1. Timotheus 2, 12

Der erste Brief des Paulus an die Timotheus (Erster Timotheusbrief)

Kapitel: 2, Vers: 12

1. Timotheus 2, 11
1. Timotheus 2, 13

Luther 1984:-a-Einer Frau gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, -b-daß sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still. -a) 1. Korinther 14, 34. b) 1. Mose 3, 16.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):dagegen gestatte ich keiner Frau, Lehrvorträge zu halten oder sich die Gewalt über den Mann anzumaßen-1-; nein, sie soll in stiller Zurückhaltung verbleiben. -1) w: über den Mann zu herrschen.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern (ich will), daß sie sich in der Stille halte-a-, -a) 1. Korinther 14, 34.
Schlachter 1952:Einer Frau aber gestatte ich das Lehren nicht, auch nicht daß sie über den Mann herrsche, sondern sie soll sich still verhalten.
Schlachter 1998:Das Lehren aber gestatte ich einer Frau nicht, auch nicht, daß sie über den Mann herrscht-1-, sondern sie soll sich still verhalten. -1) o: Autorität ausübt.++
Schlachter 2000 (05.2003):Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, dass sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten.
Zürcher 1931:zu lehren aber gestatte ich einer Frau nicht, auch nicht, sich über den Mann zu erheben, sondern (ich gebiete ihr), sich still zu verhalten. -Epheser 5, 22; 1. Mose 3, 16.
Luther 1912:Einem a) Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, b) daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei. - a) 1. Korinther 14, 34. b) 1. Mose 3, 16.
Luther 1912 (Hexapla 1989):Einem -a-Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, -b-daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei. -a) 1. Korinther 14, 34. b) 1. Mose 3, 16.
Luther 1545 (Original):Einem Weibe aber gestatte ich nicht, das sie lere, auch nicht, das sie des Mannes Herr sey, sondern stille sey.
Luther 1545 (hochdeutsch):Einem Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Ich gestatte es einer Frau nicht, 'vor versammelter Gemeinde' zu lehren und sich 'damit' über die Männer zu stellen; sie soll sich vielmehr still verhalten.
Albrecht 1912/1988:Ich erlaube keiner Frau, (öffentlich) zu lehren oder sich über den Mann zu stellen; sondern sie soll sich still verhalten.
Meister:Einem Weibe aber zu lehren erlaube-a- ich nicht, auch nicht, den Mann zu beherrschen-b-, sondern in der Stille zu sein! -a) 1. Korinther 14, 34. b) Epheser 5, 24.
Menge 1949 (Hexapla 1997):dagegen gestatte ich keiner Frau, Lehrvorträge zu halten oder sich die Gewalt über den Mann anzumaßen-1-; nein, sie soll in stiller Zurückhaltung verbleiben. -1) w: über den Mann zu herrschen.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Ich erlaube aber einem Weibe nicht, zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern still zu sein,
Revidierte Elberfelder 1985-1991:Ich erlaube aber einer Frau nicht zu -ifp-lehren, auch nicht über -ub-den Mann zu herrschen, sondern (ich will), daß sie sich in der Stille halte-a-, -a) 1. Korinther 14, 34.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Einer Frau erlaube ich aber nicht, zu lehren, noch den Mann zu beherrschen, sondern sie hat still zu sein!
Interlinear 1979:Zu lehren aber einer Frau nicht erlaube ich, auch nicht zu herrschen über Mann, sondern zu sein in Stille.
NeÜ 2024:Zu lehren erlaube ich einer Frau jedoch nicht, auch nicht, über den Mann zu herrschen, sondern ich will, dass sie sich still zurückhält.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Einer Frau erlaube ich nicht zu lehren noch über den Mann zu bestimmen(a), sondern [sie hat] in der Stille zu sein,
-Fussnote(n): (a) o.: über den Mann [sich hinwegsetzend] eigenmächtig zu handeln
-Parallelstelle(n): Epheser 5, 24*; Stille 1. Korinther 14, 34
English Standard Version 2001:I do not permit a woman to teach or to exercise authority over a man; rather, she is to remain quiet.
King James Version 1611:But I suffer not a woman to teach, nor to usurp authority over the man, but to be in silence.
Robinson-Pierpont 2022:Γυναικὶ δὲ διδάσκειν οὐκ ἐπιτρέπω, οὐδὲ αὐθεντεῖν ἀνδρός, ἀλλ᾽ εἶναι ἐν ἡσυχίᾳ.
Franz Delitzsch 11th Edition:וְאֵינֶנִּי נֹתֵן רְשׁוּת לָאִשָּׁה לְלַמֵּד אַף לֹא לְהִתְנַשֵׂא עַל־הָאִישׁ אַךְ תִּדּוֹם



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Paulus erweitert den Gedanken und verbietet zunächst, dass eine Frau lehrt, auch ist nicht vorgesehen, Autorität über den Mann auszuüben bzw. ihn zu dirigieren. Dann gebietet er mittels eines Infinitivs, der wie in einigen Stellen einen Imperativ ausdrückt, sich ruhig zu verhalten. Das sind Gegensätze, denn lehren ist akustisch hörbar, das Gegenteil ist, sich ruhig zu verhalten und im Hinblick darauf zu schweigen. Zum Idiom εἶναι ἐν ἡσυχίᾳ („sie hat in Ruhe/ruhig zu sein“) einige Zitate allgemeiner Natur. Vgl. Xenophon, Memorabilia 2.9, 8: „ὁ δὲ Ἀρχέδημος τῷ Κρίτωνι ἡδέως ἐχαρίζετο, καὶ οὐχ ὅτι μόνος ὁ Κρίτων ἐν ἡσυχίᾳ ἦν, ἀλλὰ καὶ οἱ φίλοι αὐτοῦ“. „Archedemus war gerne bereit, Kritikon zu erheitern, und so war nicht nur für Kritikon, sondern auch für seine Freunde Ruhe“. Vgl. eine Abhandlung von Plotin über die Seele (Enneades 1.3, 4), dort ist die Aussage spezifischer: „τότε δὲ ἡσυχίαν ἄγουσα, ὡς μέχρι γε τοῦ ἐκεῖ εἶναι ἐν ἡσυχίᾳ, οὐδὲν ἔτι πολυπραγμονοῦσα εἰς ἓν γενομένη βλέπει, τὴν λεγομένην λογικὴν πραγματείαν περὶ προτάσεων καὶ συλλογισμῶν“. „Dann nun führt sie zur Ruhe, wenigstens, was das dortige angeht, verhält sie sich ruhig, von nichts zerstreut blickt sie die logische Lehre von den Prämissen und Schlüssen“. Vgl. Dio Chrysostomos, Orationes 66.29, 4: „πολλάκις οὖν ἐν ἡσυχίᾳ τινὰ ὄντα καὶ μηδὲν ἔχοντα κακὸν ἁρπάσασα καὶ τῇ μάστιγι ψοφήσασα ἐξέβαλεν εἰς πανήγυρίν τινα ἢ θέατρον“. „Oft nun, wenn jemand Ruhe hat und mit nichts Bösem konfrontiert wird, legt der Ruf oft gewalttätige Hände auf ihn und treibt ihn mit der Peitsche zu einer festlichen Versammlung oder ins Theater“. Vgl. Basilius, epistulae 172.1, 24: „ἐν ἡσυχίᾳ δὲ ἦσαν πάντες ἐργάται ὄντες τῶν ἐντολῶν ἀνεπαίσχυντοι“. „Es verhielten sich aber alle still, die unbeschämte Arbeiter der Gebote sind“. Eine syntaktische Parallele ist Xenophon, Anabasis 3.2, 31: „τῇδε γὰρ τῇ ἡμέρᾳ μυρίους ὄψονται ἀνθ’ ἑνὸς Κλεάρχους τοὺς οὐδενὶ ἐπιτρέψοντας κακῷ εἶναι. ἀλλὰ γὰρ καὶ περαίνειν ἤδη ὥρα“. „Denn am heutigen Tag werden sie nicht einen Clearchus (Anm.: Einen fleißigen Soldaten), sondern zehntausend sehen, die niemandem erlauben, schlecht zu sein, sondern es nämlich schon die Stunde ist, zu Ende zu kommen“. Vgl. Flavius Josephus De bello judaico 5.334: „παρελθὼν γοῦν οὔτε κτείνειν τινὰ τῶν καταλαμβανομένων ἐπέτρεψεν οὔτε ὑποπιμπράναι τὰς οἰκίας ἀλλὰ τοῖς μὲν στασιασταῖς εἰ βούλοιντο μάχεσθαι δίχα τῆς τοῦ δήμου βλάβης“. „Als er daher hereinkam, erlaubte er seinen Soldaten nicht, die Gefangenen zu töten oder ihre Häuser in Brand zu stecken, sondern den Aufrührern, wenn sie es wollten, ohne Schaden für das Volk zu kämpfen“. Die Parallelstelle in 1Korinther 14.34 verwendet statt eines Infinitivs wie hier explizit einen Imperativ: „οὐ γὰρ ἐπιτρέπεται αὐταῖς λαλεῖν, ἀλλ᾽ ὑποτασσέσθωσαν“. „Denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen“. Da der Kontrast zum Schweigen das Lehren ist, geht es um das Schweigen in den Zusammenkünften, da dort Gottes Wort gelehrt wird bzw. um Schweigen in lehrmäßigen Fragen, sodass damit die Unterordnung der Frau zum Ausdruck kommt.
John MacArthur Studienbibel:2, 12: zu lehren. Paulus verwendete eine Verbform dieses gr. Wortes, die einen Zustand oder einen Prozess anzeigt und besser übersetzt wird mit »ein Lehrer zu sein«. Das war in der Gemeinde eine wichtige, offizielle Aufgabe (s. Apostelgeschichte 13, 1; 1. Korinther 12, 28; Epheser 4, 11). Paulus verbietet also, dass Frauen das Amt oder die Rolle eines Hirten oder Lehrers ausüben. Er verbietet ihnen nicht das Lehren in anderen, angebrachten Situationen und Umständen (vgl. Apostelgeschichte 18, 26; Titus 2, 3.4). ich erlaube einer Frau nicht. Das gr. Wort für »erlauben« bedeutet im NT, jemandem zu gestatten, das zu tun, was er will. Paulus sprach hier wahrscheinlich eine reale Situation an, d.h. in Ephesus gab es einige Frauen, die öffentlich predigen wollten. herrscht. Paulus verbietet den Frauen in der Gemeindezusammenkunft jede Art von Autorität über Männer, da die Ältesten die Gemeinde leiten (5, 17). Alle Ältesten müssen Männer sein (das wird aus den Anforderungen in 3, 2.5 deutlich). still. S. Anm. zu V. 11.


«Grammatische Kürzel» der Elberfelder Studienbibel
aAorist (2)
amAorist Medium (2, 24)
apAorist Passiv (2, 31)
artbestimmter Artikel (3)
bpmbetontes Personalpronomen (4)
bvftbetonte Verneinung im Futur (5)
fFemininum (6)
ftFutur (7)
ftmFutur Medium (7, 24)
ftpFutur Passiv (7, 31)
gnGenitiv (8)
idpIndikativ Präsens (12, 13)
idpfIndikativ Perfekt (12, 32)
idppIndikativ Perfekt Passiv (12, 31, 32)
ippIndikativ Präsens Passiv (12, 13, 31)
ifaInfinitiv Aorist (14, 15)
ifapInfinitiv Aorist Passiv (2, 14, 31)
ifftInfinitiv Futur (7, 14)
ifgnInfinitiv im Genitiv (16)
ifpInfinitiv Präsens (14, 17)
ifpfInfinitiv Perfekt (14, 32)
ifppInfinitiv Präsens Passiv (14, 17, 31)
imaImperativ Aorist (9)
imapImperativ Aorist Passiv (9, 31)
impImperativ Präsens (10)
ipfImperfekt (11)
kaKonjunktiv Aorist (19, 20)
kaakKonjunktiv Aorist Aktiv (19, 20)
kaimKonjunktiv Aorist als Imperativ (21)
kamKonjunktiv Aorist Medium (19, 20, 24)
kapKonjunktiv Aorist Passiv (19, 20, 31)
komKomparativ (18)
kpakKonjunktiv Präsens Aktiv (1, 22)
kpmpKonjunktiv Präsens Medium / Passiv (22, 24, 31)
mMaskulinum (23)
nNeutrum (25)
nomNomen (26)
optOptativ (27)
pfPerfekt (32)
plPlural (33)
ppPräsens Passiv (13, 31)
ppfPartizip Perfekt (28, 32)
ppfpPartizip Perfekt Passiv (28, 31, 32)
pqpfPlusquamperfekt (34)
prdPrädikat (35)
ptaPartizip Aorist (28, 29)
ptapPartizip Aorist Passiv (28, 29, 31)
ptpPartizip Präsens (30)
ptppPartizip Präsens Passiv (28, 30, 31)
sadsubstantiviertes Adjektiv (38)
sgSingular (37)
sifdsubstantivierter Infinitiv mit dia (39)
sifesubstantivierter Infinitiv mit en (41)
sifmsubstantivierter Infinitiv mit meto (42)
sifpsubstantivierter Infinitiv mit pro (43)
sifpssubstantivierter Infinitiv mit pros (44)
sifssubstantivierter Infinitiv mit eis (40)
ubunbestimmt (45)

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