Der Hinduismus im Licht der Bibel
Vortrag von Roger Liebi, 03.11.1999
Das einstige christliche Abendland ist von Ideen aus östlichen Religionen überflutet worden, denn der in 2. Thessalonicher 2, 3 angekündigte große Abfall ist voll im Gang. Immer mehr Menschen im Westen glauben an Reinkarnation und Selbstverwirklichung. Eine gute Kenntnis der Grundlage des Hinduismus im Licht der Bibel ist eine nützliche Hilfe, um Mitmenschen in unserer Gesellschaft erschreckende Hintergründe mit ihren Vorstellungen aufzuzeigen und die Einzigartigkeit des Evangeliums von Jesus Christus wirkungsvoll zu erklären.
Der Ausdruck „Der große Abfall“ in 2. Thessalonicher 2, 3 hat folgenden Hintergrund: Die Thessalonicher im 1. Jahrhundert waren unter dem Einfluss von Irrlehrern gekommen und die haben gesagt: „Jetzt sind wir bereits in der Endzeit und ihr seid in der Verfolgung der großen Drangsal, der Tag des Herrn ist eingebrochen.“ Und dann sagt Paulus: „D.i. alles überhaupt nicht wahr. Bevor nämlich der Tag des Herrn, diese große Drangsal anbricht, da muss zuerst der Antichrist auftreten und zuvor muss der große Abfall stattfinden.“
Nun, wenn wir heute 2000 Jahre Kirchengeschichte überblicken können, da können wir einiges über dieses Thema – „Der große Abfall“ sagen:
Der größte Bruch im abendländischen Denken hat stattgefunden ab dem 17. Jahrhundert mit der Aufklärungszeit. Die Reformation, zuvor im 16. Jahrhundert hat viele unzählige Menschen in Europa zurück zur Bibel geführt. Und dann kam der Gegenangriff mit der Aufklärungszeit, wo in der intellektuellen Welt massenhaft ein Abfall von dem Gott der Bibel und von seinem Wort stattgefunden hat.
Das hat sich philosophiegeschichtlich weiterentwickelt und im 20. Jahrhundert ist das, was in Aufklärungszeit vorbereitet worden ist, breit in die Volksmasse hineingekommen. Und so erleben wir heute diesen großen Abfall von Millionen, die sich von dem Gott der Bibel abwenden. Aber in dieses Vakuum muss etwas hineinkommen und da spielen unter anderem gerade die östlichen Religionen eine hervorragende Rolle. Darum ist es sehr wichtig, dass man diese östlichen Religionen auch etwas kennt und im Licht der Bibel beurteilen kann.
I. Zunächst einige Bemerkungen zum Ursprung des Hinduismus:
Der Hinduismus ist das Produkt aus vielen Stammesreligionen, ist also nicht irgendwie eine Religion und hat nicht irgendwie einen Ursprung, sondern es ist das Produkt aus vielen Stammesreligionen; einerseits der dunkelhäutigen Urbewohner Indiens und andererseits der zugewanderten, hellhäutigen Arier
Die Arier, die eigewandert sind in der alten Zeit, die waren Japhetiten (Sohn Noahs), also Nachkommen von Japhet, deren Nachkommenschaft sich hauptsächlich nach Europa ausgebreitet hat. Aber es gab ja auch im vorderen Orient Japhetiten, das sind diese hellhäutigen Arier, die nach Indien eingedrungen sind und zwar nimmt man nun zurecht an, ist das geschehen um 1800 – 1500 v. Chronik
Also, im Vergleich zur Bibel in der Zeit der Patriarchen bis zum Auszug aus Ägypten. Das war diese Zeit, als die halbbarbarischen Arier wahrscheinlich von Persien her ins Hindusgebiet eingedrungen sind. Damals gab es bereits eine hochstehende Indus-Kultur, eine Hochzivilisation der Ureinwohner, die wurde nach und nach durch die Arier zerstört.
Aber die Arier waren einfach militärisch überlegen, sie wollten sich in ihrem Stolz und Selbstbewusstsein nicht mit dem Urbewohner mischen.
Und das ist übrigens die Wurzel für da spätere entstandene Kastenwesen, wo die Gesellschaft in strengen Kasten geteilt ist, die unüberschreitbar sind.
Die Arier pflegten einen Götter- und Opferkult, also Tempel und ähnliche Dinge waren ihnen nicht von Bedeutung, sondern einfach die Götter und die Opfer.
Und diese Riten, die sie da ausgeübt haben, die sind in den ältesten hinduistischen Schriften in den Veden beschrieben. Der Ausdruck „Veda“ heißt eigentlich „Wissen“ und zwar ist gemeint das Wissen um die Götter.
Was die Götter der Arier betrifft, waren es Naturgötter, also der Himmel, Mond, Sonne, Feuer, usw., wurden als Götter verehrt.
Mit der Zeit kam es zu einer Religionsvermischung, d.h., die Arier haben auch begonnen, die vielen Götter der Urbevölkerung zu übernehmen und in ihre Vorstellung zu integrieren.
Und so hat es eine gewaltige Religionsvermischung gegeben.
Jetzt wollen wir das im Licht der Bibel untersuchen:
Da müssen wir zurückgehen zu 1. Mose 11, dort haben wir die Urgesellschaft nach der Sintflut, das haben wir an einem Bibelstudientag näher betrachtet, die Kapitel 1-11 der Bibel. Wir finden in 1. Mose 11 die Urgesellschaft, die in Babel, also im heutigen Irak, einen Turm baut, der religiöse Bedeutung hatte. Es ging dort um die Abwendung von dem einen wahren Gott und die Verehrung von Naturgöttern.
Also, dieser Turm von Babel, der später noch viele Mal probiert wurde im Nahen Osten, man hat etwas zwei Dutzend solcher Zikkuratu, solcher Stufentürme ausgegraben. Das waren eigentlich Tempeltürme, auf deren Spitze dann ein Heiligtum für irgendeinen Naturgott aufgebaut waren.
Also, da hat sich die Urgesellschaft abgewandt von dem einen Gott, aber zugewandt zu Naturgötter und Ausübung in der Magie.
In Jesaja 47, 12 heißt es in Bezug auf Babel oder Babylon: Babel habe von Jugend an Magie betrieben. Die Jugend Babels findet man in 1.Mose 11, also die ganze Geschichte mit dem Turm von Babel hat mit Magie, Okkultismus, Abgötterei sehr direkt zu tuen.
Mit der Sprachenverwirrung und der Zerstreuung der Völker, die daraufgefolgt sind, 1.Mose 10 und 11 berichten darüber, begann die Zeit, die Paulus in Apostelgeschichte 17, 30 nennt – die Zeit der Unwissenheit.
Ganz eindrücklich wird die Entstehung der Religionen im Licht der Bibel beschrieben in Römer 1, 18-25, aus der neuen Genfer Übersetzung (NGÜ), dieser Abschnitt ist besonders schön übersetzt, wie sieht die Bibel die Entstehung der Religionen:
18. „Gott lässt nämlich auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel lässt Er ihn über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen. Denn mit dem Unrecht, das sie tuen, treten sie die Wahrheit mit Füssen,
19. dabei ist doch das, was man von Gott erkennen kann, für sie deutlich sichtbar, Er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt.
20. Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf Ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht und sein göttliches Wesen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung,
21. denn trotz allem, was sie über Gott wussten, erwiesen sie Ihm nicht die Ehre, die Ihm zukommt und blieben Ihm den Dank schuldig. Sie verloren sich in sinnlosen Gedankengängen und in ihren Herzen, denen jede Einsicht fehlte, wurde es finster.
22. Weil sie sich für klug hielten, sind sie zu Narren geworden.
23. An der Stelle der Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes, setzten sie das Abbild des vergänglichen Menschen und die Abbilder von Vögeln, vierfüßigen Tieren und Kriechtieren.
24. Deshalb hat Gott sie den Begierden ihres Herzens überlassen und der Unsittlichkeit (Unwissenheit) preisgegeben, sodass sie ihre eigenen Körper entwürdigten.
25. Denn sie vertauschen die Wahrheit, die Gott sie erkennen lassen, mit der Lüge, sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen.“
Paulus sagt weiter in Apostelgeschichte 14, als er einen heidnischen Stamm besucht hatte, dass dieser Gott, der die Menschen ebenso zerstreut hatte, dass Er sie nicht einfach vergessen hatte: Verse 15-17.
15. Männer, warum tut ihr dieses? (sie wollten nämlich Paulus und seinen Freund Barnabas göttlich verehren) Auch wir sind Menschen von gleichen Empfindungen wie ihr und verkündigen (evangelisieren) euch, dass ihr euch von diesen nichtigen Götzen bekehren sollt zu dem lebendigen Gott, welcher die Himmel und die Erde und da Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist;
16. der in vergangenen Geschlechtern alle Nationen in ihren eigenen Wegen gehen ließ.
17. wiewohl Er sich doch nicht unbezeugt gelassen hat, indem Er Gutes tat und euch von Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gab und eure Herzen mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte.
Also, Paulus erklärt, Gott hat die Völker der Welt ihren eigenen Weg gehen lassen in dieser Zeit der Unwissenheit, aber Er hat sie nicht vergessen und hat ihnen nach wie vor immer wieder Gutes erwiesen.
Nun, das zum Ursprung der Religionen allgemein und des Hinduismus im Speziellen.
Wir haben also den Hinduismus anzusiedeln einige Zeit nach der Zerstreuung und Wegwanderung der Urstämme aus Babylon.
II. Jetzt kommen wir zu einem wichtigen Aspekt des Hinduismus
– Pluralismus.
Der Hinduismus ist nämlich eine Sammlung vieler Religionen und das erklärt nun auch diese enormen Gegensätze. Man findet z.B. in Hinduismus spitzfindige intellektualistische Religionsphilosophie, aber dann auch auf der anderen Seite ganz primitive Opferkulte und Askeseübungen usw.
Das hängt damit zusammen: Der Hinduismus ist an sich überhaupt offen für jegliche neue Religiosität und saugt alles auf, bis in die heutige Zeit, um sich damit zu bereichern. Der Hinduismus ist also ständige Weiterentwicklung, während das Alte bleibt. Und darum kann man sagen: Der Hinduismus ist ein riesiges Religionsmuseum, ja man findet alles von dieser ganzen Geschichte von fast 4000 Jahre, findet man konserviert nebeneinander – das Alte blieb und dauernd ist Neues dazu gekommen.
Es gibt in dieser Religion Angebote für alle Bedürfnisse, es ist auch die Meinung – jeder kann sich aussuchen, was ihm persönlich passt. Und darum kann man auch keine hinduistische Dogmatik (Lehre) schreiben, es geht ja nicht, denn Hinduismus kann gar nicht auf einen Nenner gebracht werden und Widersprüche stören den Hindu überhaupt nicht. Für den Hindu sind Widersprüche eigentlich Ausdruck wahrer Religiosität, d.i. in unserem abendländischen Denken natürlich sehr fremd, wir beharren auf Logik und auf strenge widerspruchsfreie Abfolge.
Aber das stört den Hindu gar nicht, denn er schaut auf einer ganz anderen Perspektive an. Und auch in unserer Gesellschaft kommt das nun immer mehr, denn wir wissen, dass das 20. Jahrhundert im Abendland gerade von pluralistischen Denken geprägt ist, alles Mögliche – kann, soll und muss nebeneinander existieren. Und darum ist natürlich das Abendland heute auch sehr offen für diese östliche Religion.
Heute ist im bestimmten Vordergrund in unserer Gesellschaft die neue Toleranz, sie toleriert alles außer Absolutheitsansprüche.
Ist auch nicht ganz logisch – man toleriert alles außer, aber d.i. die neue Toleranz, wichtig ist nur – es stimmt für mich! Du kannst alles glauben was du willst, es muss einfach für dich stimmen aber nicht für mich.
Also, diese Subjektivität und diese neue Toleranz, wie jemand sagt – es gibt gar nichts Absolutes – das prägt das Abendland, aber das prägte schon längst den Hinduismus, denn der Hindu sagt – alle Religionen haben Wahrheit.
Nur hat der Hinduismus die Wahrheit in höchster Potenz, aber es ist eigentlich nur relativ mehr, die Wahrheit liegt in allen Religionen. Und dieses Denken entspricht gerade dem Zeitgeist in unserer Kultur heute.
Und im Licht der Bibel betrachtet gibt es hier Konflikte.
Jesus Christus sagt in Johannes 14, 6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Jedes Mal im Grundtext mit bestimmten Artikel. Also nicht eine Wahrheit, sondern die Wahrheit, nicht ein Weg, sondern der Weg, nicht ein Leben, sondern das Leben. Das passt nicht zum Hinduismus und passt auch nicht mehr zum pluralistischen Denken im Abendland eben – die neue Toleranz akzeptiert alles außer „Das“.
Aber auch die bibeltreuen Christen sind heute angesteckt von dem Zeitgeist der Toleranz – dass man alles stehen lassen will und man denkt auch – diese Toleranz ist auch nötig, wenn man eine Erweckung möchte.
Aber denken wir zurück an die Reformation, das war eine der größten Erweckungen überhaupt in den letzten 200 Jahren und die kam gerade dadurch, dass Luther intolerant war, aber im guten Sinn intolerant, in dem Sinn, dass er gesagt hat vor dem Reichstag in Worms: „Hier stehe ich, Gott helfe mir, ich kann nicht anders!“
Jetzt grad vor kurzem ist ja dieses gemeinsame Abkommen unterschrieben worden zwischen der Katholischen Kirche und der Lutherischen, und was zeigt das? Das ist Ausdruck davon – ich kann auch anders, ja, d.i. die Verleugnung der Reformation.
Aber gerade diese Intoleranz, die nicht sagt – jetzt wollen wir die Andersdenkenden bestrafen, aber Luther war überzeugt aus der Bibel, dass das, was er gefunden hat wirklich die Wahrheit ist und darum sagt er – ich kann nicht anders!
Und dadurch ist die große Erweckung gekommen und wenn wir Erweckung wollen heute, wenn es auch nur in klein ist und regional, dann ist es nötig, dass wir zur Wahrheit 100% stehen, also in dem Sinn –
Hier stehe ich, Gott helfe mir, ich kann nicht anders!
Das 1.Gebot im Dekalog, in 10 Geboten, verbietet den religiösen Pluralismus, 2.Mose 20, also d.i. die Grundlage der Thora, des Gesetztes Mose.
Die 10 Gebote fassen nämlich die Hunderten von Thora Geboten zusammen, Verse 1-3.
1. Und Gott redete alle diese Worte und sprach:
2. Ich bin der Ewige, dein Gott, der Ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägyptens (um 1500 v. Chr.) aus dem Hause der Knechtschaft.
3. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Also, nicht Gott und andere Götter, das 1.Gebot verbietet den Pluralismus, nur den einen Gott darf man verehren!
Und weiter geht es in der Bibel nicht um eine freie Auswahl, das wird zwar oft bei Evangeliumsverkündigungen gesagt: „Gott bietet seine Liebe an und wir dürfen frei wählen, ob wir das wollen oder nicht.“ – Das stimmt nicht!
In Athen, vor dem Areopag sagte Paulus in Apostelgeschichte 17,
30. „Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat (das war die Zeit nah der Völkerzerstreuung in 1.Mose 11 bis jetzt zum Kommen des Erlösers Jesus Christus), gebietet Er jetzt den Menschen, dass sie alle an allen Orten Buße tun sollen, weil er einen Tag gesetzt hat,
31. an welchem Er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, der Er dazu bestimmt hat und hat allen den Beweis davon gegeben, indem Er Ihn auferweckt hat aus den Toten.“
Also, Gott gebietet den Menschen an allen Orten Buße zu tun – d.h. ihre Schuld zu bereuen und Gott zu bekennen. – Es ist ein Befehl!
Und ein interessantes Beispiel für Pluralismus in der Bibel findet man bei dem dämonischen Wahrsagergeist in Philippi, Apostelgeschichte 16, 16-18; Paulus hatte in Philippi evangelisiert, frohe Botschaft verkündigt und da liest man:
16. Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, dass uns eine gewisse Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist hatte (eigentlich einen Pythons –Geist, d.h. einen von Apollo herkommenden Geist), welche ihren Herren vielen Gewinn brachte durch Wahrsagen.
17. Diese folgte dem Paulus und uns nach und schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch einen Weg des Heils verkündigen.
18. Dies aber tat sie viele Tage, Paulus aber, tiefbetrübt, wandte sich um und sprach zu dem Geiste: Ich gebiete dir ich dem Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zu derselben Stunde.
Also, wir haben hier ein eindrückliches Beispiel von dem Versuch, selbst das Evangelium in die heidnische, griechische Götterwelt zu integrieren, denn dieser Dämon sagte – das sind Menschen, Knechte Gottes des Höchsten. Also ganz positiv hätte man denken können – ja, da ist doch eine offene Türe, die haben irgendwie noch ein Gefühl fürs Evangelium.
Nun, man muss sich fragen – Was hat diese Frau unter dem höchsten Gott verstanden? In ihrer Religion war das – Zeus, und wie er beschrieben wird in der griechischen Mythologie, kann man überhaupt nicht irgendwie zusammen bringen mit dem höchsten Gott der Bibel, das geht nicht!
Und sie sagt: „… die euch einen Weg des Heils verkündigen.“ Im griechischen Text fehlt der bestimmte Artikel, es gibt also Übersetzungen wo steht „den Weg“, aber hier ist „einen Weg“, einen unter vielen. Also, da haben wir ein eindrückliches Beispiel von negativen Synkretismus, also Religionsvermischung.
· Weitere Beispiele: Das „Goldene Kalb“ nach dem Auszug aus Ägypten, 2.Mose 32, 4.5, da haben die Israeliten dieses „Goldene Kalb“ JAHVEH genannt, d.h., d.i. der Gott JAHVEH, der euch aus Ägypten herausgeführt hat.
Das „Goldene Kalb“ kannten sie aus Ägypten, das hängt zusammen mit dem Apis-Kult, mit dem Stier–Kult in der ägyptischen Religion; sie haben das vermischt mit dem JAHVEH – Kult, mit dem Kult des Gottes Israels und sagten – morgen ist ein Fest dem JAHVEH, und so wurde das vermischt.
· Weiter ein Beispiel: 1. Könige 12, 28 als das Nordreich sich abgespaltet hatte, da hat der 1.König von Nordreich den Kälber–Kult in Dan und Bethel errichtet und auch das war eine Vermischung mit der ägyptischen Religion und des einen wahren Gottes.
Und neutestamentlich möchte ich verweisen auf 1. Timotheus 6, 20-21, dort spricht Paulus die Gnosis an, das war eine der stärksten Religionsströmungen im 1. Jahrhundert, die sich auch ins Christentum einschleichen konnte. Das war die Gefahr Nr. 1 im 1. Jahrhundert und Paulus schreibt:
20. „O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du dich von ungöttlichen, eitlen Reden und Widersprüchen der fälschlich sogenannten Kenntnis – Gnosis – Erkenntnis wegwendest,
21. zu der sich bekennend etliche von dem Glauben abgeirrt sind. Die Gnade sei mit dir!“
Die Gnosis war eine Vermischung von griech. Philosophie-Platonismus usw. mit dem Christentum. Und feierlich endet der 1. Timotheusbrief mit einer Warnung – sich wirklich ganz deutlich von der Gnosis zu distanzieren. Also, das zum Thema – Pluralismus im Hinduismus und dieser Exlusivismus in der Bibel.
III. Die 3 Kennzeichen des Hinduismus:
Wann ist jemand ein Hindu uns wann nicht?
Warum sind Buddhisten, die eigentlich so viel mit dem Hinduismus teilen, der Buddhismus ist ja viel später, 1000 Jahre später nach der Entstehung des Hinduismus entstanden, aus dem Hinduismus heraus, und sie glauben viele, viele Dinge auch die man im Hinduismus glaubt und trotzdem sind sie, keine Hindus.
Also, die Voraussetzung ist:
1. Das Bekenntnis zu den Veden, das sind diese ältesten hinduistische Schriften, die auf die Zeit um 1500 v. Chronik zurückgehen, also etwa die Zeit von Mose.
2. Die Anerkennung des Kastenwesens, das lehnt z.B. der Buddhismus ab, sowie auch die Veden keine Autorität habe in Buddhismus, das Kastenwesen wird auch im Buddhismus abgelehnt, aber um ein Hindu zu sein muss man das Kastenwesen anerkennen.
· Das Kastenwesen ist eine nationale Geburtsgemeinschaft, und zum Hinduismus kann man eigentlich gar nicht übertreten, man muss in einer Kaste geboren sein, sonst ist man kein richtiger Hindu und als Hindu kann man die Kaste auch nie wechseln.
3. Der Glaube an Dharma – das Weltgesetz,
der Glaube an Karma – das Vergeltungsgesetz,
der Glaube an Sansara – den Geburtenkreislauf.
Diese Dinge werden auch im Buddhismus geglaubt, aber das reicht noch nicht um ein Hindu zu sein, darum trennt man Buddhismus vom Hinduismus.
Man kann keine Dogmatik schreiben, kein Lehrgebäude des Hinduismus, aber man kann wenigstens sagen – diese drei Punkte sind essentiell, also wesentlich für den Hinduismus.
Nun einige Gedanken dazu im Licht der Bibel:
Also grad was den Glauben an Sansara, an den Geburtenkreislauf betrifft: Wenn der Mensch so die Welt betrachtet und darüber nachsinnt, dann merkt er – irgendwie läuft alles in einem Kreis ab.
Das hat auch Salomo, dieser weiseste Mann aus dem Osten so gesehen und betrachtet; und diese Überlegungen über diesen Kreislauf hat Salomo dazu geführt, dass er gesagt hat: Eitelkeit der Eitelkeiten oder totale Sinnlosigkeit, alles ist sinnlos und hohl.
Prediger 1, 4-11:
4. Ein Geschlecht geht, du ein Geschlecht kommt; aber die Erde besteht ewiglich.
Dieser Wechsel der Generationen, während die Erde einfach da ist.
5. Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und sie eilt ihrem Orte zu, wo sie aufgeht.
Also, wenn wir den Lauf der Sonne betrachten, ist es immer so ein Kreislauf und wir wissen genau – am Abend im Westen geht die Sonne unter und am nächsten Morgen kommt sie aus dem Osten wieder empor.
6. Der Wind geht nach Süden, und wendet sich nach Norden; sich wendend und wendend geht er, und zu seinen Wendungen kehrt der Wind zurück.
Die moderne Meteorologie hat ja entdeckt im 20. Jahrhundert, dass es ein Windsystem gibt von Norden nach Süden, dass effektiv als Kreislauf verläuft, also von Europa bis Afrika und wieder zurück. Diesen Windkreislauf beschreibt Salomo und er sagt - der Wind geht immer wieder zu seinen Wendungen zurück.
7. Alle Flüsse gehen in das Meer, und das Meer wird nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie immer wieder.
Vielleicht haben wir auch schon gestaunt, es wird nie voll, ja, Salomo erklärt den Wasserkreislauf vor 300 Jahren – Sonne, Wind und Wasser. Ja natürlich, das Wasser geht ins Meer, dort gibt es eine unvorstellbare, gewaltige Verdunstung und dieses verdunstete Wasser kommt in Wolkenform wieder aufs Festland – regnet sich aus.
D.i. das gleiche Wasser, das schon so unendlich viele Male im Meer war, das kommt wieder hierher, geht in unsere Flüsse und kommt wieder ins Meer zurück. Es ist einfach ein Kreislauf und immer dasselbe, so langweilig.
8. Alle Dinge mühen sich ab: niemand vermag es auszusprechen; das Auge wird des Sehens nicht satt und das Ohr nicht voll vom Hören.
9. Das, was gewesen, ist das, was sein wird;
Und das, was geschehen, ist das, was geschehen wird.
Und es ist gar nichts Neues unter der Sonne.
10. Gibt es ein Ding, von dem man sagt: Siehe, das ist neu
– längst ist es gewesen in den Zeitaltern, die vor uns gewesen sind.
11. Da ist kein Andenken an die Früheren, und für die Nachfolgenden, die sein werden, für sie wird es auch kein Andenken bei denen geben, welche später sein werden.
Es ist eine Tatsache, diese Kreisläufe im Leben, und sie könnten zu einer gewissen philosophischen Verzweiflung führen, und sie führen das auch bei vielen Menschen.
Weiter ein Bespiel in Jakobus 3 wird ausführlich gesprochen über das Rad der Natur, V.6 im Grundtext steht „das Rad der Natur“, es wird oft übersetzt mit „der Lauf der Natur“ oder etwas Ähnliches:
6. „Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Die Zunge ist unter unseren Gliedern gesetzt, als die den ganzen Leib befleckt und das Rad der Natur anzündet und von der Hölle angezündet wird.
Weiter ein gewaltiges Beispiel in Hesekiel, da saht der Prophet eine Vision: Der Himmel war offen und er sah den Thronwagen Gottes und die Cherub-Engel tragen Gottes Thron und dieser Thron hat Räder.
Der Gott der Bibel ist kein statischer Gott, sondern ein dynamischer Gott, der in der Geschichte handelt, nicht einfach da passiv ist wie die hinduistische Götter, sondern handelt, eingreift, sein Thron hat sogar Räder, Hesekiel 1, 15–18:
15. Und ich sah die lebendigen Wesen (Cherubim), und siehe, da war ein Rad auf der Erde neben den lebendigen Wesen, nach ihren vier Vorderseiten.
16. Das Aussehen der Räder und ihre Arbeit war wie der Anblick eines Chrysoliths (eines Topases) und die vier hatten einerlei Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Arbeit war, wie wenn ein Rad inmitten eines Rades wäre.
17. Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen.
18. Und ihre Felgen, sie waren hoch und furchtbar; und ihre Felgen waren voll Augen ringsum bei den Vieren.
Also, diese Räder spielen eine gewaltige Rolle in Verbindung mit dem Thron Gottes, wichtig ist nun Folgendes: Diese Räder bewegen sich immer vorwärts, nie rückwärts. Der Thronwagen kann in alle Richtungen gehen, aber jede Richtung ist quasi Vorderseite, nicht ein Umdrehen.
Nun, ein „Rad“ denken ist richtig, aber es ist nicht ein Rad am Ort – in ein sinnloses Zyklus verfallen an einem Ort, sondern diese Räder gehen vorwärts; d.h. Gott regiert diese Welt so, dass sie seinen Plänen und seinem Ziel immer näherkommen. Es gibt eine Vollendung der Geschichte, man muss nur das Buch Offenbarung lesen und in Off. 21 – mit einem neuen Himmel und einer neuen Erde usw., oder Off. 20 – mit dem 1000-jährigen Friedensreich Messias zuvor.
Die Geschichte ist zwar so, dass es in Kreisen abläuft: Sonnenkreislauf, Jahreskreislauf, Jahreszeitenkreislauf usw., aber es geht mit jedem Tag dem Ziel Gottes näher.
Und da haben wir einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen hinduistischem Denken und biblischen Denken: Man kann sagen – typisch für das Denken in der Bibel ist ein geschichtliches Denken, das finden wir im Hinduismus überhaupt nicht. Hinduismus ist ungeschichtlich, a-historisch, es geht nur um den Kreislauf an sich, aus den man um jeden Preis ausbrechen sollte, denn der Kreislauf ist sinnlos. Aber wir haben in der Bibel das lineare heilsgeschichtliche Denken.
Also: Kreislaufdenken kontra Lineares Denken!
Und d.i. eigentlich für Europäer selbstverständlich, jeder hat die Geschichte so gelernt in der Schule, dass sie von Zeitalter zu Zeitalter vorwärtsschreitet, von Epoche zu Epoche. In der Schule haben wir nicht das Kreislaufdenken gelernt, sondern das Lineare Denken, aber woher haben die Geschichtslehrer dieses Lineare Denken? Das kommt aus der Bibel! Dieses Geschichtsbewusstsein, das wir im Abendland entwickelt haben, das kommt aus der Bibel und es geht hin auf eine Vollendung! Also, der Moment kommt und der einzelne Tag ist im Licht der Bibel nicht sinnlos, sondern Bewegung hin auf die Vollendung!
IV. Grundanschauung des Hinduismus
Zunächst ist zu nennen: Da sind die heilige Schriften, die werden als heilsnotwendig betrachtet im Hinduismus und das sind:
· Veden, die zurückgehen auf die Zeit von 1500 v. Chr. auf Sanskrit geschrieben, diese altindische hochkomplexe Sprache in der es acht Fälle beim Nomen gibt und es gibt Hunderten von Verbalformen – ganz großartige Sprache und da findet man Opfergedichte, Rituale usw.
· Brahmanas, spätere sogenannte Schriften ab 1000 v. Chr., man kann sie als Fortsetzung der Veden mit Ritualbeschreibungen usw. umschreiben.
· Upanischaden, noch spätere Schriften ab 800 v. Chronik , das sind nun sehr intellektualistische Bücher, es geht hier um philosophische Spekulation; und hier in Upanischaden da findet man philosophische Grundanschauungen des Hinduismus formuliert.
· Bhagavadgita, noch spätere Schriften um 200 v. Ch.
Eine weitere Grundanschauung des Hinduismus ist: Die Religion wird betrachtet als eine ewige Religion ohne Anfang; diese Religion wird betrachtet als ein anfangsloser Prozess und ist so nach dem Hindu Denken nicht erst in diesem Zyklus der Welt entstanden, sondern die gab es auch schon in früheren Welten. Also, ein anfangsloser Prozess und darum hat man auch kein Interesse an einen Religionsstifter, man spricht von keinem Religionsstifter des Hinduismus – im Buddhismus schon, aber Buddhismus ist nicht Hinduismus.
· Ein weiterer Grundbegriff, d.i. Brahman, das kann man auf Deutsch umschreiben mit kosmische Kraft, Urwirklichkeit, das höchste unpersönliche Absolute oder Weltseele.
Und es wird gelehrt – die Welt fließe immer wieder neu aus Brahman hervor. Es ist ein ewiger Kreislauf von Entstehen, Bestehen und Vergehen. Und unsere Welt heute, die sei nur einfach ein solcher Kreislauf, der einmal aus Brahman hervorgehflossen ist – jetzt besteht – aber sie wird wieder vergehen, ins Brahman zurückkehren und später wird wieder eine neue Welt aus ihm herausfließen.
Aber wichtig ist noch folgende Vorstellung: Die Welt geht zwar aus Brahman hervor, ist aber nicht Brahman, sondern sie ist Maya – nur Schein und Trug.
Also letztlich ist alles was wir erleben und sehen, nach hinduistischer Auffassung, nur Schein und Trug, es ist nicht Wirklichkeit. Und Wirklichkeit ist ja nur Brahma und das führt natürlich zu einer Verachtung der Natur, dessen was wirklich da ist.
Wie kann man mit dieser Ansicht Freude haben an Schweizer Bergen und an alten Flora usw., welche Bedeutung kann die Liebe in der Ehe haben, denn eigentlich ist das sowieso nur Schein, dass es meine Person gibt.
Ja, aber ich liebe meine Frau, ja was soll das jetzt, meine Frau ist ja eigentlich nur Einbildung, die Person an sich gibt es nicht, ist alles Maya, Scheinwelt – d.i. ein Problem in hinduistischen Ehen.
Nun, das betrachtet im Licht der Bibel:
Die Bibel sagt, Gott allein ist ewig! In Jesaja 42, 8 sagt der HERR:
„Ich bin JAHVEH, d.i. mein Name (d.h. der Ewigseiende, Unwandelbare): und meine Ehre gebe Ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern.“
D.h. also, es gibt nichts Anderes, das ewig ist, außer Gott selbst. Er ist der Schöpfer und die Schöpfung ist ganz klar von Ihm geschieden.
Die Natur ist nicht aus Gott herausgeflossen, sondern Gott hat sie erschaffen.
Der 1. Bibelvers 1.Mose 1, 1: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“
In der Schule haben wir gelernt Satzteile auseinander zu nehmen, und in diesem Fall ist „Gott“ das Subjekt, und „die Himmel und die Erde“ – Objekt, also Subjekt und Objekt ist ganz eindeutig voneinander geschieden: Himmel und Erde ist nicht Gott und Gott ist nicht Himmel und Erde.
Aber im Hinduismus wird das alles miteinander zusammengefügt, Objekt und Subjekt wird nicht unterschieden.
Ganz wichtig ist der biblische Begriff für „erschaffen“ – Gott schuf – „bara“, meint also mitnichten etwas das herausfließt, sondern es meint etwas Erschaffen, Hinstellen, das es vorher noch nie gegeben hat, was völlig neu ist!
Und die Schöpfung ist Gottes sehr gutes Werk, da heißt nämlich 6-mal, „und Gott sah, dass es gut war“ und beim 7-mal, 1.Mose 1, 31, sieht Gott, dass es sehr gut war. Ja, das war erst nach der Erschaffung der Frau, ja, d.i. so, dann wird die Schöpfung sehr gut! Die Bibel stellt sich somit positiv zur Materie: Körper – Ehe – Sexualität (natürlich in der Ehe); und in der Gottheit selber unterscheidet die Bibel drei Personen in interaktiven Gemeinschaft. Also nicht die Brahman, ein unpersönliches Absolutes, sondern es gibt hier Gemeinschaft von Liebe, zwischen Vater – dem Sohn – und dem Heiligen Geist.
· Jetzt kommen wir zu dem Begriff „Atman“, dass bedeutet das Selbst.
Der Hindu erklärt es als den innersten Kern des Menschen. Und wichtig ist nun die Behauptung: Atman ist gleich Brahman, d.h. das innerste Feuer gewissermaßen des Menschen, d.i. mit Brahman identisch, nur weiß das der Mensch nicht mehr und er empfindet das nicht mehr.
Im Hinduismus ist es nun die Grundaufgabe, dass der Mensch die Übereinstimmung mit Brahman neu erkenne, und das bedeutet ungeschminkt gesagt: Der Mensch sei göttlich, er ist ein Teil Gottes, des unpersönlichen Brahman Gottes. Und damit wird auch deutlich diese Grundauffassung – alles sei Eins, eine Einheit und es gehe also darum, dass der Mensch gewissermaßen seine Personhaftigkeit verliert und letztlich in Brahman aufgelöst aufgeht.
Nun, im Licht der Bibel können wir darin die Lüge Satans erkennen, denn als die Schlange vor dem Fall zu Eva kam, sagte sie: „Ihr werdet sein wie Gott!“ 1. Mose 3, 5. Und das war eigentlich der Auslöser, dass Eva bereit war zur Rebellion gegen Gott – „Ihr werdet sein wie Gott!“
Aber die Bibel zeig uns, dass der einzelne Mensch ist eine wirkliche Person, die Personhaftigkeit ist nicht Einbildung nach der Bibel, sondern Wirklichkeit. Und diese Personhaftigkeit, die bleibt für alle Ewigkeit.
Paulus sagt in Galater 2, 20: „… der Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“
Also, die Liebe Gottes bezieht sich auf mein persönliches Ich!
Und in Matthäus 8, 11 erklärt der Herr Jesus, wie in dem Reich der Himmel – im zukünftigen 1000–jährigen Friedensreich, da werden Abraham und Isaak und Jakob kommen und sie werden mit den Menschen im Friedensreich hier auf Erden zusammen Essen. D.h. die Personen Abraham, Isaak und Jacob, die sind nicht mit dem Tod irgendwie aufgelöscht worden, sondern in der Auferstehung kommen sie wieder und sie sind erkennbar als Abraham, Isaak und Jakob, die Personhaftigkeit ist bleibend!
Im Hinduismus hingegen haben wir die Leugnung des Menschen als Einheit von Geist – Seele – und Körper, aber gerade das ist eine wichtige Grundlehre über den Menschen, denn in 1. Thessalonicher 5, 23 sagt Paulus, dass euer ganzer Geist und Seele und Leib soll von Gott bewahrt werden. Jeder Aspekt des Menschseins ist vor Gott wichtig!
Und nun sehen wir im Hinduismus ist z.B. der Körper letztlich verachtet, denn gerade in Wiedergeburtsdenken, in Reinkarnationsdenken, da geht es gewissermaßen darum: Der innerste Kern des Menschen, der schlüpft weg und der kann in irgendein anderen Körper schlüpfen, in einem nächsten Leben, er geht nicht zurück in seinen ursprünglichen Körper und d.i. letztlich Verachtung des Körpers.
Und wir müssen hier sagen: D.i. diametral der biblischen Lehre entgegengesetzt, wo der Mensch erschaffen worden ist von Gott in seinem Bild, aber als Einheit von Geist und Seele und Körper!
Ich habe schon hingewiesen auf die Gnosis, das war der größte Angriff im 1. Jahrhundert auf das Christentum von innen her. Denn die Gnosis hat auch aus dem Platonismus genau auch diesen Gedanken Körper – und Materieverachtung übernommen. Die Gnosis hat sogar gelehrt, dass die Materie, die Welt, die wir sehen, die ist von einem bösen Gegengott erschaffen worden. Also, alles Körperliche ist lediglich etwa Negatives und Schlechtes, der Mensch muss mit Übungen sich hineinarbeiten und das Geistige, das Oberste erlangen und letztlich das Körperliche abstreifen.
Und dadurch, weil die Gnosis in die Kirche hineingekommen ist, dadurch ist dann auch die Körperverachtung und die Eheverachtung und damit die Sexualitätsverachtung ins Christentum hineingekommen.
Das kam aber eindeutig von außen her über das griechische Heidentum hinein, und zwischen Hinduismus und griechischem Denken bestehen sehr viele Übereinstimmungen in der Philosophie, z.B. das Reinkarnationsdenken, das findet man auch bei den alten Griechen, da muss man gar nicht erst nach Indien gehen.
Und übrigens für Schweizer noch näher – die Kelten, die glaubten auch an die Reinkarnation, die Helvetier, das waren Kelten, nicht Germanen, die haben das Denken auch gehabt.
Aber letztlich ist das eine Verachtung des Körpers, es wird nicht geglaubt an die Auferstehung – wo der Körper, den mir Gott gegeben hat, der wird in der Auferstehung wiederkommen und von Gott vollkommen gemacht, umgewandelt, aber es ist essentiell im Wesen der gleiche Körper. Der Herr Jesus ist ja gestorben, sein Körper wurde ins Grab gelegt, und dieser Körper ist dann am 3.Tag auferstanden. Es wird nirgends gesagt, seine Seele sei auferstanden. Er hat seinen Geist in die Hände seines Vaters befohlen als Er am Kreuz gestorben ist: Lukas 23, 46 – „Vater, in deine Hände befehle Ich meinen Geist!“
Aber am 3.Tag ist nicht der Geist auferstanden, sondern der Körper ist auferstanden, denn der ist ja gelegen, Er ist auferstanden mit seinem menschlichen Geist, mit seiner menschlichen Seele verbunden worden, das ist der auferstandene Christus!
Als er in Lukas 24 den Jüngern erschien, sie meinten ein Gespenst zu sehen, V.37 – einen Geist, Matthäus 14, 26 – ein Gespenst, sprach Er, V.39:
„Sehet meine Hände und meine Füße, dass Ich es selbst bin; betastet oder rühret mich an und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein (Knochen), wie ihr sehet, dass Ich es habe.“
Also, ganz wesentlich, die Auferstehung des Körpers, weil für Gott der Körper wichtig ist.
Ich habe da mehr betont, weil gerade immer wieder im Christentum der Körperfeindlichkeit hervorgeworfen wird, aber jeder Aspekt ist für Gott wichtig. – Darum nicht ein Schlüpfen von einem Körper in den anderen, sondern der Körper, den Gott uns gegeben hat, das gehört zu unserem Wesen!
Und noch etwas Wichtiges, in Johannes 19 wird sogar von dem Körper des Herrn Jesus gesagt, als sein Geist und seine Seele schon im Paradies war, dass Jesus im Grab lag, V.42: „Dorthin nun (in diese neue Gruft), wegen des Rüsttages der Juden, weil die Gruft nahe war, legten sie Jesum.“
Wir werden sagen, aber da muss man doch sagen – legten sie den Körper von Jesus, aber der Text sagt – „…legten sie Jesus.“ D.h. also, der Körper gehört so essentiell, so wesenhaft zur Persönlichkeit, dass gesagt werden kann – Jesus lag im Grab, aber das war nur sein Körper dort. Also, das zeige ich so, um den Kontrast deutlicher zu machen.
· Ein neuer Begriff: Dharma – das Weltgesetz
Unter diesem Weltgesetz versteht man nun abgeleitet alle Ordnungen, Pflichten, Fähigkeiten, Einteilungen in Klassen und damit auch Einteilungen in Kasten. Das kommt von diesem Glauben an ein eisernes Weltgesetz, das alles irgendwie so festlegt.
Wir werden aber sehen, das führt aber nur zum Teil an Fatalismus, zu einem frustrierten Schicksalsglauben, weil in Hinduismus dann die Möglichkeit aufgezeigt wird von Selbsterlösung, und durch die Erlösung soll das Dharma, das Weltgesetz, sogar überwunden werden.
· Ein weiterer wichtiger Begriff: Kaste,
und in Sanskrit heißt das „varna“ und das bedeutet „Farbe“. Es kommt natürlich von der Körperfarbe her, denn in Indien gilt, je heller die Haut, desto besser, aber eben das kommt ja von dieser ganzen Urgeschichte mit Ariern und den Ureinwohnern her. Die hellhäutigen Arier waren gewissermaßen die herrschende Schicht und darum wurde das Weiße, das Helle, als das Beste angesehen.
D.i. nun nicht ganz genau das gleiche in Europa im Moment, aber man erlebt das überall, auch z.B. in Tadschikistan in Zentralasien. Je heller die Leute sind, desto besser und sie verachten alle, die dunkelhäutig sind, also daher dieser Name – Kaste (warne = Farbe).
Und schon in Veden, diesen ältesten Schriften, gibt es Einteilung in 4 Hauptkasten:
1. Die Brahmanen, d.i. der Lehrstand, das sind Priester und hinduistische Philosophen.
2. Die Kshatriyas, d.i. der Wehrstand, dazu gehören alle, die in Armee tätig sind.
3. Die Vaishya, d.i. der Nährstand, da gehören die Industrielle dazu, also die höheren Berufe.
4. Die Shudras, das sind die unteren Berufe.
Und außerhalb dieser vier Kasten gibt es dann noch die Parias, das sind die Kastenlose.
Wir haben grad gesehen, anhand der Kaste kann man ablesen, welchen sozialen Stand und welchen Berufsstand jemand hat. Also, man kann in Indien nicht irgendein Beruf lernen, der einem gefällt und man die Fähigkeit dazu hat, sondern es hängt davon ab, in welcher Kaste man geboren worden ist.
Und wenn man zu den Parias gehört, zu den Kastenlosen, denn dazu gehören etwa 10% der Gesellschaft in Indien, dann gehört man zu den Unberührbaren, von den man sagt, ihr Schatten verunreinigt und sie können nur Straßenwischer und WC – Reiniger werden. Sie werden als Nicht-Hindus angeschaut, als der Abschaum der Menschheit.
Nun gibt es nebst diesen Hauptkasten viele Unterkasten, heute unterscheidet man etwa 3000 Kasten, und jede Kaste gibt so gewissermaßen einen sozialen Stand, ein soziales Gefüge, eine soziale Sicherheit. Jede Kaste hat so ihre eigenen Essgewohnheiten, da ist alles bis ins Detail sehr genau geregelt.
Im Licht der Bibel lesen wir aus 1.Samuel 2, aus dem Gebet von Hanna, da heißt es in den Versen 7-8:
7. Der Ewige macht arm und macht reich; Er erniedrigt und erhöht auch.
8. Er hebt aus dem Staube hervor den Geringen, aus dem Kote erhöht Er den Armen, um sie sitzen zu lassen bei den Edlen; und den Thron der Ehre gibt
Er ihnen als Erbteil. …
Also, von der Bibel her sind die soziale Klassen absolut durchlässig in Gottes Augen. Gott kann Menschen aus den untersten Klassen nehmen und ihnen den höchsten Platz geben.
Und weiter auch Daniel 2, 21 – 22:
20. Daniel hob an und sprach: Gepriesen sein der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn Weisheit und Macht, sie sind sein.
21. Und er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein; Er gibt den Weisen Weisheit und Verstand den Verständigen,
22. Er offenbart das Tiefe und das Verborgene; Er weiß, was in der Finsternis ist, und bei Ihm wohnt das Licht.
Also, Gott setzt Könige ein und verstößt sie von ihrem Thron. Ein eindrückliches Beispiel Daniel 4, wo Nebukadnezar wegen seines Hochmut verstoßen wurde und er wurde wahnsinnig, wurde ausgestoßen von dem Platz, welchen er hatte. Also, das ist Gottes Souveränität, die geht durch alle Klassen hindurch ohne Schranken.
· Nächster Punkt: Der Glaube an Karma, das Vergeltungsgesetz.
Es wird gesprochen über gutes und schlechtes Karma. Karma heißt eigentlich auf Sanskrit „Tat“. Es bedeutet also die Tat an sich, die der Mensch tut und dann gleichzeitig auch die Vergeltung für diese Tat oder Taten. Also je nachdem, wie der Mensch lebt, hat er eben gutes oder schlechtes Karma, das führt zu einem Schicksalsglauben, zu einem Fatalismus, allerdings eingeschränkt und das gibt dem Menschen im Hinduismus die Erklärung für arm und reich, gesund – krank, usw.
Aber letztlich, eben, wenn man arm ist, ist man einfach arm in diesem Leben, da gibt es nichts zu ändern; fürs nächste Leben kann man etwas anderes erwarten. Wenn ein Mensch krank ist, dann ist das einfach sein Schicksal, jetzt ist es so, weil er früher gesündigt hat, böse gelebt hat in einem früheren Leben. Mit dem Karma Glauben hängt nun eben der Glaube an die Seelenwanderung und der Reinkarnation eng zusammen.
Im Licht der Bibel:
Hebräer 9, 27 lehrt: „Es ist dem Menschen gesetzt einmal zu sterben, …“
Und das bedeutet weiter, unser Schicksal ist in Gottes Hand und hängt nicht von einem früheren Leben ab.
Johannes 9, 1–3:
1. Und als Er vorüberging, sah Er einen Menschen, blind von Geburt.
2. Und seine Jünger fragten Ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?
3. Jesus antwortete: „Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden.“
Zunächst eine Erklärung zur Stelle: Die Jünger damals glaubten nicht an eine Reinkarnation, das Denken im Judentum ist völlig fremd, aber, es gab eine rabbinische Lehre, die sagt Folgendes: Der Mensch im Mutterleib, vorgeburtlich, hat in sich einen Drang zum Bösen und einen Drang zum Guten. Nun, wenn in einem Embryo, noch nicht geborenen Menschen die Neigung zum Bösen überwiegt, dann wird er behindert geboren. Das haben sie nicht aus der Bibel gelernt, sondern d.i. Philosophie, aber die Jünger kannten das und darum die Frage bei diesem Blindgeborenen: Wer hat gesündigt? Waren seine Eltern so oder hat er als Baby im Mutterlieb besonders bösen Drang gehabt? Und der Herr Jesus sagt: Weder noch!
Nun aber können wir diese Stelle trotzdem brauchen, wenn es schon nicht um das vorgeburtliche Leben geht, von dem das Schicksal abhängt, noch viel weniger um das Leben in einem früheren Leben.
Und weiter Psalm 31, 16 (15) wo der Psalmist sagt: „In deiner Hand sind meine Zeiten oder mein Schicksal, …“
Römer 8, 28 – 30 zeigt uns, wir sind nicht irgendwie einem unpersönlichen Schicksal anvertraut, sondern Gegenstände des Ratschlusses des ewigen Gottes
28. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.
29. Denn welche Er zuvorerkannt hat, die hat Er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit Er der Erstgeborene sie unter vielen Brüdern.
30. Welche Er aber zuvorbestimmt hat, diese hat Er auch berufen, und welche Er berufen hat, diese hat Er auch gerechtfertigt; welche Er aber gerechtfertigt hat, diese hat Er auch verherrlicht.
Kein blindes Schicksal, sondern Gottes Plan, Gotte Vorkenntnis, Gottes Vorbestimmung, das sind Dinge, die den Menschen ruhig, dankbar und zuversichtlich machen dürfen.
· Ein weiterer Begriff, ganz zentral im Hinduismus:
Moksha, das bedeutet Ausbruch, eben Ausbruch aus dem sinnlosen Sansara – Kreislauf.
Moksha umschreibt die Erlösungslehre und zwar ist das so verstanden: Moksha ist die Selbstbesinnung auf den Atman, als einen Teil Brahmans, d.i. die Grundauffassung für Erlösung in Hinduismus. Und nur Atman, also dieser innerste, göttliche Kern des Menschen kann erlöst werden, alles andere ist sowieso nicht wichtig.
Die Erlösung besteht darin, dass Atman im Menschen freigesetzt wird ohne sich wieder zu verkörpern, denn eben der Körper ist letztlich nur ein Hindernis, ein Gefängnis, sowie das schon auch die alten Griechen kannten diese Gedanken.
Und Erlösung bedeutet dann letztlich Auflösung in ein unpersönliches, kosmisches Sein, Vereinigung mit dem unpersönlichen Brahman. Und der Tod selber ist nur ein Durchgangsstadium und es gibt keine ewige Verdammnis.
· Nun kennt der Hinduismus drei klassische Erlösungswege:
Die sehen ganz verschieden aus, aber jeder kann wählen was er will, was ihm besser zusagt – das hängt wieder mit diesem Angebot: Es gibt nicht einen Weg, sondern jeder muss irgendwie den Weg, der für ihn gut ist, erkennen.
1. Der erste Erlösungsweg ist Karmamarga, und darunter versteht man Erlösung durch Opferwerke und Rezitation von wortmagischen Gedichten. Dafür sind die Veden ganz wichtig, denn die geben genau an, welche Gedichte rezitiert werden müssen, von wem, und es ist auch ganz entscheidend dann, wie es rezitiert wird, und wenn nur irgendein Fehler gemacht wird, dann wird die Wortmagie wirkungslos. Also, der Glaube sagt irgendwie aus, dass heilige Wörter etwas verändern und Erlösung bewirken.
2. Der zweite Erlösungsweg ist Juanamarga – Erlösung durch höhere esoterische Erkenntnis. Für diesen Weg muss man ein bisschen intellektuell veranlagt ein. Da sind die Upanischaden wichtig, dort sind die Grundlagen für diese Erkenntnis, Erlösung.
Dahin gehört auch Yoga und Meditation und zwar über 4 Stufen, der Mensch trainiert, dass er 4 Stufen durchlaufen kann.
Die 1. Stufe in dieser Erlösungslehre ist: Die äußere Erkenntnis, und da gehört auch das Bewusstwerden des Körpers. Nun, ist das nicht bekannt, so von den Schulen usw., Entspannungsübungen, es geht immer darum das Körperbewusstsein entwickeln. Ja, d.i. die 1.Basis/Stufe in der hinduistischen Erlösungslehre, das kommt von daher, und letztlich hat das auch gar nichts damit zu tun, dass für die Leute der Körper so wichtig wäre, denn letztlich ist er ja gar nicht wichtig, wenn man die Theorie dahinter anschaut.
Ein wirkliches Wertschätzen des Körpers, des Geistes, der Seele findet man nur in der Bibel, es gibt keine Religion, wo wirklich das Wesen des Menschen dermaßen Wert und Bedeutung hat wie in Evangelien. Es ist ganz eindrücklich, keine Religion hat das Problem: „Wer ist der Mensch?“, wirklich beantworten und lösen können.
Die 2.Stufe ist: Ein Absinken ins Unterbewusste, konzentriert in sich selbst hinein.
Die 3.Stufe ist: Noch tieferes Absinken als Glückszustand im tiefen Bewusstsein. Aber es ist noch nicht die tiefste Stufe, denn noch in diesem ekstatischen Zustand merkt der Hindu – es fehlt ihm ein Unterschied zwischen sich und Brahman.
Die 4.Stufe ist: Die totale Ekstase im kosmischen Bewusstsein, wo die Ekstase so tief ist, dass der Mensch keinen Unterschied mehr empfindet zwischen sich und Brahman. Und dann muss er aus dieser höchsten Ekstase wieder stufenweise ins Leben zurückkehren.
Es gibt einzelne Hindus, die bleiben in diesem letzten Zustand, z.B. der Vater von Rabindranath R. Maharaj, der das Buch geschrieben hat „Der Tod eines Guru“, wo er selber als Guru angebetet wurde. Und er hat sich selber am Spiegel angebetet und obwohl er nie mit Christen Kontakt hatte, hat er im tiefsten seiner Seele gewusst: „Rabin du lügst, du bist nicht Gott, du bist nur ein Geschöpf.“
Nun, er schreibt, sein Vater war so ein außergewöhnlicher Heiliger im Hinduismus, der diesen Zustand dauernd erreicht hat. Und er konnte nichts mehr selber machen, seine Frau musste ihn waschen, ernähren, er war einfach irgendwie weggewesen. Aber wenn ja alles nur Maya ist, Einbildung, was soll man sich mit dieser Einbildung noch weiter abgeben, d.i. dieser Gedanke und es führt letztlich zu totalen Negierungsverleugnung der Realität um uns herum und all das Schöne im Leben.
Und gerade das Buch des Predigers ist so interessant, weil dort diese Lösung gebracht wird. Salomo kommt dazu und sagt: Es ist wirklich etwas Schönes zu essen und zu trinken und sich zu freuen, aber nur dann, wenn ich es als Geschenk aus der Hand Gottes nehme. Denn Essen und Trinken ohne Beziehung und Dankbarkeit zum Schöpfer, der das gibt, führt auch zum Exzess, zum Übertreiben und letztlich ist das eigentlich nur ein Fressen und Saufen.
Aber wenn es wirklich aus der Hand Gottes genommen wird, all die natürlichen Dinge, dann lehrt uns der Prediger, dann kann der Mensch sich wirklich an irdischen Dingen freuen und er braucht die irdischen Dinge nicht zu verachten – denn geistliches Leben ist gerade das, dass wir Gott und seine Autorität, seine Liebe und seine Herrlichkeit in die alltäglichen Dinge unseres Lebens hineinnehmen.
3. Der dritte Erlösungsweg ist Bhaktimarga, Erlösung durch leidenschaftliche Hingabe an irgendeinen Gott.
Für diesen Weg ist Bhagavadgita entscheidend wichtig, dies ist der Erlösungsweg der breiten Masse, denn die ersten zwei Wege sind für die meisten Menschen zu kompliziert, aber der 2. Weg Juanamarga wird betrachtet als die Wirksamste, also da wird erwartet, dass es eventuell offenbar wird, wenn man diesen Weg geht.
Also, durch leidenschaftliches Anhängen an einen Gott, soll das Gefühl der Einheit mit diesem Gott entstehen. Und jetzt versteht man die Hare-Krishna-Bewegung, warum die auf der Straße herumgehen und die tausenden Male immer Hara-Krishna rezitieren, bis sie weg sind mir diesen Mantras. Das ist das Ziel mit Krishna sich zu vereinigen und das führt letztlich zu Vereinigung mit Brahman.
Nun, im Licht der Bibel:
Römer 3, 32: „Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“
Das ist dieses Ergebnis aus 1500 Jahre Gesetzt für Israel. Israel hat am Sinai die Thora bekommen, 10 Gebote und Hunderte weitere und sie sollten tun was Gott will!
Und Israel hat gemerkt – Wir sind gar nicht fähig, kein Mensch kann Gottes Anforderungen erfüllen, wir sind Sünder vor Gott, wir haben alle diesen Drang zum Bösen in uns und wir tun es auch, darum es ist kein Unterschied – alle haben gesündigt, ob Juden oder Nicht-Juden, und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.
Und jetzt kommt das Evangelium, V.24 – 25:
24. „Und werden umsonst (also gratis) gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist;
25. Welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut…“
Also, nicht Selbsterlösung von unten nach oben, sondern Erlösung von oben nach unten, indem Gott zu uns gekommen ist, um diese Kraft zu überbrücken, die wir nicht überbrücken konnte. Darum also, der Gegensatz ist fundamental: Der Hinduismus versucht durch eigene Anstrengungen sich zu erlösen – und im Evangelium sind wir unfähig, wir brauchen 100% Gottes Gnade!
1.Timotheus 6, 20 – 21: Wir haben schon gesprochen über die Gnosis, auch da finden wir ja diesen betrügerischen Erlösungsweg der Gnostiker, die meinten mit höheren Erkenntnis können sie sich weiter zu Gott hinaufarbeiten, aber letztlich ist es die Lüge Satans aus Eden.
Satan hat gesagt: „Ihr werdet sein wie Gott“, aber dann auch, „Ihr werdet erkennen wie Gott erkennt.“ Und das war so schmackhaft für Eva, ihr werdet erkennen wie Gott, höhere, übermenschliche Erkenntnis, und das ist esoterische Erkenntnis. Darum ist es ja interessant, dass die Schlange überhaupt im Hinduismus oft eine große Rolle spielt. Die Schlange war es, die in Eden gesagt hat – ihr werdet sein wie Gott, ihr werdet erkennen wie Gott erkennt.
Frage: …?
Antwort: Am Einfachsten wird man erlöst aus dem obersten Kasten und dort sind auch die Brahmanen, die haben die besten Chancen, aber weil sie, nach dem Hinduismus, die wirkungsvollsten Erlösungswege gehen können. Und da gibt es allerdings noch außerhalb der Kasten darüber z.B. die Sadhu, die sind Kastenlos, aber die stehen über den Brahmanen. Das sind die allerhöchsten Heiligen im Hinduismus und je höher man da ist, hat man auch die größten Chancen.
Ja, wie gesagt, wenn jemand den 2.Erlösungsweg geht, da hat er die größten Chancen, aber natürlich, je höher man ist, da hat man nach ihrer Auffassung schon die besten Erlösungsvoraussetzungen.
Frage: …?
Antwort: Ja, die Exerzisten, besonders was Jesuiten gelehrt haben, da geht ja letztlich bis ins Ekstase auch, ja das sind genau die gleichen Techniken, die sind ins Christentum hineingekommen, aber christlich bemäntelt worden. Auch die Wege der Mystiker im Allgemeinen, das geht alles in die gleiche Richtung und die haben erstaunlich gleiche Techniken, die sie anwenden. Oder auch in der Griechisch Orthodoxen Kirche, da gibt es ja auch die Hedihasten, d.i. auch ein mystischer Weg mit Nabelbeschauung usw., die haben genau gleiche Techniken, die man im Hinduismus auch findet, aber d.i. dann Griechisch Orthodoxe Frömmigkeit.
Weiter finden wir im N.T 14 Mal den Aufruf zum Wachen, z.B. Matthäus 26, 41: „Wachet, damit ihr nicht in Anfechtung kommt.“ D.i. genau das Gegenteil von Ekstase, also das volle Bewusstsein muss da sein. 11 Mal wird im N.T. aufgerufen zu Nüchternheit, z.B. 2. Timotheus 4, 4: „Du aber sei nüchtern in allem.“ Das griechische Wort „nepho“ wird erklärt im Standard Wörterbuch zum N.T. von Walther Bauer – Abwesenheit von jeglicher geistigen und seelischen Trunkenheit, Exaltiertheit, Verwirrnis. Das erschreckt einen natürlich, wie viel im Prinzip Hinduistisches finden wir sogar in der evangelikalen Welt.
Der Heilige Geist ist nach dem N.T. ein Geist der Selbstbeherrschung, des gesunden Denkens, der Besonnenheit. In 2. Timotheus 1, 7 heißt es: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
D.i. nun das Wort „sophronismus“ – die Besonnenheit, das bedeutet Selbstbeherrschung, gesundes Denken, Besonnenheit. Der Heilige Geist führt immer zur Selbstbeherrschung, nie dass der Mensch die Kontrolle über sich selber verliert oder irgendetwas tut oder sagt, dass er nicht versteht – es ist nie der Heilige Geist, das kennen wir aus dem Hinduismus, aber nicht nach neutestamentlicher Lehre.
Weiter ist zu sagen, was die hinduistischen Opfer anbetrifft, können wir das im Licht des N.T. als Perversion, der auch Christus hinweisende Opfer aus 1.Mose 3 – 9 erkennen.
Woher kommt das Opferdenken? Ja, Noah hat doch geopfert nach der Sintflut, aber diese Opfer von Noah sollten Hinweisen auf das kommende Erlösungsopfer Jesu Christi und auch die Opfer schon früher bis zurück auf Abel, die sollen alle Hinweisen auf Christus und seine Erlösung, die von oben herkommt, ohne Leistung unsererseits.
Aber nicht nur im Hinduismus, in allen möglichen Religionen der Welt finden wir das Opfer-Kult, die haben also gewisse Elemente noch von dem Urglauben an den einen Gott von Noah her, aber das wurde dann gedreht, d.h. ja Perversion – Verdrehung.
Nun, ein Wort zu den „Götter“ im Hinduismus, da wird gerechnet mit Millionen von Göttern und Göttinnen, die alle selber auch sterblich sind.
Es gibt im Hinduismus drei Spitzengötter die verheiratet sind:
Brahma, der repräsentiert die Entfaltung,
Vishnu, repräsentiert die Erhaltung,
Skiva, repräsentiert den Niedergang.
Die Vorstellung, die immer aus diesen drei Perioden besteht und dann wieder als Kreis sich schließt. Diese drei Hauptgötter werden oft als Dreiergruppe dargestellt. Die hinduistische Lehre besagt: Von Zeit zu Zeit treten die Götter aus der Passivität heraus und erscheinen unter den Menschen. Z.B. Vishnu nimmt Menschengestalt an, um 3001 v. Chr. sei Vishnu in der Gestalt des Krishna gestorben. Und die Vorstellung der Götter ist die: Durch die Götter soll den Menschen Brahman besser verständlich werden, also Brahman – das Unpersönliche, Absolute.
Nun im Licht der Bibel: Da haben wir bereits Römer 1, 18 und folgende gelesen, wie das N.T. beleuchtet, woher kommt die Religiosität des Menschen? Eine Abwendung von dem einen Gott!
Und es wird ausdrücklich gesagt: „Sie haben das, was sie wussten von Gott, das haben sie verdreht.“ Und darum überrascht es nicht, dass man diese Andeutung auf eine Trinität findet im Hinduismus, also das ist eine Verdrehung dessen, was man bereits wusste über das Wesen des einen Gottes und auch die Vorstellung, dass die Götter unter den Menschen erscheinen in Menschengestalt, ist letztlich auch eine Perversion des zentralen Erlösungsweges des Evangeliums:
Dass Gott wirklicher Mensch werden musste, um als Mensch als Opfer zu sterben für die Befreiung! Also, das überrascht nicht, man könnte noch viele, viele Details in allen möglichen Religionen zeigen, wo man Parallelen entdeckt zum Evangelium, aber die sind pervertiert.
Dann noch ein Wort zu den Götterbildern als solches: Götter werden im Hinduismus nach ganz genauen Vorgaben dargestellt und es wird gelehrt: Die Gottheit sei nur im Bild anwesend, wenn diese mit einem rituellen Akt verehrt werden. Dieser rituelle Akt muss ganz genau stimmen, sonst sind die Götter nicht da im Götzenbild gegenwärtig. Die Götterbilder wurden angeschaut als Hilfen für die Meditation.
Natürlich sieht man unter diesem Aspekt die ganzen Ikonen-Kult in Griechisch Orthodoxen Kirche, auch der Kult in der katholischen Kirche mit all diesen Bildern sieht man dann direkt auf diesem Hintergrund. Es geht letztlich genau um das gleicht, auch dieser Glaube, dass sich in Maria plötzlich in gewissen Statuen vergegenwärtigt zu gewissen Zeit.
Und in der Griechisch Orthodoxen Kirche hat man eine spekulative Philosophie entwickelt über die Ikonen, und wie die Ikonen wirken, und warum die Ikonen biblisch sein sollen. Das glaubt man fast nicht, wenn man so griechisch-orthodoxe Dogmatik studiert, wie ausgeklügelt die da mit Begriffen und Wörter philosophisch drehen und machen, bis sie das der Allgemeinheit das Gefühl vermitteln, d.i. alles biblisch und Gott gewollt, es ist so unglaublich.
Aber im Licht der Bibel ist das der klare Verstoß gegen das 2.Gebot. Das 1.Gebot haben wir schon gesehen,- keine anderen Götter, aber das 2. fundamentale Gebot der Thora, 2. Mose, 20, 4 – 6:
4. Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgendein Gleichnis dessen, was oben im Himmel, und was unten auf der Erde, und was in den Wassern unter der Erde ist.
5. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen, denn Ich, der Ewige, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, am dritten und am vierten Gliede derer, die mich hassen;
6. und der Güte erweist, auf Tausende hin, an denen, die mich lieben und meine Gebote beobachten.
Interessanter Weise hat man dies in der katholischen Katechetik, die Zählung der 10 Gebote geändert, nicht in der katholischen Bibel, es steht noch genau gleich, aber in der Katechetik ist das 2.Gebot weggelassen. Man hat aber das 10.Gebot dann aufgeteilt in 2 Gebote, und dann gibt es wieder 10, und niemand merkt, dass das 2.Gebot weggelassen ist, das Verbot des Bildermachens zu religiösen Verehrungszwecken.
Und letztlich zeigt das, all diese Tendenzen dieser Richtungen, die sind nicht in einer bestimmten Menschengruppe drin – Ariern und indischen Urbewohnern, sondern die stecken in uns Menschen überhaupt, wo sich auch sind, dieses Bestreben sich selber erlösen zu wollen. Dieses Bestreben Götterbilder zu haben oder neben einen Gott andere Götter hinzustellen, das steckt in uns Menschen und ist letztlich eigentlich ein Ausdruck unserer Perversion, der Perversion des Herzens schlechthin.
· Abschließend zum Menschenbild:
Im Hinduismus wird gesagt, der Mensch sei göttlich; aber weiter geht es noch: und könne wesenhaft nicht böse sein. Und wenn man das nach Holocaust immer behaupten will – der Mensch könne wesenhaft nicht böse sein. Es wird erklärt, das Böse sei Maya, eben Unwirklichkeit, oder heute würden wir sagen, d.i. virtuelle Realität, es stehe außerhalb der Atman – Brahman – Wirklichkeit. Und einer der ganz großen hinduistischen Philosophen Vivekananda (1862 – 1902) hat gesagt in einem Vortrag im Westen: „Es ist die größte Sünde, einen Menschen einen Sünder zu nennen.“ Es ist zwar ein Widerspruch, aber das störte ihn nicht, und darum auch die Grundaussage: Der Mensch könne sich selbst erlösen. Aber das passt uns ja eben, dass man irgendwie Dinge tun kann oder irgendwelche Sakramente nehmen – Taufe, oder in der Messe dadurch könne der Mensch irgendwie die Erlösung sich noch zum Teil selber aneignen, d.i. nichts anderes als aus dergleichen Quelle der Schlange.
Und wir haben bereits gelesen aus Römer 3, 32: „Es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ Aber Gott hat von seiner Seite den Weg zu uns gemacht!
Nun, wenn man so die Grundbegriffe des Hinduismus vor sich hat, dann hilft das, denke ich, einiges so an neuen Denkströmungen philosophisch einordnen zu können und wenn man mit Menschen rundherum spricht, dass man ihnen dann die Hintergründe zeigen kann – ja, du bist so offen für Hinduismus und für solches, weißt du, was das letztlich bedeutet, da muss man konsequent sein, sonst ist dann alles Maya.
Also, letztlich musst du alles Schöne im Leben leugnen, und letztlich musst du sagen, was Hitler gemacht hat, das war ja nur virtuelle Realität. Und wenn jemand so umgeht mit dem, was mit 6 u. halb Millionen Juden geschehen ist und mit über 50 Millionen Menschen, die im 2.Weltkrieg umgekommen sind, dann damit will ich nichts zu tun haben.
Das Böse ist nun eine Realität, aber nicht nur in einigen Menschen, die sich als ganz besonders Böse erwiesen haben, sondern es steckt in unseren Herzen. Und wenn einer sagt: „Ja, der Hitler, mit dem haben wir nichts zu tun.“; aber was ist dann mit der ganzen Abtreibung in der Schweiz, jedes Jahr wurden 60000 Menschen abgetrieben – das Herz des Menschen ist von Grund auf böse und wir können uns nicht selber erlösen!
Was das 20. Jahrhundert nach 500 Jahren Humanismus, wo der Mensch sich durch Bildung und so immer besser machen wollte und auch durch Kunst – Beethoven hat ja auch geglaubt, dass man durch Musik den Menschen edler machen kann, Selbsterlösung durch Musik – das war die Idee, warum es wichtig war Symphonien zu komponieren.
Aber nach 500 Jahren so edler, europäischer Bildung, was ist geschehen? – 2 Weltkriege und was hat der Bolschewismus gebracht im 20. Jahrhundert? – 100 Millionen Tote.
Und dann sagen, das Böse sei Maya. Nein, der Mensch ist erlösungsbedürftig und es geht nur durch den Weg, den Jesus Christus in seiner Menschwerdung und in seinem Streben und Auferstehen gegangen ist und eben durch ein ganz persönliches, klares Schuldbekenntnis Gott gegenüber, wie Paulus sagt – jetzt hat Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen und Er gebietet allen Menschen an allen Orten Buße zu tun. - Apostelgeschichte 17, 30.
Also, zu bereuen was sie getan haben, zu bekennen dem wahren Gott und dann das Opfer des Herrn Jesus im Vertrauen und Glauben anzunehmen!
Frage: …?
Antwort: Also, es ist ganz eigenartig, dieses Hakenkreuz findet man auch im Osten und dort sind es zwei Schlangen übereinander. Und die Schlangensymbolik, die können wir natürlich von der Bibel her wieder ganz gut deuten. Das ist eben diese Kraft, die den Menschen verspricht, „Ihr werdet sein wie Gott und ihr werdet erkennen wie Gott.“ Also, die Wurzel ist letztlich dieselbe. Übrigens, Hitler war auch Mitglied beim Thule-Orden, das war ein okkulter Orden und auch von dort her hatte er die ganze Inspiration für den Holocaust noch deutlicher bekommen.
Frage: …?
Antwort: Also, der Buddhismus stammt aus der Achsenzeit, die Achsenzeit um 600 v. Chr. hat auf der ganzen Welt gewaltige Ereignisse ausgelöst. Es gibt ja immer solche Wendezeiten in der Geschichte und da ist der Buddhismus entstanden mit dem, dass eben Buddha als historische Person existiert hatte in gewissermaßen als hinduistische Sekte und er kommt ja daraus heraus und hat den Buddhismus gegründet.
Und es wäre z.B. noch interessant: Buddhismus und Islam und animistische Stammesreligionen. Denn sie spielen alle heute im 20. Jahrhundert in unserer Kultur eine ganz wichtige Rolle und viele Leute wissen gar nicht, dass sie Gedanken haben aus den animistischen Stammesreligionen.
Ich wollte aber nicht, dass Bibelstudientage nur Religionsgeschichten wären, es geht mir darum, wir haben viel gemacht in der Vergangenheit, Einleitungsfragen zu Bibelbücher, dann Auslegung von Bibelbüchern, weiter haben wir Themen – Wissenschaft und Bibel behandelt und auch Kirchengeschichtliches.
Es sind eigentlich alles Gebiete, die in einem Theologiestudium ihren Platz haben, aber das sind alles Dinge, wie Religionsgeschichte und Wissenschaft und Bibel, die sind am Rande, aber sie sind auch notwendig zum Verteidigung des Glaubens usw. Aber ich möchte, dass der Bibelstudientag das Zentrum nicht verpasst, aber allein durch Behandlung des Hinduismus lernt man auch die biblische Lehre des Heils aus einer ganz neuen Perspektive wieder zu sehen, zu wertschätzen.
Frage: Ein Hindu zweifelt an seiner Lehre und er sucht da herauszukommen, oder was kann ihn befreien?
Antwort: Dann muss man ihm den Heilsweg erklären, sein Gewissen ansprechen, dass er wirklich den Wunsch bekommt, Erlösung durch Gnade zu bekommen und dann ist es wichtig, dass er einen totalen Bruch vollzieht mit allen Praktiken und mit all diesen Büchern, die er studiert hat. Also radikal und es ist interessant, der Rabindranath R. Maharaj sagt z.B. auch – es ist unmöglich Yoga- Übungen zu machen für Gymnastik Zwecken. Man kann Yoga nicht abtrennen vom Hinduismus und übrigens die Übungen sind auch ganz anders.
In der Gymnastik geht man doch bis zur Schmerzgrenze und dann so wieder zurück. Aber das Typische in Yoga ist, dass man in Schmerzstellungen verharrt, abgesehen davon, dass es auch medizinisch nicht gesund ist solches zu machen. Aber d.i. nicht das gleiche wie Gymnastik und die Übungen werden dann auch immer langsamer vollzogen. Warum? Es geht darum, dass der Geist sich einübt in der Passivität, es geht letztlich darum, dass unser Selbstbewusstsein immer mehr absinken kann, bis man in dem tiefen Bewusstsein ankommt. Aber es heißt letztlich – Einschränkung des Bewusstseins, es ist nicht Bewusstseins–Erweiterung, genau das gleiche wie mit Drogen. Drogen sind keine Bewusstseinserweiterung, sie sind immer eine Bewusstseins–Verengung in verschiedenen Graden.
Und so muss man einem solchen Menschen wirklich zeigen, der Bruch ist total zu vollziehen, und er muss wirklich lernen – die Erlösung geht nur durch eine radikale Umkehrung.
Frage: …?
Antwort: Ja, da kann man nur radikal sein, wirklich absolut damit brechen und wenn man im Berufsleben so dazu quasi gezwungen wird, auf ganz feine Art Stellung zu nehmen, denn wir haben immer noch unsere Grundartikel des Gewissens- und Glaubensfreiheit und auf die können wir uns auf würdige Weise berufen.
Und wir müssen auch immer mehr, denn die geistlichen Gefahren sind ganz vehement, denn es geht ja darum, mit all diesen Techniken, dass der Mensch allmählich in das richtige mediale Empfinden hineinkommt. Es ist nicht eine Entwicklung von einem Tag auf den anderen, sondern allmählich, und da muss man sich ganz radikal dagegenstellen, eben wie Luther: Hier stehe ich, Gott helfe mir, ich kann nicht anders. Und das hat dann auch geistliche Auswirkungen positiv in unserem Leben, diese Art von geistlicher Intoleranz.
Der Hinduismus im Licht der Bibel
Zum Ursprung
Der Hinduismus ist das Produkt aus vielen Stammesreligionen (dunkelhäutige Urbewohner und zugewanderte
hellhäutige Arier [Japhetiten]).
Um 1800-1500 v. Chr.: Eindringen der halbbarbarischen Arier, wohl von Persien her, ins Indusgebiet.
Zerstörung der hochstehenden Industalkultur. Die Arier wollten sich nicht mit den Urbewohnern mischen.
Daraus entstand mit der Zeit das Kastenwesen!
Die Arier pflegten einen Götter- und Opferkult. Diese Riten sind in den „Veden“ beschrieben („Veden“ =
Wissen [um die Götter]).
Götter der Arier: Naturgötter (Himmel, Mond, Sonne, Feuer etc.). Mit der Zeit kam es zu einer Religionsvermischung.
Die Arier übernahmen auch die vielen Götter der Urbevölkerung und integrierten sie in ihre
Vorstellungen.
Im Licht der Bibel: Die Menschheit wandte sich beim Bau des Turmes von Babel von dem einen wahren Gott ab.
Sie wandte sich der Verehrung von Naturgöttern und der Ausübung von Magie zu (1Mos 11; Jesaja 47, 12; Röm
1, 18ff.; Apostelgeschichte 14, 16). Mit der Sprachenverwirrung und der Zerstreuung der Völker (1Mos 10+11) begann die
„Zeit der Unwissenheit“ (Apostelgeschichte 17, 30).
Pluralismus
Der Hinduismus ist eine Sammlung vieler Religionen. Dies erklärt die enormen Gegensätze: z.B. intellektualistische
Religionsphilosophie, primitive Opferkulte, Askese etc. Der Hinduismus ist offen für neue Religiosität
und saugt alles auf, um sich damit zu „bereichern“: ständige Entwicklung, während das Alte bleibt. Der
Hinduismus ist ein riesiges Religionsmuseum. Angebote für alle Bedürfnisse. Jeder kann sich aussuchen, was
ihm persönlich passt. Der Hinduismus kann nicht auf einen Nenner gebracht werden. Widersprüche stören den
Hindu nicht. Sie sind für ihn vielmehr Ausdruck der Religiösität.
Vgl. dazu das Abendland im 20. Jahrhundert: Pluralismus, alles kann nebeneinander existieren. Die neue Toleranz
toleriert alles ausser Absolutheitsansprüche. Wichtig ist nur: es stimmt für mich.
Im Licht der Bibel: Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14, 6). Das 1. Gebot verbietet
Pluralismus (2Mos 20, 3). Es geht nicht um eine freie Auswahl: Gott befiehlt den Menschen an allen Orten, sich
zu bekehren (Apostelgeschichte 17, 30).
Der dämonische Wahrsage-Geist aus Apostelgeschichte 16, 16-17 versuchte sogar das Evangelium zu integrieren, indem er es
als einen mögliche Heilsweg darstellte („die euch, einen Weg des Heils verkünden [im griech. fehlt der best.
Artikel!]). Weitere Beispiele von negativem Synkretismus (Religionsvermischung): Goldenes Kalb = „Jahve“
(2Mos 32, 4-5); die Kälber in Dan und Bethel (1. Könige 12, 28); Gnosis (1. Timotheus 6, 20-21).
Die drei Kennzeichen des Hinduismus
1. Bekenntnis zu den Veden.
2. Anerkennung des Kastenwesens (= „nationale Geburtsgemeinschaft“. Zum Hinduismus kann man nicht
übertreten. Als Hindu kann man die Kaste nicht wechseln)
3. Glaube an „Dharma“ (das Weltgesetz), „Karma“ (das Vergeltungsgesetz) und „Sansara“ (der
Geburtenkreislauf)
Im Licht der Bibel: Jakobus 3, 6: w. „das Rad der Natur“; Kreisläufe in Prediger 1, 4-11 (Sonne, Wind, Wasser), Räder
am Thron Gottes (Hesekiel 1, 15-21.26): Die Räder drehen, aber nicht an Ort, sondern hin zu Gottes Ziel der
Heilsgeschichte. Lineare Heilsgeschichte in dynamischen Zyklen kontra zielloses Kreisdenken!
Grundanschauungen des Hinduismus
- Heilsnotwendige Heilige Schriften
Veden (1500 v. Chr; Opfergedichte, Rituale etc.).
Brahmanas (ab 1000 v. Chr.; Fortsetzung der Veden),
Upanischaden (ab 800 v. Chr.; philosophische Grundanschauungen des Hinduismus)
Bhagavadgita (um 200 v. Chr.)
- Ewige Religion, Religion = anfangsloser Prozess, kein Religionsstifter
- Brahman = kosmische Kraft, Urwirklichkeit, das höchste unpersönliche Absolute, Weltseele
Die Welt fliesse immer wieder neu aus Brahman hervor. Ewiger Kreislauf: Entstehen, Bestehen, Vergehen. Die
Welt geht aus Brahman hervor, ist aber nicht Brahman, sondern „Maya“ (Scheinwelt).
Im Licht der Bibel: Gott allein ist ewig (Jesaja 42, 8: „Jahwe“ = der Ewige); Schöpfer und Schöpfung sind klar
voneinander geschieden (1Mos 1, 1: Subjekt ist „Gott“, Objekt ist „Himmel und Erde“, „erschaffen“ [hebr.
„bara“] ist nicht gleich „herausfliessen“). Die Schöpfung ist Gottes sehr gutes Werk (1Mos 1, 31). Die Bibel
stellt sich somit positiv zu Materie, Körper, Ehe und Sexualität. In der Gottheit sind drei Personen in
interaktiver Gemeinschaft.
- „Atman“ (Selbst) = innerster Kern des Menschen, Atman = Brahman, der Mensch sei göttlich, alles sei
eins.
Im Licht der Bibel: Lüge Satans: „Ihr werdet sein wie Gott“ (1Mos 3, 5). Der einzelne Mensch ist eine wirkliche
Person, für alle Ewigkeit (Galater 2, 20; Matthäus 8, 11). Hinduismus = Leugnung des Menschen als Einheit von Seele,
Geist und Körper (1. Thessalonicher 5, 23).
- „Dharma“ (Weltgesetz), alle Ordnungen, Pflichten, Fähigkeiten, Klassen und Einteilungen in Kasten leiten
sich von da her.
- Kaste („varna“ = Farbe), schon in den Veden Einteilung in die vier Haupt-Kasten:
1. Brahmanen (Lehrstand)
2. Kshatriyas (Wehrstand)
3. Vaishyas (Nährstand)
4. Shudras (Nährstand)
Parias = Kastenlose, 10%, Unberührbare (ihr Schatten verunreinigt), Strassenwischer und WC-Reiniger, Nicht-
Hindus, Abschaum der Menschheit
Hauptkasten und Unterkasten: ca. 3000 Kasten
Im Licht der Bibel: 1Sam 2, 7-8; Dan 2, 21; 4, 1ff.
- „Karma“ (Vergeltungsgesetz), gutes und schlechtes Karma, Schicksalglaube, Fatalismus, Erklärung für arm,
reich, gesund, krank etc., Glaube an die Seelenwanderung
Im Licht der Bibel: „Es ist dem Menschen gesetzt, 1x zu sterben“ (Hebräer 9, 27). Unser Schicksal ist in Gottes
Hand und hängt nicht von einem früheren Leben ab (Johannes 9, 1-3; Psalm 31, 16; Römer 8, 29-30).
- „Moksha“ (Ausbruch), Erlösungslehre: Moksha ist Selbstbesinnung auf den Atman, als einen Teil Brahmans.
Nur Atman könne erlöst werden. Erlösung: Atman werde freigesetzt, ohne sich wieder zu verkörpern. Erlösung
= Auflösung in ein kosmisches Sein. Tod = (nur) Durchgangsstadium, ewige Verdammnis gebe es nicht.
3 klassische Erlösungswege:
(1) Karmamarga = Erlösung durch Opferwerke und Rezitation von wortmagischen Gedichten; wichtig: die
Veden).
(2) Juanamarga = Erlösung durch höhere esoterische Erkenntnis; wichtig: die Upanishaden; Yoga und
Meditation über vier Stufen: 1. Äussere Erkenntnis durch Bewusstmachen des Körpers - 2. Absinken ins
Unterbewusste - 3. Glückszustand im Tiefenbewusstsein - 4. Ekstase im kosmischen Bewusstsein.
(3) Bhaktimarga = Erlösung durch leidenschaftliche Hingabe an einen Gott; wichtig: Bhagavadgita;
Erlösungsweg der breiten Masse; durch leidenschaftliches Anhängen an einen Gott soll das Gefühl der Einheit
mit diesem Gott entstehen (vgl. die Hare-Krishna-Bewegung).
Im Licht der Bibel: Römer 3, 23. 1. Timotheus 6, 20-21 („Erkenntnis“ = „Gnosis“; betrügerischer Erlösungsweg der
Gnostiker durch höhere Erkenntnis). Lüge Satans: göttliche Erkenntnis (1Mos 3, 5-6). NT: 14x Aufruf zum
„Wachen“ (Matthäus 26, 41); 11x Aufruf zu Nüchternheit, z.B. 2. Timotheus 4, 4: „nepho“ = Abwesenheit von jeglicher
geistigen und seelischen Trunkenheit, Exaltiertheit, Verwirrnis (W. Bauer: Wörterbuch zum NT). Der Heilige
Geist ist ein Geist der Selbstbeherrschung/ des gesunden Denkens/ der Besonnenheit (2. Timotheus 1, 7:
„sophronismos“). Hinduistische Opfer = Perversion der auf Christus hinweisenden Opfer aus 1Mos 3-9.
- Götter
Es gebe Millionen von sterblichen Göttern und Göttinnen. Drei verheiratete Spitzengötter: Brahma (Entfaltung),
Vishnu (Erhaltung), Shiva (Niedergang). Sie werden als Dreiergruppe dargestellt.
Hind. Lehre: Von Zeit zu Zeit treten die Götter aus der Passivität heraus und erscheinen unter den Menschen.
Vishnu nimmt Menschengestalt an. Um 3001 v. Chr. ist Vishnu in der Gestalt des Krishna gestorben. Durch die
Götter soll den Menschen Brahman besser verständlich werden.
Im Licht der Bibel: Römer 1, 18ff. Perversion der Trinität und der Menschwerdung Christi.
- Götterbilder
Götter werden nach genauen Vorgaben dargestellt. Die Gottheit sei nur im Bild anwesend, wenn diese mit einem
rituellen Akt verehrt werden. Götterbilder = Hilfen für die Meditation
Im Licht der Bibel: 2. Gebot in 2Mos 20, 4-6.
- Der Mensch
Der Mensch sei göttlich und könne wesenhaft nicht böse sein. Das Böse sei Maya, es stehe ausserhalb der
Atman-Brahman-Wirklichkeit. Vivekananda (1862-1902) sagte: „Es ist die grösste Sünde, einen Menschen
einen Sünder zu nennen.“ Der Mensch könne sich selbst erlösen.
Im Licht der Bibel: Römer 3, 23. Roger Liebi, 03.11.1999