Rolf Scheffbuch

06. Juni1985

29. Ludwig-Hofacker-Konferenz

Jesus Christus in Ewigkeit – schon heute, aber dann erst recht!

 

In Tübingen lebte zu meiner Studienzeit Ludwig Schmidt, der frühere langjährige CVJM-Sekretär. Er beschenkte Studenten mit wertvollen Bücherpaketen. Unter einer Bedingung! Sie mussten den Philipperbrief auswendig lernen und ihm vorsagen. Ein Medizinstudent sagte: „Seitdem ich das gemacht habe, konnte ich in meinem Gedächtnis all das viele Wissen so stapeln, dass ich das Staatsexamen mit Bravour bestanden habe.“

Aber Ludwig Schmidt ging's um mehr als um ein Gedächtnistraining für schwäbische Studenten. Ihm ging es um die packende Botschaft Jesu im Philipperbrief: „Freuet euch im Herrn Jesus allewege!“ Also immer, täglich. „Der Herr ist nahe!“

Dein Herr Jesus, mit Gottes ewigen Vollmachten ausgerüstet, ist nahe! Der Jesus, der zu einem Petrus gesagt hat, „ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre“, ist Dir nahe! Der Jesus, der mit bangem Herzen auf die damalige Kirche geschaut und darauf gewartet hat, ob sich die Frommen bei ihm sammeln wie Küchlein unter die Flügel der Glucke, der ist nahe. Der Jesus, mit dem man sagen kann: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus!“ – der ist nahe. Der Jesus, der alle Bruchstücke unseres Lebens in seine Hand nehmen und heilend zusammenfügen kann, so dass nichts „ vergeblich“ ist – der ist nahe! Aber das ist noch nicht alles! Im Philipperbrief steht das unvergleichlich große Wort: „Der in euch allgefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollführen bis an den Tag Jesu Christi.“ Denn „wir warten auf unseren Heiland Jesus Christus vom Himmel, welcher unseren nichtigen Leib verklären wird, dass er gleich werde seinem verklärten Leibe nach der Wirkung seiner Kraft, mit der er kann auch alle Dinge sich untertänig machen“.

Es ist ja schon groß, was wir heute mit Jesus erleben können. Nicht nur am heutigen Festtag, sondern auch morgen früh an unserem scheinbar nebensächlichen Platz. Wenn Jesus dabei ist, ist es ein wichtigerer und schönerer Platz als der ganze Killesbergpark! Aber es wird noch einmal ganz anderes sein, wenn Jesus alle Dinge sich untertänig macht: Alles Ungeordnete in dieser Welt, alle Ungerechtigkeit, an der unser wohlgemeintes Wollen und Verändern zersplitterte wie ein untaugliches Werkzeug. Was wird das sein, wenn die ganze Armseligkeit unseres Christenlebens, die Schwäche unserer Körper, die versehrte Erde überstrahlt werden wird von der Klarheit Jesu! Wenn der Name Jesu ausgerufen wird, und „aller Knie sich beugen werden: derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind und alle Zungen bekennen müssen: Jesus ist Herr! – zur Ehre Gottes, des Vaters!“ Mit diesem Jesus, das hat Zukunft!