Autor: Uwe Rechberger

Veranstaltungsort: Neue Messe Stuttgart

Sprache: Deutsch

Kategorie: Bibelstudium, Bibelarbeit

Datum: 06.01.2019

ID: 31275

Webseite: https://www.sermon-online.com/contents/31275

 

Leben nach dem Sterben – Was kommt nach dem Tod

 


König Heinrich VIII von England liegt im Sterben. Als ihm das klar wird, lässt er unter anderem auch seinen Hofnarren zu sich rufen, um sich auch von ihm zu verabschieden. „Du, wir müssen Abschied nehmen.“ Daraufhin der Hofnarr so unter seiner Narrenkappe: „Wohin geht denn die Reise, Herr?“ „Das weiß ich gar nicht so genau.“ „OK, naja, aber dann hast du einen Führer dabei?“ „Führer? Ne, kenn‘ ich keinen.“ „Aha, na aber dann hast du Proviant dabei – Essen, Trinken?“ „Nee, keinen Proviant. Geld? Nee kein Geld.“ „Eine Karte, wohin der Weg geht?“ „Auch nicht.“

Der Hofnarr ist so von den Socken, dass er seine Narrenkappe runternimmt und dem König in den Schoß drückt und meint: „Meinen Lebtag hab ich mir das gewünscht, einen größeren Narren kennenzulernen, als ich es bin. Heute ist mir begegnet. Du unternimmst eine Reise, hast keine Ahnung wohin, kennst dein Ziel nicht, kennst den Weg dorthin nicht, hast keinen Führer dabei, hast keine Karte dabei, hast kein Geld dabei, keinen Proviant - da nimm die Narrenkappe, du bist der größere von uns.“

Was der Hofnarr sagen will ist klar. Wenn man sich schon auf jede x-beliebige Reise vorbereitet - Philippinen, Kanada wäre es auch geworden sicher - und jeder von uns, der unterwegs ist, bereitet sich natürlich vor. Um wie viel mehr sollte man sich auf seine letzte Reise vorbereiten - oder wie uns Psalm 90 zu beten lehrt <Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.> Radikal leben, mit diesem Themenschwerpunkt heute Nachmittag heißt für mich, wesentlich vom Ziel her leben. Radikal leben oder die Klugheit des Narren, die Klugheit, die uns Psalm 90, 12, ja geben will, wenn wir so beten <Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden> heißt in dem Fall, dass wir unser Ziel kennen, dass wir den Weg dorthin wissen und dass wir ihn auch gehen - radikal leben, vom Ziel, her zum Ziel hin, konsequent. Bevor wir allerdings fragen, was kommt nach dem Tod, meine ich braucht es eine Klärung der vorausgehenden Frage: Was hat es überhaupt mit dem Tod auf sich? Woher kommt der Tod, was hat es mit dem Tod auf sich? Deshalb zwei Vorbemerkungen und das ist die erste:

Erste Vorbemerkung: Was kam vor dem Tod? Und jetzt habt ihr auf euren Plätzen ein Materialblatt gefunden, wo ich euch alle Bibelstellen draufkopiert hab, die ich in meinem Vortrag irgendwie verwende oder drauf Bezug nehme. Genau. Und von dem her könnt ihr euch auch hier an diesem Blatt entlang hangeln. Wie gesagt, Bibelstellen sind glaube ich alle drauf. Wer mitschreiben will, kann dort auch zumindest Überschriften reinbauen. Aber ihr habt zumindest Material, auf das ich mich beziehe so vor euch. Also erste Vorbemerkung. Was kam denn vor dem Tod, was hat es mit dem Tod überhaupt auf sich? Und jetzt der erste Bibeltext, 1. Mose 2, 16-17 sagt Gott zu Adam und Eva, <Du darfst essen von allen Bäumen im Garten. Aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen, denn an dem Tag, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.> Was für eine Einladung dieser Vers. Er hat richtig gehört, man hört den Vers immer, als ‚Wehe, ihr esst vom falschen Baum, dann...“ Aber er fängt ja mit einer Einladung an. Du darfst Essen von allen Bäumen im Garten. Was für Früchte das gewesen sind, von denen der Mensch hätte essen dürfen, erfahren wir nichts. Aus der Fülle des Angebotes, da steht nichts in der Urgeschichte von Kirschbäumen und Apfelbäumen und Birnbäumen; steht nichts da. Das Einzige, was da steht, wovon der Mensch hätte essen dürfen, war Der Baum des Lebens. Die Urgeschichte nennt uns zwei Bäume konkret. Verboten - der Baum der Erkenntnis. Nicht verboten - Der Baum des Lebens, von dem hätte der Mensch essen dürfen, ja sollen und hätte damit ewiges Leben bekommen. Gott lädt den Menschen ein, von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, er verbietet einen, den Baum des Lebens nennt er - eine dezente und liebevolle Einladung an den Menschen: Greift zu. Iss vom Baum des Lebens. Dass wir ewig zusammenleben. Gott wünscht sich nichts mehr von Anfang an, als dein ewiges Leben mit dir ewig zusammen zu leben. Er liebt dich über alles und er hat dich wunderbar geschaffen und will mit dir seine Ewigkeit verbringen. Aber Gott zwingt seine Ewigkeit niemandem auf, Gott verdonnert keinen zu seiner Ewigkeit mit ihm ewig zusammen sein zu müssen. Nein, das macht er nicht, deshalb diese Einladung vom Baum des Lebens zu essen. Aber was macht der Mensch damals und im übertragenen Sinn bis zum heutigen Tag? Er schlägt Gottes Einladungen aus und vergreift sich an dem, was verboten ist. Und greift zum verbotenen Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und die Konsequenz liegt auf der Hand. Nächster Bibelvers, 1. Mose 3, 23-24 <Da wies ihn Gott der Herr aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war, und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden blitzenden Schwert zu bewachen, den Weg zum Baum des Lebens.> Nichts anderes als das, was er schon ein Kapitel vorher angekündigt hat. An dem Tag, an dem du von ihm ist - dem verbotenen Baum - musst du des Todes sterben. Weil fortan das Leben des Menschen unter dem Vorzeichen des Todes stand. Er ist nicht sofort tot umgefallen, aber sein Leben stand ab jetzt unter dem Vorzeichen des Todes, so sieht das bei uns allen heute aus - bei jedem von uns steht das Vorzeichen des Todes vor unserem Leben, das wir jetzt auf dieser Welt noch gestalten können, wie auch immer wir es denn tun. Die Sünde des Menschen, meine Sünde hat die ewige Gemeinschaft mit Gott zerstört und unmöglich gemacht. Und damit dem Totenreich den Schlund geöffnet. Oder, wie es Paulus kurz und knapp formulieren kann, Römer 6, 23 <Der Lohn der Sünde, der Sünde Sold ist der Tod.> Und zwar eben zunächst der biologische Tod. Der aber als Tod in der Gottesferne getrennt vom Baum des Lebens getrennt von Gott, einen definitiven Tod zur Folge hat. Deshalb die Bibel auch in der Offenbarung zum Beispiel von einem zweiten Tod spricht. Gemeint ist, dass unser biologischer Tod zu einem definitiven Tod wird, weil sein Tod getrennt ist von Gott. Also die erste Vorbemerkung, das Fazit: der Tod, eine Konsequenz der Sünde. Wäre da nicht auch nach dem Sündenfall immer noch Gottes Traum, den er ja von Anfang an hatte. Gott kann es nicht ertragen, dass der Mensch zurückkehrt zum Staub. Immer noch hat er dieselbe Liebe und Sehnsucht, dass sein Geschöpf heimkehren darf zu ihm. Was im Alten Testament nur behutsam anklingt, ist die Mitte des Neuen Testaments. Und damit komme ich nach der ersten Vorbemerkung: Was kam vor dem Tod

– Tod, Konsequenz der Sünde - zur zweiten Vorbemerkung: Weshalb ist das aber überhaupt eine Frage, was kommt denn nach dem Tod? Tod ist doch aus Ende Gelände, Schluss, vorbei. Was machen wir heute Nachmittag hier? Ihr könntet auch nebenan sitzen oder den Mittag sonst irgendwie vertreiben. Tot ist doch vorbei, Schluss. Weshalb beschäftigen wir uns überhaupt mit dieser Frage, Was kommt nach dem Tod? Nun, weil Jesus Christus von sich sagen kann, Offenbarung 1, 18 <Ich war tot.> 3 mal 3 Buchstaben katapultieren uns hinein in das Zentrum der Heilsgeschichte Gottes. Ich war tot, sagt Jesus. Ja, er ist für meine Sünden gestorben. Hat sie am Kreuz getragen, dass ich heimkehren darf, ohne meine Schuld zum Vater. Er hat meine Schuld auf sich genommen. Aber beachten wir die Grammatik: Ich war tot. Entweder sagt doch ein Mensch von einem anderen, dass dieser jetzt tot ist – Präsens, Gegenwartsform - oder er sagt von sich selber, dass ich einmal tot sein werde – Futur, Zukunftsform. Jesus sagt, Ich war tot. Vergangenheitsform. Und damit widerlegt Jesu Grammatik unsere Grammatik. Unsere Grammatik, die muss dem Tod das letzte Wort überlassen. Wenn der Tod zuschlägt, red ich nicht mehr. Der Tod hat das letzte Wort in unserer Grammatik. Kraft der Auferstehung Jesu von den Toten hat das letzte Wort jetzt aber nicht mehr der Tod, sondern der Sohn Gottes. Und so wenig bislang ein Toter noch etwas zu melden hatte, so wenig hat fortan der Tod noch etwas zu melden, denn, so stellt Jesus klar, Johannes 11, 25 <Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird Leben> auch wenn er stirbt. Ist eine verrückte Welt. Wir können bei einer Trauerfeier am Grab eines Menschen stehen und wir wissen nicht, wer tot ist und wer lebendig. Natürlich klar in den Augen der Biologie ist derjenige tot, der in der Grube liegt und seine Augen nicht mehr auftut. Im Licht des Evangeliums geht der Tod mitten durch die Reihen derer, die bei blühender Gesundheit um dieses Grab herum stehen. Tod ist bei blühender Gesundheit, wer nicht an den Sohn Gottes glaubt. Das Leben hat, wer den Sohn Gottes hat. Selbst wenn sein Leib vielleicht schon Jahrzehnte unter der Erde vermodert. Weshalb das überhaupt eine Frage ist Was kommt nach dem Tod? Weil Jesus Christus die Auferstehung und das Leben ist. Und der Tod damit nicht mehr das letzte Wort hat. Und aufgrund dieser zwei Vorbemerkungen lohnt sich jetzt dann auch die Frage, was kommt nach dem Tod? Ein Mann und eine Frau schaffen es beide auf über 100 Jahre. Aber irgendwann ist es soweit, dass auch ihr letztes Stündlein schlägt und sie kommen im Himmel an. Und sie sind völlig von den Socken hin und weg. Der Hammer, total begeistert. Wahnsinn. Also so hätten sie es sich nie vorgestellt, so traumhaft - ist wirklich brutal. Irgendwann, als sie so ihre fünf Sinne wieder beieinander haben, haut der Mann seine Frau in die Seite und meint: „Menschenskind Weib, wenn du uns nicht jeden Tag mit deiner dämlichen Vitamintablette und Knoblauchpastille vollgestopft hättest. Das hätte man 30 Jahre früher haben können.“ Heißt nicht, dass ihr jetzt getreu nach dem Motto, der Pfarrer hat gesagt, eure Tabletten absetzt. Ja, also ja nicht, sondern jeder, der irgendwelche nehmen muss, weiter wie bisher, konsequent, ja, wohl aber natürlich, dass wir uns auf etwas freuen dürfen. Dass Gott etwas Großes vorbereitet hat, auf das wir zugehen und ja, dass er für uns baut und dass er für uns im Blick hat und für das es sich lohnt, radikal zu leben. Was sagt denn aber die Bibel tatsächlich aus über die Ewigkeit? Was können wir denn biblisch verantwortet sagen?

I. Ewigkeit Ewigkeit heißt Beziehung. Ein erster Unterpunkt

1. Zeit und Ewigkeit. Gottes großes Ziel mit dieser Welt ist seine Ewigkeit. Zunächst verbinden wir, zumindest ging es mir als Kind schon so mit Ewigkeit, ja einen zeitlichen Aspekt oder einen Überzeitlichen, das hört nie auf. Also den Gedanken fand ich schon als Kind immer völlig faszinierend. Das hört nicht auf, es geht immer weiter. Und das ist auch biblisch richtig. Paulus, 1. Thessalonicher 4, 17 <Wir werden bei dem Herrn sein alle Zeit.> Aber bevor wir lesen, worauf es zuerst ankommt, schauen wir noch mal nach: <Wir werden bei dem Herrn sein, alle Zeit.> Vor dem <alle Zeit> lesen wir was Ewigkeit zuerst ausmacht, dass es nicht nur drum geht, dass irgendwas nicht aufhört, sondern dass wir bei dem Herrn sein werden alle Zeit. Ewigkeit ist erst in zweiter Linie etwas Zeitliches oder Überzeitliches. Zuallererst ist Ewigkeit ein Ehrentitel Gottes. Oder, wie es Jochen Klepper in seinem Neujahrslied gedichtet hat, „die Teilhabe an dir, Gott, der du allein der Ew`ge heißt.“ Also wenn wir uns auf die Ewigkeit freuen, dann geht es um mehr, als dass nur irgendwas nicht aufhört, sondern es geht um eine Beziehung mit dem lebendigen Gott, um engste Gemeinschaft mit dem Ewigen in Person. Und dann ist ewiges Leben die Teilhabe an diesem Gott und all dem, was ihn auszeichnet, in einer Weise, wie wir Gott jetzt noch nicht erleben, in dieser Distanz. So sehr wir mit ihm leben und er mit uns. Deutlich wird dieser Beziehungsaspekt auch, wenn wir sehen, wie die Ewigkeit beginnt. Mit einer himmlischen Hochzeit erzählt uns die Bibel; das ist mein zweiter

Unterpunkt 2. Himmlische Hochzeit. Am Anfang der Ewigkeit steht ein großes Hochzeitsfest. Jesus ist der Bräutigam und die Gemeinde seine Braut. Also wir zusammen, du und ich, die Braut unseres Bräutigams Jesus Christus, Offenbarung 19, 7-8, <Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes> - gemeint ist Jesus Christus - <ist gekommen und seine Braut hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun, mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.> Die Ehe zwischen Mann und Frau also zumindest so, wie sie sich ohne unsere ganzen Unzulänglichkeiten von Gott gedacht ist, ist die tiefste Form von Beziehung. Und deshalb wählt Gott sie als Bild für seine Ewigkeit. Du wirst einmal mit Jesus Gemeinschaft haben, wie sie nicht tiefer und schöner sein kann.

II. Das sogenannte Jüngste Gericht. Die Frage ist ja, was kommt nach dem Tod? Und da geht es ja dann doch auch um mehr als um diese Frage „Ewigkeit.“ Wir kommen noch mal auf die Ewigkeit zurück und schauen da auch genauer hin. Bevor wir aber das tun, nennt uns die Bibel schon auch ein paar Baustellen, über die ich meine, dass wir als Christen ja Bescheid wissen müssen und auch verantwortet Auskunft geben können müssen. Eine dieser Baustellen, das sogenannte Jüngste Gericht. Was hat es mit diesem auf sich? Seinen zeitlichen Ort hat es vor dem Anbruch der Ewigkeit, also nicht sofort, wenn ein Mensch stirbt. Inhaltlich - zu dem zeitlichen kommen wir noch noch mal - inhaltlich handelt es sich eigentlich um ein doppeltes Gericht. 1. Das Gericht des Menschen nach seinen Werken. Offenbarung 20, 12, <Und ich sah die Toten groß und klein stehen vor dem Thron und Bücher wurden aufgetan und ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet, nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken.> An dieser Stelle gibt es nur ein Ergebnis - das hat schon Paulus im Römerbrief formulieren können, Römer 3, 10-12 <Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist. Da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben, da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.> Deutlich, jeder Mensch ist mit seinem ganzen Wesen Sünder und deshalb für die Ewigkeit, für Gott, den Ewigen untragbar. Wäre da nicht Jesus Christus, was Paulus in Begeisterung versetzen kann. Noch mal Römer 3, 24-28, Paulus schreibt, <Wir werden ohne Verdienst gerecht. Aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist. So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird, ohne des Gesetzes Werke allein durch den Glauben.> Und wir können es uns ruhig bildlich vorstellen, wir werden einmal vor Gottes Thron stehen. Und es wird Gericht gehalten. Und dann wird Jesus aufstehen und er wird ins Gericht hinein sagen: „Vater, ich kenn` ihn; Vater, ich kenn` sie. Er liebt mich und er hat sein Vertrauen auf mich gesetzt. Ich hab seine Schuld schon am Kreuz getragen, es ist alles bezahlt - Willkommen im Himmel.“ Zu diesem Gericht des Menschen nach seinen Werken, indem wir alle miteinander - sola grazia - allein aus Gnade und allein im Glauben, allein durch Jesus leben, kommt meines Erachtens aber ein Zweites 2. Das Gericht der Werke. Wieder Paulus, 1. Korinther 3, 11-13, <Denn einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klar machen, weil er in Feuer geoffenbart wird. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, das wird das Feuer erweisen, wenn jemandes Werk bleiben wird, dass er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wenn jemand das Werk verbrennen wird so wird er Schaden leiten, er selbst aber wird gerettet werden doch so wie durchs Feuer.> Hier werden wir nicht gefragt, ob wir Gottes Kinder sind. Darum geht es im ersten Teil des Gerichtes, wo wir allein aus der Gnade und allein im Glauben in Jesus Christus leben. Hier werden wir nicht gefragt, ob wir Gottes Kinder sind. Hier werden wir gefragt, weil wir Gottes Kinder sind. Hier wird geschaut, was unser Leben jetzt als Christ ausgetragen hat und was wir auf den Grund des Glaubens an Jesus Christus aufgebaut haben. Also noch mal der Bibelvers, wenn Paulus anfängt <Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, Jesus Christus.> und jetzt, wenn aber jemand aufbaut auf diesem Grund, also das heißt, hier geht es um uns als Christen, hier geht es nicht um die Frage, wie werde ich gerettet, gerettet werde ich allein im Glauben. Aber hier geht es jetzt drum für uns die wir an Jesus glauben unser Leben in ihm festgemacht haben mit ihm Leben im Vertrauen auf ihn Leben, wie gestalten wir unser Leben was heißt radikal Leben heut` für uns im Licht dieses Horizontes? Hier werden wir nicht gefragt, ob wir Gottes Kinder sind, sondern weil wir Gottes Kinder sind und was wir als Christen jetzt aus unserem Leben gemacht haben. Nicht um damit in den Himmel zu kommen. Das kommen wir allein durch Jesus, aber eben in diesem Auftrag, den Gott für jeden von uns in dieser Welt hat, wo er uns gebrauchen will, wo er dich gebrauchen will. Und dann kommen hier einmal vor Gottes Thron Perlen zum Vorschein, die zeitlebens ein Mensch nie erahnt hat. Hier werden einmal vor Gottes Thron Früchte treu der Gebete aufblitzen und aufleuchten. Früchte einer Jugend und Gemeindearbeit, einer Missionsarbeit, wo vielleicht manch Jugendmitarbeiter, Missionar, zeitlebens sich zu sehen gewünscht hätte, aber nie was gesehen hat, dass da Menschen zum Glauben gekommen sind, dass da was vorwärts ging. Nichts zu sehen und jetzt plötzlich vor Gottes Thron darf er sehen, wie sein Missionsdienst, wie seine Jugendarbeit Früchte getragen hat, vielleicht weit über seinen Dienst hinaus. Vielleicht ist da das Jungscharkind, das dann vor Gottes Thron dir einmal sagt, „damals in der Jungschar - ich weiß, ich war kein Einfacher. Aber mich hat es beeindruckt, wie du mit Jesus gelebt hast und was du uns auch gesagt hast in der Andacht“ - wo man sich als Jungscharleiter ja schon gelegentlich fragen kann, was tue ich hier eigentlich, wenn das Chaos herrscht? Vielleicht ist es auch nicht die Andacht, sondern dass dein ehemaliger Jungscharler dir sagt dann vor Gottes Thron, „deine Liebe war es, du hast ja Liebe gelebt, die ich daheim nie bekommen habe, aber in deiner Liebe habe ich Gottes Liebe erlebt und deshalb bin ich heute dabei in der Ewigkeit.“ Aber Paulus ist Realist. Eine Menge Holz, Heu und Stroh wird man auch bei uns Christen finden. So werden uns vor Gottes Thron einmal Wunden anklaffen. die wir mit unseren verletzenden Worten hinterlassen haben. Wir werden alles Mögliche wieder sehen, dass wir zustande gebracht haben, aber das doch Feuer verraucht, weil nur frommer Schein dahinter steckte oder der Wunsch nach Selbstinszenierung. Wir werden einmal vor Gottes Thron eine blühende Gemeinde und Jugendarbeit sehen. Die es aber nie gegeben hat, weil ein Mensch nicht bereit war, sich einzubringen in die Mitarbeit und damit eine Kettenreaktion des Glaubens und der Mitarbeit ausgeblieben ist. Und Gott möge uns Hauptamtliche davor bewahren, dass wir einmal mit leeren Händen vor ihm stehen, weil entweder unsere Trägheit oder unser Aktionismus nur Luftblasen produziert hat, aber keine geistlichen Früchte. Radikal leben, <Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.> Klug werden heißt zu prüfen, was ist dran, was ist heute dran, von Gott her dran, und zwar im Licht dieses Ewigkeitshorizontes. Und dass dieses Leben hier nur ein begrenztes ist. Was ist dran, heute dran? Wofür investiere ich meine Zeit, meine Kraft, mein Geld? Was ist dran in den Augen dessen, der beurteilt? Also, zweitens war das sogenannte jüngste Gericht, gibt aber noch heißere Eisen. Wenn man die in unserer Gesellschaft anspricht, erntet man bestenfalls ein müdes Grinsen. Kann auch anders enden.

III. Himmel und Hölle. 1. Hölle als Ort der Gottlosigkeit. Was hat es mit der Hölle auf sich? Ich möchte es bewusst thematisieren, weil ich es schon als ein Thema erlebe, das in unserer Zeit und auch christlichen Gesellschaft ja Thema ist, wo man sich schwer tut damit. Man wird ja Schräg angegrinst, wie kann man heute noch die Hölle für Realität halten und ähnliches mehr. Als Christen müssen wir Position beziehen Ich trag die Hölle nicht vor mir her, ich steh auch nicht in Stuttgart auf die Königsstraße und drohe, Ihr kommt alle in die Hölle, wenn ihr nicht…“, sondern wir laden ein zum Glauben an Jesus Christus, der aus Liebe zu uns Mensch geworden ist. Aber die Bibel spricht von der Hölle, weshalb ich meine, dass wir uns auch damit beschäftigen müssen. Was hat es mit der Hölle auf sich? Hilfreich ist hier urtextnahe Bibelübersetzung, zum Beispiel die Elberfelder Bibel, weil sie im Urtext unterschiedliche Begriffe auch in der deutschen Übersetzung unterscheidet. Ich hab euch auf der Rückseite eine Grafik obendrauf kopiert, die ich mal erstellt hab. Wo ich versucht hab so ein paar Eckdaten, wenige Eckdaten festzuhalten, bewusst vieles auch weggelassen hab, auch ganze Endzeitgeschichten rausgelassen hab, um da auch jetzt nicht spekulativ zu werden, sondern meine, dass man biblisch verantwortet hier ein paar Dinge formulieren kann. Wir kommen mehrfach auf die Grafik, jetzt drauf - zunächst bei diesem Thema Tod und Hölle. Wenn ihr den unteren Streifen dieser Grafik anschaut, links unten im Gegenüber zu linke Mitte, Bereich der lebenden, links unten Bereich der Verstorbenen - tot. Also Bereich der Verstorbenen als gegenüber zum Bereich der Lebenden im Alten Testament hebräisch scheol, griechisch, neutestamentlich hades meint beides, Thema Tod oder Totenreich, beides ist aber nicht die Hölle. Das griechische Neue Testament spricht von der Hölle mit dem Begriff gehenna - ganz rechts unten - oder andere Begriffe, zweiter Tod, Feuersee und so weiter. Also man muss zunächst unterscheiden im Gegenüber zum Bereich der Lebenden den Bereich des Todes. Und unabhängig davon beziehungsweise zunächst mal gesondert gehenna, die ihren Ort, ihre Relevanz vor allem jenseits des jüngsten Gerichtes hat. Zunächst geht es jetzt um die Unterscheidung scheol ha einerseits - Hölle andererseits. Scheol und Hades sind aber in der Bibel durchgängig trotzdem auch negativ besetzt. Wo auch immer man schaut – Altes Testament und Neues Testament -  das Totenreich mit seinem weit aufgerissenen Schlund war - Zitat aus Jesaja 5 - Ort der Gottesferne, mitten im Leben und dann auch einmal im Tod. Also Scheol, Hades auch negativ besetzt. Jetzt aber gehenna - rechts unten – Hölle, Feuersee, zweiter Tod. Was können wir verantwortet dazu sagen? Wie spricht die Bibel von der Hölle? Sie tut es mit sogenannten Metaphern, sogenannten Bildworten. Äußere Finsternis, Feuerofen, ewiges Feuer, feuriger Pfuhl, Feuersee oder zweiter Tod. In der sogenannten jüdischen Apokalyptik – das ist eine Epoche im Judentum vor der Zeitenwende - finden wir Texte, die nicht in der Bibel sind, aber im Judentum in dieser Zeit entstanden, die ganz ausführlich auf die Hölle eingehen und diese beschreiben. Detailliert – da wird es einem schlecht. Ähnlich aber interessanterweise im christlichen Mittelalter dort nicht in Form von Texten sondern in Form von Bildern und Gemälden. Also wenn ihr in Kirchen des christlichen Mittelalters kommt seht ihr häufig vor dem Altarraum an der Wand zum Chor Höllendarstellungen. Was da alles kreucht und fleucht da wird es einem schlecht. Da ist die Bibel zurückhaltender und ich meine, so können und sollen wir es auch handhaben. Trotzdem sind diese Bildworte erschreckend, abschreckend, deutlich. Ich habe auch kein Problem damit, in diesen Bildworten Realaussagen zu sehen. Im Endeffekt ist egal, ob man es als Realaussagen oder als Metaphern lesen, die man übertragen muss, sie sind so erschreckend abschreckend deutlich, dass wir ihre mahnende Warnung hören müssen. Oder eben Jesus in den Evangelien, der hier von einem Ort spricht, wo Heulen und Zähneklappern ist. Also bei aller gebotenen Zurückhaltung die Hölle weiter auszuschmücken oder gar vor uns herzutragen, ist der Bibel diese Warnung trotzdem ein Anliegen. Weshalb auch wir sie, so mein ich, nicht verschweigen dürfen. Offenbarung 20, 14-15 <Wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.> Und das Schreckliche an diesem Ort ist, und damit haben wir wieder den Bezug zum Thema Ewigkeit als Beziehung vorhin ganz am Anfang, Ewigkeit ist Beziehung, engste, Gemeinschaft mit Gott. Das Schreckliche an diesem Ort, Ort der endgültigen Gottlosigkeit. Während die himmlische Ewigkeit etwas mit engster Gemeinschaft zu tun hat, ist die Hölle das Gegenteil, Alles was für Gott steht gibt es dort nicht – Heil, Rettung, Leben, Hilfe, Freude, Frieden, Glück, Liebe und so weiter gibt es dort nicht weil Gott nicht dort ist. Also III. Himmel und Hölle: Ort der Gottlosigkeit. 2. Hölle und Himmel - oder gibt es eine Allversöhnung? Mit Blick auf die Uhr überspringe ich den Punkt oder nenne nur kurz. Ich habe zu dem Thema ein Büchlein geschrieben da gehe ich ausführlich auf dieses Thema ein. Aber auch auf alle anderen Themen die jetzt mit dem Vortrag kamen sind dort ausführlicher drin, falls jemand tiefer einsteigen möchte. Stichwort Allversöhnung ich nenne nur kurz die Baustelle jetzt. Es gibt zwei Arten von Allversöhnungslehre: die eine, die sagt Jesus ist im Kreuz gestorben. Damit sind alle Menschen aller Zeiten, aller Weltgegenden gerettet. Völlig unabhängig davon, ob sie an ihn glauben oder nicht, ist egal. Jesus ist gestorben, damit sind alle gerettet. Wäre ich zurückhaltend oder bin ich nicht zurückhaltend, lehne ich ab, halte ich nicht für biblisch. Zweite Form der Allversöhnungslehre die gab es auch im Pietismus der letzten Jahrhunderte, also in einem frommen Kontext entstanden. Die spricht nicht von Allversöhnung, sondern von Wiederbringung aller Dinge. Die Idee dahinter ist, dass es diesen doppelten Ausgang des Jüngsten Gerichtes gibt - Ewigkeit, Verlorenheit - aber Gott einmal nach Ewigkeiten diese doch alle wieder mit sich vereinigen wird, also auch die Hölle in sich hineinholen wird. Der Haken an dieser Leere ist meines Erachtens ein doppelter: Zum einen die Leute, die diese Lehre formuliert haben, sprechen alle von sogenannten Direktoffenbarungen. Gott hat mir gezeigt, dass…. Jetzt traue ich Gott das ja schon zu, dass er uns Dinge zeigt und aufs Herz legt. Aber was mach ich dann? Dann muss ich es an der Bibel verifizieren, sie ist der Maßstab, den Gott uns mitgibt. Und biblisch halte ich diese Lehre auch für nicht nachvollziehbar und bin hier mehr als zurückhaltend, weil die Texte, die von diesem doppelten Ausgang auch in ihrer Deutlichkeit sprechen, so massiv sind. Und diese Verse, die gängig für eine Allversöhnungslehre herangezogen werden, alle aus dem Kontext herausgegriffen sind. Im Kontext dieser Verse geht es immer um was ganz anderes, und das ist einfach nicht redlich, einzelne Verse nur rauszuziehen und die für ein Thema zu instrumentalisieren. Wir kommen zu IV. Willkommen im Himmel - Leben in Gottes Ewigkeit. Biblischer Schlüsseltext zur Ewigkeit, Offenbarung 21 <Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die Heilige Stadt, das neue Jerusalem von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach, siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein und er selbst Gott mit ihnen wird ihr Gott sein. Und Gott wird abwischen alle Tränen von Ihren Augen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein, denn das erste ist vergangen und der auf dem Thron saß sprach, siehe ich mache alles neu.1. Alles wird neu. Neuer Himmel, neue Erde heißt nicht nur, dass die Wolken schöner und der Boden besser werden, es ist ein Stilmittel in der Poesie, heißt so viel wie alles wird neu, nichts wird mehr sein, wie es war in Gottes Ewigkeit. 2. Und das Meer ist nicht mehr. Dieser Blick in Gottes Ewigkeit fängt ja ganz ähnlich an wie die Schöpfungsgeschichte. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde und dann kommt, was sieben Tage lang passiert ist. Und das könnt man jetzt auch erwarten. Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde - und jetzt ist man gespannt. Aber der Haken ist, das Einzige was kommt, und das Meer ist nicht mehr. Ja das ist ein bisschen schräg, ich mein also Sonne, Strand und Palme hätte ich ja noch mitgenommen in die Ewigkeit. Weshalb bitte kürzt er ausgerechnet hier und dann sonst gar nichts? Weil Meer nicht Sonne, Strand und Palmen meint in der Bibel, sondern an den meisten Stellen der Bibel - nicht immer, aber meistens - eine Metapher, ein Bild ist für jenes absolute Chaos. Für das selbst ein Tsunami, wie jetzt wieder dieser Tage war, nur vage Andeutung ist, hat es in der Bibel mehr Chaosmetapher. Und wenn Gott hier sagt und das Meer ist nicht mehr, dann sagt er deutlich von all dem, was dir den Boden unter den Füßen zurzeit entziehen will, um dann bedrohlich und mächtig über dir hereinzubrechen - vergiss es, es ist nicht mehr. Das, was dir das Leben schwer macht, das, was dein Leben bedroht, das, was dir auf die Nieren schlägt, aufs Herz, auf das Gemüt. Vergiss es, ist nicht mehr. Krankheit, Leid, Schuld, Tod ist nicht mehr. Das Meer ist nicht mehr mit all dem, was das Leben bedroht. 3. Gott und Mensch wohnen beieinander in der Mitte siehe da die Hütte Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen. Wenn hier starke Verheißung -  auf den ersten Blick klingt sie gar nicht so besonders. Das kennen wir ja eigentlich schon aus dem Alten Testament Psalm 132, 13 <Der Herr hat Zion erwählt, und es gefällt ihm, dort zu wohnen.> Also Gott wohnt ja schon im Alten Testament im Tempel. Johannes 1, 14 <Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.> An Weihnachten haben wir es gefeiert, Jesus wird sogar einer von uns, der wohnt nicht nur bei uns, er wird einer von uns. Was ist das neue in Offenbarung 21? Das neue, was Gott uns hier zeigen will, ist nicht, dass er bei uns ist, bei mir um mein Chaos auf sich zu nehmen, sondern dass ich bei ihm sein darf, ohne das Chaos dieser Welt. 4. Getrocknete Tränen. In einem Menschenleben fließen viele Tränen. Schmerzen, Krankheiten, über meine Schuld kann ich auch nur weinen. Kummer, Liebeskummer, Zukunftsangst, Sorgen, Krankheit, Leid und Tod. In einem Leben fließen viele Tränen. Tränen gehören zu dieser Welt. Hier wird von Johannes auch nichts schön geredet, aber das Schöne ist, dass sie tatsächlich nur zu dieser Welt gehören und Gott hier uns eine Welt zeigt, in der er uns die Tränen trocknet uns es nichts mehr zu weinen gibt. Habt ihr die Begründung noch im Ohr und das Meer ist nicht mehr? Gott trocknet dir einmal in seiner Ewigkeit die Tränen, die du geweint hast und hat schon vorher die Nachschubquelle ausgetrocknet. Es gibt nichts mehr zu weinen. 5. Werden wir in der Ewigkeit unsere Lieben wiedererkennen? Eine Frage, die wahrscheinlich sich schon die meisten von uns gestellt haben, mir auch immer wieder begegnet: werden wir einander wiedererkennen, unsere Liebsten wiedererkennen? Die Bibel ist zurückhaltend und ich mein, sie gibt trotzdem Indizien, die sehr konkret sind. Geht schon los im Alten Testament, da lesen wir von den Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob - also Abraham starb, und er wurde begraben, und dazwischen heißt es Und er wurde versammelt zu seinen Vätern. Abraham starb, er wurde versammelt zu den Vätern, und er wurde begraben. Was soll das? Im Hebräischen ist dieser Begriff versammelt werden zu den Vätern ein ganz starker Beziehungsbegriff. Im Deutschen ist Versammlung ja ein Gemeinschaftsbegriff. Schon im Deutschen ist deutlich, es geht hier nicht nur, dass man im gleichen Ort ist miteinander. Im Hebräischen ist das noch stärker, dass es um mehr geht als nur dass jetzt halt zwei am selben Ort sind. Versammelt werden zu ist ein ganz starker Beziehungsbegriff. Ich möchte es in Anlehnung an Siegfried Kettling so formulieren: Christen werden sich in der Ewigkeit erkennen, aber kaum wiederzuerkennen sein. Wir werden einander kennen als gemeinsame Glieder des einen Leibes Christi, und deshalb gilt der Satz, Christen sehnt sich nie zum letzten Mal. Was uns aber passieren könnte, ist, dass wir einander kaum wiedererkennen, weil wir uns in Gottes Ewigkeit so sehen, wie Gott uns gemeint hat. Könnt die Begrüßung lauten: „Du, Uwe, du bist ja kaum wiederzuerkennen, so makellos rein und schön. Wenn ich an das Elend von damals denk.“ Also wenn wir uns in der Ewigkeit wiedersehen, dann stimmt was vor dem Sündenfall über unsere Erschaffung gestanden hat: <Und siehe, es war sehr gut.> Zum Schluss kommen will ich mit der Frage V. Und wo sind unsere Toten jetzt? Wenn ich auf der Heimfahrt einen Verkehrsunfall hätte, wo wäre ich dann? Wo sind die Menschen, die dir lieb sind und die nicht mehr da sind? Nehmt noch mal bitte die Grafik zur Hand. Wer also linke Mitte Bereich der Lebenden, wer seit Jesu Kreuz und Auferstehung gestorben ist und an Jesus geglaubt hat, den erwartet kein Ganztod oder auch kein Schlaf und auch nicht das sofortige jüngste Gericht - hier ganz rechts in der Grafik. Sondern ein Zwischenzustand. Wer seit Jesu Kreuzigung und Auferstehung stirbt und an Jesus geglaubt hat, den erwartet ein Zwischenzustand, der mit Jesu Wiederkunft und dem Jüngsten Gericht vollendet wird. Ob ein Mensch jenseits des biologischen Todes - sei es im Zwischenzustand oder dann auch in der Vollendung nach dem Gericht in ewiger Gottesgemeinschaft leben oder in ewiger Gottesferne existieren wird, entscheidet sich daran, ob er diesseits des Todes an Jesus geglaubt hat oder nicht. 1. Johannes 5, 12, <Wer den Sohn hat, der hat das Leben wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.> Und deshalb trösten wir uns beim Tod eines gläubigen Menschen zurecht mit den Worten, jetzt darf er schauen, was er geglaubt hat. Jetzt ist er bei Gott. Und das stimmt. Jesus selbst spricht es einem Sterbenden zu, dieses jetzt und heut‘ oben im Paradies <Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein.> Und damit ist auch geklärt, welche Klugheit uns Psalm 90 wünscht, wenn er uns zu beten lehrt <Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.> Positiv formuliert: <Glaube an den Herrn Jesus Christus, den Gott dahingegeben hat, damit alle, die an den Glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.> Zunächst Zwischenzustand - Paradies oder Totenreich für die, die nicht glauben und diese zwei Zwischenzustände werden mit Jesu Wiederkunft vollendet, zu seiner Ewigkeit oder zur Verlorenheit. Braucht uns keine Angst machen dieses Thema. Wir können fröhlich und getrost und gelassen unseren Weg gehen, weil Jesus alles für uns getan hat. Die Herausforderung, radikal leben, radikal lieben, weil Jesus uns radikal liebt. Dass wir andere mitnehmen, um einmal miteinander zu hören. Willkommen im Himmel, Amen.