3. Johannes 1, 13

Das Evangelium nach Johannes (Johannesevangelium)

Kapitel: 1, Vers: 13

3. Johannes 1, 12
3. Johannes 1, 14

Luther 1984:ICH hätte dir viel zu schreiben; aber -a-ich wollte nicht mit Tinte und Feder an dich schreiben. -a) 2. Johannes 12.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):ICH hätte dir noch vieles zu schreiben, mag es aber nicht mit Tinte und Schreibrohr-1- tun. -1) = Feder.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:ICH hätte dir vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben-a-, -a) 2. Johannes 12.
Schlachter 1952:Ich hätte dir vieles zu schreiben; aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben.
Schlachter 1998:Ich hätte vieles zu schreiben; aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben.
Schlachter 2000 (05.2003):Ich hätte vieles zu schreiben; aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben.
Zürcher 1931:ICH hätte dir (noch) vieles zu schreiben, aber ich will es nicht mit Tinte und Schreibrohr tun. -2. Johannes 12.
Luther 1912:Ich hatte viel zu schreiben; aber ich wollte nicht mit Tinte und Feder an dich schreiben. - 2. Johannes 12.
Luther 1912 (Hexapla 1989):Ich hatte viel zu schreiben; aber ich wollte nicht mit Tinte und Feder an dich schreiben. -2. Johannes 12.
Luther 1545 (Original):Ich hatte viel zuschreiben, Aber ich wolte nicht mit tinten vnd feddern zu dir schreiben.
Luther 1545 (hochdeutsch):Ich hatte viel zu schreiben; aber ich wollte nicht mit Tinte und Feder an dich schreiben.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Ich hätte dir noch vieles mitzuteilen, aber ich möchte es nicht mit Feder und Tinte tun.
Albrecht 1912/1988:Ich hätte dir noch vieles mitzuteilen, aber ich mag es nicht tun mit Tinte und Feder*.
Meister:VIELES hätte ich dir zu schreiben, ich will dir aber nicht mit Tinte und Feder schreiben.
Menge 1949 (Hexapla 1997):ICH hätte dir noch vieles zu schreiben, mag es aber nicht mit Tinte und Schreibrohr-1- tun. -1) = Feder.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Ich hätte dir-1- vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben, -1) TR läßt fehlen «dir».++
Revidierte Elberfelder 1985-1991:ICH hätte dir vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben-a-, -a) 2. Johannes 12.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Ich hätte vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Schreibrohr schreiben.
Interlinear 1979:Vieles hätte ich zu schreiben dir, aber nicht will ich mit Tinte und Schreibrohr dir schreiben;
NeÜ 2024:Die Freunde: Ich hätte dir noch viel zu sagen, will das aber nicht mit Tinte und Feder tun.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Vieles hätte ich zu schreiben. Ich will dir jedoch nicht mit Tinte und Schreibrohr(a) schreiben.
-Fussnote(n): (a) D. i. ein Griffel aus Schilfrohr.
English Standard Version 2001:I had much to write to you, but I would rather not write with pen and ink.
King James Version 1611:I had many things to write, but I will not with ink and pen write unto thee:
Robinson-Pierpont 2022:Πολλὰ εἶχον γράφειν, ἀλλ᾽ οὐ θέλω διὰ μέλανος καὶ καλάμου σοι γράψαι·
Franz Delitzsch 11th Edition:הַרְבֵּה יֶשׁ־לִי לִכְתֹּב וְלֹא חָפַצְתִּי לִכְתֹּב אֵלֶיךָ בִּדְיוֹ וּבְקוֹלָמוֹס



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Mit dem Vers 13 leitet Johannes den Schluss seines Briefes ein. Anders als im zweiten Brief gebraucht hier Johannes mit εἶχον („ich hatte“) ein Imperfekt, an das ein Infinitiv Präsens angeschlossen ist. Dies ist auch in Apostelgeschichte 4.14 der Fall: „οὐδὲν εἶχον ἀντειπεῖν“. „sie hatten nichts dagegen zu sagen“. Vgl. auch Judith 7.21: “καὶ οἱ λάκκοι ἐξεκενοῦντο καὶ οὐκ εἶχον πιεῖν“. „Und die Zisternen wurden leer, und sie hatten nichts zu trinken“. Somit blickt Johannes auf den Beginn des Schreibens zurück und obwohl er viel zu schreiben bzw. mitzuteilen hatte und hat, hofft er doch, das mündlich zu tun. Mit der Verwendung von γράφειν (schreiben) verwendet der Apostel eine sog. Metonymie, d.h. es geht ihm nicht um das Schreiben als Tätigkeit, sondern um den Inhalt, somit steht das Schreiben für die Mitteilung (Concretum pro Abstracto, d.h. das konkrete Schreiben mit Papier und Tinte steht für die Übermittlung der Inhalte, die Johannes übermitteln will, diese sind abstrakt, d.h. nicht mit der Hand greifbar). Eine parallele Struktur und vergleichbarer Inhalt ist bei Georgius Tornices, Orationes in honorem Georgii Xiphilini: „Ἔτι πολλὰ εἶχον λέγειν περὶ τοῦ ἐμοῦ ἀρχιποίμενος, ἀλλ’ ὑμῶν ἕνεκεν ἤδη παύσομαι“. „Noch vieles habe ich über meinen Oberhirten zu sagen, aber wegen euch werde ich schon aufhören“. Hier wie bei Johannes liegt kein Irrealis vor, da kein Nebensatz mit der Partikel ἂν die Aussage als irreal anzeigen würde. Ein Beispiel eines Irrealis der Gegenwart also, der zeigt, was der Autor sagen würde, wenn er nicht schweigen würde. Das in ähnlichem Kontext wäre bei Joannes Chrysostomus, In epistulam ad Hebraeos (homiliae 1-34), 63.222, 46 zu finden: „καὶ σιγῶ, ἵνα μὴ λυπήσω τοὺς ἀπεστερημένους· ἐπεὶ εἶπον ἂν ὀνο- μαστὶ καί τινας ἐξ αὐτῶν, καὶ πολλὰ εἶχον διηγήματα εἰπεῖν, καὶ πολλὰς ὑποδεῖξαι οἰκίας ὑμῖν, αἳ κυρίους ἔλαβον τοὺς ἐχθροὺς τῶν περὶ αὐτὰς πονησάντων“. „Doch ich schweige, damit ich die, welche beraubt worden sind, nicht betrübe, da ich manche dem Namen nach nennen und viele Aussagen machen würde und euch zahlreiche Häuser zeigen würde, die solche als Besitzer erhielten, welche Feinde derer waren, die sich um diese geplagt hatten“. Der Irrealis bei o.g. Autor ist an der Partikel ἂν zu sehen, die bei Johannes hier fehlt. Somit hat Johannes tatsächlich noch viele Dinge mitzuteilen und will dies nicht weiter schriftlich, sondern mündlich tun. Mit καλάμοs („Schreibrohr“) wird ein vorne zugespitztes Schreibwerkzeug beschrieben, das aus Schilf oder anderen Rohr angefertigt wurde.



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