1. Korinther 11, 4

Der erste Brief des Paulus an die Korinther (Erster Korintherbrief)

Kapitel: 11, Vers: 4

1. Korinther 11, 3
1. Korinther 11, 5

Luther 1984:Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):Jeder Mann, der beim Beten oder beim prophetischen Reden eine Kopfbedeckung trägt, entehrt dadurch sein Haupt-1-; -1) = Oberhaupt.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Jeder Mann, der betet oder weissagt und (dabei etwas) auf dem Haupt hat, entehrt sein Haupt.
Schlachter 1952:Ein jeglicher Mann, welcher betet oder weissagt und etwas auf dem Haupte hat, schändet sein Haupt.
Schlachter 1998:Jeder Mann, der betet oder weissagt und etwas auf dem Haupt hat, schändet sein Haupt.
Schlachter 2000 (05.2003):Jeder Mann, der betet oder weissagt und etwas auf dem Haupt hat, schändet sein Haupt.
Zürcher 1931:Jeder Mann, der betet oder aus Eingebung redet und dabei (etwas) auf dem Haupt hat, entehrt sein Haupt.
Luther 1912:Ein jeglicher Mann, der da betet oder a) weissagt und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. - a) 1. Korinther 12, 10; 1. Korinther 14, 1.
Luther 1912 (Hexapla 1989):Ein jeglicher Mann, der da betet oder -a-weissagt und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. -a) 1. Korinther 12, 10; 14, 1.
Luther 1545 (Original):Ein jglicher Man, der da betet oder weissaget, vnd hat etwas auff dem Heubt, der schendet sein heubt.
Luther 1545 (hochdeutsch):Ein jeglicher Mann, der da betet oder weissaget und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Wenn ein Mann seinen Kopf bedeckt, während er betet oder prophetisch redet, entehrt er den, der sein Haupt ist.
Albrecht 1912/1988:Trägt ein Mann beim Beten oder Weissagen eine Kopfbedeckung, so entehrt er sein ,Haupt-1-'. -1) d.i. Christus (nach V. 3).
Meister:Jeder Mann, der da betet oder weissagt-a- und etwas auf dem Haupte hat, schändet sein Haupt! -a) 1. Korinther 12, 10; 14, 1.
Menge 1949 (Hexapla 1997):Jeder Mann, der beim Beten oder beim prophetischen Reden eine Kopfbedeckung trägt, entehrt dadurch sein Haupt-1-; -1) = Oberhaupt.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Jeder Mann, der betet oder weissagt, indem er (etwas) auf dem Haupte hat, entehrt sein Haupt.
Revidierte Elberfelder 1985-1991:Jeder Mann, der betet oder weissagt und (dabei etwas) auf dem Haupt hat, entehrt sein Haupt.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Jeder betende oder weissagende Mann, (etwas) vom Kopf herunter habend, verunstaltet seinen Kopf.
Interlinear 1979:Jeder Mann, betende oder prophetisch sprechende, hinab über Haupt habend, schändet sein Haupt.
NeÜ 2024:Jeder Mann, der beim Beten oder Weissagen ("Beten" ist das Reden zu Gott hin, "Weissagen" das Reden von Gott her, das Reden im Auftrag Gottes.) eine Kopfbedeckung trägt, entehrt sein Oberhaupt.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Jeder Mann, der, wenn er betet oder weissagt, [etwas] auf dem Haupt hat, beschämt sein Haupt,
-Parallelstelle(n): 1. Korinther 11, 7; 2. Samuel 15, 30; 2. Samuel 19, 5
English Standard Version 2001:Every man who prays or prophesies with his head covered dishonors his head,
King James Version 1611:Every man praying or prophesying, having [his] head covered, dishonoureth his head.
Robinson-Pierpont 2022:Πᾶς ἀνὴρ προσευχόμενος ἢ προφητεύων, κατὰ κεφαλῆς ἔχων, καταισχύνει τὴν κεφαλὴν αὐτοῦ.
Franz Delitzsch 11th Edition:כָּל־אִישׁ אֲשֶׁר יִתְפַּלֵּל אוֹ יִתְנַבֵּא וְרֹאשׁוֹ מְכֻסֶּה מְנַוֵּל הוּא אֶת־רֹאשׁוֹ



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Das Wort κεφαλὴ („Haupt, Kopf“) geht nun vom übertragenen Sinn, dem Haupt im Sinne der Autorität, über auf den konkreten Kopf, den der Körper hat. Wenn ein Mann vor Gott tritt und zu ihm betet (προσευχόμενος ) bzw. wenn er von Gott zu anderen redet (προφητεύων), soll der Kopf die Autorität deutlich machen. Bei der Phrase κατὰ κεφαλῆς ἔχων („etwas vom Kopf herunter haben“) geht es in der Literatur darum, dass vom Kopf des Mannes langes Haar oder etwas anderes heruntergewachsen ist bzw. -hängt. In diesem Kontext sind es lang herunterhängende Haare. Vgl. Catenae in epistulam 1 ad Corinthos: „καὶ γὰρ καὶ ὁ κομῶν κατὰ κεφαλῆς ἔχει τὴν κόμην δηλαδή“. „Denn auch wer langes Haar vom Kopf herunter (wachsen) hat, hat das lange Haar sichtbar“. Vgl. Evagrius setzt den Ausdruck mit dem gleich, was von der Frau erwartet wurde (De oratione 79.1197, 33:“ Ὀφείλει γὰρ, φησὶν, ἡ τοιαύτη κατὰ κεφαλῆς ἐξουσίαν ἔχειν“. „Denn eine solche muss, heißt es, ein (Zeichen) der Autorität vom Kopf herunter haben“. Vgl. Posidonius, Fragmenta 125b, 4: „ἐβάδιζε κατὰ τῆς κεφαλῆς ἔχων τὸ ἱμάτιον“. „Er ging, den Mantel Gewand vom Kopf herunter (hängen) habend“. Hier sagt der Autor, was vom Kopf herunterhängt. Bei Paulus bleibt dies zunächst offen. Das lang herunterhängende Haar verunehrt und verunstaltet den Kopf des Mannes, im übertragenen Sinne bringt es sicher auch Unehre über Christus, der die Autorität bzw. das Haupt des Mannes ist. Das lange Haar der Frau zeigt ihre Unterordnung unter den Mann, würde ein Mann lange Haare haben, würde er genau dies zum Ausdruck bringen, was schändlich wäre. Wenn also eine Frau kurzes und ein Mann langes Haar hätte, käme zum Ausdruck, dass die Frau Autorität über den Mann hätte, was von Gott anders geregelt ist. Die Feststellung ist generell, d.h. nicht auf Zusammenkünfte beschränkt, die Schöpfungsordnung gilt an allen Orten und zu allen Zeiten. Dies ist für die Frau ohnehin ausgeschlossen, da sie zumindest nicht laut dort betet oder weissagt, in anderen Kontexten, z.B. daheim, wäre dies wiederum vorstellbar.
John MacArthur Studienbibel:11, 3: Mann und Frau unterscheiden sich nicht im persönlichen Wert, Intellekt oder geistlichen Leben (vgl. Galater 3, 28). Frauen erfüllen jedoch ihre einzigartige Rolle gemäß der Ordnung Gottes, wenn sie sich der Autorität des Mannes unterwerfen. Das belegt Paulus mit mehreren Argumenten: 1.) Das Vorbild der Personen Gottes (V. 3), 2.) Gottes Plan für Mann und Frau (V. 7), 3.) die Schöpfungsordnung (V. 8), 4.) Sinn und Zweck der Frau im Hinblick auf den Mann (V. 9); 5.) das Interesse der Engel (V. 10) und 6.) die natürlichen Körpermerkmale (V. 13-15). 11, 3 Christus. Christus ist als Heiland und Herr das Haupt der Gemeinde (vgl. Epheser 1, 22.23; 4, 15; Kolosser 1, 18). Auch über jeden Ungläubigen ist er Herr (vgl. Matthäus 28, 18; Hebräer 2, 8). Eines Tages werden alle Menschen seine Autorität anerkennen (vgl. Philemon 2, 10.11). Mannes. Männer haben nach der grundsätzlichen Schöpfungsordnung Autorität über Frauen (vgl. V. 8.9; vgl. Jesaja 3, 12; Epheser 5, 22-33). S. Anm. zu 1. Timotheus 2, 11-15. Gott. In seinem Wesen war Christus niemals in irgendeiner Weise geringer als der Vater (Johannes 10, 30; 17, 21-24), aber in seiner Fleischwerdung unterwarf er sich in demütigem Gehorsam dem Willen des Vaters (3, 23; 15, 24-28; vgl. Johannes 4, 34; 5, 30; 6, 38).



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