Wozu gibt es Edelsteine?

31.08.2011

Roger Liebi

Zionshalle Dübendorf/Zürich

ID: 25780

 

Liebe Geschwister, liebe Freunde, wir haben heute Morgen das Thema „Wozu gibt es Edelsteine?“, vor uns. Das Thema ist nicht ganz original von mir, es gibt nämlich ein sehr gutes Buch von Professor Werner Gitt „Wozu gibt es Sterne?“ und da habe ich gedacht, dass das ein guter Titel ist und wir daraus „Wozu gibt es Edelsteine?“ machen. Das wäre vielleicht ein Beginn einer Serie, man könnte dann weiterfahren mit Wozu gibt es Musik? Wozu gibt es Tiere? Wozu gibt es Pflanzen? usw., aber heute eben das Thema „Wozu gibt es Edelsteine?“

Meine Predigt besteht aus drei Teilen, wobei der Hauptteil der Letzte ist:

1.    Edelsteine im Buch Hiob

2.    Edelsteine im Jenseits

3.    Edelsteine im Neuen Jerusalem

Es geht uns ganz besonders um die 12 Edelsteine in Offenbarung 21.

Nun zum ersten Punkt: Die Edelsteine im Buch Hiob:

Hiob lebte gemäß Hiob 1, 1 im Lande Uz. Das sind die Berge von Süd-Jordanien, dort war Hiob Zuhause in dem Jh. nach der Sintflut, d.h. am Ende des 3.Jt. vor. Chr. Das Land Uz liegt ganz in der Nähe von Timna, Timna nördlich von Eylat, in der Negev-Wüste. Dort finden wir ein grandioses Bergbaugebiet, seit der frühesten Zeit nach der Sintflut. Man hat in archäologischen Ausgrabungen der vergangenen Jahre ein Netz von vielen Kilometern langen Stollen entdeckt. Typischerweise wurden Löcher in den Boden gegraben, man ging in die Tiefe der Erde hinein, aber dann in den Tiefen selbst wieder Seitenstollen, Seitenkanäle, um da die wunderbaren Dinge aus der Finsternis der Erde hervorholen zu können. Das gibt uns genau den Hintergrund für Hiob 28. In diesem herrlichen Kapitel hat Hiob über die Weisheit gesprochen und sich gefragt, V.12: „Wo findet man die wahre Weisheit Gottes?“ Und auf dem Hintergrund, dass gerade in seiner Nähe ein so großes Bergbaugebiet war, zu seiner Zeit, versteht man den Text viel konkreter.

Hiob 28:

1.    Denn für das Silber gibt es einen Fundort und eine Städte für das Gold, dass man läutert.

2.    Eisen wird hervorgeholt aus der Erde und Gestein schmelzt man zu Kupfer. (So wie es ganz besonders in Timna der Fall war, wo man viel Kupfer gefunden hat.)

3.    Er (der Mensch) hat der Finsternis ein Ende gesetzt und durchforscht bis zur äußersten Grenze das Gestein der Finsternis und des Todesschattens.

4.    Er bricht einen Schacht fern von dem Wohnenden. Die von dem Fuße Vergessenen hangen hinab, fern von den Menschen schweben sie.

5.    Die Erde, aus ihr kommt Brot hervor und ihr Unteres wird zerwühlt, wie vom Feuer.

6.    Ihr Gestein ist der Sitz des Saphirs, und Goldstufen sind darin.

7.    Ein Pfad, den der Raubvogel nicht kennt und den das Auge des Habichts nicht erblickt hat –

8.    den die wilden Tiere nicht betreten, über den der Löwe nicht hingeschritten ist.

9.    Er, der Mensch, legt seine Hand nach harten Gestein, wühlt die Berge um nach der Wurzel aus.

10. Kanäle haut er durch die Felsen und allerlei Kostbares sieht das Auge.

11. Er dämmt Flüsse ein, dass sie nicht durchsickern und Verborgenes zieht er hervor an das Licht.

12. Aber die Weisheit, wo wird sie erlangt, und welche ist die Stätte des Verstandes?

13. Kein Mensch kennt ihren Wert, und im Land der Lebendigen wird sie nicht gefunden.

14. Die Tiefe spricht: Sie ist nicht in mir! – und das Meer spricht: Sie ist nicht bei mir!  (das sich auch ganz in der Nähe von Timna befindet, das Rote Meer im Süden).

15. Geläutertes Gold kann nicht für sie gegeben und Silber nicht dar gewogen werden als ihr Kaufpreis. 

16. Sie wird nicht aufgewogen mit Gold von Ofir, mit kostbarem Onyx und Saphir

17. Gold und Glas kann man ihr nicht gleichstellen, noch sie eintauschen in ein Gerät mit gediegenem Gold.

18. Korallen und Kristall kommen ihr nicht in Erwähnung und der Besitz der Weisheit ist mehr wert als Perlen. (Wenn man bedenkt, dass gerade südlich von Timna im Roten Meer ganz besonders schöne Korallen-Riffe zu finden sind)

19. Nicht kann man ihr gleichstellen den Topas aus Äthiopien. Mit dem feinsten Gold wird sie nicht aufgewogen.

20. Die Weisheit nun, woher kommt sie, und welches ist die Städte des Verstandes?

21. Denn sie ist verborgen vor den Augen alles Lebendigen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie verhüllt.

Nur aus diesem Kapitel können wir eine wichtige Schlussfolgerung ziehen:

Fazit 1: Edelsteine gehören zu den schönsten Dingen der materiellen Welt, die Gott erschaffen hat. Aber die Weisheit Gottes steht weit über ihren Wert. Über den Wert der schönsten Dinge in dieser sichtbaren Schöpfung.

 

2. Edelsteine im Jenseits

In Hesekiel 28 finden wir Prophetie über den damaligen Fürsten von Tyrus, ein übler, gottloser Mensch. Aber dann in V.12 geht der Prophet plötzlich über die Person des Fürsten von Tyrus hinaus und beschreibt den bösen Geist, von dem der beseelt war – der Satan! Und es wird plötzlich im Text klar: Da ist nicht mehr von einem Menschen die Rede, nein, sondern von einem Engel, einem Cherub, der einst von Gott vollkommen erschaffen worden war, aber dann gefallen ist – der Satan, der den Fürsten von Tyrus beherrscht hatte.

Hesekiel 28:

12.  Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sprich zu ihm:  So spricht der Herr, HERR: Der du das Bild der Vollendung warst, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit,

13. du warst in Eden, dem Garten Gottes; (hier ist nicht der spätere Garten Eden gemeint, den Gott auf Erden für die Menschen errichtet hat, sondern das himmlische Original, das Paradies im Himmel, von dem der Garten für Adam und Eva nur ein irdisches Abbild war. Aber das Urbild im Himmel, darum geht es hier.)  allerlei Edelstein war deine Decke: Sardis, Topas, und Diamant, Chrysolith, Onyx und Jaspis, Saphir, Karfunkel und Smaragd; und aus Gold war das Kunstwerk deiner Tambourin und deiner Pfeifen bei dir, an dem Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.  (Das Kunstwerk deiner Tamburine und deiner Pfeifen war bei dir: So ist es richtig übersetzt. Es gibt Übersetzungen, die haben diese Stelle ein bisschen entstellt, aber das ist ganz klar im heb.)

14. Du warst ein schirmender gesalbter Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht, du warst auf Gottes heiligem Berg, du wandeltest inmitten feuriger Steine. (Hier wird der Tempelberg erwähnt, aber natürlich nicht der Tempelberg auf Erden, sondern der himmlische Tempelberg, das himmlische Zion, das auch in Heb. 12 erwähnt wird. Und in diesem himmlischen Tempel war dieser Cherub, ein Musiker-Engel, inmitten all diesen feurigen, funkelten Edelsteinen.)

15. Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis Unrecht an dir gefunden wurde. 

16. Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, und du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berg Gottes weg und ich habe dich, du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der feurigen Steine.

Hier erfahren wir, dass es sogar im Jenseits Edelsteine gibt. Und das führt uns zu

 Fazit 2: Edelsteine sind so wunderbar in Bedeutung, dass Gott sie sowohl im Diesseits als auch im Jenseits erschaffen hat. Und das muss uns eben zur Frage führen: Wozu gibt es Edelsteine, was bedeuten sie?

In Offenbarung 4 sehen wir, wie Johannes entrückt wurde im Himmel und er wurde unmittelbar ins Zentrum des Paradieses entrückt, nämlich in den himmlischen Tempel und zwar dort ins Allerheiligste. Dort sah er Gottes Thron, die Bundeslade.

Offenbarung 4:

1.    Nach diesem sah ich: Und siehe, eine Tür war geöffnet in dem Himmel und die erste Stimme, die ich wie die einer Posaune mit mir hatte reden hören, sprach: Kommt hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.

2.    Sogleich war ich im Geist, und siehe, ein Thron stand in dem Himmel, und auf dem Thron saß einer.

3.    Und der da saß, war von Aussehen gleich einem Jaspisstein und einem Sardis, ein Regenbogen war rings um den Thron, von Aussehen gleich einem Smaragd.

Hier wird Gottes Herrlichkeit beschrieben im Himmel aber mit Vergleichen zu Edelsteine, die wir aus dieser Schöpfung kennen. D.i. nun unser Fazit 3: Edelsteine sprechen von Gottes Herrlichkeit!

Gott hat Edelsteine geschaffen, damit wir besser wissen, was das heißt, wenn die Bibel über Gottes Herrlichkeit spricht. Ich habe einen Bekannten, der ist blind geboren worden und das war natürlich für mich große Gelegenheit herauszufinden – wie denken Blindgeborene? Das ist schon etwas Spezielles, nicht wahr? Ich verweise nur auf Johannes 9. Und ich habe diesen gläubigen Mann gefragt: Ja, wie ist das, wenn du über Heilsgeschichte nachdenkst, wie stellst du dir das vor, das was früher war, das was später war? Nun, er arbeitet in einem Radiostudium im Archiv und er sagt: Ich habe im Archiv so Schubladen und je weiter die Schubladen runtergehen, desto älter sind die Dinge. Ich sehe die Heilsgeschichte so, wie diese Schubladen, wo es immer weiter runtergeht. Gut, dann wollte ich wissen, wie stellst du dir das vor, wenn man spricht von Herrlichkeit, denn er hatte ja noch nie Licht gesehen. Dann sagt er, als er ein Kind war, da hatte man ihm seine Schuhe ganz gut geputzt und ihm gesagt, d.i. eben Glanzherrlichkeit. Und aufgrund seiner ganz gut geputzten Schuhen kann er sich etwas darunter vorstellen, was Herrlichkeit bedeutet. Aber stellen wir uns mal vor, diesen Vorteil, denn wir haben, dass wir Edelsteine, wunderbar geschliffen, die das Licht in ihren Farben zerlegen und Funkeln weitergeben, das kennen wir und so können wir noch besser verstehen, was das heißt, wenn die Bibel über Gottes Herrlichkeit spricht.

In Offenbarung 21, 10 geht es um das Neue Jerusalem. Johannes soll die Braut des Lammes sehen und dann sieht er eine Stadt, das Neue Jerusalem:

10. Und er führte mich im Geist weg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt, Jerusalem, herabkommend aus dem Himmel von Gott;

11. und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr wertvollen Stein, wie ein kristallheller Jaspisstein; (Jaspissteine, d.i. eine interessante Stelle. Hier finden wir nochmals Jaspis, den wir schon in Offenbarung 4, 3 gefunden haben in Vergleich mit Gott.

Offenbarung 4.3: „Und der da saß, war von Aussehen gleich einem Jaspisstein.“

Aber hier wird gesagt in Offenbarung 21, 11; Jaspis ist ein sehr kostbarer Edelstein, ein kristallheller Edelstein. Nun jeder, der Jaspis heute kennt, weiß, d.i, ein Halbedelstein, nicht ein sehr kostbarer und er ist nicht durchsichtig. Aber hier steht, ein sehr kostbarer Edelstein, wie eine kristallheller Jaspisstein, also durchschimmernd. Hier haben wir ein Problem: Die Namen von Edelsteinen haben im Lauf der Geschichte ihre Bedeutung manchmal geändert. Es gibt Edelsteine, die sind immer gleichgeblieben. Aber es gibt gewisse Steine, die haben zu verschiedenen Zeiten, unterschiedliches bedeutet. Um das Ganze noch komplizierter zu machen, auch gleichzeitig an verschiedenen Orten, haben gleiche Namen zum Teil verschiedene Steine bezeichnet. Jetzt könnt ihr euch vorstellen, was das für ein Problem war, als ich letztes Jahr als Übersetzungsberater für die Revision der Tadschikischen Bibel in Duschanbe war, Zentralasien. Da sollte ich beraten, wie man die Edelsteine übersetzt. Es ist natürlich so, dass im Tadschikischen die Namen ganz unterschiedlich gebraucht worden sind in der Vergangenheit je nach Ort und eben überhaupt in der Geschichte hat es solche Veränderungen gegeben. D.i. also ein ziemlich schwieriges Thema, aber nicht ein hoffnungsloses Unterfangen, es braucht einfach ein bisschen Arbeit. Hier sehen wir, der Jaspis im N.T. ist ein sehr kostbarer Edelstein und der ist durchsichtig wie Kristall und er bezeichnet den Diamant.

Im N.T ist der Jaspis der Diamant. Der Diamant ist der härteste Edelstein und überhaupt das härteste Material, dass wir hier auf Erden kennen. Man teilte die Härte der Materialien ein von 1-10 und der Diamant hat die Härte 10. Darum muss man sagen, der Diamant ist der Herrlichste aller Edelsteinen. Und so weist der Diamant, der eben von Gottes Herrlichkeit spricht, auf den hin, von dem wir in 2. Korinthern 9, 15 lesen: „Gott sei Dank, für seine unaussprechliche Gabe.“

Der Diamant hilft uns die Herrlichkeit des Herrn Jesus zu erkennen. Und in 2. Korinther 3, 18 lesen wir: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt, nach demselben Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist.“

Ein ganz interessantes Mittel, wie wir Jesus Christus ähnlicher werden können. Was muss man tun, um Ihm ähnlicher zu werden? Sich irgendwie ganz besonders Mühe geben, oder was muss man machen? Hier finden wir eine Erklärung. Wir müssen uns mit dem Herrn Jesus beschäftigen. Wenn wir ihn im Wort Gottes anschauen, dann werden wir automatisch in sein Bild verwandelt. D.i. ein ganz wichtiger Schlüssel, darum ist die Beschäftigung mit der Person des Herrn Jesus ganz Wesentlich für das christliche Leben. Es gibt viele Gläubige, die sagen immer bei jeder Predigt: Was hat jetzt das mir für das Praktische gebracht? Was habe ich jetzt daraus gelernt? Gut, eigenartig, die gleichen können dann manchmal nicht sehr erfreut sein, wenn man sehr konkrete Gebote aus dem N.T. aufzeichnen kann. Dann hätte man genügend praktische Anweisungen. Z.B. 1. Timotheusbrief, muss man durchlesen, und alle Befehlsformen, alle Imperative und man findet etwa 30 Imperative. Jetzt habe ich schon 30 Gebote beieinander. Nicht wahr, im Judentum ist man stolz, wir haben in der Thora 613 Gebote. So hat man die verschiedenen Gebote in den 5 Bücher Mose systematisiert: 613. Wir haben im N.T noch viel mehr: 1.Timotheusbrief – 30, 2.Timotheusbrief – auch 30 Imperative und dann nehmen wir noch den kleinen Titusbrief dazu – nochmals etwa 30. In meiner Bibel habe ich die Imperative, die Befehlsformen, besonders angezeichnet, dann findet man sie sofort wieder. In der kürzesten Zeit hat man dann 90 Gebote beieinander, nur in gewissen drei kleinen Briefen. Aber jetzt haben wir noch ein paar andere Briefe und das N.T. besteht aus noch mehr als nur den Briefen. Wir bekommen viel mehr neutestamentliche Gebote, als die Thora im Judentum. Aber eben, wie wird man dem Herrn ähnlicher? Wir müssen uns mit seiner Herrlichkeit beschäftigen, Ihn anschauen in seinem Wort! In 1. Johannes 1, 5 lesen wir: „Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist, und gar keine Finsternis in ihm ist.“

Gottes Wesen ist Licht und Er bewohnt nach 1. Timotheus 6, 16 ein unzugängliches Licht und keiner der Menschen hat Ihn in seiner absoluten Gottheit je gesehen, noch kann Ihn sehen. Aber dieser Gott hat sich geoffenbart und diese Diamanten, die brechen das Licht und verbreiten es in ihrer ganzen Schönheit und in ihrer ganzen spektralen Breite.

Und so kommen wir dem Thema immer näher. Was bedeuten die Edelsteine, wozu sind sie da? In Hebräer 1, 1-3; da lesen wir:

1.    Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten,

2.    hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat,

3.    welcher die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er durch sich selbst die Reinigung von den Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe.

Hier wird davon gesagt, dass der Herr Jesus die Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes ist. Es gibt Übersetzungen, die haben „Abglanz“, es ist aber zu schwach. Ausstrahlung seiner Herrlichkeit ist richtig! Gott ist in seiner absoluten Gottheit unzugänglich für das Geschöpf, denn keiner der Menschen je gesehen hat noch sehen kann und trotzdem wollte sich Gott uns Menschen und auch der Engelwelt offenbaren. Und darum konnte Gott auch im A.T. eine Gestalt annehmen, die erträglich war. Und so finden wir die Erscheinungen Gottes im A.T. in Jesaja 6. Der Prophet sieht Gott auf dem Thron. Wie ist das möglich? Man kann doch Gott nicht sehen. D.i. der Herr Jesus, der eine Gestalt angenommen hat, um Gott für den Menschen in erträglicher Weise offenbar zu machen. Und später ist Er schließlich im Fleisch gekommen als wirklicher Mensch, um zu zeigen, wer der Dreieine Gott ist! Und so ist der Herr Jesus die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und darum kann man nur über den Herrn Jesus den Dreieinen Gott kennenlernen.

Darum sagt 1. Johannes 2, 23: „Wer den Sohn hat, hat den Vater“. Aber es wird nie gesagt: Wer den Vater hat, hat den Sohn. Der Weg geht immer über den Sohn und so sagt der Herr Jesus in Johannes 14, 6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Weil Gott sich im Sohn offenbart – ER ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit. Wie in den Psalmen, da steht plötzlich „Sela“, der Chor, der das Wort Gottes singt, schweigt – es kommt ein levitisches musikalisches, instrumentales Zwischenspiel, damit die Hörer im Tempel über das gehörte Wort Gottes aktiv nachdenken.

 

3.Edelsteine im Neuen Jerusalem

Offenbarung 21, 9-11:

9. Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm her, ich will dir die Braut, die Frau des Lammes zeigen.

10. Und er führte mich im Geist weg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt, Jerusalem, herabkommend aus dem Himmel von Gott

11. und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr wertvollen Stein, wie ein kristallheller Diamant (Jaspis).

Hier steht im griechischen Jaspis, aber wir wissen im N.T. ist Jaspis der Diamant, darum hier wie ein kristallheller Diamant.

Wer ist das Neue Jerusalem? Was ist das Neue Jerusalem? Zu Johannes wird gesagt in V.9: „Ich will dir die Braut, die Frau des Lammes zeigen.“ Und als er dann auf den Berg geht, sieht er aber eine Stadt. D.h. d.i. eine Frau, die aber auch als Stadt beschrieben wird. Das finden wir noch einmal in der Offenbarung, nämlich die Hure, die gleichzeitig genannt wird – Babylon, die Große; in Offenbarung 17 und dort geht es um die falsche Kirche, die sowohl als eine untreue Frau, als auch eine Stadt beschrieben wird. Hier finden wir als Kontrast zur falschen Kirche die wahre Kirche: Die Gemeinde, die aus allen Erlösten, allen Bekehrten besteht seit Pfingsten. Apostelgeschichte  2 bis zur Entrückung. Und so können wir also sagen. Das Neue Jerusalem hier ist eine symbolische Beschreibung der Gemeinde in der Zukunft. Aber da sind vielleicht manche enttäuscht: „Ich habe immer gedacht, wenn ich in der Herrlichkeit des Himmels komme, werde ich diese Stadt dann sehen.“ Kein Problem, die werden wir dann auch sehen. Aber in der Bibel wird diese Stadt, die Gott gebaut hat im Himmel, genannt das himmlische Jerusalem. Hebräer 11 – die Stadt, schon Abraham erwartete und auch Hebräer 12 – das himmlische Jerusalem, dort wird auch der himmlische Berg Zion erwähnt und in Galater 4 wird Jerusalem genannt: Jerusalem droben, sowie Rabbiner das Jerusalem im Himmel nannten – Jeruschalaem lemala – d.i. Jerusalem droben im Gegensatz zu Jeruschalaiem lemata – Jerusalem unten. Und auch das wird in Galater 4 erwähnt. Es gibt eine wirkliche Stadt im Himmel, die Gott als Urbild erschaffen hat. Jerusalem auf Erden soll ein irdisches Abbild sein von diesem Urbild, aber sowohl Urbild als auch Abbild haben eine sinnbildliche Bedeutung, und das Sinnbild ist die Gemeinde!

Also: Es gibt diese Stadt mit diesen Edelsteinen usw., aber in Offenbarung 21 wird diese Stadt eben konkret beschrieben, um die Herrlichkeit der Gemeinde zu beschreiben und sie hat die Herrlichkeit Gottes: Lichtglanz wie ein kostbarer Edelstein, der Diamant.

 

 

Offenbarung 21:

12. und sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und an den Toren zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, welche die, der zwölf Stämme der Söhne Israel sind:

13. Nach Osten drei Tore und nach Norden drei Tore und nach Süden drei Tore und nach Westen drei Tore.

14. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundlagen, und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.

15. Und der, der mit mir redete, hatte ein Maß, ein goldenes Rohr, damit der die Stadt messe und ihre Tore und ihre Mauer.

Bei diesen Maßen muss man natürlich an das Urbild denken, dass es eben konkret im Himmel gibt.

16. Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so groß wie auch die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr - 12 000 Stadien; ihre Länge und ihre Breite und ihre Höhe sind gleich.

12000 Stadien, das sind ungefähr 2280 km. Man hat die Mühe, die Stadt auf USA-Staatsgebiet aufzuzeichnen und die Länge. Also 2280 km Höhe x 2280 km Länge x 2280 km Breite: Ein vollkommener Kubus. In der Stiftshütte war das Allerheiligste ein Kubus, 10x10x10 Ellen. Und so wird hier gezeigt, dass die Gemeinde eben allerheiligsten Charakter hat.

17. Und er maß ihre Mauer, 144 Ellen, eines Menschen Maß, das ist des Engels.

D.h. Menschen Maß und Engel-Maß ist das gleiche Maß.

18. Und der Bau ihrer Mauer war Jaspis und die Stadt war reines Gold, gleich reinem Glas.

19. Die Grundlagen der Mauer der Stadt waren geschmückt mit jedem wertvollen Stein: der erste Grundlage Jaspis; der zweite Saphir; die dritte ein Chalzedon; die vierte Smaragd;

Der gesamte Mauerbau ist aus Diamant.

20. die fünfte Sardonyx; die achte Sardis; die siebte Chrysolith; die achte Beryll; die neunte Topas; die zehnte Chrysopras; die elfte Hyazinth; die zwölfte Amethyst.

21. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, jedes einzelne der Tore war aus einer Perle, und die Straße der Stadt war reines Gold, wie durchsichtiges Glas.

22. Und ich sah keinen Tempel in ihr, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm.

23. Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm.

24. Und die Nationen werden durch ihr Licht wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr.

25. Und ihre Tore sollen bei Tag nicht geschlossen werden, denn Nacht wird dort nicht sein.

Gott ist das Licht, aber die Stadt hat die Aufgabe, Gottes Licht, Gottes Wesen auszustrahlen in ihrer ganzen Herrlichkeit, in ihrer ganzen Spektralbreite. D.i. eine ganz wesentliche Aufgabe der Gemeinde in der Zukunft. Aber sie ist es eigentlich schon jetzt!

26. Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen zu ihr bringen.

27. Und nicht wird in sie eingehen irgendetwas Gemeines und was Gräuel und Lüge tut, sondern nur die, die geschrieben sind in dem Buch des Lebens des Lammes.

Schauen wir uns den ersten Stein der Grundlage an: Der Diamant, der auch ihren Gesamteindruck entspricht.

11. und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr wertvollen Stein, wie ein kristallheller Diamant.

19. Die Grundlagen der Mauer der Stadt waren geschmückt mit jedem wertvollen Stein: der erste Grundlage Jaspis; der zweite Saphir; die dritte ein Chalzedon; die vierte Smaragd;

Die 1.Grundlage der Stadt war – Diamant. Wie gesagt, Diamant ist das härteste Material und das weist hin auf Gott, der Höchste, der Allmächtige, der einfach über allen steht. Da kommt manchmal die Frage: Wer hat Gott erschaffen? Ist gar nicht nötig die Frage, weil Er in sich selbst ewig ist und ohne Zerfall. Wir fragen nur bei all den Dingen, die irgendwie zerfallen, wo ist der Anfang? Aber jemand, der immer gleich ist, sich nie verändert, der hat das Sein in sich selbst. Und der Diamant weist hin auf Gott der Höchste, wo man nicht nur weitergehen kann. Was ist härter als Diamant? Diamant kann man nur mit Diamant ritzen, es gibt nichts Härteres als Diamant.

Psalm 83, 19: Und dass sie erkennen, dass du allein, dessen Name HERR ist, der höchste bist über die ganze Erde.

Das wird ausgedrückt durch diese erste Grundlage von Diamant.

Wir gehen weiter. (Vers 19) Die Grundlagen der Mauer der Stadt waren geschmückt mit jedem Edelstein: Die 1.Grundlage, Jaspis; d.i. der Diamant und die 2. Grundlage: Saphir, gr. sappeiras und man sieht das besonders darin, dass da so kleine Goldpunkte sind. Heute sagen wir nicht Saphir dazu, sondern Lapislazuli. Und das haben wir in Hiob 28 schon gelesen. Der Saphir wird dort erwähnt und dann heißt es „Goldstufen sind darin“, d.i. Lapislazuli. Und das spricht direkt vom Himmel: Das Blau vom Himmel und dann die Goldpunkte darin stehen für die Sterne.

In 2. Mose 24, 10, da heißt es von den Ältesten Israels: „Und sie sahen den Gott Israels. Und unter seinen Füßen war es wie ein Werk in Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit.“

Der Saphir weist hin auf den Sohn Gottes, der vom Himmel her gekommen ist in diese Welt. In Johannes 16, 28 sagt Er: „Ich bin von dem Vater ausgegangen und in die Welt gekommen“, und damit war Er schon Ewiger Sohn, vor seinem Kommen, Er ist ja vom Vater ausgegangen, nicht später ist der Vater sein Vater geworden durch Zeugung, sondern Er ist von dem Vater ausgegangen, in die Welt gekommen und dann sagt Er: „Und wiederum verlasse Ich die Welt und gehe zum Vater.“ D.i. die Herrlichkeit des Saphirs.

Die 3.Grundlage: Chalcedon, gr. halkedon, d.h. auf gut Deutsch „Kupferstadt“. Diese Wurzel „halk“ bezeichnet Kupfer. D.i. eine Stadt in der Türkei, das war ein ganz wichtiger Fundort in der Antike und Handelsort des Chalcedons. Es geht nicht darum, dass der Chalcedon ein Kupferstein wäre, aber sein Name bringt ihn mit Kupferstädten in Verbindung. Kupfer hat einen Schmelzpunkt bei 1048, 6°C, d.i. das Material in der Stiftshütte gewesen mit dem höchsten Schmelzpunkt, höher als Silber und Gold. Und darum wurde Kuper verwendet auch für den Altar, der ständig da dem Feuer ausgesetzt war. Und so ist das Kupfer eben ein Bild des Leidens, der Herr Jesus musste unter der Hand Gottes leiden.

Jesaja 53, 10: „Es gefiel dem EWIGEN Ihn zu zerschlagen, Er hat ihn leiden lassen.“ Der Herr Jesus ist in das Feuer des Gerichtes Gottes, das wir in Ewigkeit verdient hätten, hineingegangen in den Stunden der Finsternis, als Gott Ihn verlassen hatte. Darin besteht eine ganz besondere Herrlichkeit seiner Person, dass er bereit war in dieses Leiden hineinzugehen, obwohl Er im Voraus wusste, was da auf Ihn zukommen würde: Das Gericht, das wir in Ewigkeit im Feuer verdient hätten. Das auf sich zu nehmen am Kreuz. Und so kann jeder, der den Herrn Jesus angenommen hat als seinen Retter mit Paulus sagen, Galater 2, 20: „Der Sohn Gottes, der mich geliebt, ganz persönlich, und sich selber für mich hingegeben hat“. Dieser kostbarer, herrlichere Chalcedon spricht eben von der Herrlichkeit dessen, der bereit war zu leiden in dem Feuer Gottes.

Die 4.Grundlage: Smaragd, gr. smaragtos, auf heb. bareketh, barak ist der Blitz, bareketh ist der Blitzstein, spricht von der Schönheit des Smaragdes, wenn er das Licht wie ein Blitz von sich wirft. Wovon spricht dieser grüne Stein? Es gibt ihn in verschiedenen Varianten. Ganz besonders kostbar ist natürlich der Smaragd aus Kolumbien, der bis zum tiefgrün gehen kann. Man muss unter der Lupe die Struktur anschauen, da kann man schon einiges darüber sagen, ob der Smaragd wertvoll ist oder nicht.

In Matthäus 24, 27 sagt der Herr Jesus: „Denn wie der Blitz ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.“ So beschreibt der Herr Jesus einmal, wenn Er kommen wird um das letzte Wort über diese Welt zu sprechen: Wie ein Blitz wird er kommen. Und davon spricht natürlich der Blitzstein bareketh- der Smaragd. Und noch etwas in 2. Samuel 23, 4 spricht David so wunderbar über das 1000-jährige Reich, wenn einmal der Herr Jesus, der Messias, kommen wird um diese Welt aus dem Fluch in den Segen zu führen, und dann steht da: „Und er wird sein wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken: Von ihrem Glanz nach dem Regen sprosst das Grün aus der Erde.“

Diese Welt wird aufgrünen, die Wüste wird aufblühen, sagt uns Jesaja, und das alles, wenn der Herr Jesus kommt wie ein Blitz und dann die Herrschaft annehmen wird.  Auch davon spricht der Smaragd.

Die 5. Grundlage: Sardonyx, auch im gr. sardonyx. „Sard“ bedeutet rot und „onyx“ bedeutet Fingernagel, die verschiedenen Schichten im Gestein drin. Es gibt die Farbe, die ganz typisch der Fingernagelfarbe entspricht und dann dieses rot, blutrot. Wir haben hier zwei Dinge: Rot und Fingernagel. Rot weist hin auf das Blut und Fingernagel weist hin auf die Menschenhände. Und so sagt der Herr Jesus in Matthäus 26, 45b: „Siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in Sünderhände überliefert.“ Was war das für den Sohn Gottes, sich so zu erniedrigen und dann bereit sein in diese schmutzigen, von Sünde befleckten Händen der Menschen übergeben zu werden? Die ihn schließlich misshandeln und töten werden? Aber Jesus war bereit sich hinzugeben in die Sünderhände, um dann zu leiden bis aufs Blut. Das wird uns ausgedrückt durch den Sardonyx und das macht uns den Herrn so kostbar. Wir haben doch eingangs gelesen: Ich habe wider dich, dass du deine 1.Liebe verlassen hast uns so wollen diese Edelsteine auch unsere Liebe zum Herrn wieder ganz neu entfachen, indem wir sehen, wer Er ist und was Er getan hat und nicht nur was, sondern auch wie Er es getan hat. Uns so werden unsere Herzen wieder entbrannt, entzündet für Ihn!

Die 6. Grundlage ist Sardis, gr. sardion, da haben wir nur noch das Wort rot- Blut. Und so spricht Sardis eben nicht wie der Herr Jesus sich hingegeben hat in Sünderhände, sondern hier wird einfach über das Blut Christi gesprochen. 1. Petrus 1, 18+19:

18. Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel,

19. sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken.

Es gab keinen anderen Weg, um uns zu retten, sonst hätte Gott diesen Weg gehen können, aber es gab nur den Weg über das Blut des Herrn Jesus, das kostbare Blut Christi. Das wird in diesem Edelstein uns vor Herzen gestellt.

Die 7. Grundlage ist Chrysolith, gr. chrysolithos, chryso-Gold und lithos-Stein. Wir kennen das vielleicht von Lithographie-Steingrundlage um Bilder zu machen. Der Goldstein, es gibt verschiedene Varietäten, wie Olivin von gelber Varietät. Der älteste Freund Hiobs hieß Eliphas „Mein Gott ist Feingold“. Und so spricht Gold eben von der Gottheit. In 2. Korinther 5, 21 lesen wir: „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit wurden in ihm.“ Das Gold spricht von göttlicher Herrlichkeit und damit auch von Gottes Gerechtigkeit. Und der Herr Jesus ist bereit gewesen für uns diesen Weg zu gehen, dass Er selber zur Sünde gemacht wurde und Gott dazu erklärt, als wäre Er die Ursache gewesen der Sünde in unserem Leben, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in Ihm. Nicht wie Luther übersetzte. Er übersetzt hier zu schwach: Damit wir die Gerechtigkeit hätten, die vor Gott gilt. Nein, es ist mehr: „Damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in Ihm“, das geht viel weiter. So spricht eben dieser Edelstein von dieser Herrlichkeit der göttlichen Gerechtigkeit, die unser Teil geworden ist durch den Glauben.

Die 8.Grundlage ist Beryll, gr. beryllos. Es gibt auch da verschiedene Varietäten, aber eine sehr verbreitete Farbe ist gerade Aquamarin, also meerblau. Sieht aus wie das Meer, aber da bewegt sich nichts, wenn man diesen Stein ansieht, nicht wie das Meer. Jesaja 57, 20: „Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer. Denn es kann nicht ruhig sein, und sein Wasser wühlt Kot und Schlamm auf.“ Der Gottlose ist ein Mensch, der innerlich nie zur Ruhe kommt, keinen Frieden hat, aber der Herr Jesus ist für uns gestorben, damit wir durch Ihn Frieden hätten. Er breitet gewissermaßen Arme aus, wie in Matthäus 11, 28 und sagt: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.“ Durch das Bekenntnis unserer Schuld im Gebet und durch die Annahme des Herrn Jesus als Retter, können wir völlig abladen und innerlich völlig zur Ruhe kommen. Es ist etwas Gewaltiges, wenn man so ein entlastetes Gewissen bekommt, diese Ruhe kennt die Welt nicht, es ist einzigartig. Aber die wird dargestellt in dem Beryll, der erinnert an das unruhige Meer, aber es ist alles statisch geworden, völlig zur Ruhe gebracht in Ihm, befreit vom beflecktem Gewissen.

Die 9. Grundlage ist der Topas, gr. topazion. Der Name kommt von einer Insel her, es ist gewissermaßen der Stein von der Insel Topazos, entspricht der Sankt Johannes Insel im Roten Meer, denn dort findet man viel Olivin, der jetzt dieser Varietät entspricht. Wir haben im Chrysoltih eine gelbliche Varietät gefunden und hier haben wir nun die olivgrüne Varietät. Der Topas von der Insel Topazos. Aber das Wort topazos hat die Wurzelbedeutung „suchen“. Die Insel Topazos ist eigentlich die Insel des Suchens, wenn man dort sucht, findet man den Olivin. In Johannes  1, 41 finden wir Andreas und da heißt es: „Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden – was übersetzt ist: Christus.“

Das war eine Entdeckung, wenn ein Jude das sagen kann: „Mazanio etha Maschiach“ - Wir haben den Messias gefunden. Und die Väter haben so Jh. lange gewartet, wann kommt der Messias, wann kommt der Messias? Dabei ist er schon seit 2000 Jahren gekommen. Und die Generationen fragen: Wann kommt der König, der Messias? Und dann einer findet Ihn und kann sagen: „Wir haben den Messias gefunden“, d.i. dieser wunderbare Topas, der Stein, nachdem man suchen muss, um Ihn zu haben! Oder in Johannes 1, 45 von Philippus: „Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth.“ Herrlich! Nicht wahr, da gab es viele, die haben verächtlich gesagt: Jesus der Sohn Josephs. Ja, weil Joseph war sein Pflegevater. Aber ist schon interessant, im rabbinischen Judentum hat man schon vor Christi Geburt gemerkt, im A.T. wird der Messias mal beschrieben als leidender Messias. In Jesaja 53, Psalm  22, hatte man Stellen, die auf den Messias hindeuteten in der Antike, auch im Talmut. Und da hatte man andere Stellen, da wird gesprochen von einem König, der herrscht in Macht und Gerechtigkeit. Wir bringt man das zusammen? Und dann haben sie gesagt: Es sind zwei verschiedene Messiasse: Maschiach Ben Joseph – der Messias der Sohn Josephs, d.i. der, der leidet, so wie Joseph gelitten hat und Maschiach Ben David – Messias, Sohn Davids, d.i. der, der herrscht wie David. Aber das N.T. sagt uns: Nein, es gibt nur einen Messias. Hier, wir haben den gefunden, Jesus, den Sohn Josephs, d.i. Maschiach Ben Joseph – Messias, Sohn Josephs, der leiden musste. Jawohl, von seinen Brüdern verworfen, aber das ist nicht alles, später stieg Er auf zum Herrscher über seine Brüder und die Welt, über Ägypten. D.i. der gleiche, der gelitten hat und der auch herrschen wird. Uns so ist der Herr Jesus über Maria, zurück bis auf Nathan, dann auf David, ist Er ein Nachkomme Davids. Und Joseph selber ist auch ein Sohn Davids, nämlich über Salomo, eine Linie, die sich 1000 Jahre vorher getrennt hatte. Und so ist der Herr Jesus beides. Aber hier sagt Philippus: Wir haben den gefunden, Jesus, den Sohn Josephs.

Die 10. Grundlage ist Chrysopras, gr. chrysoprasos, chryso-Gold und prasos ist Lauch – der Goldlauchstein. Die Israeliten, befreit aus der Sklaverei und Unterdrückung Ägyptens in der Wüste und dann kommt dieses Murren, 4. Mose 11, 5: „Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, an die Gurken und an die Melonen und an den Lauch und an die Zwiebeln und an den Knoblauch.“ Sie waren nicht mehr zufrieden mit dem Brot aus dem Himmel, das von Jesus Christus spricht, sondern sie wollten die Nahrung Ägyptens. Und fällt uns auf, das meiste ist gar nicht wirklich Nahrung, sondern einfach so dazu, oder?  Plötzlich sehen sie das allem mit rosa Brillen, war doch wunderbar, als wir noch in der Sünde lebten und geknechtet waren und gelitten haben, war doch eine schöne Zeit. Nicht wahr, so verrückt sprechen die hier und denken an den Lauch. Der Lauch spricht von den Speisen Ägyptens, von dem sich das Fleisch unter der Herrschaft des Satans ernährt hat. Aber in Apostelgeschichte  13, 39 lesen wir: „Und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder Glaubende gerechtfertigt.“

Es ist das Wunderbare, der Herr Jesus durch sein Werk kann Er die Sünden so wegmachen, dass Gott einen Menschen gerecht sprechen kann, trotz der Vergangenheit, trotz des Lauchs in Ägypten. Und so spricht das Gold eben von der Gerechtigkeit Gottes, der Lauch von dem Leben in der Sünde. Aber der Choysopras spricht davon, dass Menschen von allen gerechtfertigt worden sind durch den Glauben. Die ganze Vergangenheit ausgelöscht, alles geordnet, d.i. die Herrlichkeit des Choysopras!

Die 11. Grundlage ist Hyazinth, gr. hyakintos, d.h. hyazinthfarben, wie die Blume mit dem Namen Hyazinthe. Es gibt sie in verschiedenen Ausprägungen dunkelblau, dunkelrot. Heute nennt man diesen Stein Zirkon. Ich habe schon gesagt, bei gewissen Steinen, da wechseln die Namen, aber man kann auf den Grund kommen. Wovon sprechen die Blumen? Sie sprechen von der Auferstehung. Nach dem Wintertot, die erste Blume, die beginnt zu blühen in Israel, d.i. der Mandelbaum, der Ende Januar/Februar mit seinen Blüten das neue Leben ankündigt. Und dann kommen all die anderen Blumen im Land, so wie im Hohelied 2: „Die Zeit der Blumen ist gekommen.“, wird der Frühling beschrieben. Und das zeigt das neue Leben nach dem Tod. Und so sprechen eigentlich alle Blumen im Frühjahr von der Herrlichkeit des Herrn Jesus, der aus den Toten auferstanden ist. Kolosser  1, 18: „Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang hat.“  Natürlich, die Gläubigen werden auch auferstehen, zu dergleichen Auferstehung des Lebens, wie der Herr Jesus, aber Er ist der Erstgeborene der Toten, Er ist der Erste, der auferstanden ist und nicht mehr stirbt. Und noch etwas ganz besonders Kostbares. Der Herr Jesus hat sich selber auferweckt. In Johannes 10 sagte Er: „Niemand kann mir das Leben nehmen, Ich habe Gewalt das Leben zu lassen und auch das Leben wieder an mich zu nehmen.“ So sehen wir darin die Gottheit des Herrn Jesus erwiesen, dass Er einerseits bereit war als Mensch in den Tod zu gehen, aber Er hat sich auch selber erweckt, am 3.Tag das Leben wieder an sich genommen. Natürlich wurde er auch durch die Kraft des Geistes auferweckt, 1.Pet 3. Er wurde durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt, Römer  6. Das ergänzt sich alles. Aber die Bibel sagt, dass der Sohn Gottes selber das Leben wieder an sich genommen hat. Und davon spricht der Hyazinth, der die 11. Grundlage des Neuen Jerusalems schmückt.

Die 12. Grundlage ist der Amethyst. Ein eigenartiger Name. Auf gr. a-methystos. Das kommt von a-methysos, nicht betrunken. A – ist die Verneinung, das haben wir auch in gewissen Fremdwörtern, z.B. atonal, ist nicht tonal, anormal, ist nicht normal, Amethyst, d.i. der Stein der Nichtbetrunkenheit.

Woher kommt nun dieser Name? D.i. ganz eigenartig, im Okkultismus habe man die Dinge alle verdreht im Zusammenhang mit Edelsteinen. So unsinnige Ideen, man meint, Steine hätten irgendwelche Kräfte. Nein, die Bibel macht ganz klar, das sind einfach Geschöpfe Gottes, die von Gottes Herrlichkeit sprechen. Aber die Okkultisten sagen: „Wer ein Amethyst trägt, der wird bewahrt vor Trunkenheit.“ Da muss man nicht so machen, man muss einfach wissen, wie viel darf man und dann hört man auf, das geht automatisch, man braucht keinen Stein. Der Herr Jesus hat die Botschaft dieses Steines wunderbar erfüllt. Der Stein ist so ein bisschen Weinfarben, aber nicht ganz typisch. Nein, da müsste man einiges Wasser hineintun. Ja genau, so haben die Alten Wein getrunken vor 2000 Jahren, auch im Land Israel hat man Wein viel häufiger getrunken im Alltag, weil das Trinkwasser nicht hygienisch war. Und so hat man ein bisschen Wein mit dem Trinkwasser vermischt als Desinfektion. Darum übrigens auch, als der Herr das Abendmahl austeilte, man hat normalerweise auch im alten Israel den Wein nicht 100% getrunken, so wie wir das tun, aber verdünnt mit Wasser. Und dann ergibt es genau diese Farbe von Amethyst. Übrigens, Timotheus, der hatte oft Bauchschmerzen, Übelkeit gehabt und Paulus sagt wörtlich: Sei nicht länger ein Wassertrinker, sondern nimm ein wenig Wein um deines Magens und deines häufigen Unwohlseinswillen, in 1.Ti. 5.

Also er war strikt dagegen auch ein bisschen Wein zu nehmen fürs Trinkwasserdesinfizieren, aber Paulus sagt, in deinem Fall wäre es schon gut, eben wegen der Desinfektion. Das war der Grund für manche Magenleiden bei Timotheus.

Der Stein spricht von dem Herrn Jesus. Er litt am Kreuz, ohne schmerzstillende Droge, beim vollen Bewusstsein. Manchmal haben nämlich Soldaten ein bisschen Barmherzigkeit, trotz ihrer harten Herzen, gehabt mit Gekreuzigten. Und dann haben sie ein bisschen Betäubungsmittel ins Getränk getan, Matthäus 27, 34: „Gaben sie ihm Essig mit Galle vermischten Wein zu trinken; und als er ihn geschmeckt hatte, wollte er nicht trinken“. Das Wort „Galle“ gr., hollé, bezeichnet einfach etwas Bitteres, das man in das Getränk hineingetan hat mit einem Oppiat, als schmerzstillend. Aber als der Herr Jesus das merkt, dann trinkt Er das nicht, weil Er der Sündenträger sein wollte bei vollem Bewusstsein. Das hat nichts damit zu tun, dass wir keine Schmerzmittel nehmen dürfen, aber der Herr Jesus wollte der Sündenträger sein, der unter dem Zorn Gottes liegt, ohne irgendwelche Einschränkungen durch eine Betäubung, durch ein Schmerzmittel. Davon spricht der 12. Stein.

Wenn wir in Gedanken wieder diese Bedeutungen durchgehen, dann wird doch der Herr Jesus wieder ganz groß als der, der Gottes unaussprechliche Gabe ist, und der es allein verdient den 1.Platz in unserem Leben zu haben und der sich auch nicht zufrieden gibt mit dem 2.Platz. Darum sagt Er auch in Off. 2: „Wenn du nicht Buße tust, so werde Ich deinen Leuchter wegnehmen“!

Nur der 1.Platz gebührt Ihm. Aber Er ist so wunderbar, und darum wollen wir Ihm diesen Platz geben.