Kennst du den guten Hirten?
Roger Liebi
13.12.2023
ID: 36452/ R040.01
Weißt du, was die Bibel über Augen, die Schultern, das Herz, die Brust, die Eingeweide, die Arme, die Hände, die Beine, den Gang und die Fußspuren sagt?
Ein Bibelstudium über all diese Details enthüllt die Herrlichkeit des Messias Jesus in einer herzbewegenden Weise.
Matthäus 9, 36-38:
36. Als er aber die Volksmengen sah, wurde Er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37. Dann spricht Er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige;
38. bittet nun den Herrn der Ernte, dass Er Arbeiter aussende in seine Ernte.
Heute Abend haben wir das Thema vor uns: Kennst du den guten Hirten? Vor nicht langer Zeit habe ich hier einen Vortrag gehalten über Psalm 23. Da ging es unter anderem um die sieben Tätigkeiten des Herrn. Aber heute geht es mehr um die Frage „Kennen wir den guten Hirten?“ Kennen wir das, was die Bibel sagt über sein Herz, über seine Eingeweide, über seine Ohren, über seine Stimme, seine Augen, seine Hände, seine Schultern, seine Beine, seine Füße usw. Gerade hier an dieser Stelle in Matthäus 9, 36-38 sehen wir: Der Herr Jesus, der Messias, ist in diese Welt gekommen, d.i. das große Thema des Matthäus Evangeliums: Jesus Christus ist der Messias Israels und auch für alle Völker! Und wir sehen, hier wird durch Matthäus vorausgesetzt, das Volk Israel wird verglichen mit einer Schafherde. Aber der Herr trifft sie an als Schafe, die keinen Hirten haben. Israel, ein Volk, das ohne wirkliche, echte Führung ist, die aber keine guten Hirten waren, waren sie wie Schafe ohne Hirten. Und in diese Situation kommt Er, der gute Hirte, hinein.
Den Begriff „guter Hirte“ finden wir in Johannes 10, wo der Messias sich genauso vorstellt:
10. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.
11. Ich bin der gute Hirte, der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
14. Ich bin der gute Hirte und Ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen,
15. wie der Vater mich kennt und Ich den Vater kenne; und Ich lasse mein Leben für die Schafe.
Da stellt er sich vor als Kontrast zu den falschen Führern. Wir lesen noch V. 12-13 zuvor:
12. Der Mietling aber und der nicht Hirte ist (also der, der nur angeworben ist und die Schafe zu weiden), dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe.
13. Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert.
Dann stellt sich der gute Hirte in den Versen 14-15 vor als Kontrast als der, der alles, sein ganzes Sein und seinen ganzen Körper einsetzt.
Und nun, diesen Köper schauen wir genauer an, weil die Bibel spricht über Augen des Hirten, die Schultern, usw.usf.
Jetzt zurück zu Matthäus 9, der Begriff „innerlich bewegt“ in Vers 36 ist sehr bemerkenswert: „Als er die Volksmengen sah, wurde Er innerlich bewegt über sie.“
Dieser Ausdruck kommt in den Evangelien 11mal vor. Als kleine Hausaufgabe alle Stellen aufsuchen, wo dieser Begriff vorkommt und hier ist es das erste Mal. Und ganz wörtlich, im Griechischen steht hier „seine Eingeweide bewegten sich.“
Wir wissen, dass das Gehirn ein wunderbares Organ ist mit so vielen Nervenzellen, die das Denken ermöglichen. Aber die Medizin der vergangenen Jahre, hat immer mehr auch die Bedeutung erkannt, nicht nur des Gehirns, sondern auch der Magengegend. Man spricht sogar von einem 2.Gehirn. Alles, was verbunden ist mit dem Bauch und mit den Gedärmen, ist ebenso von ganz besonders vielen Nervenzellen durchgezogen und ist auch in einer sehr direkten interagierenden Verbindung tätig mit dem Gehirn. Man spricht von einem 2.Gehirn, u.d.i. natürlich, gerade auch im Zusammenhang mit Gefühlen, so wichtig. Nicht wahr, je nachdem, wie man eine Nachricht bekommt, die eben schockiert, dann schlägt es auf den Magen. Und so hat die Magengegend sehr viel zu tun mit unseren Empfindungen und darum heißt es hier „innerlich bewegt“. Neudeutsch wäre das „es eingeweidete Ihn“, aber der Sinn ist eben „innerlich bewegt“ und da erfahren wir also etwas über die Eingeweiden des guten Hirten. Dazu noch eine Stelle aus Jesaja 63, so beeindruckend, wenn man selber in Not ist und diese Schafe aus Matthäus 9 waren in Not, sie hatten keinen Hirten, sie waren innerlich erschöpft und Jesaja 63, 9 sagt: „In all ihrer Bedrängnis war Er bedrängt, und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seiner Erbarmung hat Er sie erlöst und Er hob sie empor und trug sie alle Tage der Urzeit.“ Gott wird also hier beschrieben, der in unserer Bedrängnis sich so mit uns und mit unserer persönlichen Situation eins ward, als wäre Er in Bedrängnis: „In all ihrer Bedrängnis war Er bedrängt!“ „Als Er aber die Volksmengen sah, wurde Er innerlich bewegt.“ Matthäus 9, 36. Daraus schließt sich Jesaja 63, 9=Matthäus 9, 36.
Als nächstes wollen wir anschauen, was die Bibel über sein Herz sagt, Lukas 15. Da haben wir das Gleichnis von dem verlorenen Schaf, Lukas 15, 3-7:
3. Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte:
4. Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
5. Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern;
6. und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.
7. Ich sage euch: Ebenso wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht nötig haben.
Dann kommt im Anschluss grad das Gleichnis von der verlorenen Drachme, V.8-10: Nachher das Gleichnis ab V. 11-32 vom verlorenen Sohn. Das Erstaunliche ist, das wird als ein Gleichnis beschrieben: „Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis:
1. Das verlorene Schaf und dann kommt
2. Die verlorene Drachme und dann
3. Der verlorene Sohn
Das macht übrigens deutlich, dass hier ein ganz enger Zusammenhang besteht: In dem 1. Gleichnis ist es der gute Hirte, der das Schaft sucht und auch findet. Im 2. Gleichnis geht es um eine Lampe, die den dunklen Ort erleuchtet und es ermöglicht, dass die verlorene Drachme, die Münze, wiedergefunden wird. Und dann ab V.11 im 3. Gleichnis geht es um den verlorenen Sohn, der von der Liebe des Vaters angezogen war und darum wieder nach Hause zurückkehrte. In der Ferne hat sich der Sohn erinnert an den Vater und sich gesagt: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater zurückgehen.“ V.18
Hier in diesem Gleichnis haben wir einen wunderbaren Zusammenhang, wenn es um den guten Hirten geht und sein Herz, da geht es also um den Sohn Gottes. Der Herr Jesus ist der gute Hirte, aber wenn es um die Lampe geht, die es ermöglicht, dass die Drachme gefunden wird, da haben wir einen Hinweis auf den Heiligen Geist, der eben Licht in die Dunkelheit bringt. In Johannes 16, 8 sagt der Herr Jesus „Wenn der Heilige Geist kommen wird, wird er die Welt überführen von Sünde…“ Und wenn es geht um das 3. Gleichnis, da sehen wir Gott den Vater vorgestellt in dem Vater. Von dem übrigen heißt in V. 20, dass der Vater innerlich bewegt war, als er den Sohn zurückgehen sah.
So sehen wir hier einen Hinweis auf die Dreieinheit Gottes. Es ist so wie in der Errettung des verlorenen Menschen, da wirkt der Sohn, der Heilige Geist und der Vater und zwar so: Der Herr Jesus sagt in Lukas 19, 10 im Zusammenhang mit Zachäus, dem Zöller, den Er sucht und dann aufgefunden hat: „Denn der Sohn des Menschen ist gekommen um zu suchen und zu erretten was verloren ist.“ à Der Sohn sucht!
Und von dem Heiligen Geist heißt in Johannes 16, 8 „Er wird die Welt überführen.“ D.h. also Licht hineinbringen, sodass die Sünde klar bewiesen wird. à Der Heilige Geist überführt!
Und von dem Vater heißt es in Johannes 6, 44; dass der Vater zieht. „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass der Vater ihn ziehe.“ à Der Vater zieht.
So ist also der Dreieine Gott wirksam, wenn ein Mensch zur Umkehr kommt, das wird so zusammengefasst in Römer 2, 4-5, wo es heißt:
4. Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?
5. Nach deinem Starrsinn und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf, am Tage des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes.
Hier wird also gesprochen, dass der Mensch zur Umkehr kommt durch den Reichtum der Güte Gottes und seiner Geduld und Langmut. Und diese Güte Gottes zeigt sich eben darin, dass der Sohn wirkt als der gute Hirte, der sucht, der Heilige Geist überführt, und der Vater zieht.
Nun zurück zu Lukas 15. Der Herr Jesus erklärt, ein guter Hirte handelt so: Wenn er feststellt, dass ein Schaf fehlt, wenn er die Schafe zurück in die Schafhürde führt, sind nicht mehr 100, sondern nur 99. Dann lässt er die 99 in der Wüste und geht diesem einen verlorenen nach, bis er es findet. Und das zeigt: Der Herr Jesus hat nicht nur Interesse an den Massen der Menschen, die Menschheit als Ganzes ist wichtig, Johannes 3, 16 sagt: „Also hat Gott die Welt geliebt…“ Aber die Welt ist nicht einfach eine Masse von Menschen, sondern Gott zieht den einzelnen Mensch! Und darum zieht sich der Fokus in Johannes 3, 16 gleich zusammen: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass Er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, d.i. der Einzelne, jeder der an Ihn glaubt nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben habe.“ So geht es dem Herrn Jesus um den einzelnen Menschen, Ihm geht es um alle Menschen, d.i. ganz klar im Kontrast zu Calvinismus.
Calvinismus ist ein System wo gewissermaßen behauptet wird, dass Gott nur einen Teil der Menschheit wollte, und die anderen nicht. Aber das Evangelium bezeugt ganz klar, dass Gott die Welt liebt, alle, es geht um jeden Einzelnen! Und das Verlorengehen hängt nicht damit zusammen, dass Gott nicht möchte, sondern es kommt drauf an, ob der Einzelne sich eben suchen lässt, sich überführen lässt, und sich ziehen lässt.
Darum haben wir in Römer 2, 4: „Weißt du nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?“ Und dann heißt es weiter „Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen, häufst du dir selber Zorn auf den Tag des Gerichts Gottes.“ V.5
Das macht klar: Im Calvinismus wird gelehrt, Gott zieht nur die Auserwählten, aber Römer 2, 4 macht klar, dass Gott alle zieht, aber nicht alle lassen sich ziehen, sondern es gibt Menschen, die widerstehen dem Zug Gottes bis zum Schluss und dann gehen sie verloren. Und Gott hat nur die auserwählt, von denen Er wusste, dass wenn Er sie zieht, denn sie würden Ihn nie suchen, Rom. 3, 11b sagt: „Da ist keiner, der Gott suche“ – aber Gott wusste wer dann nachgibt und die wollte Er als seine Kinder. Aber seine Liebe gilt allen.
Und es ist so, Römer 2, 4 zeigt, Gott zieht auch dort, wo Menschen störrisch bis zum Schluss widerstehen, und dann verloren gehen. Und somit stimmt das nicht, wenn man sagt „Nur die Auserwählten werden gezogen.“ Gezogen werden alle, aber nicht alle werden gerettet, darum gibt es keine Allversöhnung. Aber wir sehen schön in Lukas 15, der gute Hirte geht dem Einzelnen nach! Und das sehen wir so eindrücklich in den Evangelien, wir finden Stellen, wo der Herr Jesus zur großen Volksmenge gesprochen hat, und wir haben Hinweise im Text, dass es sich um Abertausende handeln konnte, und der Herr hatte eine so kräftige Stimme.
Wenn man denkt, Whitefield, wenn er predigte, er konnte in der Art zu 30000 Leuten sprechen im 18.Jhd. ohne Mikrophon. Natürlich, man hat auch darauf geachtet, dass dann landschaftliche Verhältnisse günstig waren für das Tragen des Schalls. Aber das war effektiv möglich und es wurde auch behandelt, dass er noch zu größeren Mengen als 30000 gesprochen hat. Aber der Herr Jesus hat offensichtlich auch zu Abertausenden gesprochen und trotzdem lesen wir in Johannes 4, 4. „Er musste aber nach Samaria ziehen.“ Von Judäa nach Galiläa reisen, aber normalerweise ist man als Jude um Samaria herum gezogen, weil es gefährlich war Kontakt zu haben mit den Samaritanern. Ganz genau wie es heute gefährlich ist für Juden, wenn sie durch Samaria geben, also das nördliche Westjordanland heißt auch heute noch so, eben Nablus. Das sind Dschenin (Anhöhen), da sind die großen Terroristen Nester.
Aber es war damals auch schwierig für Juden, darum haben sie den Umweg gemacht und trotzdem sagt Johannes 4, 4: „Er musste aber durch Samaria ziehen.“ Warum? Um schließlich am Jakobsbrunnen einen Menschen zu begegnen, eine Frau, extra um 6 Uhr früh. Johannes rechnet die Stunde von Mitternacht an. Also, nach einer Nachtwanderung, eben um 6 Uhr Morgen, kommt der Herr an und genau in dem Moment wo die Frau aus Sichar alleine Wasserschöpfen geht, um sie zu gewinnen und sie wird errettet. Also, so geht der Herr dem Einzelnen nach. Lukas 15, 4 am Schluss: „Und geht dem Verlorenen nach, bis Er es findet.“ Der Sohn sucht und dann findet er.
Und nun: Wenn er es gefunden hat, legt er es mit Freuden auf seinen Schultern und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: „Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut.“ Lukas 15, 5-7a
Hier erfahren wir über das Herz des Hirten, das höherschlägt, wenn ein verlorenes Schaf wieder zurückgebracht wird, das macht ihm Freude. Das Schaf ist bereits gefunden, das Schaf ist glücklich in Sicherheit, und das bringt dem Hirten tiefe Befriedigung und Freude! Das sagt etwas über das Herz des Herrn Jesus aus. Und wir haben hier in Vers 5 schon einen Hinweis auf seine Hände und seine Schultern: „Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern.“ Dann nimmt er das Schaf in seine Hände und dann auch auf seine Schultern, er legt es um, um zu transportieren. Und d.i. ja so: Unsere Schultern gehören zu den kräftigsten Teilen unseres Körpers, unglaublich welches Gewicht, wenn man mit richtigen geraden Rücken trägt, man eben da transportieren kann. Und diese starken Schultern des Hirten sind da, um uns durch Ihn zu führen! Und dazu noch ein Vers aus Jesaja 9, 6, bekannte messianische Stelle, die auch alten Rabbiner schon auf den Messias gedeutet haben:
6. Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Berater, Starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.
Der Messias hat hier diese vier Doppelnamen, im Hebräischen immer zwei Wörter. Und nun werden hier seine Schultern erwähnt, Er ist der König über alle Könige! Jesus Christus wird in der Zukunft, wenn Er wiederkommt in Herrlichkeit, auf den Wolken des Himmels, das 1000-jährige Friedensreich weltweit aufrichten, und Er wird alle Probleme der Menschheit lösen, alle Probleme, die wir und auch die UNO nicht lösen konnten: Das Problem der Drogen, das Problem der Seuchen, das Problem des Krieges, das Problem der sozialen Ungerechtigkeit, und, und, und, unlösbar, niemand kann es lösen, keine Politiker und eben auch keine Organisation, Weltorganisation wie die UNO. Aber der Herr Jesus wird alle Probleme lösen. Es wird unter seiner Herrschaft kein soziales Problem mehr geben, es wird keinen Druckmissbrauch mehr geben, es wird keine Kriege mehr geben, alles wird Er lösen, und warum? Weil die Herrschaft ruht auf seiner Schulter!
Seine Schultern sind dazu da, dass sie alle Probleme der Welt in der Zukunft lösen können. Und wir sind die Glücklichen, wenn wir den Herrn Jesus jetzt schon kennen als unseren Hirten und wie David sagen können:
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Psalm 23, 1
Wir sind getragen auf seiner Schulter, seine Hände nehmen uns, setzen auf die Schultern, und Er führt uns nach Hause! Also, sehr eindrücklich, wenn man die Schultern des guten Hirten kennt!
Jetzt gehen wir weiter von Lukas 15 zu Johannes 10, 27-30. Da geht es um die Stimme des guten Hirten.
27. Meine Schafe hören meine Stimme, und Ich kenne sie uns sie folgen mir;
28. und Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
29. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.
30. Ich und der Vater sind eins.
Nun, der Herr sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme, und Ich kenne sie und sie folgen mir.“ Eine Besonderheit der Schafe als Tiere ist diese: Sie haben wirklich keinen GPS im Gehirn, das sind Tiere, die sich also einfach nicht orientieren können in Raum und Zeit; das sind Tiere, die brauchen einen Hirten und sonst sind sie wirklich dem Verderben geweiht; das sind Tieren, die verirren sich uns sie gehen falsche Wege, die kommen nie mehr zurück. D.i. ganz anders mit Katzen, die kann man im Koffer einpacken, wegfahren und die kommen dann trotzdem irgendwie nach Hause, d.i. unglaublich. Aber Schafe eben überhaupt nicht. Und darum hat Gott Schafe erschaffen, und mit allen Tieren wollte Er uns etwas Veranschaulichen. Mit den Schafen wollte Er veranschaulichen, so sind Menschen, wir sind nicht in der Lage uns geistlich zu orientieren von uns aus, wir brauchen den guten Hirten. Natürlich, Kant, in seiner Definition der Aufklärung hat gesagt in seinem Büchlein „Was ist Aufklärung?“- „Aufklärung ist der Ausgang aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Uns ist der Mut selbst zu wagen selber zu denken.“ Das hat der verlorene Sohn auch gedacht. Emanzipation, das war seine Sache, weg vom Vater und völlig unabhängig leben und zwar ganz anders als die Vorstellung des Vaters. Und das hat ihn schließlich zu den Schweinetrögen geführt, Lukas 15, 11-32, 3.Gleichnis.
Und genau so ist der Weg gegangen von der Aufklärungszeit, eine Zeit des intellektuellen Stolzes, und das hat schließlich dazu geführt, zu diesem unlösbaren Drogenproblem weltweit. Und so viele Menschen sind wirklich bei dem angelangt, völlig orientierungslos. Aber eben es ist auffällig, wie verführbar gerade Intellektuelle sind. Wenn man denkt, die ganze Verführung mit der Klimabewegung bis hin zu den Leuten, die sich auf den Boden kleben und denken, sie sind die letzte Generation. Gut, die könnten sagen „Ja ihr, ihr denkt das gleiche, ihr sagt auch ´Vielleicht sind wir die letzte Generation´.“
Ja, aber wir meinen etwas ganz Anderes, wir glauben nicht an den nahekommenden Weltuntergang, sondern wir glauben, dass wir in der Endzeit sind, also am Ende dieser langen Zeit zwischen dem 1. und dem 2.Kommen von Jesus Christus und dann geht die Welt weiter, dann wird das weltweite Friedensreich kommen!
Wir glauben also nicht an einen baldigen Weltuntergang, also wir glauben völlig anders. Und wenn man denkt mit welchen Argumenten hier Menschen einfach gedreht worden sind, oder denken wir an die ganze LGBTQ Ideologie, wie Intellektuelle darauf hineinfallen. Ich meine im Prinzip ist ja das das Pendant der Linken, zudem was die Nazis gebracht haben mit ihrer Blut- und Bodenideologie von ihrer Rassentheorie. Das war alles vollkommen unwissenschaftlich, aber in Europa haben so viele Wissenschaftler das akzeptiert, Ärzte und Wissenschaftler aus verschiedenen Kategorien, die haben das geglaubt. Heute ist die ganze Sache so: Es gibt nicht zwei Geschlechter. So viele Intellektuelle glauben das jetzt plötzlich, obwohl jede unserer Abermilliarden Zellen sagt, wenn sie XY ist, du bist ein Mann. Und bei jedem Wesen, wo Billiarden von Zellen so ausgebaut sind, dass die Chromosomen XX sind, die sagen, du bist eine Frau. So verführbar und das zeigt eben, uns fehlt ein GPS im Gehirn, selbst wenn man intellektuell ist um sich geistlich zu orientieren. Und wie können wir uns geistlich orientieren? Wir brauchen einen guten Hirten. Und so heißt es eben hier in Johannes 10, 27: „Meine Schafe hören meine Stimme und Ich kenne sie und sie folgen mir.“ Die Schafe können sich zwar nicht orientieren, aber sie haben eine ausgesprochene starke Erkennungsfähigkeit der Stimme des Hirten.
Diese Stimmcharakteristik, d.i. in ihnen so tief und sobald sie die Stimme hören, gehen sie zum Hirten. Und das kann übrigens auch das Motorrad sein. Schafe erkennen sogar den Klang des Motorrades des Hirten heute. Natürlich nicht in biblischer Zeit, aber das reicht, genau diese Obertonreihe, die typisch ist für das Moped des Hirten, das erkennen sie und sofort reagieren sie darauf. Wenn irgendein anderer vorbeifährt, wenn irgendjemand anderes ruft, reagieren die nicht. Sie haben zwar keine Orientierungsfähigkeit, aber sie wissen, welche Stimme die richtige Stimme ist. Die kennen zwar nicht alle Stimmen, aber so ist es auch bei der Untersuchung von Falschgeld. Man muss nicht alle Arten von Falschgeld kennen um sicher zu stellen, was ist echt. Man muss die echten Noten kennen, und sobald eine Note davon abweicht, dann ist es Falschgeld. Aber man muss nicht alle Fälschungsmöglichkeiten kennen, man muss die richtigen kennen. Und so ist es auch: Wir müssen nicht alle Irrtümer kennen, die es gibt, und ganz besonders im Internet wird es in der breitesten Palette angeboten. Wir müssen nicht alles kennen um die Wahrheit zu finden, aber wir müssen die Stimme des guten Hirten kennen! Nur dann merken wir, das ist nicht die Stimme des guten Hirten, und das auch nicht, und dann können wir das getrost sein lassen. Ganz gewaltig, diese einzigartige Stimme des guten Hirten wird gekannt von den Schafen. Und der Hirte selber kennt die Schafe die einzelnen Schafe: „Ich kenne sie und sie folgen mir.“ Und dann verheißt Er ihnen ewiges Leben „Ich gebe ihnen ewiges Leben und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit.“ Johannes 10, 28. Übrigens, das „nicht“ ist in Elberfelder kursiv gedruckt, warum? Weil im griechischen beide Wörter für „nicht“ da stehen. Es gibt das Wort „un“, d.h. nicht und „ne“ d.h. nicht. Wenn man beide setzt im griechischen Satzbau, dann ist es betont. Und um das wiederzugeben, haben die Elberfelder Übersetzter das kursiv gedruckt. „Und sie gehen nicht verloren“. Aber das reicht noch nicht für den Herrn: „Und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit.“ Jetzt könnte jemand sagen, „Ja, gehen nicht verloren so lange sie dem Hirten nachfolgen und nicht auf Abwege kommen.“ Nein, da wird gesagt „Sie gehen nicht verloren in Ewigkeit.“
Aber auch das reicht noch nicht. Der Herr sagt „Und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“ Und da haben wir jetzt „Die Hand des Hirten“. Die Hand, die eben das verlorene Schaf aufnimmt, auf die Schultern legt, und das ist die Hand, die für Sicherheit sorgt.
Dass ein Schaf, das den Hirten kennengelernt hat, dass Ihm gehört, von neuem geboren ist, ewiges Leben hat, es geht nicht mehr verloren, niemand kann es aus meiner Hand rauben. Das wird nochmals unterstrichen, dass auch die Hand des Vaters da ist „Und niemand kann sie aus der Hand des Vaters rauben.“ Johannes 10, 29.
Jetzt gehen wir zu den Augen des Hirten. Wir schlagen 1. Mose 1, 31 auf, da geht es um Vater Jakob, Stammvater Israels, der ein sehr guter Hirte war. Er schreibt in 1. Mose 31, 40 wie er als Hirte gewirkt hat:
40. Es war mir so: Am Tag verzehrte mich die Hitze und der Frost in der Nacht und ein Schlaf floh von meinen Augen.
Dieser Einsatz für die Hirten, am Tag hatte er die orientalische Hitze ertragen müssen und sie war eben auf die Länge gezogen. Und es ist so, in warmen Ländern wird man eben schneller verbraucht durch die ständige Hitze und das hat er so erlebt: Am Tag verzehrt mich die Hitze und nachts, alles dreht sich und es wird so kalt, und er sagt: „Und der Frost in der Nacht hat mich verzehrt.“ Und das alles für die Schafe, um für sie da zu sein, um für ihre Sicherheit zu sorgen. Und dann heißt es „… und mein Schlaf floh von meinen Augen.“ Da haben wir die Augen des guten Hirten, die sich nicht schließen wegen Schlaflosigkeit für die Schafe. Dazu können wir noch kurz aufschlagen Hebräer 13, 17. Da geht es um die Führer unter dem Volk Gottes.
17. Gehorcht euren Führern und seid unterwürfig, denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechenschaft geben werden, damit sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich.
Hier geht es um Führer unter den Brüdern, die eben ein Hirtendienst ausüben und dabei müssen wir immer daran denken: Petrus nennt den Herrn Jesus „der Oberhirte, der Erzhirte“ und er spricht in 1. Petrus 5 die Männer der Gemeinde an, die einen Ältestendienst und Hirtendienst ausüben. Da spricht er über Oberhirten, 1. Petrus 5, 4, der Herr Jesus als der gute Hirte ist der Oberhirte und Er ist immer das Vorbild für wahren Hirtendienst und auch für wahre Seelsorge. Hier wird gesagt: „Gehorcht euren Führern und seid fügsam.“ Nicht rebellisch, „…denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft geben werden.“ Dieses Wort „wachen“ (agripneo) heißt im Griechischen ganz wörtlich „schlaflos sein“. Wir sind schlaflos wegen euch, schlaflos für Schafe, die Rechenschaft geben werden. D.i. der Unterschied zwischen einer Berufung und einem Job. Job braucht man, dass man am Abend wirklich abschalten kann, es ist vorbei und man sorgt sich dann wieder am nächsten Tag. D.i. ein Job. Aber mit einer Berufung geht das eben weiter. Und „Augen des Hirten“ 1. Mose 31, 40; die bleiben offen bei Schlaflosigkeit. Dann können wir nochmals zurückkommen auf Matthäus 9. Da war die Ausgangsstelle ganz am Anfang. Dort habe ich noch hingewiesen auf ein Verb, das aber sehr wichtig ist in Matthäus 9, 36: „Als Er aber die Volksmengen sah, wurde Er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“
Wir haben uns beschäftigt mit dem „innerlich bewegt sein“, aber das Sehen ist wichtig, denn Jesus hatte Augen, die offen waren. Eben nicht nur nachts, wenn es nötig war, sondern auch am Tag. Er sah die Bedürfnisse der Schafe. Das sind die Augen des Hirten.
Dann wollen wir uns beschäftigen mit seinen Armen, Jesaja 40. In Jesaja 40 geht es um das Kommen des Messias. Zuerst angekündigt durch Johannes den Täufer, als er in der Wüste Araba (Arava) predigte, Jesaja 40, 3. Dann wird der Messias beschrieben als der gute Hirte in V.11:
11. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird Er auf seinen Arm nehmen und in seinem Schoß tragen, und die Säugenden wird Er sanft leiten.
Die kleinen Lämmer, in Übertragung die Jungbekehrten, brauchen besondere Fürsorge und das heißt es: „Er nimmt die Lämmer auf seinen Arm.“ Nicht nur die Hände sind wichtig, mit denen Er Schafe nimmt, auf die Schulter tut, sondern auch der ganze Arm, der ganze Einsatz, eben auch von Unter- und Oberarm. Gerade auch in Verbindung mit den Jungbekehrten, die Lämmer, wird Er auch seinen Arm nehmen und in seinem Schoß tragen. Da ist eben der Brustbereich, da, wo das Herz ist, da trifft man sich wieder mit dem Thema Herzen, das wir schon hatten, wo wir von der Freude des Hirten sprachen in Lukas 15, 6 „Freuet euch mit mir, denn Ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.“ Aber hier eben auch, dass Er diese jungen Schafe ans Herz drückt, in seinem Schoß trägt. Und dann kümmert Er sich auch in besonderer Weise um die Säugenden. Also solche, die nicht jungbekehrt sind, sondern selber wieder für Jungbekehrte sorgen, und die leitet Er auch in einer besonderen Weise sanft. Zu diese „sanft führen“ können wir gleich noch eine Stelle aufschlagen in 1. Mose 33. Da spricht Jakob, als der gute Hirte, zu seinem Bruder Esau, den er nach Jahren wieder traf, bzw. treffen sollte und es gab eine Kommunikation und dann spricht er in Vers 13a: „Mein Herz weiß, dass die Kinder zart sind, und dass ich säugende Schafe und Kühe bei mir habe.“ Jakob wurde eingeladen, er sollte Esau besuchen in Seir, dem heutigen Südjordanien, aber da ging er eben nicht hin. Darum erklärt hier Jakob, welche Probleme er hat mit den Schafen. Er sagt ihm also, dass das braucht einige Zeit, ich kann jetzt nicht mit dir diesen ganzen Weg machen, ich habe mein eigenes Tempo und da sagt er:
13. Mein Herr weiß, dass die Schafe zart sind, und dass ich säugende Schafe, die man sanft leiten muss, und Kühe bei mir habe; wenn man sie nur einen Tag übertriebe, so würden die ganze Herde sterben.
14. Mein Herr ziehe doch vor seinem Knecht hin (denn er wollte nicht mit ihm zusammen den Gang machen, sondern machte ihm klar bei diesem Treffen, geh du und ich komme später) und ich will ziehen nach meiner Gemächlichkeit, nach dem Gang des Viehs, das vor mir ist und nach dem Gang der Kinder, bis ich zu meinem Herrn komme nach Seir. (1. Mose 33)
Jakob, dieser listige Mann, aber trotzdem sehen wir etwas vom guten Hirten, wie er Gemächlichkeit der Herde als Tempo angab, übernimmt, er übertrieb die Herde nicht, überforderte sie nicht. Das will der Herr auch mit uns nicht. Er geht mit dem Schritt, der uns möglich ist. Da erfahren wir etwas über den Gang, den Schritt des Hirten, er eben auch die Säugende sanft leitet, Jesaja 40, 11. Dazu können wir noch Johannes 10, 4-5 lesen, der Hirte der Schafe wird so beschrieben:
4. Wenn er seine eigenen Schafe, alle herausgeführt hat, geht er vor ihnen her und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
5. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Hier ist der Hirte vor der Herde und er geht vor ihnen her. D.i. der Gang des Hirten. Aber dieser Gang passt sich nach der Schrittfähigkeit der Herde an und zwar ganz besonders der Schwächeren in der Herde. So viel zum Gang des guten Hirten.
Dann wollen wir noch etwas anschauen über die Fußspuren des Hirten. In 1.Petrus 2 nimmt Petrus Bezug auf Jesaja 53 und erklärt die messianische Bedeutung des leidenden Messias, V.21-25.
21. Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt.
22. der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden.
23. Der gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht droht, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet;
24. Der selbst unserer Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen ihr heil geworden seid. (Dann übernimmt er Jesaja 53, 5)
25. Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen Weg, und der HERR hat Ihn treffen lassen unserer aller Ungerechtigkeit.
Da haben wir die Schafe ohne GPS, aber hier sagt Petrus in 1. Petrus 2, 21-25
25. Denn ihr gingt in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.
Es geht also in diesem Abschnitt um den guten Hirten, der verlorene Schafe jetzt auf den richtigen Weg führt und Er ist Aufseher ihrer Seelen. Nun haben wir in diesem Abschnitt in Vers 21 diesen Ausdruck „Damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt“. Das sind die Fußstapfen des Messias Jesus Christus. Woher kommt diese Ausdrucksweise „Fußstapfen des Messias“? Das geht zurück auf die Prophetie in Psalm 89. Das ist dieser Psalm über die leitende Güte und Treue Gottes. Der Begriff Güte kommt siebenmal vor in diesem Psalm. Da heißt es in den Versen 50-51:
50. Gedenke, Herr, des Hohnes deiner Knechte, dass ich in meinem Inneren trage den Hohn all der vielen Völker,
51. Womit deine Feinde verhöhnt haben, HERR, womit sie verhöhnt haben die Fußstapfen deines Gesalbten.
Für „Gesalbten“ steht im Hebräischen „Maschiach“ – „Messias“ auf Griechisch. Es geht hier um die Fußstapfen des Messias, die von den Feinden verhöhnt worden sind. …erwähnt… wie der Herr Jesus dann schließlich aus der Stadt Jerusalem hinaus durchs Genat-Tor in den Steinbruch Golgatha geführt hat, wo die Römer Ihn kreuzigten, Er wurde verspottet, verhöhnt von den Feinden. Das waren seine Fußstapfen, die hinausführten an den schrecklichen Ort der Schädelstätte, um dort sein Leben zu geben für die Schafe, alles: Seine Brust, seine Eingeweide, sein Herz, seine Arme, seine Hände, seine Augen, seine Beine, seine Füße, alles. Das sind die Fußstampfen des Messias.
Hier in 1.Petrus 2 nimmt Petrus es auf und er macht klar, dass der Herr Jesus uns ein Beispiel hinterlassen hat. Er ist als Hirte das Vorbild. Hier in 1.Pet. 2 haben wir den Hirten als Vorbild. Dann wollen wir noch etwas anschauen zum Schluss in Bezug auf sein Interesse, das Interesse des Hirten. Das wird sehr schön umschrieben in Hesekiel 34, wo es um die schlechten, falschen Hirten Israels geht, und Gott, der gute Hirte, greift schließlich ein für die Schafe. Diesen falschen Hirten wird der Vorwurf gemacht, dass sie sich überhaupt nicht um die Herde kümmern, dass sie hart über sie herrschen und dass sie schuld sind, dass sie zerstreut werden und von wilden Tieren gefressen werden, sie fragen nicht nach den Schafen. Aber dann kommt der Kontrast, der gute Hirte in Hesekiel 34, 11-13:
11. Denn so spricht der Herr, der Ewige: Siehe, Ich bin da, (der gute Hirte ist da) und Ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
12. Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt an dem Tage, da Er unter seinen versprengten Schafen ist, so werde Ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tage des Gewölks und des Wolkendunkels.
13. Und ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land bringen und Ich werde sie weiden auf den Bergen Israels in den Tälern und an allen Wohnplätzen des Landes.
Und weiter V. 15-16, man achte auf das „Ich will“ und vorher auch in V. 11 „Ich will“ und jetzt wieder.
15. Ich will meine Schafe weiden und Ich will sie lagern, spricht der Herr der Ewige.
16. Das Verlorene will Ich suchen und das Versprengte zurückführen und das Verwundete will Ich verbinden und das Kranke will Ich stärken; dass Fette aber und das Starke werde Ich vertilgen, nach Recht werde Ich sie weiden oder wie es Recht ist, werde Ich sie weiden.
D.i. die Motivation, das Interesse, der starke innerliche Drang des guten Hirten. Und schließlich, wenn wir uns beschäftigt haben mit seinem Interesse, mit seinem Vorbild, dann noch abschließend seine Anwesenheit. Psalm 23, 4: „Auch, wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ Wenn man die Worte von Psalm 23 im hebräischen Text auszählt, zuerst den Titel, ein Psalm von David, „mismo leDavim“, zwei Wörter, dann kommt der eigentliche Psalm, „Der Herr ist mein Hirte mir wird nichts mangeln“. Und wie so typisch im Hebräischen, viel kürzer, viel knapper als auf Deutsch. Das AT macht klar, im Buch der Prediger, dass der Weise nicht viele Worte macht. So ist das Wort Gottes knapp. „Der Herr ist mein Hirte“, fünf Worte und auf Hebräisch noch viel knapper. Paulus sagt, ich möchte lieber in der Gemeinde fünf Worte sagen in verständlicher Sprache, als in einer Fremdsprache unverständlich, sodass es nichts nützt.
Es muss etwas nützen und das wäre im richtigen Moment gesagt sehr erbaulich. „Der Herr ist mein Hirte.“, auf Hebräisch „Adonai roi lo echsar“ (zwei Wörter in der ersten Zeile und zwei Wörter in der zweiten Zeile). Wenn man so die Wörter aufzählt, dann gibt es 55 Wörter, d.i. eine schöne Zahl und da gibt es eine Zahl in der Mitte, 28. Und diese Zahl in der Mitte ist das Wort „Atha du“ – „Denn du bist bei mir“. Und dann kann man sich noch fragen, das Wort vorher, also das Wort Nr. 27, d.i. „ki“ – „denn du“. Und das Wort daneben, also 29 „imagi“ ein Wort, und auf Deutsch brauchen wir „bist bei mir“. D.i. ein Wort „imagi“ und das ist genau das Herzstück des Psalms: „Denn du bist bei mir“ – „Atha ki imagi.“
Wenn es geht um die schlimmsten Abschnitte in unserem Leben, da wo wir durch das Tal des Todesschattens gehen, aber die Anwesenheit des Hirte ist alles da, seine Augen, seine Hände, seine Arme, seine Brust, seine Eingeweide, seine Beine, alles: „Denn du bist bei mir.“