Autor: Roger Liebi
Veranstaltungsort: Stadthalle Memmingen, Ulmer Straße 5, 87700 Memmingen
Sprache: deutsch
Kategorie: Vortrag
Datum: 06.01.2009
ID: 19671
Website: sermon-online.de
Warum sind wir so modern?
Ich möchte Sie alle ganz herzlich begrüßen zu diesem Nachmittagsvortrag mit dem Thema „Warum sind wir so modern?“ Vielleicht haben Sie sich zum Teil gefragt, warum heißt der Titel nicht „Warum sind wir postmodern?“ Nun, seit einigen Jahren spricht man von der Epoche der Postmoderne, was so viel bedeutet wie Nach-Moderne. Also das bedeutet, in der Zeit in der ich aufgewachsen bin, da waren die Leute modern und in der Zeit meiner Kinder, da wurde man postmodern. Ja, weil man einfach nicht recht zu sagen weiß, was kommt dann nach modern, so sagt man eben postmodern. Aber sie könnten eigentlich auch sagen, so modern, und dann sind sie postmodern. Also darum die Frage, „Warum sind wir so modern?“ Nun die einen unter uns die sind eben modern und andere, die sind bereits postmodern. Es geht heute Nachmittag um folgende Fragen, denen wir nachgehen möchten:
Warum denken wir so, wie wir denken?
Warum leben wir so, wie wir leben?
Woher haben wir unsere Überzeugungen?
Wer hat unsere Ansichten beeinflusst?
Worauf gründen sich unsere Überzeugungen?
Haben wir uns wirklich frei und unabhängig entschieden, so zu denken und zu
leben, wie wir leben?
Sie sehen, alles ganz wichtige, grundsätzliche Fragen. Nun wollen wir zunächst einmal eine Reise zu den Wurzeln unseres Denkens unternehmen. Und da könnten wir 2000 Jahre zurückgehen. Wir könnten auch 2500 Jahre zurückgehen oder noch mehr. Ja, aber ich meine, in einem Vortrag müssen wir uns irgendwie ein bisschen einschränken, und so sind wir also heute Nachmittag etwas bescheiden und ich schlage mal vor, wir gehen ein halbes Jahrtausend zurück. In die Zeit um 1500 nach Christus. Das war die Zeit von Martin Luther. Und natürlich von vielen anderen Zeitgenossen. Martin Luther lebte 1483 bis 1546, er war Mönch im Augustiner Orden. Er wirkte auch als Professor der Theologie hier in Deutschland. Er hat zum Beispiel einen großen Vorlesungszyklus gemacht über den Galater Brief, dann auch über die Psalmen. Und durch dieses Bibelstudium ist vieles in ihm gewachsen. In seinem Innern, über Jahre hinweg. Nun, in dieser Zeit als Augustiner Mönch war Mönch Martin auch einmal zu Besuch im Vatikan in Rom. Das war ja, wie sie vielleicht wissen, die Zeit, als der Petersdom - dieser gigantische Bau - sich gerade im Bau befand. Das war auch die Zeit, als man sehr viel Geld dafür sammeln musste. Da kam ja auch Herr Tetzel nach Deutschland und er hat Messegelder gesammelt. Aus dieser Zeit kommt ja dieser Spruch „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“ Nun, Mönch Martin hat diese Dinge gesehen und er hat auch gesehen, was da gebaut wurde in Rom. Das hat ihn erschüttert. Als ernsthafter Katholik. Was geht eigentlich vor? Und ich habe ja gesagt, er hat die Bibel studiert. Die meisten Menschen damals konnten die Bibel nicht lesen, denn sie war ja eigentlich nur auf lateinisch zugänglich und die meisten normalen Leute, die konnten ja auch nicht Latein und hätten sie es gekonnt, hätten sie eigentlich gar kein Recht gehabt, die Bibel zu lesen, wenn sie nicht Kleriker, Mönch oder Priester und so weiter waren.
Und so hat Mönch Martin die Bibel gelesen und er hat diese Dinge beobachtet; das hat ihn alles sehr, sehr bewegt. Und schließlich hat er sich gesagt, wir sind ja unglaublich weg gekommen von dem ursprünglichen Christentum. Und das hat er nicht in einer überheblichen Art und Weise getan. Er war ja mit im selben Boot. Er sagte sich, wohin sind wir gekommen, nicht wohin seid ihr gekommen. Wir müssten wieder zurückkehren zu den Wurzeln des Christentums, so wie man es in der heiligen Schrift nachlesen kann. Und so kam er dann auch auf die Idee 95 Thesen aufzustellen. Das sollten Diskussionspunkte sein, um mit seinen Studenten darüber zu sprechen, was eigentlich mit uns Christen geschehen ist. Und als er sie dann öffentlich anschlug an einer großartigen Türe, innerhalb kürzester Zeit ohne Fax und E-Mail, war das in ganz Europa verbreitet. Meine Damen und Herren, das war ein Donnerschlag und dabei wollte er ja nur mit seinen Studenten mal über diese Punkte nachdenken, diskutieren. Aber das hat eingeschlagen und damit ging die Reformation los ab 1517. Am 31 Oktober hatte er die Thesen angeschlagen. Nun, es war ja nicht sein Wunsch, die Kirche zu zerstören. Sondern sein Wunsch war eine Reformation, das heißt eine Erneuerung. Er wollte die Kirche zurück bewegen, mithelfen, dass sie zurückgehen könnte zu den Wurzeln des Christentums. Und so entstand eine Bewegung, wie er sich das gar nicht vorgestellt hatte. Also er hat erkannt, die Kirche - wir nicht ihr - wir haben uns vom ursprünglichen Christentum weit, weit weg entfernt und es wurde ihm auch deutlich, wir müssen zurück zu den Wurzeln, zurück zur Bibel. Und ihm wurde auch klar, wir müssen erkennen als Grundprinzip sola scriptura. Auf gut Deutsch allein die heilige Schrift oder wenn Sie das als Ablativ auffassen, allein durch die Heilige Schrift können wir erkennen, was Wahrheit und was Irrtum ist.
Zurück
zur Bibel. Da haben wir das einzige Fundament, wo wir beurteilen können, was
wir Menschen später im Laufe der Jahrhunderte hinzugefügt haben zum Christentum
und was ist wirklich im Sinn unseres Herrn Jesus Christus. Und zwar er betont
die Bibel, ist das einzige Fundament, wenn wir uns abstützen auf Entscheidungen
von Konzilien oder auf Aussprüche von Päpsten oder auf Kardinäle. Dann stützen
wir uns eigentlich auf Menschen ab. Und wenn wir aber die Bibel als Gottes
Wort ernst nehmen und die katholische Kirche hat ja immer gelehrt, dass die
Bibel Gottes Wort ist, dann können wir erkennen, was haben die Menschen dazu
erfunden und was haben sie eigentlich bestätigt. Denn manche Konzilien waren
nichts anderes als eine Bestätigung von dem, was man in der Bibel lesen kann.
Zum Beispiel, das Konzil von Nicäa 325, das bezeugte – das haben die nicht
erfunden - die haben bezeugt, dass der Sohn Gottes dem Vater gleich ist. Oder
das Konzil von Konstantinopel einige Jahrzehnte später hat bezeugt, der Heilige
Geist ist Gott, er ist nicht eine unpersönliche Kraft. Aber das kann man in der
Bibel nachlesen, da wird das bestätigt. Die Bibel lehrt das Gleiche. Aber dann
kamen auch später Entscheidungen, die stehen im offenen Widerspruch zur Bibel. Und
so können wir allein durch die Bibel erkennen, was ist wirklich Christentum und
was ist das Werk der Menschen. Kreuzzüge. Ja, ist das Christentum? Nein, denn
die Bibel lehrt etwas ganz anderes. Die Kirche hat kein Recht, Kriege zu
führen. Der Staat ist etwas ganz anders, aber die Kirche ist nicht der Staat.
Der Staat, wenn es darum geht, seine Bürger zu verteidigen, aber die Kirche hat
nicht das Recht, Krieg zu führen nach der Bibel. Und so sagt der Apostel Paulus
in
Epheser 6, <unser Kampf> (der Kampf der Christen) <ist
nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die geistlichen Mächte.> Es
gibt nur einen geistlichen Kampf, aber nicht einen kriegerischen Kampf gegen
Fleisch und Blut. Und so hat Martin Luther auch betont, die Bibel hat Autorität
über alle Bereiche des Lebens, nicht nur, wenn sie über Gnade spricht, über das
Jenseits, den Himmel, sondern auch über die diesseitigen Dinge: über Familie, über
Gesellschaft, über Arbeit, auch über die Ethik - was ist recht und was ist
Unrecht. Wenn sie spricht über Arbeit und Wissenschaft, über Politik; wir
können alles beurteilen von der Bibel her. Und so müssen wir das wieder im
Licht der Heiligen Schrift neu tun. Das hat viele andere Männer angeregt, da
auch einzusteigen und weiterzudenken. In Zürich zum Beispiel Ulrich Zwingli, in der französischen Schweiz Guillaume Farrell, dann in Genf war
lange wirksam Jean Calvin, in
Straßburg und später dann auch in Köln war Martin
Bucer am Wirken. Das sind alles Männer, die haben erkannt: ja,
in der Bibel steht die Antwort, und da steht auch nicht, dass wir durch eigene
Leistung uns das Himmelreich verdienen müssen. Die Bibel sagt viel mehr <alle
haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst
gerecht gesprochen durch seine Gnade> Römer 3, Vers 23. Allein
durch das Vertrauen auf die Gnade Gottes, darauf, dass Jesus Christus für
unsere Schuld am Kreuz gestorben ist, können wir gerettet werden und können wir
auch Sicherheit haben im Blick auf das Jenseits. Das haben diese Männer
begonnen zu verkündigen, und es waren Tausende von Nonnen und Mönche, die so
glücklich wurden. Sie lebten ständig in einer Unruhe: was muss sich tun, damit ich
einen gnädigen Gott habe? Sie erkannten, wir können ja nichts tun. Sie
erkannten das Böse in sich selbst, auch wenn sie keine Kriminellen waren, aber sie
erkannten, in unseren Herzen da sind Abgründe. Und warum haben wir diese
Tendenz in unseren Herzen, dass wir genau zu bösen Dingen hingezogen werden? Und
sie haben erkannt, die Bibel lehrt die Gnade Gottes umsonst, allein durch den
Glauben an Jesus Christus werden wir von Gott gnädig angenommen, wenn wir
unsere persönliche Schuld im Gebet ihm bekennen und an das Erlösungswerk des
Herrn Jesus Christus glauben. Nun, die Reformation wurde eine Bewegung und hat
auch auf andere Bereiche unglaublichen Einfluss ausgeübt. Ein Wort zu
Reformation und Wissenschaft. Die Reformatoren haben gesagt, die Bibel bezeugt
Gott als Schöpfer. Nun das sollte uns Ansporn sein, um Wissenschaft zu
betreiben, denn wenn wir die Natur erforschen, dann sehen wir noch mehr über
die Weisheit und Größe Gottes. Der gleiche Gott, der uns in der Bibel begegnet,
ist der Gott, der uns durch seine Werke in der Natur entgegentritt. Und so war
das ein Ansporn, wissenschaftliche Forschung zu betreiben. Und gerade in
Ländern, wo die Reformation sehr stark sich ausgewirkt hatte, bekam die moderne
Wissenschaft einen gewaltigen Aufschwung. Einer dieser großen Wissenschaftler
damals war Sir Isaac Newton - 1643 bis 1727. Er war ein englischer
Astronom, Mathematiker, Physiker und er gehört zu den bedeutendsten Forschern
der Geschichte, aber es ist nur ein Beispiel.
Überhaupt die großen Wissenschaftler dieser Zeit haben aus dem Bemühen heraus, Gottes Größe zu erkennen, Wissenschaft betrieben. Und sie sehen da also Rückkehr zur Bibel und Wissenschaft das ist nicht etwas, das sich gegenseitig ausschließt, sondern ist gerade etwas, das sich befruchtet. Übrigens, Isaac Newton hat auch Bibelkommentare geschrieben. Er hat nicht nur physikalische Gesetze neu entdeckt. Und dieser selbe Newton hat einmal gesagt, „Wer oberflächlich Physik treibt, der kann an Gott glauben. Wer sie bis zum Ende denkt, der muss an Gott glauben.“ Das war einer der größten Forscher aller Zeiten. Ein Wort zu Reformation und Musik. Johann Sebastian Bach, 1685 bis 1750, stand auch unter dem tiefen Eindruck der Gnade Gottes. Nicht wir können etwas leisten, sondern es ist Jesus Christus, der alles getan hat für uns. Und so war er auch ein eifriger Bibelleser. Seine zweibändige Bibel auf Deutsch ist noch heute erhalten. Und man sieht zahlreiche Randbemerkungen, die Bach hineingeschrieben hatte. Und das war dann auch seine Motivation zur Komposition. Johann Sebastian Bach hat die Musik des Abendlandes zum Höhepunkt geführt im Zusammenhang mit der Entwicklung der mehrstimmigen Musik. Die ja sowieso eigentlich ein Phänomen ist aus dem Christentum heraus. Die mehrstimmige Musik hat sich in keiner Kultur dieser Welt entwickelt als nur im Christentum. Aus dem Bemühen heraus, das Lob Gottes zu erhöhen und Bach unter dem Eindruck der Gnade Gottes hat das noch weiter ausgestaltet, und er hat wirklich zum Beispiel die mehrstimmige Fugen- Kompositionen zum absoluten Höhepunkt gebracht, das hat niemand mehr seither überboten. Aber seine Motivation war, was er immer wieder in seine Kompositionsblätter hineinschrieb SDG - Soli Deo Gloria - Allein Gott die Ehre. Für ihn gab es keinen Unterschied zwischen weltlicher Musik und geistlicher Musik. Für ihn war jede Musik geistliche Musik, denn sie sollte, ob es nur Instrumente sind, sagen wir, ein brandenburgisches Konzert, oder ob es eine Matthäus Passion war - alles sollte zur Ehre Gottes geschehen. Und so sehen Sie auch, dass diese Rückkehr zur Bibel nicht irgendwie die Kunst behindert hat, sondern sie hat die Kunst gerade in verschiedenen Hinsichten gefördert. Das könnte man dann auch im Zusammenhang mit der Malerei ausführen, aber ich bin kein Maler. Also lassen wir das. Kommen wir zum Thema der Religionskriege. Nun ging es darum, lässt sich die Kirche in der Martin Luther als Mönch gedient hatte reformieren oder nicht? Nun, es ist eine geschichtliche Tatsache, die katholische Kirche als Machtsystem wollte keine Rückkehr zur Bibel allein. Ich habe ja gesagt tausende von Mönchen und Nonnen und natürlich auch Leute aus dem gewöhnlichen Volk haben freudig die Gnade Gottes erkannt. Und die haben freudig begonnen, die Bibel zu lesen, weil sie zum ersten Mal in wirklich größerem Umfang übersetzt wurde in Landessprachen. Und so bekamen die normalen Leute Zugang zur Bibel, und so viele Menschen haben sich gefreut über das, was sie darin gefunden haben. Aber das Tragische ist, es ist praktisch von keinem höheren Kleriker ab dem Rang eines Bischofs und höher bekannt, der damals eine Umkehr erlebt hätte. Eine Rückkehr zur Bibel allein. Es waren vor allem die „Unteren“. Alles unter dem Rang eines Bischofs. Aber da natürlich Priester und Nonnen und Mönche und normale Leute ja, massenweise. Und was können wir daraus ableiten? Irgendwie hängt das doch zusammen mit dem Thema der Macht. Sobald jemand mehr Macht hat, hat er es einfach schwieriger etwas zu ändern. Und so hat dann die Kirche als Machtsystem sich entschieden, die Reformation zu zerstören. Und zwar durch Krieg. Und so kam es zur Gegenreformation im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts mit schrecklichen Kriegen. Da ist zum Beispiel zu erwähnen der Schmalkaldische Krieg 1546 - 1547, dann die grauenhaften Hugenottenkriege 1562 bis 1598. Zehntausende von Hugenotten wurden abgeschlachtet. Oder interniert. Denken Sie an Marie Durand. In Südfrankreich sieht man heute noch den Gefängnisturm, wo dieses etwa 16 jährige Mädchen ins Gefängnis kam. Sie hätte einfach sagen müssen, „J`abjure.“ und dann wäre sie draußen gewesen. Das heißt, „ich schwöre ab.“ Ich schwöre den Glauben ab, dass ich allein durch das Vertrauen auf die Gnade Jesu Christi errettet werde. Sie hätte einfach sagen müssen „ich schwöre ab“, dann hätte sie rausgehen können. Aber dieses Mädchen kam als alte Frau, natürlich ledig, aus dem Gefängnis später. Und man kann heute noch sehen, wie sie mit ihren Fingernägeln in einen Stein eingeritzt hat, auf Französisch „Resister“ - „Widerstehen.“ Natürlich. Viele andere Frauen sind auch ins Gefängnis gekommen und es hat ihnen Mut gemacht, „Bleibt dem Glauben an die Bibel treu, gebt nicht auf.“ Wir müssen widerstehen. Also das zu den Hugenottenkriegen. Dann auch der Dreißigjährige Krieg war ein Religionskrieg -1618 bis 1648. Und dieser Krieg hat Europa und insbesondere das, was heute Deutschland ist wirklich auf den Boden geführt, kaputt gemacht. Ja, das war auch die Zeit, diese Zeitepoche, die begonnen hat mit Karl dem fünften, dem Kaiser, der den Schmalkaldischen Krieg schon eröffnet hatte, um diese Bewegung „Zurück zur Bibel“ niederzuschlagen. Nun schauen wir uns an, was waren die Folgen der Religionskriege. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, da waren alle müde. Lohnt es sich da irgendwie für den Glauben einzustehen, wenn das dann so rauskommt? Und in diesem Klima der Ermüdung, entstand die Aufklärungszeit - eine neue Epoche In Europa, die einen ganz tiefen Einschnitt in der Geschichte des Denkens darstellt. In diesen Jahrzehnten wenden sich viele Intellektuelle in Europa vom christlichen Glauben ab. Einer davon war, Voltaire (1694 – 1778). Er ist ja bekannt als Spötter über das Christentum. Ein blitzgescheiter Mann, und der hat das Wort geprägt, „Le dogme apport le fanatisme“ - „Das Dogma führt zum Fanatismus.“ Er hat gesagt, wir wollen nichts mehr zu tun haben mit Christentum, mit katholischer Kirche, mit Bibel, das führt alles zum Fanatismus, die Menschen schlachten sich nur ab. Wir haben aber unsere Vernunft, die Ratio. Darum nennt man diese Zeit auch den Rationalismus. Das ist die einzige Art, wie wir wissen können, was recht und was Unrecht ist - unser Verstand, wir müssen unseren Verstand gebrauchen, und dann haben wir eine Möglichkeit, um uns zu orientieren. Ich möchte da etwas persönlich werden, so zwischendurch und werde das immer wieder wiederholen: Voltaire und wir. Für Voltaire, obwohl ein blitzgescheiter Franzose, für Voltaire galt folgende Gleichung:
katholische Kirche - also die reale Kirche so wie sie war - plus Religionskriege ist gleich Christentum.
Machen wir auch diese Gleichung? Ich habe das so oft erlebt, wie Menschen so
auf der Straße, die machen genau das gleiche: „Ja, kommen Sie mir nicht mit
Christus und mit Christentum und Bibel. Wissen Sie nicht, was da in den Religionskriegen
alles geschehen ist. Und dann die Kreuzzüge noch früher, so schrecklich was da
angerichtet wurde, die Blutbäder, die die Kirche angerichtet hat.“ Und was
sagen Sie dann? Und dann muss man sagen. Ja, wir müssen unterscheiden zwischen
dem ursprünglichen Christentum, so wie Jesus Christus war. So wie ihr gelehrt
hat und die Apostel seine Nachfolger. So wie wir das im Neuen Testament in der
Bibel lesen. Und wir müssen das unterscheiden von dem was die Menschen - und
natürlich, wir alle gehören mit zu diesen Menschen - was die Menschen später
falsch gemacht haben. Aber Voltaire konnte diese Unterscheidung nicht machen.
Für ihn war alles im gleichen Abfalleimer.
Und da stellt sich eben die Frage - natürlich unbestritten er war sehr
gescheit, aber hier hat er einen ganz entscheidenden Denkfehler gemacht. Können
wir aber diesen Unterschied machen? Da brauchen wir keine Philosophen zu sein
sondern ganz normale Leute die sich überlegen – nein, nein das ist natürlich
nicht dasselbe. Wenn ich Jesus Christus sehe und sein Leben, wie er beschrieben
wird, in den Evangelien, ja, da kann nun wirklich sich niemand mehr messen. Wenn
wir sehen, wie er mit den Menschen und auch mit seinen Feinden umgegangen ist,
ja. Das ist natürlich ein ganz anderer Maßstab. Aber nicht wahr, die Gegner des
Christentums, die nehmen gerne eben diese Verirrungen auf, um sich irgendwie
selber zu entschuldigen. Weil wenn man sich mit Jesus Christus vergleicht, dann
muss man immer zurücktreten. Diesen Vergleich schafft niemand von uns. Ein
anderer wichtiger Mann der Aufklärung war Immanuel Kant. Nicht wahr, der
Franzose Voltaire ist uns ein bisschen fern aber Immanuel Kant als Deutscher
steht uns dann schon viel näher. Er lebte von 1724 bis 1804 - er kam übrigens
aus einer sehr pietistischen Familie, die
sehr viel Wert auf eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus, zu Gott legte,
aber Immanuel Kant hat sich in diesem Zeitgeist ganz anders entwickelt. Und er
wurde einer der großen Denker der neuen Epoche der Aufklärung. Er hat sogar
ganz eindrücklich beschrieben was Aufklärung ist. Und zwar geht es ja seine
Schrift Beantwortung der Frage „Was ist Aufklärung?“ aus der Berlinischen
Monatsschrift von 1784. Und da zitiere ich nun wörtlich seine Definition: „Aufklärung
ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit
ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu
bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben
nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt,
sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude„-
zu deutsch wage es verständig zu sein - „habe Mut dich deines eigenen Verstandes
zu bedienen“ ist also der Wahlspruch der Aufklärung. Nun er erklärt hier,
wir Menschen müssen endlich emanzipiert werden. Das Wort Emanzipation kommt
aus dem Lateinischen und heißt wörtlich aus der Hand herausgehen, selbstständig
werden. Also der nicht emanzipierte, der wird noch geführt, von jemandem, dem
er die Hand gibt. Ein Kind gibt gerne dem Vater oder der Mutter die Hand und
lässt sich führen. Emanzipation ist also, wenn man die Hand des Vaters loslässt
und sagt, so und jetzt entscheide ich selbst. Aufklärung ist der Aufruf zur
Emanzipation. Die Führung soll nicht mehr die Bibel sein oder die Kirche
oder irgendwelche Menschen, sondern jeder soll selber mit Hilfe seines eigenen
Verstandes entscheiden. An dieser Stelle möchte ich etwas aus dem Neuen
Testament lesen. Der Herr Jesus Christus hat einmal das Gleichnis vom
verlorenen Sohn in der Öffentlichkeit erzählt und der Zusammenhang ist frappant.
Lukas 15, Vers 11 <Er sprach aber: ein gewisser Mensch hatte zwei
Söhne und der Jüngere von ihnen sprach zu dem Vater, „Vater, gib mir den Teil
des Vermögens, der mir zufällt.“ Und er teilte ihnen die Habe. Und nach nicht
vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein
fernes Land.> Das ist Emanzipation. Der Sohn macht sich los vom Vater.
Jesus Christus hat in diesem Gleichnis den Vater hier von diesen zwei Söhnen
verglichen mit Gott dem Vater im Himmel. Und dieser jüngere Sohn will sich
selbstständig machen. Er will nicht mehr geführt werden, sondern er möchte
selber mit seinem eigenen Verstand, sich führen. Und so können wir also hier
einen Zusammenhang machen mit dem Ausspruch von Kant, „Aufklärung ist der
Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ Ich komme später auf das
Gleichnis zurück.
Ich möchte aber die Entwicklung des Denkens in Europa in den groben Zügen
weiterzeichnen. Es war nämlich so: im 18 Jahrhundert, in der Zeit der
Aufklärung, da haben die Philosophen im Allgemeinen an Gott geglaubt - oder ich
muss sagen, an einen Gott geglaubt. Sie haben gesagt, natürlich die
Bibel ist nicht Gottes Wort, und die Kirche kann uns gar nichts erzählen, aber
natürlich, wenn wir an die Schöpfung denken, von irgendwo muss ja die Ordnung
kommen. Es ist klar, dass einen Schöpfergott gibt. Aber dieser Schöpfergott hat
mit uns gar nichts mehr zu tun, er ist weit, weit Weg. Dieser Gott greift auch
nicht ein in den Lauf der Geschichte darum gibt es auch keine übernatürlichen
Dinge. Alles, was irgendwie übernatürlich ist, das widerspricht dem Verstand.
Das gibt es nicht. Aber sie haben doch anerkannt, es gibt einen Gott, aber der
ist ganz weit weg und wir haben keine Beziehung zu ihm und er sucht auch keine
Beziehung zu uns. Das war der Anfang einer Weiterentwicklung. Das Denken
verselbstständigt sich immer, das bleibt nie stehen. Dann kam eben das 19.
Jahrhundert, das Jahrhundert des Atheismus, wo man sagt, es gibt keinen Gott.
Eine ganz wichtige Person war in diesem Zusammenhang Charles Darwin, 1809 bis
1882. Der Mann war ursprünglich kein Atheist. Er hat sogar Theologie studiert,
übrigens bis zum Bachelor, ja. Aber dann nicht mehr weiter. Irgendwie hat er
sich gesagt, das mit der Theologie und das mit der Bibel, das ist nicht meine
Sache. Und später hat er dann eine ganz neue Theorie entwickelt - die Evolutionslehre.
Es war nicht wirklich seine originale Idee, aber er hat es verstanden diese
Ideen die bereits da waren zusammenzuführen und in einem Buch - quasi wie eine
Explosion - an die Öffentlichkeit zu bringen. Und das war das Jahr 1859. „Die
Entstehung der Arten durch natürliche Selektion“ - und darin sagte er, wir
müssen auch für den Anfang der Entstehung des Lebens nicht an einen Gott
glauben. Wir können das nämlich alles aus den bestehenden Naturgesetzen
ableiten, dass sich das alles von selbst entwickelt hat. Von einfachsten Ur-Anfängen,
von so einer Schleimmasse immer höher. Über die Fische dann Amphibien,
Reptilien immer höher bis zu den Säugetieren. Das hat er in diesem Buch dargestellt.
Und irgendwie war das Denkklima in der
Zeit gerade so reif, dass viele Intellektuelle fanden, „das Ist ganz toll, was
dieser Charles Darwin uns hier vorschlägt.“ Ich meine, jemand hätte dieses Buch
schon 100 Jahre früher schreiben können, aber das wäre nie angekommen. Weil das
Denkklima in Europa nicht dafür offen war. Wie Deisten, die Aufklärer hätten
gesagt, „Nein, das geht nicht. Klar, die Ordnung kommt nicht von irgendwo her.“
Das wissen wir ja, im Alltag alles sich selbst überlassen geht in Unordnung
über - das weiß übrigens auch jede Hausfrau ja - das ist einfach so. Durch
Zufall entsteht keine Ordnung und schon gar nicht höhere Ordnung. Die
Deisten hätten gesagt „Nein, nein, das geht nicht.“ aber im 19. Jahrhundert war
das Denkklima dafür reif. Toll! Aber es war noch nicht ganz reif, um noch mehr
zu sagen. Das kam dann erst 1871 mit dem neuen Buch „Die Abstammung des
Menschen.“ Und da hat Darwin noch ergänzt, was er im ersten Buch über Evolution
noch nicht geschrieben hatte. Natürlich ist der Mensch auch nicht ausgenommen
von der ganzen Entwicklung. Es ging natürlich nicht nur bis zum Affen, ja, sondern
ein bisschen weiter. Auf den Punkt gebracht von der Amöbe bis zu Goethe.
Auch der Mensch ist einfach die Folge einer zufälligen Entwicklung, bedingt
durch die Naturgesetze - es braucht keinen Gott. Und viele Intellektuelle sind
auf dieses Buch gesprungen - nicht die Allgemeinheit der Menschen, aber viele
Intellektuelle. Nun, wenn ihr das Leben von Charles Darwin anschaut, ist das
irgendwie tragisch. Sein ganzes Leben war ein steter Versuch, vor Gott zu
fliehen. Lesen Sie in seinen Briefen, die sein Sohn Francis Darwin
veröffentlicht hat. Lesen Sie in seiner Autobiografie, dann merken sie, dieser
Mann, der war innerlich hin und her gerissen. Er hat zum Beispiel auch gesagt,
wenn ich mich mit dem Thema Auge beschäftige - ich sage es jetzt mit meinen
Worten - da wird mir schwindelig, wie das einfach so entstanden sein soll, ja.
Aber Sie merken, in seinen eigenen Schriften und Briefen, der Mann war hin und
her gerissen, aber er war auf der Flucht vor Gott. Er litt auch über Jahre
hinweg an schweren psychosomatischen Leiden, die man heute erklären kann durch
das Verdrängen eines schlechten Gewissens das er hatte. Und Emma? Die war nicht
auf seiner Linie. Ich meine das war seine Frau ja, das muss ich erklären. Emma
seine Frau war nicht auf seiner Linie, sie hat zu kämpfen gehabt mit den Ideen
ihres Mannes. Aber wenn man die Lebensgeschichte weiter anschaut: in seiner
späteren Phase – und da schreibt er selbst – da sagte er, er habe den Sinn für
Schönheit in der Natur und in der Musik verloren. Schöne Musik war für ihn
nichts mehr Schönes. Und auch die Natur sie wurde kalt und tot. Das ist der
alte Darwin, für den die Welt kalt und tot war. Dahin hat ihn persönlich sein
Denken geführt. Nicht wahr, wir sind uns vielleicht bewusst, dass 2009 nun das
Darwin-Jahr ist. Er wurde geboren, 1809 lebte bis 1882, also 200 Jahre Geburt
von Darwin. Und sie werden in den Medien viel über Darwin hören dieses Jahr
auch in Radio und Fernsehen, Zeitungen usw., in der Schule wird gesprochen über
Darwin und wie er das Denken revolutioniert hat, das moderne Denken ganz
wesentlich gefördert hat. Also wir sind ja hier in Memmingen schon gut dran,
ja, gerade am Anfang des Jahres beschäftigen wir uns mit Darwin sogar sehr
persönlich - Darwin und wir. Da stellt sich die Frage, weshalb glauben wir an
Evolution? Gut, ich gehe jetzt nicht davon aus, dass alle hier an Evolution
glauben, aber wenn wir an Evolution glauben, müssen wir uns fragen, warum
glauben wir daran? Was sind nun wirklich die Gründe, die uns da überzeugt
haben? Mal ganz persönlich, ohne zu antworten. Ich mache hier keine Umfragen
und ich stelle auch nicht irgendeine Frage und die Leute müssen die Hände heben
und so weiter - nein. Wir sind da ganz, ganz gemütlich beieinander und wir
können so sein, wie wir sind. Und einfach persönlich, warum glaube ich an
Evolution? War das wegen diesen Bildchen, die wir schon im Kindesalter
gesehen haben, ein Affe und dann ein nächstes Wesen, das schon ein bisschen
aufsteht und so und immer weiter, bis dann aufrechter Gang. Wenn sie deswegen
dran glauben, dann sind sie einem Betrug aufgesessen. Das sind alles
konstruierte Dinge. Das sind keine Beweise, diese Bildchen. Warum glauben Sie? Weil
man gewisse Knochen gefunden hat. Haben Sie diese Knochen untersucht und sind
sie zu der Überzeugung gekommen „Ja, die Knochen sprechen eindeutig für diese
Entwicklung.“ Fossilien. Ja Fossilien sind doch wunderbar. Ein wunderbare
Sache, aber muss man aufgrund von Fossilien an Evolution glauben? Warum glauben
wir an Evolution? Was bewegt uns? Vielleicht, weil wir realisieren, die meisten
Wissenschaftler glauben an Evolution. Ja gut heute, aber das war nicht immer so.
In
früheren Zeiten waren ganz blitzgescheite Wissenschaftler überzeugt, Gott gibt
es. Galileo Galilei, Newton, Kepler und so weiter. Das waren alles gottgläubige
Menschen, zutiefst überzeugt, dass all die Ordnungen, die wir da im Weltall
beobachten, das Werk Gottes. Warum glauben wir an Evolution? Was hat uns
überzeugt? Und jetzt so eine Hammer-Behauptung: die Evolutionslehre steht im
Widerspruch zu beobachtbaren Daten der exakten Naturwissenschaften. Mit dem
Ausdruck exakte Naturwissenschaften meine ich folgendes. Exakte
Naturwissenschaft beschäftigt sich eigentlich nur mit Dingen, die wir im
Experiment beliebig oft wiederholen können. Ja, das kann man in der Chemie, in
der Physik und so weiter. Wissenschaften, die sich mit vergangenen Dingen
beschäftigen, die man nicht mehr wiederholen kann, weil sie ja vergangen sind und
einmalig waren, diese Wissenschaften kann man nicht exakte Naturwissenschaft
bezeichnen. Das ist einfach Wissenschaft, aber exakte
Naturwissenschaft nicht. Im Englischen unterscheidet man das so, man
spricht von Soft Sciencies und Hard Sciences. Also die „weichen“
Wissenschaften und die „harten“ Wissenschaften. Die Weichen, das sind
diejenigen, wo man eben auch viel Spekulation einbringen muss und zurück
extrapolieren muss. Geschichte ist Soft Science. Wir können die Geschichte mit
Napoleon nicht wiederholen. Wir können nur die Überreste untersuchen und
interpretieren. Aber Hard Sciences, das ist eben Physik, Chemie und so weiter
wo man die Dinge wiederholen kann. Und die Evolutionslehre widerspricht beobachtbaren
Daten der exakten Naturwissenschaften heute. Weil unser Thema nicht Darwin und
die Evolutionslehre ist, bringe ich nur ein Beispiel. Und zwar berufe ich mich
weil ich selber nicht Chemiker bin auf Bruno Vollmert. Auf einen Mann, auf den
sie als Deutsche sehr stolz sein können. Denn das war eigentlich einer der
größten Makromolekularchemiker des 20. Jahrhunderts. Er war Professor in
Österreich, aber auch an der Uni in Karlsruhe. Geboren 1920 - er war eigentlich
einer der größten Spezialisten für Makromoleküle. Wir wissen ja alle, die
Materie, alles besteht aus Atomen. Und die Atome, diese Grundbestandteile der
Materie, die kann man zusammensetzen zu größeren Einheiten. Das sind Moleküle. Zum
Beispiel Wasser, das ist H2O – zwei Wasserstoffatome und noch ein
Sauerstoffatom, das gibt Wasser. Nun, diese Moleküle kann man natürlich noch
größer machen, indem man verschiedene Moleküle miteinander verhängt. Dann
kriegt man eben immer größere Moleküle und die ganz großen Moleküle, die nennt
man eben Makromoleküle. Die sind in der Wirtschaft natürlich auch sehr wichtig,
denn in der Industrie müssen viele Stoffe hergestellt werden aus Makro
Molekülen. Und da hat Bruno Vollmert sich also ganz besonders verdient gemacht.
Und übrigens das größte Molekül, das wir kennen, das ist die DNS. Das ist ein Riesenmolekül,
dass wir in jeder Zelle unseres Körpers haben. Und mit einer chemischen Schrift
von im Prinzip 4 Buchstaben wird dort aufgeschrieben in meinen Zellen, wie man Roger
Liebi bauen muss. Alles - ja, auch die Augenfarbe und alles drum und dran. Und
bei jedem Krokodil steht in der DNS in den Zellen, wie man ein Krokodil bauen
muss. Und in jeder Erbse steht, wie man eine Erbse bauen muss. Es ist grandios.
Beim Menschen ist das Molekül so lang - wenn man das könnte, das wirklich
auseinanderziehen in der ganzen Länge - so aufgewickelt, ergibt einen Meter.
Einen ein Meter langen Faden. Fantastisch und ebenso kompakt ist da die ganze Erbinformation
drauf geschrieben. Nun, Bruno Vollmert hat ein Buch geschrieben, „Das Molekül
und das Leben - Von makromolekularen Ursprung des Lebens - Was Darwin nicht
wissen konnte und Darwinisten nicht wissen wollen“, Reinbek bei Hamburg 1985. Also
man kann das schon seit einigen Jahren einsehen. Bruno Vollmert als einer der
größten Spezialisten für Makromolekülbildungen besagt Folgendes: in der Natur
brechen molekulare Ketten sehr früh ab. Also unter bestimmten Umständen -
Wasser und so - können sich längere Ketten bilden, aber ab einer bestimmte
Länge brechen die. Da gibt es ganz klare Gleichgewichts-Gesetze in der Chemie –
da kann man mit irgendeinem Chemiker darüber sprechen – der sagt ist logisch,
da gibt es Gleichgwichts-Gesetze, das geht nicht. Ja, und der sagt also in der
Natur brechen die molekularen Ketten sehr früh ab, auch die Ursuppenbedingungen
von Miller, der Versuche machte in den 50er Jahren, wie eine erste Zelle zufällig
hätte entstehen können. Und er hat dabei gemerkt, mit dieser Atmosphäre, mit
dem Sauerstoff geht es unmöglich. Wir müssen
davon ausgehen, dass es ursprünglich mal keinen Sauerstoff gab. Das
wäre nicht sehr angenehm gewesen für uns, oder? Da hätten wir drei Minuten
gelebt. Und da sagt er, es hat keinen Sauerstoff gegeben, weil mit Sauerstoff
geht es eh nicht. Und da hat er also bestimmte
Bedingungen angenommen für seine Experimente und wollte schauen,
wie könnte da eine Zelle
entstehen. Hat alles nicht funktioniert. Natürlich hat er gewisse Makromoleküle
erreicht, aber die brechen ab. Es gibt noch andere Probleme, aber das ist nicht
das Thema. Nun Vollmert sagt, die Gesetze zur Herstellung von Makromolekülen
sind durch jahrzehntelange Experimente sehr gut bekannt. Weiter erklärte in
diesem Buch, es gibt keine Möglichkeit – also ich wiederhole mit meinen Worten,
das sind jetzt keine wörtlichen Zitate, sie müssen das Buch durchlesen - es
gibt keine Möglichkeit, dass sich das DNS Molekül eines Einzellers
bilden konnte. Das widerspricht jeder Naturgesetzlichkeit. Darwin hat gesagt,
wir können das alles erklären mit Naturgesetzen, aber er wusste natürlich noch nichts
von diesen Makromolekülen - gar nichts. Und darum sein Buchtitel, „Was Darwin
nicht wissen konnte…“ Aber heute können wir es wissen und darum sagt er, „Was
Darwinisten nicht wissen wollen.“ Es gibt keine Möglichkeit, dass sich das DNS Molekül
eines Einzellers bilden könnte. Und diese DNS ist natürlich viel, viel kürzer
als unsere Menschliche. Man braucht ja nicht so viel „Text“, um einen Einzeller
zu bauen wie einen ganzen Menschen inklusive des Großhirns. Die Entstehung des
Lebens von selbst ist nicht möglich. Also schon der ganze Anfang mit der Evolutionslehre
von Darwin funktioniert nicht, meine Damen und Herren. Und das sage nicht ich, das
sagt Bruno Vollmert. Vollmert geht aber noch weiter. Die Verlängerung des DNS
Moleküls von einer Tierart zur anderen, denn die Evolution ging ja wie gesagt
von der Amöbe bis zu Goethe. Da muss ja die Kette immer länger werden.
Funktioniert auch nicht. Die Bildung von Ketten in diesem Umfang sind nicht
möglich. Natürlich sind gewisse Moleküle, die sich anhängen können und so -
alles möglich - aber das Wachstum von Molekülen in diesem Umfang, wie es nötig
wäre von einer Tierart zur anderen geht nicht. Und jetzt kommt ein Zitat aus
dem Buch gegen den Schluss: „Ich halte daher den Darwinismus für einen
verhängnisvollen Irrtum, der seinen beispiellosen Erfolg letztlich wieder einem
anthropozentrischen Wunschdenken verdankt.“ Im Wunschdenken, der Mensch
soll das Zentrum, das Höchste sein. Noch ein Zitat ganz am Schluss seines
Buches und dann kommt der Anhang mit Quellenangaben und so weiter: „Mit
der Frage nach der Entstehung des Lebens ist es in dieser Hinsicht wie mit der
Frage nach der Entstehung der Materie. Als Albert Einstein von einem
Journalisten einmal danach gefragt wurde, soll er als Antwort nur mit dem
Finger nach oben gedeutet haben. Diese bescheidene Geste des großen Physikers
nehme ich auch als die unter naturwissenschaftlichen Aspekten einzig
angemessene Antwort auf die Frage nach der Entstehung des Lebens, das mehr ist
als selbstorganisierte Materie.“ Und das ist nur ein Beispiel. Aber wie
gesagt, unser Thema ist nicht Evolution. Noch ein Zitat von Werner
Heisenberg. Wieder ein Mann, auf den man in Deutschland sehr stolz sein
kann - 1901 bis 1976. Er war Physiker und Mitbegründer der Quantenphysik und
Nobelpreisträger. Er sagte einmal: „Der erste Trunk aus dem Becher der
Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet
Gott.“ Wir sehen, es ist nicht so, wie (Richard) Dawkins sagt „Wer
denkt, muss Atheist sein.“ Ich meine, das sind Leute, die sind weiter
gekommen als Dawkins. Auch wissenschaftlich weiter. Und die konnten das so
sagen. Nun, wir sind immer noch im 19. Jahrhundert. Im Zeitalter des Atheismus.
Ein Wort zu Karl Marx 1818 bis 1883. Er schrieb sein fundamentales Buch
1867. Sie sehen ein paar Jahre nach Darwin. „Das Kapital“ - und dieses Buch
wollte ihr Darwin widmen. Aber der hat nicht gejubelt. Karl Marx, mein Freund,
der hat realisiert oweh .... Ich habe ja gesagt, der Mann (Charles Dawin) war
hin und her geworfen. Und dann immer wieder ein schlechtes Gewissen gehabt.
Wozu führen diese Ideen, die ich veröffentlicht habe und er hat abgelehnt, er
wollte die Widmung nicht. Aber Karl Marx - er hat erkannt - Darwin ist die
Grundlage für die Lehre des Klassenkampfes. Darwin hat uns beigebracht,
die Evolution des Lebens ohne Gott geht so: der Stärkere vernichtet den Schwächeren
und dann kann der Stärkere sich weiterentwickeln. Wer also den Schwachen
schützt und ihm hilft, der ist eigentlich ein Feind der Evolution. Der Stärkere
muss die Oberschicht stürzen. Und dann gibt es eben einen nächsten Schritt in
der fortschreitenden Revolution des Marxismus, bis dann schließlich einmal am
Ende die klassenlose Gesellschaft kommt, wo alle gleich sind, alle in Frieden
zusammenleben und niemand mehr sagt, das ist mein - denn alles gehört uns
gemeinsam. Nun, das Leben von Marx ist sehr interessant. Er kam aus einer
jüdischen Familie. Er stammt aus einer rabbinischen Abstammungslinie, aber er
war in seiner Jugend ein bekennender Christ. Und er hat sogar einen Aufsatz
geschrieben auf dem Gymnasium noch mit dem Titel „Die Verbindung des
Gläubigen mit Christo.“ Und dann ging er nach dem Abitur zum Studium und
dort ist irgendetwas geschehen und wir wissen nicht was. Dort gibt es eine
Wende in seinem Leben. Irgendetwas ist in sein Leben hereingekommen und es
entsteht ein tiefer Hass auf Gott. Er hat ein ganz eigenartiges Schauspiel
geschrieben und dort drin kommt dieser Satz vor: “Ich möchte mich an dem
einen rächen, der dort oben herrscht.“ Wenn man Karl Marx heute sieht,
mit seinem Bart, ja dann sagt man, ein Revolutionär; aber damals haben die
Leute anders reagiert. Die wussten – wer es wusste natürlich - aber
damals konnte man wissen, diese Barttracht ist ganz speziell. Das haben die
Satanisten im 19. Jahrhundert so getragen. Man kann nicht einfach behaupten,
Marx war ein Satanist, aber es gibt verschiedene Hinweise, die darauf
hindeuten. Es könnte aber auch sein, dass er nicht offiziell Satanist war, aber
denen sehr nahe stand. Auf jeden Fall auch der Lebensverlauf ist sehr typisch
und entspricht dem, was ganz typisch ist bei Satanisten auch heute. Eine
schreckliche Zerrüttung in seiner Familie, Selbstmord von zwei Töchtern und
eines Schwiegersohnes. Also diese Häufung von Selbstmorden ist ganz typisch bei
Satanisten. Dann der Tod dreier Kinder durch unnötige Unterernährung und
Verwahrlosung. Und ganz am Schluss endet Marx in der Hoffnungslosigkeit. An
Engels, seinen Freund schreibt er „Wie unnütz und leer ist doch das
Leben.“ Schrecklich! Das ist ganz schrecklich! Aber seine Ideen haben
Konsequenzen gehabt. 1917 während des Ersten Weltkrieges kommt es zur
Revolution, zur Oktoberrevolution in Russland. Russische Revolution und
Machtübernahme der Kommunisten und in der Folge entsteht die Sowjetunion. Unzählige
Länder werden grausam unterdrückt und kommen unter die Knute des realen Kommunismus.
Aber wir müssen wissen, der Kampf der Kommunisten war wesentlich motiviert
durch das Buch von Darwin. Und übrigens nicht nur die dort im Osten, sondern
wir wissen auch in Militärkreisen in Deutschland in der Zeit vor dem Ersten
Weltkrieg war Darwin sehr populär. Und dieses Denken, der Stärkere vernichtet
den Schwächeren, hat manche Offiziere geprägt. Dieses Denken war ganz wichtig
im Blick auf den Ausbruch des Ersten Weltkrieges der Weltgeschichte. Es ist nicht
der zweite, auch nicht der neunte; der erste. Ein neues Phänomen, ein Krieg, in
dem alle 5 Kontinente mit eingeschlossen waren, betroffen waren. Und so, wie
gesagt, durch die russische Revolution wurden schließlich Millionen von
Menschen ermordet. In der Annahme, der Stärkere sich durchsetzt, dann geht die Evolution
weiter. Das marxistische System - wir haben hier eine These und hier
eine Antithese. Zum Beispiel die Kapitalisten oben und das Proletariat
unten. Und eben durch die These und Antithese gibt es einen „Zusammengeknall“
und daraus entsteht eine neue Epoche, eine Synthese. Aber dann entsteht
in der Synthese wieder eine These – Antithese, die müssen sich wieder „zusammenschlagen“
und der Stärkere kommt dann einen Schritt weiter, bis schließlich einmal die
klassenlose Gesellschaft des Friedens und der Gerechtigkeit ohne Gott
entsteht. In den 1920er Jahren haben die Kommunisten in Russland gesagt, und
jetzt vernichten wir das Christentum. Denn das ist uns ein Dorn im Auge. Und so
kam es zu einer systematischen Vernichtung des Christentums. Millionen von
Christen wurden ermordet und in die Arbeitslager geschickt und so weiter.
Wir kommen nochmal zurück, 19. Jahrhundert eine dritte Person, die sehr wichtig
ist: Friedrich Nietzsche - 1844
bis 1900. Auch da wieder interessant, die Herkunft. Nietzsche war der Sohn
eines evangelischen Landpfarrers. Allerdings hatte er seinen Papa früh als Kind
schon verloren und dann wurde er in einem Frauenhaushalt aufgezogen. Nicht
unbedingt eine einfache Situation, aber dieser junge Nietzsche, der aus einem sehr
gottesfürchtig geprägten Klima herauskam, wurde stark beeinflusst von Darwin. Und
er hat Blitzkarriere gemacht, deshalb ist er extrem jung bereits Professor an
der Uni geworden. Eine seiner wichtigen Aussagen ist „Gott ist Tot.“
Damit wollte er nicht sagen, Gott hat einmal gelebt, sondern er wollte sagen,
in unserer modernen Zeit. Sie sehen, im 19 Jahrhundert sah man sich eben schon als
modern. In unserer modernen Zeit ist der Gedanke an Gott vorbei. So ist Gott tot.
Und er hat in seinen Schriften auch einen ausgesprochenen Hass gegen das
Christentum ausgedrückt und gerade auch gegen das Christentum, das Schwachen
helfen will. Er hat eine Verachtung für das Schwache. Für ihn war wichtig der
Übermensch. Mit 34 wurde er früh pensioniert und das Ende ist ganz tragisch. Er
endet schließlich in geistiger Umnachtung, aber wurde hingebungsvoll zum
Beispiel von seiner Schwester gepflegt bis zum Schluss. Wahrscheinlich hängt
diese geistige Umnachtung auch zusammen mit Syphilis, eine Krankheit, die er
sich als Zwanzigjähriger zugelegt hatte, als er in Hurenhaus gegangen war. Also
er hat auch gelebt, was er philosophiert hat - es gibt keine absoluten Werte.
Aber dieser Mann hat das 19. - das 20. Jahrhundert auch - ganz entscheidend im
Denken geprägt. Nietzsche war auch für Hitler ganz wichtig. Und nun gehen wir
in den Übergang 19. / 20. Jahrhundert und wir schauen uns noch eine weitere
wichtige Person an. Natürlich, ich vereinfache ja, indem ich einige wichtige
Personen herausgreife und einige wichtige Linien aufzeichne. Das muss man in
einem Vortrag, man kann ja nicht hier einen Vorlesungszyklus halten. Also die
Vereinfachung, die hat schon einen guten Grund.
Dr. med. Sigmund Freud - 1856 bis 1930. Er war jüdischer Abstammung, aber ohne Glauben an Gott und seine Selbstbezeichnung war - Zitat: „Ein ganz und gar gottloser Jude.“ Oder ein hoffnungsloser Heide. Das ist also sehr ungewöhnlich, selbst für säkulare Juden, so von sich zu sprechen. Nun, in seiner Jugend im Jugendalter, war er bereits sehr stark durch die Evolutionslehre von Darwin angezogen. Das hat sein Denken geprägt, und schließlich hat Freud die Psychologie des 20. Jahrhunderts beeinflusst wie kein anderer. Und Leute wurden beeinflusst, die nie etwas von Freud je gelesen haben. Für ihn in seiner Psychologie war der Begriff der Sexualität ganz wichtig. Er lehrte das Unterdrücken des Sexualtriebes mache den Menschen krank. Hm.. wer will schon krank werden. Aber da waren doch die biblischen Gebote: Du sollst nicht ehebrechen. Die biblischen Gebote zeigen, dass die Sexualität ein Geschenk Gottes an uns Menschen ist aber nur im geschützten Rahmen der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau. In seiner Psychologie wertete er das Rationale stark ab. Das war natürlich ein Schlag auf den Kopf von allen Aufklärungsphilosophen, die sagten, die Ratio führt uns. Er (Freud) sagt: „ach woher.“ Wir sind, doch viel mehr getrieben von unseren Trieben und von unseren Lüsten als von unserer Vernunft. Und da hat er natürlich schon gut beobachtet. Ich meine nur ein Beispiel: wenn man eine Statistik macht, wie viele Leute rauchen in der Gesellschaft und dann die Prozentzahl vergleicht, mit wie viele Ärzte rauchen, stellen wir fest, das ist also nicht irgendwie berufsabhängig. Also Leute, die ganz genau wissen, wie rauchen den Menschen zerstört. Ihre Vernunft führt sie nicht dazu, dass sie weniger rauchen als alle übrigen. Also wir werden sehr stark von anderen Dingen in uns getrieben, das hat er sehr betont. Aber er ging dann noch viel weiter und er leugnet damit auch die Schuld und die Verantwortlichkeit des Menschen. Und er betonte, dass man eben so vieles abschieben muss auf die Umgebung, auf die Eltern, auf die Gesellschaft. Er sagt natürlich nicht „abschieben“, ja. Aber das hat zu dieser Änderung auch in der Rechtsprechung geführt nicht wahr. Wenn ein Krimineller vor Gericht steht, dann wird er psychologisch untersucht. Und er sagt (der Psychologe) ja, also sehen Sie mal dieser Mann, was der für einen Vater hatte. Unter uns gesagt, also da wäre ich ja auch so geworden. Und schauen sie mal an all diese Umstände. Natürlich all diese Dinge spielen hier eine Rolle, aber das darf nicht unsere Verantwortung heruntersetzen. Wir müssen zu dem stehen was wir tun auch wenn wir in unglücklichen Verhältnissen groß geworden sind. Aber ein Kabarett in der Schweiz „Cabaret Rotstift“, hat das vor vielen Jahren sehr gut ausgedrückt. In einer Nummer: Hansli hat wieder mal eine Scheibe eingeschlagen und dann singen die Kabarettisten zusammen: „Da Hansli is scho racht, nur d`Umwalt, die is schlacht!“. Sie haben es nicht verstanden ja - ich übersetze „Hans, der kleine Hans ist schon in Ordnung, nur die Umwelt, die ist eben schlecht.“ Aber auf Hochdeutsch reimt sich das eben nicht, darum entschuldigen Sie diesen alemannischen Dialekt dazwischen. Nun Freud sagte auch Religion und Glaube ist eigentlich eine psychische Krankheit. Und wer will schon ein Idiot sein? Aber dieser Mann hat das 20. Jahrhundert ganz stark beeinflusst. Auch die breite Masse. In einem Brief an C.G. Jung einen der ganz berühmten Tiefenpsychologen des 20 Jahrhunderts zusammen mit Freud, schrieb er in einem Brief „Mein bester Jung, versprechen sie mir die Theorie über die Sexualität, die das Wesentlichste von allem ist, niemals aufzugeben. Wir müssen daraus ein Dogma machen, ein unantastbares Bauwerk.“ Ist ja schon interessant, ein Mann, der sich so lächerlich macht über Religion und sagt, die Leute sind krank, der sagt, „Wir müssen aus dieser Lehre ein Dogma machen.“ Der Begriff Dogma kommt ja aus der Religion nicht wahr. Wenn Sie die Psalmen lesen im Alten Testament, da steht manchmal nach einigen Zeilen sela. Das ist das hebräische Wort, das bedeutet, jetzt soll der Tempelchor, der den Bibeltext gesungen hat, schweigen und das levitische Orchester soll mit den Instrumenten nach vorne treten. Und in dieser Zeit der Musik kann man dann über das Gehörte nachdenken und in dem Sinn machen wir ein paar Minuten sela.
Meine Damen und Herren, wir kommen nun nach dem 19. Jahrhundert zum 20. Jahrhundert, das in dem Microsoft Lexikon Encarta in dem Europa Artikel betitelt wird als Das schreckliche 20 Jahrhundert. Es ist das Jahrhundert der zwei Weltkriege der Menschheitsgeschichte. Erster Weltkrieg 1914 bis 1918, Zweiter Weltkrieg 1939 bis 1945. Es ist das Jahrhundert der großen Revolutionen, kommunistischen Revolutionen und der Verfolgung von Minderheiten. Mehr als 200.000.000 Tote durch Krieg und Verfolgung haben wir in diesem Jahrhundert zu beklagen. Nun es war so, die Ideen des 18. / 19. Jahrhunderts eroberten ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts mehr und mehr die Massen in der westlichen Welt. Das, was früher das Denken von Intellektuellen war, wurde mehr und mehr das Denken von großen Massen unserer Gesellschaft. Und so war das 20. Jahrhundert im Westen sehr stark charakterisiert durch Desorientierung. Man weiß nicht mehr, was recht und was Unrecht ist. Durch Entfremdung, durch Destabilisierung, Auflösung der Werte und so weiter und sofort. Und nach dem Zweiten Weltkrieg - zunächst mussten ja die Eltern viel arbeiten, um überhaupt wieder etwas zu essen zu haben. Und so vergingen die 50er Jahre. Aber viele Jugendliche sagten sich so in den 60er Jahren: Was soll das eigentlich? Man arbeitet und arbeitet und man möchte möglichst viel verdienen und so weiter. Und es war so, in den 60er Jahren waren Millionen von Jugendlichen so richtig enttäuscht über all die Folgen wissenschaftlicher Entwicklungen. Nicht wahr, die Aufklärungsphilosophen haben gesagt, mit unserem Verstand können wir alles weiterentwickeln und schließlich werden wir sogar den Weltfrieden schaffen. Das hat Immanuel Kant verheißen. Mit Verstandeskraft können wir die Konflikte lösen - ganz einfach. Wenn wir ein Problem haben zusammen, dann sagen wir ja, gut, du möchtest das, ich möchte das, gut. Aber es geht ja nicht so oder so, dann machen wir doch Fifty Fifty. Hälfte so, Hälfte so, dann können wir Frieden machen. Und so war das Denken. Aber das hat sich alles nicht bewahrheitet. Es gab zwei Weltkriege. Dann wurden Chemiewaffen bereits im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Die Atombombe im zweiten und danach kam die Zeit des Kalten Krieges wo man ständig unter dieser Bedrohung stand, dass ein Atomkrieg Europa zusammenschlagen könnte. In den 60er Jahren war auch die Zeit des Vietnam Krieges. Man fragte sich, was soll das eigentlich? Und man wurde sich auch immer mehr bewusst, wohin die wissenschaftliche und industrielle Entwicklung führt: Umweltverschmutzung, Umweltschaden - und so waren Millionen von Jugendlichen enttäuscht über den Rationalismus. Der Gebrauch des Verstandes führt ja in den Engpass und viele wünschten sich eine Flucht in eine andere Welt, in eine irrationale Welt, wo nicht der Verstand herrscht. Übrigens interessant, wenn Sie schauen in der Malerei im 20. Jahrhundert. Da können Sie oft sehen, wenn gegenständlich gemalt wird, wie die Köpfe oft viel kleiner werden. Viel zu klein für die Gestalten. Und das drückte bereits aus, das Zurückdrängen der Ratio, des Verstandes. Anderes soll wichtiger werden. Und genau in den 60er Jahren schaffte eine ganz neue Art von Musik - die Rockmusik - den weltweiten Durchbruch. Das war die Zeit der Beatles und Rolling Stones. Eine Musik mit einem immer gleichbleibenden Grundschlag, der nie variiert, der immer exakt wie ein Motor gleich bleibt. Das war ein Gräuel in der frühen Musik. Da muss man atem-rhythmisch immer wieder ändern, sonst schaltet man den Verstand aus. Und es ist auch gegen die natürlichen Rhythmen des Körpers, die sind ja auch ebenso, dass sie variieren und in Perioden verlaufen. Eine Musik mit einem durchstampfenden Grundschlag. Man merkte, das ist genau die Musik, die wir brauchen, mit der können wir ausflippen und abheben. Und die frühen Rockmusiker der 60er Jahre waren überrascht - warum spinnen die Leute so, wenn sie uns zuhören? Was geschieht da eigentlich? Und sie haben begonnen sich zu interessieren für andere Möglichkeiten, wie man eben entfliehen kann in eine irrationale Welt. Und sie begannen mit Drogen zu experimentieren. Drogen gab es doch von Alters her schon. Warum gab es das Drogenproblem nicht? Das wurde da wieder ganz neu entdeckt und solche Musiker begannen zu experimentieren, sangen auch in manchen Songs von diesen Erfahrungen und haben wieder ihre Fans angesteckt und da ging die Drogenwelle los. Und die ist nicht mehr zum Ende gekommen. In der Schweiz sagt man in der Politik: sie ist ein Gräuel. Wir können das Problem nicht lösen. Also den Schwerstsüchtigen bezahlen wir das Heroin. Da sind gewisse Leute ein bisschen verrückt geworden, oder? Das ist ja unglaublich. Und dann erwachte auch das Interesse an östlichen Religionen. Man realisierte, man kann auch ohne Drogen diese irrationalen Erfahrungen machen durch Meditation und so weiter. Okkultismus wurde plötzlich interessant für Massen - Esoterik, die New Age Bewegung boomte. Die Bewegung der 60er Jahre, insbesondere die 68er Revolution, war ein bewusster Bruch mit herkömmlichen Werten. Man sagte, was sollen all diese Regeln über Sexualität? Wir wollen doch frei sein und Freud hat uns erklärt, wir werden krank, wenn wir uns an solche Regeln halten. Und so sagte man, der Mensch soll frei sein in der Sexualität und er kann Partner wechseln wie er will und auch Ehebruch ist nicht etwas Schlimmes, es gehört dazu. Homosexualität ist einfach eine andere Form. Und man forderte auch lautstark die Auflösung der Ehe als ein Auslaufmodell. Man muss neue Formen des Zusammenlebens und der Kommune entwickeln anstatt Familie. Das ist vorbei. Das war Christentum. Abtreibung ist das Recht der Frau. Und man propagierte anti-autoritäre Erziehung. „Der Hansli is scho` racht.“ Die Kinder sind ja gut in sich, die haben einen guten Kern, die wissen schon, was sie wollen und was sie sollen. Da muss man nicht repressiv erziehen. All diese Dinge boomten. Und nun können wir ein bisschen zurückgelehnt über 40 Jahre zurückblicken auf die 68er Bewegung. Und es war eine Bewegung da, aber das war nur der Anfang. Das geht ja bis heute. 68er Bewegung ist nicht vorbei, das geht weiter! Und noch heute sagen wir das Drogenproblem ist unlösbar. 50% oder mehr Ehen enden in der Scheidung. Wir gewöhnen uns an Patchwork Familien. Ich weiß nicht, ob sie wissen, was damit gemeint ist. Also ein Mädchen sagt, das ist mein Halbbruder und früher habe ich noch mit einem anderen Bruder zusammen gewohnt, aber der ist jetzt beim dritten Freund der Mutter und so. Das sind Patchwork Familien. Und was geschieht in den Kindern? Die werden nicht glücklich durch diese Umstände, die werden destabilisiert, die wissen nicht mehr, wo gehöre ich hin. Und ich meine auch schon Kinder der 68er - da wurde 11:00 Uhr am Abend dann sagten sie zu Papa – die sagen nicht Papa - John, wann soll ich ins Bett gehen? Ja, die wussten nicht, die warten immer bis die Eltern endlich mal sagen wann sie ins Bett gehen sollen. Destabilisierung der Kinder, Gewaltzunahme und dieses verbreitete Gefühl der Sinnlosigkeit unter Jugendlichen in der Schule, das ist echt ein Problem. Aber es ist doch logisch, wenn die Lehrer sagen, wir wissen ganz genau aus der Wissenschaft, wir sind nicht geplante Wesen. Es ist nicht Gott, der uns gewollt hat. Ich weiß, es gibt ja Leute - das habe ich schon erlebt in der Seelsorge - behauptete jemand, die Mutter hat mich nie gewollt. Das ist schrecklich eine solche Aussage. Aber gut, manchmal stimmt es auch nicht. Ich habe danach mit der Mutter gesprochen, das sah ein bisschen anders aus. Aber es gibt Leute die können das wirklich mit Recht sagen, die Mutter hat mich nicht gewollt. Meine Eltern haben mich nicht gewollt. Und ein Christ kann sagen, sogar wenn das so ist, darfst du wissen, Gott hat dich gewollt. Er hat dich geplant. Als Schöpfer. Aber den Kindern in der Schule sagt man das nicht. Ihr seid biochemische Maschinen durch Zufall entstanden und dann machen die Schüler schon selber fertig, ohne das bewusst sagen zu können - dann haben wir auch keinen Sinn und kein Ziel. Und heute können wir zurückschauen auf eine Abtreibungskultur: 30 Jahre Abtreibung bedeutet die Vernichtung von mehr als einer Milliarde Kinder weltweit. Die UNO sagt, weltweit werden jährlich 40.000.000 abgetrieben. Das heißt, ein Viertel aller Schwangerschaften endet mit Tötung des Kindes im Mutterleib. Und heute sehen wir eine dramatische Zunahme in der Schweiz, sagt man der IV-Bezüger. Das ist die Invalidenversicherung – ihr habt ein anderes Wort hier in Deutschland. Und zwar viele Menschen als Folge des modernen Lebensstils. Das ist eine ganz tolle Einrichtung, dass Menschen, die wirklich in Not sind, dass die so durch den Staat Unterstützung bekommen. Aber heute sind es so viele Menschen, die so gelebt haben, wie man gesagt hat in den 60er Jahren, seid frei in der Liebe, es macht euch glücklich. Sonst werdet ihr krank. Und dann müsste ja unsere Zeit eigentlich die psychisch gesündeste Zeit sein, denn es ist die am wenigsten repressive Gesellschaft in ethischen Fragen. Aber es ist genau das Gegenteil! Wenn wir sehen, diese Depressionszunahme als Volkskrankheit. Wenn wir sehen - das ist ein Tabuthema: Post-Abort-Syndrom. Wie viele Frauen leiden unter den schrecklichen Folgen einer Abtreibung? Und nun, man hat ihnen vielleicht gesagt, „ihr könnt abtreiben, kein Problem.“ Und jetzt, wer hilft Ihnen? Über die Jahre hinweg. Wer hilft Ihnen? Das ist eine große, große Not. Das Problem mit AIDS, Hepatitis B und C. Hängt ja auch zum Teil mit dem Lebensstil zusammen. Nur zum Teil. Unter dieses verbreitete Gefühl der Sinnlosigkeit und Wertlosigkeit. Im 19. Jahrhundert wenn man so mit den Leuten gesprochen hatte – also ich habe nicht im 19. Jahrhundert gelebt, aber das sieht man ja eben aus der Literatur - diese Leute haben sich nie die Frage so im Allgemeinen gestellt: Was bin ich wert? Das war gar nicht die Frage, sondern viele haben sich gefragt: Wie könnte meine persönliche Schuld gelöst werden? Ich kann nicht mit Gott ins Reine kommen. Aber heute ist das nicht so etwas, was die Gesellschaft kennzeichnet, sondern vielmehr die Frage, was bin ich eigentlich wert? Wer bin ich eigentlich? Was soll das? Nun, wir haben doch im Gleichnis vom verlorenen Sohn zusammen gelesen und ich möchte nochmals zurückkommen. Ich lese nochmals von Anfang an Lukas 15, 11. <Er, Jesus Christus, sprach aber: ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne. Der Jüngere von ihnen sprach zu dem Vater „Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt.“ Und er teilte ihm die Habe. Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land und daselbst vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte. Als er aber alles verzehrt hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land und er selbst fing an, Mangel zu leiden. Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes. Er schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten. Der begehrte seinen Bauch zu füllen mit den Trägern, welche die Schweine fraßen. Und niemand gab ihm. Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: „Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger.> Wir sehen, der Sohn, der sich emanzipiert hat von seinem Vater, hat so gelebt, wie er sich das vorgestellt hat und am Schluss endet er bei den Schweinetrögen. Wenn man so diese abendländische Geschichte anschaut: seit der Emanzipation, der Aufklärungszeit, über das 19. Jahrhundert des Atheismus und dann das schreckliche 20. Jahrhundert mit all den Auswirkungen, müssen wir doch heute sagen, in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts sind wir echt bei den Schweinetrögen angekommen. Es ist eine große Not. Aber es ist auch eine Chance. Denn dadurch ist es zu erklären, dass in Vers 17 steht <Als er aber zu sich selbst kam...> Er begann ganz neu über sich nachzudenken, in einer Weise, wie er das früher nie getan hätte, als er noch nahe beim Vater war. Und schließlich kommt der Wunsch, heimzukehren. Vers18 <Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: „Vater, ich habe gesündigt. Gegen den Himmel und vor dir. Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen, mache mich wie einen deine Tagelöhner.“ Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn sehr. Der Sohn aber sprach zu ihm: „Vater, ich habe gesündigt. Gegen den Himmel und vor dir. Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.> Wunderbar. Der Sohn erkennt die Lage. Und er sagt sich, ich möchte heimkehren. Zurück zum Vater. Von dem ich mich so auf eine üble Weise damals emanzipiert hatte. Und ich will alles zugeben, vor Gott sagen, ich habe gesündigt gegen den Himmel. Und das Schöne ist, es gibt manche Menschen, die sagen sich das mal so. Aber die brechen dann nicht wirklich unbedingt auf. Und hier im Gleichnis sehen wir, dieser junge Mann steht dann auch wirklich auf und er geht <... er machte sich auf und ging zu seinem Vater.> Und als er dann noch weit weg war von zu Hause sah ihn bereits der Vater. Warum? Der Vater hat ständig gewartet in all dieser Zeit. Der ging offensichtlich im Gleichnis immer wieder zum Aussichtspunkt - kommt er? Wieder nichts. Da muss man doch frustriert werden nach Jahren immer wieder hingehen, kommt er - und er kommt nicht. Das war gestern auch so und vorgestern auch so, er kam nicht. Und da steht er und sieht den Sohn von weitem kommen. Und schauen wir mal die Reaktion: ist der Vater ein zorniger Vater? <Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn sehr.> Der Vater wartet und er fühlt mit, all die Leiden, die er durchgemacht hat. Könnte man ja sagen – selbstverschuldet! Selbstverschuldet. Der Vater fühlt mit, er ist innerlich bewegt. Wo sind die Menschen, die auch heute mit anderen mitleiden? Wir erleben das in unserer Kirche am Ort, da sind Menschen zum Glauben gekommen, und ich sage Ihnen, wie die gelebt haben. Und da sind so viele Dinge kaputt gegangen. Aber es ist jetzt einfach so, die kommen da ins Lazarett. Und wenn die Nöte haben, dürfen sie sich melden und können Sie über die Nöte sprechen und man kann Ihnen raten. Und es gibt Leute, die sind irgendwie einfach schwach und die brauchen immer wieder Ermutigung. Wir schauen allerdings darauf, dass wir nicht sagen, kommen sie regelmäßig in die Seelsorge. Wenn etwas ist, etwas wirklich Wichtiges, dann bespricht man das, aber man schaut immer darauf, dass jemand möglichst schnell wieder selbstständig ist, es darf keine Abhängigkeit entstehen zum Seelsorger. Aber eine Unterstützung, Hilfe, dass man dieses Leid eben mit trägt und man sieht dann auch, wie Menschen im Laufe der Zeit eben wirklich Fortschritte machen und wie ein ganz neues Leben entsteht. Was früher kaputt war wird ein glückliches, stabiles Leben. Da haben wir einen der war etwa – ich weiß nicht mehr genau, drei oder viermal verheiratet. Und dann lebt er mit einer zusammen. Heute, eine stabile Ehe ist jetzt da. Und es ist wirklich eindrücklich, das zu sehen. Es ist möglich, wie es hier gezeigt wird, zurück zum Vater, und der Vater steht da, umarmt ihn, küsst ihn sehr. Und der Sohn? Wird nicht einfach so romantisch in dieser Situation, sondern er bleibt bei der Realität: <Vater ich habe gesündigt.> Er geht nicht darüber hinweg. Und so ist es wichtig, wenn wir den Wunsch haben heimzukehren, zum Vater im Himmel, zu diesem Gott, den wir davongelaufen sind - wir dürfen wissen, er wartet schon längst, ist innerlich bewegt über all das, was wir erlebt haben in unserer Vergangenheit. Und er will, dass wir kommen. Aber dann sollen wir auch sagen: <Ich habe gesündigt.> Und dass wir auch konkret (werden) im Gebet zu Gott – wir brauchen keine Mittelspersonen. Vielleicht kann Seelsorge helfen, aber das ist nicht nötig. Wir können ganz direkt im persönlichen Gebet vor Gott kommen. Und wir können Gott sagen, schau, ich habe das gemacht und ich wusste, es ist Sünde. Ich habe das gemacht und das ist mir klar geworden, es ist Schuld vor Gott, schuld vor dir. Vergib mir. Und dann Gott danken, dass Jesus Christus dafür gestorben ist.
Ich lese weiter im Gleichnis: <Der Vater aber sprach zu seinen Knechten, „Bringt das beste Kleid hier und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße. Und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es und lasst uns essen und fröhlich sein, denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden.“ Und sie fingen an, fröhlich zu sein.> Die ganzen Dreckskleider kann er ausziehen. Hat er das verdient? Nein. Was konnte er bringen, eigene Leistung? Nein. Das Einzige, was er bringen konnte war „Ich habe gesündigt“, aber der Vater gibt ihm das beste Kleid und das ist genau was wir im Römerbrief lesen. In Römer 5, 1 steht: <Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott.> Und dieser Ausdruck gerechtfertigt ist im Griechischen aorist, das heißt, es ist eine abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit. Wenn jemand an Jesus Christus glaubt, sagt Gott, dieser Mensch ist gerecht, weil er ihm alle Schuld vergibt. Was bleibt noch übrig, wenn alle unsere Schuld in unserem Leben vergeben ist? Dann sind wir nur noch gerecht, oder? Wenn aller Schmutz weg ist. Es ist phantastisch, ein geschenktes Kleid, das beste Kleid, ein Ring. Es ist toll beim Ring, ja. Wo fängt der Ring an? Und wo hört der auf? Das ist doch ein wunderbares Symbol der Ewigkeit. Und die Bibel sagt <Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.> Gott schenkt das ewige Leben! Übrigens es heißt - lesen sie genau, die Bibel muss man genau lesen - <auf dass jeder, der an ihn glaubt nicht verloren geht, sondern das Ewige Leben habe.> Das ist Gegenwart, Präsenz. Das ewige Leben als ein Besitz. Ja, da kann man behaupten, ich habe das Ewige Leben, das ist doch hochmütig. Nein. Der Apostel Johannes, der Heilige Apostel Johannes schreibt ja in 1. Johannes 5, 11 <dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.> Der Apostel Johannes hat ja geschrieben, damit wir wissen, dass wir Ewiges Leben haben durch den Glauben an Jesus Christus. Und dann Sandalen an seine Füße. Das gibt wieder ein Fundament. Menschen, die alle Orientierung verloren haben, dürfen wieder ein festes Fundament, wo man Festigkeit hat im Gehen hat bekommen. Gott will ein Fest feiern. Er war tot, ist wieder lebendig geworden. Das ist doch herrlich. Das ist die beste Botschaft, die es gibt für unsere Gesellschaft, für die Welt. Diese Heimkehr zum Vater ist nichts anderes als Umkehr. Im Prophetenbuch Hesekiel im Alten Testament, Kapitel 33, Vers 10 steht: <Also sprecht ihr und sagt: „Unsere Übertretungen und unsere Sünden sind auf uns.“ Und in denselben Schwinden wir dahin.> Wie könnten wir denn leben? Und dann kommt die Antwort, <spricht zu Ihnen: „So wahr ich lebe“, spricht der Herr der Ewige. „Ich habe keinen Gefallen am Tod des Gesetzlosen, sondern dass der Gesetzlose von seinem Wege umkehre und lebe. Kehrt um, kehrt um von euren Bösen wegen, denn warum wollt ihr sterben?> Gott sagt, er möchte das Leben von uns. Gesetzlos - das bezeichnet nicht einfach hier Kriminelle, sondern Menschen, die gegen die Gebote Gottes gelebt haben. Und Gott sagt kehrt um, kehrt um. Ein dringliches Rufen und Warten. Der Herr Jesus hat alles gut gemacht. Am Kreuz von Golgatha wollte er stellvertretend die Schuld unseres Lebens auf sich nehmen. Gott hat ihn bestraft, Gott hat ihn verlassen am Kreuz, damit er ewig bei uns sei. Wenn wir unsere Schuld dem Sohn Gottes im Gebet bekennen und an den Namen des Sohnes Gottes glauben. So haben wir eine herrliche Botschaft für eine so moderne Welt. Postmoderne oder moderne Welt? Das ist das, was uns ein großes Anliegen ist, das hier an dieser Stelle weiterzugeben. Und ich hoffe, dass jeder, der diesen Frieden mit Gott noch nicht hat, diese Heimkehr zum Vater noch nicht erlebt hat, dass er diese Erfahrung machen darf. Viele hier haben diese Erfahrung gemacht. Ich weiß es. Es ist wunderbar. Warum nicht heute kommen? Gott ruft. Danke fürs Zuhören.