Mannheim, 30.Juni 2019 Jesaja 55, 1-5
Hier wirst du unsagbar beschenkt
Es ist jetzt gar nicht wichtig, was wir im Gottesdienst machen. Manche meinen: Wir wollen Gott feiern. Andere sagen: Gott ehren, ihm dienen. Können wir das überhaupt als sündige Leute? Die Sache ist doch umgekehrt. Gott dient uns – nicht wir ihm. Er ehrt uns ehrlose Leute. Er überschüttet uns mit Gutem. Krönt uns mit Gnade und Barmherzigkeit. Er will des Himmels Fenster auftun und Segen herabschütten die Fülle. Darum geht es im Gottesdienst. Und jeder von uns, ob jung oder alt, soll das entdecken. Er bereitet vor uns den Tisch und schenkt uns voll ein.
Jesus spricht von einem großen Hochzeitsfest. Das waren damals gewaltige Feiern. 7 Tage lang. Alle Herrlichkeiten wurden aufgetischt. Kommt, den es ist alles bereit. Erschütternd, wie viele zögern. Sie haben Gründe. Einer hat Immobilien gekauft, die muss er erst noch begutachten. Der andere sagt, ich habe eine Frau gefunden. Wir müssen jetzt unseren Hausstand vorbereiten. Wir sind oft abgelenkt durch unzählige Stimmen, die etwas von uns wollen. Überall. Ich verkaufe dir was. Ich biete dir das Glück. Die Werbeanzeigen. Die politischen Parteien. Die aktuellen Themen der Weltnöte.
Darum ist das so dringlich: „Auf! Kommt her!“ Wer ruft denn da? Es ist der lebendige Gott. Der uns geschaffen hat. Der uns durch und durch kennt. Er weiß um deine Lasten, deine Traurigkeit. Angst. Es geht um dein Leben. Warum habt ihr mich, die lebendige Quelle verlassen und sucht euch löchrige Brunnen, die kein Wasser geben? Unser Leben steht im Schatten des Todes. Alles Fleisch ist wie Gras, verwelkt, verdorrt. Das einzige Lebensangebot hat der lebendige Gott: Sucht mich, so werdet ihr leben! Aber kommt zu mir!
Es geht um dein Leben
Der Schraubenhändler Würth in Künzelsau sagt mit 84 Jahren so treffen: Für Zeit würde ich viel zahlen. Ein Schlag kann jeden Moment meinem Leben ein Ende setzen. Welch ein Hunger nach Leben treibt alle Menschen. Sie wollen dieses kurze Leben auskosten, auspressen. Genießen. Etwas vom Leben haben. Was hast du gefunden, was dein Leben wirklich erfüllt?
Vor Jahren in Jerusalem schenkte mir ein Geschäftsmann eine Schrift eines gelehrten Juden: Überall im Alten Testament spricht Jesus. Das ist das Größte. Er war Jude und gläubiger Christ und hatte den Durchblick. Jesus bietet Leben an: Ich bin gekommen, dass sie das Leben und überfließende Fülle haben sollen. Alle sind von Gott abgewichen. Schon ganz am Anfang der Bibel ruft Gott schon: Adam, wo bist du? Ohne Gott wurde alles sinnlos. So zieht sich das durch die ganze Menschheitsgeschichte: Nur fort von Gott.
Darum ist eine totale Kurskorrektur nötig. Zurück zum lebendigen Gott. Darüber hat Jesus am meisten gepredigt: Kehrt um, reißt das Steuer herum! Bekehrt euch. Ohne Gott ist alles sinnlos. Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Abgearbeitet. Überlastet, ausgepowert. Und er gibt die große Zusage: So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Ruhe und Frieden im Getümmel. Wo die Seele leidet unter unsäglichen Sorgen und Ängsten. Wo Schuld und Versäumnisse uns belasten. Jesus gibt Ruhe und Frieden für die gescheuchte und belastete Seele.
Auf! Kommt, die ihr durstig seid! Durst brennt. Wo können wir unsere Durst löschen. Das ganze Leben ist ein Rennen nach Geld, Sicherheit, Anerkennung, Freude und Erfüllung. Und doch sättigen sie uns nicht.
Jesus sieht diesen riesigen Durst. Darum ruft er: Wer jetzt noch Durst hat, der komme zu mir und trinke. Er macht satt. Unser Leben ist wie ein ausgedörrter Wüstenboden. Rissig. Das kann nichts wachsen. Er gibt lebendiges Wasser.
Das hat die Frau dort am Brunnen von Samaria nicht geahnt, dass Jesus viel tiefer blickt. Auch bei dir. Es sind nicht äußere Nöte, die dich so belasten. Du hast nicht den Frieden Gottes, denn Beistand und die Ermutigung. Du brauchst dieses mit all deinen Lasten dieses Lebenswasser, das nur Jesus bieten kann.
Du schaffst es allein nicht!
Warum zählst du Geld dar. Wir wollen das bezahlen. Selbst schaffen. Das ist unser Stolz. Das ist das größte Hindernis für Christen.
Vor Gott schafft das keiner. Warum zählt ihr Geld dar. Alle noch so strengen Kasteiungen helfen nicht weiter. Kauft ohne Geld alle Güter, Wein und Milch. Warum wollt ihr zahlen für das, was euch nicht satt macht.
Zuerst war das Kommen wichtig. Jetzt das Hören. Das ist die gute Nachricht. Jesus ist das Lamm Gottes, das die Last deines Leben getragen und gebüßt hat. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten. Durch seine Wunden sind wir heil geworden.
Nein, das habe ich nie verdient. Es ist eine unverdiente Gnade. Alles umsonst und gratis. Du kannst das erst begreifen, wenn du das ganze Elend und die große Schuldenlast erkennst. Jesus ist der Heiland und Retter für verlorene Leute. ER macht selig, die daran glauben, dass sein Blut alle Schuld tilgt.
Wenn es nur zu einem minimalen Bruchteil auf mein Frommsein, auf meinen Glauben, auf meine Gerechtigkeit ankäme, gebe es keine Gewissheit. Ich darf das wie ein Bettler als Geschenk annehmen. Aus Gnade werde ich gerecht. So allein komme ich in den Himmel. Flieh in die Arme von Jesus. Die vielen Wunden der Sünde schmerzen heftig. Nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst von eurem nichtigen Wandel. Sondern mit dem teuren Blut von Christus. Unter dem Kreuz von Jesus. Welch eine Liebe hat er mir erwiesen.
Man kann Gnade nur verstehen, wenn man die Höllenfahrt der Selbsterkenntnis gewagt hat. Das ist der schreckliche Irrweg, dass so viele Christen in sich, in der Selbstsicherheit Frieden finden wollen. Keine Glaubensgewissheit. Kein Frieden. Keine Freude. Keine Hoffnung, nur Angst und Bangen.
Wenn ich mich selbst betrachte, so wird mir Angst und Weh. Wenn ich auf Jesus achte, so steig ich in die Höh. So freut sich mein erlöster Geist, der durch das Blut des Lammes gerecht und selig heißt. O Gnade Gottes wunderbar! Das war das Lied der Clapham-Leute: O Gnade Gottes wunderbar. In viel tausend Jahren gibt es nichts Größeres. Reformation: Allein aus Gnaden. Neues Erkennen des Kreuzes. Sein Blut bedeckt meine Schuld. Wir müssen von der Sünde reden, damit die Gnade noch viel mächtiger wird.
Gott will dich beschenken
Er macht mit dir einen ewigen Bund, der nicht gekündigt werden kann. Einen Vertrag, der über deinen Tod hinaus wirksam und gültig ist. Auch wenn alles in dieser Welt wackelt und bricht, Gottes Gnadenbund ist felsenfest.
Unglaubliche und herrliche Erfahrungen darfst du in deinem Leben mit Gottes Barmherzigkeit machen. Je dunkler und aussichtsloser dein Weg auch scheinen mag, um so herrlicher wird er vor dir hergehen. Du wirst erfahren, der Ich der Herr bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren.
Zwei Verse von Paul Gerhardt: In der Welt ist alles nichtig...
Aller Trost und alle Freude ruht in dir Herr Jesus Christ. Er spannt seines Himmels güldne Decke rings um dich herum.
Neigt eure Ohren her zu mir und kommt her zu mir, so werdet ihr leben. Es ist ein neuer Bund. Was sind denn die gewissen Gnaden Davids? Das neue Herz. Und er will das alte Herz so erneuern durch seinen Geist, dass er uns seinen willen in unser Herz einschreibt. Und wir ihn erkennen in der persönlichen Liebe und Hingabe unseres Lebens.
Die alte Schuld ist ausgelöscht. Neues ist geworden.