Hesekiel-Tempel sein und dann eben, kann man sagen, auf dem gleichen Berg dann auch sein Palast, wo er auf dem Thron Davids regieren wird über die ganze Welt und Recht sprechen wird der ganzen Welt. Und es wird zu einer völligen Abrüstung kommen und es wird dann keine Rekrutenschule mehr geben. Sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Dort lernt man den Krieg. Das ist dann endgültig vorbei. Und dann hört man das Volk Israel sprechen: 5 Kommt, Haus Jakob, und lasst uns wandeln im Licht des HERRN! 6 Denn du hast dein Volk, das Haus Jakob, verstoßen; denn sie sind voll von dessen, was vom Morgenland kommt, und sind Zauberern gleich den Philistern und schlagen ein mit den Kindern der Fremden. 7 Und ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; 8 und ihr Land ist voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. Und ihr Land ist voll Götzen; usw. Hier hört man nun den Überrest, der die andern aufruft: Kommt, wir wollen umkehren zum Herrn. Und sie zählen auf ihre ganze Sündhaftigkeit. Und auch da wieder sehr aktuell: denn sie sind voll dessen, was vom Morgenland kommt. Was heißt das? Nun, was ist das, was vom Morgenland kommt, von Babylon? Dort haben wir die Wiege der Esoterik. Nicht wahr, der Turm von Babel in 1. Mose 11 aus dem Morgenland war ja ein abgöttischer Turm, um Abgötter zu verehren, eine Zikurat. Und auch eine Rebellion gegen Gott. Und Hochmut: Lasst uns einen Namen machen. Aber dort finden wir den Ursprung eben aller Abgötterei, Okkultismus, Wahrsagerei, Astrologie usw. Sie sind voll von dem, was aus dem Morgenland kommt, könnte man auch heute sagen in unserer Gesellschaft. Aber hier der Aufruf: Kommt Haus Jakob und lasst uns wandeln im Licht des Herrn. Und dann wird erklärt im Weiteren, wie eben das Gericht Gottes kommen wird. Ich lese Vers 12: 12 Denn der HERR der Heerscharen hat einen Tag über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, und es wird erniedrigt werden; 13 und über alle Zedern des Libanon, die hohen und erhabenen, und über alle Eichen Basans; 14 und über alle hohen Hügel und über alle erhabenen Hügel; 15 und über jeden hohen Turm und über jede feste Mauer; 16 und über alle Tarsis-Schiffe und über alle kostbaren Schauwerke. 17 Und der Hochmut des Menschen wird gebeugt und die Hoffart des Mannes erniedrigt werden; und der HERR wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tag. Das ist eben der Tag des Herrn, der Tag des Gerichts. Wenn der Herr Jesus kommen wird, wird er kommen als Richter der Welt und er wird allen Stolz und allen Hochmut der Menschen erniedrigen. Und jetzt wieder die Anwendung: Ja, und wie ist das in meinem Leben mit Hochmut und Stolz, Ehre für sich anstatt Ehre für Gott. Und so helfen uns eben solche Abschnitte, wenn wir die für uns im persönlichen Studium lesen, um auch unser Leben zu ordnen im Licht eines heiligen Gottes, der eben Hochmut nicht erträgt. Und so haben wir auch im 1. Petrusbrief den Vers: Gott widersteht den Hochmütigen. Und das wird geschehen: Alles Stolze in dieser Welt - und sie ist voll von Stolz und Selbsterhebung - wird gedemütigt werden an jenem Tag. Ja. Und so geht das weiter in Kapitel 3: Der Abfall wird beschrieben in allen Farben. Aber weil wir nicht Vers für Vers durchgehen können - das wär ja wunderschön, aber dann würden wir mit Jesaja über Jahre nie mehr fertig werden, - aber da möchte ich einfach ein paar Sachen herausgreifen. Vers 4: 4 Und ich werde Jünglinge zu ihren Fürsten machen, und Buben sollen über sie herrschen. 5 Und das Volk wird sich gegenseitig bedrücken, der eine den anderen und ein jeder seinen Nächsten; der Knabe wird frech auftreten gegen den Greis und der Verachtete gegen den Geehrten. Wenn jemand ... usw. Also hier wird auch gezeigt, wie Gott richtet, indem er sein Volk in Sünden fallen lässt und dass eben auch die Ordnungen in dem sozialen Gefüge umgestoßen werden, dass plötzlich eben nicht mehr die, die Erfahrung haben, führen, sondern: Ich werde Jüngling zu ihren Fürsten machen und Buben sollen über sie herrschen. Dass Jüngere sagen: Was sollen diese Alten? Die sollen doch gehen, die sind ja sowieso so langsam und was auch immer. Das ist eine Frechheit. Natürlich ist das Alter langsamer. Aber man hat ja herausgefunden, dass ältere Gehirne in einer Firma, die entscheiden zwar langsamer, aber meistens richtig. Und die jüngeren schnell, aber oft falsch. Und das kann man nicht einfach wegtun. Die alten Gehirne, die sind so voll gespeichert mit Erfahrungen des Lebens. Diese Erfahrungen sind gar nicht immer bewusst da, gegenwärtig, aber die Entscheidungen im Gehirn fallen im Licht all dessen, was eben schon erlebt worden ist im Leben. Und darum werden die Entscheidungen so tendenziell korrekter, besser. Aber wir sind genau in einer solchen Zeit, in der eben diese Umkehrungen stattfinden. Vers 5: 5 Der Knabe wird frech auftreten gegen den Greis und der Verachtete gegen den Geehrten. Die Unterschiede werden gar nicht mehr gesehen. Und das ist ja eigentlich auch tief in der Ideologie der Linken drin, dass eben von unten her die Revolution gemacht wird und alles, was darüber ist, wird einfach gestürzt, damit es eben einen Sturz gibt, gleich, was da an Gutem stürzt. Ja. Aber über alles das kommt das Gericht am Tag des Herrn. Vers 13: 13 Der HERR steht da, um zu rechten; und er tritt auf, um die Völker zu richten. 14 Der HERR wird ins Gericht gehen mit den Ältesten seines Volkes und dessen Fürsten. Und dann ist das Thema Style und Mode ab Vers 16 ganz interessant. Muss man gar nicht so detailliert kommentieren, der Text spricht für sich: 16 Und der HERR sprach: Weil die Töchter Zions hoffärtig sind und einhergehen mit gerecktem Hals und blinzelnden Augen und trippelnd einhergehen und mit ihren Fußspangen klirren, 17 so wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und der HERR ihre Scham entblößen. 18 An jenem Tag wird der Herr wegnehmen den Schmuck der Fußspangen und der Stirnbänder und der Halbmonde; die 19 Ohrgehänge und die Armketten und die Schleier; 20 die Kopfbunde und die Schrittkettchen und die Gürtel und die Riechfläschchen und die Amulette; 21 die Fingerringe und die Nasenringe; 22 die Prachtkleider und die Oberröcke und die Umhänge und die Beutel; Die sind schon früher mit diesen Täschchen herumgetrippelt. Das gehört einfach dazu irgendwie. 23 die Handspiegel und die Hemden und die Turbane und die Überwürfe. 24 Und es wird geschehen: Statt des Wohlgeruchs wird Moder sein und statt des Gürtels ein Strick und statt des Lockenwerks eine Glatze und statt des Prunkgewandes ein Kittel von Sacktuch, Brandmal statt Schönheit. 25 Deine Männer werden durchs Schwert fallen und deine Helden im Krieg. Usw. Es ist ja nicht so, dass die Bibel ein Schmuckverbot kennt. 1. Timotheus 2 ab Vers 8 und 1. Petrus 3 ab Vers 1 ist manchmal so interpretiert worden. Aber an beiden Stellen geht es nicht darum. Sondern der Apostel Paulus sagt in 1. Timotheus 2: Ich will nun, dass die Männer ... - und dann heißt es weiter: und dass die Frauen sich schmücken. Er sagt: Ich will nun, dass die Frauen sich schmücken. Aber er sagt dann: Jetzt meine ich natürlich nicht mit Gold und prächtigen Kleidern und so, sondern er meint, dass die innere Schönheit der gläubigen Frau eben - er erzählt genau, was damit gemeint ist, - dass das sichtbar wird. Aber er sagt nicht, man dürfe nicht Gold benutzen, sondern er sagt: Ich will, dass sie sich schmücken. Ich befehle, dass sie sich schmücken, aber ich meine jetzt nicht, dass sie sich mit Gold schmücken müssen. Und in 1. Petrus 3 ist es genau gleich, aber es kommt auf das heraus: Es ist immer eine Frage des Maßes. Wenn der Schmuck eben so vordergründig wird, dann überdeckt er eigentlich die innere Schönheit, die Petrus nennt 'der verborgene Mensch des Herzens', welcher vor Gott sehr kostbar ist. Und er sagt: Also schmückten sich auch die heiligen Frauen. Und er erwähnt Sarah. Und Sarah war ja ein Phänomen, nicht wahr. Als sie mit 65 nach Ägypten kam, da wollte der Pharao sie heiraten. Und er war froh, dass Abraham nur ihr Bruder ist. Das muss man sich vorstellen: Mit 65 - der Pharao von Ägypten will die heiraten. Die Rabbiner preisen ja die Schönheit Sarahs in allen Tönen in ihren Schriften. Und eigentlich noch extremer: Mit 90 wollte doch Abimelech, der König von Philistäa aus dem Gaza-Streifen, wollte Sarah heiraten. Die muss wirklich, ... ganz ungewöhnlich, nicht wahr. Und trotzdem 1. Petrus 3 wird Sarah hingestellt, nicht als eine, die eben sich übertrieben mit Schmuck ..., sondern die hatte diese innere Schönheit, die sichtbar war. Und hier sehen wir, es geht gar nicht um diese innere Schönheit, der verborgene Mensch des Herzens, sondern es geht um das Übertriebene und das Aufgebauschte und das eben Fangen mit dem Blinzeln usw. Und da wird das Urteil Gottes ganz klar verkündigt. Ja, es ist bereits halb vier und damit Zeit für Kuchen. Wir wollen weiterfahren. Wir haben in Kapitel 3 den Hochmut, Stolz und die moralische Verdorbenheit Israels gesehen, die unter das Gericht Gottes kommen muss. Also in Kapitel 2, 1 - 4 hatten wir schon einen Ausblick auf das 1000jährige Reich. Dann ab Vers 5 kommt die Beschreibung eben des Hochmuts und der Verdorbenheit Israels, durch Kapitel 3 hindurch. Und Kapitel 4 schließt inhaltlich direkt an und schließlich kommen wir wieder in Vers 2 zum Tag, wo der Herr Jesus erscheinen wird. 4 Vers 2: 2 An jenem Tage wird der Spross des HERRN zur Zierde und zur Herrlichkeit sein und die Frucht der Erde zum Stolz und zum Schmuck für die Entronnenen Israels. 3 Und es wird geschehen, wer in Zion übrig geblieben und wer in Jerusalem übrig gelassen ist, wird heilig heißen, ein jeder, der zum Leben eingeschrieben ist in Jerusalem, 'An jenem Tag', das ist auch ein ganz typischer Ausdruck in der Prophetie für die Endzeit. Und Endzeit ist einfach die Zeit, wenn der Messias kommen wird, und zwar speziell eben kommen wird als König der Welt. Er wird hier genannt 'der Spross des Herrn'. Das ist ein ganz interessanter Ausdruck, weil der ja an manchen Stellen wieder vorkommt, z.B. Sacharja. Hatten wir damals bei der Betrachtung von Sacharja auch behandelt. Sacharja 3, da wird der Messias genannt, Gott sagt Vers 8 am Schluss: 8 ... denn siehe, ich will meinen Knecht, Spross genannt, kommen lassen. Auch in Kapitel 6 Vers 12: 12 So spricht der HERR der Heerscharen und sagt: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross; Der Messias muss Spross heißen, er, der Spross des Herrn. Der Knecht, Spross genannt. Ein Mann, sein Name ist Spross. Nun, das ist ein wunderbares Wortspiel im Hebräischen. Denn der Herr Jesus war ja bekannt als Jesus der Nazaräer, weil er die größte Zeit seines Lebens in Nazareth verbracht hatte. Und Nazareth heißt auf gut Deutsch Sprosslingen. 'Nezer' bedeutet 'Spross'. Und damit Nazareth Sprosslingen. Und Jesus der Nazaräer ist also Jesus der Spross. Und da gibt es die Verknüpfung zu all diesen Stellen, wo gesagt wird: Der Messias wird Spross heißen. Das ist aber ein Wortspiel, denn der Ausdruck in Sacharja an diesen zwei Stellen Kapitel 3 und 6 ist im Hebräischen 'zemach'. 'Zemach' ist ein Synonym, ein gleich bedeutendes Wort für 'nezer'. Aber weil man im Hebräischen sowieso ganz besonders Wortspiele liebt, da konnte man dann eben direkt die Verbindung machen, wenn man immer sprach von Jesus dem Nazaräer. Ja, natürlich, er muss ja Spross genannt werden. Und ich möchte noch eine Stelle zeigen. Jeremia 23, 5, da sagt Gott Folgendes: 5 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich dem David einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren Auch wieder Spross genannt. Und nun versteht man, warum im Matthäusevangelium Kapitel 1 Folgendes steht. Matthäus 1: Da kamen Joseph und Maria mit dem Kind wieder aus Ägypten zurück ins Land Israel. Und da steht in Kapitel 2 Vers 22: 22 Als er aber hörte, dass Archelaus über Judäa herrsche anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dahin zu gehen; Nicht wahr, Herodes, der Kindermörder von Bethlehem, hatte noch kurz vor seinem Tod - das wird uns außerbiblisch überliefert bei Josephus Flavius - in einem Wutanfall das Testament geändert und er hat über Judäa einen andern Sohn eingesetzt, und zwar den blutrünstigsten. Und als Joseph zurückkam, wollte er offensichtlich nach Bethlehem gehen, an den Ort, wo der Messias geboren worden war. Und dann hörte er: O Archelaus herrscht über Südisrael, über Judäa. Und das hat ihn bewegt, dann eben weiterzugehen. Ich lese: 22 ... und als er im Traum eine göttliche Weisung empfangen hatte, zog er hin in die Gegenden von Galiläa 23 und kam und wohnte in einer Stadt, genannt Nazareth, damit erfüllt würde, was durch die Propheten geredet ist: "Er wird Nazarener genannt werden." Und da fragen sich manche Bibelleser: Ja, wo ist diese Bibelstelle 'er wird Nazarener genannt werden'? Nun, die Propheten haben das gesagt, natürlich. Jesaja nennt ihn Spross, Sacharja nennt ihn Spross, Jeremia nennt ihn Spross. Überall haben sie ihn quasi als Nazarener bezeichnet den Spross. Aber Joseph wollte das gar nicht erfüllen, sondern er wollte nach Judäa gehen. Und da hat sich bewahrheitet, was in den Psalmen steht, dass die Wut des Königs Gott preisen kann. Ja, gehen wir zurück, Jesaja 4 Vers 2: 2 An jenem Tag wird der Spross des HERRN Interessant: der Spross des Ewigen. Wir haben gehabt in Jeremia 23, 5 'der Spross, er wird regieren'. Nun, das ist der König. So wird der Herr Jesus vorgestellt ganz besonders im Matthäusevangelium, als der König Israels. Darum beginnt das Evangelium auch mit dem königlichen Geschlechtsregister. Und die Weisen aus dem Morgenland kommen und fragen: Wo ist der König, der geboren worden ist? Das findet man nirgendwo anders. Und im Markusevangelium wird der Herr Jesus besonders beschrieben als der Knecht, und zwar wird dort die ganze Geburt und Kindheit, alles wird weggelassen. Gleich in Kapitel 1 beginnt alles mit dem Dienst des Herrn Jesus. Und das entspricht Sacharja 3: Siehe mein Knecht, Spross genannt, wird kommen. Und im Lukasevangelium, dort wird die Geburtsgeschichte am ausführlichsten beschrieben von einem Arzt. Und dieser Gedanke zieht sich weiter: Jesus Christus ist ein vollkommener Mensch, ein wirklicher Mensch: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross (Sacharja 6). Und im Johannesevangelium wird ganz besonders betont: Jesus Christus ist der ewige Gott: Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Und das zieht sich durch das ganze Evangelium hindurch die Gottheit Christi. Und das entspricht hier dem Spross des Ewigen, der Spross Jahwes. 2 ... wird zur Zierde und zur Herrlichkeit sein und die Frucht der Erde zum Stolz und zum Schmuck für die Entronnenen Israels. Da haben wir den Überrest wieder, der durch das Gericht hindurch bewahrt bleiben wird. Und er wird sich rühmen in dem Erlöser, in dem Herrn Jesus. Nicht wahr, wir haben gehört in Kapitel 2 und 3 von dem Stolz des Menschen. Aber in 1. Korinther 1 am Schluss wird uns gesagt: Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn. Und das ist genau das, was wir hier haben: Der Herr Jesus wird ihre Zierde und Herrlichkeit sein, im Gegensatz zu dem Abschnitt, den wir vorhin gelesen haben, wo der Mensch eben sich selber nach vorne drängen will und sogar eben in übertriebener Weise. Vers 3: 3 Und es wird geschehen, wer in Zion übrig geblieben und wer in Jerusalem übrig gelassen ist, wird heilig heißen, ein jeder, der zum Leben eingeschrieben ist in Jerusalem, Das ist der gläubige Überrest, ein Drittel der Bevölkerung, der übrig bleiben wird gemäß Sacharja 13 Vers 8. Und weiter: 4 wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschulden Jerusalems aus dessen Mitte hinweggefegt haben wird durch den Geist des Gerichts und durch den Geist des Vertilgens. Hier hat der Heilige Geist ganz eigentümliche Namen. Es ist ja sowieso wichtig beim Bibelstudium, dass man ein besonderes Auge hat für die Namen Gottes. Und wenn man das beim Bibel Studieren jedes Mal mit einer bestimmten Farbe anstreicht, kann man mit der Zeit dann einige hundert verschiedene Namen Gottes sammeln, Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und jeder Name sagt ja etwas über das Wesen Gottes aus. Und so lohnt es sich eben auch, die Namen des Heiligen Geistes anzustreichen und dann lernen wir, wer der Heilige Geist ist und wie er wirkt und wie er handelt. Und das ist in unserer Zeit ganz besonders wichtig, wo so falsche Dinge verbreitet werden über das Wesen und Wirken des Heiligen Geistes. Und hier wird der Heilige Geist, der ein Geist der Gnade ist an anderen Stellen, wird hier genannt 'der Geist des Gerichts', 'der Geist des Vertilgens'. Also hier wird seine Gerechtigkeit und seine Heiligkeit, die auch im Gericht zum Ausdruck kommen wird, besonders hervorgehoben. Vers 5: 5 Und der HERR wird über jede Wohnstätte des Berges Zion und über seine Versammlungen eine Wolke und einen Rauch schaffen bei Tage, und den Glanz eines flammenden Feuers bei Nacht; denn über der ganzen Herrlichkeit wird eine Decke sein. 6 Und eine Hütte wird sein zum Schatten bei Tage vor der Hitze und zur Zuflucht und zur Bergung vor Sturm und vor Regen. Was ist das, diese Wolke, ein Rauch bei Tag, ein flammendes Feuer bei Nacht, das über dem Tempelberg sein wird? Nun, sehen wir, wie die Propheten so miteinander übereinstimmen? In Hesekiel 40 bis 48 wird ja der dritte Tempel beschrieben im 1000jährigen Reich. Und in Kapitel 43 wird so wunderbar beschrieben, wie dann die Schechina, die Wolke der Herrlichkeit Gottes, zurückkehren wird in den dritten Tempel. Nicht wahr, diese Schechina als Wolkensäule des Tages und als Feuersäule des Nachts, die war ja schon damals nach dem Auszug aus Ägypten über der Stiftshütte. Und dann später bei der Einweihung des Salomo-Tempels in Jerusalem kam sie auch am Einweihungstag und erfüllte den Tempel. Und die blieb die ganze Zeit bis kurz vor der Zerstörung des Tempels im Jahr 586 v. Chr. Noch kurz davor ging dann die Schechina weg aus dem Osttor - da wo das goldene Tor heute ist - auf den Ölberg und verschwand und kam nie mehr zurück. Als die Juden später aus Babylon zurückkehrten und den zweiten Tempel bauten, da kam die Wolke der Herrlichkeit nicht mehr zurück. In dem Tempel, in dem der Herr Jesus war vor 2000 Jahren, im zweiten Tempel, gab es keine Schechina. Aber Hesekiel verheißt: In der Endzeit, da wird die Schechina zurückkehren - im dritten Tempel. Und hier in Jesaja sehen wir auch, wie über dem Berg Zion eben diese Wolken- und Feuersäule im 1000jährigen Reich die Gegenwart Gottes anzeigen wird. Dann kommt Kapitel 5 für sich etwas abgesetzt, das Thema ändert: 1 Wohlan ich will singen von meinem Geliebten, ein Lied meines Lieben von seinem Weinberg: Mein Geliebter hatte einen Weinberg auf einem fetten Hügel. 2 Und er grub ihn um und säuberte ihn von Steinen und bepflanzte ihn mit Edelreben; und er baute einen Turm in seine Mitte und hieb auch eine Kelter darin aus; und er erwartete, dass er Trauben brächte, aber er brachte Herlinge. Und dann wird in dem Weiteren erklärt, was dieser Weinberg bedeutet. Also es ist ein Lied vom Weinberg, und zwar ein Gleichnis. In Vers 7 wird dann erklärt: 7 Der Weinberg des HERRN der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Pflanzung seines Ergötzens; und er wartete auf Recht, und siehe da: Blutvergießen, auf Gerechtigkeit, und siehe da: Wehgeschrei. Also Israel wird hier verglichen mit einem Weinberg. Und wozu sind Weinstöcke da? Ihre einzige Existenzberechtigung ist ja, Frucht zu bringen. In Hesekiel wird ja erklärt, dass man mit dem Holz des Weinstocks kann man nichts anfangen. Welcher Schreiner interessiert sich für Weinstöcke? Mit dem Holz kann man jetzt wirklich nichts anfangen. Das einzige, wozu man es brauchen kann, ist, um es zu verbrennen. Und dieses Bild vom Weinberg, von den Weinstöcken macht also klar, der Sinn des Menschen auf Erden ist, für Gott Frucht zu bringen. Und wenn er keine Frucht bringt, dann hat er die ganze Bestimmung seines Lebens verpasst. Und hier wird gezeigt, das Volk Israel als auserwähltes Volk war eine ganz spezielle Weinbergpflanzung Gottes. Von diesem Volk erwartete er Frucht. Aber sie brachten Herlinge, d.h. ungenießbare Trauben. Und deshalb wird dann in all diesen Versen das Gericht über dieses Volk verkündigt. Es wird hier erklärt, warum Gott dieses Volk richten muss. Und zwar finden wir hier ein sechsfaches Wehe. Sieht man das Vers 8: 8 Wehe denen, die Haus an Haus reihen, Feld an Feld rücken, bis gar kein Raum mehr ist und ihr allein sesshaft seid inmitten des Landes! Das sind also die Raffgierigen, die immer noch mehr, dort noch eine Liegenschaft dazu und dort und das. Und eben die bauen sich für sich einen riesigen Reichtum auf Kosten der anderen auf. Das ist doch sehr aktuell, nicht wahr. Die Wirtschaftsordnung Israels war ja erhaben über jeden Kapitalismus und über jeden Kommunismus. Nicht wahr, die Kommunisten, die haben gesagt: Eigentum ist Diebstahl - außer für die hohen Funktionäre. Aber die haben gesagt: Eigentum ist Diebstahl. Aber die Bibel schützt das Eigentum des Einzelnen. Drum steht schon in den 10 Geboten: Du sollst nicht stehlen! Also Gott will das Privateigentum und schützt das Privateigentum. Auf der anderen Seite ist es so, Gott hat das Land Israel verteilt unter den Stämmen, und zwar so, dass jede Familie bekam ein Grundstück. Natürlich war es dann möglich, dass man durch Krankheit oder irgendwelche schweren Schicksalsschläge gezwungen war, Land zu verkaufen. Aber das war dadurch beschränkt, dass in 3. Mose das Gesetz des Jubeljahres erklärte: Nach 50 Jahren muss das ursprüngliche Landgut wieder an die gleiche Familie zurückkommen. Das verhinderte die Entstehung eines Proletariats. Nicht wahr, das Proletariat, das ist die verarmte Masse in den Ballungszentren, die den Bezug zum Boden verliert. Und eben natürlich in den Jahren bis zum Jubeljahr konnte einer eben anhäufen, anhäufen, immer noch mehr und der Arme verarmt und wird immer noch ärmer, aber ich muss sagen: Im Jahr 48 war dann der Bodenpreis natürlich nicht mehr derselbe wie im Jahr 3 einer solchen 50-Jahr-Periode. Und dann musste man es wieder zurückgeben. Und das verhinderte also die bleibende Verarmung der Massen. Und auf der anderen Seite wurde auch der übertriebene Großgrundbesitz wurde auch verhindert. Denn nach 50 Jahren musste alles wieder weg. Natürlich können wir jetzt nicht sagen: Diese Wirtschaftsordnung, die müsste man jetzt auf die Schweiz übertragen. Nein, diese Gesetze waren ja gegeben für das auserwählte Volk Israel. Aber Gott hat damit seine Weisheit diesem Volk gegeben und gezeigt, dass für ihn eben die falschen Überlegungen des Kommunismus vollkommen abzulehnen sind und auch die falschen Überlegungen eines bösartigen Kapitalismus. Und so gibt das natürlich uns eine andere Haltung gegenüber Reichtum und Armut. Wehe denen, den Raffgierigen! Und dann haben wir in Vers 11: 11 Wehe denen, die des morgens früh sich aufmachen [Das ist doch gut oder?], um starkem Getränk nachzulaufen, bis spät am Abend bleiben - der Wein erhitzt sie! 12 Und Laute und Harfe, Tamburin und Flöte und Wein sind bei ihrem Gelage; aber auf das Tun des HERRN schauen sie nicht, Also hier wird gewarnt, denn 'wehe!' vor dem Alkoholmissbrauch. Alkoholmissbrauch ist ja eine Form von Drogenmissbrauch. Gott sagt nicht: O, ihr armen Kranken. Oder? Wir sagen Alkoholkranke und Gott sagt: Wehe! Das gibt eine ganz andere Haltung zum Alkoholismus, wenn man sieht die Verantwortung des Menschen und dass der Menschen im Alkoholismus vor Gott schuldig wird und umkehren muss, sonst gibt es keine Heilung, keine wirkliche Heilung. Und dann drittes Wehe Vers 18: 18 Wehe denen, welche die Ungerechtigkeit einherziehen mit Stricken der Falschheit und Sünde wie mit Wagenseilen, 19 die da sprechen: Er beeile, er beschleunige sein Werk, damit wir es sehen; und der Ratschluss des Heiligen Israels möge herannahen und kommen, damit wir ihn erfahren! Das sind wirklich die Übelsten, die so spotten über Gott, dass sie sagen: Er soll doch kommen, soll das Gericht bringen. Und die Menschen kennen wir auch in der heutigen Zeit, die so spotten über die Wiederkunft Christi und über ein kommendes Gericht: Da soll doch Gott mal etwas machen. Wehe denen! Und dann Vers 20: 20 Wehe denen, die das Böse gut heißen und das Gute böse; welche Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; welche Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem! Das ist so hochaktuell heute diese ganze Verdrehung der Werte. Ich habe z.B. bei den Atheisten und Freidenkern auf ihrer Homepage an einem Ort gelesen, wie sie eben zeigen, wie christliche Fundamentalisten, was das für üble Leute sind: Die sind für Todesstrafe und die sind gegen Abtreibung. Ja gut, Todesstrafe nicht einfach so, sondern die Bibel sagt: Wer Menschenblut vergossen hat, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden. Also es geht um Mord. Der Mensch, der mit Mord schuldig geworden ist, dort hat die Regierung eine Verantwortung. Und Römer 13 im NT sagt: Die Regierung trägt das Schwert nicht umsonst. Also Gott hat der Regierung eine Schwertgewalt gegeben. Und ich meine, jetzt vor Kurzem dieser Jugendliche, der da in dem Gymnasium wieder einen Anschlag gemacht hat, die Polizisten haben mit der Maschinenpistole 5 Schüsse in seine Brust geschossen. Die haben ihn nicht getötet, aber sie haben ihn außer Gefecht gesetzt so. Ja haben die ein Recht? Ja, die Regierung hat die Schwertgewalt. Und wenn sie die nicht hätte, würde die Gesetzlosigkeit überborden. Aber die Abtreibung ist wieder etwas anderes. Dort geht es um Menschen, die nicht schuldig geworden sind. Und die werden so getötet, dass auf der WHO-Homepage sieht man die Angabe, dass jährlich weltweit 40 Millionen Babys getötet werden. Ein Viertel aller Schwangerschaften - man schätzt so 210 Millionen weltweit - ein Viertel endet mit der Abtreibung. Und dann sagen sie: Das sind doch üble Leute diese Fundamentalisten, die sind gegen Abtreibung. Und seit 1973 bis heute sind ja weltweit mehr als 1 Milliarde Babys umgebracht worden. Das ist wirklich, wie es hier steht: Wehe denen, die das Böse gut heißen und das Gute böse; welche Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis. Ja. Dann steht auch: Und die fundamentalistischen Christen, die sind gegen Homosexualität. Das ist wirklich eine Verdrehung von Licht und Finsternis. Dann Vers 21: 21 Wehe denen, die in ihren Augen weise und bei sich selbst verständig sind! Ha, auch hochaktuell. Vers 22: 22 Wehe denen, die Helden sind, um Wein zu trinken, und tapfere Männer, um starkes Getränk zu mischen; 23 welche den Gottlosen um eines Geschenkes willen gerecht sprechen und die Gerechtigkeit der Gerechten ihnen entziehen! Also auch da: Die Ungerechtigkeit, dass man versucht, in allem Möglichen sich Vorteile zu verschaffen, aber es geht nicht um die Wahrheit und nicht um die Gerechtigkeit. Ja und dann steht in Vers 24 am Schluss nach all diesen sechs Wehe: 24... denn sie haben das Gesetz des HERRN der Heerscharen verworfen und das Wort des Heiligen Israels verschmäht. 25 Darum ist der Zorn des HERRN gegen sein Volk entbrannt, Also sie haben das Wort Gottes verworfen. Und das kann man eins zu eins übernehmen auf das christliche Abendland. Es kommt zu einer solchen Verdrehung der Moral und des Rechts, weil man die Bibel verworfen hat. Und darum muss das Gericht Gottes kommen. Das wird dann auch in den weiteren Versen beschrieben. Ja und damit schließt dieser Teil 2 'Gott widersteht dem Hochmütigen am Tag des Herrn' ab. Und jetzt kommt 3. 'Die Vision von der Herrlichkeit des Herrn', Kapitel 6, 1 - 13: 1 Im Todesjahr des Königs Ussija, da sah ich den Herrn sitzen auf hohem und erhabenem Thron, und seine Schleppen erfüllten den Tempel. 2 Seraphim standen über ihm; ein jeder von ihnen hatte sechs Flügel: Mit zweien bedeckte er sein Angesicht, und mit zweien bedeckte er seine Füße, und mit zweien flog er. 3 Und einer rief dem anderen zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen, die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit! 4 Und es erbebten die Grundfesten der Schwellen von der Stimme der Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt. Dieser Rauch hier ist wieder die Schechina, die im salomonischen Tempel war. Aber nun in dieser Vision hat Jesaja den Herrn im Tempel gesehen, im Allerheiligsten, obwohl er ja nicht Hoherpriester war. Es durfte ja niemand in das Allerheiligste gehen. Aber er hatte eine Vision, eine Schau, wo er eben Gott über der Bundeslade gesehen hat. Nun, wir wissen, im salomonischen Tempel gab es die Cherubim, 2 Engel aus einem Stück gearbeitet aus dem Deckel der Bundeslade. Und Salomo hat noch 2 weitere Cherube gemacht aus Olivenholz, überzogen mit Gold. Und so waren insgesamt 4 Cherube um den Thron Gottes her. Und die Bibel sagt: Gott thronte zwischen den Cherubim. Ich kann vielleicht noch angeben: Psalm 80 ist da sehr hilfreich. Psalm 80 Vers 2: 2 Hirte Israels, nimm zu Ohren, der du Joseph leitest wie eine Herde, [Und jetzt kommt's:] der du thronst zwischen den Cherubim, strahle hervor! Also im Allerheiligste konnte man ein Licht sehen, obwohl der Raum ja völlig dunkel war. Und Gott strahlte zwischen den Cherubim hervor. Nun, hier werden die Cherubim genannt Seraphim. Das ist einfach ein anderes Wort. Seraphim heißt 'Brennende'. Also 'Saraph' heißt 'brennen'. Seraphim sind also brennende Engel, die eben die Heiligkeit Gottes ausdrücken. Die Cherubim bzw. die Seraphim sind ja Engel, die Gottes Gerechtigkeit verteidigen. Schon im Garten Eden finden wir die Cherubim, die mit dem flammenden Schwert, kreisenden Schwert, haben sie den Weg zum Baum des Lebens für den Sünder versperrt. Ja. Und so kämpfen sie gewissermaßen für die Gerechtigkeit Gottes und sie verkündigen die Gerechtigkeit Gottes. Jesaja 6 Vers 3: 3 ... Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen, die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit! Ja, dieses 'heilig, heilig, heilig' hat ja Schubert so wunderbar vertont, ganz eindrücklich. Und nun, Jesaja war also schon Prophet und jetzt bekommt er diese Vision der Herrlichkeit Gottes im Allerheiligsten. Und das ist so überwältigend gewesen. Sehen wir Vers 5 die Reaktion: 5 Und ich sprach: Wehe mir! Denn ich bin verloren; denn ich bin ein Mann von unreinen Lippen, und inmitten eines Volkes von unreinen Lippen wohne ich; denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen. Also er sieht einfach die Herrlichkeit Gottes. Aber dabei wird ihm plötzlich bewusst: Wie bin ich eigentlich? Und so sehen wir: Es ist etwas ganz Wichtiges im Leben des Gläubigen - es geht ja hier nicht um die Bekehrung - sondern das war ein Moment, wo Jesaja die Größe, Majestät und Heiligkeit Gottes so richtig groß geworden ist. Und das sehen wir immer wieder auch bei anderen Menschen in der Bibel, die an einem bestimmten Punkt eine solche Erfahrung gemacht haben. Denken wir an Johannes auf Patmos: Der Herr Jesus erscheint ihm und als er ihn sieht, sein Gesicht leuchtend wie die Sonne in ihrer Kraft, er fällt wie tot zu Boden. Und der Herr sagt: Fürchte dich nicht! Und wir sehen bei der Bekehrung von Saulus, wie er die Herrlichkeit des Herrn gesehen hat und ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf am Mittag. Oder wir sehen Hesekiel Kapitel 1. Da sieht er die Herrlichkeit des Herrn. Kapitel 2 Vers 1 fällt er auf den Boden - übrigens nicht rückwärts - auf den Boden und betet an. Und er kippt nicht einfach, ja. Er geht selber auf den Boden und betet an. Und so haben wir eben immer wieder Beispiele. Auch im Buch Daniel, wo Menschen so von der Herrlichkeit Gottes überwältigt werden und der weitere Dienst wird durch diese Erfahrung geprägt. Und wir müssen heute nicht Visionen suchen. Wir haben die ganze Bibel und die ist abgeschlossen. Und es ist auch interessant, Petrus sagt den Gläubigen in 1. Petrus 1: Ihr liebt den Herrn Jesus, welchen ihr liebtet, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt. Nicht wahr, da hätte jemand sagen können: Petrus, du machst ein Rundschreiben da in weiten Teilen der Türkei herum und dann behauptest du, alle Gläubigen, die hätten noch nie den Herrn gesehen. Wir haben doch ständig im Hauskreis Bilder und und Eindrücke und und und. Sogar damals, als die Bibel noch nicht abgeschlossen war, schreibt Petrus selbstverständlich von den Gläubigen, den ihr noch nie gesehen habt und trotzdem liebet. Also das war sogar in biblischen Zeiten nicht das Normale. Aber heute ist es sogar so, das Wort Gottes ist abgeschlossen und wir haben diese Visionen im Wort, damit wir durch das Lesen der Heiligen Schrift so hingeführt werden und mit den inneren Augen des Herzens die Herrlichkeit des Herrn schauen. Und wir können dann durch das Lesen des Wortes Gottes überwältigt werden in der genau gleichen Art wie Jesaja. Und dann sehen wir eben auch uns selbst: Wehe mir! Ich bin verloren, ich bin ein Mann von unreinen Lippen. Plötzlich merkt der Prophet, dass gar nicht alle Worte, die er ausspricht, Gott gemäß sind von sich aus. Und ein interessantes aktuelles Wort, Titus 2, da erklärt der Apostel Paulus, wie Titus die Gläubigen anweisen soll, und zwar die alten Männer, die alten Frauen, die jungen Frauen und dann die jungen Männer. Titus 2 Vers 6: 6 Die Jünglinge desgleichen ermahne, besonnen zu sein, 7 indem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werke darstellst; in der Lehre Unverderbtheit, würdigen Ernst, 8 gesunde, nicht zu verurteilende Rede, auf dass der von der Gegenpartei sich schäme, indem er nichts Schlechtes über uns zu sagen hat. Das ist doch interessant dieser Ausdruck: gesunde, nicht zu verurteilende Rede. Also, dass man so spricht, dass man nicht sagen kann: Der spricht unflätig. Und es gibt ja heute sogar Prediger, die unflätig sprechen. Und je nachdem wollen sie dann von Power und Gottesgröße ... Das geht ja gar nicht zusammen. Sobald Jesaja die Größe Gottes sieht, sagt er: Wehe mir! Ich bin ein Mensch unreiner Lippen. 5 ... meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen. Und dann Vers 6: 6 Und einer der Seraphim flog zu mir; und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte. 7 Und er berührte meinen Mund damit und sprach: Siehe, dieses hat deine Lippen berührt; und so ist deine Ungerechtigkeit gewichen und deine Sünde gesühnt. Der Altar ist der Ort der Opfer, wo die Opfer durch das Feuer verzehrt werden. Und dieses Opferfeuer wird nun auf ihn angewendet. Also er braucht Vergebung der Lippen. Und jetzt kommt Vers 8: 8 Und ich hörte die Stimme des Herrn, welche sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich. Wunderbar. Jesaja war ja schon ein Prophet und jetzt diese Erfahrung. Und er sieht sich selber, wie er wirklich ist. Aber er nimmt die Vergebung für die Sünden der Lippen an. Und dann gibt es wie eine Neuhingabe zum Dienst. Gott sagt: Wen soll ich senden? Und er ist bereit: Hier bin ich, sende mich. Aber interessant ist, dass hier nicht nur steht: Wen soll ich senden? Sondern: Und wer wird für uns gehen? Dieses 'für uns' ist ein Hinweis auf die Dreieinheit Gottes. Genauso wie wir lesen in 1. Mose 1: Lasst uns Menschen machen in unserem Bild. Da spricht Gott nicht zu den Engeln. Gott stellt sich nicht auf eine Ebene mit den Engeln, wie man im Judentum versucht auszuweichen. Gott sagt nicht, er und die Engel in unserem Bild. Nein, sondern der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Und so haben wir im AT zahlreiche Hinweise auf die Trinität, auf die Dreieinheit, Gottes. Ein einziger Gott, aber in der Gottheit ist eine Gemeinschaft zwischen drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Wer wird für uns gehen? Hier bin ich, sende mich. Aber dann, wenn er schon bereit ist zu gehen, erklärt der Herr: Dein Auftrag ist schwierig, denn das Volk, zu dem ich dich sende, ist schwierig. 9 Und er sprach: Gehe hin und sprich zu diesem Volk: Hörend höret, und versteht nicht; und sehend seht, und erkennt nicht! 10 Mache das Herz dieses Volkes fett, und mache seine Ohren schwer, und verklebe seine Augen: damit es mit seinen Augen nicht sehe und mit seinen Ohren nicht höre und sein Herz nicht verstehe und es nicht umkehre und geheilt werde. Gott kündigt an: Das Volk Israel wird verstockt werden. Sie können Gottes Wort hören, aber sie können es trotzdem nicht verstehen. Sie sehen Dinge und sie sehen sie doch nicht, sind blind. Nun, worauf bezieht sich diese Prophetie? Im NT nimmt der Herr Jesus das auf in Matthäus 12, und zwar hatte er schon einige Zeit öffentlich gewirkt, gepredigt und Wunder getan und in Matthäus 12 ein ganz besonderes Wunder. In Matthäus 12, 22 hatte er einen Besessenen geheilt, den Dämon ausgetrieben und der war ausdrücklich stumm und blind. Und dann hat das Volk reagiert: Das ist doch nicht der Sohn Davids? Ben David ist ja ein Titel für den Messias. Ist das der Messias? Kann ja nicht sein! Und die Pharisäer sagen dann: Er tut das durch Beelzebub, den obersten der Dämonen, durch den Satan. Nun, das war sehr schwerwiegend. Denn die Pharisäer damals - das wissen wir aus der rabbinischen Literatur, aus dem Talmud - die versuchten Exorzismus zu betreiben. So ein Beispiel wird uns ja auch beschrieben z.B. in Apostelgeschichte 19, ziemlich schiefgegangen. Aber die haben's versucht, oder? Und die Rabbiner haben erklärt, Dämonen muss man so austreiben: Man muss nach dem Namen fragen. Und dann muss man dem Dämon mit Namen gebieten, auszufahren. Nun, wir sehen das einmal, dass der Herr Jesus bei dem Gadarener, der von einer Legion Dämonen besessen war, hat er gesagt: Was ist dein Name? Und dann hat er gesagt: Legion, denn es waren viele. Und sonst finden wir das nicht. Und dann hat der Herr ja diese Dämonen ausgetrieben. Aber sonst finden wir das bei ihm nicht. Aber die sagten, das muss man so machen. Und jetzt das Problem: Wenn ein Besessener stumm war, konnte man ja gar nicht mal den Namen fragen. Das war dann echt ein Problem. Dann war klar, da kommt man mit Exorzismus nirgends mehr hin, also mit Dämonenaustreibung. Wer kann das noch machen? Natürlich der Messias. Und jetzt der Herr Jesus treibt ausdrücklich den Dämon aus von einem Besessenen, der stumm und blind war. Und das Volk reagiert absolut korrekt: Das ist doch nicht der Sohn Davids? Nein, nein, natürlich nicht. Und der Herr Jesus macht deutlich, dass diese Pharisäer damals den Heiligen Geist gelästert haben. Das heißt: Die wussten ganz genau, das ist der Messias, und trotzdem haben sie sein Werk als Teufelswerk bezeichnet. Das war eine endgültige Ablehnung der Gnade. Und darum sagt der Herr Jesus: Wer den Geist Gottes lästert, das kann in Ewigkeit nicht mehr vergeben werden, weil es eben auch eine definitive Ablehnung ist. So wie in Hebräer 10 den Sohn Gottes mit Füßen treten und den Geist der Gnade schmähen. Das ist ein bewusstes, endgültiges Ablehnen der Gnade Gottes. Das kann ein Kind Gottes nicht machen, muss man keine Angst haben. Aber jetzt kommt Kapitel 13 nach Kapitel 12 - das ist ja immer so. Und dann lesen wir Matthäus 13 Vers 10: 10 Und die Jünger traten herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? 11 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben; 12 denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. 13 Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen; 14 und es wird an ihnen die Weissagung Jesajas erfüllt, welche sagt: "Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; 15 denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile." Aber den Jüngern, die waren ja auch Juden, Israeliten, sagt er: 16 Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören; 17 denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Also der Herr Jesus macht hier einen Bruch gegenüber denen, die ihn ablehnen. Die sollen nichts mehr verstehen. Und diese Verse aus Jesaja 6, die hier zitiert werden, die werden auch später im NT, auch in der Apostelgeschichte, wiederholt zitiert und da wird gezeigt: Jetzt kommt als Gericht über die Ablehnung des Messias kommt die Verblendung. Und darum schreibt der Apostel Paulus in Römer 11 Vers 25: Ich will aber nicht, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei. Und dann sagt er, dass Israel zum Teil Verstockung widerfahren ist. Also das ist die Verblendung Israels - aber nur über einen Teil, aber natürlich ist es der größere Teil, - derer, die den Messias abgelehnt haben. Und das hat sich weiter fortgesetzt, nicht nur im 1. Jahrhundert., im 2., 3., 4., 5. Jahrhundert. Judenmission war ständig frustrierend. Es kamen immer Juden zum Glauben und das sagt ja Römer 9 bis 11. Auch in der heutigen Zeit hat Gott einen Überrest nach Wahl der Gnade erhalten. Drum, Paulus sagt: Ich bin doch auch ein Israelit, aus dem Stamm Benjamin usw. Ein Überrest, der umkehrt. Aber diejenigen, die nicht wollen, die werden richtig verstockt. Und dann aber in der Reformation, als plötzlich die Gnade Gottes so leuchtete, nicht wahr, Tausende von Nonnen und Mönche sind aus dem Kloster hinaus-gegangen und haben die ganze Askese aufgegeben, weil sie die Gnade Gottes erkannten: Nicht durch unser Bemühen, sondern durch die Gnade Gottes werden wir gerettet. Und da hat Luther gedacht: Ah, und jetzt wird's auch ein Wunder geben bei den Juden. Und er hatte die Judenmission am Herzen. Aber der Mann ist so frustriert geworden. Da gab's überhaupt kein Response. Die Reformation war keine Erweckung unter den Juden in Europa. Und dann hat er sich vollkommen verstiegen und sich schwer versündigt. Aber in diesem Zusammenhang muss man das einordnen diese unflätigen Auswüchse gegen die Juden. Das war eine totale Frustration: Warum bekehren die sich nicht? Die müssen ganz böse sein. Und dann hat er ganz klar über die Gerechtigkeit Gottes hinausgeschossen. Das wird ja heute immer wieder, um Luther pauschal abzulehnen, gebracht. Aber da muss man erklären: Übrigens, der alte Luther ist nicht derselbe wie der junge Luther. Und dann muss man auch noch verstehen, was der Hintergrund ist. Nicht, um es zu entschuldigen, sondern um es einzuordnen. Also es war eine schwierige Sache, Judenmission. Es kamen immer welche zum Glauben, aber wenig. Und dann kam das 19. Jahrhundert. Und das war ja auch schon die Zeit des Zionismus. Man sagte: Wir sollten zurück ins Land. Wir sollten wieder Palästina besiedeln. Dann können wir das Judenproblem lösen. Wir werden ja dauernd verfolgt, wir sind nirgends zu Hause. Und in dieser Zeit im 19. Jahrhundert begannen sich viele Juden, auch Rabbiner, zu bekehren. Und die haben dann auch ganz gute Bücher geschrieben, wie z.B. Hildesheimer und viele andere. Das waren sehr hilfreiche Bücher, weil die haben plötzlich begonnen, ganz anders Juden zu missionieren als bisher. Die haben die rabbinischen Schriften studiert selber und die konnten zeigen: Schaut mal, Jesaja 53. Das ist nicht eine Erfindung der Christen, dass das der Messias ist, der stirbt für unsere Sünden. Aber die Rabbiner haben doch immer gesagt, das ist der Messias in Jesaja 53. Psalm 22 steht doch in ... (Hebräisch), dass ist der Messias, der für unsere Sünden stirbt. Und so haben sie von den eigenen Schriften her argumentiert und gezeigt: Wenn ihr an den Messias Jesus glaubt, dann ist das nicht so, dass ihr die Identität verliert. Nein. Das ist ja die Erfüllung, das, worauf unsere Väter immer schon gehofft und gewartet haben: Wann kommt der Messias? Er ist schon längst gekommen. Und wir haben's ja in unseren Schriften selbst dokumentiert: Der Messias wird leiden und sterben für unsere Sünden und auferstehen. Und da sind viele Juden wie noch nie zum Glauben gekommen - wie seit der frühen Zeit nicht mehr. Und das ist weitergegangen auch heute. Es scheint effektiv, dass prozentual kommen heute mehr Juden zum Glauben. Wir merken das in der Schweiz natürlich nicht so, weil wir fast keine Juden mehr haben, noch 20 000. Aber in Kanada, wo es von denen immer noch wimmelt und in den USA, das ist ganz ganz anders. Da kommen eben so viele zum Glauben. Und jetzt lesen wir da mal weiter in Jesaja 6 Vers 11: 11 Und ich sprach: Wie lange, Herr? [Also er will wissen: Wie lange geht das mit der Verstockung Israels.] Und er sprach: Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist 12 und der HERR die Menschen weit entfernt hat und der verlassenen Orte viele sind inmitten des Landes. 13 Und ist noch ein Zehntel darin, so wird er wiederum vertilgt werden, gleich der Terebinthe und gleich der Eiche, von welchen, wenn sie gefällt sind, ein Wurzelstock bleibt; ein heiliger Same ist sein Wurzelstock. Also Jesaja will wissen, wie lange dauert das mit der Verblendung Israels. Und der Herr sagt: Das geht so lange, wie das Land entvölkert wird. Nun, der Herr Jesus hat ja Jesaja 6 erwähnt und gesagt: Das ist nun die Erfüllung von Jesaja. Jetzt kommt dieser Verstockung. Und auch Paulus in Apostelgeschichte zitiert, Apostelgeschichte 28, Jesaja 6, um zu zeigen: Der Widerstand in der Judenmission, das ist die Erfüllung von Jesaja 6. Und dann kam das Jahr 70. Die Römer zerstörten Jerusalem. Mehr als eine Million Juden sollen umgekommen sein in dem Krieg. Und das gab Massen Fluchtwellen von Juden, die vor allem in den heutigen Irak gingen, nach Babylonien. Ja, warum? Ja, weil eben dieses Gebiet war außerhalb des römischen Reiches. Man musste entweichen, um den Römern eben zu entkommen. Und dann gab's ja den zweiten Aufstand 132 bis 135. Man dachte jetzt unter Bar Kochba, ein falscher Messias, jetzt können wir wieder unsere Freiheit voll zurückholen. Aber die Römer unter Hadrian haben das brutal niedergeschlagen. Da sind wieder etwa eine halbe Million umgekommen und durch Hunger und Seuchen nochmals eine halbe Million. Ab da sind wieder riesige Fluchtwellen gekommen, Juden, die nach Babylonien gingen, in den heutigen Irak, so dass eigentlich um 70 und 135 etwa eine Million Juden geflohen sind aus dem Land. Aber es gab immer noch Juden. Ich hab ja heute Morgen erzählt von der Synagoge in Kapernaum. Da im 3./4. Jahrhundert hatten die sogar ziemlich Geld, konnten da sogar Kalkstein von weither heranführen, um eine etwas luxuriösere Synagoge zu bauen. Es ging weiter, aber sie hatten keine Autonomie mehr, sondern waren ständig unterdrückt von den fremden Völkern. Und dann im 7. Jahrhundert kamen die Muslime kurz nach dem Tod von Mohammed. Dann kam in den folgenden Jahrhunderten die islamische Unterdrückung. Und dann kamen die Kreuzzüge, die Massaker anrichteten unter den Juden. Und durch die Jahrhunderte hindurch wurde das Land immer noch mehr noch mehr entjudaisiert, entvölkert von Juden. Und der Prozess ging weiter und weiter und weiter. Der Höhepunkt war erreicht um 1800. Da gab es noch 5000 Juden im Land. Das war der Tiefpunkt. Und das war dann auch die Zeit des Zionismus. Und 1882 kam die erste Welle aus Russland, dann die zweite Welle, dritte Alija usw. bis heute. Drei Millionen aus allen 5 Kontinenten aus über 100 verschiedenen Ländern. Nun, hier wird ja gesagt wie lange: Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner und die Häuser ohne Menschen und das Land zur Öde verwüstet ist. Ja, das Land zur Öde verwüstet. Auch das war ein Prozess von Jahrhunderten. Im Jahr 70 haben die Römer ganz bewusst auch die Umwelt zerstört, Bäume umgeschlagen und verwüstet, also ökologisch verwüstet - bewusst. Und im Jahr 135 nochmals. Das hat also das Land ganz nachhaltig zerstört. Aber das ging weiter dieser Prozess. Ja im 7. Jahrhundert nach dem Tode von Mohammed kamen die Muslime aus Saudi-Arabien, haben Jerusalem erobert, Omar-Moschee gebaut und al-Aqsa-Moschee. Und in den Geschichtsbüchern kann man das so nachlesen: Da die Araber den Ackerbau nicht liebten, aber die haben dafür Ziegen und Schafe gezüchtet, wie sie das auch in Saudi-Arabien, in Mekka und so gemacht haben. Und Schafe und Ziegen, die fressen ja die Grasnarbe unten ab. In der Kürze kann man im Nahen Osten fruchtbares Ackerland in Wüste verwandeln. Und so haben die das fruchtbare Land in Israel massenweise zerstört - durch diese falsche Landwirtschaft. Im AT war das ja strikt getrennt. David hat seine Schafherden, Ziegenherden in der Wüste Judäa aufgezogen und im fruchtbarem Land, dort war Ackerwirtschaft. Aber das musste ganz klar getrennt sein. Denn es war ein Land, das von Milch und Honig floss. In der Wüste floss die Milch mit den Schafen und Ziegen und im Ackerland, da floss der Honig mit all den Früchten, die man eindickte zu Fruchtsäften. Das bezeichnet man im Hebräischen eben auch als 'basch', als Honig. Das Land, das von Milch und Honig floss. Die haben also das Land kaputt gemacht. Und das ging weiter. Später haben die Türken geherrscht und die haben dann Baumsteuern erhoben. Also wenn man auf dem Grundstück Bäume hatte, musste man bezahlen. Dann haben sich natürlich gescheite Leute gedacht: Dann hauen wir die Bäume um, dann bezahlen wir nicht mehr, ja. Und so ging die ökologische Zerstörung weiter. Und schließlich im 19. Jahrhundert bauten die Türken eine riesige Eisenbahn im Nahen Osten. Und da haben sie noch die letzten Reste der fruchtbaren Scharon-Ebene - da entlang dem Mittelmeer im nördlichen Teil von Israel - abgeholzt. Die wird in der Bibel so gepriesen die Scharon-Ebene als fruchtbare Ebene. Alles kaputt gemacht. Und als Mark Twain in den 1860er Jahren Palästina besuchte, wie man das Land nannte, schrieb er dann später in dem Buch 'Innocents Abroad': "Das Land ist spärlich bewohnt. Es hat nichts Liebliches für das Auge. Es ist ein Land ohne Perspektive, gebrochen, ohne Hoffnung." Und dann 1882 kamen die Juden massenweise und begannen das Land wieder fruchtbar zu machen. Jetzt schauen wir nochmal, was da steht. Wie lange? 11 ... Und er sprach: Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist 12 und der HERR die Menschen weit entfernt hat [bis nach Amerika] und der verlassenen Orte viele sind inmitten des Landes. 13 Und ist noch ein Zehntel darin, [das ist zu viel] so wird es wiederum vertilgt werden, gleich der Terebinthe und gleich der Eiche, von welchen wenn sie , gefällt sind, ein Wurzelstock bleibt; ein heiliger Same ist sein Wurzelstock. Also ein Zehntel der ursprünglichen Bevölkerung ist immer noch zu viel. Und es ist auch weiter runtergegangen bis auf 5000. Aber, was wichtig ist, gerade so in den Diskussionen heute um das Land Israel: Es gab immer eine jüdische Bevölkerung im Land. Also die Beziehung zum Land war nie abgebrochen. Auch wenn die Masse weltweit zerstreut wurde, wie das 5. Mose 18 Vers 64 voraussagt, so blieb der Kontakt zum Land immer da. Und die wichtigsten Orte der jüdischen Präsenz waren Jerusalem, Hebron - im besetzten Westjordanland - und Tiberias und Safed in Galiläa. Das war immer da. Aber eben ein Zehntel - noch weniger. Aber es bleibt, wie wenn man einen Baum abschneidet, da bleibt ein Wurzelstock. Und das ist die Hoffnung für die Zukunft. Und so kamen die Einwanderer und ergänzten wieder diesen Wurzelstock, der dann so ausschlagen konnte. Aber das Interessante ist, der langen Rede kurzer Sinn: Jesaja fragt: Wie lang dauert die Verstockung Israels? Und Gott sagt: So lange, wie das Land entvölkert wird. Und wenn es dann weitgehend entvölkert ist, der Tiefpunkt erreicht ist, dann kann der Wurzelstock wieder ausschlagen, dann ist die Verstockung vorbei. Und genau im 19. Jahrhundert, im Jahrhundert der beginnenden Rückkehr der Juden weltweit, finden wir eben diesen Wechsel, dass plötzlich Juden sich so bekehren. Das ist phantastisch, das zu sehen. Das hat ja niemand irgendwie so geplant, oder? Drum das ist wirklich Erfüllung der biblischen Prophetie. Aber vielleicht zum Schluss noch ein Beispiel, was eben diese Verstockung wirklich bedeutet. Bin schon oft gefragt worden, in Daniel 9 haben wir doch diese Prophetie mit den Jahrwochen, wo man genau berechnen kann, dass Jesus Christus, der Messias, kommen musste im Jahr 32 n. Chr. Dann würde er getötet werden und in der Folge wird in Jerusalem der Tempel zerstört werden. Was sagen denn Juden zu dieser Stelle? Dann sage ich: Ja, einer der größten Rabbiner des Judentums, Mosche ben Maimon im 12. Jahrhundert, der wurde sogar genannt der II. Mose. Weil wenn Juden irgendwelche Meinungsverschiedenheiten haben, man sagt ja: 'Wenn 3 Juden in einem Raum sind, da gibt es 10 Meinungen'. Das ist ganz normal. Aber wenn man dann sagen kann, Mosche ben Maimon hat gesagt, dann kann man die Diskussion ruhigstellen. Der hat so eine Autorität bis heute. Und dieser Mosche ben Maimon schreibt einen Brief an die Gemeinde in Jemen, die Probleme hatte mit einem falschen Messias. Und dann sagt er in diesem Brief 'iggeret teman' [Ich hab den zu Hause, also nicht das Original.], aber da schreibt er: "Es hat uns Daniel die Wissenschaft der Zahlen mitgeteilt [diese Jahrwochen], aber weil diese Zahlen uns verborgen sind, haben die Weisen gesegneten Andenkens [Das sind die Rabbiner der Vergangenheit.] haben gesagt, dass man diese Zahlen nicht nachrechnen soll, weil man sonst dem Einfachen im Volk einen Fallstrick legt, dass er stürzt, wenn er feststellt, dass diese Zeiten abgelaufen sind und der Messias nicht gekommen ist. Und darum haben sie gebetet, dass, wer das doch rechnet, dass seine Rechnung zunichte gehen möge und sein Gemüt zerspringe. Ja, anstatt zu sagen: Ja die Zeiten sind abgelaufen und der Messias ist gekommen. Aber das ist Verblendung. Das ist Verblendung. Wider besseres Wissen sieht man es doch nicht. Und das ist ja manchmal so zermürbend: Man spricht mit Menschen über den Glauben. Und man kann wirklich schön alles erklären und darlegen und: "Nein, nein nein. Wir glauben an die Evolution." Man kann bis zum Letzten zeigen: "Nein." "Warum nicht?" "Aber was ist dann mit der Vernunft?" Das ist nicht eine Frage der Vernunft. Es ist eine Frage der geistlichen Verblendung. Und das kann uns eigentlich auch viel ruhiger machen. Nicht wahr, man könnte manchmal explodieren. Wieso können die das nicht sehen? Wissen wir nicht. Sie können es nicht. Es ist ein Gericht Gottes, weil sie es eigentlich auch nicht wollen. Und mir hat mal ein Mitschüler, ein ganz agnostischer atheistischer - würde ich sagen - Mitschüler, gesagt, wir haben viel diskutiert: "Ich würde es auch nicht glauben, auch wenn es stimmt." Übrigens seine Mutter ging noch in die Schule mit Rabin, dem späteren Ministerpräsidenten. Ich würde es auch nicht glauben, auch wenn es stimmt. Der hat das ehrlich gesagt. Aber später hab ich ihm dann nochmals das zitiert, dann hat er gesagt: "Das hab ich nie gesagt." Gut. Aber da hat er eine gute Stunde gehabt. Das ist der Punkt: Es geht letztlich nicht wie mit Würfen stoppen. Gott gibt das Licht, wenn er will. Aber wenn sein Herz nicht will, dann kommt die Verblendung. Und das ist auch ein Gericht Gottes, dass man's einfach nicht sehen kann, weil man es nicht will. Und so sagt Blaise Pascal, der Erfinder der Rechenmaschine und Pascal-Dreieck und so, der schreibt in seinem Buch 'Pensées': "Es gibt genügend Licht für die, die sehen wollen. Es gibt genügend Finsternis für die, die nicht sehen wollen." Und so - lernen wir da in Jesaja 6 - so ist es ganz wichtig: Dieses Geheimnis der Verblendung, die stattfindet bei Menschen, die nicht wirklich wollen. Dann sehen sie gar nichts mehr. Und dann müssen wir auch ruhig werden. Denken wir an heute Morgen. Der Herr Jesus in Matthäus 11 schilt Bethsaida, Chorazin und Kapernaum, die Städte, wo am meisten Wunderwerke geschehen sind. Und sie haben nicht geglaubt. Und er sagt: Wehe! Und gleich nachher - und damit möchte ich schließen - also Kapitel 7 - 12, das machen wir das nächste Mal. Aber es wäre ja schade gewesen, einfach so darüber zu eilen. Matthäus 11 zum Schluss. Das ist also gerade im Anschluss an die Wehe über diese Städte, da sagt der Bibeltext Vers 25: 25 Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, Der Herr Jesus betet an als Mensch hier auf der Erde. Können wir dann noch anbeten? Ja, wir lernen, warum. 25 ... Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast es Unmündigen geoffenbart. 26 Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. Der Herr Jesus sagt: Die Stolzen, die weise sind in ihren Augen, werden verblendet, und diejenigen, die merken, ich brauche, ich brauche Gottes Hilfe, das sind die Unmündigen. Denen wird es geoffenbart. Und so entsteht die Scheidung. Und das ist so wunderbar, der Herr Jesus sagt: Ja, Vater. Eigentlich müsste man völlig frustriert sein, wenn er sagt 'ja, Vater, es ist dein Wille so'. Sie haben nicht gewollt und dann dürfen sie es auch nicht sehen. Aber es sind die andern da, die wollten, und es waren auch nicht die Großen und die Starken, aber die, die gemerkt haben: Wir sind schwach, wir brauchen Gottes Hilfe. Und denen hat der Vater es geoffenbart. 27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will. Der Sohn offenbart den Vater denen, die wollen. Ja, wollen wir noch zum Schluss beten. Herr Jesus, wir danken dir für dieses wunderbare Jesaja-Buch, wo wir so viele tiefe Gedanken finden und wir finden, wer Gott ist. Wir sehen dich, Herr Jesus, in deiner Herrlichkeit und in deiner Majestät. Wir finden dich in deiner Erniedrigung, als Erlöser und Knecht Gottes, der für uns in den Tod gehen wollte. Herr Jesus, schenke du, dass aus dem, was wir miteinander studiert haben in deinem Wort, wirklich Frucht entsteht in unserem Leben, Frucht, die dich ehrt und die auch unser Zeugnis vertiefen und glaubwürdiger machen, damit in dieser Zeit, wo wir die letzten zu dir rufen, doch noch viel Frucht entstehen darf. Amen AT = Altes Testament NT = Neues Testament - 44 -