Wolfgang Bühne

Was wir aus dem Familienleben der Patriarchen lernen können

Gesunde Familien - Gesunde Gemeinden

Audioabschrift – KfG Ost Groß Dölln 10.03.2008

 

 

Ich könnte jetzt auch mit den Büchern beginnen. Das, was mir auf dem Herzen lag, hat der Roger schon viel besser gesagt. Und ausgerechnet diese Geschichte, die ich heute Abend hier vorstellen wollte, hat Daniel euch schon vorgetragen. Also wir machen wir es heute ganz kurz. Ja, man hat mich gebeten etwas darüber zu sagen, was wir von den Patriarchen lernen können, gerade auch in Bezug auf unser Ehe und Familie und unser Gemeindeleben. Nun ist das an sich ja ein sehr schönes Thema, das haben wir ja schon in den vergangenen Stunden hier und da gehört, aber auch ein sehr großes Thema, wenn man an die Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob und Joseph denkt. Ein riesiges Thema, woraus wir lernen können. Um das umfassend zu behandeln, da müsste man eine Konferenz drüber machen, oder auch zwei. Und ich kann jetzt in einer Dreiviertelstunde, oder wie lange ihr noch zuhören wollt und könnt, natürlich nicht all das aufzählen, was wir von den Patriarchen lernen können und sollten für unser Familienleben. Deswegen nur eine ganz oberflächliche Ährenlese. Und ich möchte mich auch beschränken auf Abraham und auf Sarah, damit wir einfach nicht zu viel, sondern einige wenige Dinge vielleicht mitnehmen in unseren Alltag.

Nun wissen wir ja, dass Abraham, dieser Patriarch, Vater der Gläubigen genannt wird, in Römer 4. Er ist das große Vorbild für Glauben, der Prototyp, könnten wir sagen. Und deswegen ist es besonders wichtig, sein Leben ein wenig unter die Lupe zu nehmen und daraus zu lernen. Ich möchte beginnen mit 1. Mose 12 und es wäre schön, wenn ihr so ein klein wenig mit in die Bibel hineinschaut. Ich werde also einige Sachen herauspicken. Da wird uns die Geschichte seiner Berufung oder seines Auszugs aus Ur in Chaldäa geschildert. In den ersten Versen haben wir die große Verheißung, die Gott dem Abraham ausspricht, dass er ihn zu einer großen Nation machen wird, ihn segnen wird und seinen Namen groß werden lässt und er soll ein Segen sein: Die dich segnen, werde ich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Und so weiter und so fort. Also ganz gewaltige Verheißungen für den Weg des Glaubens, den der Abraham hier vor sich hat, Verheißungen für den Weg der Nachfolge in eine unbekannte Zukunft. Aber einige Verse später sehen wir, wie sein Glaube auf die Probe gestellt wird. Und das ist immer so. Wenn Gott uns Verheißungen gibt, dann kommt bald eine Gelegenheit, unter Beweis zu stellen, dass wir etwas verstanden haben. Und so schickt Gott im Laufe des Lebens Abrahams mindestens sieben große Glaubensprüfungen, die deutlich machen sollen, was er gelernt hat. Und das endet dann mit der Meisterprüfung in Kapitel 22, wo er dann seinen Sohn opfern soll.

Abraham hat also wunderbare Verheißungen bekommen, große Nation, viele Nachkommen, soll ein Segen sein und wer ihm flucht, wird verflucht werden. Also Gott hält seine Hand über Abraham. Aber dann lesen wir den Versen ab Vers 9, dass Abraham plötzlich, weil eine Hungersnot über das Land kommt, einen Ausflug macht nach Ägypten. Um sich aufzuhalten, steht in der Bibel, das heißt, es soll eine Stippvisite sein, nur ein kurzer Ausflug dorthin. Und wir sehen, wie also Abraham diese erste Glaubensprobe im verheißenen Land nicht besteht, sondern er flieht nach Ägypten. Ich brauche euch nicht erklären, wofür Ägypten in der Bibel ein Bild ist. Und bevor er jetzt über die Grenze geht, hat er ein Gespräch mit seiner Frau Sahah, oder Sarai. Und hier wird deutlich, dass er die ganzen Verheißungen Gottes, die Gott ihm mit auf den Weg gegeben hatte, plötzlich vergisst. Und hier finden wir das erste Gespräch, das der Abraham mit seiner Frau führt. Die werden wohl öfter miteinander gesprochen haben, aber nur das wird hier zunächst einmal berichtet, und das ist ganz eigenartig. Das ist so der erste Punkt, auf den ich hinweisen möchte. In 1. Mose 12, 11: „Und es geschah, als er nah daran war, nach Ägypten zu kommen, da sprach er zu Sarai: «Siehe doch, ich weiß, dass du eine Frau von schönem Aussehen bist,»“ Also ein Kompliment. Also ich muss gestehen, als ich darüber nachdachte, habe ich gesagt: Ach du liebe Zeit! Abraham, Vater der Gläubigen, Prototyp des Glaubens, was hat der hier mit schönen Frauen zu tun? Hat der ein Auge für die Schönheit seiner Frau? Das passt doch eigentlich gar nicht zusammen.

Kompliment wird im Duden erklärt mit Hochachtung, Artigkeit oder Schmeichelei. Nun, das hat uns Roger (Peugh) ja schon deutlich gemacht in den vorangegangenen Vorträgen, dass es unwahrscheinlich wichtig ist, dass wir das als Ehemänner lernen, was uns so schwer fällt, tatsächlich verbal auszudrücken, dass wir eine schöne, hübsche, attraktive Frau haben, das sollen sie hören. Der Wilfried hat ja ein schönes Buch, was ich sehr empfehlen möchte, zum Thema Ehe geschrieben. Und ich habe da mal nachgeschlagen und habe folgende Sätze gelesen: „Eine Frau sehnt sich nach Anerkennung für das, was sie tut. Ein tägliches Lob sollte selbstverständlich sein. Loben sie ihren Ordnungssinn, gewaschene und gebügelte Hemden, ihre Putztätigkeiten, ihr Essen. Fehlt die Anerkennung durch den Ehemann, wird eine Frau weitaus mehr bestrebt sein, sich die Anerkennung in der Berufswelt zu holen. Das könnte man Flucht nach Draußen nennen.“ Das finde ich sehr wichtig und das ist eine Sache, die ich wirklich lernen musste. Ich habe in jungen Jahren immer gedacht: Ach, diese Schmeicheleien, Schleimerei, ich hab dich so lieb und so weiter, das verführt doch nur zur Arroganz oder zum Stolz oder sonst irgendwas. Das ist doch völlig ungeistlich. Was sollte ich meiner Frau sagen, dass sie schön ist?

Und ich hatte da ein gutes Vorbild. Kennt ihr die Geschichte von Charles Duff, Pioniermissionar in Indien, China und Afrika? Das hat mich also in jungen Jahren unwahrscheinlich begeistert. Ich lese euch das mal vor aus seiner Verlobungszeit. Da schreibt er: „Ich habe nicht geheiratet wegen ihres hübschen Gesichts. Ich heiratete sie, weil sie sich so mit ihrer ganzen Person einsetzte für den Herrn Jesus und für die, die er ihr zugesandt hatte, sie zu retten. Ich entsinne mich noch sehr wohl, wie ich an einem Nachmittag mit einem Missionar zusammensaß, wir miteinander plauderten und er mich neckte: Ich sei doch mit dem hübschesten Mädchen in ganz Shanghai verlobt. Wirklich, ich kann euch ehrlich sagen, das war für mich eine peinliche Überraschung, denn gewiß hatte ich noch nie an ihr hübsches Gesicht gedacht. Ich bin auch heute der Überzeugung, dass von allen guten Gaben Gottes, das gute Aussehen die Geringste ist.“ Also das war mein großes Vorbild damals, Charles Duff. Und ich darf sagen, dass der Herr mir auch noch eine hübsche Frau geschenkt hat. Aber ihr das sagen, das habe ich doch für sehr ungeistlich gehalten.

Nun haben wir ja im Neuen Testament, im 2. Petrusbrief 3, 7-8, ein deutliches Gebot an die Ehemänner, mit Einsicht bei ihren Frauen zu wohnen und sie zu ehren, damit unsere Gebete nicht verhindert werden. Also fehlende Gebetserhörungen oder auch fehlendes gemeinsames Gebet, hängt mit dem Ehren der Frau zusammen. Wenn wir das nicht tun, werden die Gebete verhindert, wie auch immer. Und ich glaube, dass das eine Lektion ist, die wir in diesen Tagen bekommen haben, von Roger und auch hier noch mal in diesem Bibeltext. Unsere Frau ehren, Einsicht haben, das heißt, ihr ganzes Wesen zu verstehen suchen. Die Frau ist eben anders, als wir Männer, das haben wir schon gehört. Und wir müssen uns Mühe machen. Ich erinnere mich sehr gut an meine ersten Ehejahre. Also ich habe nicht den Vorzug gehabt, hier so ein Buch «Vorbereitung auf die Ehe» zu lesen. Ich bin in die Ehe hineingeplumpst, ohne jegliche Vorwarnung, sage ich euch. Ich bin da trotzdem schon 39 Jahre immer glücklicher verheiratet, das kann ich sagen. Aber man hat mir das nie beigebracht. Aber das ist etwas, das man lernen muss. Aber meine Frau hat sicherlich doch manche Träne geweint und nach einigen Jahren lag dann auf meinem Nachttischschränkchen ein Buch, ein ähnliches wie das hier, Frauen sind Männersache. Also es war das Buch «Entdecke deine Frau». Sie hat keinen Ton dazu gesagt, und da lag das Buch. Und ich war wirklich sauer, sage ich euch. Hätte sie mir ein Buch hingelegt mit dem Titel: «Entdecke dein Auto» oder «Entdecke deinen Computer» oder «Entdecke dich selbst» oder «Entdecke deine Gaben», dafür hätte ich Verständnis gehabt. Aber: Entdecke deine Frau? Was gibt es da groß zu entdecken? Also ich war wirklich stinkig, sage ich euch. Und es hat Jahre gedauert, bis ich verstanden habe, dass das ein ganz wichtiger Auftrag ist, den wir als Männer haben, unsere Frauen zu ehren.

Wir hatten uns versprochen und dann kam der Tag der Verlobung und wir wollten uns dann feierlich die Ringe anstecken. Und ich dachte, es wäre doch angemessen, angesichts der vielen schönen Biographien, die ich gelesen hatte, dafür einen würdigen Platz auszusuchen. Wir wollten das unter vier Augen machen. Und einfühlsam und sensibel, wie ich nicht bin, habe ich einen Friedhof ausgesucht und zwar das Grab von Pastor Wilhelm Busch, durch den ich zum Glauben gekommen bin. Und ich dachte, das wäre der richtige Ort für eine Verlobung. Meine liebe Ulla ist dann mitgetrottelt. Da war dann noch so ein fieser Nieselregen, es war schon ein bisschen spät, der Friedhof hatte geschossen, der machte damals schon um fünf Uhr zu. Und dann haben wir uns da hingestellt, wo ungefähr das Grab war – ich war ein paar Monate vorher auf der Beerdigung gewesen. Und dann haben wir uns da die Ringe angesteckt und da habe ich ein feierliches Gebet gesprochen und ich dachte so: Naja, Verlobung und Tod, das ist doch eine gute Lektion, auch für meine Frau. Wir leben ja  nicht lange, wir haben nur ein kurzes Leben und das wollen wir dem Herrn weihen. Das war wirklich ernst gemeint von mir, aber völlig ohne Einsicht. Ohne meiner Frau irgendwie einen Funken Ehre zu geben, habe ich sie da strapaziert. Sie hat geschwiegen. Sie ahnte wahrscheinlich, was auf sie zukommen würde. Und ich muss wirklich dankbar sagen, dass meine Frau das mit mir ausgehalten hat, die ersten zehn bis zwanzig Jahre, das ist wirklich ein Wunder.

Hier sehen wir, dass der Abraham sagt: Ich weiß, dass du eine schöne Frau bist. Ich habe lange Zeit Mühe gehabt mit dem Hohelied. Kapitel 4, 1: „Du bist schön, meine Freundin.“ Und das wiederholt er und malt er ja auch aus. Gut, wir wenden das an auf die Beziehung Gottes zu seinem Volk, zu seiner Braut, oder auch auf Christus und die Gemeinde, aber zunächst einmal ist ja das Hohelied geschrieben worden von einem Bräutigam oder Ehemann über seine Frau. Und das musste ich lernen, und ich glaube, viele von uns müssen das auch lernen. Viele Frauen, auch gläubige Frauen, haben nie mitbekommen oder nie gesehen, dass sie geehrt wurden von ihrem Ehemann. In diesem Buch von Watchmen Nee «Zur Ehre Gottes leben», gibt es ein sehr schönes Kapitel über die Ehe. Und dort erzählt er eine Geschichte, die lese ich vor. Und zwar geht es da umeine Frau, die erkrankte und sich zu Tode sorgte. Und auf dem Sterbebett sagt der Ehemann zu ihr: „Ich weiß nicht, was ich anfangen soll ohne dich, denn du hast uns so viel Gutes getan. Was wird aus der Familie werden, wenn du von uns gehst?“ „Warum hast du das nicht früher gesagt?“, antwortete seine sterbende Frau. „Ich hatte immer das Gefühl, als ob ich nichts Wert sei und klagte mich selbst an. All das Sorgen hat mich krank gemacht und mich auf das Sterbelager geworfen.“ Und ich habe im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte viele Schwestern kennen gelernt, die mir gesagt haben: Ich habe noch nie von meinem Mann gehört: Ich habe dich lieb. Wie schade, wenn wir nicht gelernt haben, unsere Frauen zu ehren. Das möchte ich hier also von Abraham lernen, Komplimente zu machen. Und zwar ist das auch wichtig hier in dieser Geschichte, und das ist jetzt die Kehrseite, denn Abraham macht ja ein Kompliment, das später von den Ägyptern wiederholt und sogar noch verstärkt wird. Schlagt mal auf, Kapitel 12, was wir da lesen in Vers 14: „Und es geschah, als Abraham nach Ägypten kam, da sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war.“ Also Abraham sagt: Ich weiß, dass du eine schöne Frau bist. Und die Ägypter sehen, dass sie eine sehr schöne Frau war. Das heißt: Sparen wir nicht mit Komplimenten, bevor vielleicht Außenstehende oder andere unseren Ehefrauen Komplimente machen und sie in Gefahr bringen. Und auch gläubige Ehefrauen, die von ihren Männern nie ein Kompliment gehört haben, sind anfällig, wie ich glaube, wenn sie plötzlich von anderen Männern Komplimente bekommen, vielleicht auch von Ungläubigen. Und wir kennen sicherlich alle Geschichten, wie das ausgehen kann und wie manche Ehe auch daran gescheitert ist. Und ich glaube, dass hier ein Grund ist für manche Ehekrise und auch für manche Scheidung unter Christen. Ehefrauen werden umworben, umschmeichelt von einem anderen Mann mit Worten, die sie von ihren Ehemännern noch nie gehört haben. Also wir lernen von Abraham: Zur rechten Zeit Komplimente machen, die Frau ehren.

Aber die Sache hat leider einen Haken, denn dies Kompliment hier kommt zu einem falschen Zeitpunkt. 1. Mose 12, 11b-13: „Ich weiß, dass du eine Frau von schönem Aussehen bist, und es wird geschehen, wenn die Ägypter dich sehen, werden Sie sagen: Sie ist seine Frau. Dann werden sie mich erschlagen und dich leben lassen. Sage doch, du seist meine Schwester, damit es mir gut geht um deinetwillen und meine Seele um deinetwillen am Leben bleibt!“ Ich, mir, meine, mich, das war der Grund, warum hier der Abraham dieses Kompliment ausgesprochen hat. Er hatte alle Verheißungen vergessen. Gott wollte ihn doch zu einer großen Nation machen. Hier bangt er um sein Leben und vergisst dabei völlig: Wie soll aus einem toten Abraham eine große Nation entstehen? Und hier wird die pure Selbstsucht dieses Mannes, oder auch unsere pure Selbstsucht als Männer, auch als Ehemänner, sehr offen ausgesprochen, typisch Mann. Wir Männer denken zuerst nur an uns, und was mit Sarai passiert – also für uns: Was mit dir passiert – ist mir egal, Hauptsache ich bleibe am Leben. Wie schlimm muss das für die Sarai gewesen sein, sich das anzuhören. Gucken wir uns einen Augenblick die Sarah an. Wie verhält sie sich? Sie schweigt. Sie protestiert nicht. Und wer die Geschichte von Abraham und Sarah kennt, der weiß, dass diese Frau nicht auf den Mund gefallen ist. Die haben ja noch manche heftige Gespräche gehabt. Aber hier lesen wir nicht, dass sie irgendwie geantwortet hätte.

Und die Frage an euch Ehefrauen ist: Wie verhaltet ihr euch, wenn eure Männer falsche Entscheidungen treffen, wenn sie Kompromisse im Glaubensleben machen, wenn sie betrügen, notlügen, wenn Habgier deutlich wird im Leben, wenn sie ein Doppelleben führen, wenn sie keine Gemeinschaft mehr mit dem Herrn pflegen, wenn sie nicht mehr beten, wenn sie nicht mehr die Bibel lesen? Und das was Roger gesagt hat, habe ich zigmal erfahren im Umgang mit jungen Christen. Wenn ich sie fragte: Siehst du deine Eltern beten oder die Bibel lesen?, da haben manche gesagt: Ich habe das nie gesehen. Ich denke an einen Bruder, der hier in Deutschland rumreist, überörtlich dient, und seine Kinder und Schwiegerkinder sagen: Wir haben unseren Vater, oder Schwiegervater, noch nie gesehen, wie er persönlich die Bibel liest oder persönlich betet. Und das ist, glaube ich, kein Einzelfall. Wie reagiert ihr Ehefrauen dann? Oder wenn eine Beziehung zu einer anderen Frau irgendwie sichtbar wird? Vor zwei Wochen war ich noch in Lateinamerika, in Honduras und Nicaragua, und da ist mir wieder diese Geschichte begegnet, die mich unwahrscheinlich traurig gemacht hat. Ein Gemeindeleiter, der einen überörtlichen Dienst hat, im ganzen Land bekannt ist, und sogar vor dem Staat Repräsentant ist für eine große Gemeindegruppe, sogar Brüderversammlungen. Das ist eine Schande, dass ich das hier sagen muss. Wenn dieser Mann zu einem Dienst, zu einem Vortrag, in eine andere Versammlung fuhr, benutzte er ein Motorrad und lud sich dann auf dem Weg eins von den jungen Frauen seiner Gemeinde auf. Er hatte eine Decke mit, auf dem Sozius, und bevor er die Predigt hielt, ging er mit ihr in den Wald und ich brauche euch nicht beschreiben, was dann dort passierte. Und das ist mit den meisten Frauen in der Gemeinde passiert. Manche, weil die finanzielle Not sehr groß war, um ein bisschen Geld zu verdienen. Sie haben alle geschwiegen. Und dann hat der Bruder gepredigt, über Jahre. Und die Frau wusste das. Ich habe mich immer gewundert, warum sie so verhärmt, so verschüchtert war. Ich habe nicht geahnt, was da los war. Ich merkte nur, hier stimmt was nicht. Aber was, konnte ich nicht ahnen. Und dann ist es schließlich so gewesen, dass ein junges Mädchen aus einer ungläubigen Familie, das zum Glauben gekommen war, das ihren Eltern erzählt hat. Und dann haben die Eltern sich zusammengetan und solch einen Druck gemacht und haben gesagt: Wenn ihr als Gemeinde jetzt nicht handelt, dann werden wir diesen Mann anzeigen und dann wisst ihr, was los ist. Dann erst erfuhr die Gemeinde davon und hat dann auch entsprechend gehandelt. Aber die Frau wusste alles schon jahrelang und hat geschwiegen.

Wie gehst du mit den Fehlern deines Mannes um? Ich denke, es ist eine ganz große Not, gerade auch in Ehen aus konservativen Kreisen, dass die Frauen meinen, sie müssten alles schlucken, sie müssten schweigen und alles nur dem Herrn sagen. Das ist manchmal auch richtig, aber es gibt nicht nur das Schweigen der Männer, es gibt auch das Schweigen der Frauen. Und ich glaube, dass ihr als Ehefrau eine ganz wichtige Aufgabe habt: Ihr sollt eine Korrektur euren Ehemännern sein und ganz besonders auch dann, wenn sie für den Herrn im öffentlichen Dienst stehen. Ihr kennt uns am besten. Euch können wir nichts vormachen. Und ich kann nur beten und bitten, dass der Herr euch Weisheit schenkt, uns das auf eine Weise deutlich zu machen, was ihr an Fehlern und Schwächen in unserem Leben erkennt, die wir schlucken können. Wir Männer sind ja bereit für jede Kritik, nur wenn unsere Frauen uns was sagen, dann kriegen wir einen dicken Hals. So geht es mir wenigstens. Ich weiß nicht, ob ihr da anders gestrickt seid. Aber gerade, sie kennt mich ja am besten und ich bin heute dankbar, dass ich eine Frau habe, die mir ab und zu deutlich sagt, wo ich Fehler habe und Fehler mache. Aber lasst euch die Weisheit schenken, das so zu sagen, dass wir das schlucken können. Diejenigen unter euch, die ein bisschen im Geschäftsleben sind, haben wahrscheinlich in den Medien mitgekriegt, dass viele deutsche Firmen, die in China ein Zweitwerk aufgemacht haben, ihre Mitarbeiter wieder zurückziehen, die Firma schließen und hier in Deutschland weiter produzieren. Und wisst ihr, woran das hauptsächlich liegt? Die deutschen Mitarbeiter sind nicht in der Lage, den Chinesen die Kritik so zu sagen, dass sie das schlucken. Den Chinesen mit ihrer Schamkultur darf man nicht sagen, was sie falsch machen, sondern man muss einen langen Umweg machen, um ihnen das auf solch eine Weise deutlich zu machen, dass sie nicken und das einsehen. Also die hauen lieber ab oder kündigen, als dass sie einen Fehler zugeben. Sie wollen nicht das Gesicht verlieren. Und ich glaube, wir gläubigen Ehemänner sind ähnlich, wenn es um Kritik von unserer Frau geht. Also macht einen langen Umweg, wie auch immer, aber kommt zum Ziel und sagt uns, wo wir Fehler haben. Wir brauchen das sehr. Und das hier die Sarah geschwiegen hat, ist natürlich tragisch. Wir Männer sind da äußerst empfindlich, aber ihr müsst uns da eine Hilfe sein, auch wenn uns das sehr, sehr schmerzt.

Jetzt wieder eine Begebenheit aus einer Biographie über Wang Ming-tao. Er schreibt: „Ich danke Gott, dass er mir mit 14 Jahren einen ermahnenden Freund gegeben hat, der mir auf dem ersten Stück meines Glaubensweges half. Noch mehr danke ich Gott dafür, dass er mir mit 28 Jahren eine ermahnende Frau zur Seite gestellt hat. Während der Jahre meines Dienstes für Gott, war sie mir eine unsagbar große Hilfe, auch durch ihre Ermahnungen. Sobald sie einen Fehler oder eine Unzulänglichkeit an mir entdeckte, seien es in Worten oder Taten, brachte sie es sofort zur Sprache. Ich weiß, dass manche Ehefrauen für die Fehler und Unzulänglichkeiten ihrer Männer blind sind. Und selbst wenn sie sie sehen, möchten sie ihren Gatten nicht darauf hinweisen. Wenn andere schlecht über ihren Mann reden, dann werden sie aufgebracht und wütend und entzweien sich mit ihnen. Meine Frau hat meine Fehler nie zugedeckt. Das war mir eine enorme Hilfe.“ Jetzt kommt eine Geschichte, die euch wahrscheinlich nicht so gut gefallen wird. Ich weiß auch nicht, ob man die nachmachen sollte. Aber ich finde sie trotzdem interessant. „Manchmal sagte ich Dinge weiter, die ich von anderen gehört hatte, deren Richtigkeit ich nicht überprüft hatte. Manchmal übertrieb ich, manchmal mangelte es mir an Mitgefühl und Einfühlungsvermögen. Wenn meine Frau hört, dass ich so rede, dann korrigiert sie mich sofort, egal ob wir alleine sind oder ob wir uns in Gesellschaft anderer befinden. Ich war ganz damit einverstanden, dass sie mich unter vier Augen zurechtweist, aber dass sie dies in Gegenwart anderer tut, habe ich nicht akzeptiert. Sie vertrat jedoch die Ansicht, dass es richtig sei, wenn sie mich vor den anderen auf meine Fehler hinweise, da ich ja auch in ihrer Gegenwart unweise gesprochen habe. Ganz allmählich habe ich begriffen, dass ich wirklich jemanden brauchte, der mein Fehlverhalten auf diese Weise korrigierte. Um Verlegenheiten zu vermeiden, musste ich vorsichtiger sein bei dem, was ich sagte.“ Das war natürlich eine Rosskur, aber immerhin, es hat bei ihm geholfen. Aber bitte, lasst euch die Weisheit schenken, uns das so zu sagen, dass wir das annehmen und akzeptieren.

Aber ich glaube, dass hier das Verhalten der Sarah möglicherweise auch eine andere Seite hat. Unsere Frauen schweigen auch manchmal aus Gottesfurcht und aus Vertrauen zu dem Herrn. Und das kann manchmal richtig sein. Schlagt bitte mal 1. Petrus 3 auf. Und da finden wir vielleicht schon eine Erklärung für das Verhalten der Sarah hier in dieser Situation. Ab Vers 1: „Ebenso ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, damit sie, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Frauen ohne Worte gewonnen werden mögen, indem sie euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben, deren Schmuck nicht der äußere sei durch Flechten der Haare, Umhängen von Goldschmuck oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. Denn so schmückten sich auch einst die heiligen Frauen, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren eigenen Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn Herr nannte, deren Kinder ihr geworden seid, wenn ihr Gutes tut und keinerlei Schrecken fürchtet.“ Heilige Frauen, die ihre Hoffnung auf Gott setzen, darüber habe ich nachgedacht. Vielleicht hat Sarah des Öfteren Abraham vergeblich korrigiert und hat dann geschwiegen. Und ich glaube, gerade wenn es um Charakterschwächen geht, die tief sitzen, da helfen auch viele Worte und viel Kritik nicht, sondern da muss man die Hoffnung auf Gott setzen und beten. Vielleicht war Sarah auch so tief verletzt, dass sie keine Worte mehr fand. Sie war sprachlos. „Sag doch, du seiest meine Schwester“, damit leugnet er die Beziehung zu seiner Frau. Das ist ja eine schlimme Sache für eine Frau. Mit anderen Worten sagt er ja: Ich habe nichts mit dir zu tun. Sie fühlte sich ja ausgestoßen aus der Ehe und war wahrscheinlich so verletzt, dass sie nicht mehr reden konnte. Und das Schöne ist, dass Gott hier in 1. Mose 12 eingreift. Als dann tatsächlich Sarah an den Hof des Pharao geholt wird, da lesen wir in Vers 17: „Der HERR schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais willen, der Frau Abrams.“ Wieso um Sarais willen? Ich nehme an, dass das eine Erklärung hier ist für die Stelle im Petrusbrief. Sie setzte ihre Hoffnung auf Gott. Sie wusste, hier helfen Worte und Kritik nicht mehr, ich kann jetzt nur noch beten, dass der Herr irgendwie eingreift und dem Abram die Augen öffnet. Wie schön, wenn wir solche Frauen haben, die in bestimmten Situationen diesen Glauben zeigen und so mit dem Herrn leben, dass sie wirklich ihre ganze Hoffnung auf Gott setzten und dass Gott dann diese Gebete in dieser Weise erhört. Das ist ein großer Trost, eine große Ermutigung auch für die Schwestern unter uns, die gerade in dieser Situation sicherlich manche Probleme haben. Und ich denke, meine Frau hat auch jahrelang zu manchen Dingen geschwiegen und hat nur gebetet, dass der Herr mir da die Augen öffnet.

Jetzt haben wir das zweite Gespräch, das die Bibel aufzeichnet, zwischen Abram und Sarai. Und das ist auch interessant. Schlagt mal bitte Kapitel 16 auf. Da lesen wir ab Vers 1: „Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm nicht. Und sie hatte eine ägyptische Magd, ihr Name war Hagar. Und Sarai sprach zu Abram: «Siehe doch, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre. Gehe doch ein zu meiner Magd, vielleicht werde ich aus ihr erbaut werden.» Und Abram hörte auf die Stimme Sarais.“ Hier zeigt nicht Abram, sondern Sarai Unglaube. Ist das nicht interessant? Und sie ergreift jetzt die Initiative, Abram hatte das in Kapitel 12 getan, um Gottes Verheißungen und Plänen nachzuhelfen. Wilfried hat ja ein Buch geschrieben «Gott ist nicht pragmatisch», aber hier zeigt die Frau Pragmatismus. Sie möchte nachhelfen, dass Gottes Plan, Nachkommen zu bekommen, auszuführen. Und hier verleitet sie als Ehefrau, ihren Mann zu einer Sünde mit unheimlich schweren Folgen für ihre eigene Familie und für die Weltpolitik bis heute. Wir hätten heute keinen Nahostkonflikt, wenn Sarai nicht diesen falschen Rat gegeben hätte. Hier führt nicht Abram, sondern seine Frau stellt die Weichen. Und ich glaube, das ist eine besondere Gefahr für die Schwestern unter euch, die zu einem emanzipierten Verhalten neigen und deren Männer vielleicht ein bisschen passiv sind, vielleicht auch geistig oder geistlich unterlegen sind. Das haben wir ja leider oft in unseren frommen Kreisen, dass die Schwestern viel eifriger, viel interessierter sind als die Ehemänner. Und dann ist es sehr, sehr schwierig, sich richtig zu verhalten. Und da liegt es nahe, dass man ein bisschen nachhelfen möchte, dass der Mann doch auf die Sprünge kommt und so weiter.

Also hier übernimmt die Sarai in der Ehe die Führung und Abram gehorcht. Ich weiß nicht, ob ihr dieses Buch kennt von Bunny Wilson: Ich? Mich unterordnen? Das ist ein Buch, geschrieben von einer ehemaligen Emanze, die zum Glauben kommt und ihr ganzes Denken in dieser Beziehung korrigieren muss durch das Bibellesen und auch wirklich korrigiert. Und das ist unwahrscheinlich interessant geschrieben, auch sehr ansprechend. Also all die Argumente, die wir heute von Schwestern hören, die mit ihrer Rolle nicht einverstanden sind, denen würde ich dieses Buch hier gerne mal zu lesen geben. Da ist ein Kapitel überschrieben – also an Frauen – mit: Entwickeln Sie Muskeln zur Unterordnung! Ist das nicht schön ausgedrückt? Entwickeln Sie Muskeln zur Unterordnung. Und ich glaube, das muss jede Ehefrau lernen, die da in Gefahr ist. Abram hört also hier auf seine Frau, ähnlich wie Adam auf seine Frau Eva hörte, mit furchtbaren Konsequenzen. Wir finden hier nicht, dass Abraham betet: Er prüft nicht, was der Wille Gottes ist. Und, wenn wir als Männer unsere verdorbene Phantasie und unsere bösen Herzen kennen, vielleicht entsprach dieses Angebot der Sarai sogar seinen geheimen Träumen und Wünschen, vielleicht auch mal mit einer anderen Frau im Bett zu liegen. Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall, die Bibel und auch die Kirchengeschichte zeigen sehr deutlich, dass Frauen, und auch Ehefrauen, oft vom Teufel dazu benutzt werden, um Männer zu manipulieren und auch zu falschen Entscheidungen zu führen. In der Bibel haben wir viele Beispiele dafür und in der gesamten Kirchengeschichte auch. Denken wir nur an die Jesus-Marsch-Bewegung?, welch eine Rolle da begabte Frauen spielen und was da mit den Männern gemacht wird. Und ich glaube, deswegen ist es gut, wenn wir uns auch hier in diesem Kreis an das Lehrverbot des Neuen Testamentes erinnern, 1. Timotheus 2, 12, das Lehrverbot für Frauen: „Ich gebiete aber, dass die Frauen nicht lehren, noch über den Mann herrschen. Und das sind einfach Wahrheiten, die müssen wir uns gegenseitig immer wieder sagen in einer Zeit, wo diese Dinge auch in konservativen Kreisen diskutiert werden. Und dann haben wir nicht nur ein Lehrverbot, sondern auch ein Schweigegebot in 1. Korinther 14, 34. Das versucht man ja auch irgendwie, ja, zu egalisieren oder zu interpretieren. Aber es steht nun einmal, dass die Frauen in der Gemeinde schweigen sollen. Es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie sollen unterwürfig sein. Und ihr wisst alle, welche Probleme wir heute haben in manchen Kreisen. Bei den Baptisten wird das gar nicht mehr diskutiert, da ist das schon klar. In den freien Gemeinden wird es im Moment diskutiert und es dauert nicht mehr lange, dann haben die Frauen dort auch Predigtrecht. In der Führung der Gemeinde können sie schon sein. Und in Brüderversammlungen haben wir auch schon die ersten Gemeinden, wo das heftig diskutiert wird und teilweise auch praktiziert. Und das wird so weitergehen, davon bin ich überzeugt. Und deswegen ist es wichtig, dass wir uns an die Prinzipien des Neuen Testamentes halten und uns daran erinnern, auch wenn uns das nicht passt. Ich würde auch manchmal lieber einer Frau zuhören, weil sie oft mehr zu sagen hat, aber in der Bibel steht nun mal: Sie soll nicht lehren! Nun dürfen wir uns nicht nach unseren Empfindungen und Gefühlen richten, sondern nach Gottes Wort, auch wenn das nicht dem Zeitgeist unter den Evangelikalen entspricht.

Das dritte Gespräch zwischen Abram und Sarah, das die Bibel berichtet, überspringen wir aus Zeitgründen, obwohl das sehr interessant ist. Denn in Kapitel 16, einige Verse weiter, macht Sarah ihrem Abraham Vorwürfe wegen den Problemen mit Hagar, die sie praktisch selbst eingefädelt hat. Das ist ja auch eine bekannte Tatsache bei Schwestern, die können das ganz gut. Aber wie gesagt, darüber möchte ich jetzt nicht viel sagen, sondern ich möchte zu dem Kapitel kommen, das uns heute Daniel heute ja schon illustriert hat, Kapitel 18. Und da finden wir, meine ich, noch ein paar wichtige Lektionen auch für uns Ehemänner. Wir finden hier in diesem Kapitel Abraham auf dem geistlichen Höhepunkt seines Lebens, denke ich mal. Es ist eines der schönsten Kapitel im 1. Buch Mose. Wir finden hier Abraham unter den Terebinthen Mamres, in der Nähe von Hebron, und er sitzt am Eingang seines Zeltes. Das ganze Kapitel strahlt eine Ruhe, einen Frieden aus, alles ist irgendwie in Harmonie. Der ganze Stress der vergangenen Jahre und Jahrzehnte ist vorbei und wir finden hier einen Abraham, der auf Gott wartet, oder zumindest auf Gäste, am Eingang seines Zeltes. Und dabei möchte ich einen Augenblick stehen bleiben und uns diese Szene vor Augen halten. Er sitzt am Eingang seines Zeltes bei der Hitze des Tages. Was für Gedanken habt Ihr da? Das spielt sich im Orient ab. Wo ist man normalerweise mittags, bei der Hitze des Tages? Sitzt man da vor dem Zelt? Nein, es ist Siesta, man schläft, man döst, man ruht, man geht in den Schatten.

Aber Abraham sitzt hier am Eingang seines Zeltes. Nun war das kein Zweimann-Zelt, sondern er hatte ja eine riesige Familie und Sippe. Das war also ein großes Beduinenzelt, wo allerhand passierte. Das sehen wir auch im Verlauf der Geschichte. Und hier sitzt also der Abraham am Eingang des Zeltes. Ich habe darüber nachgedacht, was er wohl da gemacht hat. Ob der wirklich auf Gott gewartet hat? Ich weiß es nicht. Und als die drei Männer ankamen, hat er sofort gesehen, dass einer von den dreien Gott ist? Ich weiß es auch nicht. Es kann sein. Aber ich möchte das zunächst einmal ganz neutral sehen. Warum saß der Abraham hier? Ich glaube, dass hier eine ganz wichtige Lektion zu lernen ist, für uns Ehemänner und auch für die Verantwortlichen in der Gemeinde. Ich nehme an, dass Abraham die Vorgänge in seinem Haus überwachte. Der Eingang des Zeltes ist die Kontaktstelle nach außen. Was von außen reinkam oder was von drinnen nach außen kam, das wollte er beobachten, so denke ich. Und ich glaube, dass wir hier ein schönes Bild haben von unserer Aufgabe als Ehemänner und auch Gemeindeälteste. Als wir vor drei Wochen nach Honduras flogen, mussten wir in Miami Zwischenstation machen; von da aus ging es dann weiter. Und wenn man in die USA einreist, das wissen die meisten von euch, wird man wirklich durchleuchtet. Und nicht wie in Frankfurt, sondern Schuhe ausziehen, Koffer und Handgepäck auspacken, und dann wird das mit bestimmten Tüchern alles abgerieben und auf Sprengstoff, und was weiß ich noch, hin untersucht. Dann wird auch nicht nur das Gepäck durchleuchtet, sondern man selbst kommt in eine Kammer. Und dann schließen sich vor und hinter einem die Glastüren und man liest: Bitte stehen bleiben, nicht berühren! und dann kommt auf einmal ein eigenartiges Geräusch, wie ein Windzug von unten – was das bedeutet, weiß ich auch nicht – und dann steht dort: Bitte öffnen Sie die Tür! Also man wird total durchleuchtet. Warum? Ja, weil die Amis unwahrscheinlich Angst haben, dass etwas ins Land hineinkommt, was da nicht hineingehört – Angst vor Terror, Angst vor Bakterien. Auf meiner ersten Reise hatte ich einen Apfel mitgenommen. Und dann wird das Gepäck ja auch beschnüffelt am Gepäckband und der Hund schlug an und ich dachte: Du liebe Zeit noch mal, was ist denn jetzt los? Ich hatte ja überhaupt keine Ahnung. Und dann kommt da der Polizist mit dem Hund an: Öffnen Sie bitte Ihr Gepäck! Und da war dann ein Apfel drin, das war alles. Aber die Amis haben Angst vor Bakterien, vor irgendwie feindlichen Einflüssen, die ihrem Land schaden könnten.

Und ich denke, das ist eine Lektion für uns. Achten wir auch so darauf, was in unsere Familien eindringt, was in unsere Gemeinden eindringt? In der Politik nimmt man das sehr, sehr ernst. An den Kontaktstellen überwacht man, was rein- und rausgeht. Eine oder zwei Wochen später war ich mit meinen Freunden in Puerta Lempira. Das ist ein Dschungelgebiet in Honduras, das größte Regenwaldgebiet in Mittelamerika. Und da gibt es inmitten dieses riesigen Gebietes eine ganz kleine Stadt und das ist der Drogenumschlagplatz für ganz Amerika, kann man sagen. Da kommen die Flugzeuge aus Kolumbien mit Kokain. Und weil es keine Straße gibt zu der Stadt, sondern diese nur auf dem Luft- oder Seeweg erreicht werden kann, ist das ein Drogenparadies. Von da aus werden die Drogen dann weiter verteilt nach Mexiko, USA und so weiter und so fort. Und entsprechend sind die Leute auch da an diesem Ort. Nun ist dort eine kleine Gemeinde entstanden. Interessant war, als wir vor zwei Wochen zum ersten Mal dorthin flogen, – das war so eine Lehmpiste, der Flugplatz glich mehr einem Marktplatz – da gab es keine Kontrollen, absolut nichts. Es wurde nichts geröntgt und nichts durchgesehen. Das war wirklich wie im Wilden Westen. Nur ein Schild war da: Bitte Pistolen und Gewehre nicht im Handgepäck mitnehmen. Das war doch sehr tröstlich für uns. Das war alles. Da konnte man mitbringen oder rausbefördern, was man wollte. Und das ist natürlich tragisch für diese ganze Gegend. Und wie wichtig ist es, dass wir das als Ehemänner und als verantwortliche Gemeindeglieder ernst nehmen. Es ist eine unbequeme Aufgabe, mit Stress verbunden, dort an diesem Eingang des Zeltes zu wachen und zu beobachten. Was lesen unsere Kinder? Was hören und was sehen sie? Welche Hobbies haben sie, welche Freundschaften pflegen sie? Ich weiß noch, als unser David so ungefähr 16-17 Jahre alt war, hatte er sich alle möglichen Computerspiele runtergeladen. Und meine Frau sagte mir immer: Hör mal, bitte sieh dir das mal an. Ich sagte: Ich habe keine Ahnung von Computern. Und so weiter. Ich wollte einfach nicht. Ich wollte es nicht sehen und wollte es auch nicht wahrhaben. Sie hat mich immer wieder gemahnt, das doch zu tun. Ich habe es nicht getan, weil es sehr, sehr unbequem ist. Aber wie schlimm, wenn wir als Eltern und als Älteste die Augen zumachen vor den Tatsachen.

Wir haben ein Buch im Alten Testament, wo nur dieses eine Problem behandelt wird: Mauern und Tore. Das Buch Nehemia. Absonderung, Trennung = Mauern, aber zwölf Tore = die Kontaktstellen zur Außenwelt. Die müssen auch sein. Wir sind offene Brüder und wir sind gleichzeitig auch geschlossene Brüder, aber die Zugänge müssen bewacht sein. Da werden ganz genaue, detaillierte Angaben gemacht, was die Wachen, wann machen müssen, nämlich bei Tageslicht müssen die Tore geöffnet und bevor es dämmerte mussten sie geschlossen werden. Also im Halbdunkel durfte hier nichts rein oder raus. Wenn wir das verstehen würden in unseren Familien, auch in unseren Gemeinden, dann hätten wir so manches Problem nicht. Aber das braucht Wachsamkeit. Und das möchte ich hier von Abraham lernen, dass ich in meiner Familie acht habe auf das, was Einfluss ausübt auf meine Kinder, auf meine Familie. Und in unseren Gemeinden sollten wir auch darauf achten. Wie viele Videos werden rumgereicht, wie viele Bücher, die manche Irrlehren oder falsche Lehren bringen, werden empfohlen?! Wie viele Zeitschriften flattern durch die Gemeinden und bringen manches hinein, was draußen bleiben sollte?! Ich hoffe, ihr versteht mich da nicht falsch. Es geht nicht darum, dass wir an den Türen jetzt irgendwie eine Gesichtskontrolle machen, sondern dass wir wirklich acht haben aufeinander, was unser Leben beeinflusst.

Über Abrahams Gastfreundschaft haben wir eben schon gehört, das spare ich mir jetzt. Aber ich möchte euch jetzt erinnern, nachdem die hier also gegessen haben, die drei Männer, von denen einer der Herr Jesus im Alten Testament ist, da wird dem Abraham eine Frage gestellt, nämlich die Frage: Wo ist deine Frau Sarah? Nun, hätte man in Kapitel 12 dem Abraham diese Frage gestellt in Ägypten: Wo ist deine Frau Sarah?, wäre das sehr peinlich gewesen. Ja, irgendwo beim Pharao! Wer weiß, wo ist sie wohl? Wo ist dein Bruder Abel? Wo bist du? Wo ist deine Frau? Das sind Fragen, die im Alten Testament gestellt werden. Wo ist deine Frau? Aber wie schön, dass der Abraham hier sagen kann, zu diesem Zeitpunkt: Siehe, sie ist im Zelt. Erlaubt mir, dass ich jetzt auch ein paar unangenehme Worte sage für manche. Mir ist die Frau von der Leyen durchaus sympathisch, einmal als Mutter von sieben Kindern und sie ist ja auch sonst eine nette Frau. Aber ihre Familienpolitik, die ist nicht unbedingt in Ordnung, zumindest, auch wenn sie aus einem gläubigen Elternhaus kommt und sie sicherlich die Bibel recht gut kennt, ist sie nicht mit der Bibel in Einklang zu bringen, wie ich glaube. Was ist die Aufgabe der Frau? Wo ist deine Frau? Siehe, sie ist im Zelt. Ich habe hier ein schönes Buch, allerdings nur am Büchertisch, vielleicht kennen das manche von euch. Der Titel ist ein bisschen verwirrend: Anziehungskraft... ist mehr als Mann sieht. Und es geht darin um Titus 2: Die Aufgabe der verheirateten Frauen. Welche Aufgaben haben sie? Die jüngeren Frauen anzuleiten, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben und mit häuslichen Aufgaben beschäftigt zu sein. Und dies Buch handelt hiervon und es macht diese Aufgabe wirklich sehr lieb. Und ich glaube, es fehlen in unserer Gemeinde und unseren Gemeinden Schwestern, die erfahren sind, schon eine Reihe Kinder erzogen haben und die dann die jüngeren Schwestern anleiten, wirklich ihre Rolle zu erkennen und wahrzunehmen, die ihnen im Neuen Testament angewiesen ist und nicht unbedingt im Finanzamt zu sitzen oder sonst wo Karriere zu machen, sondern mit häuslichen Aufgaben beschäftigt zu sein, vorausgesetzt sie sind verheiratet und haben Kinder. Es gibt natürlich Situationen, wo die Frau mithelfen muss, das ist klar, aber das grundsätzlich diese Rolle als Frau von der Schwester akzeptiert wird. Und dazu macht dieses Buch Mut und ich glaube, dass es wichtig ist für unsere Ehefrauen, wenn sie etwas älter sind und Erfahrung haben, dass sie diese Aufgabe sehr, sehr ernst nehmen. Und wir haben das ja auch von Roger sehr deutlich gehört, wie wichtig diese Aufgabe ist, dass junge Schwestern, junge Frauen, angeleitet werden nach dem Neuen Testament auch die Ehe zu führen, die Kinder zu erziehen und so weiter und so fort.

Das ist wichtig für unsere Zeit, wo alles Kopf steht. Siehe, sie ist im Zelt. Und dann kommt diese wunderschöne Verheißung an Sarah – das haben Sie eben von Daniel auch gehört – Siehe in einem Jahr wird Sarah einen Sohn umarmen. Und ich möchte hier ein geistliches Prinzip ableiten. Vielleicht scheint euch das ein bisschen weit hergeholt, aber ich glaube wirklich, wenn Mann und Frau ihre von Gott gegebene Rolle oder Aufgabe erkennen und leben, dann entsteht geistliche Frucht in der Ehe und auch in der Gemeinde. Abraham am Eingang des Zeltes – Wachsamkeit, Aufpassen, Verantwortung. Sarah im Zelt, mit häuslichen Aufgaben, Erziehung und so weiter beschäftigt. Und dann wird ein Sohn verheißen, dann ist Frucht da. Und ich glaube, das werden wir in unserem Leben auch erleben, dass geistliche Frucht sichtbar wird, wenn Mann und Frau diese Rolle, diese Aufgabe, erkennen und dann auch versuchen zu praktizieren.

Ich bin am Ende und ich schließe mit einem schönen Satz. Den habe ich in einem wunderbaren Buch gelesen  von McDonald, Seiner Spur folgen. Den habe ich mir unterstrichen und auch abgeschrieben: „Eine gute Predigt erweitert den Verstand, erwärmt das Herz und fordert den Willen heraus.“ Ich weiß nicht, ob man das von meiner Botschaft hier sagen kann. Ob der Verstand erweitert wurde? Wahrscheinlich nicht. Und ob das Herz erwärmt wurde? Manche werden ein bisschen sauer sein über das, was ich gesagt habe. Aber wenn doch bei dem einen oder anderen der Wille herausgefordert würde, jetzt etwas zu tun, dann wäre diese Botschaft zumindest nicht umsonst gewesen. Und wie schön wäre es, wenn morgen alle verheirateten Schwestern hier mit glänzenden Augen zum Frühstück kämen, einfach weil sie nicht fertig werden mit den Komplimenten, die ihre Männer ihnen in den vergangenen Stunden gemacht haben. Was möchte der Herr uns sagen durch diese Vorträge? Es geht darum, dass unser Leben verändert wird und dass der Wille hier geschärft wird, hier an einer Stelle etwas zu tun. Vielleicht, dass du heute mal deiner Frau sagst: Wie schön bist du. Oder: Ich habe dich lieb. Das ist etwas, das mir sehr, sehr schwer über die Lippen kam, jahrelang, jahrzehntelang. Und ich habe es mit Mühe gelernt auch jetzt mal bei Aldi oder Lidl, wo die Rosen ein bisschen billiger sind, ein paar Blumen zu kaufen und ihr zu schenken. Meine Frau freut sich sogar noch darüber, auch wenn die nur 2 Euro 95 kosten. Aber dass wir das doch lernen und uns da auch gegenseitig helfen und ermutigen, unsere Frauen zu ehren und dann werden die keine Probleme mit Unterordnung haben.

Beten wir noch: Herr Jesus, wir danken dir herzlich für dein wunderbares Wort. Auch für das Alte Testament, für das, was die Patriarchen uns an Lektionen mitgegeben haben. Herr, wir alle haben viel zu lernen, Dinge, die uns gegen den Strich gehen. Und wir bitten dich herzlich, Herr, hilf, dass uns diese Dinge nicht nur bewusst werden, sondern schenk uns bitte die Kraft, diese Dinge auch zu tun, auch wenn es uns schwer fällt. Herr, bitte hilf uns Ehemännern, unsere Ehefrauen zu lieben und ehren und zu achten. Hilf unseren Schwestern sich unterzuordnen, aber uns auch eine Korrektur zu sein, Mut zu haben, auf Dinge hinzuweisen, die in unserem Leben nicht in Ordnung sind, so dass wir wirklich fruchtbar sein können, Herr, für dich. Und dass unsere Gemeinden dadurch fruchtbar werden und gesund werden. Herr, wir bitten dich ganz herzlich, dass das Nachdenken über dein Wort, diese Früchte bringt. So segne bitte das, was wir an diesem Tag alles gehört haben und auch jetzt im Wort gelesen haben. Amen.