Habakuk – Ein Mann, der sich an Gott klammerte – Teil 2/2

Roger Liebi

05.04.23

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Die Frage nach Gerechtigkeit

Wir fahren weiter mit Habakuk Kap 2. In Vers 1 wartet der Prophet auf Gottes Antwort, die er gerne auch weitergeben möchte.

2.      Da antwortete mir der HERR und sprach:

Schreibe die Vision auf, und grabe sie in die Tafeln ein, damit der darin Lesende laufe,

Gott antwortet, und zwar mit einer Vision, also nicht mit einer Audition (da hört der Prophet die Stimme Gottes), sondern er hört und er sieht auch etwas. Gott sagt, diese Vision soll er aufschreiben. Das entspricht auch genau dem Wunsch von Habakuk. Wir haben im Vers 1 gesehen, er wartet auf Gottes Antwort auf seine Fragen, um diese dann als Bescheid Gottes anderen Menschen mitteilen zu können. Er als Wächter des Volkes auf dem Turm und gibt dem Volk Gottes diese nötige Warnung aus der höheren Sicht, die er als Wächter hat. Gott sagt, er solle aufschreiben, aber die nächste Zeile besagt, „grabe sie in die Tafeln ein“. Nicht in Tafeln, sondern in die Tafeln, d.h. diese Tafeln waren schon bereit und jetzt muss er den Text des Habakuk-Textes nicht auf Pergament schreiben und nicht auf Scherben (sog. Ostraka). Viele Inschriften aus biblischer Zeit kennen wir auf Scherben, den Ostraka, aber er muss es auf eine Tafel eingraben. Warum? „Damit der darin Lesende laufe“, in der Fußnote im Skrip erkläre ich, das heißt damit der Lesende es schnell/leicht lesen kann.

Wenn man sich wirklich mit hebräischen Inschriften aus biblischer Zeit beschäftigt, ich habe ganz viele davon übersetzt, und es ist so schwierig, solche Ostraka zu entziffern. Man muss wirklich Buchstabe für Buchstabe durchgehen, aber ich denke z.B. an die berühmte Tel-Dan-Inschrift, die man im Israelmuseum in Jerusalem sehen kann, das ist eine Inschrift aus der Zeit nicht lange nach König David, wo König David von einem syrischen König beschrieben und erwähnt wird. Das Haus Davids. Das ist eine Inschrift in Stein und die Buchstaben sind so klar, das ist so einfach diese Inschrift zu lesen, jeder Buchstabe ist sofort klar. Das ist auch hier der Gedanke, das Buch Habakuk soll ganz klar aufgeschrieben werden, so dass jeder, der das liest, das auf Anhieb, ohne zu entziffern, lesen kann.

3.      Denn die Vision [bezieht sich] noch auf die festgesetzte Zeit,

und sie schnaubt auf das Ende hin, und täuscht nicht.

Es wird hier erklärt, diese Vision hat letztlich Bedeutung bis in die Endzeit. Die Endzeit ist die Zeit, in der der Messias als König der Welt kommen wird. Damit wird also klar, diese Antwort bezieht sich nicht nur auf die Frage, was mit den Babyloniern ist und wann die bestraft werden. Nein, es geht noch viel weiter, die Antwort ist umfassend bis zur Zeit, wenn der Messias als König und Richter der Welt kommen wird, um sein Reich aufzurichten. Hier vielleicht noch eine Erklärung, ich habe das in Vers 2 in der Fußnote vermerkt, „schreibe die Vision auf“ heißt auf Hebräisch chazon. Das ist etwas, was man sieht, das kommt von chazar sehen, chazon ist also „das Gesehene“. Das bedeutet Vision und das ist im Hebräischen maskulinum, also der Vision. Das ist ein bisschen schwierig, weil es auf Deutsch die Vision heißt, man könnte auch den wirklich deutschen Ausdruck „das Gesicht“ nehmen. Aber das versteht man auch nicht, weil die meisten Menschen bei Gesicht face, den vorderen Teil des Kopfes, meinen. Aber es meint etwas wie ein prophetischer Film, den Gott zeigt, aber es ist männlich, maskulinum und das ist in den weiteren Versen sehr wichtig.

Die Vision, der chazon bezieht sich noch auf die „festgesetzte Zeit“ oder bestimmte Zeit. Da habe ich auch eine Fußnote gemacht, es heißt auf Hebräisch mo’ed. In Daniel 8, 9 gibt es einen ähnlichen Ausdruck, es heißt mo’ed qetz, das ist also die bestimmte, festgesetzte Zeit des Endes. In Daniel 8, 17 und Daniel 11, 35 haben wir den Ausdruck ´eth qetz, Zeit des Endes. Dann habe ich in Fußnote 13 noch erklärt, wenn es heißt „sie schnaubt auf das Ende hin“, heißt Ende im Hebräischen qetz, das finden wir zwei Mal in Daniel 9, 26, Daniel 12, 6-7.13 und Matthäus 24, 6.13.14. Das ist sehr wichtig, der Herr Jesus beschreibt ja in Matthäus 24 die Endzeit und er antwortet auf die Frage der Jünger, was das Zeichen der Vollendung des Zeitalters ist, also wenn diese Zeitepoche zum Abschluss kommt und das neue, das künftige Zeitalter, wenn der Messias als König kommt, beginnt. Der Herr Jesus gibt nicht einfach ein Zeichen, sondern mehr als 20, aber da sagt er z.B. in Matthäus 24, 6: „Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Gebt acht, erschreckt nicht; denn dies muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und Hungersnöte und Seuchen und Erdbeben werden an verschiedenen Orten sein. Dies alles aber ist der Anfang der Wehen.“  Nun haben wir hier den Hinweis, Massenkriege sind ein Zeichen der Endzeit, also der Vollendung des Zeitalters. Das fragen ja die Jünger in Vers 3, was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters, wenn diese Zeitepoche zum Abschluss kommt. Massenkriege, Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich. Nicht einfach ein Krieg, sagen wir zwischen Frankreich und Deutschland, sondern Massenkrieg, Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich. Geografisch nicht eng beschränkt, sondern er sagt, sie werden von Kriegen hören (das ist in der Nähe) und von Kriegsgerüchten (das ist so weit weg, dass man gar nichts davon wahrnimmt).

Die Endzeit ist ja die Zeit, wenn das jüdische Volk wieder ins Land der Väter heimkehrt. Aber wie können Kriege ein Endzeitzeichen sein? Nun, ab 1882 begannen die Juden wieder heimzukehren ins Land der Väter und schließlich bricht 1914 der 1. Weltkrieg aus. Das war nicht der 27. Weltkrieg! Das war der 1. Weltkrieg, bei dem alle fünf Kontinente betroffen waren, Nation gegen Nation, Königreich gegen Königreich. Nicht nur auf Europa eng beschränkt, alle fünf Kontinente waren betroffen. Der 1. Weltkrieg gehört schon zur Endzeit, denn mit Beginn der jüdischen Heimkehr 1882 begann die Endzeit nach fast 2000 Jahren Zerstreuung der Juden unter allen Völker. Aber der Herr sagt in Matthäus 24, 6 „... Gebt acht, erschreckt nicht; denn dies muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende.“ Was ist denn das Ende? Das ist schon Endzeit, aber was ist das Ende? Wir haben in Matthäus 24, 14 „und dieses Evangelium des Reiches wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden, allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“

In der heutigen Zeit ist es jetzt so, dass alle Nationen der Welt mit dem Evangelium erreicht sind. Hier steht ethnos, nicht laos! laos bedeutet „Volk“, es gibt etwas 10.000 Völker und nicht alle Völker sind erreicht, aber alle Nationen. Es gibt etwa 200 Nationen und alle Nationen sind erreicht. Dann sagt der Herr, „und dann wird das Ende kommen“. In Vers 15 und 16 sagt er: „Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort – wer es liest, beachte es -, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen“. Der Gräuel der Verwüstung ist das Götzenbild, das der Antichrist auf dem Tempelplatz in Jerusalem aufstellen wird und dann werden die Gläubigen in Judäa wissen, jetzt kommt die große Drangsalszeit. Das sind noch 3 ½ Jahre. Der Herr Jesus sagt in den weiteren Versen, es wird so schrecklich sein, wie es nie gewesen ist seit Anfang der Welt und nie mehr danach. Das heißt also, das Ende ist der absolute Abschluss der Endzeit vor dem Wiederkommen des Messias Jesus, diese 3 ½ Jahre. Jetzt verstehen wir diesen Ausdruck „das Ende“ in all den Stellen, die ich da angegeben habe.

Jetzt zurück zu Habakuk, „denn die Vision [bezieht sich] noch auf die festgesetzte Zeit“, das bedeutet, dass diese Dinge 100 % geschehen werden, es ist festgesetzt. Es gibt noch andere Stellen, z.B. Dan 9 und auch Jesaja 10, wo von dem „Festbeschlossenem“ gesprochen wird. In der digitalen Konkordanz kann man „Festbeschlossene“ in der Elberfelder eingeben, dann findet man die Stellen. Zum Bibellesen wähle ich eine Hardware, die Bibel, nicht das Handy. Man mus die Übersicht haben, man muss damit arbeiten können (durch Blättern), es prägt sich auch viel besser ein. Aber zum Suchen ist die digitale Konkordanz super. Das „Festbeschlossene“ macht klar, diese Dinge sind nicht an eine Bedingung „das wird alles kommen, falls die Welt nicht noch vorher eine große Erweckung oder Umkehr erlebt“, geknüpft. Bei Jona war das nicht wahr anders. Jona ging durch Ninive und sagte, in 40 Tagen ist die Stadt umgekehrt. Dann haben sie Buße getan und die Stadt blieb bestehen. Das war eine bedingte Prophetie! Wenn Ninive in 40 Tagen nicht umkehrt, aber Ninive hat eine Umkehr erlebt. Jetzt könnte jemand denken, die Offenbarung ist schrecklich, aber wir müssen einfach beten und fasten, dass es noch eine Erweckung gibt für Europa und Nordamerika und für die Welt, dann wird das nicht geschehen. Falsch! Die Bibel hat den großen Abfall für die Endzeit vorausgesagt. Es wird nicht noch die große Umkehr von Europa und Nordamerika geben, aber die Dinge in der Offenbarung, in der Prophetie, sie werden kommen. Sie sind Festbeschlossen! Das ist nicht wie die Prophetie von Jona, an eine Bedingung geknüpft.

3.      Denn die Vision [bezieht sich] noch auf die festgesetzte Zeit,

und sie schnaubt auf das Ende hin (das sind die letzten 3 ½ Jahre der großen Drangsal, dann kommt der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit), und täuscht nicht. (Das Wort ist die Wahrheit, wir können wissen, was kommt, weil das Wort es uns sagt.)
Wenn sie zögert, so wartet auf sie, denn sie wird kommend kommen und sich nicht verspäten.

Wer zögert? Die Vision! Also wenn es dauert und du den Eindruck hast, oh es geht aber sehr lang, dann gilt 2. Pet 3. Petrus schreibt aus der Todeszelle in Rom und er sagt, in der Endzeit werden Spötter mit Spötterei kommen und die werden sagen, „wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alle so von Anfang der Schöpfung an.“ Das macht klar, es wird so lange gehen, dass die Gottlosen über uns lachen werden. Ihr glaubt an die Wiederkunft Christi? Wo? Jetzt wartet ihr schon 2000 Jahre! „Sie schnaubt auf das Ende hin und täuscht nicht. Wenn sie zögert, so warte auf sie“! Der Glaube hält am Wort Gottes fest, es wird kommen und es ist auch das Thema des Buches. Durch Glauben leben. Es wird in der nächsten Zeile bestätigt: „denn sie wird kommend kommen und sich nicht verspäten“. Was bedeutet das, „sich nicht verspäten“? Gott kommt spätestens rechtzeitig! Das ist es, es mag zwar zögernd erscheinen, aber Gott hat einen genauen Zeitplan und es kommt rechtzeitig. Dieser Ausdruck „denn sie wird kommend kommen“ ist natürlich typisch Hebräisch, nicht Deutsch. In der Fußnote habe ich dann erklärt, d.h. ganz bestimmt / gewisslich kommen. So sagt man auf Althebräisch, um zu sagen, es kommt ganz sicher, kein Zweifel! Eine typisch hebräische Ausdrucksweise.

Also Habakuk, du musst auf das absolute Ende hinblicken, dann werden die Fragen beantwortet werden. Wenn die Babylonier bestraft werden, dann wird nämlich die Frage kommen, und wer bestraft die Medo-Perser? Und wenn die bestraft werden, dann wird die Frage kommen, und wer bestraft die Griechen, die die Medo-Perser bestraft haben? Dann wird die Frage durch Rom beantwortet, aber dann wird die Frage, wer bestraft Rom? Und so geht das weiter. Schau auf das Ende hin, denn dort kommt die Antwort. Und sie erfolgt zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, den Gott festgesetzt hat und auch wenn es verzögert erscheint, es wird rechtzeitig nach Gottes Plan kommen.

4.      Siehe, aufgeblasen (oder vermessen, übermütig), nicht aufrichtig, ist seine Seele in ihm.

Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.

Wer ist das, der aufgeblasen ist? Nun, Vers 5 macht es klar:

5.      Dazu kommt: Der Wein ist treulos,

der übermütige Mann bleibt nicht,

Es geht um die Frage, wie kann Gott bei diesen bösen Babyloniern zuschauen. Das ging insgesamt genau 70 Jahre, das Weltreich der Babylonier, so wie das in Jeremia 25, 11 und Jeremia 29, 10 gesagt ist, die Zeit von Babylonien dauert 70 Jahre. Es war nämlich so, im Jahr 608 haben die letzten Schlachten gegen das asyrische Reich und dann war es weg. Im Herbst 539 haben die Medo-Perser Babylon erobert und da passen genau die 70 prophetischen Jahre hinein. Die prophetischen Jahre dauern immer 360 Tage, darum sind in der Bibel die letzten 3 ½  Jahre mit 1260 Tage abgegeben. Das sind prophetische Jahre von 360 Tage, nicht 365! 70x360 Tage passt rein von 608 v.Chr bis Herbst 539 v.Chr. Dann gab es am Schluss eine übermütige, wilde Party von König Belsazar, ein Nachkomme von Nebukadnezar, offensichtlich sein Enkel. Er hat sich da über den Gott der Bibel lustig gemacht, als viel Alkohol geflossen war, da ließ er die Tempelgeräte im Mardoktempel holen, um sie an dieser Party zu schänden. Dann erschien die Hand an der Wand! Mene, mene, tekel upharsin. Niemand konnte die Schrift lesen und deuten als Daniel. Er macht klar, du bist gewogen und zu leicht erfunden worden, dein Reich wird den Medern und Persern übergeben werden. In der Nacht kommen die medo-persischen Truppen von Kyrus, sie haben den Euphrat umgeleitet, sind unter den Stadtmauern gekommen, waren mit den Priestern in Babylon verbündet, die haben die Türen geöffnet, die sind praktisch kampflos rein und die Party wird durch einen Schwertstreich beendet, Belsazar ist tot.

5.      Dazu kommt: Der Wein ist treulos,

der übermütige Mann bleibt nicht,

Das war Gottes Antwort auf die Frage „und die Babylonier?“ Vorher haben wir in Vers 4 gelesen, „siehe, aufgeblasen/übermütig, nicht aufrichtig, ist seine Seele in ihm“. Von diesem übermütigen Mann heißt es weiter in Vers 5:

5.      ...

Der seinen Schlund weit öffnet gleich dem Scheol,

und er ist wie der Tod, ja, er wird nicht satt,

und er sammelt zu sich die Nationen,

ja, er bringt zusammen alle Völker.

Dieses Reich, da in der Person Belsazar dargestellt, war ein Reich, das eben wie das Totenreich alles verschlang und nie sagt, genug, wie es in Sprüche 30 heißt. Da werden Nationen und Völker zusammengesammelt, aufgefressen und verschluckt. Aber, das Ende kommt in Zusammenhang mit diesem Wein, dieser Alkoholparty, wie in Daniel 5 beschrieben. Dann heißt es:

6.      Werden diese alle [etwa] nicht über ihn einen Spruch anheben,

ja, ein Spottlied, Rätsel auf ihn?

Jetzt kommt in den weiteren Versen dieser Spruch, dieses Spottlied, dieses Rätsel auf Babylon. Da wird erklärt, der Räuber wird selber auch zum Raub! Gott schaut nicht einfach zu, was die Babylonier getan haben, sondern er greift auch da ein. Es ist ein Spruch, ein Spottlied, auch ihr werdet drankommen, aber es ist mehr, es ist ein Rätsel. D.h. dieses Gedicht in fünf Strophen bedeutet noch mehr, als was man auf Anhieb denken könnte. In diesem Rätsel wird nämlich klar gemacht, dass das, was Babylon erlebt hatte, das Gericht durch die Medo-Perser, das erleben alle Nationen dieser Welt, die Gott zwar in einem bestimmten Moment braucht, um eine Nation zu bestrafen, aber die werden auch bestraft werden. Und die Bestrafenden werden auch wieder bestraft werden.

Aber noch etwas muss ich nachholen, in Vers 4 in der zweiten Zeile, „der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben“. Der Gottesfürchtige, der wird auch dann, wenn das Gericht über Babylon kommt, wieder Fragen haben. Er sieht die endgültige Antwort immer noch nicht, weil die Frage kommt „und wer bestraft die?“ Darum muss der Gerechte durch Glauben leben. Wir sehen noch nicht die letzte, endgültige Wahrheit oder Antwort. Wir müssen bis auf den Moment warten, wenn Jesus Christus kommen wird, dann wird alle Frage nach Gerechtigkeit geklärt sein. Aber das braucht Glauben, glauben, dass das Wort Gottes wahr ist und dass Gott wirklich alle Fragen nach Gerechtigkeit eines Tages beantworten wird. Darum muss der Gerechte durch seinen Glauben leben.

Nun ist Folgendes interessant, jetzt müssen wir kurz nochmal die erste Seite von unserem Skript nehmen. Unter „charakteristische Ausdrücke und Besonderheiten“ findet sich bei Punkt 6 unser Vers 2, 4 „der Gerechte wird aus Glauben leben“. Dieser Satz wird im NT drei Mal zitiert! Ich habe das im Skript zusammengestellt: in Römer 1, 17, Galater 3, 11 und Hebräer 10, 38. Drei Mal dieser Satz, das ist fantastisch. Warum? Alle diese drei Briefe haben mit dem Thema Gesetz und Gnade zu tun. Diese drei Briefe bilden eine Dreiergruppe, eine Trilogie, es geht um Gesetz und Gnade. Aber jedes Mal, wenn das zitiert wird, ist in jedem Brief die Betonung auf einem anderen Wort. In Römer 1, 17 geht es im Zusammenhang um die Gerechtigkeit Gottes und die Ungerechtigkeit des Menschen. Da stellt sich die Frage, wie kann ein Mensch gerecht sein? Das ist die große Frage des Römerbriefes, wie kann ein Mensch gerecht sein? Da kommt dieser Vers, „der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben“. Gerechtigkeit, dass Gott jemanden gerecht sprechen kann, rechtfertigen, das geht nur durch Glauben. Aber die Betonung ist dort auf dem Wort „der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“ Im Galaterbrief geht es in Galater 3 um die Frage, wird der Mensch durch seine guten Werke gerettet oder durch Glauben? Da wird also betont, es geht nur durch Glauben und nicht durch Werke. Darum ist dort die Betonung nicht wie im Römerbrief, sondern „der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“ Und im Hebräerbrief, im Hebräer 10, 38 wird eingeleitet, was dann in Kapitel 11 kommt. Da geht es um das Leben der Glaubenszeugen im AT, da geht es um das Leben im Glauben. Dort ist die Betonung „der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“ Ich habe vor Jahren, als ich das so vor mir sah und darüber nachdachte, gefragt, wie viele Wörter sind es im hebräischen Text? Im Skript habe ich es aufgeführt: wezaddiq be’emunatho jichjäh. Das sind drei Wörter, auf Deutsch sind es ein bisschen mehr. wezaddiq ist auf Hebräisch ein Wort aber es heißt „der Gerechte aber“, be’emunatho heißt „durch seinen Glauben“, jichjäh heißt „wird leben“. Jetzt ist es klar, es sind drei Wörter, im NT wird es drei Mal in Briefen über Gesetz und Gnade zitiert und einmal wird wezaddiq im Römerbrief betont, be’emunatho im Galaterbrief und jichjäh im Hebräerbrief. Wunderbar, solche Details, wenn man sieht, wie die Bibel strukturiert ist, inspiriert von Gott. Die Bücher sind nicht einfach zufällig so zusammen im Kanon der Bibel, sondern Gott hat einen Plan und so sind die Bibelbücher miteinander verknüpft und das ist ein Beispiel, wo man das so schön sehen kann.

Übrigens beschäftigen sich alle drei Briefe mit dem Thema Gesetz und Gnade, beim Römerbrief geht es in dem Zusammenhang um die Notwendigkeit des Glaubens. Das ist notwendig, sonst geht der Mensch verloren. Im Galaterbrief geht es um die Ausschließlichkeit des Glaubens, es gibt keinen anderen Weg, nur durch Glauben! Im Hebräerbrief wird gezeigt, wie alles, was der Messias Jesus gebracht hat, erhabener ist als die Vorbilder im AT, die nur darauf hinweisen. Dort geht es um die Überlegenheit des Glaubens. Notwendigkeit - Ausschließlichkeit – Überlegenheit! Wenn man sich das noch überlegt, es war Anfang des 16. Jh, da war ein Mann in Gewissensnot in seiner Kammer und er studiert und liest dort im Turm oben Römer 1. Wie kann es sein, dass Gott mir gnädig sein kann, wenn ich so ein ungerechter Mensch bin? Dann liest er Römer 1, 17: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.“ Nicht durch meine Werke, durch Glauben! Und ich habe ja auf Jesus Christus vertraut, dann kann ich ja zur Ruhe kommen. Das war der Beginn der Reformation, das war das Turmerlebnis, ausgelöst durch Habakuk 2 Vers 4! Wunderbar, nicht wahr, die Wirkungsgeschichte von diesem kleinen Büchlein Habakuk, eine Perle im AT, die dann so bedeutend wird im NT, um die Rechtfertigung, wie ein Mensch gerecht werden kann, im Römerbrief zu erklären. Und im Galaterbrief zu zeigen, nicht durch Werke, nur durch Glauben. Und um im Hebräerbrief zu zeigen, wie wunderbar dann das Leben des Gläubigen ist. Dann wird Jahrhunderte später ein Mann von diesem Vers aus Habakuk über den Römerbrief ergriffen und das hat etwas ausgelöst in Europa. Wir sind damals frei geworden durch diese Knechtschaft der Katholischen Kirche, die den Menschen die Bibel über Jahrhunderte vorenthalten hat und sie geknechtet hat in Angst: niemand kann wissen ob er gerettet wird, niemand kann sicher sein. Durch Habakuk 2 Vers 4 wird alles anders und wir konnten im Abendland zu dieser Freiheit des Glaubens kommen, die wir noch bis heute dankbar erleben dürfen.

Spruch, Spottlied, Rätsel

Wir gehen weiter in Kapitel 2, Vers 6 in der Mitte. Jetzt kommt dieser Spruch, Spottlied, Rätsel. Ich habe gesagt, es sind fünf Strophen zu je drei Versen. Erste Strophe in den Versen 6b, 7 und 8. Zweite Strophe Verse 9, 10, 11. Dritte Strophe Verse 12, 13, 14, vierte Strophe 15, 16, 17 und fünfte Strophe 18, 19, 20. Jede Strophe beginnt mit „wehe“.

-         Die erste Strophe beginnt mit „wehe dem, der aufhäuft, was ihm nicht gehört...“,

-         die zweite Strophe „wehe dem, der ungerecht bösen Gewinn macht...“,

-         dritte Strophe „wehe dem, der Städte baut mit Blutschuld“,

-         vierte Strophe „wehe dem, der seinem Nächsten zu Trinken gibt“,

-         fünfte Strophe beginnt erst in Vers 19 mit „wehe dem, der zum Holz spricht...“. In der 5. Strophe wird alles anders, man sieht, das ist die entscheidende Strophe, die auf die Wiederkunft Christi hinweist, wo alles anders wird!

Dann haben wir immer im 3. Vers der Strophe ein „denn“.

-         1. Strophe Vers 8: „denn du, du hast viele Nationen beraubt“, eine Begründung, nicht wahr.

-         In der zweiten Strophe, 11. Vers, „denn der Stein schreit aus der Mauer“.

-         3. Strophe, Vers 14 „denn die Erde wird erfüllt werden davon“,

-         4. Strohe, Vers 17 „denn die Gewalttag an dem Libanon wird dich bedecken“,

-         5. Strophe, Vers 20, steht nicht „denn“. Ich habe ja gesagt, in der 5. Strophe wird alles anders: „Aber...“, das göttliche Aber, das den Verlauf der Weltgeschichte entgegentritt, „Aber der HERR ist im Tempel seiner Heiligkeit. Schweige vor ihm ganze Erde!“

Dann kommt Kapitel 3, wo beschrieben wird, wie Gott aus dem Tempel im Himmel hervorkommt, um das letzte Wort über diese Erde zu sprechen. Also schon, wie gesagt, ein Rätsel. Da sind Dinge nicht einfach so schnell erkennbar, man muss da forschen, studieren.

1. Strophe: Der Räuber wird zum Raub

Nun, die erste Strophe hat das Thema „Der Räuber wird zum Raub“. Wir haben gesehen, die Babylonier rauben, raffen alles zusammen. Die Antwort ist, der Räuber wird selber auch beraubt werden.

6.      ...

Wehe dem, der aufhäuft, was ihm nicht gehört – bis wann? (das ist die große Frage, wie lange lässt Gott das zu? Das ist die Frage des Glaubens, wie lange wird er in dieser schlimmen Weise fortfahren können?) – und sich Pfandlast aufladet!

7.      Werden nicht plötzlich sich erheben, die dich beißen,

und aufwachen, die dich wegscheuchen?

Plötzlich kommt der Moment, wo der Feind selber befeindet wird. Das ist ein Wortspiel, ich habe in der Fußnote erklärt, das Verb „beißen“ bedeutet im Hebräischen zugleich „Wucherzins einfordern“. Es wird ja in Vers 6 gesagt, dass er da anhäuft, was ihm nicht gehört und sich Pfandlasten aufladet. Also die Untertanen werden schwer mit Steuern belastet, die müssen Steuern abgeben. Aber plötzlich werden die Untergebenen aufstehen und Babylon „beißen“, d.h. von ihnen quasi Wucherzins einfordern. Wucherzins ist ja nicht die Zins von 1, 15% oder 2, 7%, sondern wenn plötzlich 10% Zinsen eingefordert werden. Wenn man mit dem Konto runterkommt und plötzlich kommen ganz andere Vorstellungen, was man an Zinsen bezahlen muss! Das sind dann Wucherzinsen, die sind sehr schmerzhaft.

...

Und so wirst du ihnen zur Beute werden. (Jetzt kommt die Begründung.)

8.      Denn du, du hast viele Nationen beraubt.

Es werden dich berauben alle übriggebliebenen Völker,

wegen der Blutschuld an Menschen und [wegen] der Gewalttat an Land,

Stadt und allen ihren Bewohnern.

Hier wird klar begründet, weil die Babylonier das getan haben, werden sie dasselbe erleben. So wurden sie durch die Meder und Perser besiegt. Aber weil das eben ein Rätsel ist, wird hier der Grundsatz gezeigt, der dann auch für die Medo-Perser gelten sollte und auch für die Griechen und auch für die Römer und auch für die Barbaren und für alle bis zum Nazireich. Und dann? Wer bestraft die Alliierten? Haben die eine weiße Weste? Die kommen auch dran, es geht immer weiter. Hier wird der Grundsatz gezeigt, ein Volk, das an einem anderen Volk Unrecht tut, wird selber auch wieder Unrecht erleben.

2. Strophe: Selbsterhöhung durch Unrecht – es gibt Zeugen dagegen

In der zweiten Strophe geht es um Selbsterhöhung durch Unrecht. Da gibt es Zeugen, die auftreten.

9.      Wehe dem, er ungerecht bösen Gewinn macht für sein Haus,

um (das ist das Ziel) sein Nest auf die Höhe zu setzen, (sich selber zu erhöhen über die anderen) um sich zu retten aus der Hand des Bösen! (das heißt aus der Macht des Bösen)

10.  Du hast Schande beratschlagt für dein Haus,

um zu vernichten viele Völker, und so sündigst du mit deiner Seele,

Sich besser darstellen als die anderen Nationen und dabei ungerecht Gewinn an sich reißen, das ist das gleiche wie Schuld auf sich laden.

11.  Denn der Stein schreit aus der Mauer,

und der Verbindungssparren antwortet ihm aus dem Holzwerk.

Selbst wenn keine Menschen da sind, die als Zeugen auftreten können für das begangene Unrecht im Krieg, sprechen die Steine. Ja, da werden eine Immobilie nach der anderen im Krieg erobert, an sich gerissen. Was nicht zerstört ist, wird an sich gerissen, aber hier sagt die Strophe, der Stein wird als Zeuge aus der Mauer herausschreien, auch wenn keine Menschen da sind. Und der Verbindungsbalken im Gebäude der antwortet ihm, bestätigt den anderen Zeugen, den Stein, aus dem Holzwerk heraus. Die Spuren des Unrechts sind da und der Richter kann das Unrecht beweisen. Hochaktuell, nicht wahr, wo es international den Gerichtshof gibt und da soll entschieden werden, sind da Kriegsverbrechen begangen worden. Wo sind die Zeugen? Sie sind tot, aber die Spuren sind da, sie schreien, die Steine und auch die Balken, die haben eine Sprache und zeugen davon. Ja, sie sind schuldig! Selbsterhöhung durch Unrecht und es gibt Zeugen dagegen, und zwar sogar Zeugen, die keine Seele haben, die Steine und Balken.

3. Strophe: Sündige Aufbauarbeiten laufen ins Leere

12.  Wehe dem, der Städte baut mit Blutschuld,

Nationen, die erobern, die bauen alles, was sie kaputt gemacht haben, wieder auf. Schön, jetzt blühen die Städte wieder auf, aber sie haben es gemacht mit Blutschuld und Gott sagt in der nächsten Zeile:

...

Und Städte gründet mit Ungerechtigkeit!

13.  Siehe, kommt es nicht von dem HERRN der Heerscharen, (von dem Gott, der über allen Armeen steht)

Dass Völker sich abmühen fürs Feuer,

und Völkerschaften sich für Leeres ermüden?

Gott wird einmal eingreifen und es wird deutlich werden, dass das eigentlich alles Bemühungen waren für nichts, weil Gott eingreifen wird. Darum haben wir dann die Begründung in Vers 14.

14.  Denn die Erde wird erfüllt werden davon,

dass man erkennt die Herrlichkeit des HERRN,

wie das Wasser das Meeresbecken zudeckt.

In der Fußnote habe ich auf Jesaja 11, 9 verwiesen, das ist dieser Vers, wo das Tausendjährige Friedensreich beschrieben wird. Der Herr Jesus, Sproß aus dem Stumpfe Isais, wird als Herrscher am Ende der Tage beschrieben und dort wird erklärt, wie die Tiere friedlich nebeneinander leben werden, auch der Löwe wird neben den Haustieren friedlich Pflanzen fressen. Dort heißt es dann in Jesaja 11, 9, in diesen Tagen wird die Erkenntnis des HERRN die ganze Erde erfüllen, wie die Waser den Meeresgrund bedecken. Im Tausendjährigen Reich wird niemand sagen, ich bin Atheist, ich bin Agnostiker, man kann’s gar nicht wissen. Nein, alle werden Gott erkennen. Das ist die Zeit, wo dann schließlich klar werden wird, dass all die Völker, die nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, dass die sich abgemüht haben für nichts. Es ist so, in Offenbarung 16 wird der Schluss der Drangsalszeit beschrieben und es heißt dann ganz am Schluss von Kap 16, ein Erdbeben wird stattfinden, so schrecklich, wie es noch keines gegeben hat von jeher! Die Städte der Nationen werden fallen! Berlin wird fallen, Moskau wird fallen, Washington wird fallen, Bern wird fallen, alle Städte der Welt werden durchgeschüttelt werden, alles wird zusammenbrechen! Da wird klar werden, wer das letzte Wort spricht und all die Bemühungen um Städte ungerecht wieder aufzubauen waren fürs Feuer.

4. Strophe: Der schändlich Strafende wird selber gestraft werden

Nicht wahr, eine Nation hat den Eindruck, wir sind dazu da, böse Nationen zu bestrafen, aber wer diese Strafe selber mit Ungerechtigkeit ausübt, wird selber auch gestraft werden.

15.  Wehe dem, der seinem Nächsten zu Trinken gibt,

indem du deinen brennenden Zorn beimischest,

und [ihn] sogar betrunken machst, um seine Blöße anzuschauen!

Da kommt das ganze Problem der Perversion im Krieg, der unmoralischen Perversion. Das ist damit im Zusammenhang, „indem du deinen brennenden Zorn beimischest“, das ist der böse Zorn des Menschen. Das ist nicht der gerechte Zorn, der böse Zorn, der meint, wir sind die Gerechten und wir bestrafen zu Recht. Nein, es ist der schändlich Strafende. Dann wird in Vers 16 gesagt:

16.  Du hast dich mit Schande gesättigt anstatt mit Ehre.

Trinke auch Du und entblöße dein Unbeschnittensein! (Sie werden dasselbe auch erleben, was sie anderen angetan haben.)

Es wird sich zu dir wenden der Becher aus der Rechten des HERRN,

und Erbrechen von Schande über deine Herrlichkeit,

„Der Becher aus der Rechten des HERRN“ ist der Kelch, den Gott zu trinken gibt, der Becher seines Gerichts. Der Herr Jesus hat diesen Becher aus der Hand des Vaters genommen, den Kelch. Er hat gesagt, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber sonst wären wir nicht gerettet worden, darum hat er den Kelch angenommen! Aber die Völker, die Vergebung für sich nicht in Anspruch genommen haben, die werden selber diesen Kelch aus der rechten Hand des HERRN empfangen und ihre Herrlichkeit verlieren. Was bleibt ist Erbrechen von Schande. Begründung:

17.  Denn die Gewalttat an dem Libanon wird dich bedecken

Und die Verwüstung unter den Tieren, die sie in Schrecken versetzt hat,

wegen der Blutschuld an Menschen und [wegen] der Gewalttag an Land,

Stadt und allen ihren Bewohnern.

Die Gewalttat an dem Libanon, das ist ökologische Zerstörung. Der Libanon war ein Gebirge voll von Zedern, so etwas Fantastisches. Wenn man jetzt in den Libanon geht, ich war mal oben bis auf den höchsten Punkt des Berges des Libanons, es war noch Schnee und dann runterspaziert, dort gibt es einen Zedernwald. Was sage ich Wald, ein Zedernwäldchen und man musste Eintritt bezahlen. Die Berge kahl, das war einmal alles voll von Zedern! Auf der Flagge von Libanon, die Zeder! Dieser herrliche, majestätische Baum mit ausgedehnten Ästen, aber schon die früheren Völker haben Gewalttat angetan und haben Raubbau betrieben. Darum ist das heute so jämmerlich. Das wird auch hier gesagt, wegen der Gewalttat an dem Libanon wird Gewalttat dich bedecken. Wegen der ökologischen Zerstörung, die Landschaft im Krieg bewusst zerstören. Deswegen sagt man die Politik der verbrannten Erde und das wurde durch die ganze Geschichte hindurch gemacht, das haben auch die Römer gemacht und die späteren Völker bis in die moderne Zeit. Das ist die Politik der verbrannten Erde, man denke noch an Saddam Husein, wer erinnert sich noch an 1991, als die Ölquellen in Kuweit brannten, der Himmel schwarz und man fragte sich, was will der Mann? Einfach kaputt machen, was noch geht. Das Thema wird hier in der Bibel ganz konkret besprochen. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Tierwelt, darum heißt es „und die Verwüstung unter den Tieren, die sie in Schrecken versetzt hat“. Das ist Gott nicht egal, wir brauchen nicht die Grünen, um zu wissen, dass Zerstörung der Ökologie falsch ist. Das lehrt uns die Bibel! Die Grünen brauchen das, um ihre politische Agenda durchzusetzen. Kinder sollen im Mutterleib getötet werden und die Tanne soll erhalten bleiben. Okay, wir sind alle für die Tanne, aber wir sind für die Babys und dieser Widerspruch macht klar, dass die Grundabsicht grün nicht grün ist, sondern rot wie Blut. Hier wird gesagt, was noch schlimmer ist als die Zerstörung der Ökologie, die Blutschuld an Menschen. „Gewalttag an Land, Stadt und allen ihren Bewohnern“.

5. Strophe: Die Torheit des Götzendienstes wird gerichtet werden

Die Babylonier waren eine Nation, die viele Götter verehrten anstelle des einen Schöpfergottes.

18.  Was nützt eine [Götzen]-Skulptur,

dass sein Bildner sie gestaltet hat, (das ist ein totes Ding, was soll das nützen?)

und ein gegossenes Bild, ein Lehrer der Lüge,

dass der Bildner seines Gebildes darauf vertraut,

indem er stumme nichtige Götzen anfertigt?

Nicht wahr, da gibt es Industrien, z.B. in Thailand. Die stellen solche Bilder her, tote Bilder und da sieht man Menschen, die diese Bilder anbeten! Sie sind einfach tot, es gibt gar kein Leben darin, darum Vers 19:

19.  Wehe dem, der zum Holz spricht: „Erwache!“,

Es sagt ein Buddhist, natürlich sind diese Götzenbilder tot, aber das Entscheidende ist, der Priester macht ein Ritual, und das haben auch schon die Priester in Ägypten zu alttestamentlicher Zeit getan und die machen das Ritual der Mundöffnung. Durch das Ritual wird das Bild lebendig gemacht. So wird das gelehrt! „Wehe dem, der zum Holz spricht: Erwache!“ Das Götzenbild wird quasi durch ein Ritual zu einem lebendigen Gott gemacht.

19.  ...

„Wach auf!“ zum lautlosen Stein! (Dann kommt die Frage.)

Er lehrt? (Dieses tote Götzenbild kann lehren?) Siehe, er ist überzogen mit Gold und Silber,

und kein Geist ist in seinem Inneren!

Götzenbilder sind tot! Ich habe so viele Götzen gesehen, in Indien, in Afrika, in Thailand und ich habe immer wieder mal zum Mund geschaut, sie sind alle stumm! Wie Psalm 115, 5 sagt, sie haben einen Mund und können nicht reden. Ich habe die Beine angeschaut, z.B. beim Gott Ganesha, diese großen Elefantenbeine. Ich habe gesehen, die Menschen müssen diese Statuen mit Lieferwagen herumtransportieren, weil diese Beine nicht gehen können – tot! Darum wird hier „wehe“ gesagt.

20.  Aber der HERR ist im Tempel seiner Heiligkeit. ...

Ich habe hier beim Tempel Palast dahingesetzt. Es gibt im Himmel einen Tempel, Offenbarung 11, 19, der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und die Bundeslade wurde gesehen. Es gibt im Himmel einen originalen Tempel, von dem der Tempel in Jerusalem und zuvor die Stiftshütte nur ein Schattenabbild auf Erden war. Und dort im Allerheiligsten thront Gott, wie in Offenbarung 4 und 5 beschrieben, Gott auf dem Thron. Dort ist Johannes entrückt ins Allerheiligste des himmlischen Tempels. Er sieht die Bundeslade, er sieht Gott auf seinem Thron. „Aber der HERR ist im Tempel seiner Heiligkeit.“ Das ist gleichzeitig der Palast, weil Gott im Allerheiligsten thront, das ist ein Palast, sein Tempel. Darum bedeutet das hebräische Wort beides, Palast und Tempel.

20.  ... Schweige vor ihm ganze Erde!

Es ist so interessant, in der Offenbarung muss man mal mit der Konkordanz durchzählen, wie oft Thron vorkommt. Da staunt man, Dutzende Mal, Thron, Thron, Thron. Dann wieder die richtige Bibel nehmen und all diese Stelle durchgehen. In diesem Buch, wo man meinen könne, das beschreibt das total Chaos, das kommen wird über diese Welt in der großen Drangsal und die Menschheit sich an den Rand der Selbstvernichtung bringt, dort steht so oft der Thron Gottes! Der kann durch nichts erschüttert werden, wie in einem Lied, das ich als Kind gelernt habe und das ich bis heute so geliebt habe, Gott ist noch auf dem Plan und alles ist ihm untertan. Das bleibt, er ist der HERR im Himmel und die ganze Erde soll vor ihm einfach schweigen. Es gibt Menschen, die sagen, wenn ich einmal vor Gott kommen sollte, dann werde ich ihn fragen, warum... Hiob 9 sagt, auf Tausend wirst du ihm nicht eines antworten. Habakuk schreibt, „schweige vor ihm ganz Erde!“ Und zwar in die Tafel eingeschrieben, so dass man es geläufig lesen kann. Jetzt kommt Kapitel 3, ein Psalm von Habakuk.

Ein Psalm von Habakuk

1.      Ein Gebet von Habakuk, dem Propheten, nach [der Weise] von Schigjonoth.

Das ist eine Angabe, wie man spielen soll. Später in der Geschichte haben Komponisten reingeschrieben pianossimo (ganz leise) und dann schreiben sie noch accelerando (immer schneller werden). Musikalische Bezeichnungen, wie man das ausführen muss. Das haben wir schon in der Bibel. Dieses dritte Kapitel ist ein Psalm, also ein Lied mit Instrumentalbegleitung. Ich habe in der Fußnote erklärt, bewegter / unruhiger / aufgeregter Rhythmus. Es gibt Lieder, die sind ganz ruhig und friedlich, nicht wahr. Und es gibt eben auch Musikstücke, schöne Musikstücke, die sind aufgewühlt, aber die sollen das eben zum Ausdruck bringen. Hier schreibt Habakuk darüber, wie aufgewühlt er ist. Warum? Er hat gesehen, dass der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit kommen wird. Der Messias als Richter der Welt. Und das hat ihn so aufgewühlt und darum hat er es auch aufgewühlt gesungen und geschrieben, so muss man das singen.

2.      HERR (Jahweh, der Ewigseiende), ich habe deine Botschaft gehört. (Die prophetische Ankündigung des Kommens des Herrn.)

Ich fürchte mich, HERR. (Das macht ihm Angst, das Gericht Gottes.)

Dein Werk, inmitten der Jahre belebe es!

Inmitten der Jahre bedeutet, noch bevor die Endzeit kommt, soll Gott in den Menschen wirken, dass sie umkehren. Die Endzeit wird in Hesekiel 38, 8 „am Ende der Jahre“ genannt. Aber „inmitten der Jahre“, bevor das Gericht kommt, soll Gott eben in den Herzen der Menschen wirken und sie zur Umkehr bringen.

...

Inmitten der Jahre tue es kund! (Offenbare dich den Menschen durch dein Wort.)

Im Zorn (wenn dann das Gericht kommt) gedenke des Erbarmens!

Ist das nicht wunderbar, in der Offenbarung wird diese letzte Zeit des Zorns in den sieben Siegeln beschrieben. Das 7. Siegel besteht aus sieben Posaunengerichten und die 7. Posaune aus sieben Schalengerichten und dann kommt der Herr als König und Richter. Aber in Offenbarung 7 lesen wir, dass selbst nach der Entrückung der Gemeinde in diesen Gerichten sich 144.000 in Israel bekehren werden. Sie werden versiegelt werden, sodass sie unbeschadet durch die ganze Drangsalszeit hindurch kommen. Sie sind nur die Vorhut, Offenbarung 14 sagt, sie sind die Erstlingsfrucht, in der Drangsal wird sich ein Drittel der Bevölkerung Israels bekehren. Nach den heutigen Zahlen werden das mehr als zwei Millionen im Land sein. Dann sagt Offenbarung 7 ab Vers 9, Johannes sieht eine unzählbare Schar aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen, die durch die Drangsal hindurchgegangen sind und dann ins Tausendjährige Reich zum Tempel in Jerusalem kommen. Eine unzählbare Schar aus allen Nationen! Menschen, die bis zur Entrückung nicht zuvor schon das Evangelium gehört haben, die können sich nachher noch bekehren und Gott gedenkt im Zorn seines Erbarmens!

3.      Gott kommt von Teman her,

ja, der Heilige vom Gebirge Paran her.

Selah.

Wo liegt Teman? In der Fußnote habe ich angegeben, das ist eine Ortschaft in Edom, heutiges Südjordanien, südlich vom Toten Meer. Ich habe verschiedene Stellen hingefügt, wo Teman, diese Ortschaft, vorkommt (Jeremia 49, 7.20; Hesekiel 25, 13; Am 1, 12; Ob 1, 13; Hab 3, 3). Gott kommt von Südjordanien her! Paran ist in der Negev-Wüste, gerade gegenüber von den Bergen von Edom. Nicht wahr, wenn man mit dem Auto vom Toten Meer Richtung Elad auf der Straße entlang der jordanischen Grenze runterfährt, dann kommt das Schild „Paran“. Das ist der Ort, wo Gott kommen wird. Warum? Wenn der Herr Jesus wiederkommt, wird er an verschiedenen Orten als Richter eingreifen. Das Buch Obadja und Jesaja 63 zeigen, dort werden sich Völker versammeln, um gegen Jordanien zu kriegen. Dann wird der Herr kommen und diese Völker bestrafen. Dann wird er nach Israel gehen, er wird ja in Harmagedon, in der Ebene in Nordisrael erscheinen und die Armeen des Westens, die dort versammelt sein werden, wird er dort besiegen. Er wird auf den Ölberg kommen, seine Füße werden auf dem Ölberg stehen, dort wird er den König des Nordens und seine Truppen besiegen. Da sieht der Überrest, „Gott kommt von Teman her“, jetzt kommt er zu uns, um uns zu befreien aus der größten Note am Ende der Drangsal. „Der Heilige vom Gebirge Paran her. Selah“ Was bedeutet das? Anheben. Der Chor schweigt, nur die Instrumente spielen und zwar nicht so wie Rockmusik und dann kann man nicht mehr denken, sondern Musik des Friedens, die zum Denken anregt. Selah bedeutet, jetzt müssen die Zuhörer über das  nachdenken, was wir vorhin gelesen haben: „inmitten der Jahre tue es kund! Im Zorn gedenke des Erbarmens! Gott kommt von Teman her,...“  Dann geht es weiter, dann kommt wieder der Chor, der Vorsänger, das ist der Menazeach, der Dirigent gibt Zeichen, der Chor singt wieder.

3.      ...

Bedeckt ist der Himmel von seiner Pracht,

und von seinem Lob ist erfüllt die Erde.

Der Herr Jesus sagt in Matthäus 24, nach der Drangsal jener Tage wird der Sohn des Menschen auf Wolken des Himmels kommen. Das ist hier beschrieben!

4.      Und ein Glanz wie Licht entsteht, Strahlen hat er an seinen Seiten.

Dort ist die Hülle seiner Macht. (Hinter diesem Strahlen verbirgt sich die Macht Gottes.)

5.      Vor ihm her geht die Seuche,

und die Fieberglut geht aus seinen Füßen nach. (Also schreckliche Seuchen bis zum Schluss kommen über diese Welt.)

6.      Er steht hin und die Erde schwankt,

er schaut hin und lässt die Nationen aufspringen.

Das heißt in Angst und Schrecken springen die Menschen auf. Die Erde schwankt, das spricht von Erdbeben. Ich habe gesagt am Schluss wird das Erdbeben so sein, dass alle Städte der Nationen fallen werden.

...

Es zerbersten die Berge der Vorzeit,

es sinken nieder die Hügel der Urzeit.

Geologische Katastrophen werden stattfinden! Die Berge werden katastrophal umgekehrt werden. Nicht in Millionen von Jahren! Diese geologischen Katastrophen werden auch in Micha 1 und in Nahum 1 beschrieben. Der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, Sacharja 14, aber nicht nur der. Übrigens sieht man geologisch schon den Riss dieser Schichten vorgezeichnet, aber auch mit anderen Bergen wird es so geschehen.

...

Die Wege von alter Zeit her sind sein.

In der Fußnote erkläre ich, er handelt wieder so, wie er es auch in ferner Vergangenheit schon getan hat. Denken wir an den Sinai, der nach dem Auszug aus Ägypten geraucht und gebebt hat.

7.      Unter Angst sah ich die Zelte Kuschans – sie zitterten -, die Zeltbehänge des Landes Midian.

Das Land Midian ist im heutigen Saudi-Arabien. Das Gericht kommt über alle Nationen, nicht nur in Edom, auch in Saudi-Arabien, auch in Israel, weltweit wird der Herr eingreifen.

8.      Ist der HERR gegen Ströme erzürnt? (Also Flüsse.)

Ist etwa dein Zorn gegen die Ströme,

etwa gegen das Meer gerichtet dein Grimm,

dass du reitest auf deinen Pferden, mitsamt deinen Wagen der Rettung?

Nun, die Antwort wird gleich gegeben werden, aber hier wird gesagt, dass wenn der Herr Jesus kommt, kommt er mit Pferden! Offenbarung 19, 11, der Himmel ist geöffnet und der Herr Jesus kommt auf einem weißen Pferd. Alle Heere, die Gläubigen im Himmel, auch auf Pferden. Aber im Psalm 68, 18 heißt es, dass Tausende von Kriegswagen kommen werden. Wer ist auf den Kriegswagen? Nun, auf den Pferden sind die Gläubigen, die den Herrn begleiten werden. Alle Entrückten aus dem AT und von der Gemeinde. Auf den Kriegswagen sind die Engel, denn der Herr wird kommen mit allen seinen Engeln und das sind Hunderte von Millionen. Für kleine Mädchen, die Mami fragen, gibt’s im Himmel auch Pferde? Ja. Sind das Tiere? Nein, das sind Engel. In Offenbarung 19 steht, der Herr kommt auf einem weißen Pferd, aber in Psalm 18, 11 steht, dass er auf einem Cherub erscheint. Das ergibt die Gleichung Cherub = weißes Pferd. Intelligente Pferde, Pferde sind schon intelligent, aber noch intelligenter.

9.      Blank entblößt ist dein Bogen, Schwüre, Ruten des Wortes!

Selah.

Der Herr wird sprechen und wird durch sein Wort richten. Auch der Antichrist wird durch den Hauch seines Mundes vernichtet werden, 2. Thes 2.

...

Mit Strömen spaltest du die Erde.

Das wird auch in Micha 1, 4 beschrieben. Also da entstehen durch geologische Umkremplung neue Ströme.

10.  Es sehen dich, es beben die Berge.

Ein Regenschauer fährt dahin, die Meerestiefe erhebt ihre Stimme.

Tsunamis werden entbrennen, Regensturm wird das Kommen des Herrn begleiten, wie auch in anderen Stellen gezeigt wird, in Jesaja z.B.

...

In die Höhe erhebt sie ihre Hände.

Wie geht das? Das heißt die Wogen und Wellen des Meeres werden so hoch sein, also unvorstellbare Tsunamis werden gegen das Festland losbrechen

11.  Sonne und Mond treten in die Wohnung

Das heißt, ihr Licht tritt zurück. Der Herr Jesus sagt auch in Matthäus 24, dass Sonne und Mond verfinstert wird, wenn er kommen wird in Herrlichkeit. Sein Licht wird gesehen werden! Sonne und Mond treten wie verschämt zurück.

...

Beim Licht deiner Pfeile, die dahinfliegen,

beim Blitzglanz deines Speeres.

12.  Mit Zürnen durchschreitest du die Erde, im Zorn stampfst du die Nationen nieder.

Er kommt als Richter der Welt und wird die Menschheit davor bewahren, dass sie sich selber vernichtet, indem er schließlich allen Kriegen ein Ende setzt.

13.  Du bist ausgezogen zur Rettung deines Volkes,

zur Rettung deines Gesalbten.

Der Überrest Israels, die 144.000 und der Drittel, der sich in der Drangsal im Land bekehren wird, die werden schließlich durch den Herrn aus der größten Not gerettet und befreit werden.

...

Du zerschmetterst den Kopf von dem Haus des Gesetzlosen, indem du den Grund entblößest bis zum Hals.

Selah.

In der Fußnote erkläre ich, der Feind Gottes wird hier mit einem Haus verglichen. Der Kopf ist der Giebel des Hauses, die Füße sind der Grund und der Bereich unter dem Dach wird als Hals bezeichnet. So ist diese poetische Sprache zu verstehen. So wird der Herr eben als Richter weltweit eingreifen. Wieder steht Selah, darüber nachdenken.

14.  Du hast durchbohrt mit seinen Stäben (d.h. mit seinen Speeren) den Kopf seiner Fürsten,

die heranstürmen, um mich zu zerstreuen. (Der Prophet verkörpert hier das Volk Gottes, dass das alles erleben wird.)

Ihr Jubelgeschrei war gleichsam: zu fressen den Sanftmütigen im Versteck. (So werden die ungerechten Nationen in der Drangsal Krieg führen, aber dann lesen wir in Vers 15.)

15.  Du betratest das Meer mit deinen Pferden, [tratest] auf den Schwall großer Wasser. (Das ist das direkte Eingreifen des Herrn mit allen seinen Begleitern.)

16.  Ich hörte es, und so zitterte mein Leib. (Das Ganze ist nach Schigjonoth gespielt, unruhig, aufgewühlt. Der Prophet zittert am ganzen Leib.)

Bei dem Laut beben meine Lippen.

Es drang [Knochen]-Fraß in meine Knochen. (Er hat nicht nur weiche Beine, alles ist weich.)

Wo ich stand, da zitterte ich,

der ich ruhen werde am Tag der Drangsal,

Habakuk wusste, er wird sterben, aber dann in die himmlische Herrlichkeit gehen und die Drangsal wird er erleben als einer, der im Himmel ruhen wird, wie alle wahren Gläubigen, die Erlösten.

...

wenn hinaufzieht gegen das Volk der auf es eindringen wird.

In Daniel 11, 40 und Joel 2 wird beschrieben, wie vom Norden her eine riesige Koalition, der König des Nordens, das sind die Heere in der erfüllten Prophetie von dem Gebiet Syrien, Libanon, Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Afghanistan, Tadschikistan, Pakistan, Iran, Irak. Die werden sich in der Zukunft zusammentun und Israel vom Norden her überrennen.

17.  Denn der Feigenbaum wird nicht blühen,

und kein Ertrag wird an den Weinstöcken sein. (Offenbarung 11 sagt, es wird nicht mehr regnen, das Land Israel wird zu Grunde gehen.)

Es trügt das Erzeugnis des Olivenbaums,

und die Getreidefelder erzeugen keine Speise. (Auch Joel 1 und 2 beschreibt diese ökologische Not des Landes Israel in der großen Drangsal.)

Abgeschnitten ist aus der Hürde das Kleinvieh,

und keine Rinder sind in den Ställen.

Auch die Tiere auf dem Bauernhof haben nichts mehr zu essen. Der Himmel wird verschlossen sein, zu wenig Wasser. Schrecklich. Aber dann endet das, indem Habakuk sagt:

18.  Ich aber, in dem HERRN will ich frohlocken,

ich will jubeln in dem Gott meiner Rettung.

19.  Der HERR, der Gebieter ist meine Kraft, (wieder die persönliche Beziehung, „meine Kraft“)

er macht meine Füße wie die Hirschkühe

und auf den Höhen lässt er mich einherschreiten.

Alle Heiligen, sagt Sacharja 14, werden den Messias begleiten, wenn er kommen wird, um auf den Ölberg zu erscheinen. So wird Habakuk auch dabei sein. „Er macht meine Füße wie die Hirschkühe und auf den Höhen lässt er mich einherschreiten.“ Sehen wir, der Mann, der am Anfang so aufgewühlt war, kommt schließlich durch das Wort Gottes völlig zur Ruhe. Das Buch, das mit quälenden Fragen begonnen hatte, endet mit Frohlocken, mit Jubel, mit Ruhe in dem Herrn.

Für den Dirigenten, mit meinem Saitenspiel.

Ich habe gesagt, dass ist ein Psalm. Das ist ein Lied mit Instrumentalbegleitung. Manche meinen, was du erzählst ist „Habakuk“, das bedeutet, da kommt man überhaupt nicht raus. Aber man muss eben das Buch Habakuk lesen, dann entdeckt man, das ist eine wunderbare Perle. Welche Tiefe in diesen drei Kapiteln verborgen sind, es lohnt sich und es spricht so zu den Herzen und es zeigt, wenn man sich an den Herrn klammert, und durch sein Wort vom Turm Licht gibt, auf dem Turm die Übersicht, dann sieht man die ganze Welt und sein eigenes Leben mit ganz anderen Augen. Das bringt uns wirklich zur Ruhe, dass wir mit Habakuk frohlocken können. Das wollte er nicht nur für sich allein, darum hat er es auch aufgeschrieben, dass auch Spätere das singen können. „Für den Dirigenten, mit meinem Saitenspiel.“