1. Korinther 14, 4

Der erste Brief des Paulus an die Korinther (Erster Korintherbrief)

Kapitel: 14, Vers: 4

1. Korinther 14, 3
1. Korinther 14, 5

Luther 1984:Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):Der Zungenredner erbaut sich selbst, der prophetisch Redende dagegen erbaut die Gemeinde.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Wer in einer Sprache-1- redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde-2-. -1) o: in einer Zunge. 2) o: «Versammlung»; so auch V. 5-23.
Schlachter 1952:Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
Schlachter 1998:Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
Schlachter 2000 (05.2003):Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
Zürcher 1931:Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer aber aus Eingebung redet, erbaut die Gemeinde.
Luther 1912:Wer mit Zungen redet, der bessert sich selbst; wer aber weissagt, der bessert die Gemeinde.
Luther 1912 (Hexapla 1989):Wer mit Zungen redet, der bessert sich selbst; wer aber weissagt, der bessert die Gemeinde.
Luther 1545 (Original):Wer mit der Zungen redet, der bessert sich selbs, Wer aber weissaget, der bessert die Gemeine. -[Zungen redet] Mit zungen reden ist Psalmen oder Propheten in der Gemeine lesen oder singen, vnd sie nicht auslegen, wiewol sie der Leser verstehet. Weissagen ist den sinn von Gott nemen, vnd andern geben mögen. Auslegen, ist den sinn andern furgeben. Also meinet S. Paulus, mit zungen reden, bessert die Gemeine nicht, Weissagen aber vnd auslegen bessert die Gemeine. Im Geist, heisset bey jm selber.
Luther 1545 (hochdeutsch):Wer mit Zungen redet, der bessert sich selbst; wer aber weissaget, der bessert die Gemeinde.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Wer in einer 'von Gott eingegebenen' Sprache redet, bringt damit sich selbst 'im Glauben' weiter; wer prophetisch redet, dient der ganzen Gemeinde.
Albrecht 1912/1988:Der Zungenredner erbaut sich selbst, der Weissager erbaut die Gemeinde.
Meister:Der in Zungen Redende-a- erbaut sich selbst; der Weissagende aber erbaut die Gemeinde. -a) Apostelgeschichte 2, 4; 10, 46.
Menge 1949 (Hexapla 1997):Der Zungenredner erbaut sich selbst, der prophetisch Redende dagegen erbaut die Gemeinde.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung.
Revidierte Elberfelder 1985-1991:Wer in einer Sprache-1- redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde-2-. -1) o: in einer Zunge. 2) o: Versammlung; so auch V. 5-23.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst. Wer aber weissagt erbaut (die) Versammlung.
Interlinear 1979:Der Redende mit einer Zunge sich selbst baut auf; aber der prophetisch Redende Gemeinde baut auf.
NeÜ 2024:Wer in einer Sprache redet, hat nur selbst etwas davon, (Er wurde dadurch, dass er verstand, was er sagte, erbaut. Auch die Gemeinde konnte nur erbaut werden, wenn sie verstand, was gesagt wurde (Vers 5). Von der Fähigkeit an sich hat man nichts.) wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Der ‹in› einer Sprache(a) Redende baut sich selbst, aber der Weissagende baut die Gemeinde.
-Fussnote(n): (a) d. h.: in einer ungelernten Fremdsprache; so a. i. Folg.
-Parallelstelle(n): Gemeinde 1. Korinther 14, 5.12
English Standard Version 2001:The one who speaks in a tongue builds up himself, but the one who prophesies builds up the church.
King James Version 1611:He that speaketh in an [unknown] tongue edifieth himself; but he that prophesieth edifieth the church.
Robinson-Pierpont 2022:Ὁ λαλῶν γλώσσῃ ἑαυτὸν οἰκοδομεῖ, ὁ δὲ προφητεύων ἐκκλησίαν οἰκοδομεῖ.
Franz Delitzsch 11th Edition:הַמְדַבֵּר בְּלָשׁוֹן בּוֹנֶה אֶת־נַפְשׁוֹ וְהַמִּתְנַבֵּא בּוֹנֶה אֶת־הָעֵדָה



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Paulus führt einen weiteren Grund an, warum er der Weissagung den Vorzug gibt. Das Pronomen ἑαυτὸν („sich selbst“) und ἐκκλησίαν („Versammlung“) sind links vor dem Prädikat betont angeordnet und stehen sich im Satz als Kontraste gegenüber. Der Erbauungseffekt ist also deutlich beim Weissagen besser, da alle etwas davon haben. Da er selbst die Sprache versteht, erbaut er sich dabei selbst.
John MacArthur Studienbibel:14, 2: Für die richtige Auslegung dieses Kapitels ist es von grundlegender Wichtigkeit, zwischen dem Singular Sprache und dem Plural Sprachen zu unterscheiden. Paulus bezeichnet mit dem Singular offenbar die falsche Gabe des heidnischen Geplappers, die er so von der echten Gabe unterscheidet, in einer Fremdsprache zu reden. Dafür verwendet er das Plural (s. Anm. zu V. 2). Mit Ausnahme von V. 2 (im Grundtext: »wer in einer Sprache redet«) hält sich die Schlachterbibel konsequent an diese Unterscheidung. Die Bedeutungen dieser Unterscheidungen sind jeweils in den Anmerkungen angegeben. Um gegen das Zurückfallen in Fleischlichkeit vorzugehen und gegen falsche ekstatische Sprachenrede, die durch die Erfahrungen im Heidentum erlernt wurde, spricht Paulus drei elementare Themenbereiche an, bei denen es um die Sprachenreden als Gabe des Heiligen Geistes geht: 1.) ihre geringere Bedeutung als die der Weissagung (V. 1-19), 2.) ihr Zweck als Zeichen nicht für Gläubige, sondern für Ungläubige (V. 20-25) und 3.) ihre systematische, begrenzte und geordnete Ausübung (V. 26-40). 14, 2 wer in Sprachen redet. Dieser Singular (wörtl. »wer in einer Sprache redet«, s. vorige Anm.; vgl. V. 4.13.14.19.27), zeigt an, dass es hier um das falsche Geplapper der vorgetäuschten ekstatischen Sprache geht, wie sie im Heidentum bekannt war. Der Singular wird deshalb verwendet, weil Geplapper kein Plural sein kann; es gibt keine verschiedenen Arten von »Unsprache«. Es gibt jedoch verschiedene Fremdsprachen, und so verwendet Paulus den Plural, wenn er von der wahren Sprachengabe spricht und unterscheidet diese somit vom Geplapper (V. 6.18.22.23.29). Einzige Ausnahme ist V. 27.28 (s. Anm. dort), wo der Singular sich auf eine einzelne Person bezieht, die eine einzelne echte Fremdsprache spricht. redet nicht für Menschen, sondern für Gott. Die bessere Übersetzung wäre »zu einem Gott«. Der gr. Text hat hier keinen bestimmten Artikel (s. die entsprechende Übersetzung in Apostelgeschichte 17, 23: »einem unbekannten Gott« - Elberfelder Bibel). Ihr Geplapper war Anbetung von heidnischen Gottheiten. In der Bibel gibt es kein Beispiel für einen Gläubigen, der zu Gott in irgendeiner unverständlichen Sprache redet. niemand versteht es, sondern er redet Geheimnisse im Geist. Die fleischlichen Korinther machten Gebrauch von ihrer ekstatischen Sprache des Heidentums. Dabei ging es ihnen nicht darum, verstanden zu werden, sondern um eine dramatische Zurschaustellung. Der Geist, durch den sie sprachen, war nicht der Heilige Geist, sondern ihr eigener menschlicher Geist oder irgendein Dämon. Und die Geheimnisse, die sie verkündeten, glichen denen der heidnischen Mysterienreligionen, wobei es sich angeblich um tiefe Erkenntnisse handelte, die nur wenige Eingeweihte wissen und verstehen durften. Diese Geheimnisse (»Mysterien«, so lautet auch das gr. Wort für »Geheimnisse«) waren völlig anders als die in der Bibel erwähnten Geheimnisse (z.B. Matthäus 13, 11; Epheser 3, 9), bei denen es sich um Offenbarungen Gottes handelt, mit denen er zuvor verborgene Wahrheiten bekannt machte (s. Anm. zu 12, 7; Epheser 3, 3-6).



Bibeltext der Schlachter 2000 Copyright © Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.
Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung - Neues Testament und Psalmen
Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Predigten über 1. Korinther 14, 4
Sermon-Online