Josef - Gottes Dienst an uns

Winrich Scheffbuch – 22.08.1999

1. Mose 39, 1 – 1. Mose 41, 57

 

Bibeltext (Luther, 1912)

 

1Mo 39,1     Joseph ward hinab nach Ägypten geführt; und Potiphar, ein ägyptischer Mann, des Pharao Kämmerer und Hauptmann, kaufte ihn von den Ismaeliten, die ihn hinabbrachten.

1Mo 39,2     Und der HERR war mit Joseph, daß er ein glücklicher Mann ward; und er war in seines Herrn, des Ägypters, Hause.

1Mo 39,3     Und sein Herr sah, daß der HERR mit ihm war; denn alles, was er tat, dazu gab der HERR Glück durch ihn,

1Mo 39,4     Also daß er Gnade fand vor seinem Herrn und sein Diener ward. Der setzte ihn über sein Haus, und alles, was er hatte, tat er unter seine Hände.

1Mo 39,5     Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der HERR des Ägypters Haus um Josephs willen; und war eitel Segen des HERRN in allem, was er hatte, zu Hause und auf dem Felde.

1Mo 39,6     Darum ließ er alles unter Josephs Händen, was er hatte, und nahm sich keines Dinges an, solange er ihn hatte, nur daß er aß und trank. Und Joseph war schön und hübsch von Angesicht.

1Mo 39,7     Und es begab sich nach dieser Geschichte, daß seines Herrn Weib ihre Augen auf Joseph warf und sprach: Schlafe bei mir!

1Mo 39,8      Er weigerte sich aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr nimmt sich keines Dinges an vor mir, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan,

1Mo 39,9     und hat nichts so Großes in dem Hause, das er mir verhohlen habe, außer dir, indem du sein Weib bist. Wie sollte ich denn nun ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen ?

1Mo 39,10     Und sie trieb solche Worte gegen Joseph täglich. Aber er gehorchte ihr nicht, daß er nahe bei ihr schliefe noch um sie wäre.

1Mo 39,11    Es begab sich eines Tages, daß Joseph in das Haus ging, sein Geschäft zu tun, und war kein Mensch vom Gesinde des Hauses dabei.

1Mo 39,12     Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Schlafe bei mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause hinaus.

1Mo 39,13    Da sie nun sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand ließ und hinaus entfloh,

1Mo 39,14    rief sie das Gesinde im Hause und sprach zu ihnen: Sehet, er hat uns den hebräischen Mann hereingebracht, daß er seinen Mutwillen mit uns treibe. Er kam zu mir herein und wollte bei mir schlafen; ich rief aber mit lauter Stimme.

1Mo 39,15     Und da er hörte, daß ich ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und lief hinaus.

1Mo 39,16     Und sie legte sein Kleid neben sich, bis der Herr heimkam,

1Mo 39,17     und sagte zu ihm ebendieselben Worte und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns hereingebracht hast, kam zu mir herein und wollte seinen Mutwillen mit mir treiben.

1Mo 39,18    Da ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid bei mir und floh hinaus.

1Mo 39,19    Als sein Herr hörte die Rede seines Weibes, die sie ihm sagte und sprach: Also hat mir dein Knecht getan, ward er sehr zornig.

1Mo 39,20    Da nahm ihn sein Herr und legte ihn ins Gefängnis, darin des Königs Gefangene lagen; und er lag allda im Gefängnis.

1Mo 39,21     Aber der HERR war mit ihm und neigte seine Huld zu ihm und ließ ihn Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis,

1Mo 39,22     daß er ihm unter seine Hand befahl alle Gefangenen im Gefängnis, auf daß alles, was da geschah, durch ihn geschehen mußte.

1Mo 39,23     Denn der Amtmann des Gefängnisses nahm sich keines Dinges an; denn der HERR war mit Joseph, und was er tat, dazu gab der HERR Glück.

1Mo 40,1     Und es begab sich darnach, daß sich der Schenke des Königs in Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem König von Ägypten.

1Mo 40,2     Und Pharao ward zornig über seine beiden Kämmerer, über den Amtmann über die Schenken und über den Amtmann über die Bäcker,

1Mo 40,3     und ließ sie setzen in des Hauptmanns Haus ins Gefängnis, da Joseph lag.

1Mo 40,4     Und der Hauptmann setzte Joseph über sie, daß er ihnen diente; und sie saßen etliche Tage im Gefängnis.

1Mo 40,5     Und es träumte ihnen beiden, dem Schenken und dem Bäcker des Königs von Ägypten, in einer Nacht einem jeglichen ein eigener Traum; und eines jeglichen Traum hatte seine Bedeutung.

1Mo 40,6      Da nun des Morgens Joseph zu ihnen hereinkam und sah, daß sie traurig waren,

1Mo 40,7     fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig?

1Mo 40,8      Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand, der es uns auslege. Joseph sprach: Auslegen gehört Gott zu; doch erzählt mir's.

1Mo 40,9      Da erzählte der oberste Schenke seinen Traum Joseph und sprach zu ihm: Mir hat geträumt, daß ein Weinstock vor mir wäre,

1Mo 40,10    der hatte drei Reben, und er grünte, wuchs und blühte, und seine Trauben wurden reif;

1Mo 40,11     und ich hatte den Becher Pharaos in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher Pharao in die Hand.

1Mo 40,12     Joseph sprach zu ihm: Das ist seine Deutung. Drei Reben sind drei Tage.

1Mo 40,13     Über drei Tage wird Pharao dein Haupt erheben und dich wieder an dein Amt stellen, daß du ihm den Becher in die Hand gebest nach der vorigen Weise, da du sein Schenke warst.

1Mo 40,14     Aber gedenke meiner, wenn dir's wohl geht, und tue Barmherzigkeit an mir, daß du Pharao erinnerst, daß er mich aus diesem Hause führe.

1Mo 40,15     Denn ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen; dazu habe ich auch allhier nichts getan, daß sie mich eingesetzt haben.

1Mo 40,16    Da der oberste Bäcker sah, daß die Deutung gut war, sprach er zu Joseph: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei weiße Körbe auf meinem Haupt

1Mo 40,17     und im obersten Korbe allerlei gebackene Speise für den Pharao; und die Vögel aßen aus dem Korbe auf meinem Haupt.

1Mo 40,18     Joseph antwortete und sprach: Das ist seine Deutung. Drei Körbe sind drei Tage;

1Mo 40,19     und nach drei Tagen wird dir Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir essen.

1Mo 40,20     Und es geschah des dritten Tages, da beging Pharao seinen Jahrestag; und er machte eine Mahlzeit allen seinen Knechten und erhob das Haupt des obersten Schenken und das Haupt des obersten Bäckers unter den Knechten,

1Mo 40,21     und setzte den obersten Schenken wieder in sein Schenkamt, daß er den Becher reicht in Pharaos Hand;

1Mo 40,22     aber den obersten Bäcker ließ er henken, wie ihnen Joseph gedeutet hatte.

1Mo 40,23     Aber der oberste Schenke gedachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn.

1Mo 41,1     Und nach zwei Jahren hatte Pharao einen Traum, wie er stünde am Nil

1Mo 41,2     und sähe aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die gingen auf der Weide im Grase.

1Mo 41,3     Nach diesen sah er andere sieben Kühe aus dem Wasser aufsteigen; die waren häßlich und mager und traten neben die Kühe an das Ufer am Wasser.

1Mo 41,4     Und die häßlichen und mageren fraßen die sieben schönen, fetten Kühe. Da erwachte Pharao.

1Mo 41,5     Und er schlief wieder ein, und ihn träumte abermals, und er sah, daß sieben Ähren wuchsen an einem Halm, voll und dick.

1Mo 41,6     Darnach sah er sieben dünnen Ähren aufgehen, die waren vom Ostwind versengt.

1Mo 41,7     Und die sieben mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte Pharao und merkte, daß es ein Traum war.

1Mo 41,8     Und da es Morgen ward, war sein Geist bekümmert; und er schickte aus und ließ rufen alle Wahrsager in Ägypten und alle Weisen und erzählte ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der sie dem Pharao deuten konnte.

1Mo 41,9      Da redete der oberste Schenke zu Pharao und sprach: Ich gedenke heute an meine Sünden.

1Mo 41,10    Da Pharao zornig ward über seine Knechte, und mich mit dem obersten Bäcker ins Gefängnis legte in des Hauptmanns Hause,

1Mo 41,11    da träumte uns beiden in einer Nacht, einem jeglichen sein Traum, des Deutung ihn betraf.

1Mo 41,12    Da war bei uns ein hebräischer Jüngling, des Hauptmanns Knecht, dem erzählten wir's. Und er deutete uns unsere Träume, einem jeglichen seinen Traum.

1Mo 41,13     Und wie er uns deutete, so ist's ergangen; denn ich bin wieder in mein Amt gesetzt, und jener ist gehenkt.

1Mo 41,14    Da sandte Pharao hin und ließ Joseph rufen; und sie ließen ihn eilend aus dem Gefängnis. Und er ließ sich scheren und zog andere Kleider an und kam hinein zu Pharao.

1Mo 41,15    Da sprach Pharao zu ihm: Mir hat ein Traum geträumt, und ist niemand, der ihn deuten kann; ich habe aber gehört von dir sagen, wenn du einen Traum hörst, so kannst du ihn deuten.

1Mo 41,16     Joseph antwortete Pharao und sprach: Das steht bei mir nicht; Gott wird doch Pharao Gutes weissagen.

1Mo 41,17     Pharao sprach zu Joseph: Mir träumte ich stand am Ufer bei dem Wasser

1Mo 41,18     und sah aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die gingen auf der Weide im Grase.

1Mo 41,19     Und nach ihnen sah ich andere sieben, dürre, sehr häßliche und magere Kühe heraussteigen. Ich habe in ganz Ägyptenland nicht so häßliche gesehen.

1Mo 41,20     Und die sieben mageren und häßlichen Kühe fraßen auf die sieben ersten, fetten Kühe.

1Mo 41,21     Und da sie sie hineingefressen hatten, merkte man's nicht an ihnen, daß sie die gefressen hatten, und waren häßlich gleich wie vorhin. Da wachte ich auf.

1Mo 41,22     Und ich sah abermals in einen Traum sieben Ähren auf einem Halm wachsen, voll und dick.

1Mo 41,23     Darnach gingen auf sieben dürre Ähren, dünn und versengt.

1Mo 41,24     Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern gesagt; aber die können's mir nicht deuten.

1Mo 41,25     Joseph antwortete Pharao: Beide Träume Pharaos sind einerlei. Gott verkündigt Pharao, was er vorhat.

1Mo 41,26    Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten Ähren sind auch die sieben Jahre. Es ist einerlei Traum.

1Mo 41,27    Die sieben mageren und häßlichen Kühe, die nach jenen aufgestiegen sind, das sind sieben Jahre; und die sieben mageren und versengten Ähren sind sieben Jahre teure Zeit.

1Mo 41,28     Das ist nun, wie ich gesagt habe zu Pharao, daß Gott Pharao zeigt, was er vorhat.

1Mo 41,29     Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz Ägyptenland.

1Mo 41,30     Und nach denselben werden sieben Jahre teure Zeit kommen, daß man vergessen wird aller solcher Fülle in Ägyptenland; und die teure Zeit wird das Land verzehren,

1Mo 41,31     daß man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der teuren Zeit, die hernach kommt; denn sie wird sehr schwer sein.

1Mo 41,32     Daß aber dem Pharao zum andernmal geträumt hat, bedeutet, daß solches Gott gewiß und eilend tun wird.

1Mo 41,33     Nun sehe Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er über Ägyptenland setze,

1Mo 41,34     und schaffe, daß er Amtleute verordne im Lande und nehme den Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren

1Mo 41,35     und sammle alle Speise der guten Jahre, die kommen werden, daß sie Getreide aufschütten in Pharaos Kornhäuser zum Vorrat in den Städten und es verwahren,

1Mo 41,36    auf daß man Speise verordnet finde dem Lande in den sieben teuren Jahren, die über Ägyptenland kommen werden, daß nicht das Land vor Hunger verderbe.

1Mo 41,37    Die Rede gefiel Pharao und allen seinen Knechten wohl.

1Mo 41,38     Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen solchen Mann finden, in dem der Geist Gottes sei?

1Mo 41,39     Und sprach zu Joseph: Weil dir Gott solches alles hat kundgetan, ist keiner so verständig und weise wie du.

1Mo 41,40    Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk gehorsam sein; allein um den königlichen Stuhl will ich höher sein als du.

1Mo 41,41     Und weiter sprach Pharao zu Joseph: Siehe, ich habe dich über ganz Ägyptenland gesetzt.

1Mo 41,42     Und er tat seinen Ring von seiner Hand und gab ihn Joseph an seine Hand und kleidete ihn mit köstlicher Leinwand und hing eine goldene Kette an seinen Hals

1Mo 41,43     und ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren und ließ vor ihm ausrufen: Der ist des Landes Vater! und setzte ihn über ganz Ägyptenland.

1Mo 41,44     Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao; ohne deinen Willen soll niemand seine Hand und Fuß regen in ganz Ägyptenland.

1Mo 41,45     Und nannte ihn den heimlichen Rat und gab ihm ein Weib, Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Also zog Joseph aus, das Land Ägypten zu besehen.

1Mo 41,46     Und er war dreißig Jahre alt, da er vor Pharao stand, dem König in Ägypten; und fuhr aus von Pharao und zog durch ganz Ägyptenland.

1Mo 41,47     Und das Land trug in den sieben reichen Jahren die Fülle;

1Mo 41,48     und sie sammelten alle Speise der sieben Jahre, so im Lande Ägypten waren, und taten sie in die Städte. Was für Speise auf dem Felde einer jeglichen Stadt umher wuchs, das taten sie hinein.

1Mo 41,49     Also schüttete Joseph das Getreide auf, über die Maßen viel wie Sand am Meer, also daß er aufhörte es zu zählen; denn man konnte es nicht zählen.

1Mo 41,50     Und Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe denn die teure Zeit kam, welche ihm gebar Asnath, Potipheras, des Priesters zu On, Tochter.

1Mo 41,51     Und er hieß den ersten Manasse; denn Gott, sprach er, hat mich lassen vergessen alles meines Unglücks und all meines Vaters Hauses.

1Mo 41,52     Den andern hieß er Ephraim; denn Gott, sprach er, hat mich lassen wachsen in dem Lande meines Elends.

1Mo 41,53    Da nun die sieben reichen Jahre um waren in Ägypten,

1Mo 41,54    da fingen an die sieben teuren Jahre zu kommen, davon Joseph gesagt hatte. Und es ward eine Teuerung in allen Landen; aber in ganz Ägyptenland war Brot.

1Mo 41,55    Da nun das ganze Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das Volk zu Pharao um Brot. Aber Pharao sprach zu allen Ägyptern: Gehet hin zu Joseph; was euch der sagt, das tut.

1Mo 41,56    Als nun im ganzen Lande Teuerung war, tat Joseph allenthalben Kornhäuser auf und verkaufte den Ägyptern. Denn die Teuerung ward je länger, je größer im Lande.

1Mo 41,57     Und alle Lande kamen nach Ägypten, zu kaufen bei Joseph; denn die Teuerung war groß in allen Landen.

 

 

Predigt

Unlösbar Dunkel kann ein Lebensschicksal sein, wie dass von Josef, herausgerissen aus der Familie und dann in die Fremde geschickt als Sklave. Und wir fragen:“ Warum?“

Das ist ganz einfach. Warum? Weil böse Menschen das tun können. Und das haben Sie vielfach in Ihrem Leben erfahren. In dieser Welt kann das Böse sich wild gebärden und uns hin und her werfen. Und das lesen wir in der Bibel von Anfang bis zu den letzten Tagen die in der Offenbarung geschildert sind. Es ist wie als wenn das Böse ganz ungehemmt wirken kann und niemand dazwischen tritt. Und je mehr Sie darüber grübeln, umso verrückter werden Sie. Sie können das Geheimnis nicht entschlüsseln, warum und wieso. Und wenn es auch die eigenen Brüder sind. Warum? Warum?

 

Die Bibel will was ganz anderes erzählen, da müssen Sie hinhören. Menschen die Gott vertrauen wie ein Josef, werden von Gott geführt. Auch in finsteren Lebensstrecken. Menschen die Gott vertrauen, gesegnete Gottes. Da kann geschehen was will. Wenn Gott die Regie führt , dann lenkt Gott das zu dem von ihm gewünschten Ziel und niemand kann Gott darin aufhalten. Das ist die Botschaft der Bibel. So wie es Paul Gerhard gerade eben einmalig gedichtet hat: “Ihn, ihn laß tun und walten, er ist ein weiser Fürst.“ Aber meine Frage an Sie zuerst, sind Sie so wie Josef unter der Hand Gottes, sind Sie einer der Gott vertraut, sind Sie ein gesegneter Gottes? Ist zwischen Ihnen und dem ewigen Gott alles frei und bereinigt und haben Sie Vergebung?

 

Mein erster Punkt

Es gibt keine Hoffnungslosigkeit mehr

Es gibt keine Hoffnungslosigkeit mehr, obwohl der Josef die tiefste Erniedrigung erlebt. Würdelos, ohne jedes Menschenrecht, Sklave. Er steht doch auf dem Sklavenmarkt und dann kommen die vorbei und gucken wen sie kaufen können. Ohne Freiheit, gebunden, verschachert, schlimmer als ein Tier. Rechtlos, schutzlos, hilflos. Und dann steht in der Bibel da: “Aber der Herr war mit Josef, aber der Herr war mit Josef.“

Ach, dass ist doch nur ein Wort. Welch ein Wort!  Wenn das in Ihrem Leben da steht, was können Ihnen da noch Menschen tun. Schutzlos, rechtlos, hilflos. Aber der Herr war mit Josef. Ein ganz dickes, starkes ABER.

 

Nichteinmahl die bösen Brüder können das unwirksam machen, nicht einmal die. Nicht einmal der oberste der Schlächter, der Scharfrichter Potiphar.

 

Wir hatten mal vor Jahren eine Ägyptenreise geplant, nur da war sehr wenig Interesse und wir haben gefragt, warum? Da sagten die Leute, ich war mal da, es war mir unheimheimlich, dies religiöse Welt Ägyptens. Es erinnert ja an eine ganz moderner Esoterik, diese Sonnendeutungen und Traumdeutungen, Okkulte, eine okkulte Welt. Und in dieser okkulten Welt, setzt Gott seinen Willen durch, niemand kann ihn hindern. Auch kein Sonnengott und kein Götzendienst und was dort geschieht. “Aber der Herr war mit Josef.“ Und das ist viel ,viel stärker als alles andere. Selbst in einem Haus, in dem der Name Gottes nicht verkündigt wurde, ist der Herr der Sieger über alle dunklen Mächte. Wenn der Herr bei uns ist, wie mit Josef. “Aber der Herr war mit Josef.“ Und sogar diese gottlosen Leute der Ägypter, die merken, dass da ein Geheimnis mit diesem jungen Mann ist. Ich zweifle immer wieder, wenn wir uns selber einbilden, wir würden es an uns selber merken. Lassen Sie es nur zuerst die anderen merken, bevor Sie es merken. Wir sehen ja hoffentlich immer zuerst die Fehler besser. Aber wenn es die anderen merken, da ist mit dem ein ganz besonderer Geist den wir gar nicht kennen, wenn der Josef da ist, dann geht alles anders, dann ist ein anderes Klima im Hause.

 

Wir haben heute als Thema ja überschrieben, wie wir der Welt dienen können. Wie wir der Welt dienen können. Wenn wir ganz Gott zugewandt sind, wie Josef, empfängt die Welt Segen. Und sei es der kümmerlichste oder unansehnlichste Platz an dem wir wirken. Es ist gar nicht wichtig wo wir sind. Wenn wir ganz Gott zugewandt sind. Heut in unserer Zeit machen wir es immer anders herum. Wir wollen in die Welt hinein, wir wollen etwas tun, jetzt reden wir die Themen der Welt. Nein, so wird es nichts. Erst wenn ich ganz Gott zugewandt bin.

 

Der Weg Josefs, ist ja nicht  nur der Weg Josefs gewesen. Es war der Weg der Propheten und der Gottesknechte, von David und Salomon, all den Boten. Es war der Weg Jesu. Wenn die Welt Segen empfangen soll, müssen seine Boten nur sich ausstrecken ganz Gottes Gnade zu empfangen. Nur so kann Gott Segen in die Welt hinein geben. Und was er tut der Josef, dazu gab der Herr gelingen, dazu gab der Herr Glück. Das wünschen wir uns ja immer, dass unsere Tagesarbeit, unsere ganz alltäglichen Verrichtungen, unser Wollen, Denken und Planen, gelingt. “Aber der Herr war mit Josef.“

 

Wir brauchen nur diese heilige Konzentration. Wenn ich nur Dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und Erde. Herr ich will nicht da sitzen und meine Wunden lecken. Ich will nicht da sitzen und sagen: “Wie schlimm geht`s mir.“ Beleidigt sein, mir haben sie so schlimm mitgespielt. Wissen Sie, dass das in jedem Menschen drin liegt. Ich war gestern wieder mit Enkelkindern spazieren. Wie schnell das ist das man hinsitzt und Wunden leckt und irgendwas passiert beim spielen. “Ach, alle sind so gegen mich.“

 

Werden Sie frei von dem Mitleid mit sich selbst, werden Sie frei vom Mitleid mit sich selbst und sehen Sie wo Gott Sie braucht, durch die ganz alltäglichen Dienste. “Und der Herr war mit Josef.“ Wo Sie zum Segen gesetzt sind. Gerhard Tersteegen hat gedichtet: “Wer Ihn hat ist still und satt.“ Der hat alles. Was ist der Weg zum Glück? Es ist ja für uns ganz wichtig, wie krieg ich Lebenserfüllung, wie werd ich glücklich? Wenn ich nur Gottes JA über meiner Lebensführung habe, wenn Gott nur bei mir ist und wenn das ein ganz böser schwerer Weg ist, wenn ich nur Sein JA habe.

 

Jetzt das zweite, ich habe heute fünf Punkte:

Die Stunde der Versuchung

Es ist eine menschliche Tragödie. Es war eine Scheinehe, die der Potiphar führte. Wenn man heute die Eheberatungen hört, dann muss man sagen: “Die Frau Potiphar hat ja nie eine frauliche Erfüllung. Steht es ihr nicht zu, dass sie auf irgend eine Weise Befriedigung sich holt, sie schädigt ja niemand.“ Wir sind ja immer mit den Vernunftgründen so nah dabei. Sie müssen aufpassen. Mit der Vernunft können Sie jede Sünde Ihres Lebens begründen. Mit der Vernunft immer. Aber nicht mit dem  Gebot Gottes und mit dem JA Gottes. Mit der Vernunft finden Sie viele Gründe und auch wenn man diese Tragödie ansieht, dieses Mannes. Warum soll er denn nicht? “Keiner ist Sündlos“ und was man alles als Begründung führen kann. “Einmal ist keinmal“ und was man alles sagt. Oder wie die jungen Leute oft fragen: “Wo steht’s denn genau so im Wortlaut, wie ich es jetzt für meine Situation brauche in der Bibel? Es steht so drin auch die Fragen, die junge Leute heut so stellen, zu ihrem Verhalten. Aber interessant ist da, dass das drin steht in der Bibel bevor die zehn Gebote in ihrem Wortlaut verkündigt waren, weil es einen Schutz Gottes um Menschen gibt. Und da weis jeder von seinem Gewissen wo die Grenze ist. Wo auch ein Potiphar geschützt wird in der schrecklichen Not seines Lebens. Übrigens es war in dieser Zeit als Josef nach der biblischen Zeitrechnung in Ägypten war noch Brauch, dass die Hofbeamten damals kastriert wurden. Und in dieser Lage kommt die Stunde so schlimm für den Josef. Ausgerechnet in einer schwülen Mittagsstunde, wo niemand da war. Es merkt ja niemand, ist doch ganz egal und macht bitte aus dem Josef keinen Helden.

 

Wissen Sie, dass das ein schwacher Mann war, in dem hat es gerungen, sonst wäre er nicht so gerannt. Sonst hätte er nicht sein Gewand fahren lassen. Er hat gewusst, ich muss raus aus dieser Situation, sonst geh ich unter, wenn ich den Segen Gottes nicht verlieren will. Und ich bitte Sie an dieser Stelle zu lernen. Wir können den Segen Gottes so leicht in unserem Leben verspielen, darum geht es. Die Bibel spricht nicht nur vom Sex, die Bibel spricht vom Geld, die Bibel spricht von der Ehre, von der Versuchung der Ehre. Die Bibel spricht von der Versuchung, dass man die Welt gewinnen will. Und das was da erzählt wird, ist ja für uns ein so sprechendes Bild. Hätte nicht der Josef eigentlich Beziehungen knüpfen müssen, damit er in der Welt der Ägypter missionarisch wirken kann. Wäre das nicht vielleicht, nicht gerade eine ideale Begegnung gewesen. Wir machen das ja heute so gerne, dass wir alles zurechtbiegen unter diesem Wollen, wir wollen Menschen heute irgendwie nahe kommen und ihnen das Evangelium bezeugen. Aber nicht auf Wegen, die nicht taugen. Und das was hier steht ist ja so ein sprechendes Bild, dass Gott nicht will das wir uns vermählen mit der Welt, dass wir uns nicht verbinden, mit einer gottlosen Welt.

 

Noch einmal, dass Thema der Predigt ist: “Wie dienen wir heute der Welt?“ In dem wir wissen, wir sind anders als die anderen. Ich habe oft den Eindruck das Thema der Heiligung unseres Lebens eignet sich am wenigsten dafür, dass wir es diskutieren mit gottlosen Leuten. Das ist nicht für die Welt da. Die Welt leidet genug an diesem Thema. Aber Christen sollen wissen, dass die Heiligung des Lebens ein ganz großes Geheimnis ist. Das wir auf all den Gebieten unseres Lebens uns reinigen sollen und nicht der Welt gleichstellen. Anders sein als die anderen. Ganz bewusst. Weil wir Segensträger sein sollen.

 

“Wie sollt ich so groß Übel tun und wider Gott sündigen?“ Wir können nicht mit dem Geld umgehen, wie alle Welt mit dem Geld umgeht. Und der Geiz und der Neid und Erbschlichtung und was es ist. Und alle Gebiete unseres Lebens sind von Gott in Beschlag genommen. Gerade weil wir in die Welt gesandt sind.  Gott will uns als seine schwachen Zeugen haben, wie den Josef, der hat keine Macht hinter sich, keinen Einfluss. Aber ein eindeutiges Zeugnis, ein persönliches Zeugnis: “Ich kann nicht anders, ich kann nicht wider Gott sündigen.“ Wir brauchen nicht der Welt die Sünden vorhalten, aber wir sollen von uns ein klares Zeugnis geben.

 

Drittens:

Unverstanden und Ausgestoßen

Es ist ganz typisch, wie die Frau Potiphar nun reagiert. Warum? Sie ist ertappt. Noch einmal, der Josef ist nicht der moralische Held. Sondern er ringt damit, er rennt davon und die Frau weil sie sich ertappt fühlt muss sie die Spuren verwischen. Und das Zeugnis, dass sie von Josef hinausruft in die Welt, ist: “Da, das sind die allerschlimmsten, da die, die gleich in die Kirche springen, alles verlogene Heuchelei, ja die kennen wir alle.“ Und die üble Nachrede der Welt gegen die Gottesboten ist ururalt. Kein Mensch kann es zurechtrücken. Auch ein Josef nicht. Und niemand will hören was Sache war. Man glaubt nicht dem Josef. Aber das wird bei Christen ja bis heute diskutiert, ob das richtig ist wenn man so rigoros, so einseitig ist in seiner Position. Sie kennen das. Kann man das wirklich heute? So ganz mit der Bibel leben, so ganz mit Gottvertrauen. Ich sag: “Gut wenn man so sechzig Prozent glaubt an Gott und man ihm vertraut.“ Aber so ganz, so hundertprozentig, so die Gebote ganz bis zum letzten, kommt man da nicht unter die Räder? Doch man kommt unter die Räder,aber der Herr ist mit einem. Und darum wird das so schön an dem Josef erzählt. Es war zu allen Zeiten die Glanzstunde der Gemeinde Gottes. In allen Jahrhunderten. Wenn sich ein paar Christen zusammengetan haben, und ich bitte Euch ihr jungen Leute, dass Ihr das mitnehmt von uns Alten. Rigoros sagen: “Allein Jesus und nichts anderes soll mein Leben bestimmen, allein sein Wort und kein Kompromiss.“ Und wenn ich einen Posten verliere, oder einen Job verliere und wenn sie mich anschwärzen und wenn sie mich verleugnen.

 

Es waren ja Segenszeiten, wo die Kirche verfolgt war. Und wir schämen uns heut noch in Stuttgart, wo im Dritten Reich die Pfarrerschaft der evangelischen Kirchen noch nicht einmal eine Mehrheit zustande bekam, gegen den Abtransport der Juden auf dem Killesberg, eine Kanzelabkündigung zu machen. Es war eine Minderheit. Ach wir wollen es doch nicht so klar sagen, wir wollen es verdeckt sagen, unter der Decke. Warum eigentlich? Wegen der Nachteile? Sagt einmal, wo in der Kirchengeschichte war das zum Nutzen wo man schwammige Positionen gemacht hat? Wem helfen wir eigentlich? Wir helfen gar niemand, an welchem Thema auch immer. An allen Fragen, auch der Ethik, des Lebensverhaltens. Wir helfen niemand, auch wenn wir die Gebote Gottes verändern und wenn wir den schmalen Weg der Jesus Nachfolge breit machen. Richtig, Toleranz ist ja schön. Aber für Sie? Es geht um Ihr Leben. Sie sollen in Ihrem Leben keine Toleranz haben. Sondern wenn Sie den Segen Gottes haben müssen Sie entscheiden und Sie können nicht Ihrer eigenen Sünde gegenüber Tolerant sein. Der Welt, der Welt hab ich ja gesagt: “Wir brauchen nicht nur mit den Ohren schlagen, sondern der Weg der Christen, muss selber für sie eindeutig sein.“ Für Sie muss er eindeutig sein wir reden für uns heute, wir reden nicht zum Fenster hinaus. Das mein Weg eindeutig ist in der Nachfolge Jesu.

 

Und wie sie spottet: “Dieser Jude da, der hat versucht mich hereinzulegen.“ Und Josef erträgt das alles und erträgt auch den Prozess und er geht ins Gefängnis. Und er geht schuldlos ins Gefängnis und ich sag es noch einmal, dass waren immer Segenszeiten der Christen. Das zu ertragen, tolerant zu ertragen. Und auch für eine Frau Potiphar zu beten, auch die Richter zu lieben, auch die Richter zu lieben die dieses Schandurteil gemacht haben, aber in der Position dessen was recht ist, nicht nachzugeben. Es wird heute eine Kernfrage auch für uns sein. Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderb. Ist dir das so klar? Unsere Position zu haben, aber auch wo es sein muss vor der Welt zu bezeugen. Was Recht ist nach dem Worte Gottes.

 

Das Vierte:

Es ist kein Verhängnis, sondern Verheißung

Der schwere Weg nun ins Gefängnis den der Josef geht ist kein Verhängnis, wie wir es oft sehen. In der Josefsgeschichte, können wir ja weiterlesen durch die Verse hindurch und entdecken dann auf einmal wie es weitergeht. Kein Verhängnis. So dunkel jeder Tag auch war, in seiner ganzen Aussichtslosigkeit. Was die Bibel da erzählt, ist der Kreuzweg Jesu. Noch einmal, Sie verstehen das Alte Testament nur vom Neuen. Buchen zum Kreuz. Und das Leiden Josefs, nimmt ein ganzes Stück weit das Leiden Jesu weg. Warum war denn Jesus so konsequent? Warum hat denn Jesus in der Bergpredigt so eindeutig gesprochen, warum es kein falsches Zeugnis geben soll? “Notlügen sind ja nicht so schlimm, es kommt ja immer mal vor.“ Eure Rede sei JA, Eure Rede sei NEIN. Warum redet Jesus von der Liebe so eindeutig? Weil er die Welt liebt. In der Ungerechtigkeit geht unsere Welt zugrunde. An der Korruption, an der Ungerechtigkeit. Lebt doch das eindeutig. Das Verhängnis des Leidens. Das Verachtet sein, das Verspottet sein ist nicht das schlimme, sondern eine Christenheit die keine Vollmacht mehr hat den Weg zum Heil zu bezeugen. Und das was von Josef da erzählt wird, ist ja sein priesterliches eintreten. Wissen Sie, dass ist ja wieder was, dass auf das Kreuz Jesu hinweist. Das für die anderen da sein. Noch einmal, der Josef wurde wie kein anderer, Retter der Menschen, Retter der Welt.

 

Wenn sie mal aufschlagen, Kapitel 41, da heißt es in Vers 45 “Er nannte ihn Zafenat-Paneach“

Was heißt denn Zafeat-Paneach. “Retter des Volkes“. Dieser Josef wurde zum Retter für die anderen. Gerade deshalb, weil er ganz für Gott war. Es ist ja schon übel wie das so heute dargestellt wird, als ob die Christen die ganz für Gott da sind nicht für die Welt wären. Als ob die vielleicht keine Liebe hätten und keine Barmherzigkeit. Gerade dieser Josef war es, weil Gott ihn Segnen konnte.

 

Und darum das letzte:

Unser Dienst an der Welt

In diesem Jahr wurde es in unserer Stadt immer wieder beschworen: “Wir sollten Salz der Welt sein.“ Wie ist man denn Salz der Welt, wir sind ja alle in der Welt? Morgen stehen viele von Ihnen wieder in den Betrieben, in den Büros, Sie wohnen in den großen Wohnhäusern, Sie sind mit vielen anderen Menschen zusammen. Wie wird man denn Salz? Wir sind nicht Salz dadurch, dass wir irgendwelche kirchlichen Handlungen an uns vollzogen haben. Wie sind wir Salz? Es gibt ja auch eine Arroganz der Christen, die meinen was wir machen ist immer besser. Das glaube ich gar nicht. Es gibt auch viel Schande von Christen. Wenn das Wunder geschieht, dass Gott schwache Leute, wehrlose Leute, verachtete Leute, segnet, triumphieren lässt, dass ist ein Gnadenakt Gottes, dass er Sie zum Segen setzt für andere.

 

Josef hat ganz bescheiden gesagt: “Ich kann nicht mal Träume auslegen.“ Aber Gott kann. Wenn Sie wissen, Gott kann Sie zum Segen setzen für andere. Gott kann das schenken, dass Sie Worte reden zu anderen, die Segen bringen, die Heilen, die Versöhnen, die Lieben. Das hat doch Jesus gemeint. Ihr seid Salz der Erde wo Ihr in Eurer ganzen Schwachheit und Kümmerlichkeit, Träger der Gottesgnade seid. Wo das Kreuz Jesu in Eurem Leben Wirklichkeit geworden ist.

 

Ich habe darüber nachgedacht, an wem ich es klar machen und an wem ich es verdeutlichen soll, an Gestalten aus unseren Tagen. Sie kennen es weil es uns gerade so wichtig war, die Erzählung von der Hanna Faust in Wuppertal in Elberfeld: “Im Elendstal“.  Eine Frau die einen Alkoholiker geheiratet hat und man hat lange nicht gewusst, ob die Frau überhaupt lesen und schreiben konnte, eine so schwache Frau. Ihre Mutter konnte nicht lesen und schreiben. Sie war eine ganz arme und einfältige Frau, sie ist wahrscheinlich nie aus Elberfeld, heute einem Stadtteil von Wuppertal hinaus gekommen. Und sie hatte eine ganz furchtbar schwere Ehe. Ihr Mann blieb im Alkohol gefangen bis zum Tod. Sie litt furchtbar. Aber diese Frau hat einfach, mit dem was Sie hatte, es war nicht viel, sie hat als Hausiererin Kaffee verkauft - vor den Glastüren - hat sie ein Zeugnis der Liebe Jesu geben wollen. Eine ganz einfache, gläubige, fromme Frau. Sie hat immer gesagt: “Mein Jesus.“ Und sie ist hingegangen in Wohnungen, wo sich die Polizei nicht mehr hingetraut hat. Und als Pfarrer Niemöller, der Vater von dem bekannten Niemöller, bei der Beerdigung sagte: “Wie das Leben dieser Hanna Faust in die Weite gewirkt hat.“ Sie war Begründerin vom CVJM von der Bibelschule Johanneum, von unzähligen Einrichtungen, Sozialdiensten und Vereinen. Sie die schlichteste aller Frauen.  Mein Großvater hat einst die erste Biographie über sie geschrieben, weil er dort Gemeindepfarrer in Elberfeld war. Das Buch hat zwölf Auflagen erlebt. Sie war keine stolze Frau. Zu gleicher Zeit hat der Friedrich Engels in der gleichen Stadt gelebt. Der hat auch gesagt, dass man damals in diesen Slums in diesen Elendsquartieren der Industrialisierung, helfen muss. Friedrich Engels, der hat seine Reitställe gehabt und der hat an Fuchsjagden und der edlen Gesellschaft teilgenommen, dass ist nicht Christennah. Friedrich Engels blieb immer ein Reicher, der für die Armen das kommunistische Manifest schrieb. Aber da war eine Frau die Gott gesegnet hat und die Gott gebraucht hat und zum Segen gesetzt hat in unzähligen Menschen. Die es bezeugen: “Wenn die Frau nicht gekommen wäre.“ Sie hat die Kinder gesammelt, sie hat die Kindergottesdienste eingeführt und unzählige Menschen aus der schlimmsten Not, damals in der schrecklichen Ausbeutung der Menschen herausgeholt. Nicht durch große Sozialprogramme, sondern durch die Tat der Liebe die von Gott bestätigt war. Wie ein Josef. Und wenn ein Josef plötzlich im Bereich der Politik wichtig war, genau das gleiche sagt die Bibel auch von dem Daniel, der sagte: “Ich will mich nicht vermischen.“ Der auch in Babel ein eigener blieb. Christen müssen ihren Weg gehen aus einem engen Gewissen heraus wie Gottes Wort sie leitet. Aber Gott setzt sie zum Segen. Ein Daniel sagt: “ Dann könnt ich mich ja auch den Löwen vorwerfen, dass macht mir nichts aus.“ Aber ich kann von Gottes Treue nicht lassen, weil allein mein Segen in der Treue Gottes liegt.

 

Und nun will ich, das Sie Ihre schwere Lebensführung ergreifen und das JA Gottes, und dann der Welt dienen. Weil Gott durch Sie, der Welt  Segen und Rettung geben will.

 

Amen